Eine 16-Jährige bricht vor knapp zwei Jahren in einer Schule in Hannover mit einem Herzstillstand zusammen, sie erleidet schwere Hirnschäden: Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt konkret gegen einen Lehrer der Schule wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung durch Unterlassen.
Geklärt werden solle, ob dem Lehrer vorgeworfen werden könne, möglicherweise zu spät Hilfe geleistet zu haben, sagte eine Sprecherin der Anklagebehörde am Dienstag. Die Frage sei, ob es einen kausalen Zusammenhang zwischen der möglicherweise verzögerten Hilfe und dem Hirnschaden der heute 18-Jährigen gebe.
Ein notfallmedizinisches Gutachten sei eingeholt worden, um zu klären, ob sofortige Hilfe den Hirnschaden des Mädchens hätte verhindern können, sagte die Sprecherin. Das Gutachten liege vor. Die abschließende Prüfung des Verfahrens und die Entscheidung, ob es zur Anklage komme oder das Verfahren eingestellt werde, stünden noch aus.
Dem Bericht zufolge sackte die Schülerin Ende Februar 2022 auf dem Gang vor dem Lehrerzimmer zusammen – Ursache war ein Herzstillstand durch Kammerflimmern. Bis zu ihrer Wiederbelebung vergingen demnach wertvolle Minuten, das Mädchen überlebte, ist aber seitdem schwerbehindert. Mehrere Freundinnen erlebten den Zusammenbruch mit und versuchten, Hilfe zu holen. Eine Schülerin wählte schließlich den Notruf.
Laut Kultusministerium sollten grundsätzlich alle Lehrkräfte und Beschäftigte in der Schule aktuelle Erste-Hilfe-Kenntnisse haben – mindestens aber die Hälfte des Personals, berichtete die Zeitung. Diese Kenntnisse müssen demnach alle drei Jahre aufgefrischt werden. News4teachers / mit Material der dpa
Tod auf Studienfahrt: Aussagen der angeklagten Lehrerinnen gegen Schüler-Aussagen
Watum gibt es eigentlich immer noch keine medizinischen Fachkräfte in Schulen? Die gesundheitlichen Probleme der Schüler werden ja (gefühlt) nicht weniger sondern mehr und eine Person, die qua Profession immer über aktuelle Kenntnisse der Notfallmedizin verfügt ist sicherlich nicht verkehrt.
Ja, “vor 50 Jahren war das auch nicht notwendig”, aber die Verhältnisse sind andere: Einige Schulen sind mittlerweile anonyme Mammut-Betriebe mit tausenden von Schülern und die Erwartungen der Gesellschaft, an das was Schule zu leisten hat (in diesem Fall wohl zu Recht) haben sich auch geändert.
Exakt so ist es, zumal es oft auch einfach nicht möglich ist sich um betreffende Schülerinnen und Schüler gut zu kümmern. Hier in diesem Fall kann ich mir auch mal wieder richtig blödes zusammen spiel von Umständen vorstellen. Ein erste Hilfe Kurs der alle 3 Jahre wiederholt wird ist trotzdem mal was sinnvolles.
In Brandenburg gab es vor ein paar Jahren ein Projekt mit Schulkrankenschwestern. War wie erwartet erfolgreich und wurde, wie erwartet, eingestellt, weil …zu teuer.
An deutschen Auslandsschulen gibt es oft eine Schulkrankenschwester bzw sogar eine Krankenstation.
Aber in jedem Fall gilt auch: Besser einmal zuviel den Krankenwagen rufen als einmal zu spät.
Es ist für einen medizinischen Laien nicht einfach zu erkennen, dass es sich gerade um ein Herzproblem handelt, auch wenn Herzdruckmassage beherrscht wird. Gerade bei Mädchen und Frauen nicht, die oft über atypische Beschwerden klagen, die eher in Richtung Magen- Darm gehen.
Das bringt nur bedingt was – jeder Mensch sollte in der Lage sein CPR durchzuführen- wir trainieren bei uns in der Schule regelmäßig jeden…. Übrigens ein Schönes Thema für Vertretungsstunden….
