„Das wird eine Katastrophe“: Zieht die krisengeschüttelte katholische Kirche ihre Schulen mit in den Abgrund?

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BERLIN. Die katholische Kirche ist der größte Privatschulträger in Deutschland – noch. Denn sie steckt angesichts von Missbrauchsskandalen und Mitgliederschwund in einer Krise. Die lässt die katholischen Schulen nicht unberührt: Um Kosten zu sparen, trennen sich immer mehr Bistümer und Orden von ihren Bildungseinrichtungen. Aktueller Fall: Das Bistum Mainz gibt fünf Schulen ab. Verabschiedet sich perspektivisch die katholische Kirche aus der Bildung?

Dunkle Wolken über dem Kölner Dom. Foto: Shutterstock

In Deutschland gibt es laut Deutscher Bischofskonferenz katholische Schulen quer durch alle Schularten im allgemeinbildenden und berufsbildenden Bereich, am häufigsten vertreten sind Gymnasien (217), Förderschulen (162), Berufs-/ Berufsfachschulen/ Fachoberschulen/ Fachgymnasien (152), Realschulen (141) und Grundschulen (83). Schaut man auf die regionale Verteilung, so befinden sich die meisten Katholischen Schulen in Bayern (287), Nordrhein-Westfalen (196) und Baden-Württemberg (151).

Derzeit besuchen den Angaben zufolge rund 360.000 Schülerinnen und Schüler eine der 904 katholischen Schulen, die sich in der Trägerschaft der Bistümer oder kirchlicher Stiftungen, der Orden, der Caritas oder anderer kirchlicher Rechtsträger befinden. Die von der katholischen Kirche getragenen Schulen bilden damit den größten Anteil unter den Schulen in freier Trägerschaft: Rund 3,7 Prozent aller Schülerinnen und Schüler in Deutschland besuchen eine Katholische Schule – noch, so muss man wohl betonen.

Denn die katholische Kirche steckt in der Krise. Seit 1990 sank die Zahl der Katholikinnen und Katholiken in Deutschland laut „Deutscher Welle“ von 28,3 auf 21,6 Millionen im Jahr 2021, ein Minus von 23,7 Prozent. Noch deutlicher – um 37,7 Prozent – sank die Zahl der Priester im Land. Der Abwärtstrend macht sich bei den Kirchensteuereinnahmen bemerkbar. Die 27 katholischen Bistümer streichen zusammen, wo so können, was zunehmend auch die Katholischen Schulen zu spüren bekommen.

So teilte das Bistum Mainz – das seit Jahren mit einem defizitären Haushalt zu kämpfen hat – in dieser Woche mit, dass man sich von fünf seiner bislang 18 Schulen getrennt habe. Für vier Schulen sei ein neuer Träger gefunden worden, hieß es. Eine weitere Schule werde Teil einer neu gegründeten Schulgesellschaft. Vor zwei Jahren hatte das Bistum angekündigt, die Trägerschaft der fünf Schulen aus Kostengründen abgeben zu wollen.

„Wie lange lässt sich noch an den Schulen festhalten – angesichts schwindenden gesellschaftlichen Rückhalts der Kirchen?“

Kein Einzelfall. In Hamburg wurde im Juni vergangenen Jahres die erste von sechs Schulen auf der Streichliste des Erzbistums endgültig geschlossen. Seinerzeit bekamen die letzten verbliebenen Viertklässler der Katholischen Grundschule Sankt Marien Eulenstraße ihre Zeugnisse – nach 132 Jahren Schulbetrieb. 2023 will das Erzbistum auch die Domschule Sankt Marien, die Katholische Schule Altona, die Franz-von-Assisi-Schule und die Katholische Schule Neugraben schließen. 2025 soll das Niels-Stensen-Gymnasium folgen.

Gerungen wird auch andernorts. In Nordrhein-Westfalen zum Beispiel werde hinter den Kulissen ebenfalls um die Zukunft der katholischen Schulen diskutiert, allerdings nicht öffentlich, so berichtete die „Rheinische Post“ (RP) bereits 2018. „Natürlich gibt es Finanzchefs, die sagen: Wir machen die Schulen alle platt“, so zitiert die Zeitung einen Insider, der hinzufüge, Geld sei nur der eine Aspekt. Der andere sei theologisch-politisch und führe etwa zu solchen Fragen: „Wie lange lässt sich noch an den Schulen festhalten – angesichts schwindenden gesellschaftlichen Rückhalts der Kirchen, aber auch etwa der Aufgabe von Gebäuden? Wir muten den Leuten Mammutgemeinden zu, klammern uns aber an jede Schule, aus Prinzip?“

Das Szenario sei überall ähnlich, so berichtet aktuell die katholische „Tagespost“. „Den Trägern katholischer Schulen geht angesichts wegbrechender Kirchensteuereinnahmen das Geld aus, der Kostendruck auf die Schulen steigt. Gespart werden muss im sechs-, immer öfter auch siebenstelligen Bereich. Für manche Schule bedeutet das, dass das Bistum 50 Prozent der Mittel für die Schulen streicht. Katholische Schulen gelten in Generalvikariaten als großer Batzen. Und mancher Finanzdirektor ist der Auffassung, bei Schulen könne die Kirche sparen, denn für den Unterricht sorgen kann auch der Staat.“

Dabei kann von einem Nachfrageschwund keine Rede sein: Die Anmeldezahlen an den katholischen Bildungseinrichtungen seien stabil, so heißt es.

