Debatte: Ist ein Staatsvertrag nötig, damit die Länder genug Lehrer ausbilden?

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Berlins Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) hält einen Staatsvertrag über die Zahl der auszubildenden Lehrer für keine kurzfristige Lösung des Lehrkräftemangels. «Wir sind in Sachen Verbindlichkeit schon vorangekommen. Im Jahr 2020 gab es bereits die Ländervereinbarung zu den Ausbildungszielen in der Lehrkräftebildung», sagte die neue Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) der Tageszeitung «taz».

Wird’s so schnell nicht geben: ein Staatsvertrag zur Lehrerausbildung, der alle 16 Bundesländer einschließt. Foto: Shutterstock

Sie müssten konsequent umgesetzt werden, das sei ihr ein zentrales Anliegen. «Ein Staatsvertrag wird aber ein sehr langer Prozess», warnte Busse. «Es sind 16 Länder, das muss durch die jeweiligen Parlamente. Bis dahin ist meine Präsidentschaft und wohl auch die meiner Nachfolgerin definitiv vorbei.» Neben der Verbindlichkeit sei aber auch zu bedenken, dass es überhaupt genügend junge Menschen geben müsse, die Lehramt studieren wollten. «Lange Wege und Herausforderungen werden uns aber nicht abhalten, sollte der Staatsvertrag sich als Mittel der Wahl entpuppen», sagte Busse.

In der bildungspolitischen Diskussion gibt es den Vorschlag, in einem Staatsvertrag verbindliche Vorgaben für jedes Bundesland zu machen, wie viele Lehrkräfte ausgebildet werden müssen. Ziel dabei ist, zu verhindern, dass die Länder um die ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrer konkurrieren – und selbst an den Kosten für die Ausbildung sparen.

„Weder bedarfsdeckend noch bedarfsgerecht“: Was bei der Lehrerausbildung schief läuft – ein Debatten-Beitrag

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6 Kommentare
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Konfutse
1 Jahr zuvor

Wenn keiner mehr Lehrer werden möchte, was nützt dann ein solcher Staatsvertrag? Oder sollen Menschen jetzt für die Schulfront zwangsrekrutiert werden?

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Konfutse

Olli Welke von der ZDF-heute show hatte bereits die richtige Idee:

Einführung der „allgemeinen Lehrpflicht“!

Alle, die irgendwas können, werden verpflichtet, dieses an Schulen anzubieten. Damit bekommen wir den Betreuungsauftrag vllt abgedeckt…mit „Bildung“ sowohl im klassischen wie auch im realitätsbezigenem Sinne hat das zwar nix zu tun…aber das scheint ja eh egal zu sein….wenn man die vergangenen Jahre diesbezüglich mal abgeklopft.

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Konfutse

Die Länder bilden doch genug Lehrer aus, wenn man bedenkt, dass jeder auch ohne abgeschlossenes Lehramtsstudium (und Referendariat) Lehrer werden kann. Irgendein Master reicht doch schon und selbst den braucht man in manchen Bundesländern schon nicht mehr.

Wer jetzt nicht Lehrer wird, wenn er will, der ist vermutlich einfach nur so schlecht (aus-)gebildet, dass es nicht einmal mehr für Berlin reicht.

Zikzak
1 Jahr zuvor
Antwortet  Streamer01

Ich bin nur mit einem FOS-Abschluss als Lehrkraft tätig

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Konfutse

Das war auch mein erster Gedanke 😉

Wir sollten vielleicht auch Verträge machen, in denen Eltern sich verpflichten, ihr Erziehungsrecht auszuüben oder …. Hey!

Verträge, in denen Überstunden bezahlt oder abgebummelt werden!

Da ist auch die Wirtschaft gefordert. Das wird unser Staat ja bei jeder Gelegenheit übern Tisch gezogen.

Ach – da gab es immer schon Verträge… Soso! Die bringen dann ja auch was, seufz!

Aber vielleicht ist das ja der richtige Weg – dann wachsen Lehrkräfte auf Bäumen.

Man darf nir nicht verpassen, mit den Baumschulen einen entsprechenden Vertrag aufzusetzen. 😉

Als würden Verträge irgendeteas bringen – Deutschland ist durchindividualisiert.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Genügend Lehrkräfte? Noch mehr als jetzt schon?