Ministerin „glaubt“ nicht, dass Lehrer und Schüler Heizdecken brauchen – aber: (noch) kälter wird’s im Klassenraum schon

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STUTTGART. Was passiert, wenn es im Winter hart auf hart kommt? Werden wegen Gasmangels die Schulen geschlossen? Die baden-württembergische Kultusministerin sagt: Mit ihr nicht. Und eine Heizdecke bräuchten Schüler und Lehrkräfte im Klassenraum auch nicht (glaubt sie), obwohl mit einer Drosselung der Temperaturen in Schulen zu rechnen sei. Dabei hatte schon in den vergangenen beiden Heizperioden Unterricht bei Kälte stattfinden müssen, weil die Corona-Lüftungsregeln häufiges Lüften vorsahen.

Bei Eiseskälte im Klassenraum zu lernen, ist kein Spaß. Foto: Shutterstock

Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper will Schulschließungen wegen Gasmangels oder Corona im Winter unter allen Umständen vermeiden. Die Grünen-Politikerin sagte im Interview in Stuttgart: «Der Lebensraum Schule ist für unsere Kinder und Jugendlichen unendlich wichtig, das hat Corona gezeigt. Deshalb würde ich auch bei einer Gasmangellage nicht mein Okay für Schulschließungen geben.» Zuletzt hatte die Ministerin schon klargestellt, wegen der Pandemie dürften Schulschließungen nicht mehr vorkommen.

«Wir haben beim Gasgipfel festgehalten, dass Schulen und Kindergärten zur kritischen Infrastruktur dazugezählt werden»

Schopper geht davon aus, dass es in Baden-Württemberg auch keine Handhabe mehr gibt, bei einer Energiekrise Schulen zu schließen. Zwar gehörten «nach der reinen Lehre» Schulen und Kindergärten nicht zur kritischen Infrastruktur, die auch in einer Notlage weiter betrieben werden muss. Aber: «Wir haben beim Gasgipfel festgehalten, dass Schulen und Kindergärten zur kritischen Infrastruktur dazugezählt werden», sagte die Ministerin mit Blick auf das Krisentreffen der Landesregierung am vergangenen Montag.

Schopper betonte die Bedeutung von Schule und Betreuung für das Funktionieren der Gesellschaft. «Wenn Kinder nicht in der Schule sind, wenn Kinder nicht im Kindergarten betreut werden, dann hat man das Problem, dass Eltern nicht zur Arbeit gehen können.» Aber auch so seien Schulen und Kindergärten «eine kritische, weil eminent wichtige Infrastruktur per se». Dort seien Kinder zusammen, lernten wichtige Inhalte und erlebten etwas, was für die soziale Entwicklung unglaublich wichtig sei. Diese Erkenntnis hat allerdings nicht dazu geführt, dass das Land Baden-Württemberg in mobile Luftfilter für Klassenräume und Kita-Gruppenräume investiert hätte. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) fordert die Länder aktuell dazu auf, wie News4teachers berichtet.

Die Ministerin stellte klar, Schulschließungen wie im Corona-Lockdown dürften sich nicht wiederholen. «Kinder- und Jugendpsychiater und Kinder- und Jugendärzte haben uns noch mal drastisch vor Augen geführt, was für einen hohen Anteil an essgestörten Jugendlichen wir haben, an Suizidgefährdeten und an psychischen Störungen.» Es sei völlig klar, woran das liege: «Ursache ist, dass viele Kinder und Jugendliche plötzlich während Corona das Gefühl hatten, weil die Schule als Institution fehlt, dass sie alleine sind und das Leben ein stückweit aus der Bahn geraten ist.»

Schopper zu Schulschließungen: «Ich möchte das nicht.» Auch Turnhallen sollen offen bleiben

Schopper sagte aber auch, es gebe Schulen, die Fernunterricht gut könnten. «Ich kann es mir unter bestimmten Bedingungen vorstellen, zum Beispiel in den Berufsschulklassen, dass man dort den Schulunterricht im Onlinemodus machen kann. Aber auch für die schon älteren Schülerinnen und Schüler ist es wichtig, dass sie als Berufsschulklasse zusammenkommen.» Die Ministerin ergänzte: «Ich sehe für Schüler in den Grundschulen, aber auch in der Sekundarstufe eins und auch in den Oberstufen, die ja für die Abschlüsse vorbereiten, keinerlei Spielraum für Schulschließungen.» Schopper versicherte: «Ich bin bei der Frage der Schulschließungen ganz klar: Ich möchte das nicht.»

