MAINZ. Im Streit darüber, ob „unbrauchbare Methoden“ an den Grundschulen für das schlechte Abschneiden der Viertklässler in Deutschland bei der jüngsten IQB-Erhebung verantwortlich sind, legt der Philologenverband Rheinland-Pfalz nach. Er hält den Deutschlehrplan der Grundschule für einseitig – über die Fehler von Schülern werde hinweggegangen.
Die Grundschulstudie des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) mit ihren laut Philologenverband „besorgniserregend schlechten Ergebnissen“ war Thema im Bildungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtages. Die Landesvorsitzende des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz, Cornelia Schwartz, erklärt dazu: „Seit der ersten Erhebung des IQB von 2011 sind die Leistungen von Kindern am Ende der 4. Klasse in den Bereichen Mathematik, Lesen, Zuhören und Orthographie dramatisch gesunken. Dies beschäftigt die weiterführenden Schulen sehr; schließlich brauchen sie ein gewisses Fundament, auf dem sie aufbauen können.“
„Auf keinen Fall sollte man aus lauter Angst vor Demotivation der Lernenden über Fehler hinweggehen, sondern sie von Anfang an pädagogisch angemessen aufgreifen“
Schuld an der Misere etwa in der Rechtschreibung sei nicht nur Corona. Schwartz: „Eine wichtige Säule erfolgreichen Unterrichtens ist die direkte Instruktion durch die Lehrerin oder den Lehrer im Verbund mit anderen Unterrichtsmethoden.“ Eine zweite Säule für Bildungserfolg stelle ein positiver und aktiver Umgang mit Fehlern als Lernchancen dar: „Auf keinen Fall sollte man aus lauter Angst vor Demotivation der Lernenden über Fehler hinweggehen, sondern sie von Anfang an pädagogisch angemessen aufgreifen.“
Der Philologenverband kritisiert den Deutschlehrplan der Grundschule als zu einseitig. „Seit gut zwei Jahrzehnten zwingt der rheinland-pfälzische Lehrplan seine Grundschullehrkräfte, mit dem äußerst umstrittenen Spracherfahrungsansatz von Hans Brügelmann zu arbeiten: Verpönt sind bei Brügelmann ausgerechnet die lernwirksamen Instrumente direkter Instruktion durch die Lehrkraft und eine Fehlerkultur, die Fehler als Lernchancen begreift. Die Bonner Studie von Tobias Kuhl hat nun zutage gefördert, dass Kinder, die nach einem Lehrwerk, das auf der Brügelmann-Methode beruht, unterrichtet wurden, mehr als doppelt so viele Rechtschreibfehler machen wie Kinder, die mit einer modernen Fibel unterrichtet wurden. Wir appellieren an die Politik, nun endlich die einseitige Fixierung auf die Brügelmann-Methode im Lehrplan zu kippen – ansonsten wird die Bildungsungerechtigkeit, die die derzeitige Bildungspolitik leider auszeichnet, immer weiter zunehmen.“
Tatsächlich will der Psychologe Kuhl in seiner Dissertation herausgefunden haben, dass „die Fibelmethode den beiden offenen Methoden Rechtschreibwerkstatt (Spracherfahrungsansatz) und Lesen durch Schreiben hinsichtlich des Lernerfolgs der Schüler überlegen“ sei. „Die Annahme der
Reformpädagogen, offene Unterrichtssettings seien einer lehrgangsgebundenen Fibelmethode überlegen, hält einer empirischen Überprüfung nicht stand. Zum erfolgreichen Lernen benötigen sehr viele Kinder direkte Instruktionen durch den Lehrer. Regelvermittlung, konstruktive Rückmeldungen und Fehlerkorrekturen durch die Lehrperson führen auch in internationalen Studien nachweislich zu einer erheblichen Verbesserung der Schulleistung aller Kinder. Insbesondere Risikokinder profitieren außerordentlich stark von solchen direkten und spezifischen Instruktionen durch die Lehrkraft.
“Lehrkräfte, die die Kinder ausschließlich Seite für Seite einer Fibel abarbeiten lassen, nutzen eine überkommene Methode”
Die Studie von Kuhl war bereits 2018 in einer Pressemitteilung angekündigt worden – was sofort politische Konsequenzen nach sich zog. Brandenburg zum Beispiel verbot umgehend die Methode „Lesen durch Schreiben“, andere Bundesländer folgten dem.
Dabei war die Studie damals noch gar nicht veröffentlicht (sie erschien erst 2020) und ist zudem umstritten: Es sei „fachlich Blödsinn, nur noch den Fibelunterricht zuzulassen“, meinte etwa Jörg Ramseger, Professor im Ruhestand der Freien Universität Berlin und seinerzeit Vorstandsmitglied des Grundschulverbands, in einem Interview mit der „Zeit“. Warum? „Der Schriftspracherwerb ist sehr anspruchsvoll. Lehrkräfte, die die Kinder ausschließlich Seite für Seite einer Fibel abarbeiten lassen, nutzen eine überkommene Methode. Denn sie behandeln alle Kinder gleich. Das sind sie aber nicht. Manche lernen es auf diese Weise nie, sie bräuchten mehr Zeit. Andere langweilen sich mit den oft einfältigen Fibeltexten. Kompetente Lehrkräfte nutzen verschiedene Methoden und mischen sie.“ Individuell zugeschnitten für jedes Kind eben.
Dieser Methodenmix scheint in der Praxis der Grundschulen verbreitet zu sein. In der Bonner Studie aber taucht er nicht auf – dort wird sauber zwischen den unterschiedlichen Methoden unterschieden, als würden Lehrer streng nach Vorgabe unterrichten.
Der Philologenverband Rheinland-Pfalz hatte schon unmittelbar nach Erscheinen des bundesweiten IQB-Bundesländervergleichs „unbrauchbare Methoden“ an Grundschulen für das Absinken des Leistungsniveaus verantwortlich gemacht. Dagegen gab es heftigen Widerspruch: Der Grundschulverband sprach von „billigem Kollegen-Bashing““, der VBE von „Denkmustern aus dem letzten Jahrhundert“ (News4teachers berichtete). News4teachers
Aus dem letzten Jahrhundert – ist klar. Aber damals konnten wir rechnen, schreiben und lesen, liebe VBE. Die schlechten Ergebnisse sind schon auf eurem Mist gewachsen. Aber auch hier zählt: Getroffene Hunde bellen.
So ist es! Aber heutzutage gilt grundsätzlich “neu” und “fortschrttlich” als Zeichen alles Besseren und Guten. Dieser primitive Fortschrittsglaube ist nur noch zum Heulen. Es wird höchste Zeit, dass wir uns zurückbesinnen auf das, was einst gute Erfolge brachte und den Kindern zumindest die überragend wichtigen Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen zufriedenstellend beibrachte.
Es muss auch endlich Schluss sein mit dem Austausch des Begriffs “Leistung” gegen eine nebulöse “Kompetenz”, die vor allem dazu da ist, schwindende Schülerleistungen schönzureden und Kritik mit einem hochtrabenden, aber nichtssagenden Begriff aus der Welt zu schaffen.
Mit schönen Worthülsen und Vorspiegelungen falscher Tatsachen wurden die Bildungsllandschaft viel zu lange zum Narren gemacht.
Bin GS Lehrer in Nds.
Bei uns gibt es den Methodenmix und das ist auch richtig.
Die Kinder sind halt sehr unterschiedlich, einige können es mit der Methode, andere mit der Methode besser. Einige schneller, einige langsamer.
Fakt ist aber auch, dass schon Grundschüler kaum noch selbst lesen und viel mehr an der Wii oder Playsi etc. zocken. Da wird auch sehr oft nicht vorgelesen Zuhause usw.
Lesen wird so nicht erlebbar, die paar Stunden Deutsch i d Schule können es da auch nicht rausreißen.
Kinder die viel Lesen sehen eben auch die richtige Schreibung öfters.
Da kann man jetzt von Schule nicht erwarten, dass Schule das Elternhaus ausgleicht. Geht einfach nicht.
Und das betrifft übrigens unsere Harz4 prekär Kids und auch die Mercedes SUV Kids die morgens herkutschiert werden!
Ob arm ob reich, da sind halt beide gleich.
Mit Sicherheit haben Sie recht, wenn Sie gesellschaftliche Missstände beklagen. Aber mal ganz ehrlich: Bis ein Kind die Grundschule verlässt, hat es ca. 4.000 Unterrichtsstunden gehabt. Das sind 180.000 Minuten. Viel Zeit, um Lesen, Schreiben und Rechnen zu erlernen. Was sie daran derzeit hindert, ist das ganze Brimborium, das Kinder vom Lernen abhält. Wie wäre es, mal in der ersten Schulstunde gleich (übertragen) mit dem großen “A” anzufangen und dann auch stringend weiterzuarbeiten? Wie wäre es, alle Arbeitshefte zu je 11,80€ in den Müll zu werfen und stattdessen selbst aktiv zu werden? Meine Kinder haben in der Grundschule nur Lückentexte ausfüllen dürfen. Sie wurden in der Rechtschreibung nicht korrigiert und haben eine völlig absurde vereinfachte Ausgangsschrift erlernt, die sie sich später mühsam wieder abtrainieren mussten. Und Sie haben recht: erst durch das eigene Lesen von Büchern hat sich die Rechtschreibung meiner Kinder stabilisiert. Davor hatten Sie sich durch fehlende Korrektur falsche Schriftbilder und Schreibweisen eingeprägt. Das ist doch ein Desaster! Ich selber habe in meiner Schulzeit bereits in Jahrgang 3 Aufsätze über Erlebnisse schreiben dürfen. Das ging damals in der Schule und ich fand es toll. Es gab sogar böse Noten darauf.
Meine auch.
Natürlich ist unsere Schülerschaft heterogener geworden und auch die Gesellschaft als Ganzes hat sich verändert. Trotzdem ist nicht zu übersehen, dass die Schüler in 5 teils komplett kompetenzlos in die Sek 1 starten. Leider musste ich bei meinen Kindern feststellen, dass dies mit den irrlichternden Methoden der Grundschule zu tun hat. Es fehlt schlicht an direkter Absprache, an Frontalunterricht und klären Anweisungen. Ein Kind lernt, indem ich es klar instruiere, bei ersten Versuchen stütze und Fehler korrigiere. Dazu brauche ich Vorgaben, Kompetenz des Lehrers und Übungsmöglichkeiten. Im Sportverein, beim Erlernen eines Musikunterrichts, beim Üben des Fahrradfahrens gibt es auch kein “mach wie du willst”, sondern immer Anweisung, Vorbild und Übung. Das wünsche ich mir auch für die Grundschule.
„Leider musste ich bei meinen Kindern feststellen, dass dies mit den irrlichternden Methoden der Grundschule zu tun hat.“
Bei meinen Kindern musste ich in der sek I Feststellen, dass dort auch viele irrlichternde Methoden angewendet wurden und wahrscheinlich noch werden. Das fing damit an, dass keine vernünftige Hausaufgaben mehr gegeben wurden, keine Übungsphasen während des Unterrichts zur Verfügung gestellt wurden, dass von Hauptfächern Stunden zu Gunsten von Lernzeiten abgezwackt wurden, ohne klare Lernaufgaben, ohne klare Überprüfungsmechanismen.
Und als Lehrerin in einer Grundschule muss ich feststellen, das die Kinder immer weniger Vorläuferfähigkeiten besitzen, die es Unterricht, wie Sie es sich vorstellen, überhaupt erst ermöglichen. Sollen wir GS Lehrer nun nach unten treten und dies den Erziehern im Kindergarten anlasten und ihren Methoden dort?
Ich schlage vor, jede Schulform guckt in das eigene System und sucht dort nach Verbesserungsmöglichkeiten. Ein Blick auf andere Systeme sind immer nur Blicke von außen und oft nicht besonders hilfreich.
“Ich schlage vor, jede Schulform guckt in das eigene System und sucht dort nach Verbesserungsmöglichkeiten. Ein Blick auf andere Systeme sind immer nur Blicke von außen und oft nicht besonders hilfreich.” – Im Sinne von “zuerst vor der eigenen Tür kehren” geht das meines Erachtens in Ordnung – ich bin auch nicht gerade glücklich mit dieser etwas, nun ja: “speziellen” Intervention des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz.
Versteht man Ihren Vorschlag allerdings als “Lasst uns nur machen, wir brauchen keinen Input von außen und auch keinen Austausch (auf Augenhöhe)” – und so kann man das durchaus auch verstehen -, ist das aus meiner Sicht problematisch: Jeder macht nur sein eigenes Ding (Kindergarten, Grundschule, weiterführende Schule, Universität / Betriebe), eine Vernetzung/Verzahnung findet nicht statt und ist auch nicht gewollt, jeder errichtet einen Burggraben um “seinen” Ausbildungsabschnitt:
Welchen Grad von “Kontinuität” in der Ausbildung und Erziehung der Kinder und Jugendlichen werden wir damit wohl erreichen können? Genau: keine. Wollen wir Kontinuität? Dann brauchen wir Austausch (nur bitte nicht so, wie das dieser Philologenverband gerade… oh je).
Der Philologenverband sollte die Politik in die Pflicht nehmen, die seit inzwischen Jahrzehnten ihre HA nicht gemacht hat, statt auf den Grundschullehrkräften herumzuhacken.
Der Philologenverband vertritt Gymnasiallehrkräfte, schön. Trotzdem müssen diese Leute doch auch mal sehen, wie sich die Gesellschaft verändert hat.
Es sind nicht unbedingt die Methoden, sondern die durch die gesellschaftlichen Herausforderungen entstandenen Zusatzaufgaben, die insbesondere von Grundschullehrkräften gewuppt werden müssen und die verhindern, dass gut genug gelernt werden kann.
Die Grundschullehrkräfte könnten jetzt auch mit dem Finger auf die Gymnasien zeigen und behaupten, die würden dort so falsch mit Kindern umgehen, dass sie nicht mehr so gute Leistungen erbringen können. Tun sie aber nicht.
Ich bin jedem dankbar, also auch dem Philologenverband, der unermüdlich darauf hinweist, wie vernachlässigt und leistungsschwach unsere Schulen und Schüler geworden sind.