In unserer Nachbarschaft hat ein 12 Jahre alter Junge einen Herzinfakt erlitten. Aus mir völlig unklaren Gründen werden jüngere Menschen immer anfälliger für Herzprobleme. Jedoch Lehrer hier in die Verantwortung zu nehmen, halte ich für kompetenzübergriffig.
Die genauen Umstände wurden im Artikel ja nicht genannt.
Deshalb nur ganz allgemein, ohne dem Kollegen einen Vorwurf zu machen: Selbstverständlich sind auch Lehrkräfte verpflichtet, im Rahmen ihrer Möglichkeiten und Kenntnisse Erste Hilfe zu leisten. Sonst liegt unter Umständen unterlassene Hilfeleistung vor.
Ergänze: Das gilt nicht nur für Lehrkräfte. Jede Person ist – im Rahmen seiner/ihrer jeweiligen Kenntnisses und den Rahmenbedingungen/der Situation – dazu verpflichtet.
Es gibt vermehrte Herzmuskelentzündungen durch Corona aber auch durch die Impfung bei jungen Menschen.
Es ist leider egal, wie alt eine Person ist: Herzinfarkt kann jeden treffen, ebenso wie ein Schlaganfall.
Übrigens neigen manche Symptome dazu nicht direkt auf einen Herzinfarkt hinzudeuten.
Prävention: gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, Vermeidung von Übergewicht, Reduzierung des Konsums von Alkohol und Nikotin sowie Stress.
Des Weiteren: In manchen Fällen kann auch ein Arzt daneben stehen und er kann nichts machen, leider. Wenn der Körper der betroffenen Person nicht möchte, ist die Geschwindigkeit und Professionalität der Hilfe leider egal.
… auch Lehrer könnten von medizinischen Fachkräften an Schulen profitieren, denn alters- und stressbedingt ist ein medizinischer Notfall bei Ihnen ebenfalls möglich!
Weil sie die erforderlichen regelmäßigen
Reanimationsschulungen über die ortsansässigen
Rettungsassistenten und Notärzte mit den Schülern
einüben lassen können.
Also medizinische Versorgung kam bei uns durch Schuldanitätsdienst, Schüler aus Klasse 7-12 unterstützt teilweise von der Bibliothekarin. Medizinische Fachkräfte würde ich uns nicht nennen, aber es war auch so selten etwas Schweres, dass eine Fachkraft die nur für Medizin zuständig ist im Grunde nie etwas zutun hätte. 95% sind Kopf/Bauchschmerzen, davon vermutlich so 70% weil keine Lust auf Unterricht. 45min durfte man im SaniZimmer liegen, danach zurück in den Unterricht oder abholen lassen.
Klar wäre eine medizinische Fachkraft sinnvoll, aber das Geld dafür müsste auch erstmal her. Mit mehr Inklusion heutzutage hat man vermutlich auch mehr Schüler mit medizinischen Problemen, da hätte die Fachkraft auch mehr zutun also alle 3 Jahre oder so einmal Krankenwagen zu rufen weil irgendwer gestürzt ist, Sonnenstich, Unterkühlung etc.
Selbst wenn die eine Fachkraft hier gehabt hätten, das dauert ja trotzdem ein paar Minuten bis die da ist. Gut wäre es, aber ich glaube bis sich so etwas durchsetzt dauert es noch. Die Fachkraft könnte genutzt werden um den Schülern Erste Hilfe beizubringen wenn sie nichts zutun hat? Bei großen Schulen kommen da einige Klassen zusammen?
Gibt es noch mehr Informationen zu dem Fall? War es in der Pause? Warum hat es gerade den Lehrer getroffen und nicht andere Kollegen? Vielleicht, weil er in seiner Pause die Tür aufgemacht hatte, als geklopft wurde?
Ja, die wären intressant. Wenn wegen unterlassener Hilfeleistung untersucht wird, muss es ja konkrete Hinweise geben, die zu dem Schluss geführt haben.
Irgendwie muss die LK auf die Situation nicht zeitnah reagiert oder falsch reagiert haben.
Wenn man zwischen den Zeilen liesst, haben die Schüler versucht, Hilfe zu holen und dann den Notruf gewählt. In der Zeitspanne mus die LK irgendwie den Fall mitbekommen haben und nicht entsprechend reagiert haben.