In der Frage, ob bei Energie-Knappheit Turnhallen geschlossen werden könnten, zeigte sich die Ministerin ebenfalls ablehnend. «Wir wissen, dass die Kinder im Schnitt in Corona dicker geworden sind. Mangelnde Bewegung hat natürlich auch etwas damit zu tun.» Schopper erklärte: «Es ist so, dass Sport immens wichtig ist, auch als Ausgleich für die Kinder. Auch daher war es ein dringendes Anliegen der Experten aus Schule und Medizin, den Sportunterricht nicht mehr einzuschränken.» Turnhallen brauchen wegen ihrer Größe und Höhe viel Energie zum Heizen.

Stoßlüften ist auch diesen Winter das Gebot der Stunde in Klassenräumen – aber übermäßig kalt wird es laut Ministerin nicht

Gleichwohl müsse auch in Schulen darauf geachtet werden, sparsam mit Energie umzugehen. «Es dürfen in den Schulen natürlich nicht die Heizkörper dampfen, während ansonsten überall die Wolldecke liegt», sagte Schopper. Hinzu komme, dass die Pandemie nicht vorbei sei. «Wir werden auch weiterhin Corona im nächsten Jahr an den Schulen haben und Corona bedeutet auch, dass man wieder stoßlüften muss. Man sollte stoßlüften, das ist der Punkt, das sagen die Experten. Und nicht heizen und generell die Fenster immer offen haben oder auf Kipp stellen.»

Die Kultusministerin geht aber nicht davon aus, dass Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte im Winter in der Schule frieren müssen. «Wenn wir einen Winter haben, wo es richtig knackig kalt ist, und in den Räumen ist es 18 Grad, kann ich nicht kurzärmlig mit dem T-Shirt in die Schule kommen. Da ist ein Pulli und ein T-Shirt drunter sicherlich nicht die verkehrte Wahl.» Derzeit liegt die offizielle Untergrenze noch bei 20 Grad, doch es sei absehbar, dass diese wegen der drohenden Gasmangel-Lage noch gesenkt werde. Schopper sieht trotzdem keinen Grund zur Sorge: «Aber ob man jetzt die Heizdecke schon mitbringen muss, das glaube ich nicht.»

Lehrkräfte berichteten in den vergangenen beiden Wintern auf News4teachers von ihren Erfahrungen mit dem geforderten Stoßlüften alle 20 Minuten und während der Pausen – nämlich: dass die Temperaturen in den Klassenräumen kaum jemals ein akzeptables Niveau erreichten (die Arbeitsstättenrichtlinie ASR A3.5 schreibt für Büros – vergleichbar zu Klassenräumen – 20 Grad vor). Und seinerzeit liefen die Heizungen auf Hochtouren… News4teachers / mit Material der dpa

Kultusminister, stellt Euch doch selbst bei Minustemperaturen stundenlang in den Durchzug!

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undheitergehtsweiter
1 Jahr zuvor

Wir als Schule und LuL entschuldigen einfach die Unannehmlichkeiten für SuS, die in den Klassenräumen sich den A.. abfrieren, wenn sie nur ein T-Shirt mit Pulli drüber anhaben, während Papa und Mama in halbwegs warmen Büros oder im Homeoffice sitzen.
Und wenn etliche Stunden ausfallen, weil LuL an Corona oder Sonstiges erkranken, werden die meisten unserer Kids an der GS inzwischen in der OGS betreut und verfetten wenigstens zu Hause nicht. Was für eine glückliche Kindheit in buchstäblich offenen Schulen und Klassenräumen im 3. Coronawinter, Halleluja! (Ironie Off)

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Nein!

Ich entschuldige nichts, wenn Kids nach zwei kalten Wintern halbnackt – naja – bzw. der Situation vollkommen unangemessen bekleidet herumsitzen!

Die schicke ich – wenn möglich – nach Hause zum Umziehen!

Lernprozess!

Kalt – warm anziehen! – sonst: kalt!

Unpassend gekleidet? „Ich darf nach Hause gehen, geil!“ – ja! Und wir haben Ruhe im Karton.

Andererseits:
Schüler:innen können sich auch gerne mal den A abfrieren – wie sollen sie sonst lernen, dass warme Kleidung zwar unsexy, aber warm ist?! 😉

WIR müssen die Heranwachsenden nicht in Watte packen. Das gehört zum Lernprozess von Kids und Eltern dazu.

Ansonsten – frieren, Einsicht bekommen oder krank werden.

Auch eine Blasenentzündung kann zur Einsicht führen.

Und immer schön alles dokumentieren, falls die Kids sich nicht zu Hause umziehen wollen oder können.

Und ja, mir ist auch bewusst, dass nicht a l l e falsch Gekleidete nach Haus geschickt werden können.

(Bus, kein Schlüssel, niemand da, zu jung – wieso eigentlich? Die schaffen es ja auch zur Schule hin!, … )

Hirschlgruber
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

@Riesenzwerg
Wem außer den Schülern wird solch ein Mist zugemutet, den Sie von sich geben?

