BERLIN. Steigende Energie- und Rohstoffpreise stellen Bildungseinrichtungen in freier Trägerschaft vor große Herausforderungen. Um den massiven Anstieg der Energiepreise auch für Schulen in freier Trägerschaft finanziell bewältigbar zu halten, müssen Mehrkosten schnell und unbürokratisch erstattet werden – fordert der Verband Deutscher Privatschulverbände (VDP).
Steigende Preise für Energie und Rohstoffe setzen nicht nur Unternehmen, sondern auch vielen Bildungseinrichtungen in freier Trägerschaft zu. Der VDP begrüßt in diesem Zusammenhang mit Blick auf Schulen in freier Trägerschaft die zwischenzeitlich umgesetzten und geplanten Maßnahmenpakete des Bundes, die weitreichende finanzielle Entlastungen für private Haushalte und Unternehmen vorsehen. Um den massiven Anstieg der Energiepreise auch für Bildungseinrichtungen finanziell bewältigbar zu halten, müssten Mehrkosten schnell und unbürokratisch erstattet werden.
„Staatlich anerkannte Ersatzschulen müssen vom Staat finanziell so ausgestattet werden, dass die Erfüllung der Schulpflicht gewährleistet ist“
Der VDP fordert den Staat auf, seiner Infrastrukturverantwortung gegenüber Schulen in freier Trägerschaft gerecht zu werden. „Steigende Kosten dürfen sich nicht erst nach Monaten oder Jahren in höheren Kostensätzen niederschlagen. Der Staat muss seiner grundgesetzlichen Förderpflicht nachkommen“, sagt VDP-Präsident Klaus Vogt. „Staatlich anerkannte Ersatzschulen müssen vom Staat finanziell so ausgestattet werden, dass die Erfüllung der Schulpflicht gewährleistet ist“, so Vogt weiter.
Freie Schulen seien rechtlich nicht in der Lage, steigende Kosten an ihre Kunden weiterzugeben. Sie unterlägen dem sog. Sonderungsverbot und Schulgelder sind ohne Ausnahme sozialverträglich auszugestalten. Damit Schulen ihrem grundgesetzlichen Auftrag entsprechen können, müssten sämtliche Betriebskosten, die bei der wirtschaftlichen Betriebsführung anfallen, durch die Finanzhilfe gedeckt sein.
Der Staat müsse seiner Verpflichtung zur Kompensation nachkommen. „Für private Schulträger müssen zeitnah finanzielle Lösungen gefunden werden, um den Schulbetrieb auf hohem Niveau aufrechterhalten zu können“, fordert Vogt. Um die aktuellen Mehrkosten abzufedern, wäre es ihm zufolge zum Beispiel denkbar, dass vorübergehend höhere Abschlagszahlungen an Energieversorger direkt von den Ländern erstattet werden. Das würde schnell und wirksam helfen. News4teachers / mit Material der dpa
“müssten Mehrkosten schnell und unbürokratisch erstattet werden.”
“Schulbetrieb auf hohem Niveau”
Volle Heizkostenerstattung für “Privat”schulen (da “bedürftiges” Unternehmen) und gleichzeitig Temperaturbegrenzung und Frieren bei offenem Fenster in öffentlichen Schulen…
Würde mich nicht wundern, falls es so kommt. Unsere Regierung zahlt ja gerne reichlich und viel Sozialhilfe (aka “Subventionen”) an Unternehmen…
Sollte eben kein “gleichzeitiges Frieren” sein … Die Rahmenbedingungen sind für Privatschulen und Regelschulen wichtig.
Privatschulen stehen für ungerechtfertigte Privilegien gegenüber staatlichen Schulen, dies zeigt sich beispielhaft an den kleineren Klassengrößen, mit denen häufig sogar geworben wird. Zudem bilden sie höchstens in Einzelfällen die gesellschaftliche Vielfalt ab.
Jetzt eine “schnelle Hilfe” vom Staat zu fordern, von dem man sich eigenlich als “etwas Besseres” abgrenzen will, offenbart eine egoistische Grundhaltung.
Der vom Lobbyverband behauptete “Schulbetrieb auf hohem Niveau” wurde “den” deutschen Privatschulen zudem noch von keiner seriösen Studie bestätigt.
Privatschulen haben sowohl Vor- als auch Nachteile.
Das mit der gesellschaftlichen Vielfalt kommt natürlich auf die Privatschule an.
Warum grenzen sich alle Privatschulen Ihrer Meinung nach als “etwas Besseres” ab? Die Bedingungen (bspw. angemessene Temparaturen) sollten natürlich in allen Schulen herrschen.
Der Notendurchschnitt ist in der Regel etwas besser. Dass das natürlich auch mit den Privilegien und den Rahmenbedingungen zusammen hängt (auch das SuS und Eltern Clientel) ist denke ich selbstredend.
Gibt solche und solche Privatschulen. Welche “unterm Schnitt” und welche drüber.
Die Antworten finden sie in diesem Magazin:
https://www.news4teachers.de/2017/07/arme-kinder-findet-man-auf-privatschulen-selten-und-daran-sind-die-behoerden-selbst-schuld-studie-wegen-mangelnder-kontrolle-koennen-sich-privatschulen-abschotten/
https://www.news4teachers.de/2022/04/stehen-privatschulen-vor-einem-corona-boom-sie-sind-flexibel-digital-gut-aufgestellt-und-attraktive-arbeitgeber-sagt-der-vdp/
Einmal geht es um die marketinggerechte Selbstdarstellung, einmal um die Realität.
Sie schreiben “Das mit der gesellschaftlichen Vielfalt kommt natürlich auf die Privatschule an.” Welche Privatschulen können Sie nennen, die dieses Merkmal der öffentlichen Schulen erfüllen?
Zur Vervollständigung des Bildes bitte auch diesen Beitrag beachten: https://www.news4teachers.de/2022/04/kostenuebernahme-durch-jugendaemter-wie-privatschulen-dem-staat-helfen-die-zahl-der-schulabbrecher-zu-senken/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ich wiederhole mich:
Bei Privatschulen muss man sauber zwischen Ersatz- und Ergänzungsschulen unterscheiden. Erstere haben oftmals kirchliche Träger, sind in der Refinanzierung der Lehrergehälter, verbeamten teilweise und prüfen selber. Somit sind sie kaum von öffentlichen Schulen zu unterscheiden. Letztere wirtschaften ohne öffentliche Gelder und prüfen nicht selbst. Das sind somit die eigentlichen Privatschulen.
Ich leite eine Ersatzschule. Wir haben keinen kirchlichen Träger, werden nach Schülerzahl refinanziert (d.h. kleine Klassen sind vielleicht nett zu unterrichten, aber sehr defizitär), verbeamten ganz gewiss nicht und dürfen auch nicht abschlussrelevant ohne staatliche Aufsicht prüfen.
Falsches wird durch Wiederholung nicht richtiger.
Sie nehmen keine Abschlussprüfungen ab? Ihre Schüler gehen für die Abschlussprüfungen an staatliche Schulen? Das meinte ich mit “prüfen selber” bzw. “prüfen nicht selber”. Dass der Staat das beaufsichtigt, ist ganz normal und bei den staatlichen Schulen faktisch auch nicht anders.