Den politisch und ideologisch Verantwortlichen kann nur recht sein, wenn die Lehrer jetzt gegenseitige Schuldzuweisung betreiben und sie damit aus der Schusslinie halten.
Wenn zwei sich streiten, freut sich bekanntlich der dritte. Er kann sich mit wirkungslosen Sprüchen wie “Die Lehrer brauchen mehr Anerkennung” sogar als sympathischer Oberhirte aufspielen, der mit allem, was im Argen liegt, wenig zu tun hat und “nur” Rahmenbedingungen vorgibt.
Als Grundschullehrerin habe ich mich vom Philologenverband nie angegriffen gefühlt, sondern in meiner eigenen Kritik sogar unterstützt.
Stimmt etwa nicht, was die Philologen sagen?
Dieser Verband behauptet doch nicht, dass die Grundschullehrer und -lehrerinnen schlecht sind. Er sagt vielmehr, dass zuerst und besonders massiv die Grundschulen in fragwürdiger Weise “reformiert” wurden und dass die Lehrkräfte dieser Entwicklung folgen mussten.
Ihr Kommentar, rechter Norden, pflegt nur wieder falsche Feindbilder und schafft Gräben, die nicht sein müssten. Letztlich schaden sie den Wünschen aller Lehrer, es sei denn, auch sie wünschten sich eine fröhliche Versöhnung durch eine “Schule für alle”.
“… rechter Norden, …”? Alles, was echt ist!
P.S.: Ich arbeite an einer Schule für alle. DIESES Prinzip ist nicht das Problem, sondern der mangelhafte Umgang der Politik damit. Stichwort: Rahmenbedingungen.
“Ich schlage vor, jede Schulform guckt in das eigene System und sucht dort nach Verbesserungsmöglichkeiten. Ein Blick auf andere Systeme sind immer nur Blicke von außen und oft nicht besonders hilfreich.”
Ein Blick von außen ist in meinen Augen meist extrem wertvoll, weil den Externen die ganze Ideologie nicht interessiert, sondern nur das gute oder schlechte Ergebnis. Und leider ist es ja gerade nicht so, dass die Grundschulen die große Lernrevolution planen. Im Zweifel kommt da auf die gescheiterte Kuschelpädagogik noch eine weitere als Ergänzung hinzu. Da habe ich derzeit jegliche Hoffnung aufgegeben. Ein Strukturwandel wird nur von außen und unter Druck möglich sein.
Dass, wie Sie sagen, auch in der Sek 1 mittlerweile viel päd. und lerndid. Blödsinn gemacht wird, sehe ich auch so. Dies ist allerdings ein Artikel über Grundschulen.
Das ist Teil des Problems. Jeder Hinz und Kunz, der von Grundschuldidaktik keine Ahnung hat, redet rein und verbreitet Unsinn. Generell bin ich auch eher für einen guten Frontalunterricht, als für schlechten offenen Unterricht. Guter offener Unterricht erfordert aber Erfahrung und ist, gut gemacht, unglaublich viel Arbeit. Da die Schülerschaft an der GS aber extrem heterogen ist, braucht man einen gewissen Methodenmix. Geht gar nicht anders.
Das Problem (Gymnasium) ist, dass genau das, was Sie beschreiben, als “Verbesserungsmöglichkeit” deklariert wird: kaum noch Hausaufgaben, freie Lernzeiten, bloß nicht zu viele Tests, bloß nichts frontal, bloß keine klaren Ergebnisse als Lehrer zusammenfassen, sondern die SuS machen lassen und und und
Ist alles “nett”, funktioniert auch hervorragend, wenn man von den 30-33 Kindern in der Klasse 25 sehr gute hat (gibt es ganz selten), aber eben nicht im Normalfall…
Ich bin bei 5-8 sehr guten und weniger als fünf miserablen Schülern schon sehr zufrieden…
Eben. Das ist eben dann das Problem…
Man könnte ja mal fragen, wie das im europäischen Ausland so ist. Wie macht man das in den Ländern, die bei Grundschultests gute Ergebnisse haben? Wie macht man das im PISA-Paradies Finnland?
Das Pisa-Land Finnland hat sehr gut ausgestattete Grundschulen mit überschaubaren Klassengrößen und ausreichend Lehrkräften sowie zusätzlichem, pädagogischen Personals. Das Musterland Finnland investiert viele höhere Summen in die Primarbildung. In Deutschland sind die Grundschulen das Stiefkind der Bildungspolitik, finanziell und personell ausgeblutet. Mit den Bauteilen vom Trabi kann man nun mal nicht den Ferrari bauen.
Und Korea sowie andere erfolgreiche asiatische Länder haben große Klassen, allerdings strikte Regeln, die in der Schule zu beachten sind. Da rennt keiner einfach so durch die Klasse oder schlägt seine Lehrer. Nur mehr Geld wird mittlerweile gar nichts mehr bringen. Das sieht man doch an unserer überforderten Verwaltung und der Bundeswehr. Es braucht radikale Strukturreformen!
Endlich sagt es mal einer: Geld ist bei Weitem nicht alles!!
Das Verständnis von zukunftsträchtiger guter Bildung ist aus den Fugen geraten. Wenn fragwürdige Ideologien das Schulwesen bestimmen und sich bis in die Lehrpläne hineinfressen, nützt alles Geld der Welt nichts, um unsere Kinder gut gerüstet ins spätere Leben zu schicken.
Das zu ändern kostet meist kein Geld!!
Immer nur auf zu wenig Geld hinzuweisen, verdeckt ganz andere entscheidende Fehler in der Bildungspolitik und unterstützt dort die Ausrede, dass mehr finanzielle Mittel vonnöten seien oder gewesen wären.
Von Politikerseite kenne ich seit Ewigkeiten nur den immer gleichen Spruch: “Wir müssen mehr Geld für Bildung ausgeben!” Zu wenig Geld machen sie also selbst liebend gern für alles verantwortlich, was sie vermurkst haben.
Sollen oder wollen wir ihnen bei dieser Ausrede helfen und ebenfalls alles nur auf Geldmangel schieben, was über Jahre und Jahrzehnte hinweg in die falsche Richtung dirigiert wurde?
Führen wir doch einfach die Prügelstrafe wieder ein. Gerade gestern hat mein Vater mir wieder erzählt, wie “toll” er das fand.
Das hilft und spart Geld ohne Ende.//
Fragwürdige Ideologien sind für mich im Übrigen solche, die das Kindeswohl außen vor lassen.
Und Sie wissen, worin das Kindswohl besteht und wie es am besten geachtet und gepflegt wird?
Mit dem “Kindswohl” wurde schon immer argumentiert, wenn es um Pädagogik und Bildungspolitik ging. Jeder berief sich aufs Kindswohl, wenn er seine Vorstellungen und Pläne durchsetzen wollte.
Ihre Anspielung auf die Prügelstrafe ist übrigens reine Polemik, die noch nie zum “Diskussionswohl” beigetragen hat.
Nicht gemerkt, dass ich auf E.S. reagiert habe?
Aha, dann sind Sie also auch dafür, dass nicht mehr Geld für Schulen in die Hand genommen wird. E.S. beschreibt ja, woran es eigentlich liegt, nämlich nur an “fragwürdigen Ideologien”.
Dann schreibt er:
“Von Politikerseite kenne ich seit Ewigkeiten nur den immer gleichen Spruch: „Wir müssen mehr Geld für Bildung ausgeben!“ Zu wenig Geld machen sie also selbst liebend gern für alles verantwortlich, was sie vermurkst haben.
Sollen oder wollen wir ihnen bei dieser Ausrede helfen und ebenfalls alles nur auf Geldmangel schieben, …”
Das Interessanteste daran ist, dass die Politik eben KEIN Geld in die Hand genommen hat. Oder sehen Sie das etwa anders?
Die Tablets waren teuer…
Vielleicht suchen wir eine Lösung außerhalb der Extreme. Das andere Extrem, keine Disziplin und keine echten Konsequenzen, führt ggf. auch zur Prügelstrafe, dann allerdings durch Mitschüler.
Wo wird das Kindeswohl gefährdet? Eine frühere Grundschulleiterin bekam viel Ärger, weil sie einem Schüler Putzzeug und Handschuhe in die Hand gedrückt hatte, damit der die von ihm beschmierten WCs wieder säubert. Für den Verursacher war der Job offenbar menschenwürdig, für die Putzfrau aber ok?
Mein Vater hat die Prügelstrafe übrigens auch noch erlebt, fand das aber überhaupt nicht toll. Sein Bruder wurde Opfer eines sadistisches Lehrers.
Nicht gemerkt, dass ich auf E.S. reagiert habe?
Sie haben eine interessante Familie (kürzlich die Mutter, die immer zu Hsause war, jetzt der Vater). Da verstehe ich nun einige Ihrer Posts besser. Es wäre aber gut, von Ihrer eigenen KIndheit nicht immer auf andere zu schließen.
Und Sie verstehen nicht wirklich, warum ich was schreibe, nicht wahr?
Sprachliche Mittel wie Übertreibungen scheinen Sie auch nicht zu kennen.
Was würden Sie denn bevorzugen? Weniger Geld pro Kind und ein System wie in Südkorea oder skandinavische Verhältnisse?
Über meine Kindheit habe ich hier nicht geschrieben, sondern über die meines Vaters. Nicht gemerkt?
Sie scheinen sofort rot zu sehen, wenn Sie meinen Namen lesen. Vielleicht versuchen Sie mal zu verstehen, was ich eigentlich sagen will, bevor Sie mich kritisieren. Danke!
Es ist oft sehr hilfreich auf Ironie, Sarkasmus, etc. hinzuweisen.
Was ich bei gelehrten Menschen eigentlich als überflüssig betrachte, da ich davon ausgehe, dass sie einen ähnlichen Bildungsweg wie ich hinter sich haben.
Was ist denn da los?
Oben schrieb jemand, heutige Kinder kommen aus “Verhandlungshaushalten”. Ich habe als Lehrer aber keine Lust, mit 25 individualisierten Kindern einzeln vor jeder Stunde neu auszukaspern, ob denn das Federmäppchen zwingend aus dem Ranzen geholt werden muss. Wer sowas macht, der tut sich keinen Gefallen. Und es ist auch keine Verletzung von Menschenrechten, wenn es dann mal ne klare Ansage und Konsequenzen bei weiterer Nichtbefolgung gibt. Klappt schließlich im Straßenverkehr und beim Einkauf auch. Warum also nicht in der Schule?
Nachtrag: “So, so, individuell zugeschnitten auf jedes Kind also.
Nun ja, …
Und wie geht das?”
DAS habe ich bereits vor einem Tag geschrieben. Si haben also etwas aus meinem Beitrag herausgelesen, das ich gar nicht geschrieben habe.
Da stimme ich Ihnen ja weitgehend zu. Die Individualisierung ist aber politisch so gewollt und wir an den GS sind auch gezwungen mit 25 individualisierten Kindern UND Eltern zu diskutieren… und aufgrund des fehlenden Respekts gegenüber den GSLehrerInnen und der GS allgemein (kann ja jeder, das Einmaleins krieg ich auch noch hin) würde ich behaupten, ist das Diskussionspotential bei uns viel größer als am Gym. Das spür ich auch in den Rückmeldungen von ehemaligen Eltern und Schülern. Dem Druck halten viele KollegInnen nicht stand. Diese Kinder von denen Sie sprechen, kommen aber bereits so schon an die GS und die waren auch so schon in den Kigas. Da müssen nicht nur die Methoden auf den Prüfstand, sondern die Wertschätzung der GS muss gesteigert werden. Wir kämpfen gegen Windmühlen und ohne Personal wird das gar nix. Das Niveau sinkt gerade rapide und diese Kinder sind noch gar nicht bei Ihnen. Da können Sie sich jetzt schon drauf freuen…Tja, und offensichtlich kriegt man mit A12 niemanden an die GS. Da schließt sich der Kreis… 😉
Außerdem sind die Methoden, von denen im Artikel gesprochen wurde ein alter Hut. Die Ergebnisse waren trotzdem immer gut. Wie das? Durch die Abschaffung der HS in RLP ist das Gym eine Volksschule, denn bei uns gehen 50% hin. Viele Kinder gehen aufs Gym, die dort nicht hingehören. Dazu kommt der gesellschaftliche Wandel und Corona hat auch nix Gutes gebracht. Sie haben jetzt halt eine andere Schülerklientel. Da können die GS Lehrer aber nix für und die Methoden auch nicht. Schimpfen Sie auf die fehlgeleitete Schulpolitik. Nützt ja auch nix sich über das versalzene Essen beim Kellner zu beschweren. Wenden Sie sich an den Koch!
Nicht gemerkt, dass ich auf E.S. reagiert habe?
Gut, dass Sie gleich an die 100 Jahre zurück wollen…
Aber ernsthaft: Bei Kindeswohl denke ich an leistungshomogene, -orientierte und -fordernde Klassen in einer Halbtagsschule mit Hausaufgaben.
Wie in Südkorea?!
Eine zeitgemäße Primarschule, die der heterogenen Schülerschaft gerecht und jedes Kind entsprechend fördern will, braucht eine zeitgemäße Ausstattung. Nicht marode Schulgebäude, in denen nicht mal alle Toilettenspülungen funktionieren. Und mit Geld wird auch das Personal bezahlt, was in den Grundschulen in Größenordnungen fehlt.
Nachtrag: Mit mehr Geld kann man mehr Personal bezahlen (Psycholog*innen, Sozialarbeiter*nnen, Hausmeister*innen, Verwaltungsfachangestellte) und Gebäude sanieren und kindgerecht umgestalten, damit Schulen Orte werden, an denen alle gut lernen können.
Schauen Sie mal nach Skandinavien! Dort wird viel mehr Geld pro Kind ausgegeben und das spürt man auch.
Ob das Schul-System in Korea gut ist, kann doch nicht beurteilt werden – auch nicht von Pisa. Nach der Schule rennen die Koreaner ins Paukstudio und üben, üben, üben, lernen, lernen, lernen. Wenn deutsche SchülerInnen so arbeiten würden, gäbe es diese Probleme nicht – aber will man das wirklich?