Meine Grundschüler waren entsprechend gekleidet im letzten Jahr, nur von Unterricht würde ich ehrlicherweise nicht mehr sprechen. Zuerst ziehen die Kinder die Kleidung größtenteils aus. Nach 20 Minuten dann 3 bis 5 Minuten ordentlich Durchzug, auch wenn es draußen stürmt und schneit, wobei die Kälte im Normalfall schon ausreichend ist und alle ziehen sich innerhalb der nächsten 5 bis 10 Minuten wieder an. Sitzen dann alle am Platz und wird der Raum durch eine funktionierende Heizung wieder lauwarm (auch defekte Heizungen hatte ich in den Jahren vor Corona schon…), beginnt das Entkleiden. Gute 5 Minuten später wiederholt sich dann das ganze Prozedere mit der nächsten Stoßlüftung.

Ich selbst ent- und bekleide mich natürlich auch in diesem Rhythmus, da ich ansonsten schweißgebadet die nächste Kaltfront abkriege. Nebenher soll ich dann noch unterrichten?! Oftmals habe ich maximal 17 Grad im Klassenzimmer gehabt (nach offizieller Angabe des CO2-Messgeräts mit Temperatursensor), nun soll an der Heizung noch gespart werden?

Da hätte ich an unsere Ministerin einige Fragen dazu:

  • Soll der Schwamm dann mit Alkohol getränkt werden, damit er beim Wischen nicht anfriert? Oder werde ich dann wegen Alkoholgebrauchs im Klassenzimmer abgemahnt?
  • Zusätzliche Heizlüfter wurden mir in der Vergangenheit ebenfalls untersagt (zu viel Strom, alte Leitungen,…). Darf ich dann ein Lagerfeuer im Klassenzimmer machen? Alternativ könnte man auch die Tablet-Akkus kurzschließen, um so etwas Wärme zu gewinnen.
  • Da Frau Schopper etwas beleibter ist, wäre meine Frage ob sie nicht den Sportunterricht in einer kalten Halle übernehmen möchte?! Gewisse Fettschichten schützen besser vor Kälte (Ich spreche aus Erfahrung!)
  • Wäre es nicht sinnvoller, die Kinder diesbezüglich auch stärker zu mästen, damit sie Winterspeck für die kalten Schulzeiten bekommen?

Für mich steht nur eines fest: Sobald ich das erste Halskratzen wegen der nun schon Jahre andauernden Missstände bekomme ,werde ich ganz vorschriftsgemäß zu Hause bleiben und meine Dienstfähigkeit umgehend dort im warmen Bett wiederherstellen.

Georg
1 Jahr zuvor

Angesichts der Gas- und Stromproblematik sollten die FFF-Leute, die Grünen usw. doch froh über den Klimawandel sein, weil dadurch die richtig kalten Winter entfallen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Ja.

Aber nicht nur diesen Winter. 😉

Und vermutlich nicht sooo schnell, wie die Gas- und Stromproblematik das jetzt in diesem Winter erfordert.

Ich muss da mal was loswerden
1 Jahr zuvor

Was für ein Tsunami an Klischees, den die gute Frau Schopper da vom Stapel lässt…

Und dann der hier: «Ich möchte das nicht.»
Und was jetzt? Was sind Ihre Maßnahmen, Frau Schopper? Ganz konkret, WAS SIND IHRE MASSNAHMEN?

AvL
1 Jahr zuvor

Die Arbeitsbedingungen für Lehrer und Schüler werden sich im Winter massiv verschlechtern, da bei zu erwarteneden steigenden Infektionszahlen mit Covid-19 wieder das Verfahren des intermittierenden Stoßlüftens erfolgen wird, wobei auf Grund des geringeren Angbots an Gas die Kosten weiter deutlich steigen werden.
Da lohnt es sich dann schon eher Raumluftfolteranlagen anzuschaffen, die es ermöglichen ohne Dauerbelüftung Heizkosten zu senken.
Im Moment scheint im Hinblick auf die Herbstzeit nicht sehr viel unternommen zu werden, ganz davon abgesehen, das eine Impfpflicht für Risikogruppen nicht mnachhaltig umgesetzt wird.
Auf Grund der erfolgten Covid-19-Infektion von 30 Millionen Mitbürgern ist mit einem deutlichen Anstieg der Infektionen im Herbst/Winter 2022 zu rechnen.
Die Krankheitsverläufe einschließlich der Folgeerkrankungen sind auch für die Omikron-Variante für alle Altersgruppen zu einem hohen Prozentsatz im Verlauf schwer.

Leseratte
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

„Raumluftfolteranlagen“ – was für ein cooler Vertipper 😉
Gefoltert werden wir uns unter den Bedingungen in der Schule auf jeden Fall fühlen!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

Es bleibt alles wie gehabt.

