Lehrermangel wächst sich aus – Bildungsminister: “Ohne Seiteneinsteiger läuft gar nichts”

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ERFURT. Noch vor zwei, drei Jahren wurden sie kritisch beäugt. Jetzt heißt es: Ohne Seiteneinsteiger geht in Schulen nichts mehr – sagt jedenfalls Thüringens Bildungsminister Helmut Holter. Zuletzt wurden Forderungen immer lauter, sie aber besser zu qualifizieren (auch damit sie nicht schnell wieder hinwerfen). Nun sollen sie mehr Zeit bekommen, im Freistaat zumindest.

Ist das Schulsystem am Ende? Foto: Shutterstock

Die Herausforderung ist gigantisch, daran lässt Thüringens Bildungsminister Helmut Holter keinen Zweifel: Der Linke-Politiker geht davon aus, dass der Lehrermangel Thüringen auch noch in den 2030er Jahren beschäftigen wird und spricht von einer «Generationenaufgabe». Um sie zu lösen, will Holter weiter auf Seiteneinsteiger ins Lehramt setzen und ihren Start an den Schulen verbessern. «Ohne Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger läuft aktuell gar nichts in der Schule und wir brauchen diese Kolleginnen und Kollegen», sagte Holter am Donnerstag in Erfurt zur Auftakt-Pressekonferenz zum neuen Schuljahr.

Er kündigte an, dass sie künftig am Anfang weniger Unterrichtsstunden geben müssen und damit mehr Zeit für ihre Ausbildung haben. Seiteneinsteiger sollen nach der Einstellung die ersten beiden Halbjahre nicht mehr die volle Stundenzahl, sondern zwischen 8 und 15 Stunden pro Woche Unterricht geben müssen. Das soll ihnen bei der Orientierung und der Ausbildung helfen. Das Plus an Zeit soll ihnen auch mehr Hospitationen ermöglichen, um vom Unterricht erfahrener Kollegen lernen zu können.

Außerdem soll es künftige bessere Jobperspektiven für die Seiteneinsteiger geben. Jene, die bisher nur für ein Jahr befristet eingestellt werden, sollen nach einem Jahr auch unbefristet eingestellt werden können. Voraussetzung sind Hospitationen, bei denen die Kandidaten ihre schulpraktische Erfahrung unter Beweis stellen sollen. Für die neue Regelung ist eine schrittweise Einführung geplant. Los geht es nach Angaben des Ministeriums mit Lehrern für Deutsch als Zweitsprache, für sie gilt die neue Regelung ab sofort, sagte Holter. «Wir öffnen den Einstieg in den Lehrerberuf», betonte Holter.

«Damit erwarte ich auch, dass wir schneller diejenigen einstellen, die also nicht ein Vollstudium als Lehrerin oder Lehrer absolviert haben»

Im neuen Schuljahr wolle man auch die Einstellungsprozesse beschleunigen – mit schnelleren Anerkennungsverfahren. Künftig sollen Abschlüsse direkt bei den Schulämtern geprüft werden und nicht mehr im Ministerium. «Damit erwarte ich auch, dass wir schneller diejenigen einstellen, die also nicht ein Vollstudium als Lehrerin oder Lehrer absolviert haben», sagte Holter.

Schnellere Anerkennungs- und Einstellungsverfahren gehörten auch zu Forderungen, die aus den Reihen der Opposition zuletzt kamen. Die Thüringer CDU-Fraktion zeigte sich trotzdem unzufrieden mit Holters Bemühungen im Kampf gegen den Lehrermangel. Es fehle ein «klares Konzept», sagte ihr bildungspolitische Sprecher, Christian Tischner.

«Wir brauchen keine Landesregierung, die sich mit dem Lehrermangel abfindet und immerzu nur auf die Vergangenheit verweist, statt endlich konkret zu handeln und mehr neue Lehrer auszubilden», so Tischner.

Die bildungspolitische Sprecherin der parlamentarischen Gruppe der FDP, Franziska Baum, sieht Potenzial für mehr Lehrer durch einen «möglichen Laufbahnwechsel für Bedienstete des Freistaates – insbesondere von den Hochschulen oder in der Erwachsenenbildung», wie sie sagte. Lehrkräfte, die in Verwaltungsinstanzen abgeordnet und versetzt wurden, sollten ihrer Meinung nach «zumindest stundenweise» wieder an Schulen eingesetzt werden. News4teachers / mit Material der dpa

Lehrermangel: Erstes Bundesland setzt jetzt auf Unterricht per Video „zum digitalen Selbstlernen“ (aka Schulfernsehen)

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Marianne
1 Jahr zuvor

müssen auch 4 Tage Woche und homeoffice bieten.
Digitaler werden und Projektprogramme.
1 Tag homeschooling
1 Tag Projekttag ion sozialen Gruppen / Unternehmen
3 Tage Präsenz

ConfirmationBias
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marianne

Ironie bitte kennzeichnen.

Lehrer
1 Jahr zuvor

Mit Seiteneinsteigern läuft auch nichts – außer Zusatzarbeit für echte Lehrer!

Elfish
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrer

Danke für die Blumen 😉

Aurora
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrer

Ich bin auch Seiteneinsteiger und sehr gebe Lehrer. Mit solch arroganten und bornierten Einstellungen wie der ihren holt man auch keinen der dringend benötigten und engagierten Seiteneinsteiger hinter dem Ofen hervor. Pfui!

Mike M.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrer

Es gibt Seiteneinsteiger, die einen super Job machen. Das ist dann Talent.
Für die anderen ist es schlimm- für SuS und Lehrende. Die meisten haben bei uns nach 2- 3 Jahren das Handtuch geschmissen.
Und bei uns werden Quereinsteiger nie im Abitur/ on der Oberstufe eingesetzt. Wer also viele Quereinsteiger hat, verdichtet die Arbeit/ Oberstufe auf immer weniger Personen.
Wie wäre es denn einfach mal mit toller Ausbildung und tollen Arbeitsbedingungen? Nur mal so als Idee…

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mike M.

Wenn Sie genug Lehrer im Kollegium haben, die gerne viel Oberstufe unterrichten (und korrigieren), gibt es kein Problem. Mit dem Modewort Work-Life-Balance ist das natürlich nicht vereinbar.

PT NRW
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrer

Ernstgemeinte Frage: Ist das eine Befürchtung? Oder sind dies Erfahrungswerte?
Und wenn ja, woran hapert es eher… Didaktik? pädagogische Kompetenzen?

Egvina
1 Jahr zuvor
Antwortet  PT NRW

Wir haben und hatten schon viele Seiteneinsteiger. Meine persönliche Erfahrung: etwa ein Viertel brauchbar und der Rest nicht. Bei denen, die nicht brauchbar sind/ waren hapert(e) es an Didaktik, pädagogischer Kompetenz und vor allem Arbeitshaltung gepaart mit Selbstüberschätzung.

Seitenwürstchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Egvina

komme bei ausgebildeten Lehrern auf eine bessere Quote ca. 50/50. Ist jedoch dafür, dass sie „Raketenwissenschaft“ studiert haben der schlechtere Wert.