„Falls es jemals eine Zeit der Selbstverständlichkeiten gegeben hat, ist sie längst vorbei“

Der naheliegende Einwand, dass die Kirche nirgends so direkt in die Gesellschaft wirken kann wie in ihren Schulen, habe die Debatte jedenfalls nicht verstummen lassen. „Ideell stellt all das kaum jemand infrage, aber wie viel davon ist realistisch umzusetzen?“, fragte etwa Schwester Ulrike Michalski, Leiterin des Essener Gymnasiums Beatae Mariae Virginis, das von den Augustiner-Chorfrauen getragen wird: „Falls es jemals eine Zeit der Selbstverständlichkeiten gegeben hat, ist sie längst vorbei.“

Das Essener Gymnasium stehe dabei für den Teil der Schulen, der besonders unter Druck geraten sei, so heißt es in dem RP-Bericht: die Ordensschulen. Deren Zahl hat sich in Nordrhein-Westfalen seit 2006 nahezu halbiert. Der jüngste Fall sorgte für böse Schlagzeilen: Nach fast rund 170 Jahren vor den Sommerferien endete die Schultradition auf der Rheininsel Nonnenwerth bei Remagen – nach 170 Jahren.

Ein tränenreicher Abschied vom Franziskus Gymnasium, wie News4teachers berichtete. „An ihrem letzten Schultag ließen mehrere Hundert Schülerinnen und Schüler des rheinland-pfälzischen Gymnasiums an der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen schwarze Luftballons als Zeichen der Trauer aufsteigen. Auf daran befestigten Kärtchen hatten sie Botschaften geschrieben. Nach einem Gottesdienst auf Nonnenwerth setzten die Mädchen und Jungen zum letzten Mal in mehreren Fahrten mit der linksrheinischen Fähre mit Blasmusik von Schülern und Lehrern ans Ufer bei Remagen über. Dort verabschiedeten sie sich mit Blumen und Umarmungen von ihrer privaten Ganztagsschule. Schulleiterin Andrea Monreal sagte: «Das ist ein ganz schlimmer Tag, ein trauriger Tag.» Sie verabschiedete sich am Fähranleger einzeln von allen Schülern. Diese müssen die Schule wechseln. Wiederholt hatten sie für den Erhalt ihres Gymnasiums demonstriert. Auch Politiker suchten nach einer Lösung – vergeblich.“

Hintergrund: Franziskanerinnen hatten das idyllisch gelegene, denkmalgeschützte Schulgebäude für kolportierte 12,5 Millionen Euro an einen Privatschulbetreiber veräußert, der die Schule dann (angeblich wegen plötzlich aufgetretenen Brandschutzmängeln) schloss. Eltern mutmaßen ein schnödes Immobiliengeschäft.

Steht die Kirche in Deutschland angesichts steigender Kirchenaustritte vor „einem nicht prognostizierbaren Wandel“, wie Michael Kargers, Referent für Wissenschaft und Hochschule der deutschen Bischofskonferenz, beim zwölften Bundeskongress katholischer Schulen im Mai in Erfurt laut „Tagespost“ rhetorisch fragte. Keineswegs, so antwortete die Schulleiterin einer Berufsschule im Bistum Speyer – das Wort „Wandel“ sei ihr viel zu beschönigend. „Das wird eine Katastrophe.“ News4teachers / mit Material der dpa

Katholische Religionslehrkräfte outen sich als queer: „Gott würde es nicht wollen, dass ich das verstecke“

 

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59 Kommentare
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Gelbe Tulpe
1 Jahr zuvor

Ich finde das nicht so tragisch. Generell wird es nach 2000 Jahren eh Zeit für eine neue Religion, in der alle Menschen unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Aussehen und sozialer Abstammung gleichberechtigt sind.

Mankannesnichtfassen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Bin dabei, aber ohne Religion.

Herr und Frau Gott
1 Jahr zuvor

Und lasst bitte uns aus dem Spiel. Ständig wird man herangezogen, um dies und das zu begründen, jedoch keiner fragt jemals, was man davon hält.

Gelbe Tulpe
1 Jahr zuvor

Kann ich als atheistischer Mensch gut nachzuvollziehen, aber es wird immer Menschen geben, die Religion brauchen. Dann aber bitte eine humanistische mit Göttern aus allen Geschlechtern gleichberechtigt.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Erklären Sie das mal bitte den Funktionären der nach den Christen größten Religion in Deutschland.