Nur ein bisschen mehr viel kälter.

Die Luftfolter haben keine Lobby, kein KuMi hat da Aktien drin. Weswegen also anschaffen?

Alla
1 Jahr zuvor

Einerseits fühle ich mich als Lehrerin natürlich geschmeichelt, weil ich offenbar die einzige Person bin, die ein Kind vor einem schlimmen Schicksal (Essstörungen, Suizid usw.) bewahren kann!
Andererseits fühle ich mich als Elternteil auch ziemlich „gebashed“, weil ich als Gefährder meiner Kinder dargestellt werde!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alla

Stimmt 😉 So habe ich das zu meiner Schande noch nie gesehen.

Aber – andere vor einem schlimmen Schicksal zu bewahren, steht natürlich sehr hoch im Kurs. Gibt mehr Karmapunkte.

Grübel, denk, … , das gildet wohl aber nicht für KuMis. Die sammeln munter witerhin mieses Karma.

Sissi
1 Jahr zuvor

》》SO DEUTLICH hat es eigentlich noch kein Poilitiker gesagt:
«Kinder- und Jugendpsychiater und Kinder- und Jugendärzte haben uns noch mal drastisch vor Augen geführt, was für einen hohen Anteil an essgestörten Jugendlichen wir haben, an Suizidgefährdeten und an psychischen Störungen.

» Es sei völlig klar, woran das liege:
》》«Ursache ist, dass viele Kinder und Jugendliche plötzlich während Corona das Gefühl hatten,
》》weil die Schule als Institution fehlt, 》》dass sie alleine sind und
》》das Leben ein stückweit aus der Bahn geraten ist.»

Für Kids, denen es SO geht, dürfte es doppelt schwer sein, zusätzlich unter erschwerten Bedingungen zu lernen.
Wo sind die Eltern?
Für diese Kinder/ Jugendlichen fordert ja auch RV immer offene Schulen.
Die Problematik dieser SuS können offene Schulen aber auch nicht lösen.
Trotzdem gut, dass am Rande darauf aufmerksam gemacht wird, wie allein manche dastehn; für sie ist Kälte im Klassenzimmer das kleinere Problem.
– Covid kann ihre Problematik verstärken……..
oder als Zusatzproblematik besser kleingedacht werden, unwichtiger sein, weil dieSituation daheim so Schxxx ist, dass alles besser ist,
– z.B. Schule als Anker, in Covidzeiten ?
Denkfehler

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

Für diese Kinder muss das Land eine Gelegenheit schaffen, außerhäuslich untergebracht zu werden!

Und nicht die Dauerschleife – können sie nicht von den Eltern trennen. Sie brauchen ihre Eltern.

Die sind längst getrennt!

Ja, sie brauchen ihre Eltern. Interessiert die Eltern aber nicht oder, wenn doch, aus den falschen Gründen.

Mehr Internate? Win-win!

Schattenläufer
1 Jahr zuvor

Ich glaube langsam, dass ein Erkenntnisgewinn über den Zusammenhang zwischen Lüften im Winter und der Raumtemperatur sich bei den glorreichen 16 nur dann einstellen wird, wenn die Lehrer täglich die Scheiben in den Büros der Minister einwerfen und die Fernwärmeversorgung der Ministerien kappen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Bin dabei!

Wir wissen ja, wie Lernen funktioniert.

Lernen durch Nachdenken. Edel, aber nichts für unsere KuMis.

Lernen durch Nachahmung. Leicht, aber sie sehen uns ja nicht.

Lernen durch Erfahrung. Bitter, aber bitternötig!

Oder learning by deung! Das ist schmerzhaft und führt bei vielen zu – tada! Lernerfolgen!

Hamburger Dirn
1 Jahr zuvor

«Wenn Kinder nicht in der Schule sind, wenn Kinder nicht im Kindergarten betreut werden, dann hat man das Problem, dass Eltern nicht zur Arbeit gehen können.»

Gut das Schopper nochmals klarstellt, dass die Betreuung ein sehr wichtiges Kriterium zu sein scheint und damit verdeutlicht, welchen Stellenwert Schule hat. Das Feigenblatt, dass Schule auch zum Lernen und als sozialer Raum wichtig ist, kann Sie sich hingegen sparen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Hamburger Dirn
Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hamburger Dirn

Und da Frau Schopper die Schule als Verwahranstalt für die Kids der arbeitenden Eltern sieht…… Wieso ist das ihre Angelegenheit?

Nicht ihr Gebiet – also bitte raushalten!