Mari
1 Jahr zuvor
Antwortet  Egvina

Ausgebildeter Lehrer aka Beamte die immer wieder Regeln nicht befolgen und ihren einen Mist durchziehen? Die keine Erfahrung aus der Wirtschaft haben, aber den Kindern was von der Welt erzählen?
Viel zu oft zu spät im Unterricht erscheinen oder immer noch nicht in der Lage sind digital zu unterrichten?
Der Grund warum SuS keine Lehrkraft sein wollen, liegt auf der Hand!

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrer

Diese Despektierlichkeit der Marke “Sind keine Lehrer” (Norbert Seibert) ist komplett unangemessen.

Da das Thema ‚Quereinsteiger‘ ja weiterhin ein großer Aufreger bleibt und dieselben von allen Seiten (Politik, Medien, Lehrerverbände, Lehrer etc.) oftmals als nicht hinreichend qualifiziert gescholten werden, mußte ich mir einmal einfach das Folgende von der Seele schreiben (entschuldigung, es ist sehr lang geworden… und wieder ein ceterum censeo von mir, dass ich zu anderer Gelegenheit vor geraumer Zeit verfasst habe):

Der regelmäßig kaum verhohlene, arrogant-despektierliche, überlegenheitsdünkelnde Elitarismus vieler Kommentare in dieser Frage und selbst seitens regulärer Lehramtabsolventen im Lehrerberuf ggü. akademischen Quereinsteigern i.V.m. der unreflektiert-affirmativen Aufrechterhaltung und z.T. gar Glorifizierung des Primats der pädagogisch-didaktischen Inhalte des Lehramtsstudiums und während der Lehrerausbildung an den Studienseminaren, Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung etc., stimmen mich traurig.
Da verklären diejenigen, die die Quereinsteiger zu diskreditieren suchen, – zumindest implizit – den Lehrerberuf zu einem ominösen Arkanum, dessen ‚korrekte‘ Ausübung i.d.R. nur Lehramtsabsolventen qua pädagogisch-didaktischer Qualifikation möglich sei. Sie scheinen dabei aber bzgl. der in o.g. Institutionen vermittelten pädagogischen Perspektiven und hinsichtlich der Fachdidaktiken der einzelnen Unterrichtsfächer die folgenden Zusammenhänge nicht zu realisieren oder gar zu ignorieren, nämlich:

(a) Dass diese Inhalte im Gros eben nicht von einer geradezu kaum zu bewältigenden Komplexität sind, wie man dies als Außenstehender zu wissen meint oder sich dies u.U. selbst als Absolvent dieser Institutionen suggeriert, um ggü. Quereinsteigern mit der eigenen vtml. höheren Expertise in diesen Belangen bramarbasieren zu können, obschon sich diese jene ‚Expertise‘ wohl auch im Nu aneignen können sollten, zumal es sich oftmals ohnehin lediglich um Naheliegend(st)e handelt (it’s not rocket science…). Um einmal ein anekdotisches Argument ad verecundiam zu bemühen: Ich habe in dieser Reihenfolge ein Magister-, ein Promotions- und letztlich ein Lehramtsstudium (Bachelor-/Masterprogramm) absolviert und ganz ehrlich, für das Unterrichten (in meinem Fall erst an einer Gesamtschule und dann am Gymnasium) war meine pädagogisch-didaktische Ausbildung kein relevanter Gamechanger, eben aus den genannten und noch folgenden Gründen. Man kommt übrigens nicht umhin zu bemerken, dass ja oftmals Lehramtstudenten von ihren Nichtlehramtskommilitonen selbst unangemessen depektierlich belächelt werden… und nun dreht sich dieses Unrecht bei ehem. Lehramtstudenten gegenüber quereinsteigenden Nichtlehramtsabsolventen. Ius talionis ftw?!

(b) Dass ein eklatantes und evidentes Theorie-Praxis-Problem zwischen pädagogisch-didaktischen Theorien und praktischem Handeln resp. dem eigtl. Unterrichten existiert, d.h. diese Theorien auch aufgrund der Komplexität menschlichen Verhaltens/Handelns und der des Schul-/Unterrichtsalltags oftmals wenig bis kaum oder z.T. garkein konkretes Handlungsangebot machen können, welches über die Profanität ohnehin evidenter Aktionen hinauszugehen vermag, das sich auch Personen ohne die einschlägige pädagogisch-didaktische Qualifikation zumindest bei z.B. hinreichender Empathie, Kenntnis (schul-)rechtlicher Rahmenbedingungen und Lehrinhalten etc. und evtl. einem Minimum an entwicklungspsychologischen Kenntnissen erschließen sollte. Patentlösungen für alle kleinen und großen Probleme der Schulrealität bietet die Theorie nicht und ich persönlich wage sogar zu bezweifeln, dass in der Praxis eine Rückbesinnung auf dieses theoretische ‚Fundament‘ der eigenen Profession regelmäßig ausschlaggebende Lösungsansätze vermittelt, auf die nicht auch jedermann kommen könnte.

(c) Dass die während des Lehramtsstudiums und während der Lehrerausbildung vermittelten pädagogisch-didaktischen Inhalte im Gros fächerübergreifend an einem Empiriedefizit in Form fehlender oder qualitativ u./o. quantitativ nicht hinreichender quantitativer(!) Fundierung durch einschlägige Forschung leiden, so dass bspw. (um einmal den Kern des Schulalltags zu fokussieren und nicht z.B. den Umgang mit Unterrichtsstörungen o.ä. zu thematisieren) die Lehr-/Lernwirksamkeit bestimmter Methoden und Techniken zwar oftmals behauptet, aber selten (hinreichend) belegt wird. Diese Behauptungen basieren nicht selten auf idiosynkratischen Schul-, Lehrer-, Schüler- und Unterrichtsbildern, sozio-politischer Ideologie, simplem Gusto u./o. Allgemeinplätzen – übrigens auch auf ministerialer Seite (was bspw. die pauschale Diabolisierung des Frontalunterrichts im letzten Jahrzehnt miterklärt) –, vulgo (regelmäßig quasi dogmatisch artikulierte und befolgte) Meinungen, nicht Wissenschaft. Oder man bemüht oftmals hochproblematische qualitative Studien, die sich im Rahmen des Lehramtsstudium und während der Lehrerausbildung ohnehin einer ungebührlichen Beliebtheit erfreuen, während der Umgang mit quantitativer Forschung insb. außerhalb der MINT-Fächer eine Seltenheit zu sein scheint (nein, ich selbst bin kein MINT-Lehrer), was auch ein Verständnisproblem sein könnte, da die Vermittlung der Methoden und Techniken quantitativer empirischer Forschung und i.d.Z. auch die der Grundlagen der Statistik dort nach wie vor nicht vermittelt werden, was m.E. skandalös ist: So erklärt sich evtl. auch die in einschlägigen Kreisen enorme Beliebtheit der sog. Hattie-Studie, eben weil deren eklatante und evidente methodisch-technische Probleme und problematische Ergebnisinterpretationen erst gar nicht erkannt und die Ergebnisse insg. nicht angemessen eingeordnet werden können. Die Vermittlung dieser Wissenschaftskompetenzen hielte ich aus diversen Gründen sogar für wichtiger als die der pädagogisch-didaktischen Inhalte, wenn es z.B. doch darum geht, die Schüler zu eigenverantwortlichen, gemeinschaftsfähigen, reflektierten und demokratischen Staatsbürgern zu erziehen und sich mglw. besser anstellen läßt, wenn man sich auch selbst als Lehrender zu einem angemessenen Skeptizismus in der Lage sieht und nicht schlechtestenfalls als Akademiker die Abstracts von Studien ungeprüft für bare Münze nehmen muss… aber ich schweife ab.

