Mehr Zeit für Gymnasialschüler: Saarland beschließt Rückkehr zu G9

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Der saarländische Ministerrat hat dem Gesamtkonzept und dem Gesetzentwurf zur Einführung des neunjährigen Gymnasiums zugestimmt. Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) sprach am Dienstag von einem Meilenstein und einem der wichtigsten bildungspolitischen Projekte der Landesregierung. Ihrem Konzept sei ein umfangreicher Beteiligungsprozess vorausgegangen. Die wichtigsten Ziele seien die Entlastung der Schülerinnen und Schüler und die Modernisierung der gymnasialen Bildung.

Der Weg zum Abitur dauert im Saarland in der Regel wieder neun Jahre. Der Gesetzentwurf zur Einführung des G9 sieht unter anderem ein neues Fach Informatik vor. Und vor dem Sitzenbleiben muss sich kein Fünftklässler mehr fürchten. Foto: Shutterstock.

Das Saarland hatte das Abitur nach neun Jahren (G9) bereits zum neuen Schuljahr für die derzeitigen fünften und sechsten Klassen an Gymnasien eingeführt. Mit der formalen Zustimmung der Landesregierung trete man laut Streichert-Clivot jetzt in den offiziellen Rechtssetzungsprozess ein. Zu dem Entwurf können vier Wochen lang Stellungnahmen abgegeben werden.

Der neunjährige Bildungsgang am Gymnasium wird mit 178 Jahreswochenstunden in der Sekundarstufe I eingeführt, 19 mehr als im achtjährigen Gymnasium. Gleichzeitig wird die Unterrichtsbelastung insbesondere in der Mittelstufe reduziert. Laut Streichert-Clivot hätten Gymnasiasten künftig wieder mehr unterrichtsfreie Zeit, um sich beispielsweise in Vereinen zu engagieren oder mit Freunden zu treffen. Dies sei ein häufig geäußerter Wunsch von Schülern und Eltern gewesen.

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Mit der Einführung von G9 am Gymnasium werde die gymnasiale Bildung auch inhaltlich umfassend modernisiert. So werde zum Schuljahr 2023/24 Informatik als neues Pflichtfach mit insgesamt 6 Stunden sowohl an Gymnasien als auch Gemeinschaftsschulen eingeführt. Die Kernfächer Mathematik, Deutsch und erster Fremdsprache erhalten insgesamt zusätzliche 5 Jahreswochenstunden. Zwei zusätzliche Sportstunden sind im Vergleich zu G8 vorgesehen. Ebenfalls deutlich gestärkt mit 2 zusätzlichen Jahreswochenstunden werde die politische Bildung im Fach Sozialkunde.

Vorgesehen sei zudem, dass alle Fünftklässler automatisch in die sechste Klasse versetzt werden. Derzeit laufe dazu erfolgreich das Modellprojekt «Fördern statt Sitzenbleiben». (dpa)

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Georg
1 Jahr zuvor

Da vermutlich die Lehrpläne im Umfang nicht erweitert werden, wird der Anspruch insgesamt wieder reduziert.

Für die Nichtphysiker: Leistung = Arbeit pro Zeit wird geringer, wenn für dieselbe Arbeit mehr Zeit zur Verfügung steht

Student
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Sie können auch nur rummotzen und den Leute nichts gönnen, oder?! Sollte MEHR ZEIT für Bildung (UND mehr Zeit zur freien Entfaltung) nicht Sinn der Sache sein?
Aber wahrscheinlich ist ein dank Corona durchgeprügeltes und durchgehetztes lückenhaftes G7,5 besser, gell?

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Student

Wenn das G9 für die freie Entfaltung aber dann nicht ausreicht, wäre ein mögliches G10 die Lösung?

Student
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Bei den Corona-bedingten Lernlücken, die sich durch die ganze schulische Laufbahn ziehen werden, wird wohl eher ein G11 angebracht sein. Aber keine Panik. Den Mangel an 17-Jährigen Abiturienten und Studienanfänger, die noch die Erlaubnis der Eltern bräuchten oder sich erstmal den Luxus von einem Jahr Orientierungsphase oder Auslandsaufenthalt (während gleichaltrige Haupt- und Realschulabsolventen und Hartz-IV Kinder schon arbeiten müssen), wird die Wirtschaft dadurch ausgleichen, dass man erst mit 70+ in Rente geht.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Student

Das wird sowieso passieren.

Bei Lehrys bis 67.

Warum woanders anders? 😉

Gerd Möller
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

@Georg:
So ein unsinniger Vergleich: Beim Lernen geht es nicht um Schnelligkeit, sondern um Nachhaltigkeit.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Wenn man zu G9alt zurückkehren würde, wäre ich bei Ihnen. Tut man aber nicht.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Sorry, in den neuen Bundesländern klappt es auch mit dem G8 und in Hamburg und anderswo wohl auch. Ein G9 auf Gymnasien ist vollkommen überflüssig.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Wieso?

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Weil ein G9-Gymnasium doch nichts
anderes ist als eine G9-Gesamtschule.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Ich bin an einer GemS in SH.

Deswegen sagt mir G9-Gesamtschule nicht so viel.

Sind in einer Gesamtschulklasse nicht auch Haupt- und Realschüler?

Das würde bedeuten, dass nicht alle aus der Klasse Abi machen und sich die Anzahl der Schüler:innen nach Klasse 9 um die Hauptschüler:innen reduziert.

Sind die Klassen dann noch groß genug oder werden sie zusammengelegt?

Auf dem Gymnasium wird m.E. recht homogen mit Gymnasialschülern gestartet und geendet – falls nicht einige das Gym verlassen müssen.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

https://www.slg-ahrensburg.de/

SH? Ich glaube, Ahrensburg gehört zu SH. An dieser Schule kann man nach 9 Jahren das Abitur machen. Es gibt bestimmt noch viel mehr Beispiele.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Herr Möller: Wenn das stimmt mit der Nachhaltigkeit vs. Schnelligkeit, warum haben denn so viele Bundesländer bereitwillig und begeistert ganz hektisch das G8-Gymnasium eingeführt?
Und wenn es stimmt, dass jetzt die Rückkehr zu G9 so schrecklich viel Geld kostet, warum hat niemand über die Einsparungen durch G8 geredet?

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Es wird keine Antwort kommen.