Bei ohnmächtigen Schülern gibt es keine Ausreden. Notruf tätigen, die andere Seite kann zumindest bei Unwissen erste Anweisungen geben.
Alte Beamtenweisheit – wer sich als Erster bewegt, hat verloren.
Unabhängig von dem verhandelte Sachverhalt würde mich ja auch mal interessieren, wie es überhaupt zu derartigem Kammerflimmern bei einer 16jährigen kommen konnte. Zufall oder Miwirkung von… z.B. hmm, Energy-Drink bzw. Zigarette, um mal wahllos herauszugreifen.
Schräge Überlegung…das kann eine Vorerkrankung sein, von der man nichts weiß.
Das Herz hat Kammerflimmern und nachts z. T. sogar Stillstände von mehreren Sekunden.
Manche Menschen haben auch eine genetische Veranlagung, meist wissen sie nichts davon und es ist ein Zufallsbefund, weil es z. B. dem Partner in der Nacht auffällt.
Spielt das wirklich eine Rolle?
Vielleicht hatte die Schülerin auch eine unerkannte Vorerkrankung.
Das Opfer jetzt zu verdächtigen, ist jedenfalls ziemlich daneben.
Ich erwähnte es, wiederhole es aber gern nochmal…UNABHÄNGIG VOM HIER VERHANDELTEN SACHVERHALT… jetzt gelesen?
Es interessiert mich einfach. Ja, klar kann es alles mögliche sein. Wir hatten nur zweimal im letzten Jahr den Notarzt wie Flackern und Flimmern da… nachtem grössere Mengen Energydrinks fast auf Ex getrunken wurden.
Daher mein Interesse… unbhängig vom Sachverhalt der unterlassenen Hilfeleistung. Die ist davon nicht betroffen. War das jetzt unmissverständlich?
Dann lesen Sie ein Fachbuch.
Hier im Kommentarbereich zu einem konkreten Fall, ist die Frage ziemlich daneben.
Vielleicht fragen sie auch besser auf einer Ärzteseite. Da sind die Erfolgsaussichten, eine fundierte Antwort zu bekommen, viel höher.
Z.B. Stromschlag an einem defekten Handyladekabel. Und das ist kein Scherz.
Wo ist denn der nächste Defibrilator gewesen?
Ich gehe mal davon aus, dass diese Frage im Gespräch mit dem Noruf geklärt wurde.
Da die Wiederbelebung erfolgreich war, kann ja auf den Einsatz des DeFri zurückzuführen sein. Letztendlich geht es immer um den Zeitverlust nach dem Einsetzen des Flimmerns.
Dazu muss man erst einmal erkennen, dass es etwas mit dem Herzen ist.
Grundsätzlich wurd bei Pulsslosigkeit und
Apoe/Schnappatmung sofort mit der Herz-Druck-Massage
wie oben beschrieben begonnen.
Der Defibrillator analysiert automatisch,
bei korrekter Anlage am Sternum/Brustbein
und der linken Thoraxseite, ob defibrilliert
werden muss, und bei Kammerflimmern,
z.B. Brugada-Syndrom als Ursache etc.,
löst er dann aus, bei einer Asystolie mit
Nulllinien-EKG löst der Defi nicht aus.
Beim Auslösen dürfen sie den Patienten
nicht berühren, da sie sonst einen Stromschlag
abbekommen.
Derartige DeFi sind günstig erhältlich, Spender werden sich finden.
Bei uns war es der Sponsorenkreis des Krankenhauses.
Der bringt nur bei 2 Helfern etwas….
Normale erste Hilfe hätte möglicherweise auch schon geholfen und hätte auch durchgeführt werden müssen, bis eventuell ein Defibrilator aufgetrieben wird.
Die ersten Minuten sind von enormer Bedeutung.
Boah, echt jetzt? Bei all den guten Ratschlägen habe ich eine ganz einfache Frage.
