Bedarf sei vorhanden: Stadt Köln erprobt an einem Gymnasium genderneutrale Toilette

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KÖLN. Die Stadt Köln plant ein Modellprojekt zur Einrichtung einer genderneutralen Toilette an einem ihrer Gymnasien. Erkenntnisse aus dem Piloten über die Umgestaltung von Toilettenanlagen und die Nutzung sollen dann zukünftig in weiteren Projekten berücksichtigt werden. Der Bedarf wird gesehen: Jede/r 25. Schülerin oder Schüler ordne sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zu.

Genderneutrale Klos – bald in allen Schulen zu finden? Foto: Shutterstock

Ein verwaltungsinterner Arbeitskreis hatte sich mit der Entwicklung von Standards befasst und als Grundlage folgende Punkte identifiziert. Wörtlich heißt es darin:

„Toilettenanlagen sollten in öffentlichen Einrichtungen für alle Menschen nutzbar gemacht werden.

  • Bei Toilettenanlagen, die ausschließlich nach ‚Damen‘ und ‚Herren‘ bzw. ‚Mädchen‘ und ‚Jungen‘ getrennt sind, besteht die Gefahr der Diskriminierung von Menschen mit einem Geschlechtsausdruck (Erscheinungsbild), der sich nicht den gängigen Geschlechterbildern zuordnen lässt.
  • Trans- und intergeschlechtliche Menschen, dazu zählen auch Menschen, die sich als nicht-binär (weder ausschließlich weiblich noch ausschließlich männlich) identifizieren, erfahren in geschlechtergetrennten Toilettenanlagen nicht selten Beleidigungen, Raumverweise und sogar Gewaltandrohungen.
  • Der höchste Bedarf an genderneutralen Toiletten ist momentan an weiterführenden Schulen zu verzeichnen. Studien haben ergeben, dass sich bis zu vier Prozent der sogenannten Generation Z (geboren nach 1997) weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zuordnen.
  • Auch in Grundschulen ist der Bedarf zukünftig höher einzuschätzen, da die Zahl von intergeschlechtlichen Kindern infolge des Operationsverbots bei Kindern mit Varianten der Geschlechtsentwicklung, das 2021 in Kraft getreten ist, voraussichtlich steigen wird.“

Genderneutrale Toilettenanlagen sollten einen Schutzraum für die Nutzenden darstellen, so heißt es weiter in dem Papier. „Dieser Schutzraum bietet die notwendige Intimität in Bezug auf geschlechtliche Identität, Hygiene sowie Religiosität. Aus diesem Grund empfiehlt der Arbeitskreis, genderneutrale Toilettenanlagen ausschließlich als Einpersonenanlagen (EPA) und nicht als Mehrpersonenanlagen vorzusehen. Geschlechtergetrennte Toilettenanlagen sowie barrierefreie Toiletten sollen zusätzlich bestehen bleiben.“

Im Februar 2022 hatte der Kölner Stadtrat die Verwaltung beauftragt, bei künftigen Neuplanungen von Schulen die Toilettenanlagen so anzulegen, dass eine zentrale Anlage auf Wunsch der Schule als Unisex-Toilette genutzt werden kann. Außerdem sollen Schulen mit dem Wunsch nach einer Unisex-Toilettenanlage sowohl konzeptionell als auch baulich unterstützt werden. Grundlage für die Errichtung von Unisex-Toiletten an Schulen soll jeweils ein Beschluss der Schulkonferenz und das weitere Bestehen von geschlechtergetrennten Toilettenanlagen sein. News4teachders

Kretschmann gegen Gendern in der Schule: „Sprache kann man nicht politisch befehlen“

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57 Kommentare
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Carsten60
1 Jahr zuvor

Und wer kontrolliert, ob nicht ein paar freche Jungs in diese Unisex-Toiletten gehen und dann provozieren? Die Mädchen werden sich vermutlich nicht trauen.
Und haben wir derzeit wirklich keine wichtigeren Sorgen?