Abgesehen davon gibt es diese Religion schon. Sie heißt Gender. Allerdings lässt sie selbst begründete Kritik an ihrer Existenz oder Haltung nicht zu.

Student
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Das Wort „allerdings“ können Sie streichen, sofern es um Religion geht. Oder lässt der Vatikan begründete Kritik an seiner Existenz zu?
PS . und was ist die größte „Religion“ VOR den Christen, wenn Sie Karteileichen aussortieren?

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Ich bin auch kein Freund der aktuellen Religionen. Neue Religionen wachsen leider nicht auf Bäumen.
Die Idee einer neuen Religion finde ich etwa naiv.
Der Versuch ohne Religion mit Vernunft zu leben ist schon mehrere Hundert Jahre alt.
Das macht im Moment wohl die Mehrheit.
Leider oft ohne Religion und ohne Vernunft.
Daher wäre die einzige Alternative leider oft eine Renaissance der alten Religionen.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

„Mir wär’s wirklich lieber, du würdest nicht …“
https://de.wikipedia.org/wiki/Fliegendes_Spaghettimonster

Teacher Andi
1 Jahr zuvor

„Die Kirchen haben mit einem defizitäten Haushalt zu kämpfen…!“ Das soll wohl ein Scherz sein. Die Kirche soll erstmal ihr Gesamtvermögen offen legen, ich kann diese Heuchelei nicht fassen. Nimmt man die kirchlichen Schulen: 60-90 % der Kosten werden eh von den Bundesländern finanziert, die restlichen 10-40 % werden durch Spenden und Schulgeld getragen, und wenn dann noch eine Lücke ist, wird wohl die Kirche einspringen, sie bekommt dafür ja auch Kirchensteuer. Bei allen kirchlichen Projekten hat die Kirche selbst nur einen minimalen finanziellen Teil selbst zu tragen, selbst beim Kirchentag. Und die Austritte reißen sicher kein Loch in die Kassen der Bildungsausgaben, das ist in meinen Augen nur ein Vorwand, um die Immobilien noch schnell zu Geld zu machen (komischerweise bekommt da der Staat seinen Prozentsatz nicht ab), bevor die Schülerzahl wegen der kritischen Auseinandersetzung mit den Machenschaften der Kirche sinkt.
In diesen Krisenzeiten, wo große Teile der Bevölkerung in Existenzangst leben müssen, kommt mir ein solcher Vorstoß der Kirche wie Hohn vor. Keinerlei Pflichtbewusstsein, nur der Blick auf den schnöden Mammon. Sie sollten sich langsam überlegen, doch wenigstens bei der Wahrheit zu bleiben und wahrhaftig nicht über Geldnot jammern. Keine Organisation wird so gepampert wie die Kirche, und ihren Aufgaben werden sie nur in Teilen gerecht.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

„defizitären“ muss es heißen

uesdW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Ja, dann ist ganze doch kein Problem.
Warum macht man dann nicht Nägel mit Köpfen, und überführt die kirchlichen Einrichtungen in unabhängige Einheiten. Dann braucht niemand zum jammern.
Und das die Schulen in kirchlichen Gebäuden untergebracht sind, bekommt man doch einfach geregelt.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  uesdW

Das Problem ist, dass die Kirche ihre seinerzeit „erworbenen“ Immobilien und Ländereien nicht für’n Appel und ’n Ei hergibt, selbst wenn es für diesen gemeinnützigen Zweck ist. Die Säkularisierung vor mehr als 300 Jahren kostet den Steuerzahler heute noch 500 Millionen pro Jahr, nicht auszudenken was da dann noch auf uns zukommen würde, denn solche Verträge“ laufen nie aus.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

In Hamburg ist das Bistum angeblich hoch verschuldet, siehe news4teachers unter der Überschrift „Erzbischof zur Schließung katholischer Schulen“. In solchem Fall muss man auf Immobilien zurückgreifen, bei Privatleuten wäre das nicht anders. Allerdings wird nichts dazu gesagt, ob es auch andere Immobilien gegeben hätte. Jedenfalls scheint der Vatikan nicht gewillt zu sein, die Schulden von Bistümern zu übernehmen. Möglich wäre das natürlich.

gehtsnoch
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Zusammenhängende FAKTEN wären eher hilfreich, wenn „in Hamburg ist das Bistum angeblich hoch verschuldet“ geäußert wird.

FINANZBERICHT 2020 KÖRPERSCHAFT ERZBISTUM HAMBURG (Seite 12)
„Die Zahlungsfähigkeit und damit der Fortbestand des Erz-
bistums Hamburg …
Pensions- und Beihilfeverpflichtungen mindestens für den im
Rahmen der Bilanzierung maßgeblichen Zeitraum von zwei
Jahren nach dem Bilanzstichtag gesichert. Um den Fortbestand
des Erzbistums Hamburg auch langfristig zu sichern, …. „

Die Kosten (Ausgaben) für kath. Schulen/Hochschulen belief sich in HH für 2020 auf 22.557.000 € = 26 % der Gesamtausgaben. (Seite 6)

HorchHorch
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Gerade deshalb muss jetzt Schluss damit gemacht werden. Dem schlechten Geld darf kein gutes Geld mehr hinterhergeworfen werden.