Wer hat denn schon einmal – außer im HLW-Training – eine Herzdruckmassage inkl. Beatmung bis zum Eintreffen des RTW durchgeführt? Die Frage nach dem Defi ist doch nicht unberechtigt, wenn man bedenkt, dass in weiterführenden und berufsbildenden Schulen oftmals über 800 Personen während der Unterrichtszeit anwesend sind. Auch Schulen, die über einen guten Schulsanitätsdienst verfügen, haben in den seltensten Fällen einen Ambu-Beutel.
Btw zur normalen Esten-Hilfe gehört die Reanimation nicht. In NRW müssen Schulen nur die gesetzlich vorgeschriebene Anzahl von Brandschutzhelfern und Betriebshelfern vorhalten, eine verbindliche Pflicht zur Teilnahme an Erste-Hilfe-Ausbildungen gibt es nicht – außer für Sportlehrkräfte.
Lieber Kollege,
neben meiner Tätigkeit als Lehrer, fahre ich als First Responder an die 240 Einsätze im Jahr und bilde in Erster Hilfe aus…
Reanimation und Bewusstlosigkeit sind die wichtigsten Punkte in der Ersten Hilfe – alles andere bekommt man mit gesundem Menschenverstand hin.
Der Einsatz Defis vorausgesetzt es ist einer da, bringt nur bei mehreren Helfern etwas.
Im Endeffekt ist der Job des Ersthelfers den Notruf abzusetzen und konsequent durchzudrücken bis Hilfe kommt.
Prüfen – Rufen – Drücken
Beatmen ist nice to have – wird aber bei untrainierten Ersthelfern nicht erfolgreich sein oder zu lange dauern….
Auch der Einsatz eines Beatmungsbeutels muss stetig geübt werden und dann braucht man noch ne Absaugung usw….
Defis bekommen Schulen übrigens im Paket mit 20 Reanimationspuppen – kostenlos über die Björn Steiger Stiftung.
Danke! Es ist immer gut, so etwas zu wissen.
https://www.steiger-stiftung.de/wer-wir-sind/
Danke für die Antwort.
Allerdings muss ich sagen, dass es nur wenige Kollegen gibt, die ehrenamtlich als First Responder unterwegs sind. Auch in anderen Ehrenämtern sind Kollegen zu finden.
Zu dem muss ich sagen, Reanimationen sind nie schön, ganz gleich wen ich da zu bearbeiten habe, vor allem da eine gewisser Prozentsatz, trotz richtiger und schneller Hilfe, verstirbt.
Die Vorgabe alle 3 Jahre (nice gilt für alle, die wenig mit der Materie zu tun haben!) auffrischen, bei Kosten zwischen 40 (der günstigste Kurs) und +100€ wird sich das jeder mindestens 3x überlegen, ob der den Kurs macht, weil meist auch ein oder zwei Samstage draufgehen (Freizeit ist manchen sehr heilig).
Die Übernahme der Kurskosten sollte von dem Träger der Schule kommen und dann bitte als Fortbildung von den “hohen” Häusern anerkannt werden.
Wenn es klappt, versuche ich alle 6 Monate einen solchen Kurs zu machen. Einfach weil ich weiß, dass es wichtig ist.
Weiter oben meinte jemand, eine gute Vertretungsstunde. Wenn ich keine Aufgaben von den Kollegen bekomme, sind das meine Vertretungsstunden, die SuS sind mega-happy und würden sich solche Vertretungen häufiger wünschen.
Aktuelles über die Sicherheit im eigenen Haushalt kommt bei mir auch in die Vertretungsstunde rein. Wenn ich einen Einsatz von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei durch das in dieser Stunde vermittelte Wissen vermeiden kann, habe ich schon viel gewonnen. Und verhindere ich so, sogar noch hohen Sachschaden oder gar rette Menschenleben, um so besser. (Irgendso ein Prof. Doc. von der Charitée meinte ja, dass das in den Stundenplan rein soll. Dafür gibt es nur wenige Fächer, die das wirklich unterbringen können.)
Danke für den Tipp des Materials. Klasse.
Von der Beatmung gehen auch einige Ausbilder/Institute weg. Da es nicht sooo viel bringt, gerade wenn man nicht so sicher ist. Dazu ist das oft eine zusätzliche Kopfsache und Hemmschwelle.