Natürlich heißt das alles nicht, dass ich auf die pädagogisch-didaktischen Inhalte im Lehramtsstudium und in der Lehrerausbildung verzichten würde oder dass man diese partout von Quereinsteigern fernhalten sollte (mehr ‚Wissen‘ schadet nicht und leistet dem Reflexionsvermögen im Idealfall einen Dienst), sondern dass – obschon sie der entscheidende Unterschied zwischen einem Lehramtsstudium und einem nicht auf das Lehramt fukossierten Studium sind – sie m.E. nicht den Unterschied zwischen z.B. ‚korrektem‘ i.S.v. lehr-/lernwirksamen Unterrichten und Unterrichtsversagen ausmachen, wie oftmals suggeriert wird.

Lehr-/Lernwirksames Unterrichten dürfte maßgeblich von ganz anderen Faktoren abhängen. Gutes Unterrichten dürfte bspw. viel mehr vom individuellen Typ (Stichwort: Lehrerpersönlichkeit) und auch von Praxiserfahrungen abhängen. So machen mit Bezug auf Letzteres wohl eher die Schulpraktika und das Referendariat (ohne an dieser Stelle auf die Probleme der aktuellen Formen desselben eingehen zu wollen) – wenn überhaupt – einen Unterschied, den ein Quereinsteiger aber auch – durch Praxis eben – aufholen kann.

All dies bedeutet natürlich nicht, dass die Notwendigkeit des Einsatzes von Quereinsteigern tatsächlich ein „völliges Versagen“ (Heinz-Peter Meidinger) der Bundesländer bedeutet. Es bedeutet nicht, dass man jetzt einfach auf das Lehramtsstudium verzichten und nur noch Magister-/Masterabsolventen einstellen sollte, weil man ja damit die gleichen Ergebnisse erzielen würde.

tl:dr
(I) Ein Quereinsteiger ist nicht automatisch schlechter qualifiziert als ein regulärer Lehramtsstudiumabsolvent… und da haben wir noch gar nicht die Vorzüge von Quereinsteigern (z.B. Erfahrungen außerhalb des Systems Schule) thematisiert; jedes dahingehende Überlegenheitsdünkeln ist fehl am Platze.
(II) Was sollen denn bitte “echte Lehrer” sein? Bleibt diese Attitüde gelebte Praxis, stehen wir “echte[n] Lehrer” bald komplett alleine auf weiter Flur… mit sehr, sehr, seehr großen Lücken zwischen den einzelnen Kollegen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie man derart (potenziellen) Kollegen gegenübertreten und sie von oben herab wie kleine Kinder ansehen kann, die entsprechender Führung bedürfen.

Clara
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

Natürlich können Quereinsteiger pädagogisch begabt und fachlich bestens qualifiziert sein. Mir ist aber oft aufgefallen, dass sie schulrechtlich und in Bezug auf Lehrerpflichten wie z. B. Erstellung von Prüfungen und Korrektur Probleme haben. Diese Dinge lernt man im Referendariat und wenn es fehlt, wird’s schwierig.

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Clara

Mal ehrlich: Wie lange dauert das denn, sich in diese Spezifika einzuarbeiten? Und zwar auch ohne dass einen die Kollegen wie ein Kleinkind an die Hand nehmen müssen? Ich frage als Lehrerkollege, nicht professionsfremde Person. Ein paar Tage? Der Rest kommt durch praktische Erfahrung, wie sie Berufsanfänger auch nach dem Referendariat bei ihrer ersten Stelle erlangen.

… ungeachtet dessen, dass bürokratische Hürden ohnehin insg. abgebaut gehören.

Seitenwürstchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

PaPo for President

Clemes F.
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

Was soll der Unsinn? Natürlich ist ein Quereinsteiger schlechter qualifiziert als ein ausgebildeter Lehrer, genauso wie ich mir zutraue mich als Arzt (oder als genauso qualifiziert, wie diesen,) zu bezeichnen. Ich behaupte auch auch nicht Heizungsinstallateur zu sein…

Warum meinen ausgerechnet beim Beruf des Lehrers, dass dort keine Ausbildung notwendig ist und Abschlüsse egal sind und sowieso nichts zählen?

Diese Behauptung ist eine Beleidigung für jeden Lehrer, der viel Zeit und Mühen in seine Ausbildung investiert hat.

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Clemes F.

Sie versuchen gg einen Strohmann zu argumentieren, denn einerseits habe ich keineswegs argumentiert, dass Abschlüsse egal seien, sondern ich argumentiere im Gegenteil ausdrückl. pro Quereinsteiger mit abgeschlossenem Hochschulstudium mit mind. akademischen Grad eines Magisters, Masters oder Diplomierten in einer einschlägigen Fachdisziplin, andererseits habe ich (m.E.) in hinreichender Ausführlichkeit erläutert, dass die pädagogischen und didaktischen Elemente des Lehramtstudiums keinen essenziellen Qualifikationsunterschied zwischen Lehramtsabsolventen und anderen Studienabsolventen bedeuten, Dergleichen auch für das Referendariat gilt.

Dem können Sie ja gerne argumentativ widersprechen, aber das salopp (ungeachtet meiner Elaborationen) als “Unsinn” abzustrafen, ohne im Gegenzug meine Argumente zu entkräften, ist kein Gegenargument.
Ebenfalls die Behauptung, meine Argumentation sei eine Beleidigung für Lehrer. Wieso? Wieso sollte dieses “viel Zeit und Mühen” in Pädagogik, Didaktik und Referendariat, die ja zur Disposition stehen können und ehrlicherweise auch keine Raketenwissenschaft sind, m.E. keinen Mehrwert generieren, den kategorialen(!) Unterschied zwischen Lehramtstudienabsolventen und anderen Akademikern bedeuten? Märtyrertum ist nicht das Gleiche wie faktische Oualifikationsunterschiede.

Oder anders: Ich habe u.a. auch ein ordentliches Lehramtstudium hinter mir, ziehe meinen Selbstwert in der Profession aber bestimmt nicht aus dem Umstand, auch das Studium von Pädagogik, Didaktik und das Referendariat durchgemacht zu haben.

Was wird Ihnen denn genommen, wenn der promovierte (ursprgl.) Diplombiologe nun Biologielehrer wird?

Egvina
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

Ich glaube, das ist sehr schulformspezifisch. Je jünger oder weniger intellektuell leistungsfähig die Schüler sind desto wichtiger ist die Didaktik und die hohe Kunst des Runterbrechens des eigenen Wissens und des Erklärens auf das Niveau, das die Schüler verstehen können.

Sven A.
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

Was wird Ihnen denn genommen, wenn der promovierte (ursprgl.) Diplombiologe nun Biologielehrer wird?”