Alla
1 Jahr zuvor
Antwortet  uesdW

Genau, die Grundstücke und Gebäude kauft die Stadt. Dann wissen die Kommunen endlich, wohin mit den überschüssigen Millionen!
Aber vielleicht verpachtet die Kirche ja auch.

HorchHorch
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alla

Ich finde nicht, dass Kirchen als Immobilienverwalter agieren sollten. Ihr Kerngeschäft ist nicht die Verpachtung.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  HorchHorch

Macht sie aber. Auch Vermietung, bei Flüchtlingen auf Steuerzahlerkosten. Bei Geld hört da die Nächstenliebe auf.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Dann möge doch bitte die Redaktion ihre Formulierung oben im Artikel rechtfertigen: „Um Kosten zu sparen, trennen sich immer mehr Bistümer und Orden von ihren Bildungseinrichtungen.“ Was stimmt da, und was stimmt da nicht?

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Zehn Prozent, abzüglich Spenden und Schulgeld, ein Wahnsinnsbetrag! Arme Kirche!

gehtsnoch
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Sind es nicht 10% Eigenanteil vom ungedeckten Restbetrag eines Kalenderjahres der angefallenen Gesamtkosten p.a.?

Last edited 1 Jahr zuvor by gehtsnoch
Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Es ist auf alle Fälle nicht viel was der Kirche finanziell abverlangt wird, die Einnahmenseite ist weitaus größer als die Ausgabenseite. Und dennoch beansprucht die Kirche alle Wohltaten für sich, und die meisten Leute glauben das auch noch.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich meinte ja nur, weil andere hier die kath. Kirche für unendlich reich erklären. Teacher Andi spricht von einem „Scherz“. Wie bedeutend werden die Verluste aus dem Privatschulgeschäft sein im Vergleich zu den gesamten Finanzen? Schließlich werden die Kirchen insgesamt vom staatlichen Steuerzahler erheblich subventioniert. Die Caritas wird im Artikel erwähnt, aber (soweit ich weiß) wird sie zu 100 % vom staatlichen Steuerzahler finanziert, wie die Diakonie auch einschließlich überhöhter Gehälter für die Direktoren. Auch kath. Krankenhäuser können Verluste einfahren. Könnte das Aufgeben von Privatschulen auch andere Gründe haben, etwa einen gewissen Frust im Umgang mit den staatlichen Schulbehörden, zu viel Bürokratie oder ähnliches? Oder auch einen Mangel an dezidiert katholischen Lehrern? Oder Frust über zu wenige dezidiert katholische Schüler mit einer daraus resultierenden „Säkularisierung“ der Schulen?
Es bleibt die Grundsatzfrage, ob wir den katholischen Privatschulen hinterherweinen sollen oder nicht. Eine Katastrophe sehe ich darin jedenfalls nicht. Bei Mangel an Schulen muss der Staat einspringen.
Nicht vergessen: Die von Ihnen doch sehr geschätzte GEW will am liebsten alle Privatschulen abschaffen.

HorchHorch
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi
Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  HorchHorch

Die Missbrauchsfälle gehören sicher nicht zu deren Aufgaben, die möchte ich hier gar nicht diskutieren, da sie so unglaublich sind.
Wenn die Kirche eine berechtigtes Dasein führen möchte, dann muss sie sich auch finanziell bei Krisen und Nöten mehr einsetzen und nicht nur permanent den Zeigefinger erheben und den Leuten vorschreiben, demütig und mildtätig zu sein, was sie selbst nicht ist. Wäre die Kirchensteuer freiwillig, würde kaum noch einer zahlen, denn überzeugend ist die Kirche schon lange nicht mehr. Hochzeiten und Beerdigungen werden mittlerweile viel emotionaler und engagierter von nichtkirchlichen Anbietern abgehalten.
Die Missbrauchsfälle haben das Ganze erst ins Rollen gebracht, und die Heuchelei geht aber nach wie vor weiter.

HorchHorch
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Dem stimme ich zu.

Carsten60
1 Jahr zuvor

Könnte es am Ende dahin kommen, dass solche Schulen von interessierten Organisationen mit Geld aus Katar und Saudi-Arabien übernommen werden? Oder auch mit Geld aus parteinahen Stiftungen, die ihrerseits vom Steuerzahler alimentiert werden? Oder vielleicht auch von Evangelikalen? Die unterstützen Bolsonaro (und er sie), wurde gerade gemeldet, und das bedeutet, die haben dann das Geld, was der kath. Kirche fehlt. Oder sollte man vielleicht Art. 7 GG so modifiizieren, dass ideologiedominierte Privatschulen unerwünscht sind und nur solche Privatschulen sein sollen, die ein pädagogisches Konzept im Interesse der KINDER (und eben nicht im Interesse von irgendwelchen Funktionären) vorweisen können, etwa Montessori-Schulen oder andere reformpädagogischen Ansätze?