Gerd Möller
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

@ Carsten60; Lera.
Ich weiß nicht, warum Sie die Frage an mich adressieren. Ich habe nicht G8 eingeführt.
Ich habe mich nicht für G8 stark gemacht, weil ich nur wenig Chancen sah, die Lehrpläne entsprechend der Zeitverkürzung sinnvoll „auszudünnen“, was m.E. in Mathematik durchaus angebracht wäre, ob mit oder ohne G8. Für andere Fächer kann ich das nicht beurteilen.
Um dem zu erwartenden Einwand einer Anforderungssenkung zu begegnen verbinde ich mit der Ausdünnung von Inhalten keineswegs eine Niveauabsenkung, sondern einen qualitativen Gewinn für vertiefendes Lernen vs. oberflächliches Lernen. Eine keineswegs besserwissend gemeinte Bemerkung zum Schluss: Das meiste, wovon die wissenschaftliche Mathematik handelt, kommt in der Schule gar nicht vor.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Aber bei der Rückkehr zu G9 wurde von Ministerien explizit gesagt, dass man nun keineswegs irgendwas beim Schulstoff draufsatteln werde, sondern dass man den Schülern einfach mehr Zeit geben werde. Vorher aber hatte man definitiv allerhand „entrümpelt“, übrigens auch in der Mathematik, seit Jahrzehnten macht man das. Obwohl Satellitenbahnen eine wichtige Sache sind, hat man Ellipsen einfach gestrichen. Dabei sind die geeignet, um solche Bahnen zu „modellieren“. Gerade in NRW hat man die noch im Abitur zulässigen Funktionen immer weiter eingeschränkt, selbst sinus und cosinus waren raus. Sie wissen das alles doch. Warum reden Sie oben von Nachhaltigkeit in der Bildung? Sie waren selbst Teil eines Ministeriums, das daraus eine „Durchlauferhitzerbildung“ gemacht hat, alles im Interesse einer vermeintlichen Bildungsgerechtigkeit. Aber alle regierenden Parteien tun so, als sei Bildung die allerwichtigste Sache.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Vielleicht haben Sie ja eine Meinung dazu. Denn interessant ist die Frage ja schon: Warum haben so viele Länder eine weniger nachhaltige Form des Gymnasiums eingeführt? Das ist mit Studien schwer zu beantworten, ich weiß 😉
Vielen Dank übrigens für Ihre Antwort, da könnte man sich glatt dran gewöhnen.
Zum Mathe-Thema: Im Mathe-LK dürfte es durchaus wissenschaftlicher zugehen (was Sie sich – so glaube ich herausgelesen zu haben – wünschen würden); sehen Sie da ebenfalls einen gewissen Zielkonflikt zur evidenzbasierten Kompetenz- und Anwendungsorientierung?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

„Das meiste, wovon die wissenschaftliche Mathematik handelt, kommt in der Schule gar nicht vor.“
Herr Möller: Das ist doch bei der wissenschaftlichen Geschichts-wissenschaft, bei Germanistik, Anglistik, Romanistik, Slawistik, Latinistik, Politik- und Sozialwissenschaft auch nicht anders. Die meisten Sportarten gibt’s auch nicht an der Schule. Die Geschichte des alten Römischen Reiches ist inzwischen oft in den Lateinunterricht verlegt, den die meisten gar nicht besuchen.
Was also wollen Sie damit sagen? Man kann noch mehr Mathe in der Schule streichen, damit am Ende jeder Abitur macht?

Gerd Möller
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

@Carsten60:
Ja, man kann in Mathematik mehr Inhalte streichen, ohne die kognitiven Anforderungen zu senken. Ihre Deutung, damit „jeder Abitur macht“ ist doch sachfremd und absurd.
Mir geht es um Tiefen- vs. Oberflächenstrukturen beim Mathematiklernen. Und dazu braucht es die nötige Zeit. Gerade bei den Schulschließungen in Folge der Corona-Pandemie wird dies deutlich.

Nun etwas detaillierter, soweit dies im Rahmen dieses Blogs möglich ist:

Bei den allerwenigstens Lernenden mit Mathematik-Schwächen scheitert es wirklich an Hirnschäden oder fehlender Begabung. Die meisten Mathematik-Schwächen entstehen dadurch, dass irgendwann im vorschulischen und schulischen Lernprozess essentielle Lerninhalte verpasst wurden. Denn Mathematik ist besonders stark kumulativ strukturiert: Empirisch nachgewiesen ist, dass es im Mathematikunterricht essenzielle Inhalte gibt, ohne die ein Weiterlernen in der Mittel- und Oberstufe nicht möglich ist.
Da schwache Lernende oft auch langsam Lernende sind und durch die Pandemie bei noch mehr Lernenden solche folgenreichen Lücken entstanden sind, ist der Druck so hoch wie noch nie, möglichst viel Stoff in möglichst wenig Zeit aufzuholen. Gerade jetzt ist es daher für Mathematik-Lehrkräfte entscheidend, nicht Zeit mit irrelevanten Inhalten zu verschwenden, sondern wirklich auf die essentiellen Inhalte zu fokussieren, um die knappe Zeit effektiv zu nutzen. Was also sind die entscheidenden Inhalte im Mathematikunterricht? Worauf kommt es wirklich an und welche Verstehensgrundlagen sind essentiell, um das Weiterlernen der Schülerinnen und Schüler überhaupt zu ermöglichen?
Aber für wie viele der Lernenden sind denn Lücken in den Verstehensgrundlagen zu Beginn der Sekundarsschule überhaupt ein Problem? Verschiedene Vergleichsstudien, zuletzt auch der IQB-Bildungstrend, zeigen, dass eine große Zahl der Lernenden den Mindeststandard im Fach Mathematik nicht erreichen und somit deutliche Verstehenslücken aufweisen. Aufgrund der unterbrochenen Beschulung in zwei Jahren Pandemie ist davon auszugehen, dass diese Gruppe weiter gewachsen ist.
Ansätze für nachhaltiges Lernen müssen auf langfristige Lernerfolge und den Aufbau der essenziellen Verstehensgrundlagen ausgerichtet sein. Die Verstehensorientierung beinhaltet, dass sich die Förderung sich nicht auf unverstandene Rechenrezepte fokussiert, mit denen die Lernenden die Aufgabe kurzfristig lösen können. Sie orientiert sich stattdessen daran, dass die fehlenden Verstehensgrundlagen ermittelt und sukzessive aufgebaut werden.
Denn nur, wenn Kinder die Verstehensgrundlagen wirklich tragfähig aufbauen, können sie weiterlernen, auch im langfristigen Verlauf ihrer Schullaufbahn. Dazu benötigt man mehr Zeit und nicht mehr Stoffinhalte.

