Stars fordern: Mehr Filmbildung in die Schule! „Kino muss man so unterrichten wie Literatur. Es ist ja eine Kunstform“

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BERLIN. Wie gewinnt man junge Menschen fürs Kino? Die Chefs der Deutschen Filmakademie wollen sich „auf der Ebene der Lehrpläne“ für Kino im Unterricht einsetzen.

Das Präsidentenpaar der Deutschen Filmakademie: Schauspielerin Alexandra Maria Lara und Regisseur Florian Gallenberger. Foto: Florian Liedl / Deutsche Filmakademie

Schauspielerin Alexandra Maria Lara (43) und Regisseur Florian Gallenberger (50) finden, dass an deutschen Schulen mehr über Filme gesprochen werden sollte. «Ich glaube, man muss in der Schule anders mit Filmen umgehen», sagte Gallenberger. «Es wird in der Schule ja zu Recht sehr viel unterrichtet. Aber Kino wird nicht unterrichtet.» Gallenberger und Lara leiten die Deutsche Filmakademie in Berlin.

Seine Schulzeit sei natürlich schon zu lange her, um es als direktes Pendant zu nehmen, sagte Gallenberger («Colonia Dignidad», «Es ist nur eine Phase, Hase»). Aber er glaube, er sei in 13 Jahren Schule zweimal im Kino gewesen und habe einen Film nochmal so geguckt. «Das mag heute besser sein. Und es gibt ja auch Programme wie „Vision Kino“, die für Schulen Filme aufbereiten und sehr gute Arbeit machen. Ich glaube nur, dass es nicht reicht.»

«Wir haben so viele tolle Filme, die aus Deutschland kommen, die man wunderbar in den Unterricht einbauen könnte»

«Ich glaube, dass man versuchen muss, auf der Ebene von Lehrplänen klar zu machen, dass Kino ein unterrichtenswürdiges Sujet ist, und Kino unsere Wahrnehmung von der Welt mitprägt», sagte Gallenberger. «Es fragt ja keiner: Wie soll man denn Literatur unterrichten? Es ist jedem klar, wie Literatur unterrichtet wird. Aber Kino muss man auch so unterrichten. Es ist ja eine Kunstform.»

Die Filmbranche kommt an diesem Freitag (24. Juni) in Berlin zusammen, dort wird der Deutsche Filmpreis verliehen. «Das Großartige an Filmen ist ja die Vielfalt. Wir arbeiten Geschehenes auf. Wir zeigen Missstände auf. In anderen Fällen unterhalten wir einfach nur», sagte Lara («Der Fall Collini», «8 Zeugen») im Interview. «Wir haben so viele tolle Filme, die aus Deutschland kommen, die man wunderbar in den Unterricht einbauen könnte.»

Als sie zur Schule gegangen sei, am Französischen Gymnasium in Berlin, habe es immerhin schon eine Theater AG gegeben. «Da wäre Film genauso wichtig», sagte Lara. Gallenberger betonte, wie stark Filme die Wahrnehmung der Welt prägten. «Es gibt so viele Dinge im Leben, die wir nie erlebt haben, von denen wir aber eine ganz klare Vorstellung haben, weil wir es in Filmen wieder und wieder gesehen haben.» Film präge auch das Bild von Werten, Verhaltensweisen, von Leitbildern, Rollenbildern, Heldenbildern.

«Dass das Verhältnis zum Film, der Umgang mit Film, der Wert des Films in der Schule nicht unterrichtet wird, ist, glaube ich, ein großer Fehler», sagte Gallenberger. «Ein Fehler im Sinne von: Wie bereitet man die Menschen auf das Leben vor? Und wie gibt man den Menschen an die Hand, was sie brauchen, um mit ihrer Realität umzugehen? Aber eben auch ein großer Fehler im Sinne von: Was passiert mit unserem Publikum?»