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Was haben Sie denn für abstruse Ideen? Und Geld fehlt der katholischen Kirche wahrhaft nicht.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

In HH hat die kath. Kirche Privatschulen aus finanziellen Gründen aufgegeben. Sowas steht auch oben im Artikel, falls Sie den nochmal lesen wollen. Reich ist in D das Bistum Köln, aber weltweit gilt das so nicht.
Und was ist mit Konzepten im Interesse der Kinder bzw im Interesse von Funktionären ideologischer Richtungen? Sollen wir glauben, der wöchentliche Schulgottesdient ist im Interesse der Bildung der Kinder? Glaube ich nicht. Kleine Kinder religiös zu indoktrinieren halte ich für ein Verbrechen, aber natürlich gibt es schlimmeres.

Alla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Geld kann man nie genug haben, auch die Kirche nicht.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alla

Hat schon Goethe im „Faust“ formuliert: „Die Kirche hat einen guten Magen, hat ganze Länder aufgefressen und doch noch nie sich übergessen.“ Also lieber den „Faust“ doch nicht abschaffen?

mama51
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Hä???????

Ernst Schuberth
1 Jahr zuvor

Mir ist nicht ganz verständlich, warum die doch noch immer große katholische Kirche nicht schafft, was andere private schaffen. Würde ein Bildungsgutschein, der eine freie Wahl der Bildungseinrichtungen ermöglicht, Abhilfe schaffen?

Alla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ernst Schuberth

Die Kirche stößt Immobilien ab, die wenig bis keinen Gewinn erbringen. Viele kirchliche Schulen müssen renoviert und technisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Der Digitalpakt trägt nur einen Teil der Kosten, den Rest zahlt der Träger, also die Kirche. Da reicht das Geld pro Schüler, das ihnen ja zusteht, nicht mehr aus.
Auch Klöster und Kirchen werden verkauft. Gerade die teure Innenstadtlage von Kirchen mit großen Grundstücken macht die Sache für Investoren attraktiv.
Die Kirche besitzt viele Immobilien, Geschäfts- und Bürohäuser, Wohnhäuser, meist in besten Lagen, die natürlich nicht aufgegeben werden, weil sie gute Erträge abwerfen.

Auch der Vatikan lebt ja nicht nur von Luft und Liebe. Es braucht gewinnbringende Investitionen, um den Riesenapparat der Weltkirche zu finanzieren. Wenn jetzt die deutschen Kirchensteuerzahler wegbrechen, muss man sich von kostspieligem Luxus trennen und sich auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben konzentrieren.
Wie das ohne Federn zu lassen gelingen kann, zeigt sehr schön der Verkauf der Klosterschule Nonnenwerth.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alla

„Der Vatkan lebt nicht nur von Luft und Liebe“ !!! selten so gelacht.
Was denken Sie, warum der Vatikan sich nicht in die Karten schauen lässt und sein Vermögen nicht offenbaren muss? Die zahlen weder Steuern für ihre Einnahmen noch Grundsteuer für ihre Immobilien, allein in Italein hat die katholische Kirche 10.000 Immobilien. Oh nein, die leben nicht von Luft und Liebe, das ist der reichste Verein auf Erden, der dies aber geschickt vor den „Schäfchen“ kleinreden kann.
Die Finanzierung der Weltkirche ist leicht finanziert, lesen Sie sich mal ein. Und auf Luxus wird in Rom niemals jemand verzichten, die haben ihre wahre Aufgabe völlig aus den Augen verloren.

uesdW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Das mit dem Einlesen find ich gut.
Hier ein Link, wie die Kirchensteuer genutzt wird.

https://www.br.de/nachrichten/bayern/kirchensteuer,QgyVZnt

Und die Immobilien in Italien haben keinerlei Einfluß auf Geldmittel in Deutschland. Wußte gar nicht, dass die bei uns Grundsteuerpflichtig sind.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  uesdW

Kirchensteuer ist nur eine der vielen Einnahmequellen der Kirche, das Ganze ist etwas komplexer als aus diesem Artikel hervorgeht.. Die Immobilien werfen auch Geld ab, und nicht zu wenig.
Und ich sprach von einer Steuerbefreiung der Kirchen hierzulande, nicht in Italien. Allerdings sind wir schon dem Vatikan verpflichtet, die deutsche Kirche zahlt jedes Jahr 10 Millionen an den Vatikan, um deren Luxus zu unterstützen. Ist das nicht schön? Diese Selbstbeweihräucherung verbraucht Unsummen und ist meiner Meinung nach nicht im Sinne einer christlichen Einstellung.
Warum schaffen andere soziale/mildttätige Organisationen es ohne diese horrenden Einnahmen?