Selbst wenn es so wäre, stellt das doch gerade nicht die Realität dar. Die Richtung ist doch klar erkennbar: Seiteneinsteiger benötigen immer weniger Qualifikationen, um eingestellt zu werden oder teilweise gar keine, wenn ich mich an den regionalen Zeitungsbericht einer BWLerin erinnere, die nun als Mathelehrerin fungiert.

Ich empfinde es schon als schlimm, wenn, weil entsprechend ausgebildete Lehrkräfte ausfallen, ordentliche Lehrkräfte zeitweise fachfremd unterrichten, aber mittlerweile hat das ja der Misstand System und wird sogar noch ausgebaut und als Fortschritt verkauft.

Aber auch an Sie, Sie behaupten ja Lehrer zu sein, die Frage: warum sollte man A13 bei Ihnen (und ihren Lehrerkollegen) verschwenden, wenn auch Leute ihren Job ausführen können (und Sie behaupten ja, auch genauso gut), die man auch mit A7 oder A9 (oder vielleicht sogar E7 oder E9) abfrühstücken kann?

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sven A.

“Seiteneinsteiger benötigen immer weniger Qualifikationen, um eingestellt zu werden oder teilweise gar keine, wenn ich mich an den regionalen Zeitungsbericht einer BWLerin erinnere, die nun als Mathelehrerin fungiert.
Ich empfinde es schon als schlimm, wenn, weil entsprechend ausgebildete Lehrkräfte ausfallen, ordentliche Lehrkräfte zeitweise fachfremd unterrichten, aber mittlerweile hat das ja der Misstand System und wird sogar noch ausgebaut und als Fortschritt verkauft.”

Insofern Seitensteiger ohne entsprechende (akademische) Expertise, also ohne Diplom-, Magister- oder Masterabschluss genommen werden sollen, also bspw. lediglich mit einem Bachelorabschluss oder gar ohne Abschluss, rennen SIe bei mir offene Türen ein. Die fachliche Expertise ist unverhandelbar.

Und ungeachtet dessen, dass ich widersprechen würde, dass eine BWLerin “weniger Qualifikationen […] oder teilweise gar keine” habe: Würden Sie tatsächlich auch an einer weiterführenden Schule eher den Deutschlehrer den Matheunterricht vertreten lassen, evtl. auch langfristig (s. Mangel an MINT-Lehrern), statt eine BWLerin mit mind. Diplom-, Magister- oder Masterabschluss und entsprechenden Mathekenntnissen? Im ersten Fall findet ja i.d.R. einfach kein Matheunterricht statt, in letzterem Fall wahrscheinl. schon. Wobei das ja auch gar nicht ist, wofür ich plädiere, da das Mathestudium in BWL-Studiengängen regelmäßig rudimentär ist. Mir geht es eher darum, dass der Mathematiker mit Diplom-, Magister- oder Masterabschluss oder jmd. mit entsprechendem MINT-Abschluss hier Mathelehrer wird.
Die (meinerseits immer wieder gestellte, aber nie beantwortete) Frage bleibt ja bestehen: Was soll eine “entsprechend ausgebildete Lehrkr[aft]” in Mathe können, was z.B. der Mathematiker mit Diplom-, Magister- oder Masterabschluss nicht kann oder sich nicht rasch (on the fly) aneignen können soll.

Und bitte bedenken:
Ich schreibe ja gar nicht, dass jeder Lehrer sein kann, nur weil er die fachlische Expertise hat… das gilt aber wohl auch für diverse Lehramtstudiumabsolventen und auch einen Teil derjenigen, die das Referendariat absolviert haben – Lehrer sein zu können ist (bei im Wesentlichen gleicher fachlicher Expertise) m.E. nicht eine Frage des durchlaufenen Lehramtstudiums und absolvierten Referendariats, sondern i.w.S. des Typs, individueller Belastbarkeit u.ä.

Zu Ihrem zweiten Satz habe ich ja bereits erwähnt: “All dies bedeutet natürlich nicht, dass die Notwendigkeit des Einsatzes von Quereinsteigern tatsächlich ein ‘völliges Versagen’ (Heinz-Peter Meidinger) der Bundesländer bedeutet.”

“Aber auch an Sie, Sie behaupten ja Lehrer zu sein, die Frage: warum sollte man A13 bei Ihnen (und ihren Lehrerkollegen) verschwenden, wenn auch Leute ihren Job ausführen können (und Sie behaupten ja, auch genauso gut), die man auch mit A7 oder A9 (oder vielleicht sogar E7 oder E9) abfrühstücken kann?”
Ich behaupte nicht, ich bin es (und ich habe hier in den letzten Jahren keinerlei Anlass gegeben, daran zu zweifeln, im Gegenteil).

Und Ihre Frage ist ein Strohmann, da es ausdrücklich(!) und eigtl. auch unmissverständlich um Seiteneinsteiger mit mind. Diplom-, Magister- oder Masterabschluss geht.

Es gab Zeiten in diesem Land, da waren TVöD13, A13 und Co. der Mindeststandard für Akademiker mit Diplom-, Magister- oder Masterabschluss. Da gab es in den letzten Zeiten vor dem eklatanten Fachkräftemangel leider eine gewisse Erosion bei Sozialwissenschaftlern (Angebot und Nachfrage…), aber insofern wr ja nach wie vor Menschen mit Diplom-, Magister- oder Masterabschluss schreiben und angesichts des Lehrer- und allg. Fachkräftemangels, wie kommen Sie darauf, dass hier ein Lohndumping in Richtung gar bis A7 zu befürchten wäre (Angebot und Nachfrage…)? Das ist ja gerade so mittlerer Dienst, da arbeitet doch kein Bachelor für, die fangen i.d.R. beim gehobenen Dienst an?

ulschmitz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Clemes F.

Genau da liegt u.a. der Hase im Pfeffer: zB. GYM: Mind. 10 Semester 2 Fächer plus Pädagogik u. Philosophie; 2 Jahre Referendariat; mit Glück nach 2 Jahren Lebenszeitverbeamtung (oder, wie früher gehabt, Zwangsangestellte) – summiert 9-10 Jahre Ausbildungszeit. Wer mit Erfolg durch diese Stromschnellen gekommen ist, kriegt einen ziemlich dicken Hals, wenn sie oder er erleben darf, wie da “Quereinsteiger:innen” rangeschafft werden, die ja vom “Stammpersonal” begleitet, eingearbeitetr werden müssen – was man aus Kollegialität dann auch macht. Wenn aber dann nochhinzukommt, dass diese gepampert werden, um sie im Job zu halten, dann wird sich manche;r denken: Wer zum Teufel bin denn ich, dass ich mir jetzt angucken darf, wie flockig-locker man in den Lehrerberuf kommt.
PaPo hat hier mal einen rausgehauen, hoppla – es fehlt in dem Beitrag nur ein Exkurs zur Quantenphysik…
Und ja, wenn schon in der Stammbesatzung mit Normalausbildung Leute von der Schulleitung möglichst vom Abitur ferngehalten werden – wie soll das dann mit QE gehen in der Oberstufe?