«Und manche sagen: „Na, da kannst du jetzt jedes Kultusministerium in Deutschland abklappern.“»

In der Filmbranche wird seit Langem diskutiert, wie sich die Sehgewohnheiten in Zukunft entwickeln werden. Der Kinderfilm sei noch stark besucht, sagte Gallenberger. Aber wenn das Publikum diesem Alter entwachse, gehe es verloren, gegen Ende der Teeniejahre, im frühen Erwachsenenalter. «Und das ist natürlich ein Problem.»

Auch der frühere Akademiechef Ulrich Matthes hatte sich für mehr Film im Schulunterricht ausgesprochen. Bei der Umsetzung komme einem natürlich der Föderalismus ein bisschen in die Quere, sagte Gallenberger. «Und manche sagen: „Na, da kannst du jetzt jedes Kultusministerium in Deutschland abklappern.“» Wie so etwas funktionieren könne? Dafür seien sie noch zu neu im Amt. «Aber es ist eine Richtung, in die man denken darf und muss. Wir sind auf jeden Fall bereit, für den Film zu kämpfen.» (dpa)

Hintergrund

Die Deutsche Filmakademie mit Sitz in Berlin wurde am 8. September 2003 gegründet und vereint inzwischen über 2000 Mitglieder aus allen künstlerischen Sparten des deutschen Films.

Zur Eigendarstellung heißt es: „Wir sind mit der Durchführung des Deutschen Filmpreises betraut, sind Veranstalter des Nachwuchspreises First Steps, fördern im Rahmen unserer Bildungsprogramme die Auseinandersetzung mit Film als Kunstform im schulischen und außerschulischen Kontext, sind Initiatoren der Veranstaltungsreihe Mein Film, den Werkstattgesprächen, des Podcasts Close Up und vielen weiteren Aktivitäten, die den Austausch und die Diskussion um das Filmschaffen in Deutschland und Europa unter künstlerischen, wie ökonomischen Gesichtspunkten fördern.“

Die Deutsche Filmakademie – das zentrale Forum für Filmschaffende in Deutschland – ist ein unabhängiger, gemeinnütziger Verein, der sich ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert. „Nachwuchsförderung und gesellschafts- und filmpolitisches Engagement spielen bei unseren Satzungszielen eine große Rolle.“

Die Initiativen zur Filmbildung der Deutschen Filmakademie werden hier dargestellt.

Vom Rollkino zum Stop-Motion-Film: Bilder animieren im Schulunterricht

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Julia
1 Jahr zuvor

In Rheinland- Pfalz gibt’s seit Jahren die Schulkino- Wochen. Davon abgesehen, ist Schule keine Plattform, wo jedweder seine Projekte, Interessen und vermeintliche Notwendigkeit platzieren kann.
Auch ist mir wichtiger, dass meine SuS ein Theater besuchen- Kino läuft doch eher mal privat.

Saskia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Und mir ist wichtig, dass sie sich nicht ins Kino flüchten können, um Lesen zu vermeiden, das mehr Mühe kostet.
Weitere Erleichterungspädagogik brauchen wir nicht, wenn die Schüler bei Schulabschluss noch halbwegs ausreichend lesen und schreiben können sollen.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Saskia

„… um Lesen zu vermeiden …“
Das wäre total anders, wenn Spielfilme nicht synchronisiert, sondern im Original mit Untertiteln laufen würden, haha. Genau das ist in kleineren Ländern routinemäßig der Fall, z.B. in Benelux und in Skandinavien. Daher können die Finnen gut lesen, weil sie es müssen. Und bei uns denken viele, das läge am Schulsystem.
Bei uns dagegen gibt’s auch bei Texten im Internet immer öfter den Vorleseknopf. Irgendwann wird man wohl sagen, die Digitalisierung macht nicht nur Schreiben, sondern auch Lesen überflüssig. Das Rechnen übernimmt bekanntlich schon jetzt der Taschenrechner. Welch ein großer Bildungserfolg! 🙂

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Stimmt. Das wirkt sich auch auf die Englischkenntnisse aus.

Entweder Untertitel schnell mit lesen oder Englisch verstehen.