Damit die Förderung zielgerichtet an den individuellen Bedarfen ansetzt, sollte für jedes Kind festgestellt werden, welche Verstehensgrundlagen fehlen. Die Diagnosegeleitetheit der Förderung zielt auf die essentiellen Inhalte und versucht, oberflächliches Wissen zu entlarven.
Die Förderung erfolgt gerade für die ganz schwachen Lernenden nicht im Selbstlernen. Kein Trainingsprogramm mit repetitivem Üben allein kann eine verstehensorientierte Förderung ersetzen. Vielmehr bedarf der Aufbau von Verstehen der Kommunikation mit der Lehrkraft und den Mitschülerinnen und Mitschülern. Die Kommunikationsförderung ist daher ein konstitutives Prinzip des Verstehensaufbaus.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Empirisch nachgewiesen ist vor allem, dass seit 20 Jahren die Ergebnisse beim Monitoring stagnieren. Die gutgemeinten Rezepte wirken einfach nicht, darüber können Ihre langen Ausführungen nicht hinwegtäuschen. Und nicht nur Ihre: man ersetzt inzwischen ganz allgemein nachgewiesene Fortschritte durch wohlklingende Postulate, dickleibige Berichte mit Statistiken und immer neue Projekte, gefördert vom BMBF. Was diese bewirken, wird nie untersucht.

„Jeder soll Abitur machen“
Der SPD-Genosse Joachim Lohmann hat das explizit so gefordert (Titel: „Oberstufe wie Studium für möglichst alle“, ZWD-Politikmagazin 2019). Er meinte auch, die einheitliche Schule werde dereinst „Gymnasium“ heißen und nicht „Gesamtschule“, diesem Kompromiss wollte er nicht widersprechen. Und Lohmann hatte mal zusammen mit Senator Evers in Berlin die Gesamtschule als alleinige Schulform etablieren wollen, er ist also nicht irgendein Spinner.

Was schlagen Sie eigentlich langfristig vor? Hat sich zum Beispiel die 6-jährige Grundschule in Berlin und Brandenburg als Ausprägung des „längeren gemeinsamen Lernens“ bewährt oder nicht? Der IQB-Bildungstrend deutet nicht darauf hin. Nebenbei: als ich genau diese Frage einer GEW-Vertreterin auf der Didacta 2022 stellte, hat sie gar nicht verstanden, wovon ich rede. „Was meinen Sie mit ‚bewährt‘ ?“ war die Reaktion, so als würde ich Chinesisch reden. Ich hoffe, Sie verstehen aber, was ich damit meinen könnte.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Dann nennen Sie mal konkret Dinge, die gestrichen werden sollten. Gehen Sie dabei aber als Endziel von den Anforderungen der Abiturienten mit Mathematik-Leistungskurs aus, die ansatzweise erfahren sollten, was Mathematik ist. Streichen Sie auf Basis dessen alles, was in der leistungsheterogenen Unter- und Mittelstufe weggelassen werden soll, ohne aber die Leistungskursler mit einer ähnlichen Nachhaltigkeit in ihrem Leistungskurs lernen lassen zu können.

Wie soll man eigentlich das nachhaltige Lernen umsetzen, wenn gleichzeitig das Päckchenrechnen nicht wieder eingeführt werden soll?

Aus meiner Sicht ist es viel einfacher, effizienter und sinnvoller, die Schüler auf mehrere leistungshomogenere Gruppen zu verteilen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Georg
dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Kurz gesagt:
Mathe ist ein Arschloch, weil da alle Inhalte auf einander aufbauen und mit einander verknüpft sind.

Anders z.B. Englisch. Wenn da ein Schüly die If-clauses nicht auf die Reihe kriegt, kann er dennoch am Ende der Schullaufbahn eine Note bekommen, die besser als „ausreichend“ ist. Kriegen Sie in Mathe den „Dreisatz“ nicht hin, können Sie die Mathe-Vier vergessen.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Doch, dank spiralcurriculum ist das möglich. Nur addieren sich die nicht gekonnten Dinge, die im Laufe der Zeit das ausreichend immer schwieriger zu erreichen machen.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Latein ist aus demselben Grund auch ein Arschloch.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Weshalb die Anzahl der SuS, die Lateinisch als weitere Fremdsprache wählen, seit Jahren zurück geht.

Student
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Manche bauen ihr Haus ja auch gerne auf einem schnell errichteten Fundament.

Kritischer Dad*NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Student

Ein Fundament, z. B. Bodenplatte kann bereits nach ein bis zwei Tagen für den weiteren Bau belastet werden. Schon eher dämlich anmutend mit Vergleichen zu kommen, wenn man besonders schlau daherkommen möchte, aber in der angeführten Materie wie „Hausbau“ nunmal absolut keinen Plan hat.

Student
1 Jahr zuvor

Wie, erst nach 1 oder 2 Tagen? Warum nicht nach 2 Stunden? Sollte doch reichen…

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Student

Och…

Sind wir hier auf dem Schulhof?

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Student

Wenn ich mir da die eine oder andere Dauerbaustelle auf der BAB so ansehe…

Student
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Ja, furchtbar diese Dauerbaustellen. Genauso unsinnig wie auch freie Entfaltung einer Persönlichkeit oder lästige Sachen, wie zB Hobbys, ein Instrument zu lernen oder dieses „Freundetreffen“ oder sonstige kindliche und jugendliche Bedürfnisse. Die Kindheit kann man ja auch als Erwachsener nachholen.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Student

Falsch. Es ist G8ern durchaus möglich, sich frei zu entfalten, ihren Hobbys nachzugehen, Freundschaften zu schließen und zu pflegen etc. und dabei auch noch sehr gute Noten im Unterricht zu erlangen. Ein Problem dürfte eher sein, dass so mancher/ manche Schüler/Schülerin wegen ihren Leistungen nicht wirklich auf ein Gymnasium hätten gehen sollte. Da ändert auch ein Aufstocken auf G9 nicht wirklich etwas. Da war nach der Grundschulzeit mancher Elternwille an falsche Erwartungen geknüpft oder auch manche Grundschulempfehlung fehlerhaft gewesen.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Das Problem ist jedoch, dass die Eltern in etlichen Bundesländern nur die Wahl zwischen Gymnasium und Oberschule o.ä. haben. Letztere sind rein faktisch personell und sächlich miserabel ausgestattete Hauptschulen, deren Schülerklientel schwierig ist und nicht selten ziemlich spezielles Verhalten zeigt. Und ehe Eltern ihr Kind diesem oft ziemlich rauen Klima aussetzen, schicken sie es eben ans Gymnasium. Ich finds nachvollziehbar.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Viele Eltern übersehen bei ihrer Wahl für das Gymnasium, dass es sich dort ihre Kinder wegen des eigenen Leistungsvermögen sehr schwer tun. Sie überschätzen ihre Kinder regelrecht. So manches ihrer Kinder ist auch für das „rauhe Klima“ mitverantwortlich, frei nach dem Motto: „Das kann ich mir bei meinem Kind aber gar nicht vorstellen“. Mit Pubertät allein ist das meist nicht entschuldbar. Nun treffen viele Schwachpunkte auf die Realität und die Lösung lautet dann einfach G9, also faktisch im Ergenbis dann nichts anderes als eine „Oberschule o.ä.“

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

„Nur die Wahl zwischen Gymnasium und Oberschule o.ä.“
Das ist doch das gepriesene Zwei-Säulen-Modell, das angeblich einen ganz großen Fortschritt bringt. Wie Sie richtig schreiben, fällt dann die Realschule als „in der Mitte“ halt weg.
Zum „rauen Klima“ könnten sich ja mal andere hier äußern. Ich denke auch, manche geraten dort „unter die Räder“, und in einer einheitlichen Schule erst recht.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Student

In meiner Kindheit war das kein Problem, trotz weit anspruchsvollerer Schule. Ich hatte keinen Ganztag.