Alla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Der teure Luxus, auf den unsere deutsche k.Kirche jetzt verzichten will, sind die Schulen. Ist nicht mehr profitabel, evtl. sogar ein Zusatzgeschäft (Kreisch!)!
Viele unserer Gelder gehen – in den Vatikan!

Der Kölner Erzbischof verdient 13.800€ im Monat, bezahlt vom Land aka Steuerzahler!! Wie alle Bischofsgehälter!

Beitrag der Kirche zur Caritas? Genau 0€! Alles aus Steuermitteln und Spenden finanziert.

Kirchliche Krankenhäuser finanzieren sich, genau wie andere KH auch, aus der Krankenkassenbeiträgen.

Und da Priester zölibatär leben geht das Erbe an wen? An die Kirche! Kardinal Marx hat 500.000€ aus seinem Privatvermögen(!) für den Opferausgleichsfond gespendet. Aber ist ja egal, es geht von der rechten Tasche aka Erbe halt in die linke Tasche aka Fond. Also kein Verlust für die Kirche.

Der Vatikan ist einer der wenigen Staaten, die die Menschenrechte – Carta nicht ratifiziert hat.

Die Vatikanbank hat jahrzehntelang Gelder der Mafia gewaschen. Und macht es der Bankenaufsicht auch heute noch schwer!

Der „Synodale Weg“ ist eine große Farce, eine riesige Nebelmaschine!

Einige Priester und tausende von Ehrenamtlichen versuchen, der Kirche einen „ehrenhaften“ Touch zu verleihen, sonst würde jeder die Fratze erkennen…..

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alla

Alles glaubhaft, aber sollen wir annehmen, dass es beim organisierten Islam oder anderen größeren Religionen oder Sekten anders ist? Geld geht vor Moral?
Sind wir nicht eine erstaunlich religionsfreundliche Gesellschaft mit einem erstaunlich großen Einfluss von Religionsfunktionären aller Art?

Marianne
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alla

Ob das gerecht ist oder nicht, ob die Institution das verdient hat oder nicht, ob die Priester Gutmenschen sind oder nicht, ob sie ihren Beruf aus Berufung ergriffen haben oder nicht, ob das System gerecht ist oder nicht… einerlei. Ich sehe erschreckende Parallelen zum Schulsystem und den im Schulsystem beschäftigten.
Sind alle engagiert? Sehen sie ihre Tätigkeit als Beruf oder Berufung? Sind sie angemessen alimentiert? Sind alle gut? Ist es gerecht?
NEIN. Aber es ist wie es ist und auch hier kann man allen Kritikern blanken Neid unterstellen. Wie im Schulsystem auch.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Es hat halt kaum noch jemand Seelenangst vor dem Höllenfeuer bei den Gaspreisen. Da unten ist eher moderate Wärme zu erwarten, wer wollte das nicht.

KnechtRuprecht
1 Jahr zuvor

„So viele absurde Sonderrechte haben christliche Kirchen in Deutschland | Till to Go – heute-show“
0:00 In Deutschland fehlt Laizismus! 1:21 Haufenweise Geld vom Staat 4:27 Wie Caritas und Diakonie funktionieren 6:38 So viel Einfluss haben Kirchen auf Schule und Ausbildung 7:37 Missbrauchsfälle werden weiter vertuscht

https://www.youtube.com/watch?v=tNnlVSIrv1A

Jana
1 Jahr zuvor

Und nicht nur die – einige KollegInnen geben auch an den staatlichen Schulen ihre Missio zurück. Ganz ehrlich – wie soll man bei all den Skandalen noch für den Laden einstehen?
Ich selbst bin katholisch, trete nur nicht aus der Kirche aus, weil ich das soziale Engagement der Kirche für wichtig halte: Miserior, Vesperkirchen etc.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jana