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Ich war erleichtert zu lesen, dass Unisex- Toiletten als „Einpersonenanlage“ geplant oder empfohlen werden. Man kann jetzt nur hoffen, dass sich alle Geschlechter dabei hinsetzen, unabhängig von der Anatomie, weil sich sonst vermutlich zahlreiche Geschlechter nicht erleichtern können, weil ihnen wiederum unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität die Anatomie fehlt, um dabei stehen zu bleiben, diejenigen, die das können, ob männlich, weiblich oder divers, aber die Sitzgelegenheit benetzt haben.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

Das empfiehlt ein „verwaltungsinterner Arbeitskreis“, aber realisiert werden könnte es auch anders, z.B. aus Kostengründen.

GS in SH
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

Guuute Anmerkung! Vielleicht muss die Regel eingeführt werden: Stehpinkeln nur bei den Jungs!

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  GS in SH

Halt haaalt… Sie diskriminieren dabei die Mädchen mit den anatomischen Gegebenheiten eines Jungen! Soll sie denn jetzt bei „Jungs“ gehen? Unter anderem wegen ihr haben wir doch die genderneutrale Toilette gebaut. Wir können also nur auf ihre Einsicht hinter verschlossenen Türen hoffen.

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  TaMu

Letztlich verfügen die meisten über die anatomischen Vorraussetzungen, sich hinhocken zu können – ist im asiatischen und südeuropäischen Raum selbstverständlich. Ich setze mich n i e auf öffentliche Toiletten.

maxi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Ob gendergerechte Toiletten, Sprache oder Familienpolitik, so langsam kommt mir Gender nur noch verrückt vor.
Ein echt lustiges Lied über die Gendersprache stammt dieser Tage von Roland Hefter, einem Kabarettisten und Stadtrat der Münchener SPD. Von den Grünen und Linken wurde er dafür wütend beschimpft und, wie in solchen Fällen üblich, mit Nazis verglichen.
Es gab aber auch viel Zuspruch, z. B. in der Süddeutschen vom Münchner Verdi-Vorsitzenden Heinrich Birner. Besonders er hat mich positiv überrascht. Immerhin gehört zur Verdi-Familie auch die GEW, der das Lob bestimmt nicht gefallen haben dürfte.
Hier der Link zu dem Song:

https://www.facebook.com/rolandhefterisarrider/videos/roland-hefter-genderpolizei/572701827857101/

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  maxi

Alles, was dem eigenen Hirn unverständlich erscheint, wird gern mal als irre oder auch „lustig“ empfunden. Bei aller etwas unreif wirkenden Unbetroffenheit: Etwas Empathie schadet auch dann sicher nicht.

PaPo
1 Jahr zuvor

Mal ungeachtet des Phänomens der Intersexualität:
„Bei Toilettenanlagen, die ausschließlich nach ‚Damen‘ und ‚Herren‘ bzw. ‚Mädchen‘ und ‚Jungen‘ getrennt sind, besteht die Gefahr der Diskriminierung von Menschen mit einem Geschlechtsausdruck (Erscheinungsbild), der sich nicht den gängigen Geschlechterbildern zuordnen lässt.“
Sorry, aber das ist eine der dämlichsten Kolportagen, die ich je in diesem Diskurs lesen musste. Dem verwaltungsinternen Arbeitskreis der Stadt Köln mangelt es offensichtlich an einschlägiger Expertise zu den Themenkomplexen sex, gender (identity), sex / gender role behaviour und gender expression