TaMu
1 Jahr zuvor

Obwohl ich finde, dass niemand aus der KuMi-Riege etwas taugt, bin ich sprachlos und schäme mich fremd für das stoffelige, einfach nur dumme Gebrabbel von Frau Schopper. Selten habe ich politisch so sinnentleerte Sätze mit so strunzblöden Worthülsen und-phrasen gelesen. Ich ärgere mich über so viel hausbackene Zumutung durch eine gut bezahlte Politikerin und über unseren Landesvater, der diese wandelnde Labertasche auf den baden württembergischen Bildungsbereich los gelassen hat.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

WOW!

Einfach nur … WOW 🙂

Andre Hog
1 Jahr zuvor

》Wenn wir einen Winter haben, wo es richtig knackig kalt ist, und in den Räumen ist es 18 Grad, kann ich nicht kurzärmlig mit dem T-Shirt in die Schule kommen. Da ist ein Pulli und ein T-Shirt drunter sicherlich nicht die verkehrte Wahl.»

Meines Erachtens hat Schopper den Schuss – nein die Massen an Salven, die seitens aller an Schulen Beteiligten wegen der Fröstelsituationen in den letzten Wintern in Schulen abgefeuert wurden – immer noch nicht gehört.

Wenn sie allen Ernstes mit einer solch herabwürdigenden und quietsch-dämlichen Einschätzung des Unterrichtsalltags um die Ecke kommt, dann spricht das entweder für eine kaum zu toppende „Blödheit im Amt“ oder – und das ist es was ich eher vermute und was sogar noch schlimmer wäre, als nur strunzendämlich zu sein – von einer absoluten Ignoranz und tief verinnerlichten Nichtachtung der Menschen, für die sie qua Amt Verantwortung übernommen hat.

Ihr „Tipp“ für SuS – letztlich ja auch für LuL – lautet ja: zieht euch nen Pulli an – dann geht’s schon….
Das hat ähnliche Qualitäten an Zynismus, wie einem Kleinkind im Sudan zu sagen “ iss doch einfach mal was und trink regelmäßig – dann wird’s schon“
… ich weiß, dass der Vergleich hinkt und ggf etwas krass rüberkommen könnte … es geht aber darum, dann man anderen Menschen in eine Situation zwingt, deren Gestaltung in wesentlichen Aspekten nicht gegeben wird (Schulpflicht, Raumwärme resp. -kälte, Versorgung mit LuL, erzwungenes Gedränge durch viele SuS in einem Raum, Lüftungsgebote, die jedoch den Geboten der Gesundheitsvorsorge nicht genügen, usw. usf), diese Situation für die Beteiligten bis an die grenze des unerträglichen zu verschlechtern …. und ihre Lösung besteht darin, darauf zu verweisen, dann man sich halt nen Pulli anzieht.

Meine SuS haben mit Skikleidung, Mützen und Handschuhen… dazu dicke Boots an den Füßen im Unterricht gesessen… verschiedentlich waren auch zusätzliche Decken im Einsatz…die Raumtemperatur erreichte im Schnitt nach dem Einsetzen des Lüftens (also gut 20 Minuten nach unterrichtsbeginn) nach mehreren Durchgängen lediglich 10 bis 15 Grad im Maximum…phasenweise war es auch kälter.
Ja….das klingt – von außen betrachtet (z.B. aus dem Büro einer KuMi ) gar nicht so dramatisch…aber es sind Temperaturen, die überwiegend bewegungslos und zwar über Stunden ausgehalten werden müssen.

Wer da nicht durchkühlt im Laufe eines z.T. 8Stundenschultages muss Lava oder literweise Glühwein im Blut haben.

Abschließend zum vielzitierten Adipositasargument: (hier müsste eine Kotz-emoji stehen)
Frau Schopper müsste doch am Besten wissen, dass ein großes Maß an Übergewicht nicht einer (politischen) Karriere im Weg steht, wo man viel Geld verdient, eine sichere Altersregelung hat, Macht über andere Menschen gewinnt und tonnenweise dummes Zeug quatschen kann, ohne dafür belangt zu werden.
So schlimm kann es offenbar nicht sein, wenn die Kids sich rechtzeitig für die kommenden Realitäten mit einem dicken Fell oder einer ordentlichen Speckschicht versorgen…das ersetzt im Zweifelsfall ein gesundes Rückgrad.
(Kritik an meiner Bodyshaming-Attacke gegen das „OttiFisherDouble“ im KuMi BW kann gerne geäußert werden….aber hier musste mein Gedanke einfach mal raus)

Konfutse
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

OrtiFischerDouble? Googeln Sie mal Bilder von Gerard Depardieu….dann werden Sie sehen, wer wen doubelt

Lehrerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Zitat:“Das glaube ich nicht…“ – „Wer nichts weiß, muss alles glauben – oder auch nicht!“
Wie kann man denn als Verantwortliche so unsagbar unwissend über die realen Bedingungen und Probleme an den Schulen, vor Ort, in der praktischen Arbeit sein??
Wie oft haben Lehrkräfte schon im letzten Winter über den Unterricht mit Kindern im Skianzug berichtet, über die Kälte, die durch die mehrmalige Lüftung pro Stunde nicht mehr aus dem Schulzimmer zu vertreiben war? Natürlich glaubt man im warmen Einzelbüro im KM nicht, dass man bei der Arbeit dauerfrieren kann. Wie wäre es, jetzt im Sommer zumndest in jedem Schulraum Luftreiniger zu installieren, damit das Lüften mit voraussichtlich weniger Heizung so ausreicht wie früher: nur in den Pausen gründlich stoßlüften?
Es ist ein Skandal, dass die Gesundheit von Schülerinnen und Schülern mitsamt ihren Lehrkräften nichts,aber auch gar nichts wert ist im LÄND.
Und wenn man nicht unwissend sein sollte, sondern Bescheid weiß und trotzdem nichts tut, dann ist es noch schlimmer. Grüne Bildungspolitik – hohle Phrasen von Bildungsgerechtigkeit..!! Wer wählt sowas?

dauerlüfterin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrerin

Einzelbüro? Die machen Homeoffice. (Was sie da machen wissen wir nicht).

Lehramtsaussteiger
1 Jahr zuvor

Szenen aus der 3. Welt

Alexander Christ
1 Jahr zuvor

Aber ob man jetzt die Heizdecke schon mitbringen muss, das glaube ich nicht“
Wird auch nicht viel bringen wenn aus der Steckdose kein Strom mehr kommen sollte…

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alexander Christ

Eine Heizdecke für jeden?
Das ließe das Stromnetz der Schule ohnehin nicht zu.

Alexander Christ
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Das stimmt.
Aber dafür hat der Landesvater BW auch eine Lösung.
„Einfach mal zusammenrücken und unterhaken“
Das reduziert den Stromverbrauch und man kommt sich
auch näher 🙂

Lehrerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alexander Christ

Corona freut sich, je näher, desto besser

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alexander Christ

Oh man – weltfremder geht wohl nicht – Frau Schopper!

Jeders im Laden bereits überprüfte Elektrogerät muss – da es sich bei einer Schule um ein öffentliches Gebäude handelt – noch einmal extra von einem Elektriker geprüft und mit Stempel bzw. Plakette versehen werden.

Heizdecken sind ausgeschlossen.

mama51
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Heizdecken sind ausgeschlossen.

Haha, Sie glauben gar nicht wie vollkommen wurscht mir das wäre / ist!
Ich hatte letzten Winter ein Heizöfchen im Einsatz und diesen Sommer (genau genommen jeden Sommer,seit 4 Jahren) einen Turmventilator!
Und als der „Prüfer“ kam, hat er mein Equipment brav gestempelt und plakatiert! No Problem!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alexander Christ

Ich glaube auch nicht, dass man im Sommer die Heizdecke schon mitbringen muss.

Frau Schopper – wir sind uns einig! 😉 In diesem Punkt 🙂

Klugscheisser
1 Jahr zuvor

Mal gucken, wieviele Schüler noch Sport machen können nach ein paar Infektionen als Gruss aus der Schule.

Andre Hog
1 Jahr zuvor

Schopper sieht trotzdem keinen Grund zur Sorge: «Aber ob man jetzt die Heizdecke schon mitbringen muss, das glaube ich nicht.»

Nun ja, ein Blick auf den Kalender sagt einem ja auch,dass wir den 31. JULI haben….da brauche ich tatsächlich keine Heizdecke.

Das meine ich, wenn ich von der unfassbaren Blödheit solcher politische Statements spreche…wie es dann im Herbst und v.a. im Winter wieder aussieht können wir aufgrund der bereits gemachten Erfahrungen der letzten beide Jahre klar voraussehen.

Realist
1 Jahr zuvor

Ist natürlich wieder großer Quatsch, was Frau Ministerin hier schreibt, bzw. (bewusste?) Irreführung der Öffentlichkeit.

Jeder Schulpraktiker weiß, dass „Stosslüften“ alle 20 Minuten für 5 Minuten die Aerosolbelastung nicht ausreichend senkt, um die Gefahr von Infektionen zu minimieren. Das zeigt einem jedes CO2-Messgerät an, der CO2-Gehalt kann ja proportional zur „Luftqualitiät“ angesehen werden (Leugner werden jetzt sofort schreien: „Wo ist denn da die wissenschaftliche Studie?“, nein, die braucht man hier nicht, das sagt einem der gesunde Menschenverstand). Das einzige was wirklich hilft, wenn man mit 20-30 Personen auf 40 bis 60 Quadratmetern sitzt ist Dauerlüften. D.h. es wird diesen Winter „arschkalt“ für alle Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte, wenn man die garantierte Infektion mit z.B. der hochinfektiösen Omikranvariante (entwickelt sich ja fleißig weiter) oder einer dann wahrscheinlich noch infektiöseren Nachfolgevariante, die vielleicht gerade irgendwo auf der Welt von einem der knapp 8 Milliarden Menschen ausgebrütet wird, vermeiden will.