Gerd Möller
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

@ Georg:
war die Schule früher wirklich anspruchsvoller? Meine zumindest nicht.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Anspruchsvoller war zumindest folgendes:
— In Aufsätzen wurden auch Rechtschreibfehler nicht toleriert, sie galten als Fehler,
— in Latein wurden lateinische Texte ins Deutsche übersetzt ohne irgendein Hllfsmittel, insbesondere ohne ein zweisprachiges Wörterbuch,
— bei Mathematikarbeiten gab es bei dem kleinsten Fehler keine 1 mehr, sondern ggfs. eine 2+, wenn sonst alles komplett war. Heute bekommt man mit 85 % der Punkte noch eine 1- (13 Punkte), somit kann man ganze Aufgabenteile gleich weglassen.
— im Abitur gab es nicht annähernd so viele (Ab-)Wahlmöglichkeiten und auch keine Präsentationsprüfungen oder so, die bekanntlich (!) sehr gnädig benotet werden. Die Teilnahme an „Jugend musiziert“ oder „Jugend forscht“ zählte auch nicht im Abitur. Es sind die kleinen Tricks bei den Spielregeln, die müssten Sie doch eigentlich bestens kennen, denn die Spielregeln kommen doch aus den Ministerien.
Sodann gab es natürlich — das kann bei Ihnen kaum anders gewesen sein — immer Schulen mit unterschiedlichen Anspruchsniveaus, damals wie heute. So etwas steht heute aber unter Segregationsverdacht (jedenfalls in Berlin), früher ging man damit unbefangener um.

Gerd Möller
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

@Carsten60.
Finden Sie nicht auch selber, dass Ihre Belege etwas dürftig sind, um zu zeigen, dass die Ansprüche früher anspruchsvoller waren als heute. Bis auf den Hinweis auf Latein betreffen sie lediglich Bewertungskriterien – die naturgemäß keine Naturgesetze sind- und keine inhaltlichen und kognitiven Anforderungen.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Wieso weigern Sie sich eigentlich durchgehend, sich die Lehrpläne 2022, 2002, 1982, 1962 anzuschauen?

Gerd Möller
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

@georg:
Ja dann berichten Sie doch mal, was Sie bei dem Vergleich der Lehrpläne festgestellt haben. Freue mich auf Ihre Analyse.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Ganz einfach: Der Mathe-LK von heute ist weniger anspruchsvoll als der Mathe-GK von meiner Schulzeit.

In einem Prüfungsvorbereitungsbuch Hauptschule aus den 1980er Jahren habe ich Inhalte gesehen (Intervallschachtelung zur Wurzelbestimmung), die ich heute am Gymnasium nicht mehr machen kann.

Bei den Sprachen sind es mehrsprachige Wörterbücher im Vergleich zu einsprachig oder ohne, in Latein die Übersetzung in beide Richtungen usw.

Das ist zwar keine Analyse, sondern nur eine Anekdote, aber Sie weigern sich ja auch meine Frage konkret zu beantworten.

Gerd Möller
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

@georg:
In der Tat, das ist keine Analyse. Sie machen es sich wie immer sehr einfach: Stellen Behauptungen (z.B.: „Der Mathe-LK von heute ist weniger anspruchsvoll als der Mathe-GK von meiner Schulzeit“) auf ohne Belege und verlangen von anderen, Ihre Behauptungen zu be- oder widerlegen. Das ist doch durchschaubar, oder?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Wenn heute jemand eine 3 bekommt für dasselbe, was früher nur eine 4 wert war, und wenn jemand heute eine 4 bekommt, der früher eine 5 dafür kassierte, dann ist das kein Zeichen, dass die Ansprüche gesunken sind? Na hallo, wo ist da die Logik? Man ist eben mit weniger zufrieden. Was theoretisch in den Bildungsplänen steht, ist belanglos, Papier ist geduldig. Ich denke tatsächlich, die Notendifferenz von einer ganzen Note gegenüber von vor 50 Jahren hat sich längst eingebürgert. Das erklärt auch die vielen 1,0-Abiture, früher waren das wohl 2,0-Abiture, ein echtes 1,0-Abitur nur mit Einsen auf dem Zeugnis, das war extrem selten, an meinem Gymnasium vollkommen unbekannt. Man hätte ein Genie sein müssen.
Die absolute Bewertung ist zwar kein Naturgesetz, aber die Veränderung der Bewertung zeigt die Inflation an, genau wie bei einer Weichwährung, die gegenüber dem Dollar schwächelt. Früher war eine DM mal 0,80 $ bzw. 0,80 CHF, heute gilt 2 DM = 1 € = 1 $ = 1 CHF.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Laschere Bewertungskriterien reduzieren aber trotzdem die Anforderungen, um das Ziel zu erreichen.

Gerd Möller
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

@Carsten69; Georg:
Natürlich kann man zu Bewertungsskalen unterschiedlicher Meinung sein. Sie sind aber immer normativ und können somit keinen Anspruch auf absolute Richtigkeit (Angemessenheit) haben. Wenn Sie (Georg) von lascheren Bewertungskriterien sprechen, dann unterstellen Sie aber implizit, dass die Abweichungen von Ihren Maßstäben nicht gerechtfertigt sind. Carsten60 zitierte ein Beispiel, dass „früher“ niemand eine 1 bekam, wenn sich bereits ein einziger Fehler in der Arbeit fand. Finden Sie, dass dieser Maßstab wirklich sinnvoll war.