Hier alles direkt mundgerecht – bloß nicht die Kids überfordern oder überhaupt fordern.

Canishine
1 Jahr zuvor

Wir haben so viele schöne Unterrichtsinhalte (Mathe, Französisch, Biologie, …), könnten die nicht mal in den vielen Filmen gezielt, lehrplankonform (Achtung: Bundesland beachten) und altersgerecht aufgegriffen werden? Es müsste eigentlich in jedem Tatort eine kleine Szene über den Pythagoras oder in jeder Rosamunde Pilcher Verfilmung eine Wiederholung der französischen Revolution eingebaut werden.
Abgesehen davon schauen wir vor allen Ferien notgedrungen schon viele Filme …

Rabe aus NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Canishine

🙂 🙂 🙂

Last edited 1 Jahr zuvor by Rabe aus NRW
Katinka
1 Jahr zuvor

Es ist mir unbegreiflich, was immer alles gefordert wird, was die Schule wieder machen soll. Wenn man jeder Forderung nachkäme, bräuchte das Jahr mind. 2x 365 Tage.
Wie viele Kunstformen gibt es noch? Medienkunst, Baukunst… Soll man die auch alle noch unterrichten?

Micky
1 Jahr zuvor
Antwortet  Katinka

Medienkunst, Baukunst… Soll man die auch alle noch unterrichten?

Das tut man doch längst, auch schon in meiner Schulzeit vor Jahrzehnten.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor

Alles, was Spaß macht, im realen Leben ständig benötigt wird und konsumiert werden kann und somit für uns Sinn macht oder wiederum Suchtpotenzial hat und unser Belohnungsgehirnareal aktiviert, muss praktisch nicht gelernt werden!
Kinder machen, Handy daddeln,… das können wir alles ohne Lehrkraft ! Lehrkräfte sind für die langweiligen Dinge da, die man eben nicht so leicht lernt. Fernseh gucken muss man also auch nicht lernen, genauso wenig wie Kinder machen, Süßes und Fastfood futtern und Handy daddeln – nur der verantwortungsvolle Umgang damit (also wieder der unspannende Teil).

Das Fernsehen Einfluss hat ist aber unbestritten und sollte deshalb mehr kritisiert werden. Filme repräsentieren die Gesellschaft und das Ausblenden bestimmter Menschen wirkt sich negativ auf die Akzeptanz in der Gesellschaft aus. Der Anteil an lgbti* ist mittlerweile ganz OK. Der Anteil an Menschen mit Behinderung im TV ist unterirdisch!
Auch hat Fernsehen in den letzten Jahrzehnten durch reißerische Sendungen über die Unterschicht Verachtung und Vorurteile gegenüber der „Unterschicht“ gefördert und mitunter zum Erstarken der Afd beigetragen. Fime tragen zudem auch zu Erkrankungen wie „Magersucht“ bei! Auch haben Sendungen im TV die Verbreitung von Helikoptereltern und Passiveltern begünstigt, durch die endlos vielen elternkritischen Sendungen mit endlos vielen Erziehungstipps und Vorwürfen, die den Eltern bei jedem Fehltritt des Kindes den „Assistempel“ aufdrücken, wodurch Eltern die Kinder eben keinen Schritt mehr alleine machen lassen wollen.

Das sollte auf jeden Fall in Schule thematisiert werden : Ein reflektierter Blick auf manipulierende Filme/Sendungen und andere Medien!

Ich habe meinen Fernseher vor zwanzig Jahren entsorgt, weil mir diese vielen Sendungen zu peinlich für die Menschheit waren. Trotzdem gibt es gute Sendungen und Filme und die werden auch durchaus bei Bedarf für Unterricht verwendet. Oft gibt es aber dazu noch einen noch weit wertvolleren Schmöker!