… inwiefern es bspw. einen Jungen (sex), der sich als Junge identifiziert (gender), aber bspw. mittels Kleidung u./o. Frisur (etc.) ein (gem. sozio-konventioneller gender role) mit Mädchen assoziiertes Erscheinungsbild bzw. eine entsprechende Körperinszenierung (gender expression) lebt, diskriminieren soll wenn es „ausschließlich nach ‚Damen‘ und ‚Herren‘ bzw. ‚Mädchen‘ und ‚Jungen‘ getrennt[e]“ Toiletten gibt, ist nicht schlüssig. Gleiches gilt mutatis mutandis für dieselbe Konstellation bei Mädchen (sex: Mädchen | gender: Mädchen | gender expression: Junge oder zumindest nicht ‚typisch‘ Mädchen) oder bei beiden Beispielen auch dann, wenn sex und gender divergieren. Der Arbeitskreis kolportiert ja hier letztlich, dass es „Diskriminierung“ sei, wenn Menschen, die sich optisch(!) nicht i.w.S. normtypisch (was auch immer das in einer pluralen, nicht uniformierten Gesellschaft bedeuten soll) bzgl. ihres biologischen Geschlechts (sex) inszenieren, nur eine binäre Wahl zwischen zweierlei „Toilettenanlagen“ hätten. Was für ein Unsinn! Damit wäre ja jeder diskriminiert, der nicht klischeehaft ‚traditionelle‘ Kleidungen u./o. Frisuren trägt durch binäre „Toilettenanlagen“ potenziell diskriminiert.

Wenn man einen Diskriminierungsdiskurs führen will, dann sollte man seine Hausaufgaben gemacht haben und eigtl. wissen, dass hier der Konflikt mit binären „Toilettenanlagen“ phänomenologisch im Problemfeld sex (konkret: Intersexualität) und ggf. gender identity (hier insb. bei sog. nichtbinären Geschlechtsidentitäten) anzusiedeln ist (der Diskriminierungsdiskurs endet hier bspw. auch bei Transpersonen, da ja das ultimate goal hinsichtlich der Toilettenanlagen bei Transfrauen ist, Frauentoiletten zu nutzen, bei Transmännern, Männertoiletten zu nutzen, also ein binäres System)… aber was erwarte ich auch, wenn im nächsten Punkt Transpersonen, Intersexuelle und Nichtbinäre quasi in einen Sack gesteckt werden (und ja Beleidigungen und Gewaltandrohungen müssen unterbunden werden, keine Frage)………

Last edited 1 Jahr zuvor by PaPo
PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

Nur zur Klarstellung:
Der Arbeitskreis differenziert offenbar selbst zwischen „Diskriminierung“ (Punkt 1) und „Beleidigungen, Raumverweise[n] und sogar Gewaltandrohungen“ (Punkt 2). Gem. dieser Lesart adressiert Punkt 1 einen vermeintl Konflikt mit Art. 3 GG, hier ginge es dem Arbeitskreis also um die Herstellung einer verfassungskonfromen Situation (und ich negiere hier einen Konflikt mit Art. 3 GG bzw. dem Allg. Gleichbehandlungsgesetz). Punkt 2 adressiert demggü. entsprechendes Verhalten primär privater Akteure (d.h. der Nutzer der „Toilettenanlagen“)… bevor mir hier jemand unterstellen will, ich hätte den Text falsch verstanden und es ginge in Punkt 1 auch ‚lediglich‘ um die Einrichtung eines „Schutzraums“ (was Agens von Punkt 2 ist).

So… und jetzt nicht nur rote Daumen, sondern Diskussionsbeiträge.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

Danke für die vollständige Zerstörung des Anliegens mit den eigenen Waffen der Srbeitsgruppe. Mit Logik brauchen Sie den Buchstaben- und Genderleuten nicht zu kommen, verstehen die nicht. Langfristiges Ziel wird ohnehin die Mangelverwaltung ohne getrennte Toiletten, Schlaufräumen usw. sein. Das alles muss dem Normalvolk aber langsam schmackhaft gemacht werden, wobei man bei den Gymnasiasten als dafür empfänglichste, weil manipulierbarste Gruppe anfängt.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

In diese semiintellektuel daherkommen Sektendiskurse kann sich halt nicht jeder einarbeiten.

Ich finde das sprachlich hochinteressant und verfolge es mittelmäßig aufmerksam – es liesse sich übrigens prima argumentieren, dass durch den Scheinaufbruch des Binärs selbiges nur zementiert wird…was ist mit genderfluid? Was ist mit Pan*X?