Ich ergänze ein anekdotisches Beispiel aus meiner Schulzeit aus dem Gymnasium (ab 1964): In den ersten 3 Jahren hatte ich einen Mathelehrer, der grundsätzlich keine 1 in Klassenarbeiten vergab. Mit der Begründung: „dann musst du ja besser (sic!) sein als ich in Mathematik“.
Angemerkt sei noch, dass es eine Illusion ist, bei vorgegebenen Notenskalen eine Arbeit „objektiv zu bewerten: Zahlreiche empirische Forschungen zeigen, dass gleiche Arbeiten von verschiedenen Lehrkräften mit sehr unterschiedlichen (große Varianz der Noten) Noten bewertet werden und dies auch in Mathematik (richtig und falsch sind wohl kein geeignetes Kriterium).
Meine Schlussfolgerung (überspitzt): Noten und Notenverteilungen sagen wenig über das kognitive Anforderungsniveau von Arbeiten aus.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Herr Möller: Was sagen Sie eigentlich zu der Überproduktion von Akademikern in China:
https://www.tagesschau.de/ausland/china/jugend-arbeitslosigkeit-101.html
Sie und andere plädieren auch hier doch immer für „mehr von allem“.
Zu den Noten: Bei einer 1 oder 2 ist es weniger wichtig, aber bei einer 4 oder 5 schon. Das „kognitive Anforderungs-niveau“ zum Bestehen mit einer 4,0 ist heute bei math. Klausuren eben niedrig. Bei einer 1,0 ist das eher nebensächlich. Das Anforderungsniveau wird immer durch den „Strich“ zwischen „bestanden“ und „nicht bestanden“ bzw. zwischen „versetzen“ und „sitzenbleiben“ definiert. Nehmen Sie nur den IQB-Bildungstrend 2021 mit den ca. 420-450 Punkten in manchen Bundesländern. Der zeigt auf, dass man schon innerhalb von 10 Jahren das Niveau nicht halten konnte. Man kann ja jetzt nicht alle sitzenlassen. Und werden in der Grundschule nicht ohnehin alle automatisch versetzt? Auch das war früher nicht so.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

„Noten und Notenverteilungen sagen wenig über das kognitiv Anforderungsniveau von Arbeiten aus.“
Das ist genau der Trick unserer Kultusminister in der KMK: Man hat offizielle Bildungsstandards, theoretisch soll sich alles danach richten. Dann ergibt jeder IQB-Test (auch VerA), dass nur die Hälfte der Kinder die erfüllen, versetzt werden sie aber trotzdem, und ihre Abschlüsse bekommen sie auch. Und dann tut man so, als hätte man (auf dem Papier) ein hohes „Anforderungsniveau“ mit zahllosen Kompetenzen.

Herr Möller: Das „Anforderungsniveau“ der Führerscheinprüfung bemisst sich nicht nach vollmundigen und hochgestochenen Formulierungen in einer Präambel eines Parlamentsbeschlusses zum Thema „Autoverkehr“, sondern daran, was jemand konkret können muss, um nicht durchzufallen. Analog in der Schule.
Sie versuchen oben den Eindruck zu erwecken, als sei das anders. Das ist eine (bewusste?) Irreführung der Leute.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Student

Korrekt. Andere glauben aber von sich, auf einem Loch ein Haus errichten zu können — oder die dünne Matte darüber wird ihnen von anderen als Fundament verkauft.

Student
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Solch ein Loch wie die Corona-bedingten Lernlücken oder eine dünne Matte wie ein schnelleres Abitur?

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Student

Die Lücken wären ohne die Pandemie nur unwesentlich kleiner.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Es geht aber auch darum, in kurzer Zeit viel zu lernen oder in kurzer Zeit viel Gelerntes abzurufen.

Das ist ja mit ein Problem bei unseren GemS.
Die FöS lernen nicht so schnell und tief wie die ESAler, brauchen also mehr Zeit.
Die ESAler lernen nicht so schnell und tief wie die MSAler, brauchen also mehr Zeit
Die MDAler… nun, Sie ahnen es schon.

Schnelligkeit spielt durchaus eine Rolle

Bei Nachhaltigkeit bin ich seit Jahren raus. Bleibt nichts hängen, wird alles gegoogelt.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Eine sehr große Rolle spielt sicher die Bildungsnähe der Elternhäuser. Was man zuhause vorgelebt bekommt…

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Natürlich!

Deswegen gibt es ja auch das Wort „Chancengleichheit“! 😉

Allein, in der Schule können wir uns alle Beine ausreißen… nur bedingt zu erfüllen.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Richtig, die Schule liefert die gleichen Chancen. Verwerten müssen sie die Kinder mit Unterstützung der Eltern. Die Lehrer liefern nur die Angebote und Testmöglichkeiten. Die Bildungsmarxisten wie Gerd Möller sehen die Chancengleichheit erst dann erfüllt, wenn die Ergebnisse gleich sind. Das halte ich für grob falsch und zerstörerisch.

Gerd Möller
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

@Georg:
Die Bildungsmarxisten wie Gerd Möller“
Eine hilflose Frechheit von Ihnen!

„Verwerten müssen sie die Kinder mit Unterstützung der Eltern“.
Und was machen die Kinder, wo die Eltern nicht unterstützen können oder wollen? Liefert die Schule so die „gleichen Chancen“?
Sie haben aus meiner Sicht ein merkwürdiges Verständnis von der Funktion der Schule. Herstellung von mehr Chancengleichheit gehört bei Ihnen wohl nicht dazu.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Da ich die Kinder maximal 180 Minuten pro Woche sehe, kann ich ihnen nur dann die Angebote machen und Hilfestellungen geben. Umsetzen und nutzen müssen sie sie selbst. Da diese Angebote für alle aus der Klasse gleich sind, ist die Chancengleichheit gewährleistet. Wenn die Eltern das nicht unterstützen wollen, gibt es Beratungstermine in der Schule oder mit dem Jugendamt. Zum Machen der Hausaufgaben können Eltern ihre Kinder aber immer antreiben.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Die Schule soll in erster Linie bewirken, dass die Kinder was lernen. alle anderen Ziele können nur als sekundär betrachtet werden. Die „Herstellung von Chancengleichheit“ ist nur ein Schlagwort und eine Fata Morgana (auch Chancengerechtigkeit ist schwierig, denn Chancen müssen auch wahrgenommen werden), wenn die ganze Gesellschaft nicht auch von Gleichheit und Gerechtigkeit durchdrungen ist. Und das ist sie nicht, allen Bemühungen vom Typ „no child left behind“ zum Trotz:
https://www.deutschlandfunk.de/besserung-nicht-in-sicht-100.html
Was fehlt, sind nicht irgendwelche Rezepte, sondern Rezepte, die auch nachhaltig wirken. Und die kennt niemand, auch Herr Möller nicht.
Und sekundäre Ziele zu bevorzugen und dabei das primäre Ziel zu vernachlässigen, ist ja wohl das Dümmste, was man tun kann.