Ich benenne Korea bzw. Asien nur, weil hier immer von Skandinavien die Rede ist. Die Wahrheit ist aber, dass beide Regionen besser als wir abgeschnitten haben und wir hier in Deutschland schlicht nicht das Geld haben, dem skandinavischen Beispiel zu folgen.
Sie wollen also lieber so viel Stress für Kinder, dass sich bereits Grundschüler*innen das Leben nehmen (siehe Südkorea), weil Deutschland angeblich kein Geld für skandinavische Verhältnisse hat?
Natürlich haben wir das Geld dafür!
Wer ist “wir”? Zumindest kenne ich kein Sondervermögen Bildung.
Mit “wir” meine ich selbstverständlich u.a. die Bundesrepublik Deutschland. Leider wollen einiger Regierungsangehörige lieber neue Autobahnen bauen.
Ich meine aber auch Städte und Gemeinden, die lieber den Platz vor dem Rathaus mit teurem Granit aus Indien pflastern wollen.
…
Wir haben das Geld nicht?
Haben wir schon, das Geld. Den politischen Willen haben wir nicht.
Ja, die Gruppengröße ist dort weitaus größer. Allerdings hat man nach dem Unterricht nicht gleich 10 Eltern „an der Backe“, die einem erzählen, dass Hänschen heute nicht lernen konnte, weil er gestern versehentlich einen nicht lactosefreien Jogurt gegessen hat.
Beide Seiten tragen zu einem guten Gelingen bei und ein Mix vieler Methoden ist in diesen Zeiten eine wichtige Voraussetzung, um alle Kinder weiter zu bringen.
Die Politik ist da noch viel zu weit entfernt und nur weil jeder in der Schule war, heißt das nicht, dass er/sie/es Schule kann. Wir dürfen also nicht aufeinander herumhacken, sondern müssen gemeinsam das Problem an solche realitätsfernen Gremien adressieren.
Außerdem eine Migrantenquote von 7%. Die ganze Sprachförderung fällt da weg. Homogenere Klassen, Inklusion findet dort ganz anders statt.
Kann man also nicht vergleichen. Im übrigen haben sich die Ergebnisse in Finnland auch deutlich nach unten bewegt.
Aus der heutigen Welt (leider hinter Bezahlschranke):
Vorbild Finnland? Die Wahrheit über das einst beste Schulsystem der Welt
…einst beste Schulsystem
Die Spitze ist mehr oder weniger geblieben, das untere Ende ist deutlich breiter geworden. Zudem wurde harter Frontalunterricht durch offene Methoden ersetzt.
Man sollte aber mal anmerken, dass Finnland einen viel geringeren Migrationsanteil hat. Es macht schon einen Unterschied, ob 80% der Kinder die Unterrichtssprache nicht/schlecht beherrschen oder nur ein paar Prozent im einstelligen Bereich. Und mit mehr Disziplinen und Elternmitarbeit (mind. kein Lehrerbashing) wäre viel wert. Marode Schulgebäude haben nichts mit der fehlenden Sprachkompetenz oder undisziplinierten und wohlstandsvetwahrlosten Kinder n zu tun.
Das geht schon Hand in Hand. Aber Sie denken vielleicht, dass es Kindern nichts ausmacht, wenn ihre Lernumgebung marode ist und zudem aus allen Nähten platzt.
Aber merkwürdigerweise scheint es in Finnland keine echte Ganztagsschule zu geben: 5 Stunden in den unteren und 7 Stunden in den oberen Klassen und dann immer auch Hausaufgaben, so steht das hier:
https://finland.fi/de/leben-amp-gesellschaft/die-wahrheit-ueber-die-finnische-schule/
Man praktiziert also das, was in Deutschland als gar nicht gut gilt. Und man hat sehr viel Ferien insgesamt (allein 10 Wochen Sommerferien, auch das gilt in Deutschland als schlecht) und ist fleißig am reformieren. Und in dem Link steht ein weiser Satz:
“Die Bedeutung der PISA-Studien spielt im Denken der Finnen keine große Rolle.” Na so was.
Man hat dort einen besseren Personalschlüssel, mehr Vorbereitungszeit (also weniger Unterrichtsstunden) und eine bessere Ausstattung.
Bildung geht vielen Schülern am A.. vorbei. Sorry wegen der Ausdrucksweise, aber das ist nicht meine, sondern häufiges Statement vieler meiner Schüler.
Sie sehen für sich eine Karriere als Gamer oder Influencer.
Bei meiner Verwandtschaft in Skandinavien erlebe ich das anders…
Finnland stellt gerade fest, dass es die PISA Leiter herabstolpert und dabei Probleme auflistet, die hierzulande nur allzu vertraut klingen.
Schon vor 5-6 Jahren hörte ich zum ersten Mal von einem englischen Wissenschaftler, dass PISA gar nicht das Bildungssystem des Status Quo abbildete, sondern aufgrund der Trägheit des Systems von Maßnahme bis Wirkung die Wirksamkeit des System von vor 8-10 Jahren zuvor. Und unter diesem Aspekt… welcher Art war denn das System von PISA -8 Jahren? Laut dem Artikel damals, Frontalunterricht und die Lehrkraft als lenkende Autoritätsperson.
Aber… das andere klingt natürlich besser und es kann ja nicht sein, was nicht sein darf… besonders wo man die entsprechend ähnlich aufgestellten und PISA-erfolgreichen asiatischen Länder als kulturell zu unterschiedlich als Muster ausgeklammert hat.
Um etwaigen Missverständnissen vorzubeugen: ich bin nicht für eine Rückkehr in die kaiserliche Bildungssteinzeit, aber mir sind im Bildungssystem zu viele Revolutionimpulse (ganz oder gar nicht dies oder das) unterwegs. Den Lenker bei jedem Input komplett herumzureißen ist doch keine zielführende Art einen Kurs zu korrigieren… kann jeder bezeugen, der auf einer engen Küstenstrasse mal zwischen Steilwand und Abgrund entlagfuhr.
Danke. Guter Aspekt und korrekte Einschätzung. Natürlich brauchen wir mehr Lehrer und mehr Geld, doch noch dringender brauchen wir einen Wandel der Strukturen.
Wandel der Strukturen?
Einen schleunigten Strukturwandel im Erziehungs- und Bildungssystem gab es doch während oder mit Corona erst.
Nur noch mehr in die falsche Richtung
So, so, individuell zugeschnitten auf jedes Kind also.
Nun ja, …
Und wie geht das?
Lernhefte die individuell und in eigener Geschwindigkeit bearbeitet werden, mehrfachdifferenziertes Material, Online Diagnose um individuelle Lernstände festzustellen und dementsprechend anzupassen und und und.
Es geht, macht viel Arbeit.
Sensationell. Wer kontrolliert das alles und gibt individuelle Rückmeldungen? Oder bleibt das unkorrigiert oder es gibt feine Lösungsblätter? Materialbasierter Unterricht, der fast ausschließlich in dem Abarbeiten von Material besteht, finde ich einfach nur traurig. Wo bleibt die Kommunikation, die Freude der Kinder vor der Klasse zeigen zu können, was sie schon können? Beobachten Sie mal Kleinkinder, wie oft die etwas vorführen/ zeigen, was sie schon können und dabei immer wieder sagen ” Mama/ Papa guck”
Machen Sie mal bitte n Fenster auf kipp. All das ist teil des Mixes der Methoden. Anscheinend sind sie keine Lehrerin und haben keine Ahnung. Also lassen Sie ihre abwertenden Kommentare. Sie erzählen ja auch dem Chirug nicht wie er zu arbeiten hat. Das nervt einfach, jeder der mal ne Schule von innen gesehen hat meint alles beurteilen zu können.
Der Hinweis darauf, dass der Tag 24 Stunden hat, ist berechtigt angesichts Ihrer utopischen Forderungen.
So wird heute schon an Grundschulen gearbeitet. Forderungen erlebe ich bei mir keine.
Simulation von Bildung, sonst nichts.
Sähe ich einen Chirurgen, der die rechte statt der angedachten linken Niere operieren will, sage ich schon etwas, und das zu recht.
Ich finde es extrem ungehörig und anmaßend, zu sagen: “Anscheinend sind Sie keine Lehrerin und haben keine Ahnung”. Eigentlich disqualifizierend.
(So, als würde ich in Ihrem Post die Rechtschreibfehler suchen und Ihnen aufgrund dieser die Befähigung zur Arbeit mit Schülern absprechen.)
Das individualisierte Kind, zurückgeworfen auf sich selbst und sein Lernheft, durchtherapiert und durchdiagnostiziert. Für mich ist da das Scheitern und die Ineffektivität des Lernens vorgezeichnet. Kinder lernen ein gutes Stück weit für Sie als Lehrer und Kinder strengen sich an, weil sie in der Gruppe Anerkennung suchen. In der Vereinzelung des Individuums und der Entpersonalisierung des Lernens werden Sie nicht den Schlüssel zum Erfolg finden. Ansonsten bräuchten Sie nämlich zu Schuljahresbeginn den Kindern nur ihr neues Lernheft mit der Post zuzuschicken und schon liefe es mit der Bildung. Tut es aber nicht.
Sie sollen Kinderseelen nicht verwalten, sondern Lernen durch IHRE Person und Persönlichkeit initiieren und katalysieren.
Sorry, sie haben auch keine Ahnung von der Arbeit in der GS.
Und genau das ist das Problem. Es melden sich viel zu oft Leute zu Wort, die eben keinen Einblick und keine Ahnung von der Grundschule haben. Außer, dass sie selbst mal eine besucht haben.
Wie lange schon und was unterrichten Sie denn so? Haben Sie schon mal an einer Brennpunkt-GS mit vielen bildungsfernen Eltern, Inklusionsschülern (v. a. Lernen, Sprache und em-soz) und vielen Migranten unterrichtet?
12 Jahre und Ja.
Warum so einsilbig auf einmal?
Hier geht es um den Umgang mit Menschen.
Die GSler sind halt einfach nur kleine Menschen.
Und die überlässt man eben nicht einfach dem individualisiertem Selbstlernheft!
Habe ich massenhaft erlebt – Fehler bleiben drin, bunte Bilder, wo Texte hingehören….
Ich habe vor Jahren den Fehler begangen, meine damalige Klasse in vier Fächern – so wollte es das Schulamt, das tatsächlich ständig kontrollierte, ob Inklusion, Differenzierung etc. auch wirklich umgesetzt werden – komplett durchindividualisiert und jede Menge Selbstlernzeit zur Verfügung gestellt.
Die Kids konnten sich individuell zu Klassenarbeiten anmelden ….
Von dem Aufwand mal abgesehen….
Es hat geklappt…. Viele haben diese Form der “Freiheit” wirklich genossen.
Bis meine Schülys anfingen, mich abwählen zu wollen!
Ich war wie vor den Kopf geschlagen – tat ich doch alles, was Politik, Schulleitung und Eltern forderten!
Der Grund war nicht, dass sie mich nicht mochten.
Der Grund war, dass sie viel mehr mit mir und mit ihren Mitschülys machen – ja, auch lernen 😉 – wollten.
Kinder wollen nicht nur Arbeitstiere sein.
Kinder wollen gesehen und wahrgenommen werden.
Kinder wollen als soziale Wesen miteinander agieren.
Und deswegen haben wir inzwischen massive Probleme in der Gesellschaft und natürlich auch in den KiTas und Schulen.
In der Massenkindhaltung gehen Kinder unter.
In der Massenkindhaltung werden viele nicht gesehen.
Alle mit anderer Meinung haben offenbar keine Ahnung.
Keine Ahnung was ihr Auftrag ist.
Schwachsinn nicht unwidersprochen stehen lassen.
Ich sehe, dass Sie sehr aufgebracht sind.
Echt, woran denn?
(Ihre ad personam Nummer zieht nicht.)
Ihre Kommentare zeigen mir, dass Sie verbittert scheinen.
Das tut mir leid für Sie auch wenn ich Sie nicht kenne.
So viel Wut in ihrem Bauch, die muss halt auch mal raus.
Auch wenn Sie das System nicht ändern können.
Ich kenne mich i d GS aus und habe viel Erfahrung. Vielleicht sind Sie ja auch GS Kollege?
Und ich verstehe auch immer noch ihren Auftrag nicht, merke aber, dass Sie sich das hier anscheinend alles sehr zu Herzen nehmen.
Bleibt zu hoffen, dass sich die Schüler an Ihrer Schule nicht zu viel vom vorgelebten Diskussionsstil abgucken. (Dann doch vielleicht besser selbst erarbeiten?!)
Oh, eine fundierte Ferndiagnose! Und so ansprechend und höflich formuluert…
Und hier spricht wieder der Fachmann für Grundschuldidaktik. Sorry, dass ich mich wiederholen muss. Aber das ist Teil des Problems.
Wieso unterrichten dann die Grundschulen zu wenig mit dem Ziel der Vorbereitung auf die weiterführende Schule? Ich tue das in der Sek I mit Blick auf die Sek II, in der Sek II mit Blick auf das Studium eines meiner Fächer oder Verwandter davon. Dafür gehe ich phasenweise bewusst deutlich über den Lehrplan hinaus.
??? Sie versuchen es doch!
Der Punkt ist, dass das immer schwieriger wird, weil die Lerngruppen immer heterogener werden, GLK auch noch Dinge tun müssen, die gar nicht in ihr Tätigkeitsprofil gehören (Übernahme von Elternaufgaben z.B.) und es einen eklatanten Mangel an GLK gibt?
Ist das alles an Ihnen vorbeigegangen, Georg?
Weil die Grundschulen auf verschiedene Schulen vorbereiten.
Ich habe selbst vor Jahren erlebt, dass die Vertreterin der HS gewünscht hat, dass wir Themen in der GS NICHT beginnen, die die Vertreterin der Gymnasien weit über die Vorgaben erfüllt sehen wollte. Und ja, man kann das sogar im Unterricht abbilden, es zeigt aber deutlich das Problem: jeder fordert irgendetwas, das dem eigenen Vorteil dient, und erwartet, dass alles zur gleichen Zeit erfüllt wird.
Genau deshalb gibt es diese Vorschriften, die festlegen, was die Aufgabe für die Schulen und Schuljahre sind.