Da wären also noch weitere Baumaßnahmen nötig!
Und genau so werde ich auch öffentlich argumentieren – da müssen Toiletten gebaut werden dass die Schwarte kracht, dann haben wir wenigstens welche, die nicht aus den 60ern sind.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

Sehr gute Analyse. Ich selber wurde schon beleidigt, weil ich die Behindertentoilette nutze, die mir meist sauberer erscheint. Das empfinde ich als diskriminierend.

Georg
1 Jahr zuvor

Welche Toilette wurde denn dazu umgewidmet? Wenn wirklich neutral, dann kann es eigentlich wegen der Pissoirs nur eine ehemalige Jungentoilette sein. Wie viele Toilettenplätze wurden den Jungen somit weggenommen? Wenn ich raten muss, sind es deutlich mehr als die 4% Drittgeschlechtler laut der sicherlich sehr optimistischen Studie.

Es ist anzunehmen, dass die Mädchen die neutrale Toilette nicht verwenden werden, ob auch die Jungen wird sich zeigen. Diese Toilettenräume werden aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weniger frequentiert werden als die anderen.

teachinginberlin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Bei uns sind sie eher die am häufigsten genutzten Toilettenräume. Übrigens: Die Toilette ist ja nicht nur für Mädchen und Jungen. 🙂

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  teachinginberlin

Logisch, wenn die anderen besetzt sind, lockt das freie Klo.

GS in SH
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Diese Toiletten werden als Einpersonenanlagen in NEU zu errichtenden Gebäuden geplant!

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  GS in SH

Danke. Passiert also höchst selten. Der Bedarf ist also tatsächlich nicht vorhanden. Andernfalls würden auch bestehende Anlagen per umgelenktes Schild umgewidmet.

gehtsnoch
1 Jahr zuvor

Das stille Örtchen wird da erst der Anfang sein.
„Im Zuge der Konzeptionellen Entwicklung wurde im AK festgestellt, dass neben den
genderneutralen Toilettenanlagen auch Umkleide- und Duschbereiche im Sinne des Ratsbeschlusses zu betrachten sind.
Hierzu wird ein weiteres Konzept durch den AK erarbeitet“
Vorlage

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Die exklusive Einzeldusche ist dann dauerbesetzt und alle anderen duschen irgendwie gemischt gemeinsam. Man will ja schließlich auch mal fertig werden.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

Wir sind da an unserer Schule leider noch nicht so weit. Mich hat der Bademeister erst kürzlich erneut aufgefordert, dass ich mich vor dem Schwimmen doch bitte zusammen mit den Schülern in der Sammelkabine umziehen solle. Dann hätte ich doch auch die Kinder besser im Blick. Ich konnte ihn nur mit vielen und auch lauten Worten davon überzeugen, dass das „im Blick“ haben eine nicht so tolle Idee sei, er aber gerne die entsprechende Aufsicht dort übernehmen könne, wenn er die Absicht habe, sich beruflich neu zu orientieren. Er hat mir dann letztendlich doch eine weitere Umkleide aufgeschlossen.

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Der Bademeister hat offensichtlich nicht alle Tassen im Schrank… eigentlich sollte er bei solchen Themen sogar speziell geschult sein.

Klara
1 Jahr zuvor

Die Stadt Köln soll erstmal genügend Schulplätze schaffen, sich um den Personalmangel und um den Neubau sowie Ausbau und die Renovierung der maroden Schulgebäude kümmern, bevor man genderneutrale Toiletten erprobt. Die Idee ist natürlich ok, aber es gibt doch wirklich Wichtigeres!

teachinginberlin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Klara

Wieso? Was ist denn daran so schwer eine Toilette entsprechend umzuwitmen? Es gibt nun mal viele wichtige Dinge, das ist nun eins, was schnell und einfach zu lösen sein sollte. Mit dieser Argumentation könnt ich so viel delegitimieren.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Klara

Auf keinen Fall gibt es etwas wichtigeres. Ist doch ganz klar.

mama51
1 Jahr zuvor

…und wer diese WCs dann benutzt, hat sich vor den MitschülerInnen „quasi geoutet“…
Mobbing oder so wird nicht ausbleiben!??!
Herzlichen Glückwunsch!