Das Finanzierungskonstrukt der Kirchen ist sehr komplex und weit verzweigt, und beide Kirchen gehen sehr zurückhaltend mit einer transparenten Offenlegung sämtlicher Zahlungsflüsse um. Die wenigsten LEute wissen, was da alles vom Staat und den Bundesländern finanziert wird, allein 45 Milliarden (!!!) im Jahr für Caritas und Diakonie. Das soziale Engagement wird dann erwartungsgemäß meist von Ehrenamtlichen gestemmt. Die üppigen Gehälter der hohen Würdenträger werden auch vom Steuerzahler finanziert.
Somit hält sioch das soziale Engagement der Kirchen in meinen Augen in Grenzen, da müsste viel mehr passieren, denn die schwimmen im Geld. Man hört nichts von einer großzügigen Unterstützung für die immensen Kosten, die die Flüchtlingskrise verursachen. Auch hier hohlen wieder die vielen Ehrenamtlichen die Kohlen aus dem Feuer, während sich die „Heiligkeit“ groß feiern lässt. Von Bescheidenheit und Nächstenliebe keine Spur. Die Aufgaben der Kirche stelle ich mir wahrhaftig anders vor, da helfen andere Organisationen mehr, die aber keine monatlichen Steuern einstreichen können.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Wobei allerdings auch die üppigsten Gehälter kirchlicher Würdenträger eher wie Peanuts erscheinen neben den Gehältern für Vorstandsmitglieder von Sparkassen, Landesbanken und anderen kommunal-, landes- oder bundeseigenen Unternehmen. Bei den Sparkassen zahlen das dann auch die einfache Leute über die Kontogebühren.
Aber richtig ist: Eine Ablösung der seit 1806 bestehenden Privilegien der Kirchen ist überfällig. Diskutiert wird sie ja schon länger.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Die obszönen Gehälter gewisser Vorstände und Führungskräfte stehen auf einem anderen Blatt, auch hier schlägt die kapitalistische Gier mit erbarmunsloser Fratze zu. Trotz allem ist zu hinterfragen, wozu ein Bischof 11.000 Euro und ein Kardinal bis zu 16.000 Euro pro Monat bekommt, zumal er keine Familie zu ernähren hat, meist mietfrei wohnt und auch sonst keine vergleichbaren Ausgaben vorweisen kann, Dienstwagen inbegriffen. Da kann er vermutlich mehr als 10.000 Euro monatlich zur Seite legen, das ist das Geld des Steuerzahlers, das dann wieder zusätzlich in die Kirchenkassen fließt, da ja keine Erben (???) da sind. Somit sind die Voraussetzungen hier völlig anders als beim Sparkassen-Vorstand.

Marianne
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Kirchliche Würdenträger (aber auch Pfarrer) werden besoldet. Entsprechend der Besoldungsordnung der jeweiligen Länder. Wir wissen von den LuL, dass diese Besoldungsgruppen in der Regel zu niedrig angesetzt sind und der Staat seine Diener am Hungertuch nagen lässt. Dass es keine Erben gibt ist ein nachvollziehbares, aber ungültiges Argument, richtet sich doch die Grundbesoldung auch bei LuL nicht nach den Erbberechtigten.
Vermutlich, Teacher Andi, haben Sie keinerlei Ahnung, was ein Bischof den ganzen Tag macht, noch glaube ich, dass Sie den Kirchendienst derart gut von innen kennen, dass Sie sich hier ein Urteil erlauben können.
Kirchendiener arbeiten regelmäßig an Wochenenden und Feiertagen und sind auch abends zu erreichen.
Wer so wenig Ahnung davon hat, was diese Menschen leisten, die die Eingangsvoraussetzung für diese Besoldungsgruppe erfüllen.
Können Sie nicht gönnen? Immer diese Neiddebatte. Es stand Ihnen frei, eine Kirchenlaufbahn einzuschlagen. Immer auf die Würdenträger eindreschen ist erbärmlich. Die meisten sind integer, korrekt, bescheiden, fleißig.
So. Und nun?

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marianne

Und nun? Ich habe nicht von den Gehältern der Dorfpfarrer gesprochen, die auch in der Mehrheit gute Arbeit leisten. Nein, es geht wie in der Politik um die selbsternannten höheren Posten, die sich gerne im Zelebriermodus zur Schau stellen, um ihre Macht zu untermauern.
Gerne lasse ich mir mal einen Katalog vorlegen, was deren Aufgaben wirklich sind. Ich stelle mir sie anders vor, vor allem bescheidener. Fakt ist, dass der Steuerzahler ca. 450 Millionen pro Jahr an Gehältern für die „Würdenträger“ bezahlt, zusätzlich zu den 500 Millionen jährlichen Entschädigungszahlungen, Zuschüssen zu ALLEN Projekten in Höhe von 70-90% (!!) und dann noch die Kirchensteuer. Das hat nichts mit Neid zu tun, sondern man muss sich fragen, ob dies gerechtfertigt ist, da müsste doch ein viel größeres Engagement vorhanden sein, und´zwar in Richtung der Bevölkerung, nicht in Richtung Prunk und Protz.
Die „Ahnungslosen“ sterben langsam aus, auch wenn Sie das nicht so sehen, die wahren Machenschaften kommen immer mehr ans Licht. Und damit meine ich nicht die Pfarrer auf der untersten Stufe, die zusammen mit den Ehrenamtlichen oft gute Arbeit für die Gemeinde leisten.