Gerd Möller
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

@Carsten60:
warum denn „entweder oder“? Warum nicht beides?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Ich hatte nicht von „entweder – oder“ gesprochen, sondern von Prioritäten wie „primär – sekundär“. Sie kennen doch den Trick, in der Politik allen alles gleichzeitig zu versprechen, auch wenn da manches gegenläufig ist. Genau das steckt hinter ihrem „beides“. Auf jeder Homepage eines Kultusministeriums steht heute die Förderung von allem und jedem. Plötzlich werden auch die Begabten „gefördert“, aber natürlich werden alle anderen auch „gefördert“, auch die Inklusion und natürlich die Zuwanderer. Alles und jedes soll „gestärkt“ werden, ohne zu sagen, was dafür „geschwächt“ werden muss.
Natürlich müssen immer auch Kompromisse gemacht werden. Aber letztlich entbehrt Ihre Argumentation nicht einer gewissen Drückebergerei vor unangenehmen Entscheidungen: Sie unterstellen, man könne alles miteinander problemlos kombinieren. So wie bei dem berühmten „Bulmahnschen Dreisatz“: In der Summe soll alles bleiben, keiner soll weniger als vorher haben, aber manche sollen mehr als vorher bekommen.

Und noch eins: Mit der Forderung nach praktisch unbegrenzten Ressourcen lassen sich gut andere Forderungen stellen (der Trick der GEW). Ich gehe aber immer von gleichbleibenden Ressourcen aus. Wenn es mehr gibt, umso besser.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Da waren’s nur noch … BaWü und wer noch?

Und das Modellprojekt „Fördern statt Sitzenbleiben“ läuft also derzeit erfolgreich: Alle betroffenen SuS sind versetzt worden, automatisch.

Last edited 1 Jahr zuvor by Dil Uhlenspiegel
Ich muss da mal was loswerden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

BaWü? Da hängt sich sicher jemand in den Türrahmen, um das G9 zu verhindern…

Carsten60
1 Jahr zuvor

Wer wird jetzt wieder schreien „das kostet aber so viel Geld“?
Es ist das Geld, das man vorher beim Übergang von G9 zu G8 eingespart hatte. Und wer hatte damals diese Einsparung als unangemessen bezeichnet? Niemand?

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Wer ein Abitur auf einem Gymnasium machen möchte, der besucht G8. Wer ein Abitur auf einer Gesamtschule machen möchte, der besucht G9. Ein G9-Gymnasium unter fortgeführten G8-Bedingungen ist doch eine Mogelpackung. Und mal Hand aufs Herz: Warum muss auf dem G9-Zeugnis zwingend das Wort „Gymnasium“ stehen? Klingt das hübscher?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

200 Jahre lang war das Gymnasium 9-jährig. Und nur weil es jetzt Gesamtschulen gibt, soll das geändert werden? Das leuchtet mir nicht ein. Mir scheint eher das G8-Gymnasium eine Mogelpackung zu sein. Für gute Schüler ist es okay, aber ansonsten wird es viel schöngeredet. Man könne auch argwöhnen, dass der wahre Gedanke dahinter der ist, das Niveau eben etwas zu senken, damit die Gesamtschulen es leichter haben sich zu behaupten. International hat man allgemein nur 12 Schuljahre insgesamt, aber eben auch bei den Gesamtschulen. Aber fragen Sie mal, was da die Abschlüsse wert sind.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Wie Sie es selbst anmerkten, für „gute Schüler“ ist das G8 „okay“. Jetzt meine Frage: Welche Schüler sollen denn ein Gymnasium besuchen, wenn nicht die guten Schüler? … Und damit bleiben wir bei G8.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Die bessere Hälfte.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Und die andere Hälfte?

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Auf Real- und reaktivierte Hauptschulen. Drittelparität. Alle drei Schulformen aber auf einem anständigen Niveau, also grob Hauptschulen irgendwo zwischen den heutigen Haupt- und Realschulen, Realschulen beim heutigen Gymnasium, Gymnasium in der Oberstufe wissenschaftspropädeutisch, in der Mittelstufe vorbereitend darauf

Student
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Ob zukünftige Arbeitgeber das bei Bewerbungen auch berücksichtigen werden?

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Student

Mit Sicherheit, weil die dann auch wieder Hauptschulabsolventen für handwerkliche Berufe guten Gewissens einstellen können.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

In der DDR machten 10-12 % eines Jahrgangs Abitur, in Hamburg waren schon vor 10 Jahren 52 % eines Jahrgangs an den G8-Gymnasien. Mit „guten“ Schülern meine ich jedenfalls nicht 52 %, sondern eher 10 %. Elsbeth Stern kann das besser erklären, sie bezieht sich auf die Normalverteilung der Intelligenz. Auch alle anderen Fähigkeiten sind ja wohl normalverteilt.
Klar dürfte doch sein: Entweder führt G8 für diejenigen, die nicht „gut“ sind, zu ständigem Stress inkl. Nachhifeunterricht, oder man muss halt das Anspruchsniveau absenken. Und dann lernen die „guten“ Schüler eben weniger. Die „eine Schule für alle“ wird dann endgültig das Niveau nivellieren, jedenfalls bei einer angestrebten hohen Abiturquote (und die dann vermutlich nach 13 Jahren, nicht nach 12). Frau Stern empfiehlt 20 %.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Den von Ihnen beschriebenen Zustand gibt es nicht nur in Hamburg. In vielen deutschen Großstädten ist mindestens die Hälfte der weiterführenden Schulen ein herkömmliches Gymnasium, natürlich gern auch mehrzügig.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Okay, die können im Saarland aber weiterhin ihr Abi nach 8 Jahren machen – die müssen doch nur auf die Seite von den „Wackes“ rüber gehen.

„Ab und an wir Dir ein Edel-Saarländer begegnen, jemand, der am Saarbrücker Deutsch-Französischen- Gymnasium sowohl das Abitur als auch das Baccalaureat erworben hat, sich mit sämtlichen Weinsorten von Bordeaux bis Chardonny auskennt und jetzt vielleicht irgendeinen der tausend deutsch-französischen Studiengänge an der Uni Saarbrücken besucht ( mit einem komplizierten Namen, den sich niemand merken kann).
Dieses gebildete Exemplar des „Homo Saraviensis“ wird Dir vorschwärmen von den Vorzügen der Grenzregion im Dreiländereck, der interessanten Saarländischen Geschichte ( was aber auch der Edel-Saarländer als „Saarländisch Geschicht“ ausspricht!), vom französischen Flair Saarbrückens und so weiter und so weiter…
Lass Dich davon nicht einschüchtern.
Kein Mensch interessiert sich hier für die „Wackes“ ( saarländisch für „Unsere lieben Freundinnen und Freunde aus Lothringen“) und anständig französisch sprechen nur die Supermarkt-Verkäuferinnen aus Frankreich.
Der aufrechte Saarländer betritt Frankreich nur zum Einkaufen und Luxemburg nur zum Tanken, und wenn sie da kein Deutsch sprechen, ärgert er sich gewaltig und fährt wieder „hemm“.
Dort angekommen, ist er dann endlich „widda dahemm„!“
(https://www.hein-familien.de/HTMLAH/saarl.htm)

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Und ich dachte Sie meinten Sachsen… Aber da im sächsischen Land gab’s all die Jahre auch kein G9 und… „es läuft“ .