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wenn Sie doch Ihren Fernseher vor 20 Jahren abgeschafft haben, woher wissen Sie denn das alles, was Sie da behaupten, z.B. dass das Fernsehen schuld am Erstarken der AfD sein soll, die ja erst vor knapp 10 Jahren gegründet wurde? Ich habe nur wahrnehmen können, dass die AfD im öffentl.-rechtl. Fernsehen immer harsch kritisiert wurde, AfD-Politiker wurden viel härter angegangen als die aller anderen Parteien, Islam-Funktionäre dagegen wurden immer sehr höflich behandelt. Und wo wurden „Unterschichten“ herabgesetzt? Das sog. „Unterschichtfernsehen“ hat sich doch zur besten Sendezeit zwischen 20 und 22 Uhr festgesetzt, diese ewigen Show- und Quizsendungen sowie die massenhaften Krimis.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Da gab es die Super – Nanny und den Mütter-Tausch. Ich habe Angehörige, bei denen ich durchaus mal die Flimmerkiste laufen sehe und da reicht es schon, ein paar Minuten aufzuschnappen. Dann gibt es jetzt wohl so eine Serie über H4-Empfänger, denn die Medien schreiben darüber und kritisieren, dass da mit Armen Geld gemacht wird. Alles, was Verachtung gegen Minderheiten (in diesem Fall Arme) schürt, lässt die Afd erstarken und dem Publikum fällt auch auf, dass unter den Armen mitunter auch viele Migranten gezeigt werden, auch wenn Straftaten dargestellt werden oder Streitigkeiten. Das ist dann indirekte Beeinflussung. Auch wenn das nicht erfunden ist, haben die Zuschauer dann ein bestimmtes Bild, das sie dann ALLEN dieser Gruppe überstülpen. Dazu braucht ein Sender nicht offen hetzen, dass wäre eher kontraproduktiv, weil den Zuschauern dann bewusst.
Dann gab’s noch hetzerische Talkshows die eher einzelne Menschen runter machen sollten und hirnverbranntes aus dem Dschungel. Sowie ein paar Skandale von Stars, die in letzter Zeit zu wenig Platten verkauft hatten.
Die Afd wiederum ist halt gut für Comedy und ich vermisse ein bisschen Extra 3! Die Kopf- ab – Geste von Frau von Storch, Cruppallas Hänger bei der Nennung eines deutschen Gedichtes. Und bedenken Sie, dass die Afd eine Partei ist! Die haben sich bewusst in die Öffentlichkeit gestellt, versuchen durch Manipulation und Verachtung schürend Macht zu erlangen und ja, die darf man durch den Kakao ziehen im Gegensatz zum Hartz-4-Migranten. Diese Art von Humor ist nämlich seit jeher die Waffe des kleinen Mannes, der keine andere Möglichkeit hat, sich gegen Machthaber zu wehren als sie auszulachen. Tun dies aber Machthaber gegenüber den Unterdrückten (nach unten treten) ist das dagegen einfach nur geschmacklos! Die von Ihnen genannten Islam – Funktionäre sind zwar auch Machthaber, aber nicht UNS gegenüber, weshalb das ein schwieriges Thema ist. Der Islam ist quasi eine Parallelgesellschaft und diese zu Verhöhnen ist eine unhöfliche Einmischung. Da ist es angebrachter sachliche Kritik zu äußern und dies passiert auch! Dafür braucht es kein TV, da kann man heute im E-Center an den Bild-Schlagzeilen vorbei laufen oder im Internet recherchieren.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Soso, ein paar Minuten „aufschnappen“ reicht schon, um sich dann hier kompetent dazu zu äußern. Ich glaube, Sie überschätzen Ihre Fähigkeiten. Wie erklären Sie denn dern derzeitigen Niedergang der AfD? Auch durch das Fernsehen? Und der Islam ist eine Parallelgesellschaft, aber gehört er nicht zu Deutschland? Und es gibt Hartz-IV-Migranten? Ich dachte immer, die zugewanderten Fachkräfte tragen so viel zu unserem Wohlstand bei.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Carsten60, im Fernsehen läuft der letzte Schrott! Wer nur halbwegs intelligent ist braucht nicht lange, um das zu erkennen.