Damit kommen wir auch schon zur Frage, warum die Berufsschulen Distanzunterricht machen sollen dürfen und die allgemeinbildenden Schulen nicht. Das hat natürlich nichts mit „dicken Kindern“ und „psychologischen Auffälligkeiten“ zu tun, sondern wohl eher damit, dass die Wirtschaft der BW-Landesregierung wohl ganz deutlich zu verstehen gegeben hat, dass sie es nicht akzeptiert, dass die Berufsschüler die Infektionen aus den Schulen in die Betriebe tragen und es dort deshalb zu massenhaften Personal-, Produktions- und damit Gewinnausfällen kommt. „Durchseuchen“ dürfen sich nur die Schüler und die Lehrkräfte. Die Schüler tragen die Infektionen zwar wieder in ihre Familien, aber die haben im Vergleich zur Wirtschaft bei den politischen Entscheidungsträgern genauso wenig eine Lobby wie die Schüler und Lehrkräfte. Man kann nur hoffen, dass diese“Strategie“ dahingehend aufgeht, dass die infizierten Eltern trotzdem die Betriebe lahmlegen. Ausgleichende Gerechtigkeit sozusagen.

Und die „Heizdecken“ sind natürlich auch Unsinn, Wenn jeder Schüler so eine in den Unterricht mitbringt, sind das bei ca. 100 Watt pro Heizdecke bis zu 3000 Watt pro Klassenraum. Das macht die Elektrik in den „älteren“ Schulen nicht mit (bei 1000 Schülern wären das 100.000 Watt, dazu kommt das ganze IT-Zeugs und die Beleuchtung). Und selbst wenn, hochgerechnet auf alle Schüler Deutschlands wären das 1.000.000.000 Watt, also ca.die volle Leistung eines der drei Kernkraftwerke, die ja nach dem Willen der Partei von Frau Schopper in diesem Winter abgeschaltet werden sollen. Falls zu viele Schüler auf die Idee kommen, sich trotzdem eine Heizdecke mitzubringen, werden diese verboten werden, eventuell zusammen mit dem Lüftungsverboten die kommen werden. Alles natürlich für die Umwelt und den Frieden…

Also: Infizieren UND Frieren ist diesen Winter in den Schulen angesagt. Wenn ihr die leisesten Anzeichen einer „Erkältung“ verspürt: Kuriert euch gründlich aus. Long Covid ist kein Spaß, keiner wird es euch danken wenn ihr ein gesundheitliches Wrack seid: Dann wartet die Frühpensionierung auf Hartz IV-Niveau, bei der aktuellen Inflation kann man sich dann eigentlich gleich an der Tafel anstellen…

Hirschlgruber
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Zu Ihren Heizdecken eine pragmatische Lösung, die ich für meine eigenen Kinder gefunden habe: Es gibt elektrische Heizwesten, die durch Powerbank-Akkus gespeist werden. Nach den Erfahrungen im letzten Winter kann ich diese Westen nur empfehlen. War ich zunächst skeptisch, so berichteten meine Kinder von der wohltuenden Wärme, während des Schulvormittags. Wer sich solch eine Weste zulegen möchte, sollte am besten jetzt im Sommer danach schauen, da sie aktuell noch verfügbar (z.B. bekanntes Auktionshaus und Jeffs Buchhandel) und mit Preisen zwischen 15 und 30 Euro (ohne Akku) auch noch recht günstig sind.

Einer
1 Jahr zuvor

Von mir aus können sie die Heizung abdrehen. Ich werde alle Fenster offen haben und meinen Schülern Jacken und auch Heizdecken empfehlen. Ein Schnupfen geht wieder weg, aber Long Covid ist schlimmer.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

„Wir haben beim Gasgipfel festgehalten, dass Schulen und Kindergärten zur kritischen Infrastruktur dazugezählt werden», sagte die Ministerin mit Blick auf das Krisentreffen der Landesregierung am vergangenen Montag.“

Na, wenn DAS keine großzügige Geste in Richtung Wirtschaft, Eltern, FDP ist … Dann weiß ich auch nicht!

Letztlich ist es aber auch so, dass (auch bedingt) geheizte Klassenräume allen Anwesenden zu Gute kommen.

Wenn jede(r) zu Hause heizt, sieht das schon ganz anders aus.

Vielleicht könnten Schulen und Kindergärten auch in Zukunft zur „kririschen Infrastruktur“ dazugezählt werden – um dann endlich besser versorgt zu werden!