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

In Sachsen gab es seit vielen vielen Jahren kein G9. Und schlechter sind die Schüler dort auch nicht.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

In Bayerns sind sie auch ganz gut, aber G8 hat man wieder abgeschafft. Es gab Gründe.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Welche?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Welche Gründe? Man hat wohl erkannt, dass das so nicht gut ist und die Leute das auch nicht wollen. Und Gesamtschulen als „Konkurrenz“ gibt’s in Bayern ja nicht. also war G8 eher eine Sparmaßnahme, organisatorisch ein Krampf und insgesamt ein Flop. Wirklich guten Leuten kann man nach 12 Jahren ein Abitur geben, sie können ein Jahr überspringen. Aber nur gute Leute.
Allerdings hat man einige Neuerungen eingeführt, um dem Zeitgeist entgegenzukommen, insbesondere mehr Wahlmöglichkeiten bei den Fächern:
https://www.km.bayern.de/eltern/meldung/7007/kultusminister-piazolo-stellt-regelungen-zum-abitur-am-g9-vor.html

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Aber genau hier liegt doch der Punkt. Was haben die von Ihnen NICHT benannten „wirklich guten Leuten“ bzw. „nur gute Leute“ auf einem Gymnasium zu suchen?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Auch in Bayern werden von den Grundschüern ca. 50 % als „gymnasialgeeignet“ beurteilt. Das geht einfach nach den Noten. Dennoch wird immer geschimpft, huch, wie ungerecht. Die GEW geifert regelrecht gegen dieses Verfahren.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

50% mit Gymnasialempfehlung? Glaubt wirklich jemand an die Geeignetheit einer so hohen Anzahl?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Ca. 40 % gehen tatsächlich ins Gymnasium über:
https://www.las.bayern.de/qualitaetsagentur/bildungsberichterstattung/uebertritte.html
Was da irgend jemand glaubt, ist egal, es geht nach bestimmten Regeln. Trotzdem wird mächtig geschimpft.

Student
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Für Arbeitgeber klingt es schöner.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Student

Bei den Eignungstests kommen die tatsächlichen Qualitäten zu Tage.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Noch deutlicher als jetzt schon in der Schule. Die werden aber bei weiter zunehmender Abiturquote und Bestnoteninflation irgendwann unvermeidlich werden.

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

„Es ist das Geld, das man vorher beim Übergang von G9 zu G8 eingespart hatte. “

Gut erkannt, G9 benötigt mehr Lehrkräfte und damit mehr Geld, das beim Übergang von G9 nach G8 damals eingespart wurde. Steht ja auch im Text: 19 Jahreswochenstunden mehr bei G9 in der Sek I als bei G8.

Da es diese Lehrkräfte aber auf absehbare Zeit nicht geben wird und aufgrund der Belastungen durch Corona, Ukraine und der Energiekrise die Länder auch nicht mehr Geld ausgeben wollen, würde es mich nicht wundern, wenn die existierenden Lehrkräfte mehr arbeiten müssen. Am Ende des Zyklus G9 -> G8 -> G9 hätte man dann dieselbe Situation wie zu Beginn, nur dass die Lehrkräfte mehr arbeiten müssen. Ohne entsprechende Gehaltserhöhung natürlich. Geschickt eingefädelt… Und die Deppen bei dem Spiel sind dieselben wie immer.

Studienanfänger: „Lehramt? Ich bin doch nicht blöd!“

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Auweia!

Viel Spaß bei der erneuten Umstrukturierung, die alles besser macht.

Ein Jahr länger ist sicher gut – auch für den Reifungs- und Entwicklungsprozess der Schülys.

Das neue Fach „Informatik“ treibt bei uns die Siebtklässler:innen bereits in den Wahnsinn. Es ist doch einiges an kognitiver Leistung notwendig, um abstrakte Prozesse, nun, hinzunehmen.

Das sollte ab Klasse 7 eher als WPU angeboten werden. Für die kleinen Nerds, die das verstehen und die Spaß daran haben. Denn ohne Verstehen gehen auch hier Freude, Begeistert und Lernh bzw. Paukbereitschaft schnell verlustig

In SH bleibt niemand sitzen. Alle steigen auf, jedoch nicht immer aus eigener Kraft. Und auch nicht immer gerechtfertigt – aber mit sechs Fünfen – kein Problem. Die nächste Klassenstufe ist bereits gebucht.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

„Begeisterung und Lernerfolg“

sollen die verbruckstückelten Worte oben im Text heißen 😉

Melissentee
1 Jahr zuvor

Als Mutter eines Sechstklässlers im Saarland kann ich dazu sagen:
Grundsätzlich ist G9 eine feine Sache, wenn denn wirklich mehr Zeit zur Entfaltung und Vertiefung wäre. Aber die gibt es nicht. Weil die Zeit zur Aufarbeitung massiver Defizite aus der Grundschule benötigt wird. In Klasse 5 wurde in Mathe und Deutsch 80% der Zeit auf die Wiederholung des Grundschulstoffes verwendet. Trotz allem waren die Ergebnisse der Arbeiten desaströs. Im Saarland gilt der Elternwille bei der Schulwahl, was man merkt. Das macht klasse 5 zu einem verlorenen Jahr, weshalb es schon das Zusatzjahr braucht. Und da braucht keiner mit Defiziten durch Corona kommen. Die schriftliche Addition war auch in Coronazeiten lernbar. Wer das nicht hinbekommen hat gehört nicht aufs Gymnasium. Auch in klasse 6 geht es so weiter. Was derzeit nicht geschafft wird, weil Desinteresse oder gravierende Verständnisprobleme und Lücken bestehen, wird geschoben. Die Inhalte werden weiterhin in Sparversion angekratzt.
Ich glaube, das unterm Strich nach 9 Jahren genauso viel oder sogar weniger bei rauskommt als in 8 Jahren. Man kann nicht nur dem System die Schuld geben. Es gibt darin immer noch Kinder und auch Eltern. Und darin sehe ich aktuell eine riesige Baustelle, über die nicht offen gesprochen wird.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Melissentee

„80 % der Zeit Wiederholung des Grundschulstoffes“
Davon gehen unsere kompetenzorientierten KMK-Bildungsstandards aber nun gar nicht aus. Am Gymnasium? Wie kann das nur sein? An der Hauptschule wäre es vermutlich angebracht, ist aber offiziell auch nicht vorgesehen. Jedenfalls sieht man, das das ganze Konzept vorn und hinten nicht mehr stimmt. Die quantitave Ausweitung der Gymnasialquote wird erkauft durch ein Absenken des Anspruchsniveaus, auch wenn das immer geleugnet wird. Am Ende könnte die Quote bei knapp unter 100 % sein und das Niveau bei knapp über null. Dann ist ein Ende der Reformen angesagt.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Dann sind die Gymnasien auch da angekommen, wo sich andere Schulformen schon lange befinden….