Und es wäre wünschenswert, wenn es keine Parallelgesellschaft geben würde, sondern EINE Gesellschaft, ist aber leider nicht so. Verhöhnung wäre da natürlich kein guter erster Schritt der Annäherung. Es gibt aber indirekte Schritte. Denn nicht nur wir spüren den Islam in unserer westlichen Gesellschaft – es ist auch umgekehrt. Auch wir beeinflussen die arabische Welt! Bis es soweit ist, dass dadurch Frauen und lgbti* anders gesehen werden und Männer eine diplomatischere Einstellung zu Macht, Gewalt und Männlichkeit haben, ist es leider noch ein langer Weg. Oder wie es so schön heißt :“ Frieden ist ein Baum, der langsam wächst“.

Die Afd ist aber wiederum unser eigenes schlumpfblaues Problem!
Warum die Afd jetzt eher still ist und nicht mehr viel zu melden hat, kann ich Ihnen sagen und dafür brauche ich keinen Fernseher, sondern nur meinen Verstand :

Die Afd lebt davon, Menschen mit reißerischer, populistischer Hetze gegeneinander aufzubringen und deren mittelalterliche Bedürfnisse nach Sippentreue, schwarz-weiß-Denken, nach Klassen(Rassen-) einteilung und somit nach höher/niedriger Wertung von Menschen zwecks eigener Aufwertung und nicht zuletzt nach einem „Feind“ zu befriedigen.

Ja, Menschen haben durchaus das Bedürfnis jemanden gegen sich zu haben. Dann haben sie jemanden, den sie für alles negative in ihrem Leben verantwortlich machen können, spüren /erleben sich, können ihre Energien (zB ihre Aggressivität) daran abarbeiten, der Zusammenhalt der Sippe wird gestärkt, können von eigenen Problemen ablenken und haben eine Aufgabe!

So kann mit einem „doofen“ Lehrer durchaus der Klassenzusammenhalt bei älteren Klassen stärker werden und sie haben weniger Grund, sich gegenseitig zu beömmeln.

Da in unserer heutigen Zeit aber so viel Friede, Freude, Eierkuchen ist und Erwachsene so durchgehend verständnisvoll und gutmütig sind (nicht, dass das Gegenteil sinnvoll wäre) bekriegen sich Kinder mehr untereinander!

Das gleiche macht die Afd mit unserer recht friedlichen Gesellschaft und versucht diese von innen zu spalten. Sie hetzt gegen Minderheiten und versucht diese als Feinde und Gefahr darzustellen und verbiegt und verdreht und relativiert die Dinge, dass sich jeder, der möchte, einreden kann, er meine alles nur gut und sei das eigentliche Opfer. Kurz, die Afd manipuliert!

Aber nun ist Putin da, ein WIRKLICHER Feind…

Und da hat’s der Afd die Sprache verschlagen…

Ich glaube, die Afd wusste sofort, dass sie jetzt überflüssig wird. In ihrer Überlebenspanik werden sie jetzt nochmal alles geben. Werden es weiter rechts und schwarz-weißer versuchen. Auf den fahrenden Zug aufspringen, genau wie Erdogan auf Putins Zug aufgesprungen ist….. und sich dann in Rauch auflösen!

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

„Im Fernsehen läuft der letzte Schrott“
Das ist aber kein Pauschalisieren, sondern eine „differenzierte Betrachtung“, gell? Im Kino ist’s besser, da laufen die „besonders wertvollen Filme“? Und in anderen Ländern ist’s viel besser, stimmt das? Arabische Fernsehsender hetzen nicht gegen Juden, nein? Und russische hetzen nicht gegen Schwule? In China wird nicht pauschal gegen „den Westen“ gehetzt, nein? Und die Franzosen wählten Mme. Le Pen auch hauptsächlich wegen des Fernsehens?
„Mittelalterliche Bedürfnisse nach Sippentreue“, genau das ist es, was die Araber-Clans praktizieren. Wer ausschert (und sei es, dass er vor Gericht die Wahrheit gegen Clan-Mitglieder aussagt), wird bedroht oder ermordet. Das gilt übrigens auch für Leute, die sich „nur“ vom Islam abwenden. Für Apostasie gibt’s die Todesstrafe.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wozu zählt bei Ihnen die Orthographie?