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  mama51

Sie wollen hoffentlich nicht ernsthaft alle Maßnahmen, die den eh schon sehr schwierigen „outing“ Prozess vielleicht forcieren könnten, anprangern, da Sie eine weitere Ausgrenzung befürchten !?
Erstaunliche Logik.

Ragnar Danneskjoeld
1 Jahr zuvor

Wir haben bereits eine genderneutrale Toilette. Klappt alles ohne Probleme.

Am Limit
1 Jahr zuvor

In puncto Schultoiletten sehe ich derzeit deutlich größere Probleme als Genderneutraliät:
Bitte erst mal die Probleme
– hygienischer Zustand!!!
– Vandalismus
– mangelhafte Stückzahl
angehen!
Es kann nicht sein, dass SuS sich teilweise so vor den Toiletten ekeln, dass sie die Toiletten während des ganzen Schultages meiden (auch bei Unterricht bis Nachmittag).

Vierblättriges Kleeblatt
1 Jahr zuvor

Geschlechtergetrennte Toiletten hatten doch mal einen Grund? Gibt es den nun nicht mehr, seit „alle“ gendern wollen? Ich denke automatisch an die Silvester-Ausschreitungen junger Männer vor wenigen Jahren in Köln.

Studienrat
1 Jahr zuvor

Da gibt’s bedeutend wichtigere Baustellen. Bei uns gibt’s beispielsweise kein Klopapier mehr auf den Schüler-Toiletten, da die Schüler ansonsten immer wieder Überschwemmungen verursachen. Auch Gymnasium…

teachinginberlin
1 Jahr zuvor

Ich verstehe nicht, warum das eine Nachricht ist. An unserer Schule haben wir seit 2016 solche Toiletten. Meines Erachtens eine Selbstverständlichkeit. Leider zeigen die Kommentare, dass ich wohl falsch liege. Allerdings kann ich zur allgemeinen Beruhigung beitragen. Jedes hier genannte Negativszenario ist bei uns seither nicht eingetreten.

GS in SH
1 Jahr zuvor

Bei genderneutralen Toiletten in GS bitte unbedingt beachten, dass zusätzlich zum niedrigen Kinderklo ein genderneutrales Erwachsenenklo eingebaut wird! Gerade älteres Personal hat oft Rückenleiden!

Thomass
1 Jahr zuvor

Ich empfehle ein paar Stunden Dieter Nuhr. Einfach nur schlimm, diese Krankheit, es allem und jedem zu 120% Recht machen zu wollen müssen.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor

Intersexuelle wissen meist genau, on sie männlich oder weiblich sind. Unter Intersexuellen gibt es natürlich auch Nicht – binäre, aber nicht mehr als anderswo. Es wäre schlimm, wenn zB einem Mädchen mit uneindeutigem Geschlechtsteil suggeriert würde, es gehöre auf die Toilette für „Zwischengeschlechter“ und wäre somit kein vollständiges Mädchen!

Transmenschen werden jeweils sowohl auf der Toilette für Männer als auch auf der Toilette für Frauen angepöbelt!

Unter Jugendlichen gibt es viele Trans-oder Nichtbinäre. Das hat mit Identitätsfindung zu tun und wird im Erwachsenenalter wieder weniger. Dies sollte man ernst nehmen indem man solche Toiletten anbietet und den Jugendlichen mit dem gewünschten Namen/Geschlecht anspricht. Er hat dann das Gefühl die Freiheit der Entscheidung zu haben und kann seine Einstellung auch unverkrampft wieder ändern – oder eben auch nicht. Ein aufgesetzter Zwang seitens Erwachsener kann dagegen dazu führen, dass man sich gegen etwas entscheidet, obwohl man eigentlich dafür ist.