Schieben, schubsen, zerren, Schubkarre, damit das Mindestniewo erreicht wird…

Traurig und bitter.

Meine ehemaligen Hauptschüler – auch das war eine heterogene, aber viel entspanntere kleine Horde 😉 – haben im Rahmen ihrer kognitiven und handwerklichen Fähigkeiten mehr lernen dürfen!

Versteht mich nicht falsch – max ein bis zwei, mal auch drei bis vier pro Jahrgang waren in der Lage, Abi zu machen.

Vielen war es jedoch möglich, den Realschulabschluss zu machen.

Student
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Nur war der Realschulabschluss blöderweise auf dem Arbeitsmarkt irgendwann nichts mehr wert.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Student

Für das Herausfiltern geeigneter Arbeitnehmer gibt’s die Eignungstests.

Last edited 1 Jahr zuvor by Nick
Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Student

Daran sind die Politiker, nicht die Lehrer schuld.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

@Carsten60 spricht hier von ähnlichen Zahlen aus dem ehemaligen DDR… Das ist eben das Ergebnis des Elternwahlrechts und der fehlerhaften Gymnasialempfehlungen in den Grundschulen. Was kann helfen? Wie wäre es z.B. mit anspruchsvollen Aufnahmeeprüfungen vor dem Übertritt? Allerdings befürchte ich eine Klagewelle der enttäuschten Eltern. Die heutigen Gymnasien sind vermutlich so etwas wie die Realschulen von gestern.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Melissentee

Die Gruppe der Eltern stellt mehr Wähler als die Gruppe der Lehrer. So einfach ist das. Mit dem Thema Schule kann man keine Wahl gewinnen, sehr einfach aber verlieren. Die Wörter Leistung, Elternverantwortung, verbindliche Schulformempfehlung, Abitur als Studierbefähigung usw. sind im Wahlkampf daher ganz schlecht.

Last edited 1 Jahr zuvor by Georg
OlleSchachtel
1 Jahr zuvor

Oh wie schön. Das hätte ich mir für meinen Sohn in BW auch gewünscht. Da ist es noch in weiter ferne, obwohl viele Eltern und Lehrer sich dafür aussprechen.

Nick
1 Jahr zuvor

Der Luxus des flächendeckenden G9-Gymnasiums ist nicht bezahlbar. Es gibt aktuell ganz andere Prioritäten bei den Ausgaben. Ebensowenig bezahlbar ist der Luxus, jeden Schüler auf einem Gymnasium „mitnehmen“ zu wollen. Wohin auch immer. Irgendwann kommt man an den Punkt, an dem der reine Lehrplan/ Bildungsplan zählt. In der Klasse meines Kindes (jetzt 7. Klasse in G8) gab es zum Ende viele Schüler*innen, welche große Defizite in Mathe (mitgebracht) hatten und das trotz einer Gymnasialempfehlung von der GS (Die Einäugigen unter den Blinden in der GS…?). Etwa 2/3 der Schüler*innenin der Klasse haben die Beobachtungsstufe dann in Mathe mit dem Schnitt von 3minus und schlechter (gerade so) überstanden. In der 7. Klasse wurden die Zügel dann angezogen und das ist gut so. Das neue G9 wäre höchstwahrscheinlich keine Lösung.

Student
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Seien Sie doch so ehrlich und geben doch einfach zu, dass Sie froh sind, die Schülerschaft nicht noch ein weiteres Jahr ertragen zu müssen und daher wehement gegen G9 sind. Ein Tipp: wenn Sie an anderen Schulformen unterrichten, werden Sie die ungeliebte Schülerschaft sogar 2 Jahre früher los.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Student

In nrw sogar drei Jahre…

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Student

Wer G9 möchte, der darf sich gern z B. an die Oberstufe einen Gesamtschule orientieren, an ein Berufliches Gymnasium oder an ein Abendgymnasium. Das Abitur dort ist nicht weniger wert.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

„Der Luxus des flächendeckenden G9-Gymnasiums ist nicht bezahlbar.“
Dann müssten Sie aber dem gegenüberstellen, wie Sie den „Luxus“ einer insgesamt 13-jährigen Gesamtschule beurteilen. Überhaupt: was sagen denn die Verfechter eines einheitlichen Schulsystems? Wie lang soll die Schulzeit sein? Und wie ist das mit den Kosten? Was ist bezahlbar, was nicht?
Übrigens: wenn der Übergang in die Oberstufe restriktiv erfolgt, dann ist das alles sehr wohl bezahlbar.

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Die flächendeckende Erhöhung auf G9 in den Gymnasien bedeutet die Erhöhung der Klassenanzahl. Das wiederum bedarf mehr Räumlichkeiten und klar, auch mehr Tutoren bzw. Fachlehrer. Der aktuelle Lehrermangel wird mindestens mittelfristig nicht zu beheben sein. Die bessere Lösung wäre eine Beibehaltung von G8 bei Erhöhung der geforderten Standards für den Übergang nach der GS ins Gymnasium und für den Übergang von Sek1 in die Sek2… Hoffentlich hat das Saarland genügend Lehrkräfte zur Abdeckung der Auswirkungen wegen der vollzogenen Rueckwaertsrolle.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nick

Aber Sie drücken sich um die eigentliche Frage: Die lang soll die Schulzeit in einem einheitlichen Schulsystem bis zum Abitur sein („die eine Schule für alle“) ?
Und wenn Klassen verkleinert werden (was alle immer fordern), dann braucht man ja auch mehr Klassen, also auch mehr Lehrer. Wie groß sollen z.B. die Klassen in einem einheitlichen Schulsystem sein?

Nick
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Zu Ihrer erste Frage: 12 Jahre.
Zu Ihrer zweiten Frage: 23-25 SuS pro Klasse.
Ihre nicht gestellte Frage zu einer Abiturquote: 10-20 Prozent der SuS, bei denen die Voraussetzung auch stimmen.
Ihre nicht gestellte Frage nach einem geforderten Gesamtnotenschnitt für den Übertritt von Sek1 zu Sek2: x<1,5.

Maja
1 Jahr zuvor

https://www.brecht-schule.hamburg/

Mehrere Schulformen unter einem organisatorischen Dach. Das kann ein Modell für die Zukunft sein.