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Hm, das mit dem Fernsehsehen sehe ich etwas anders.

Es ist natürlich möglich, die Bilder auf dem Bildschirm zu verfolgen und Punkt.
Das ist das, was bei den meisten Kindern und mit/ohne die Eltern geschieht.

Inhalt? Null verstanden.

Stelle ich Fragen dazu, haben sie keine Ahnung, obwohl sie interessiert gucken (nicht denken). Und das reicht halt nicht. So gelingt es mir im Unterricht, 5-Minuten-Dokuleinchens auf 45 Minuten auszudehnen, weil der Inhalt ja nun mal doch nicht so unwichtig ist.

Ich bin aber nicht der Meinung, dass es die Aufgabe der Schule ist, mit den Kindern ins Kino zu gehen oder Kinofilme als Kunstform (ist in einigen DeutschArbeitsHeften sogar drin und wird als Goody gemacht, wenn der laaaaaangweilige Rest erledigt ist) zu besprechen.

Wir haben schon kaum Zeit – Schüler können ja sooooo langsam sein beim Nichtstun – für den normalen Inhalt.

Was mir aber sehr unangenehm auffällt, ist, dass der Inhalt hinter den Bildern nahezu verschwindet. Zumindest können viele bei einer Doku den Inhalt nicht erfassen. Und hier schließt sich ein Kreis – das muss geübt werden. Mit den Eltern zu Hause.

Wir haben ja inzwischen auch aufgehört, ZiSCH (Zeitung in Schule) zu machen. Viel Papier, keiner hat Bock, niemand liest.

Ich nehme keine Glaskugel, aber ich weissage voraus – Spaltung der Gesellschaft in Leser und NIchtleser, Denker und Nichtdenker. Zurück in die Steinzeit.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Aber woran liegt es, dass die Kinder den Inhalt nicht verstehen? Ich glaube nicht, dass die Eltern das mit ihnen einfach nur üben müssen. Das scheint mir eher wie eine Matheformel zu sein. Im Grunde basierend auf Reflektion, Hintergründigkeit, Tiefgang, Emphatie. Kurz, die Kinder sind zu unreflektiert, oberflächlich und emotionslos. Dies wiederum basiert darauf, wie sie aufwachsen, incl Medien Konsum, Fastfood und Ganztag.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Vielleicht liegt es auch daran: Mir ist unangenehm aufgefallen, dass selbst bei Dokumentarfilmen (etwa über ferne Länder oder Tierreservate) ein lautes Gedudel pausenlos läuft, das immer nur dann für wenige Sekunden leiser gestellt wird, wenn gerade ein Text geprochen wird. So typische Massen-Filmmusik halt. Aber dadurch sollen die Leute wohl eingelullt werden. Als Resultat denken sie dann auch nicht mehr nach. Das ist in modernen Kinos noch schlimmer, weil der Ton da noch viel lauter ist. In einer Disco ist es dann nochmal lauter, was ja praktisch jede verbale Kommunikation und auch jeden klaren Gedanken abtötet. Auch bei Open-Air-Veranstaltungen aller Art werden die Leute vollgedröhnt.

MeinSenf
1 Jahr zuvor

Komisch, bei uns ist das Thema ‚Film‘ schon lange fest in verschiedenen Jahrgängen, jeweils mit verschiedenen Schwerpunkten, im Lehrplan verankert. Unter anderem stehen Filmanalyse, Literaturverfilmungen und auch eigene Filmproduktion inklusive -schnitt auf dem Programm. Abgesehen davon gibt’s, soweit ich weiß, auch noch andere, vielleicht sogar wichtigere Themen, Kompetenzen und Fähigkeiten, die wir unseren Schülerinnen und Schülern mit auf den Weg geben wollen, sollen und müssen.