An der Stelle übernehmen dann die weiterführenden Schulen die Schüler:innen und haben eigene Vorgaben.
Grundschulen haben mehr als genug Aufgaben.
Wenn man sie weiter als Wunschbrunnen nutzen will, sollte man mehr Geld hineinwerfen.
Wer sagt denn, dass sie das nicht tun? Ich denke, dass gut ausgebildete Lehrkräfte die Kinder ganz zielgerichtet auf die weiterführenden Schulen vorbereiten. Aber um es mal etwas überspitzt zu sagen: Man arbeitet mit dem Material was man hat…. Sind die Ergebnisse nicht wie gewünscht, wird sich solange beschwert, bis man das Niveau weiter senkt. Es soll schließlich jeder aufs Gym.
Genau diese Vorstellung von Kindern ist es, die die GS ausbremst.
Sie geistert in vielen Köpfen herum, auch in dem von “Experten”:
Einfach jedes Kind mit seinem Tablet, alternativ mit seinem Berg ABs, an den Tisch setzen, jedem Kind individuelle Aufmerksamkeit zukommen lassen (45 min ÷ 29 Kinder ?), alle Kinder arbeiten brav und leise, haben keinerlei Probleme untereinander oder mit sich selbst usw.
Ohne Frontalunterrich, differenzierten Übungsphasen, guter Beziehung zu den SuS und gewissen Dompteur Fähigkeiten wird das nichts.
Was aber alles ad absurdum führt ist die Realität in den Klassen. Meine erste Klasse in Deutsch hat 28 Kinder in einem viel zu kleinen Raum (unter 50m2), 2 sprechen noch so gut wie kein Deutsch, 3 Kinder lesen fließend und schreiben schon eigene kleine Geschichten, 2 haben noch Schwierigkeiten mit der Buchstaben- Laut Zuordnung, 3 sind extrem verhaltensauffällig, 2 haben immer noch Probleme, einen Stift oder eine Schere zu halten usw.
An einer Stunde in der Woche kommt (meist) eine Förderschul LK dazu, an 2 Stunden eine Doppelbesetzung (nicht päd. Hilfskraft), die ich in diesem Schuljahr ganze 9 mal gesehen habe, weil sie entweder selbst krank ist oder vertreten muss. Diese sollte mit einzelnen Kindern lesen, da die wöchentlichen Leseübungen (10 min täglich mit diff. Texten) zu Hause von nur knapp der Hälfte der Kinder gemacht werden. Weil ja beide Eltern arbeiten.
Was vor 40 Jahren in der GS möglich war ist inzwischen nicht mehr machbar. Egal mit welcher Methode!
Habe nie behauptet, dass es ohne Frontalphasen geht und so weiter…
Wie gesagt, es braucht einen Methodenmix.
Methodenmix macht jeder GS-Lehrer schon immer. Kenne ich sogar aus meiner eigenen Schulzeit von vor 50 Jahren und wurde mir auch während meines Studiums (1978-82) nahegelegt. Es kommt aber auf die Methoden und Materialien an und da gibt es immer mehr Mist, der dann als Nonplusulta gehypt wird (die bekannten neuen Säue ..)..
Klar, es funktioniert nicht jede Methode in jeder Lerngruppe
Und bei dieser Zusammensetzung der Schülerschaft zu meinen, man müsse nur konsequent sein und frontal unterrichten, die Kinder würden für die Lehrkraft und den Wettbewerb lernen, geht an der Realität vorbei, gerade weil man Differenzierung benötigt, für die, die noch kein Deutsch sprechen, aber auch für die, die lesend in die Schule kommen, und für etliche andere.
Das ist keine Individualisierung für 25 Kinder, aber doch eine immense Anforderung quer durch den gesamten Schultag.
Kinder, die gewohnt sind, immer und überall allein im Mittelpunkt zu stehen und als Beste:r zu gelten, müssen das Verhalten in der Gruppe und im Unterricht lernen, auch wenn es dem Erleben außerhalb der Schule und den Erwartungen an die Lehrkraft entgegen steht: denn auch etliche Eltern erwarten heute, dass Erzieher:innen und Lehrer:innen sich vorrangig und allein um ihr Kind kümmern sollen. Entsprechende Gespräche führen sie nach Unterrichtsschluss, weil das Kind angeblich nicht ausreichend beachtet wurde. Andere haben ein Bewusstsein dafür, dass es zu Hause nicht optimal läuft, erwarten aber, dass die Schule es schon richtet.
Die Möglichkeit, über Arbeitshefte zu differenzieren, ist eine gute, wenn man gezielt auswählt und das Üben auf unterschiedlichem Kenntnisstand ermöglicht. So können die Kinder, die bereits lesen können, etwas lesen und bearbeiten, während die anderen noch Silben üben oder Anlaute finden, Kinder, die kein Deutsch können, benötigen Material für Deutsch als Zweitsprache (DaZ), mit dem sie lesen lernen oder ihren Wortschatz erweitern.
Es ist in D und Ma inzwischen schwierig, mit allen Kindern genau das Gleiche zu machen. In Übungsphasen schreiben, rechnen, lesen die Kinder mit unterschiedlichem Material auf ihrem Kenntnisstand. Im Frontalunterricht kommen immer Kinder zu kurz: Erzähle ich eine Geschichte, können die DaZ-Kinder nicht folgen, führe ich etwas Neues in Mathematik ein, können die Kinder nicht folgen, denen das Zahlverständnis weiterhin fehlt. Und unter den DaZ-Kindern sind auch welche, deren Zahlverständnis noch nicht aufgebaut ist, weil sie noch nie in einer Schule waren.
So ist es also immer, wenn etwas erzählt, besprochen, erläutert wird, bei nahezu jedem Unterrichtsgespräch, selbst wenn man Bilder oder Gegenstände zur Visualisierung nutzt.
Wenn also Frontalunterricht immer Kinder außen vor lässt,
wenn Arbeitshefte und Arbeitsblätter böse sind, weil die Kinder angeblich sich selbst überlassen seien,
wenn offene Methoden nicht genehm sind, weil angeblich zu wenig Anleitung und Instruktion erfolgt,
… was bleibt den Lehrkräften im Alltag übrig?
Aber auch die Zusammensetzung der Schülerschaft hat sich nicht plötzlich entwickelt, sondern 50 Jahre lang schleichend. Kluge Leute haben schon vor Jahrzehnten gesehen, was das Problem sein könnte, und man hat das ignoriert. In welchen anderen Ländern sitzen denn so viele Kinder in regulären Klassen, die die Landessprache nicht oder kaum sprechen? Das ist doch nicht gottgegeben. Man hat das ganz bewusst so eingerichtet und sich Illusionen über die Folgen gemacht. Wir haben 40 % Kinder mit Migrationshintergrund, aber wie viele von denen haben Asyl bekommen? Doch anteilig nur wenige. Und die anderen?
Wir werden ja sehen, wie es wird, wenn demnächst mit der totalen Digitalisierung die Kinder vorwiegend vor Bildschirmen sitzen und sich mit ihrer Lernsoftware beschäftigen. Dann stellt sich die Frage nach dem Frontalunterricht nicht mehr. Nach den vollmundigen Sprüchen zu urteilen, realisiert das dann die Bildungsgerechtigkeit. Ich lese auch immer, dass demokratische Strukturen selbstverständlich nur mit der Digitalisierung gedeihen können. Also auf in die digitalisierte Grundschule, auf der Didacta weiß man schon, wie das geht!
Sie werden schon Recht haben mit der geradezu abenteuerlichen Heterogenität der Grundschulklassen. ABER: Wer war es denn, der genau dieses als große “Chance” gepriesen hat und jede Art von “Sortieren” verteufelt hat? Was sagen Sie diesen Ideologen, die uns “Vielfalt macht schlau” beschert haben? Einfach mal die Wirklichkeit mit den großen Sprüchen vergleichen. Traut sich das noch jemand? Offenbar gibt’s da die große Beißhemmung, dafür wird auf den PhV geschimpft, weil der zu “konservativ” ist. Und diejenigen, die die eigentlichen Fehler gemacht haben, sind außen vor und grinsen.
Über den PhV wird geschimpft, weil er Klientelpolitik auf Kosten der anderen Lehrkräfte betreibt und Grundschullehrkräften unterstellt, sie würden schlecht arbeiten.
Dass sich auch die Schülerschaft an den Gymnasien ändert, hat zur Folge, dass man sich als Lehrkraft am Gymnasium damit auseinandersetzen muss. Da wird man wohl die eigene Professionalisierung verstärken müssen.
Das andere sind Ihre üblichen Behauptungen gegen Diversität, gegen Menschen mit Migrationshintergrund, gegen Inklusion.
Das mag alles Ihre Einstellung sein, hilft den Lehrkräften im Alltag aber nicht. Die Kinder sind an den Schulen und müssen im Unterricht berücksichtigt werden.
Richtig ist, dass den Schulen dafür kaum weitere Ressourcen zur Verfügung gestellt werden.
Hinzu kommen Erwartungen, die zum einen viele Neuerungen einschließen, zum anderen auf die Erwartungen von vor 50 Jahren basieren, jedoch weitestgehend mit gleichem Personalschlüssel erfüllt werden sollen.
“Es ist in D und Ma inzwischen schwierig, mit allen Kindern genau das Gleiche zu machen. In Übungsphasen schreiben, rechnen, lesen die Kinder mit unterschiedlichem Material auf ihrem Kenntnisstand. Im Frontalunterricht kommen immer Kinder zu kurz: Erzähle ich eine Geschichte, können die DaZ-Kinder nicht folgen, führe ich etwas Neues in Mathematik ein, können die Kinder nicht folgen, denen das Zahlverständnis weiterhin fehlt. Und unter den DaZ-Kindern sind auch welche, deren Zahlverständnis noch nicht aufgebaut ist, weil sie noch nie in einer Schule waren.
So ist es also immer, wenn etwas erzählt, besprochen, erläutert wird, bei nahezu jedem Unterrichtsgespräch, selbst wenn man Bilder oder Gegenstände zur Visualisierung nutzt.
Wenn also Frontalunterricht immer Kinder außen vor lässt,
wenn Arbeitshefte und Arbeitsblätter böse sind, weil die Kinder angeblich sich selbst überlassen seien,
wenn offene Methoden nicht genehm sind, weil angeblich zu wenig Anleitung und Instruktion erfolgt,
… was bleibt den Lehrkräften im Alltag übrig?”
Eigentlich nur: mehr Selektion bereits vor und äußere Differenzierung während der Grundschulzeit – aber das ist natürlich böse und zu naheliegend.
Für Selektion haben die Grundschulen keine Lehrkräfte, da ist es schon gut, wenn man pro Klasse eine ausgebildete Lehrkraft hat.
Das ist der Alltag… und was bleibt nun den Lehrkräften an methodischen Möglichkeiten, wenn doch alles andere zu Ablehnung führt?
…Lernhefte, differenziertes Material …Das gibt es doch schon seit Jahren, jedenfalls an der Gs , an der ich zuletzt war. Und was hat es gebracht?
Na ja, vor Jahren waren die Ergebnisse an den GS doch noch gut. Insofern kann ja nicht alles schlecht gewesen sein. Und das sage ich, obwohl ich meist frontal unterrichte. Differenziertes Material hat es doch schon immer gegeben. Geht doch auch gar nicht ohne. Sie sind kein Lehrer, oder?
Ich war 40 Jahre Sonderschullehrer, die letzten 12 an einer GS. Wie Sie richtig schreiben, VOR vielen JAHREN waren die Ergebnisse an den GS noch GUT. Auf jeden Fall im Lesen, Schreiben und Rechnen. Trotz immer geringerer Anforderungen erreichen immer weniger Kinder die Anforderungen, die vor vielen Jahren noch normal waren (zumindest in Brennpunktkiezen). Das fiel mir besonders auf, als ich vor meinem Ruhestand alte Schulmaterialien aussortiert habe. Es war erschreckend, was GS-Kinder so vor 20 Jahren können mussten ( und noch erschreckender, dass die meisten das damals auch konnten).
Viel und es ermöglicht als Teil eines großen Ganzen individualisiertes Lernen.
Individuelles Lerntempo bis zur Zentralen Prüfung mit für alle gleichen Inhalten. Finden Sie den Konstruktionsfehler?
Wo gibt es das denn? In S-H schon einmal nicht. Aber klären Sie mich gern auf.
Ich verstehe nicht, warum das “Kollegenbashing” sein soll.
Ein Freund von mir ist Professor für eines meiner Unterrichtsfächer. Vor ein paar Jahren fragte er mich, warum seine Studenten im ersten Semester immer weniger Fachwissen hätten. Ich habe ihm verschiedene Bildungspläne gezeigt und er hat verstanden.
“Gebasht” habe ich mich da zu keinem Zeitpunkt gefühlt, weil mein Gewissen rein war und ist.
Wenn die Grundschulkolleg*innen jetzt laut aufheulen, dann könnte ja was an den Vorwürfen dran sein…
Die angeblichen neuen Methoden sind aus meiner Sicht zum Teil auch einfach bequem, weil man die Kinder ein Stück weit sich selbst und dem Materialpaket überlässt. Auch “Schreib wie du willst” ist doch toll für die Lehrkraft. Da muss nix korrigiert oder kontrolliert werden. Das ist ja angeblich demotivierend. Wie fein.
Das sind alles alte Methoden und von erfahrenen Lehrern, gut gemacht, funktionieren diese. Oder haben in der Vergangenheit zumindest gut funktioniert. Ich glaube allerdings auch, dass die Zügel angezogen werden müssen, da die ‚neue Schülerschaft‘ samt Eltern eher wieder engere Grenzen braucht.
Abgesehen davon schreibt niemand wie er will. Das ist Blödsinn! Diese Methode wird ständig missverstanden und von der Politik instrumentalisiert. Sie fallen drauf rein! Ist allerdings zu mühsam, Ihnen das hier zu erklären. Vertrauen Sie einfach darauf, dass es die entsprechenden Fachleute wissen. Sie diskutieren ja mit Ihrem Arzt auch nicht die OP Technik, weil Sie darüber was in der Apotheken Rundschau gelesen haben.
Doch!