Ça me fatigue
1 Jahr zuvor

Heizdecken???

Brandschutz??!

Elektro-Check für private Elektrogeräte und deren Genehmigung …???!

Wenn das dann geschafft ist:
30 Kabel, die eine Steckdose suchen… quer durch den Klassenraum???!

… ROFLL (besser als weinen)

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ça me fatigue

Wir sind zertifiziert.
Bei uns wird bei jeder Überprüfung penibel darauf geachtet, dass die Verordnung zur Überprüfung ortsveränderlicher Elektrogeräte gemacht wurde. Dokumentiert in einer List und mit Plakette auf dem Gerät. Stromschläge, Brandschutz.
Der Landkreis hat extra eine Person die durch die Schulen tingelt und das Macht. Kommt alle 2-3 Jahre.
Die Überprüfung macht schon Probleme, wenn in einem Vorbereitungsraum eine private, nicht getestete, Kaffee-Maschine steht.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Und es wird JEDER Schrank gefilzt.
Da gibt es in der Grundschule viel zu gucken.

Thorsten
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Bei uns kommen die auch und freuen sich dann immer über die uralten Ersatzteilkisten mit ca. 100 Kaltgerätesteckern die alle durchgemessen und neu etikettiert werden müssen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

„Ministerin „glaubt“ nicht, dass Lehrer und Schüler Heizdecken brauchen – aber: (noch) kälter wird’s im Klassenraum schon“
Könnte man auch umwandeln in:

Lehrer:in „glaubt“ nicht, dass Lehrkräfte KuMis und BiMis brauchen – aber: (noch) sind sie da.

Thorsten
1 Jahr zuvor

Ganz ehrlich, bei uns wird keiner die Fenster während des Unterrichts aufreißen, wenn es kalt ist. Die Schüler sind damit auch bestens zufrieden und die Eltern beschweren sich nicht.
Selbst mit geschlossenen Fenstern hatte ich schon nen Heizlüfter im Unterricht (insb. für die Klassen wo nach dem Unterricht das Fenster offen geblieben war). Für das aktuelle Jahr habe ich mir zusätzlich so nen übergroßen Decken-Pullover bestellt. Wer sich und andere schützen will, setzt seine Maske auf.

Leseratte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Thorsten

Maske ohne regelmäßiges Lüften bringt nicht viel.

Alex
1 Jahr zuvor
Antwortet  Thorsten

Dass Maske ohne Lüften wenig bis gar nichts bringt, haben Sie aber schon mitbekommen, oder? Außerdem gibt es Dienstanweisungen zur Lüftungshäufigkeit, an die haben Sie sich zu halten.

Kritischer Dad*NRW
1 Jahr zuvor

„Arbeitsstättenrichtlinie ASR A3.5, die in Schulen nicht gilt,“

Sie gilt!
Wie kommt die Redaktion im letzten Absatz darauf ? Oder soll es so zu verstehen sein, dass Lehrkräfte weder in geschlossenen innenliegenden Klassenräumen einer Arbeitsstätte (hier: Schule) „arbeiten“ aber zumindest aufhalten oder gar keine Arbeitnehmer nach Richtlinie sein könnten?

1. Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen sind in aller Regel Arbeitnehmer, auch wenn es sich um eine nebenberufliche Tätigkeit handelt.

„…Der Sta­tus des Beschäftig­ten rich­tet sich nicht nach den Wünschen und Vor­stel­lun­gen der Ver­trags­part­ner, son­dern da­nach, wie die Ver­trags­be­zie­hung nach ih­rem Geschäfts­in­halt ob­jek­tiv ein­zu­ord­nen ist. Denn durch Par­tei­ver­ein­ba­rung kann die Be­wer­tung ei­ner Rechts­be­zie­hung als Ar­beits­verhält­nis nicht ab­be­dun­gen und der Gel­tungs­be­reich des Ar­beit­neh­mer­schutz­rechts nicht ein­ge­schränkt wer­den…

Die Er­tei­lung von Un­ter­richt an all­ge­mein­bil­den­den Schu­len be­dingt die Ein­glie­de­rung der Lehr­kräfte in die vom Schulträger be­stimm­te Ar­beits­or­ga­ni­sa­ti­on. Von da­her ist es fol­ge­rich­tig, wenn Lehr­kräfte an all­ge­mein­bil­den­den Schu­len, so­weit sie auf­grund von pri­vat­recht­li­chen Verträgen tätig sind, als Ar­beit­neh­mer in ei­nem Ar­beits­verhält­nis beschäftigt wer­den. …“

BAG, Ur­teil vom 24.06.1992, 5 AZR 384/91

Last edited 1 Jahr zuvor by Kritischer Dad*NRW