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  ulschmitz

Nun, die Regelstudienzeit für den Diplomlehrer, den Staatsexaminierten und (heute) Master einerseits ist ja die gleiche Regelstudienzeit wie dejenige für den sonstwie Diplomierten, den Magister und denjenigen mit Bachelor- und zudem konsekutivem Masterabschluss, ein Gros der Graduierten der letzteren Kategorien hat auch mehrere Fachwissenschaften studiert.
Und ein Gros der potenziellen Quereinsteiger hat auch mehrjährige Berufserfahrungen, dort dann evtl. auch Ausbildungs- u./o. Einarbeitungszeiten u.ä. Soll man jetzt reine Zeitpensen gegeneinander aufwiegen?

Besser nicht:
Ich habe bspw. im Erststudium ein Hauptfach und zwei Nebenfächer studiert, mit einem objektiven Arbeitsumfang (Anzahl der verpflichtenden Teilnahme- und insb. Leistungsnachweise und insg. der mind. notwendigen Vorlesungen, Übungen, Seminare), der denjenigen des äquivalenten Lehramtstudienganges wesentlich übertraf (auch wenn damals Lehramtstudenten regelmäßig ihre bildungswissenschaftlichen Pflichtveranstaltungen quasi als ein 3. Fach verklärten). Und ich schreibe nicht vom Hörensagen, mir sind nämlich nicht nur die damaligen und auch aktuelle Studien- und Prüfungsordnungen bekannt, ich habe nach meiner Promotion auch noch ein ordentliches Lehramtstudium absolviert.
Soll ich jetzt auf meine Kollegen herabschauen, weil ich die Fakultas in drei Unterrichtsfächern habe, deutlich mehr “Zeit und Mühen” in meine Bildung resp. Qualifikation investiert habe o.ä.?

Mein Punkt ist ja der:
Auch Sie werden wohl keine “summiert 9-10 Jahre Ausbildungszeit” gebraucht haben (wobei Ihre Rechnung eher neun Jahren entspricht), wobei ich die letzten beiden Jahre bis zur Lebenszeitverbeamtung ohnehin nicht dazuzählen würde, denn spätestens dann ist das reine Eingewöhnungszeit, das Erlernen des Alltags. Da hätten es aber des Referendariats wahrscheinl. nicht bedurft. Denn washaben Sie denn in den Pädagogik- und Didaktikveranstaltungen und letztlich im Referendariat gelernt, was Sie einem erwachsenen, mündigen Hochschulabsolventen (über dem Grad eines Bachelor) nicht zutrauen würden, auch nebenbei(!) zu lernen? Was gäbe müsste dort vom “‘Stammpersonal’ begleitet, eingearbeite[t] werden” werden?
Oder: Was kann Ihrer Meinung nach ein Lehramtabsolvent mit den Fächern Englisch und Biologie, der das Referendariat absolviert hat, was ein 2-Fach-Master mit Englishc und Biologie nicht auch kann oder sich in kürzester Zeit (auch ohne große Anleitung) aneignen könnte?

Als jemand der mit unseren Referandaren, Quereinsteigern und Vertretungslehrern (noch ohne entsprechende amtliche Lehrbefähigung) zu tun hat und als jmd., der ein Magisterstudium, eine Promotion und ein Lehramtstudium im Bachelor- und mastersystem durchlaufen hat, sehe ich hinter diesen Abgrenzungsversuchen von anderen Graduierten keine Substanz, nur viel Verklärung. Und viel Neid, “wenn sie oder er erleben darf, wie da ‘Quereinsteige[r]’ rangeschafft werden” und die vermeintl. “gepampert werden, um sie im Job zu halten […].”

Könnten Sie mir Ihren letzten Satz erläutern?

Clemes F.
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

Sind Sie wirklich so naiv und bekommen Sie nicht mit was passiert? In Brandenburg reicht es inzwischen, wenn jemand einen Bachelor hat, um als Lehrer verbeamtet zu werden und in Mecklenburg-Vorpommern braucht man teilweise gar keine akademische Ausbildung mehr, um als Lehrer anheuern zu dürfen.
Denken Sie sich noch ein paar Jahre weiter und die öffentlichen Kassen werden garantiert nicht voller werden, dann werden Sie sehen, dass zukünftig der Beruf des Lehrers zu einem Niedriglohnjob umgebaut werden wird. Bildung (aka Qualifzierung) der Lehrer und der Schüler werden zweitrangig und sind es ja bereits heute, weil es schlicht Kostenfaktoren sind.
Es ist doch bereits heute so, dass in vielen Schulen doch vollkommen egal ist, ob der nicht qualifizierte Lehrer (z.B. Vertretungsstunden) keinen vernünftigen Fachunterricht machen, Hauptsache irgendwie taucht diese Stunde nicht als Ausfall in irgendeiner Statistik auf.
Die Spirale in den Niedergang hat begonnen und nimmt immer mehr an Fahrt auf.

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Clemes F.

Lesen Sie nicht, was ich schreibe?

Ich habe in diesem Forum mehrmals unmissverständlich von Seiteneinsteigern mit mind. Diplom-, Magister- oder Masterabschluss geschrieben und ebenso unmissverständlich die Praxis kritisiert, Seiteneinsteiger ohne akademischen Grad oder lediglich mit einem Bachelorabschluss als Lehrer zu verwenden. Wir hatten dies übrigens hier bei N4T bereits als eigenständiges Thema (s. https://www.news4teachers.de/2023/06/brandenburg-beschliesst-verbeamtung-von-seiteneinsteigern-mit-bachelor/). Inwiefern begründet sich also ihr Vorwurf der Naivität?

Die Aversionen, die hier ggü. Seiteneinsteigern artikuliert werden, sind Aversionen gegen Seitenseinsteiger per se, also auch gg. Graduierte mit Diplom-, Magister- oder Masterabschluss, aber ohne ordentliches Lehramtstudium u./o. ohne absolviertes Referendariat, hier wurde mitnichten lediglich kritisiert, dass Personen als lehrer eingestellt oder gar verbeamtet werden (sollen), die lediglich einen Bachelorabschluss oder “teilweise gar keine akademische Ausbildung” haben. Ginge es lediglich darum, würden Sie mit der Kritik bei mir offene Türen einrennen.

Die fachwissenschaftliche Ausbildung darf nicht zur Disposition stehen!

Ich bin einer der profiliertesten Kritiker hier, wenn es bereits um das regelmäßig auch von (verbamteten) Kollegen vorgetragene Ansinnen geht, das Lehramtstudium um fachwissenschaftliche Inhalte zugunsten von praktischer Ausbildung zu befreien (s. https://www.news4teachers.de/2023/03/warum-eine-sozialpaedagogin-an-einer-foerderschule-zwar-seit-fuenf-jahren-unterrichtet-aber-nicht-lehrerin-werden-kann/#comment-513953 oder https://www.news4teachers.de/2022/05/die-kluft-zwischen-universitaet-und-schule-ist-zu-gross-warum-sich-ein-lehramtsstudent-schlecht-ausgebildet-fuehlt/#comment-447015).