In dem obigen Artikel wird vom Philologenverband nicht das eventuell ihrer Meinung nach irrsinnige Kerncurriculum kritisiert, sondern konkret die Grundschule, die Grundschullehrkräfte und deren Vermittlungsstil.
Sie persönlich kommen nun mit dem Professorenvergleich, der sich über Studentenleistungen beim Fachmann informiert, hinterfragt, wie es da zur Schwächung kam.
Den Grundschullehrkräften wird ihre Fachexpertise vom Philologenverband abgesprochen – im Gegenteil, anders als in ihrem Professorenbeispiel -schwingt sich der “Verband der Gymnasiallehrkräfte” sogar zum Experten für die Grundschulen auf.
Darum fühlen sich Grundschullehrkräfte “gebasht”.
Könnten Sie vielleicht versuchen, sich den Distinktionsgewinn woanders abzuholen?
Und dort auch gleich die Phrasen abladen, mit denen Sie hier dazwischenblöken?
Wäre sehr erfrischend.
Meine drei Kinder hatten innerhalb von 5 Jahren (Einschulung 2014/2016/2018) drei verschiedene Lehrwerke in Deutsch in der ersten Klasse und danach gab es wohl noch ein weiteres. Das deutet doch auf eine ziemliche Verunsicherung an den Grundschulen hin, wenn es dort keine Kontinuität gibt. Außerdem ist meine Beobachtung, dass Kinder, die viel (ab-)schreiben eine sicherere Handschrift haben und damit auch weniger Fehler machen. Das wurde bei unserem letzten Durchlauf leider eher vernachlässigt.
Sie haben völlig recht. Übung und ständiges Wiederholen ist der Schlüssel zu Erfolg und Verinnerlichung von Wissen und Fähigkeiten. Bezüglich der Bücher ist das Drama auch in der Sek 1 sichtbar. Diese sind oft schlicht nicht mehr brauchbar. Ich kopiere teils aus alten Büchern, um überhaupt noch zum Kern der Sache zu kommen und Schülern Hilfsmittel an die Hand zu geben.
Es deutet darauf hin, dass die Lehrkräfte die Bücher schnell gewechselt haben, weil sie unbrauchbar im Unterricht an dieser Schule mit dieser Schülerschaft waren.
Waren aber alle bestimmt für dieses BL zugelassen…
Was sagt das über …. aus?
Ich zweifle seit Längerem daran, dass da etwas geprüft wird. In NDS müssen die ausgeliehenen Schulbücher nach 3-4 Jahren ausgemustert werden, also wechseln die Verlage ständig ein paar Seiten in der Aufmachung, Zusammenstellung, etc., damit neue Bücher gekauft werden müssen. Werden die alle umfassend geprüft und auf die Curricula abgestimmt?
Die Ministerien schaffen es gar nicht, Schulbücher inhaltlich zu überprüfen. Die Verlage müssen wohl versichern, sich an alle Richtlinien zu halten, insbesondere Lehrpläne und KMK-Bildungsstandards. Dass die Veränderungen hektisch ablaufen, geben selbst Verlagsvertreter zu.
Am Ende muss ja weder der Zuständige im Ministerium noch jemand aus dem Verlag mit dem Buch arbeiten.
Ein Beispiel von mehreren, das Schule irgendetwas vorgesetzt bekommt, auf das sie selbst keinen Einfluss hat, mit dem sie aber arbeiten muss.
Zwei Sätze sind entscheidend: Die Kinder sind sehr heterogen (bezüglich Leistung und Lernvorlieben, was habe ich da alleine in verschiedenen Klassen für extreme Unterschiede Mut der gleichen Herangehensweise gehabt, und das am Gymnasium, wo vermeintlichen schon äußerlich differenziert wurde) und die Mischung macht es letztlich…es wird aber wohl kaum ein Lehrer NUR frei arbeiten lassen oder NUR die Fibel abarbeiten…
Fast allen Fibeln (Leselehrwerken) ist heute eine Anlauttabelle beigefügt. Sie hilft dem Kind, eine sichere Beziehung von Buchstabe und Laut aufzubauen. Sie ermöglicht, die Individualisierung von Unterricht: Kinder können selbstständig Texte schreiben, die die Lehrerin dann orthographisch korrekt anfügt, so dass das Kind durch Vergleichen orthographische Impulse erhält.
Leider sind viele Lehrer*innen nicht in Deutschdidaktik ausgebildet, so dass sie diese und weitere hilfreiche Methoden nicht kennen können.
Rechtschreibkompetenz ist ein in seiner Bedeutung überschätztes Phänomen, da die entsprechenden Schreibprogramme inzwischen brillante Fehlerfinder oder Fehlervermeider sind. Dieser Text wurde zum Beispiel diktiert.
Ist nur schlecht, wenn der Abiturient in der Ausbildung seinem Chef eine Notiz hinterlässt mit ” Scheff”…das stellt schon Kompetenz in Frage. Tatsächlich übriges so passiert.
Ja, das ist schlecht,
wenn man dies auf den Anfangsunterricht in Klasse 1 mit Fibel samt Anlauttabelle zurückführt,
Mit den Methoden des Spracherfahrungsansatz , wie dem eigenen Schreiben mit Hilfe von Anlauttabellen sowie dem freiem Schreiben nach Scharrelmann/Ganzberg trainieren diese Schüler eigenständig sich eine LRS an. Derartige Schreibautomatisierungen sind Methoden bedingt schwer wieder zu beheben.
Zitat:
“so dass das Kind durch Vergleichen orthographische Impulse erhält.”
Welches Kind macht das schon? Gemacht ist gemacht bzw. erledigt und im weiteren für die Kinder uninteressant. Wichtig wäre üben üben üben. In Mathe: rechnen rechnen rechnen, mit Fingern abzählen immer wieder – aber das ist ja nicht gewünscht.
„Gemacht ist gemacht bzw. erledigt und im weiteren für die Kinder uninteressant.“
Nein, das ist eine Haltung, die sich erst später entwickelt.
Gerade zu Beginn interessieren sich die Kinder sehr wohl für die Ergänzung der Lehrkraft und den Vergleich der Schreibweise.
Es geht diesem Personenkreis um Herrn Brügelmann schon lange nicht mehr um die ihnen anvertrauten Kinder, sondern der Befriedigung des eigenen Ego in der Beibehaltung einer selbst entworfenen Pädagogik des selbst erfahrenen Lernens des Lesen und Schreiben.
Erbärmlich sind alleine die Ergebnisse dieser Methodenvielfalt des Spracherfahrungsansatz.
Mit Fingern abzählen?
Zählendes Rechnen verhindert mathematischen Durchblick!
Zählendes Rechnen führt zu mathematischem Durchblick. Natürlich sollte dann das Rechnen durch Abzählen mit fortschreitendem Unterricht immer mehr in den Hintergrund rücken.
Zitat:
“Lehrkräfte, die die Kinder ausschließlich Seite für Seite einer Fibel abarbeiten lassen, nutzen eine überkommene Methode.”Ich gehe mal davon aus, dass keine Lehrkraft die bei klarem Verstand ist, ausschließlich auf eine einzige Methode setzt. Weder ausschließlich auf die kritisierte Methode noch ausschließlich auf die Fibel.
Des Weiteren gehe ich davon aus, dass jede Lehrkraft ihre eigenen Erfahrungen macht, verschiedene Methoden ausprobiert und hauptsächlich diejenige verwendet, mit der sie die besten Erfolge erzielt.
Das Problem sind die Didaktiker an den Unis, die nicht dauerhaft an Schulen unterrichten und somit nicht die Wirksamkeit ihrer propagierten Methoden im Dauerbetrieb evaluieren können. Wenn eine neue Methode in nur ein oder zwei Studien evaluiert wird, schlagen der Neuigkeitseffekt, der Versuchsleitereffekt und so weiter zu, sodass eigentlich keine Aussage über die Wirksamkeit einer neuen Methode getroffen werden kann.
Der Philologenverband verschließt schon lange seine Augen vor der Realität. Das liegt sicher auch daran, dass die Lehrer dieses Verbandes gewohnt sind, eine vorsortierte Klientel im Klassenzimmer sitzen zu haben. Nun (durch vielfach gefallene Empfehlungen) werden sie sich der Leistungsunterschiede der Kinder bewusst. Ja, der Leistungsabfall unserer Kinder ist besorgniserregend. Nun gehöre ich zu der „alten“ Riege von Grundschullehrerinnen, die sehr auf richtige Schreibung und intensives Üben wert legen.
Ich bin seit über 20 Jahren im Dienst. Seit 10 Jahren werden die Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten, mit Diagnostiken (LRS/Dyskalkulie…) immer mehr. In den ersten Klassen häufen sich Kinder (ohne Migrationshintergrund) deren Wortschatz rudimentär zu nennen ist. Die Kinder können (und wollen) weder malen, noch mit der Schere schneiden. Ihr Durchhaltevermögen und ihre Konzentration ist so kurz, dass ein Unterrichten zum Teil nicht möglich ist. Erzieherinnen in meinem Umfeld berichten von „wohlstandverwahrlosten“ Kindern, die bereit mit 3 Jahren ein Iphone virtuos nutzen, aber leider kaum sprechen können.
Ich beobachte seit Jahren Mütter und Väter, die mit Knopf im Ohr telefonierend ihr Kleinkind kaum beachten und schon gar nicht die Welt erklären. Wir haben offene Konzepte in Kitas mit denen unter 2jährige Kinder völlig überfordert sind. Seit 20 Jahren verhallt der Ruf von Kindergärten und Grundschulen, dass mehr Personal und eine bessere Ausstattung benötigt werden, um diesen Kindern gerecht zu werden. Doch unsere Politik zieht nur Studien zurate, die ihnen zupass kommen. Es wurden Stellen abgebaut (in Grundschulen) weil man hier prima sparen kann.
Jetzt, wenn uns alles an Mangel um die Ohren fliegt, zeigt der Philologenverband von seinem hohen Ross mit dem Finger auf die Einzig schuldigen: Grundschullehrer
Denn Kinder kommen als unbeschriebenes Blatt in die Grundschule und werden allein von uns (den kindertümmelnden, unwissenden, dummen) Grundschullehrern vermurkst.
Ja, dass spricht von wahrer Intelligenz in diesem Verband. Sind nicht viele Gymnasiallehrer in die Politik gegangen?
Hm, mir stellen sich viele Fragen……
Sie beschreiben Abgründe unserer Gesellschaft, die Sie aber doch nur durch direkte Ansprache abfedern können. Da hilft kein Arbeitsplan und Übungsheft, sondern nur klare Ansagen und gemeinsames Üben mit viel Frontalunterricht. Genau das Gegenteil von dem, was woke und hippe Erziehungswissenschaftler Ihnen einreden wollen. Und ganz nebenbei: ich kenne viele Kinder, die eigentlich noch ganz normal sind, wenn man sie denn endlich mal angemessen fordern (nicht fördern) würde.
Mit Verlaub, aber ich habe selten so einen Unsinn gelesen. Das, was Sie beschreiben, würde in der Grundschule nicht mal mehr bei leistungsstarken Kindern funktionieren. Sie kommen aus Verhandlungshaushalten und sind es gewohnt, dass man normal mit ihnen spricht und sie nicht autoritär von oben herab behandelt.
“Verhandlungshaushalten”….ne, klar.
Dann ist eben in der weiterführenden Schule Schluss mit “Verhandlungshaushalten”. Wenn die Stundentafel 4 Wochenstunden für ein Hauptfach vorsehen, ist keine Zeit zum Verhandeln, da geht es um Inhalte.
? Ich denke, “verhandeln” bedeutet hier doch wohl eher das Besprechen des Sinns von Aktivitäten und welche Konsequenzen es hat, wenn man bestimmte Dinge nicht tut.
Ich frage meine Schüler*innen oft danach, was sie denken, wozu welche Inhalte und Methoden gut sind. Das hilft ihnen dabei zu arbeiten und nicht gleich zu meinen, dass etwas völlig unnötig ist.
Es hilft sehr wohl, mit Kindern und Jugendlichen zu sprechen.
“Es hilft sehr wohl, mit Kindern und Jugendlichen zu sprechen.”
Nicht immer – und immer weniger.
Was dann sehr gut funktionieren WÜRDE, wäre eine ganz KLARE Ansage und/oder eine Strafe (ui, ui, ui, er hat das böse Wort gesagt).
Leider wird das in der Regel weder von Eltern noch von der SL oder vom Schulamt unterstützt.
Was beim Delinquenten (ui, ui, ui) hängen bleibt: Die können mir hier GAR NICHTS. Und damit haben sie leider vollkommen recht.
Ihre Sicht auf Kinder im Allgemeinen ist wirklich sehr negativ.
Oder realistisch.
Wird da auch über “ich bringe mein Sportzeug mit, wenn …” “verhandelt”?
Man darf sich auf die Zukunft freuen….
Nicht wirklich “verhandelt”, sondern dargelegt, was passiert, wenn man das Sportzeug nicht mitbringt.
Der Begriff “Verhandlungshaushalt” ist einfach unglücklich gewählt.
Aber realistisch
Danke, @OlleSchachtel.
Da hilft nur eins:
die Philolog:innen nutzen ihre Chance der Abordung an eine Grundschule und zeigen, wie klug und besonnen sie den Unterricht planen und durchführen, sodass die von ihnen angemahnte Ergebnisorientierung bahnbrechende Erfolge zeigen wird.
Die überforderten Kollegen vom Gym, die sich dann ganz schnell krankschreiben lassen, oder anderweitig das Weite suchen, kennt jeder, braucht keiner.
Bin nicht in diesem ominösen Verein, aber am Gym. Gerne würde ich mich mal an die GS abordnen lassen, nicht weil ich meine, es besser zu können, sondern aus zwei Gründen:
In unserem Umfeld gibt es diverse Grundschulen, die teilweise sehr unterschiedlich mit den Kindern arbeiten und ich musste feststellen, dass es sogar einen Unterschied macht, bei welcher Lehrkraft die Kinder waren. Inzwischen kann ich, wenn die Kinder bei uns ankommen, ohne in ihre Akten zu schauen, sagen, von welcher der Grundschulen im Umkreis die Kleinen zu uns kommen.