Für mich wieder einmal ein Beispiel derer, die wenig Ahnung von gegenwärtiger Schule haben und meinen, Schule muss ALLES leisten. Oder wie @Julia treffend formuliert:

„Davon abgesehen, ist Schule keine Plattform, wo jedweder seine Projekte, Interessen und vermeintliche Notwendigkeit platzieren kann.“

Micky
1 Jahr zuvor
Antwortet  MeinSenf

„Komisch, bei uns ist das Thema ‚Film‘ schon lange fest in verschiedenen Jahrgängen, jeweils mit verschiedenen Schwerpunkten, im Lehrplan verankert. Unter anderem stehen Filmanalyse, Literaturverfilmungen und auch eigene Filmproduktion inklusive -schnitt auf dem Programm.“

So ist es. Für einen medienwirksamen Auftritt reicht es, für einen Blick in die Lehrpläne oder wenigstens in die Schulbücher der Kinder wohl nicht. Penlich.

Angelika
1 Jahr zuvor

Wäre ich heute Schülerin, würde ich wie früher knappen, straff durchgeplanten Unterricht bevorzugen. Einen Bedarf an der Beschäftigung mit einer Kunstform würde ich lieber in der Freizeit stillen und über Musik, die mir zu laut wäre, würde ich nicht eingehend informiert werden wollen. Was Ballett angeht, wäre ich ohne zu murren Kunstbanause. – Kinder brauchen Bereiche, an denen sie nicht alle – nach Bildungsplänen – in einer gewissen Zeit auf einen gewissen Wissensstand gebracht werden. Wenn es um mehr als die Basiskompetenzen geht, dürften Schüler nicht dazu verpflichtet werden, dafür noch länger in der Schule präsent zu sein.

Ich bin für eine Reduzierung von Lernzielen. Religion, Sexualkunde, Yoga, das Unterrichtsfach „Glück“ als Wahlfach für diejenigen, die freiwillig daran teilnehmen möchten. Das und noch viel mehr darf es gern geben, wenn das Geld dafür da ist. Ein Übermaß an „betreutem Denken“ allerdings fördert nicht das eigenständige Denken sondern die Anpassungsbereitschaft.

fabianBLN
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelika

Sehr gut, Angelika!

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor

Filmanalysen kommen auch im Literaturstudium vor. Es gibt eben auch „Film- und Theaterliteratur“ – schon sehr lange, übrigens…

Noch 5 Jahre
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Es geht doch hier nicht um die Frage, ob Filmanalysen sinnvoll sind oder in welchen Kontexten die Beschäftigung mit Film in Schule stattfindet.
Hier sind mal wieder ein paar Oberschlaue (diesmal Schauspielende), die sich – in eigener Sache ?- eine Bühne suchen und es mit ein paar knackigen und opportunen Forderungen in die Presse schaffen.

Mike M.
1 Jahr zuvor

Wir haben zwei Film- Ags, nehmen an Filmwettbewerben teil, gehen in die Französische Kinowoche und in englischsprachige Originale. Die 10. Klasse hat Filmanalyse in Kunst, die Oberstufe Filmanalyse in Deutsch.
Vielleicht haben die 2 zu wenig geschaut, ob sich die Realität in 30 Jahren vielleicht geändert hat?

Carsten60
1 Jahr zuvor

Lobbyisten sagen, dies oder jenes müsse in der Schule mehr berücksichtigt werden. Aber nie wird gesagt, was man denn weglassen oder kürzen könne.

Angelika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Dann sollten mal mehr Nicht-Lobbyisten die Klappe aufmachen!