Insofern bin ich für Ihre Antwort der falsche Adressat: Wenn ich der Entbürokratisierung des Zugangs zum Lehramt für Diplomierte, Magister und Master fordere, deren Stigmatisierung kritisiere, schreibe ich bestimmt nicht automatisch der Öffnung des Lehramts für Personen mit lediglich Bachelorabschluss oder ohne akademischen Grad das Wort, protegiere nicht Lohndumping o.ä. – und ich entwerte auch nicht die (meine eigene) Lehrerprofession.

“Es ist doch bereits heute so, dass in vielen Schulen doch vollkommen egal ist, ob der nicht qualifizierte Lehrer (z.B. Vertretungsstunden) keinen vernünftigen Fachunterricht machen, Hauptsache irgendwie taucht diese Stunde nicht als Ausfall in irgendeiner Statistik auf.”
Auch dies kritisiere ich, natürlich. Mein Argument ist aber (s.o. die Antwort an @Sven A.), dass der Diplom-, Magister- oder Mastermathelehrer ohne Lehramtstudium u./o. absolviertes Referendariat dem Mathelehrer mit diesem Studium und mit absolviertem Referendariat prinzipiell (relativ) problemlos nachsteht, die pädagogischen und didaktischen Elemente des Lehramtstudiums und das Referendariat keinen kategorischen Unterschied in der Qualifikation bedeuten (lediglich einen verwaltungs- bzw. beamtenrechtlichen). Oder (abermals, immer noch unbeantwortet): Was kann der Diplom-, Magister- oder Mastermathelehrer nicht (bzw. kann er sich nicht relativ problemlos on the fly aneignen), was der Lehramtmathelehrer mit Referendariat können soll?

“Die Spirale in den Niedergang hat begonnen und nimmt immer mehr an Fahrt auf.”
Und auch diesbzgl. sind wir d’accord. Und auch wenn wir über den Nutzen von Seiteneisnteigern der Art, wie ich sie skizzierte, nicht d’accord sind und ich argumentiere, dass sie vollwertige Lehrer sein können sollten, sind die Seiteneinsetiger auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, Bremsen den Niedergang so minimal, dass dies kaum bemerkbar ist und ihn auch garantiert nicht stoppt. Aber das sit eine andere Diskussion.

Nähbiene
9 Monate zuvor
Antwortet  Clemes F.

Das wird in den Medien so publiziert, nur schauen sie ersteinmal hinter die Kulissen. Es ist ein sehr langer Weg um ersteinmal in die E12 zu kommen. Meist ist es eine Einzelfallenscheidung mit viel Mühen und es ist sehr zeitaufwendig ohne Anspruchs auf Erfolg. Selbst promoviert Quer- und Seiteneinsteiger, die in ihrem Studiumsinhalt/ Stundentafel nicht mit entsprechenden Fächern vergleichbar sind, bekommen ebend nicht die in Aussicht gestellten Einstufungen mit der Verbeamtung. Ein spezialisierte Physikstudium führt nicht zur Verbeamtung, weil es angeblich zu wissenschaftlich ist. Die Stundentafel hat nicht gepasst.
Mich würde die aktuellen Zahlen einer Verbeamtung ohne Refendar interessieren. Die sicher Chauce der Verbeamtung ist nur das absolvieren des Referendar. Übrigens genau dieser Kampf um Anerkennung bei vorhanden besagten Studium und Qualifikation führt dazu, dass sich einige engagierte Quereinsteiger bei bis zu 60 Wochenstunden den Schuldienst wieder verlassen.

Seitenwürstchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  ulschmitz

Sie haben keine Ahnung wie wenig Unterstützung Seiteneinsteiger erhalten. Wir werden einfach ins Wasser geworfen. Wer es nicht schafft egal. Die meisten Seiteneinsteiger sind aber nicht so herablassende Jammerlappen wie Du einer bist. Deshalb gibt es einige die trotz solcher Leute wie dir gerne in die Schule gehen und dort auch nachweislich einen guten Job machen.

erfahrener Pauker
1 Jahr zuvor
Antwortet  Seitenwürstchen

Sorry, aber Ihrer Selbstwahrnehmung nach fühlen Sie sich in der Lage, einen ausgesprochen anspruchsvollen, akademischen Beruf ohne Qualifikation auszuüben. Schon der Gedanke ist schlicht Selbstüberschätzung. Und dann beschweren Sie sich über ‘ kaltes Wasser’ ???????
Ist schon ein bißchen lächerlich!!!!

PaPo
1 Jahr zuvor

@Seitenwürstchen ist gemessen an seinen Kommentaren offebar praktizierender Lehrer mit Seiteneinstieg, mutmaßlich mit entsprechendem Studienabschluss (mind. Diplom, Magister o. Master), also muss man annehmen, dass er formal faktisch hinreichend für den Lehrerberuf qualifiziert ist:

Die kursorischen Pädagogikveranstaltungen im Lehramtstudium, die dortigen Didaktiveranstaltung voller fehlender empirische Evidenz der vermittelten Inhalte, das auch beim Gros der ordentlich im Lehramt Examinierten i.d.R. allnfalls rudimentär bekannte und erst recht verstandene Schul-, Verwaltungs- und Beamtenrecht etc., die Praktika, das Referendariat etc. klingen nur oberflächlich wie Faktoren, die einen kategorialen Qualifikationsunterschied zwischen Lehrämtlern und Seiteneinsteigern begründen können sollen…
… aber auch nur, wenn man diese Faktoren als “ausgesprochen anspruchsvol[l]” verklärt und nicht einsehen will, dass ein durchschnittlich begabter Akademiker sich alles Notwendige neben der Berufsausübung relativ unkompliziert im Selbststudium aneignen kann, den Rest durch gelebte Praxis und üblihen kollegialen Austausch erlernt, wie jeder andere Kollege mit seiner ersten postreferendarialen Lehrstelle auch. Dürfte max. ein paar Wochen dauern. Und wie bei jedem anderen Kollegen wird sich dort erst herausstellen, ob der Beruf was für einen ist resp. man was für den Beruf (von den ordentlich Examinierten quittieren, so konnte man iirc lesen, auch ca. die Hälfte den Dienst in den erten fünf Jahren).

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Seitenwürstchen

Man fragt sich ja, ob man entsprechend herablassend auch mit Referendaren oder Berufsanfängern mit erster Vertretungs- oder Festanstellung an Schulen umgeht… wie habe ich mir das im Kollegium vorzustellen?

Aurora
1 Jahr zuvor
Antwortet  Seitenwürstchen

Vielen Dank für ihre qualifizierte Antwort. Als Quereinsteiger in NRW habe ich mich jahrelang durch prekäre Vertretungslehrerstellen geschlagen, immer schön in den Ferien gekündigt und dann wundersam nach den Ferien erneuert, immer in der Hoffnung, endlich das geforderte OBAS an einer Schule absolvieren zu können. Diese Hoffnungen wurden dem Esel als leckere Karotte vorgehalten, nur um sie dann im letzten Moment zu Püree zu verarbeiten. Ich kenne engagierte und gute Seiteneinsteiger, dem gegenüber stehen einige ungerechtfertigterweise blasierte „Erfüller“ und ein System, das viele Seiteneinsteiger verschreckt, hinhält und letztlich wieder verscheucht.

