COTTBUS. Die Polizei hat an einer Schule im Landkreis Spree-Neiße Ermittlungen zu möglichen Straftaten mit rechtsextremem Hintergrund aufgenommen. Lehrkräfte hatten sich mit einem Brief an die Öffentlichkeit gewandt. «Wir wenden uns an die Öffentlichkeit, da wir in unserem Arbeitsalltag als Schulpersonal an einer Schule im Spree-Neiße-Kreis täglich mit Rechtsextremismus, Sexismus und Homophobie konfrontiert werden und nicht mehr länger den Mund halten wollen», heißt es in dem Schreiben.
Der Polizei liegt der Brief vor. «Die Kriminalpolizei ermittelt zu möglicherweise strafrechtlich relevanten Sachverhalten», sagte Polizeisprecher Maik Kettlitz.
In dem «Brandbrief» zeichnen die Lehrkräfte, die das Schreiben nicht namentlich unterschrieben haben, ein düsteres Bild vom Geschehen an ihrer Schule. Als Beispiele nennt die Lehrerschaft unter anderem die verfassungsfeindliche Verbreitung von rechtsextremen Symbolen, Schriften, Musiktiteln und Gewalt an der Schule. Schulmobiliar werde mit Hakenkreuzen beschmiert, im Unterricht werde rechtsextreme Musik gehört, in den Schulfluren demokratiefeindliche Parolen gerufen.
«Lehrkräfte und Schüler, die offen gegen rechtsorientierte Schüler- und Elternhäuser agieren, fürchten um ihre Sicherheit», heißt es weiter. Die wenigen ausländischen und toleranten Schüler erlebten Ausgrenzung, Mobbing und Gewaltandrohungen. Es herrsche ein Gefühl der Machtlosigkeit und der erzwungenen Schweigsamkeit.
Der designierte Brandenburger Bildungsminister, Staatssektretär Steffen Freiberg, sagte am Dienstag bei einer Pressekonferenz, man sei mit der Schulleitung in Kontakt und versuche zu klären, was vorgefallen ist. Die Berichte nannte er schockierend.
Die Lehrkräfte fordern die Politik auf, mehr Sozialarbeiter an den Schulen einzustellen, mehr demokratiefreundliche Projekte zu fördern, ein niedrigschwelligeres Fortbildungsangebot für Lehrkräfte zu ermöglichen und eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Rechtsextremismus, Homophobie und Sexismus zu zeigen. News4teachers / mit Material der dpa
Das Projekt “Demokratiekosmos Schule” (DEKOS) soll Lehrkräfte im wirksamen Umgang mit antidemokratischen Situationen unterstützen – es zeigt dabei auch auf, wie rechtsextremen Provokationen in der pädagogischen Praxis begegnet werden kann.
Mit unterschiedlichen Formaten erhalten Lehrkräfte anwendungsorientiertes Know-how. DEKOS zeigt Wege auf, wie sie sich diesen Herausforderungen stellen und angemessen handeln können.
DEKOS, ein gemeinsames Projekt der Bundeszentrale für politische Bildung mit der Bertelsmann Stiftung, wendet sich an Schulleitungen, Lehrer/innen und Schulsozialarbeiter/innen. Adressiert werden die siebte bis zur 13. Jahrgangsstufe. Da Diskriminierungen in allen Schulsituationen auftreten, betrifft das Thema alle Unterrichtsfächer. DEKOS ist auch geeignet, in Aus- und Fortbildungsbereichen eingesetzt zu werden.
Man frage sich einmal, warum Rechtsextremismus, Sexismus und Homophobie immer gemeinsam auftreten…
Aber Homophobie gibt es auch in Afrika und auch in der islamischen Welt. Und in Russland. Geringschätzung von Frauen passt auch gut dazu, man denke nur an die berüchtigte sexuelle Verstümmelung von Mädchen in Teilen Afrikas.
Und deswegen dürfen in Deutschland Rechtsextreme eine Schule terrorisieren – oder wie ist Ihr Beitrag zu verstehen? Herzliche Grüße Die Redaktion
Erzwungene Schweigsamkeit gefällt mir. Passt zu vielen Kontexten…
Was ist das eigentlich für eine Schule, in der während des Unterrichts egal was für Musik gehört wird?!? Was für Parolen werden denn gebrüllt? Wieso gibt es keine disziplinarischen Maßnahmen wie Tadel bis zum Schulverweis?
Die Sozialarbeiter und die Fortbildungen werden nichts bringen, weil die zu sehr auf die Einsicht der Delinquenten hoffen.