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Fr. Rupp, merken Sie was? 😀
Wir sind (größtenteils) d’accord!
Luftballons im Freudentaumel… und so……… ^^

Leseratte
1 Jahr zuvor

Als ob wir nicht echte andere Probleme hätten…

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leseratte

Haben wir eigentlich schon überall Toiletten für Rollstuhlfahrer?

GS in SH
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Meist gibt es diese im Bereich der Turnhallen, wenn diese auch von Vereinen genutzt werden.

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  Carsten60

U.a. auch transsexuelle Rollstuhlfahrer*innen bevorzugen sicher auch „diese“ Toilette, die selbstverständlich entsprechend ausgestattet sein sollte.

unverzagte
1 Monat zuvor
Antwortet  Leseratte

Wieviele von Ihnen sind nicht betroffen ?

dauerlüfterin
1 Jahr zuvor

An den meisten mir bekannten Schulen gehen SuS nicht gerne auf die Toilette.
Weil die Anlagen meist stinken, verranzt und oft auch jahrzehntealt sind.

Ist das in Köln anders? Und wenn ja: kümmert man sich auch mal um die normalen Toiletten?

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  dauerlüfterin

Was ist denn eine unnormale Toilette? 😉

dauerlüfterin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Das sollte nicht allzuschwer zu verstehen sein: diejenigen, die bereits an den Schulen vorhanden sind und genutzt werden (müssen).

Johannes
1 Jahr zuvor
Antwortet  dauerlüfterin

…oder weil sie brandneue Toiletten versauen und durch Irgendwelche Challenges unbrauchbar machen (Papierrollen in den WC abbrennen). Aber wenn jetzt bereits Intendanten ihren Protest mit Hundekot illustrieren und das im Nachgang noch rechtfertigen, muss ich mich über Kinder und Jugendliche nicht wundern.
Niveau kann man nirgendwo erzwingen.

dauerlüfterin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Johannes

Dass auch viele SuS keine Engel sind und auch Sachbeschädigungen begehen-unbestritten.
Allerdings möchte ich hier die Schulträger ungern aus der Verantwortung entlassen. Zu veralteten und architektonisch verkorksten Schulgebäuden (Hof mit Containern zu z.B.) gehören meist ebensolche Toiletten.
Ich habe noch nie gehört, dass sich SuS gegenseitig im Gesicht mit Hundekot beschmieren (wollen) und verstehe Ihren Vergleich nicht.

SekII-Lehrer
1 Jahr zuvor

An meiner Schule haben wir seit längerem eine „Toilette für alle“. Wurde auf Anregung der SMV eingerichtet. Die, die sie benutzen wollen, benutzen sie und sind froh, dass es diese Möglichkeit gibt. Niemandem, der gerne auf eine Toilette für Männer/Jungen oder Frauen/Mädchen gehen möchte, wird diese vorenthalten. Niemand kommt auf die Idee, deswegen eine Gendersprech-Diskussion anzufangen.

Interessant, wie hier kommentiert wird, lässt tief blicken. Mich überrascht eigentlich nur, dass noch niemand eine mögliche Belästigung durch Muslime konstruiert hat.

MB aus NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  SekII-Lehrer

Bei uns gibt es auch eine „Toilette für alle“. Ich sehe da ehrlich gesagt auch gar kein Problem. Die darf halt auch jede/r benutzen. Also auch Jungen und Mädchen, die den klassischen Geschlechtern zuzuordnen sind.

Ist ein früheres Damenklo, zwei Kabinen und ein Waschbecken. Fertig. Statt „Damen“ steht da jetzt „für alle“ drauf. Und keine Sorge, reine Damenklos gibt es noch genügend.