So sieht es aus…

uesdW
1 Jahr zuvor
Antwortet  ulschmitz

Gehören die zwei Jahre bis zur Lebenszeitverbeamtung auch zur Ausbildung?

Als wenn das so ist, dann hat ein Quer-Einsteiger mit einem vollen Studium und seiner praktischen Lebenserfahrung ja auch so eine lange Ausbildungszeit.

Dann müssen ja manche noch eine paar Zusatzstunden liefern und bei uns müssen sie sie auch einen Probuntericht geben, um zu sehen, ob es funktioniert.

Und zu Ihrer Frage mit der Oberstufe. Vielleicht haben wir Dusel mit unseren Quereinesteigern, aber die haben ihre Klassen recht erfolgreich zum Abitur geführt haben. Kann aber auch daran liegen, dass die Schüler der Lehrkraft zugehört haben, weil sie gemerkt haben, dass zum Fachwissen halt auch die Lebenserfahrung dazu kam. Und wenn die Lehrkraft die Schüler dann mitnimmt und Begeisterung für sein Fach wecken kann, dann kommt schon was raus dabei.

diehoffnungstirbtzuletzt
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

Hallo PaPo, Hallo Zusammen,

die Hälfte der hier verwendeten Fremdwörter erschließen sich mir nicht mal aus dem Textzusammenhang…aber ich bin auch an einer Mittelschule in Bayern tätig, ohne jemals eine Vorlesung in Deutsch besucht zu haben. Aber unterrichten muss/darf ich diese Fach seit 20 Jahren als Klassenleiter und zum Beurteilungsbesuch wurde natürlich auch gerne Deutschunterricht gewählt und keines meiner studierten Fächer. (Nur eine Randnotiz). Grundsätzlich ist jede helfende Hand in der Mittelschule gerne gesehen. Im Alltag zeigen sich dann aber häufig Belastungsgrenzen bei den Quereinsteigern, mit denen diese nicht gerechnet haben, weil doch jeder selbst Unterrichtserfahrungen im Leben gemacht hat. Leider decken sich die Erfahrungen des Teilnehmens nicht mit denen des Organisieren. Und natürlich haben wir tolle Quereinsteiger, die sich den Herausforderungen stellen, wir haben aber viele Quereinsteiger/Berufsanfänger die diesen Belastungen nur mit Mühe gewachsen sind und deshalb der Krankenstand (auch wegen Überalterung und keinerlei Entlastungsangeboten) weiter zunimmt, was natürlich wieder die Belastung für die vorhandenen Kräfte erhöht. Aus diesem Teufelskreis kommen wir die nächsten Jahre nicht mehr raus, dass hat die Politik schon mal zugegeben und gerade das macht mir Angst, da die bayerische Politik eigentlich keine Fehler macht. Also die Quereinsteiger dürfen sich jetzt erst mal heimatnah eine Schule aussuchen und werden dann in Ihren Fächern eingesetzt. Der Bewerber ohne Referendariat und Berufserfahrung kann sich also Rosinen picken und wenn das Angebot des Schulamtes nicht passt, dann lehnt er ab. Ich glaube nicht, dass es dem System auf Dauer hilft, wenn hier Befindlichkeiten bedient werden, die für das Bestandspersonal nie zur Verfügung standen. Auch der Krankenstand in Kollegien ist ein erheblicher Belastungsfaktor, aber sind wir doch mal ehrlich, man weiß bei viele Kollegen doch schon vor dem Beginn des Schuljahres, dass er/sie mindestens 10 bis 20 Fehltage zusätzlich benötigt, um es bis zu den nächsten Ferien zu schaffen. Da das System aber keinerlei Belohnung für die fleißigen, belastbaren Kollegen kennt, außer natürlich die strahlenden Kinder/Jugendlichen, ist es eine Frage der Solidarität, ob ich mich auch “krank” in den Unterricht begebe. Das haben viele in den letzten Jahren häufig getan, um das Sytem am Laufen zu halten…Anerkennung meist Fehlanzeige. Es handelt sich also häufig gar nicht um ein “Überlegenheitsdünkeln” sondern einfach um einen gänzlich anderen Erfahrungshorizont im bisherigen Berufsleben. Angefangen von heimatfernen Versetzungen, fachfemden Stundenplänen, Gängelungen der Kultusbürokratie, die weit über das hinaus gehen, was sich der Quereinsteiger mit einem einfachen, “dann kündige ich halt oder brauchen Sie mich doch” in der neuen Fachkräftemangelwelt…, vorstellen kann. Es wäre also durchaus angebracht, dass sich beide Seiten (“alter Hase” und Quereinsteiger/Anfänger) vielleicht ein bisschen mehr zuhören. Hier habe ich aber oft das Gefühl, dass die Unterrichtserfahrung eher als Manko, da veraltet, denn als gereichte Hand für den Alltag verstanden wird. Und sorry, da Platz einem dann schon manchmal der Kragen, wenn man von Berufsanfängern belächelt wird. Nachdem die Kultusbürokratie hier deutlich überfordert ist mit den neuen Gegebenheiten, muss das in jedem Kollegium an jeder Schule über Kommunikation gelöst werden. Kommunikation benötigt aber Zeit und gerade hier ist aber der Mangel am größten. Ich würde dem Berufsanfänger gerne erklären, warum ich Pünktlichkeit, Höflichkeit, Respekt, wenig digitale Medien (erst wenn Grundlagen wie Stifthaltung, Heftführung, Rechtschreibung, Umgang mit Zirkel und Geodreieck, die eigene Schrift lesen können…usw), keine Kopfbedeckung im Unterricht, kein Handy im Unterricht, Klassenzimmer als Schonraum für Alle, Vorbild sein… für mich wichtig sind, weil…Da prallen aber oft Welten aufeinander und es entstehen Gräben, die unüberwindlich scheinen. Jetzt bräuchte es die geforderten Teams, aber auch diese wird es in Personalmangelzeiten eher nicht geben. Genau das Gegenteil passiert…wenn nicht klare gemeinsame Ziele erreichbar scheinen, dann versucht jeder in seiner Realität zurecht zu kommen. Und das schwächt das System an allen Ecken und Enden. Viel reden hilft viel. In diesem Sinne noch schöne 3 Wochen Ferien für alle Bayern und allen anderen ein gutes Händchen bei den kommenden Aufgaben.

Bayer
1 Jahr zuvor

Danke für Ihre plastische Beschreibung.
Es ist schön, wenn jemand Quereinsteiger nicht gleich ablehnt, aber sehr wohl um die Problematiken von BestandsKuK und Neulingen weiß – vor allem die Mischung aus Bewährtem und Schülergefordertem, finde ich, kommt top raus.

Ich_bin_neu_hier
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

Feedback/Vorschläge:
a) Didaktische Reduktion bitte stärker beachten (= Ressourcen schonenden Umgang mit der Lebenszeit der intendierten Rezipienten pflegen) und
b) tl:dr an den Anfang stellen.
Danke.