Marianne
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Der Punkt ist folgender: die Kirche stellt ein undurchsichtiges, privilegienbehaftetes, geschlossenes System dar. Jedes System grenzt sich von anderen ab. Und die Involvierten nutzen alle Vorteile, Freiräume, Privilegien, … aus, die das System bietet.
Ob Außenstehende (im Falle Kirche) Bescheidenheit, Transparenz, Weltoffenheit,… verlangen oder erwarten ist leider völlig irrelevant, da die Außensicht das Innengeschehen einfach nicht beeinflusst.
Das Ganze lässt sich auf das Beamtentum als Ganzes auch übertragen: Was Nicht-Beamte als angemessen oder gerecht empfinden, wie die Kriterien für welche Besoldung gesetzt werden, ob und welche Privilegien oder Zuschüsse gewährt werden bleibt Sache des „Innen“ – und andere haben hier nicht mitzureden.
Das Selbe gilt für das Schulwesen: Involvierte gestalten die Rahmenbedingungen, was Gesellschaft/Eltern/Schüler als angemessen, zu leisten, … finden, wie LuL ihre Arbeitszeit verteilen und nutzen, ob nun Ferien Ferien sind oder unterrichtsfrei, ob die „gloreichen 16“, wie die KMs so wertschätzend genannt werden Ahnung haben oder nicht, ob das Sinn macht oder nicht, ob das gewollt ist oder nicht… die Litanei („Anklagen“ der Eltern und „Abwehr“ und „Klagen“/“Foderungen“ der LuL) ist ja unendlich lang.
Der Punkt ist: es wird in jedem System ausgereizt, was das System hergibt und der Status-Quo wird verteidigt bis zum Schluss.
Dass in der Kirche sehr sehr sehr sehr viel im Argen liegt spielt hier leider keine Rolle.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marianne

Wenn die Kirche, wie sie sagen, ein undurchsichtiges, privilegienbehaftetes und geschlossenes System darstellt, dann hat sie aber auch keine Berechtigung, derart von Steuergeldern gefüttert zu werden. Wozu diese Undurchsichtigkeit führt, senen wir ja nun ganz deutlich. Dies mit dem Beamtentum der Schule zu vergleichen, ist etwas daneben. Zudem geht es auch um Nutzen und Wertschöpfung, Beitrag für die Gesellschaft, deren Gelder man doch gerne nimmt, und da sehe ich doch eine große Diskrepanz zwischen Nehmen und Geben. Nur ein Beispiel: Burnout bei Geistlichen? Kennt man nicht. Muss auch nicht sein, zeigt aber doch den Unterschied.

Marianne
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Die Berechtigung kann man ihr guten Grundes absprechen. Ändert aber nichts. Die Institution ist da und Änderungen oder Reformen dauern katholische Ewigkeiten.
Das Geben und Nehmen bzw. deren Verhältnis zueinander mag ich nicht bewerten. Tatsache ist: es ist wie es ist, auch wenn das einige/viele nicht gutheißen. Es gibt Nutznießer des Systems, die für dessen Aufrechterhaltung kämpfen.
Ob Burnout als Berechtigungsgrundlage ausreicht zweifle ich allerdings an. Ich habe aber auch keine Ahnung, ob es das nicht vielleicht doch gibt.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marianne

Das Burnout war nur ein kleines Beispiel, um den Unterschied von Lehrern und Geistlichen etwas darzustellen. Vom Nutzen des Ganzen ganz zu schweigen. Und ich bin nicht der Meinung, dass es ist wie es ist. So wie die Kirche sich in letzter Zeit gebäürdet hat ist es nicht tragbar.

HorchHorch
1 Jahr zuvor

Die SuS des Franziskus Gymnasium auf Nonnenwerth waren traurig, weil sie sich von ihren Freundinnen und Freunden trennen mussten. Sie waren traurig, weil sie auf neue, fremde Schulen wechseln mussten. Viele waren traurig, weil sie in Zukunft einen deutlich weiteren Schulweg haben werden – bis zu 50 km. Einige waren traurig, weil sie in Zukunft in einem neuen Bundesland mit neuen, fremden Lehrplänen lernen werden. Traurigkeit wegen der Religion war für mich nicht erkennbar. 

Walter
1 Jahr zuvor
Antwortet  HorchHorch

Bereits zum 1. August 2020 wurde das kirchliche Eigentum an der Insel veräußert.

HorchHorch
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter

Eben. Und genau deshalb ist das Franziskus Gymnasium auf Nonnenwerth kein gutes Beispiel für das, was passiert, wenn sich die Kirche zurückzieht. Auf Nonnenwerth hat ein privater Investor die Pforten endgültig geschlossen – nicht die Kirche.

Student
1 Jahr zuvor
Antwortet  HorchHorch

Was meinen Sie, wie es Grundschulkindern geht, weil Sie nicht mit ihren besten Freunden auf dieselbe Schule gehen können?

Student
1 Jahr zuvor

Ob sich die katholische Kirche aus der Bildung verabschiedet? Was hat Religion überhaupt mit Bildung zu tun? Wie funktioniert denn katholische Bildung? Ist katholische Mathematik anders als evangelische? Biologie wohl schon eher, da kann man ja lehren, dass eine Jungfrau nach einer Geburt noch Jungfrau blelbt.
Diesen Blödsinn, Schulen und somit auch Schüler (!) nach Religionen zu trennen, habe ich nie verstanden. Wieso muss man einen weiten Weg zur Schule nehmen, wenn man vor der Haustür bereits eine (anderskonfessionelle) Schule hat? Wieso geht der beste Freund aus dem gleichen Haus in eine andere Schule?
Vom kirchlichen Arbeitsrecht, welches Lehrern das Privatleben diktieren will, ganz zu schweigen…. was soll das?