Mein eigenes Kind hatte eine Lehrerin, die schon auf dem ersten Elternabend sagte, die Eltern sollten Zuhause keine Fehler der Kinder korrigieren, das würde die Kinder ja nur frustrierend. Leider musste ich dann feststellen, dass sie es aber auch nicht tat. Also bin ich mit meinem Kind im Anschluss an jedem Schultag seine Sachen durchgegangen und habe mit ihm die Fehler besprochen, manchmal neu geschrieben usw, was es anfangs gar nicht toll fand, erst als es merkte, dass es dadurch mehr Erfolg hatte. Das Ende vom Lied war, dass viele seiner Mitschüler große Probleme insbesondere bei der Rechtschreibung mit auf die weiterführende Schule genommen haben, meins zum Glück nicht.
So sollte es nicht laufen! Ich weiß, dass es das auch nicht immer tut, hier lag es an dieser einen Lehrkraft.
Kinder möchten es doch auch heute noch meist richtig machen, sie möchten Erfolg und Lob, sind bereit aus Fehlern zu lernen, das erlebe ich auch noch in meinen 5. Klassen. Natürlich gilt das absolut nicht mehr für alle, auch bei uns gibt es nicht wenige, die schon in diesem jungen Alter keinen Bock mehr haben (leider häufig von den Eltern noch unterstützt), die verhaltenskreativ oder schon dauerhaft in ihrer Aufmerksamkeit eingeschränkt sind. Außerdem gibt es (zumindest bei uns) kaum ein Kind, das nicht schon virtuos in den sozialen Medien unterwegs ist, deren Einfluss deutlich, auch z.B. bei der Rechtschreibfähigkeit, deutlich zu spüren ist. Nur als Beispiel: Neuerdings sind viele meiner Sus nicht mehr in der Lage, “kein” und “ein” grammatisch korrekt in einen Satz einzufügen. Da heißt es dann: “Ich habe ein leere Schachtel.” Die Autokorrektur erkennt das eben nicht als Fehler und so die Kinder auch nicht mehr.
Lange Rede kurzer Sinn: Pauschal gesagt haben die Probleme, mit denen die Schulen kämpfen, überall deutlich zugenommen. Trotzdem nutzt es niemandem, sich gegenseitig pauschal den schwarzen Peter zuzustecken. Wie in jeder Berufsgruppe gibt es bei uns Lehrkräften gute, schlechte, engagierte oder faule (Weiteres bitte einfügen) Vertreter unserer Art. Fortschritte in die richtige Richtung können wir – meiner Meinung nach – nur machen, wenn wir versuchen, Hand in Hand das beste für die Kinder herauszuholen.
Lasst uns den schwarzen Peter doch lieber gemeinsam denjenigen zuschieben, die uns allen durch unsinnige Reformen, überbordende Aufgaben, fehlende Ressourcen und mangelnde Wertschätzung (Liste darf gerne fortgeführt werden) unseren sowieso schon anstrengenden, schwierigen, belastenden, aber auch dankbaren und wichtigen Beruf, immer schwerer machen. Der Politik!
Was spricht denn dagegen, wenn Lehrer, die eine 5. Klasse übernehmen z.B. regelmäßig in einer 4. Klasse hospitieren. Grundschulen kooperieren mit den Kitas und – z.B. in Sachsen-Anhalt – werden für den Übergang in die Grundschule “ABC-Tage” veranstaltet, in denen die Kinder mit Unterstützung ihrer späteren Klassenlehrer Basisfähigkeiten für die erste Klasse erwerben. Meines Wissens haben die Gymnasien solche Übergangs-Konzepte wenig bis gar nicht.
Aber wenn der PhV seine Augen verschließt, verschließen dann nicht auch die Verbände die Augen, die speziell für die Grundschule zuständig sind, also z.B. der Grundschulverband? Was Sie schreiben, das sagen diese Verbände natürlich keineswegs. Da heißt es immer (z.B. beim Thema Rechtschreibung), vor Jahrzehnten war das auch nicht besser, denn wo sind die empirischen Studien aus dieser Zeit?
Ich bin sicher: Vor 50 Jahren waren die Grundschulklassen größer als heute, dennoch waren die Probleme irgendwie geringer. Die Kinder waren wohl von der Familie besser vorbereitet worden, jedenfalls sehr viele. “Unbeschriebene Blätter” waren die eben gerade nicht, das Leben beginnt ja nicht erst mit der Einschulung. Ein bisschen Disziplin wurde völlig selbstverständlich erwartet, Konzentration auch.
Übrigens: Es sind auch schon Grundschullehrerinnen (Frau Busse) oder Hauptschullehrerinnen (Frau Volkholz) in die Politik gegangen, und es sind etliche ehem. Grundschullehrerinnen heute Didaktikprofessorinnen und bilden künftige Grundschullehrer aus. Sind Sie denn damit zufrieden? Vgl. auch den Beitrag von GriasDi direkt darüber.
Mir fehlt hier gerade die Möglichkeit einen sich auf die Stirn klatschenden Emoji zu generieren. Auf welchem (eventuell kinderlosen ) Planeten leben sie eigentlich?
Ist das jetzt ein tiefsinniges Gegenargument? Sie schreiben doch selber vom Leistungsabfall. Aber wer hat den produziert? Der PhV? Was sagt denn der Grundschulverband? Ich weiß schon: “DIE Gesellschaft” ist schuld. Die verhindert, dass Kinder sich länger als 5 Minuten konzentrieren können. Dann sollte DIE Gesellschaft sich mal verteidigen und Vorschläge machen, der PhV ist nicht DIE Gesellschaft. Was ist eigentlich mit den Grundschuldidaktik-professorinnen? Die müssten es doch wissen. 🙂
Ich bin definitiv kein Anhänger des Grundschulverbandes und viele meiner Kolleginnen auch nicht. Ich glaube auch, dass dieser schon lange nicht mehr die Grundschullehrer repräsentiert, sondern universitäre Geisteswissenschaftler, die häufig kaum in der Praxis sind.
Ich unterrichte seit vielen Jahren 3/4 Klasse und bin inzwischen entsetzt, wie viele Kinder nicht mal in der Lage sind festzustellen welche Hose nach dem Sportunterricht ihnen gehört.
Hole dein rotes Heft raus ist eine Anweisung, die nur die Hälfte der Klasse umsetzen kann. Wir haben also mit generellen Problemen der Selbstständigkeit und der Kompetenz der Kinder zu kämpfen. Ganz zu schweigen davon, dass die Kinder Entschuldigungen von den Eltern geschrieben bekommen weil sie mehr als drei Sätze Hausaufgaben bekommen.
Ich bin bei meinen eigenen Kindern überrascht gewesen, wie wenig Haus- und Übungsaufgaben im Gymnasium aufgegeben werden. Und es ist ein Trugschluss, dass Kinder in der 5-7. Klasse freiwillig zu Hause für die Schule lernen ohne Anweisung des Lehrers.
Wenn ich die Kompetenzen und die Pädagogik der Kollegen im Gym bewerten müsste, würde ich sagen dass die Vera-Ergebnisse in der 7. Klasse auch die Leistungen der Gymnasialen Kollegen widerspiegeln. Na, und die sind ja auch kein Ruhmesblatt.
Tatsächlich geht es mir hier darum aufzuzeigen, dass die Schulzuweisungen aus dem Philologenverband kontraproduktiv bei der Problembewältigung sind.
“sind kontraproduktiv”
Mag sein, es wirkt vielleicht oberlehrerhaft, aber was soll man denn machen, wenn es von Grundschulseite dazu mehr Schweigen gibt? Manche reden doch auch so, als ob es da nur um das Soziale geht, nicht darum, was Konkretes zu lernen. Wo sind diejenigen, die mal mahnen, dass es so nicht weitergehen kann mit der “Inkompetenz” der Grundschulkinder? Was man nicht verlangt, wird auch nicht gemacht. In Berlin gibt es die 6-jährige Grundschule, da spiegelt VerA 8 eher das wider, was in der Grundschule (nicht) gelernt wurde.
“aber was soll man denn machen, wenn es von Grundschulseite dazu mehr Schweigen gibt?”
Was erwarten Sie denn?
Sie sind auf der Suche nach Lehrkräften, die Aussagen treffen, die Sie für Ihre Dauerschleife gegen Migration und Inklusion nutzen können?
Oder erwarten Sie, dass die Grundschullehrkräfte den Philologen erklären, warum und wie Grundschulunterricht läuft? Machen sie, wenn die Philologen zur Abordnung ins Haus schneien und sich tatsächlich selbst vor die Grundschulklassen stellen und unterrichten.
Die Philologen jammern, wenn sich ihre Klassenzusammensetzung ändert, wissen aber selbst ganz genau, dass eine klare Abgrenzung zu sinkenden Schülerzahlen und verstärkten Abordnungen an die GHR+GeSa führen wird.
Helfen wird, sich mit der veränderten Schülerschaft auseinanderzusetzen, die die Philologen so oder so unterrichten müssen.
Und ja, wenn ein:e Philolog:in an die Tür klopft und die veränderte Schülerschaft und differenzierten Unterricht erklärt haben möchte oder hospitieren will, kann er oder sie gerne vorbei kommen. Für Coaching und Supervision sollte es Stellen im System geben.
Das “Schweigen” bezog ich eigentlich auf die Verbände, die Funktionäre, die für die Grundschule zuständig sind. Probleme mit der Handschrift und mit der Rechtschreibung? Was sagt denn die GEW dazu? Probleme mit der Disziplin, mit der Motorik, mit der Schulreife bei Einschulung, mit dem ewigen Vergessen von Unterlagen? Man redet doch lieber über Queerkompetenzen und Demokratieerziehung in der Grundschule und — siehe den aktuellen Artikel — über die Abschaffung des Schulsystems.
Zur Handschrift gibt es eine Menge vom Grundschulverband,
stimmt, zur Demokratieerziehung auch …
Das ist beides wichtig, auch wenn Sie es für die Demokratieerziehung offenbar abstreiten wollen.
Die GEW-RLP hatte sich schon zu den Ergebnissen des IQB-Bildungstrends geäußert, es ist nicht so, dass sie schweigen. Sie fordern bessere Bedingungen in den Schulen, damit die Lehrkräfte besser arbeiten können und der Arbeitsplatz Schule attraktiver wird.
Was sagt denn der Philologenverband dazu?
In der Grundschule geht es ganz sicher nicht “nur” um das “Soziale”, wie Sie es bezeichnen. Es ist tägliche Schwerstarbeit, wir machen aus Analphabeten Lesende und Schreibende. Wir legen das Fundament. Leider hat in den weiterführenden Schulen wohl kaum jemand davon eine echte, realistische Vorstellung.
Was den Grundschulverband betrifft, bin ich völlig Ihrer Meinung. Es ist eher ein universitärer Interessenverband, der die Praxis nicht allzu sehr im Blick hat. Sehr bedauerlich, denn eine echte Interessenvertretung wäre gerade für die Grundschulen so wichtig. Wir haben im Prinzip “nur” die GEW.
Warum reitet der Philologenverband eigentlich immer auf der Rechtschreibung rum und auf dem Konzept “Lesen durch Schreiben”, das kaum eine Grundschule nutzt? Haben Sie nichts Besseres zu tun? Zum Beispiel mal eine zeitgemäße, gymnasiale Bildung, auf die Beine zu stellen? Stattdessen wird von den eigenen Defiziten abgelenkt, indem man schön weiter nach unten tritt.
Im Artikel steht es für Rheinland-Pfalz jedenfalls anders. Und auch Mathematik, Lesen und Zuhören werden im Artikel erwähnt, nicht nur Rechtschreibung. Die “zeitgemäße gymnasiale Bildung” wird doch durch die KMK-Standards definiert. Lesen Sie dieses Blabla doch mal. Aber lesen Sie eigentlich auch, was hier im Forum so alles über Defizite von Gymnasiasten berichtet wird, dass die in der Eingangsklasse kaum ihren Namen schreiben können, dass sie mit der Hand unlesbar schreiben usw. usw.?
Ich habe mir schon den Witz überlegt: Wenn eines Tages eine progressive Landesregierung wegen der Bildungsgerechtigkeit die Universitäten dazu zwingt, auch Analphabeten zu immatrikulieren, wird das zuständige Ministerium einen Erlass herausbringen, dass dafür universitäre Stützkurse in Lesen und Schreiben eingerichtet werden müssten, aber selbstverständlich kostenneutral und ohne Einfluss auf die vorgeschriebene Studiendauer. Auch eine höhere Abbrecherquote dürfe es nicht geben. Langfristig müsse jeder, der immatrikuliert wird, auch zu einem Studienabschluss geführt werden.
… notfalls ausdrücklich gegen den eigenen Willen
Zeigen Sie mir bitte den Gymnasiasten, der kaum seinen Namen schreiben kann. Das ist doch maßlos übertrieben.
An meiner Schule ( Gymnasium) gibt es solche SuS, Beispiel: Eine Schülerin (EF) schreibt seit zwei Terminen konsequent “Klasur” auf den Klausurbogen, trotz Korrektur beim ersten Mal.
Tja: Eigentlich sollte sich der Philologenverband nicht so weit aus dem Fenster lehnen. In der Sekundarstufe 1 und 2 ist es doch genauso wie an den Grundschulen. Angehende Studenten können nicht mal mehr Bruchrechnen oder Terme umformen. Aber auch hier gibt es LehreInnen-Verbände, die solche Inhalte dauernd in Frage stellen. Nach dem Motto: das braucht man doch heutzutage nicht mehr, man kann das doch alles googeln, viel wichtiger sei Medienkompetenz oder das Ausfüllen von Steuererklärungen. Mag sein, damit generiert man aber keine Ingenieure bzw. die Fachkräfte, die das Land dringend braucht.
In der Sek 1 bzw 2 fällt es nur nicht so auf, da die Anforderungen für die Abschlüsse immer weiter reduziert werden. Nicht ohne Grund nehmen viele Unternehmen die Abiturnoten nicht mehr ernst.