Nähbiene
9 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Dein Beitrag ist wieder Ausführlich, aber es macht Spaß ihn zu lesen. Danke für das tolle Beleuchten der Fähigkeiten, Fertigkeiten und dem Wissen gekoppelt mit eine Menge Praxiserfahrung von Seiteneinsteiger und Quereinsteigern. Heute werden diese Begriffe in Kompetenzen zusammengefaßt……

Jollyroger
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrer

Es ist schade, dass Sie diese Einstellung vertreten. Ich kenne viele Seiteneinsteiger, die wirklich guten Unterricht hinlegen und bei denen die SuS motiviert lernen und Lust am Unterricht haben.
Vllt sollten Sie die Seiteneinsteiger nicht nur als zusatzarbeit betrachten sondern als Möglichkeit auch für sich aus der Zusammenarbeit andere Sichtweisen mitzunehmen, die diese Person aus ihrem bisherigen Arbeitsumfeld mitbringt.

ulschmitz
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jollyroger

Welche SuS an welchen Schultypen meinen Sie? Und dann kommt’s noch sehr auf das bisherige Arbeitsumfeld an, ob’s z.B. für Mitte- und Oberstufe GYM reicht. Das wäre an RS, GemS und GYM reichlich Arbeitsfeld für den öPR, wenn er sich die Unterrichtsverteilung anguckt und feststellen müsste, das die meisten QE in der Unterstufe eingesetzt würden.
Und wie sieht’s aus mit Klassenfahrten, Studienfahrten, Wandertagen, Fach- und anderen Konferenzen.
Was die motivierten SuS angeht, da kenne ich ganz andere Dönskes von QE, die sich z.B. bei SuS unbeliebt machten durch mehrfachen Hinweis auf die Minderleister:innen im “normalen” Kollegium…

mikesch0815
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrer

Aha? Interessant. Kann es sein, daß hier gewisse Furcht vor fachlich kompetenter Konkurrenz herrscht? Das der Seiteneinsteiger vom Fach mehr versteht als der klassische “Straight” Lehrer?

Clemes F.
1 Jahr zuvor
Antwortet  mikesch0815

Warum sollte ein Seiteneinsteiger mehr vom Fach verstehen als der Fachlehrer, dessen Fach “unterrichten an einer Schule” ist – inwiefern kann da ein Seiteneinsteiger “qualifizierter” sein?
Wieso sollte ein Seiteneinsteiger vom Fach “Fachwissenschaft” qualifizierter sein, wenn der Fachlehrer an der Uni diese “Fachwissenschaft” ebenfalls studierte und das sogar 2 mal, während der Seiteneinsteiger in der Regel nur 1-Fach-Fächer studierte?
Ich würde gerne ein OP am offenen Herzen durchführen (der Umgang mit Patienten hat mich schon immer interessiert) oder zur nur ein bisschen “Quatschen” als Psychiater – als Seiteneinsteiger bin ich bestimmt besser qualifiziert als entsprechende Ärzte, weil… äh… ich bin vom Fach.

PaPo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Clemes F.

Und hier haben wir wieder das Prinzip ius talionis… s. Punkt (a) hier: https://www.news4teachers.de/2023/08/bildungsminister-zum-lehrermangel-ohne-seiteneinsteiger-laeuft-gar-nichts-in-der-schule/#comment-538119.

Und wie ich zur fachwissenschaftlichen Qualifikation bereits schrieb:
Ich habe bspw. im Erststudium ein Hauptfach und zwei Nebenfächer studiert, mit einem objektiven Arbeitsumfang (Anzahl der verpflichtenden Teilnahme- und insb. Leistungsnachweise und insg. der mind. notwendigen Vorlesungen, Übungen, Seminare), der denjenigen des äquivalenten Lehramtstudienganges wesentlich übertraf (auch wenn damals Lehramtstudenten regelmäßig ihre bildungswissenschaftlichen Pflichtveranstaltungen quasi als ein 3. Fach verklärten). Und ich schreibe nicht vom Hörensagen, mir sind nämlich nicht nur die damaligen und auch aktuelle Studien- und Prüfungsordnungen bekannt, ich habe nach meiner Promotion auch noch ein ordentliches Lehramtstudium absolviert. Soll ich jetzt auf meine Kollegen herabschauen, weil ich die Fakultas in drei Unterrichtsfächern habe, deutlich mehr „Zeit und Mühen“ in meine Bildung resp. Qualifikation investiert habe o.ä.?

Nichtlehramtstudenten mit absolviertem Diplom-, Magister- oder Masterstudium haben i.d.R. fachwissenschaftliche Vertiefung erfahren (spätestens im Haupt- bzw. Masterstudium), die im Lehramstudium nicht obligatorisch ist (insb. nicht mehr im Lehramtmasterstudium). Daher auch der oftmals despektierliche umgang dieser Studenten mit Lehramtstudenten, die ja ‘weniger’ machen müssten. Soll das jetzt eine Art von Rollenverkehrung ggü. allen Diplomierten, Magistern oder Masters sein, die gerne Lehrer werden wollen?

Und zu behaupten, eine Fachdisziplin im Lehramstudium zu studieren bedeute ein “Fach ‘unterrichten an einer Schule'” zu unterrichten ist doch eine ziemliche Verklärung des (eigenen) Studiums,insb. mit Blick auf die (meinerseits bereits erwähnte) fehlende (auch empirische) Fundierung des Gros an Fachdidaktik, der Theorie-Praxis-DIskrepanz der pädagogischen Inhalte etc.

Und ihr letzter Satz ist eine reductio ad absurdum, kein Argument.

Mathe macht glücklich.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Clemes F.

Ich habe mehrere Jahre an einer Privatschule gearbeitet. Im Fach Chemie hat man dort ausschließlich promovierte Chemiker von der Universität eingestellt. Was konnten die besser?
Versuche! Beide hatten sehr viel Erfahrung mit Versuchen, die nicht unbedingt im Lehrplan standen. Die Schüler waren begeistert von dem Unterricht.

Clara
1 Jahr zuvor
Antwortet  mikesch0815

Glaube ich nicht, zumal das Niveau nicht mehr sonderlich hoch ist und fachliche Kompetenz wenig zählt. Wer digital gut zurechtkommt und sich mit erfreulichen Noten beliebt macht, hat schon viel gewonnen. Die fachlich anspruchsvollen Kolleginnen geraten leicht als erste unter die Räder.

Georg
1 Jahr zuvor

Das Problem wächst sich tatsächlich aus, aber aus anderen Gründen:

So wie es aktuell aussieht, ist in 10 Jahren die große Kinderzahl an den Grundschulen aufgrund der geringen Kinderzahl pro Frau in Deutschland weg, entsprechend später an den weiterführenden Schulen.

Herr Hirsch
1 Jahr zuvor

Es ist mir völlig egal wo die herkommen und wie die Ausbildung abläuft. Ref ist eh eine Farce. Ich würde mich freuen wenn die Quereinsteiger mal länger als 1 bis 2 Jahre im Dienst bleiben und nicht umgehend zurück wechseln.

G. Joachim
1 Jahr zuvor

Sicher ‘könnten’. Am Besten, es wird die dich in der Regel sehr fundierte Lehramtsausbilung gestrichen und setzt zukünftig auf das Quereinsteigertum. So wird doch der berühmte Schuh draus. Die sichs leisten können, geben dann ihre Kleinen an Pivatschulen und hoffen, dass die pädagogische Welt dort noch in Ordnung ist.