Interessant war es eher, was gerade kleine Schülerinnen und Schüler als Sorgen geäußert haben („da gehen dann Jugen und Mädchen gemeinsam hin und haben Sex“), aber dass diese Toilette für alle existiert, stört eigentlich niemanden…

Heinz
1 Jahr zuvor
Antwortet  SekII-Lehrer

Danke für diesen Beitrag. Ich verstehe auch überhaupt nicht, wie man ein solches lächerliches Thema so hochpushen kann. Eine zusätzliche Toilette ist in der Regel kein Problem, und den meisten Schülern wird es vollkommen egal sein, weil Schüler in der Regel deutlich offener und interessierter sind und oft erst durch die komischen Ansichten ihrer Eltern eine Scheu aufbauen.
In Köln gibt es übrigens schon seit Jahren in diversen Kneipe und Clubs die Möglichkeit, dass man einfach auf die Toilette geht, auf die man gehen möchte …. das interessiert niemanden und macht bei richtiger geschlossener Bauweise auch keinerlei Probleme.

Heinz
1 Jahr zuvor

Wenn man Toilettenkabinen einfach so bauen würde, dass sie oben und unten geschlossen sind (mit Lüftungsanschluss), dann müsste man darüber wohl kaum diskutieren, da es vollkommen egal wäre, wer auf solch eine Toilette geht. Für Stehklos kann man dann einen extra Raum anbieten oder mal ein paar Schamwände anbringen, wie es sowieso empfohlen wird.

Walter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Heinz

Also nur noch Unisex-Dixis, denn die haben bereits Rundumverschluss bei geschlossener Tür und Luftauslass oben. Vorteil, man braucht nur noch täglich kärchern.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Heinz

Ich hatte zunächst auch gedacht, dass man einfach viele vollgeschlossene Einzelklokabinen nebeneinander stellen muss. Doch besteht bei diesen perfekten Rückzugsorten durchaus die Gefahr, dass sich daraus nette Pärchenkabinen entwickeln.

Heinz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Ein gewisser Raum für Privatsphäre muss man den Schülern auch mal lassen, ich bin der Meinung, dass Schüler nicht immer Rund um die Uhr unter Beobachtung stehen müssen. Wer irgendwo als Pärchen knutschen will macht das auch so, verboten ist es sowieso nicht. Wenn da mehr passieren sollte, kann dies genauso auf dem Schulgelände oder Abseits des Schulgeländes oder auch nach der Schule passieren, gleiches gilt für das Rauchen. Man wird nicht alle Schüler vor allem bewahren können, ziel muss es sein, Schüler ordentlich aufzuklären und die kleineren Schüler vor zum Beispiel rauchenden älteren Schülern zu schützen. Einem Schüler einer 10. Klasse werde ich das rauchen eh nicht mehr abgewöhnen, der ist lange süchtig (traurig aber wahr) und wird immer wieder woanders einen Ort finden. Wenn Schüler es aber drauf anlegen und es öffentlich machen, oder sich zu sicher fühlen, dann müssen sie halt auch eben mit den Konsequenzen leben.

Aber da gehen die Meinungen ggf. auch etwas auseinander.

Sekundarschullehrerin
1 Jahr zuvor

Toiletten- ein wahres Übel! Solange es, wie bei uns, morgens um 8 schon auf den Toiletten stinkt wie in der Hölle, braucht man nicht über gendergerechtechte Anlagen nachdenken. Bei uns würden die meisten Schüler am liebsten in die Büsche gehen!

dickebank
1 Jahr zuvor

Aber, aber, die können doch auch die sanitären Einrichtungen im Rathaus aufsuchen …

Florentina
1 Jahr zuvor

Endlich geht jemand die wichtigen Themen im Bereich Bildung an.

Fakten sind Hate
1 Jahr zuvor

So wie die Behindertentoiletten, werden die Gendertoiletten wohl sauberer sein als die Standardtoiletten. Wahrscheinlich erhält man dort noch das hochbegehrte sowie äußerst rare schulische Toilettenpapier.

Nun denn: Der Schlaue Fuchs wird sein großes Geschäft gendergerecht erledigen.