Als mein Sohn sein Informatikstudium (2005) begann, wunderte er sich, dass ein großer Teil der Mitstudenten keine Ahnung von mathematischen Beweisen hatte. Als er mir das erzählte, wunderte ich mich, denn in meiner eigenen Schulzeit (Abitur 1978), hatten wir das sehr wohl. Aber damals konnte man noch keine Fächer abwählen. Studienreife (Abitur) bedeutete damals noch “fundiertes Allgemeinwissen”.
Im alten G9 in Bayern (letzter Abi-Jahrgang ca. 2010), waren geometrische Beweise auch noch Bestandteil des Lehrplanes (sogar in Klasse 8).
Natürlich ist das Klientel “vorsortiert”. Allerdings waren die Grundschullehrkräfte, die bei uns in den 5ten Klassen mit im Unterricht waren überrascht, wie groß die Leistungsunterschiede schon in den ersten Monaten wurden bzw. sind.
Vielen Dank! Auch ich bin GS-Lehrerin seit 24 Jahren, und Unterricht wie früher ist überhaupt nicht mehr möglich! Die Kinder kommen deutlich entwicklungsverzögert in die Schule, haben einen geringeren Wortschatz, und insgesamt viel weniger Vorwissen und Erfahrungen. Körperlich haben sie sowohl grob- als auch feinmotorisch große Probleme, sowie im sozial-emotionalen Bereich. Viel mehr als früher haben sie geringe Frustrationstoleranz und Impulskontrolle.
Sach ich doch….
So ist es! Diese Entwicklungsverzögerung können wir nicht auffangen.
Eine GS-Kollegin erzählte gestern, bei der Schulanmeldung im Nov. habe eine Mutter gesagt, ihr Kind sei noch nicht trocken. Die Mutter sah keine Veranlassung, diesbezüglich ein Training zu starten. Das Kind käme dann halt mit Windel.
Unsere Schulleiterin berichtete von einer Mutter, die allen Ernstes gefragt habe, ob sie wie bei der Eingewöhnungszeit im Kindergarten in den ersten Schulwochen hinten in der Klasse sitzen könne.
Meine Kolleginnen aus den 3. Klassen sagen, bei allen gravierenden Problemen durch Corona sei es für die Kinder immerhin ein Vorteil gewesen, dass die Eltern sie in der 1. Klasse nur zur Schultür hätten bringen dürfen. Die Kinder hätten sich schnell und problemlos im Schulalltag zurechtgefunden, obwohl er durch die Hygienemaßnahmen besonders herausfordernd war.
Es scheint für Eltern zunehmend schwer zu sein, das rechte Maß an Fürsorge, Förderung, Fordern und Loslassen zu finden – und ich fürchte, wir Lehrkräfte sind mitunter auch nicht wirklich gut darin…
Dass Kinder in vielen Kindergarten immer aussuchen können, was sie machen, und sie nicht zum Basteln, zur richtigen Stifthaltung etc. angehalten werden, scheint mir auch nicht förderlich. Letztens habe ich mit einer 1. Klasse Zeitungshüte gefaltet und war hinterher schweißgebadet. Genau zwei Kinder hatten das im Kindergarten schon mal gemacht, aber auswendig können taten sie es nicht.
Kann ich alles bestätigen.
“Letztens habe ich mit einer 1. Klasse Zeitungshüte gefaltet”
… dabei gehen die Kinder davon aus, dass die Lehrkraft allen Kindern einzeln dabei hilft, das Papier zu falten, weil sie der Meinung sind, dass sie es selbst nicht könnten und keine Veranlassung sehen, sich selbst darum zu bemühen, schließlich springt immer jemand, der hilft, sobald das Kind die Aufgabe abgeben will.
Aber der PhV kann dafür nun wirklich nichts. 🙂
Es hat noch nie eine Studie eine Beitrag dazu geleistet, in den Grundschulen irgendetwas zu verbessern. Oder wie man so schön sagt: “Vom Wiegen wird die Kuh nicht fett.” Es braucht echte Investitionen, statt der gebetsmühlenartig vorgebrachten Behauptung, es liege nicht am fehlenden Geld.
Rückkehr zu echter Leistungsorientierung und den leistungshomogenen Paukschulen wäre mal eine Idee. Dazu noch ein Schulgesetz, das den Lehrern die Rechte gibt, diese Anforderungen auch durchgeboxt zu kriegen. Das alles geht sogar relativ kostenneutral.
Gebetsmühlenartig wird doch wohl eher vorgetragen, dass alles nur am Geld liege.
Sogar die Politiker entschuldigen damit ihre Fehler und sind dankbar, wenn sowohl Lehrkräfte als auch die GEW ihnen zustimmen und dasselbe behaupten.
Waren die zahlreichen Reformen der vergangenen Jahrzehnte, über die viele jetzt klagen, die Folge mangelnden Geldes oder mangelnden Sachverstandes?
Natürlich liegt vieles auch am Geld, z.B. marode Schulgebäude. Das ist unstrittig.
Struktur- und sonstige Lenkungsfehler im Bildungswesen lagen und liegen aber nicht am Geld, sondern an ideologischen Überlegungen, die am laufenden Band fixe Ideen produzier(t)en. Leidtragende waren zunächst SuS und LuL. Letzten Endes ist es aber die gesamte Gesellschaft, wenn viele Menschen nicht mehr richtig lesen, schreiben und rechnen können und außerdem Schwierigkeiten haben mit den leider unterschätzten und bei Oberideologen sogar verpönten Sekundärtungenden, die da heißen Selbstdisziplin, Anstrengungsbereitschaft, Ausdauer, Sorgfalt oder auch einfach nur Pünktlichkeit.
So, dann mal Butter bei die Fische, welche Ideologien Sie hier ganz konkret meinen. Danke!
Ich kann Ihnen sagen, dass z. B. Inklusion, wie sie in Deutschland gemacht wird, nicht wegen irgendeiner Ideologie von der Politik eingeführt wurde, sondern weil sie so Geld einspart.
Oder meinen Sie, dass die CDU auch irgendwelche Ideologien verfolgt, die Sie eher Rot-Grün zuschreiben würden?
Inklusion ist zunächst mal deshalb eingeführt worden, weil Gleichberechtigung ein Menschenrecht ist – was rechtlich in der UN-Behindertenrechtskonvention, die Deutschland ratifiziert hat, zum Ausdruck gebracht wird. Wie die schulische Inklusion dann bislang in der Praxis umgesetzt wurde (laut Beschlussvorlage des Bundestages: “keine weiteren Kosten”), war und ist ein Sparmodell, keine Frage. Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2015/02/keine-weiteren-kosten-wie-leichtfertig-der-bundestag-das-inklusionsgesetz-verabschiedete/
Wenn die Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderungen eine “Ideologie” ist, dann ist es die Gleichberechtigung der Geschlechter auch. Der mehr als 100jährige Kampf darum zeigt allerdings: Das ist ein langer Weg.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
“Inklusion, wie sie in Deutschland gemacht wird” (s. oben), ist aber weit von den Menschenrechten entfernt!
Das erlebe ich jeden Tag.
Nachtrag: Von mir kommt diese seltsame Ideologie-Fixiertheit doch gar nicht. Ich reagiere nur auf den Beitrag des Foristen E.S..
… das hatten wir schon verstanden. Herzliche Grüße Die Redaktion
Eine der Ideologien scheint zu sein, dass es gut und richtig ist, die herkömmliche “Bildung” durch die PISA-Literacy sowie die “21st Century skills” weitgehend zu ersetzen, ganz im Sinne der OECD-Publikationen wie hier:
https://pisa2022-maths.oecd.org/
https://www.oecd.org/education/2030-project/contact/OECD_Lernkompass_2030.pdf
Niemand hat uns gezwungen, dem zu folgen. es ist uns eingeredet worden und hat sich als eine Art Ideologie in den Köpfen festgesetzt. Denn ein Nachweis fehlt, dass sich dadurch irgendwas bessert. Der einzige Effekt, der plausibel ist, ist die Ersetzung von “Allgemeinbildung” durch “Employability”, was durchaus im Interesse der Arbeitgeberverbände liegen mag, aber mit dem Begriff der “Teilhabe des mündigen Bürgers” nur sehr bedingt kompatibel ist.
Die Ironie der Sache: Seit 20 Jahren verfolgen wir diese OECD-Bildungsziele, aber die Employability scheint nicht so recht zuzunehmen, wenn man die Kassandra-Rufe über die Schulabbrecher so liest. Aber Ideologen reagieren auf sowas nur mit neuen Ideologien, nicht mit Kritik an den bisherigen.
Eins ist jedenfalls klar: Die vorgeschlagenen Rezepte bewirken alles mögliche, aber nicht das, was angekündigt war.
Es geht hier nicht um Ideologie, sondern nur darum, dass es deutschen Politiker*innen peinlich ist, dass Deutschland nicht im oberen Mittelfeld liegt.
Jeder darf ganz gleichberechtigt eine öffentliche Schule besuchen.
Förderschulen sind Teil des Bildungssystems.
(Wenn Sie das ablehnen, müssen Sie konsequenterweise fordern, dass es nur noch ein Gymnasium gibt, dass dort alle ein Abitur bekommen, dass jeder jeden Studiengang studieren kann, solange er will und garantiert einen Doktortitel bekommt. Finden Sie polemisch? Finde ich logisch!)
Förderschulen sind nicht Teil des Regel-Schulsystems, weil der Förderschulabschluss – auf den diese Schulform zielt – kein regulärer Schulabschluss ist. Herzliche Grüße Die Redaktion
„Förderschulen sind nicht Teil des Regel-Schulsystems“
Sie sind Teil des Schulsystems.
Man kann dort einen Hauptschulabschluss machen.
Alles andere sind Nebelkerzen.
“In einem besonderen Bildungsgang führt die Klasse 10 zu einem dem Hauptschulabschluss (nach Klasse 9) gleichwertigen Abschluss.”
Wohlgemerkt: besonderer Bildungsgang. Die normale Förderschule führt eben nicht dorthin.
Quelle: https://www.duesseldorf.de/schulen/zentrale-themen/inklusion/informationen-fuer-eltern/moegliche-schulabschluesse.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Der „besondere Bildungsgang“ ist Teil der Förderschule. Ergo kann man (sogar in NRW) an einer Förderschule den Hauptschulabschluss erlangen – sofern man dafür qualifiziert ist. Verschenkt wird er halt nicht. Und offenbar scheint es zweckmäßig, innerhalb der Förderschule nochmals äußerlich zu differenzieren, um dies zu ermöglichen.
Wenn er Teil des Förderschul-Bildungsgangs wäre, wäre er ja nicht “besonders”. An einer Gesamtschule ist das Abitur auch nicht “besonders”, sondern gehört zur Schulform. Es stimmt auch nicht, dass an jeder Förderschule (die in manchen Bundesländern nach wie vor Sonderschule heißt) der Hauptschulabschluss möglich wäre.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Sagen wir es so:
JEDEM Förderschüler ist es – Qualifikation vorausgesetzt – möglich, an der Förderschule (respektive in NDS Sonderschule) den Hauptschulabschluss zu erwerben oder einen Abschluss zu erlangen, der einen anschließenden, beruflichen Bildungsgang ermöglicht, in dessen Rahmen der Hauptschulabschluss erlangt werden kann.
Oder kurz: JEDER Förderschüler hat, sofern qualifiziert, die Chance auf den Hauptschulabschluss.
Die Schulen für Beeinträchtigte in NDS heißen seit Jahren Förderschulen.
Für den Unterstützungsbedarf Lernen sind sie ab Klasse 5 aufsteigend, die Kinder besuchen zuvor eine Grundschule.
Es gab in NDS früher Sonderschulen Lernen, die nur bis Klasse 9 liefen und keinen Schulabschluss anboten. Um diesen zu erreichen, mussten die Schüler:innen auf eine andere Förderschule wechseln oder ein Angebot an den BBS nutzen.
Schüler:innen mit Unterstützungsbedarf GE können keinen Schulabschluss erwerben (EB-AVO-Sek I)
Wenn Gleichberechtigung überhaupt realisiert wurde, dann war das in teuren Förderderschulen. Sie kosteten weit mehr als andere Schulen und zeigten, dass in Deutschland die Behindertenrechte auf gute Bildung, Förderung und Vorbereitung auf ein späteres, möglichst eigenständiges Leben sehr ernst und wichtig genommen wurden.
Sie, @Redaktion, dürften eigentlich wissen, dass die deutsche Auslegung der UN-Behindertenrechtskonvention nach wie vor umstritten ist und von vielen Juristen anders interpretiert wird als üblich.
Gute Behindertenanwälte kommen m.E. nicht umhin, in der eiligen Abschaffung der Förderschulen den eigentlichen Skandal zu sehen. In kürzester Zeit wurde der Inklusionsprozess damit unumkehrbar gemacht, noch bevor sich der Praxisschock noch Stolperstein erweisen konnte.
Zunächst war nur die rasche Einführung durch Zustimmung des Bundestages wichtig. Wenn ihm die Inklusion als kostenneutral oder sogar Sparmodell dargestellt würde, war der Erfolg gesichert.
Die ideologisch als ach so gerecht und schön beschriebene Katze wurde von den meisten Politikern sowie der breiten Öffentlichkeit und nicht zuletzt gutgläubigen Lehrkräften also im Sack gekauft.
Diese Katze lässt jedoch behinderte Kinder sowie Lehrer und Mitschüler in einem unerträglichen Dauerregen stehen, der vermutlich bis in alle Ewigkeit anhält. Die erst nachträglich aufs Tapet gebrachten Wünsche und Erfordernisse sind nämlich auf unendlich lange Sicht unfinanzierbar und auch personell unerfüllbar, obwohl zur Erhaltung der Hoffnung so getan wird, als müsse man nur laut und empört genug danach schreien.
Jeder entscheidet natürlich selbst, wie er die Inklusion sieht, ob er sich hinters Licht geführt fühlt oder nicht. Und wenn ja, von wem?
Ich fühle mich jedenfalls getäuscht und denke heute ganz anders über dieses Thema als vor Jahren.