So wie Lehrerkinder das daheim manchmal praktizieren. Frage an einen Vater (Modell Oberlehrer) beim gemeinsamen Abendessen: „Frag uns mal, ob wir das wissen wollen!“ – Väterlich Nachfrage blieb zwar aus, aber dafür kam (nicht nur einmal) ein dreistimmiges „Neiiiiin!“

AndiBandi
1 Jahr zuvor

ich kann nicht mehr! Im Vergleich zu Thriller Filmen aus Frankreich ist Deutschland chancenlos und bei Serien verlieren wir gegen Skandinavien, USA, UK und dank „Tehran“ und „Fauda“ auch gegen Israel!

Deutschland sollte mal lernen wie man gute Filme und Serien macht, bevor man da auch noch die Kinder ausnutzen muss, um eigene Produktionen zu pushen!

Rabe aus NRW
1 Jahr zuvor

In NRW ist das schon lange im Curriculum. Hätten sie sich mal besser vorher informiert.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Rabe aus NRW

Dann hätte es aber keine so schöne Presse gegeben….

Angelika
1 Jahr zuvor

„Der Kinderfilm sei noch stark besucht, sagte Gallenberger. Aber wenn das Publikum diesem Alter entwachse, gehe es verloren, gegen Ende der Teeniejahre, im frühen Erwachsenenalter. «Und das ist natürlich ein Problem.»

Vielleicht finden junge Menschen die Kinderfilme im Nachhinein nicht so bereichernd für ihr Leben, dass sie vertrauensvoll selbst Geld für Kinokarten ausgeben? Schon möglich, dass Kinokarten einfach zu teuer sind.

Schulen sind jedenfalls nicht dazu da, den deutschen Film dahingehend zu unterstützen, dass Teenager und Erwachsene ihm nicht als Konsumenten verlorengehen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

„„Kino muss man so unterrichten wie Literatur. Es ist ja eine Kunstform““
Ha! Das sehe ich ganz genauso – also gar nicht!

Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da konnte Literatur noch unterrichtet werden. Das war lange vor YouTube, Netflix und Co.

Heute bin ich froh, wenn die Hälfte der Klasse ein Buch durchgelesen hat. Die geben einfach auf – laaaaanweilig. Da fehlen die eigenen Kopfbilder.

Es gibt in SH die Kinowochen. Das muss reichen. Da fällt ein ganzer Unterrichtstag aus, wenn wir uns ins Kino aufmachen.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Absolut- Lektüre lesen war stets ein schönes und bei Schülerinnen und Schülern beliebtes Finale des Deutschunterrichts am Schuljahresende.
Heute für die Kinder der reine Horror. „Ein ganzes Buch“ kaufen UND lesen?!?

Der Besuch der Schulkinoaktion hat unser Vertretungsplaner aus o.g. Grund untersagt!

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Mit Harry Potter kriegt man sie alle!

Noch 5 Jahre
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Tatsächlich?! Man kann aber nicht immer nur Jugendbücher usw. lesen.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

…natürlich hat er DEN Besuch untersagt!

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Und auch das ist für die Schüler laaangweilig, da ja keine Actiion- und Horrorfilme geschaut werden. Das Wichtigste bei unseren Kinobesuchen war tatsächlich der Unterrichtsausfall und das Konsumieren von Chips und Coke während des Films. Mit Netflix kann man ganz schlecht konkurieren. Da gibt es dann die „coolen“ Inhalte.

Marion
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Den Lehrern geht es doch auch im den Unterrichtsausfall…

Heinzi
1 Jahr zuvor

An den Schulen meiner Kinder werden sehr viele Projekttage zum Thema „Film“ gemacht. In der Regel vor den Ferien (und eigentlich vor allen Ferien). Die Kinder bekommen dann einen super Überblick (jedes Fach ein neuer Film), es bleibt jedoch ihnen überlassen, was davon sie selbständig vertiefen (fertig anschauen)!
Dazu gibt es im Unterricht ziemlich viele Kurzfilmeinheiten (in der GS war es Checkerwerauchimmer oder Willi wills wissen, am GY gibt es irgendwas anderes). Ich würde sagen: zwei Daumen hoch, das Genre läuft!

Emil
1 Jahr zuvor

Stars fordern….
Lehrer kotzen….