Die “deutsche Auslegung der UN-Behindertenrechtskonvention” ist unter Staatsrechtlern ungefähr so umstritten wie der menschengemachte Klimawandel unter Klimaforschern – nämlich nicht. Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2022/12/druck-auf-deutschland-waechst-menschenrechtsinstitut-das-den-vereinten-nationen-berichtet-kritisiert-stagnierende-inklusion/
Was sind denn “Behindertenanwälte”?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Verena Benetele meint im Tagesschau-Interview:
“Daher bin ich der Ansicht, dass der Fortbestand der Förderschulen zwar nicht grundsätzlich gegen die UN-Konvention verstößt. Allerdings dürfen die Doppelstrukturen nicht dazu führen, dass Inklusion an Regelschulen unmöglich wird, weil keine guten Bedingungen hergestellt werden können.”
https://www.tagesschau.de/inland/inklusion-bentele-101.html
Der wissenschaftliche Beirat Inklusion des bayerischen Landtags sagt:
“Der gelegentlich formulierte Vorwurf, die Beibehaltung besonderer Förderschulen sei ein Verstoß gegen den Geist der UN-BRK, muss zurückgewiesen werden. Die Konvention weist in Artikel 5 ausdrücklich darauf hin, besondere Maßnahmen würden nicht als diskriminierend gelten, wenn sie „zur Beschleunigung oder Herbeiführung der tatsächlichen Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderung erforderlich sind”.”
https://www.km.bayern.de/download/10156_berichtinkla428s_5_280114_es.pdf , S.13
Dem wissenschaftlichen Beirat “Schulische Inklusion” des bayerischen Landtags gehören Pädagoginnen und Pädagogen, aber kein einziger Jurist (geschweige denn Staatsrechtler) an.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Der wiss. Dienst des Bundestags sagt:
„Art. 24 VN-BRK schließt damit die Existenz von Förderschulen nicht zwingend aus. Die Konven-tion enthält keine Vorgaben darüber, wie die übrigen 10 bis 20 Prozent der Schüler unterrichtet werden müssen, die von einer inklusiven Regelschule nicht aufgenommen werden können.“
https://www.bundestag.de/resource/blob/530140/1ac2d6a1b7ea39a11f145638724d1aed/WD-6-052-17-pdf-data.pdf
“Zehn bis 20 Prozent der Schüler, die von einer inklusiven Regelschule nicht aufgenommen werden können” – merken Sie was? Herzliche Grüße Die Redaktion
Ja stimmt, in Utopia kann man natürlich auch SuS mit geistiger Behinderung in Regelschulen unterrichten.
Nennt sich aber Utopie und beschreibt also etwas, das an keinem Ort zu finden ist, sowie das Wunschbild von einer fortschrittlichen Gemeinschaft, die in der Zukunft liegt.
Ich freue mich, einen – wenn auch kleinen – Beitrag zu Ihrer literarischen Bildung leisten zu können und verweise Sie freundlich auf
https://de.wikipedia.org/wiki/Utopia_(Roman)
Sie haben das Zitat doch selbst gebracht… und damit ein Eigentor geschossen. Auch der wissenschaftliche Dienst des Bundestages geht also davon aus, dass 80 bis 90 Prozent der Förderschulen geschlossen werden müssen und allenfalls ein kleiner Rest für Schwerstbehinderte verbleibt.
Es ging um die Frage, ob Förderschulen grundsätzlich gegen die UN-BRK verstoßen.
Da haben Sie – bislang ohne jeden echten Beleg – tollkühn behauptet, dass dies juristisch vollkommen unstrittig sei und die Existenz von Förderschulen eindeutig – so sicher wie der Klimawandel – rechtswidrig sei.
Dies ist NICHT der Fall.
Herzliche Grüße
Da die Zahl der SuS mit sonderpädagogischem Förderbedarf stark angestiegen ist, hat sich die Grundgesamtheit natürlich vergrößert.
Es ist daher eine Milchmädchen-Rechnung, von der Aussage des wissenschaftlichen Dienstes, dass 10-20 Prozent dieser SuS nach UN-BRK in Förderschulen unterrichtet werden dürfen, darauf zu schließen, dass man im – vermeintlichen – Umkehrschluss dann ja 80-90 Prozent der bestehenden Förderschulen schließen könne oder gar müsse.
Gerne hier nachlesen:
https://mathecoach-trier.de/wp-content/uploads/2018/10/Grundlagen-der-Prozentrechnung-2.pdf
Herzliche Grüße
Die Zahl der Schüler an Förderschulen in Deutschland ist annähernd konstant, obwohl gleichzeitig immer mehr Schüler mit besonderem Förderbedarf an Regelschulen unterrichtet werden. Der wissenschaftliche Dienst des Bundestages bezieht sich aber lediglich auf die Schüler an Förderschulen, von denen zehn bis 20 Prozent nicht an eine Regelschule wechseln können (weil sie zum Beispiel schwer mehrfachbehindert sind). Also keine Milchmädchenrechnung, sondern Logik.
Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2023/02/inklusion-behindertenbeauftragte-fordern-auch-wegen-des-lehrermangels-foerderschulen-abschaffen/
„Der wissenschaftliche Dienst des Bundestages bezieht sich aber lediglich auf die Schüler an Förderschulen, von denen zehn bis 20 Prozent nicht an eine Regelschule wechseln können“
1. Woher nehmen Sie diese Erkenntnis? —> Belege im Text??
2. Was genau trägt der von Ihnen (mal wieder) verlinkte Artikel dazu bei, Ihre „Lesart“ zu stützen?
3. Es ergibt wenig Sinn, anzunehmen, dass der wissenschaftliche Dienst davon ausgeht, dass der Anteil von nicht regelbeschulbaren Förderschülern unter den neu diagnostizierten Fällen plötzlich NULL beträgt.
Herzliche Grüße
Der von uns verlinke Artikel legt dar, dass die Zahl der Schüler mit Förderbedarf an Regelschulen gestiegen ist – ohne dass sich die Zahl der Schüler an Förderschulen verändert hätte. Wenn der Wissenschaftliche Dienst von Schülern schreibt, die nicht an die Regelschule wechseln können (im Wortlaut: “nicht aufgenommen werden können”), dann müssen sie logisch zwingend an einer Förderschule sein. Wo denn sonst?
Herzliche Grüße Die Redaktion
Um von einer Schule aufgenommen zu werden, muss ich nicht zwingend vorher eine andere besucht haben.
Da zahlreiche Förderschulen geschlossen wurden, überrascht es nicht, dass mehr Förderschüler nun notgedrungen Regelschulen besuchen (Stichwort: fehlende Wahlfreiheit).
Dass das nicht immer sinnvoll ist und dem Kindeswohl massiv schaden kann, versteht sich.
Lieber Lera,
sorry, das wird uns jetzt zu albern. Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages geht davon aus, dass lediglich zehn bis 20 Prozent der Schüler an Förderschulen verbleiben können/müssen – das heißt im Umkehrschluss: 80 bis 90 Prozent nicht. Sie haben mit dem Zitat versucht zu belegen, dass die UN-Behindertenrechtskonvention dem Betrieb von Föederschulen nicht entgegensteht. Dummerweise sagt das Zitat das Gegenteil aus, zumindest für die allermeisten Förderschulen. Quod erat demonstrandum.
Ob Sie oder wir das gut finden, stand hier nicht zur Debatte. Es geht lediglich um die Rechtslage, die – nach einer Zeit der Umstellung, die Deutschland eingeräumt wird – greift.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Liebe Redaktion,
ich präzisiere meinen letzten Post:
Um von einer REGELschule aufgenommen zu werden, ist es denk- und sachlogisch nicht notwendig, vorher auf einer FÖRDERschule gewesen zu sein (Beispiel: Wechsel von der normalen Grundschule an eine weiterführende Regelschule).
Die Aussage, dass 10-20 Prozent der Förderschüler nicht von Regelschulen aufgenommen werden können, insinuiert daher keineswegs – wie von Ihnen behauptet – dass damit lediglich diejenigen SuS mit sonderpädagogischem Förderbedarf gemeint sind, die bereits an einer Förderschule sind.
Ergo ist meine Widerlegung Ihrer Aussage, 80-90 Prozent der Förderschulen könnten oder müssten nach Auffassung des wissenschaftlichen Dienstesgeschlossen werden, vollkommen schlüssig.
q.e.d.
Dann zitieren wir den Wissenschaftlichen Dienst doch mal vollständig (Fettungen von uns):
“Es können keine Aussagen zu konkreten Zeitpunkten hinsichtlich eines Fortbestands, Abschaffung, etc. von Förderschulen getroffen werden. Die VN-BRK hat eine „fast vollständige“ Inklusion von Schülern mit Behinderungen in allgemeinbildenden Schulen zum Ziel. In dem „Handbook for Parliamentarians“ (ergänzendes Informationsmaterial zur Konvention) wird davon ausgegangen, dass 80 bis 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler in reguläre Schulen integriert werden können: „Experience has shown that as many as 80 to 90 per cent of children with specific education needs, including children with intellectual disabilities, can easily be integrated into regular schools and classrooms, as long as there is basic support for their inclusion.”
Art. 24 VN-BRK schließt damit die Existenz von Förderschulen nicht zwingend aus. Die Konvention enthält keine Vorgaben darüber, wie die übrigen 10 bis 20 Prozent der Schüler unterrichtet werden müssen, die von einer inklusiven Regelschule nicht aufgenommen werden können. Art. 4 Abs. 2 VN-BRK enthält ferner einen progressiven Realisierungsvorbehalt. Das bedeutet, dass die Vertragsstaaten unter Ausschöpfung ihrer verfügbaren Mittel Maßnahmen treffen müssen, um „nach und nach“ die volle Verwirklichung der – in diesem Falle kulturellen – Rechte zu erreichen. Die VN-BRK erkennt insofern an, dass es sich bei der Umsetzung um einen stufenweisen Prozess handelt.”
Gerne nochmal zusammenfassend: Die Behindertenrechtskonvention, die vom Bundestag ratifiziert wurde und dieshalb Gesetzeskraft in Deutschland hat, schreibt eine fast vollständige Inklusion in allgemeinbildenden Schulen vor. Für den Prozess der Umstellung wird Zeit eingeräumt (tatsächlich müssen die Vertragsstatten aber auch entsprechende Maßnahmen unternehmen). Förderschulen sind dann allenfalls noch für einen kleinen Teil der Schülerinnen und Schüler mit speziallem Förderbedarf – einschließlich Lernbehinderungen – zulässig, womit schwerst Mehrfachbehinderte gemeint sein dürften.
Wie Sie daraus die Behauptung ableiten wollen, dass das bisherige Förderschulsystem in Deutschland de jure bestehen bleiben könnte, erschließt sich uns nicht. De facto hat in Deutschland kaum etwas stattgefunden, was als Inklusion bezeichnet werden könnte. Ob man Schülerinnen und Schüler an Regelschulen dafür nun anders etikettiert – nämlich ihnen häufiger einen Förderstatus zuschreibt -, dürfte die Vereinten Nationen wenig beeindrucken: Der Anteil der Schülerinnen und Schüler an Förderschulen ist seit Verabschiedung der Behindertenrechtskonvention 2009 nahezu konstant.
Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2022/12/druck-auf-deutschland-waechst-menschenrechtsinstitut-das-den-vereinten-nationen-berichtet-kritisiert-stagnierende-inklusion/
Quelle: https://www.bundestag.de/resource/blob/530140/1ac2d6a1b7ea39a11f145638724d1aed/WD-6-052-17-pdf-data.pdf
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Es ist bemerkenswert, dass man sich selbst im Brustton der Überzeugung eine vollständige Wertfreiheit attestiert, während man durch allerlei gewagte Textexegese aus der klaren Aussage „die UN-BRK schließt die Existenz von Förderschulen nicht zwingend aus“ am Ende zum Ergebnis kommen kann, dass Förderschulen eindeutig und unstrittig gegen die UN-BRK verstoßen; das hatten Sie ja ganz nonchalant behauptet und dies zu widerlegen, war mir eine Freude.
Herzliche Grüße
Da stellt sich aber die Frage, wie Kinder drauf sein müssen, die im Ermessensspielraum zwischen Förder- und Regelschule liegen. Ich wage mal zu bezweifeln, dass die auch nur ansatzweise mit Großgruppen mit ungefähr 30 Mitschülern klarkommen (und umgekehrt).
Man könnte ja auch mal die Kriterien für “Förderbedarf” unter die Lupe nehmen. Wenn das nämlich so weitergeht, hat irgendwann die Hälfte des Volkes einen Förderbedarf. International ist das sehr, sehr unterschiedlich.
Lera merkt ja selbst eine gewisse Ironie nicht mal.
Topaktuell aus 2017 …
Ich bin gespannt auf Ihre topaktuellen Quellen, die Sie hier im Sinne einer konstruktiven Debatte sicher noch zahlreich darbieten werden.
Welche Staatsrechtler waren/sind denn an der Auslegung der UN-BRK überhaupt beteiligt? Liegen Ihnen da Erkenntnisse vor? In dem verlinkten Artikel kommt leider kein einziger Jurist vor…
Die Wissenschaftler können sich ihre Veröffentlichung un die Ohren hauen. Da die Settings nicht reproduzierbar sind. In manchen Jahrgängen muss anfangs erst einmal still sitzen oder auch der Toilettengang geübt werden, weil entwicklungsverzögerte Kinder einfach zu früh eingeschult werden. Da ist an lesen lernen oder schreiben nicht zu denken. Dies liegt auch daran, dass manche Kita das Selbstbestimmungsrecht des Kindes über die des Recht auf Bildung stellt. Bsp. Trotz meiner Bitte damals, dass mein Sohn, bevor er sich auf den Boden legt und sein Auto hin und herschiebt, er erst mal etwas malen oder ausschneiden soll, um die Motorik zu schulen, wurde damit abgewiegelt, dass man das Kind ja nicht zwingen könne. Der Müll nennt sich dann Demokratisierung und Partizipation. Genauso, wie manche Eltern den Erziehern verbieten, die Windeln zu wechseln, weil das Kind Mitspracherecht hat.
Die meisten Kinder benötigen erst einmal in der Schule eine Struktur, und in den ersten zwei bis drei Monaten muss der Unterricht deswegen kleinschrittig angeleitet werden. Falls es doch Überflieger gibt, die unterfordert sind, dann können diese auch schwerere Te