– Prüfen (Ansprechbar?, potentielle Gefahren bemerken/meiden + hinweisen)
– andere ggf. einbeziehen zur/als Hilfe
+ Notruf
– Erste Hilfe (Stabile Seitenlage, Herzdruck-Massage, ggf. Defi bei mehreren Personen)
– So lange machen, bis man abgelöst wird … Auch bei der Ankunft des Sanis weiter machen. Die sind oft froh, wenn jemand hilft und sagen schon Bescheid, wenn du weg sollst.
Die Frage nach einem Defibrilator ist zumindest dann unabgebracht, wenn es eine Entschuldigung sein soll, nichts zu tun, wenn der Defibriliator nicht aufzufinden ist.
Ja, vor allem machen Sie mal HLW bis der Rettungswagen endlich da ist! Ich bin ziemlich sportlich und recht gut trainiert, aber ich bin mir nicht sicher, dass ich das alleine physisch durchhalten könnte.
Das ist aber keine Begründung dafür, gar nicht anzufangen. In einer Schule hätte sich bestimmt jemand gefunden, mit dem man sich ablösen kann.
Adrenalin ist das Zauberwort.
Normalerweise sollte das schon gehen.
Wenn der Rettungswagen sooo lange braucht, dann hat man sowieso ein Problem. Zumindest so lange machen, wie es geht. Wenn es dann nicht mehr geht und der Rettungswagen ewig braucht – welcher Grund auch immer. Und keine weitere Person (oder mehrere) anwesend ist, die übernehmen/abwechseln kann … Dann sieht es schlecht aus, man hat allerdings alles versucht.
Ich kann Ihnen sagen, dass eine HLW einen Besuch im Fitnessstudio überflüssig macht. Sie sind danach schweißgebadet, wenn Sie alleine sind. Auch zu zweit ist es anstrengend, zumal der Intervall eingehalten werden sollte. In manchen Gegenden kümmern sich First Responder oder gar die freiwillige Feuerwehr um die HLW, weil es die Überlebenschancen der Patienten erhöht. Trotz allem manchmal ist selbst die schnellste und richtig durchgeführte Hilfe nutzlos, wenn der Körper des Patienten nicht mehr möchte. Alle, die eine HLW durchführen und trotzdem nicht das Wunschergebnis bekommen, geben ihr BESTES und leiden genauso unter dem Ergebnis wie andere auch.
Rettungsfrist in NRW sind 12 Minuten …
Ja, in der Theorie. Beim letzten mal hat das deutlich länger gedauert, bis der Wagen auf dem Schulhof war.
Je mehr Adrenalin, um so mehr Fehler und umso mehr zerdrückte Rippen und Co.
Die (oft völlig überschätzte, weil Filmklischee) Leistungssteigerung durch Adrenalin hat einen hohen Preis.
Rippenbrechen muss ich sogar, damit die HLW besser funktioniert. Je älter der Mensch desto lauter das Knacken (Sorry, das konnte ich mir jetzt echt nicht verkneifen).
Der größte Fehler ist nichts zu machen, also Rippenbrechen und ab dafür.
Was glauben Sie wohl, wie sonst die 5-7 cm Eindrücktiefe bei der HLW zustande kommt?
Bei Säuglingen und (Klein-)Kindern bitte anders Hand haben, sonst ist es wirklich ein “hoher Preis”.
Ansonsten noch mein Tipp: Gehen Sie ehrenamtlich zu den Rettungsdiensten. Die Hauptamtlichen freuen sich über Kameraden, die am Wochenende einspringen und die Versorgung sicher stellen.
20-30 Min, wenn sich der Sanka und der Notarzt nicht verfahren! (Man beachte: Wohnen in der Stadt: RD schneller als 12 Min vor Ort, wohnen auf dem Land min 12 Min oder mehr)
Schon im Mutterleib können Kinder Herzfehler entwickeln oder einen Schlaganfall erleiden. Dass Jugendliche plötzlich ein schwerwiegendes gesundheitliches Problem haben, kam auch vor Corona vor. Doch nachdem sowohl die Krankheit als auch eine Impfung gegen sie zu Herzschäden führen kann, frage ich mich: Ist die Frage nach dem Impfstatus tabu?
An alles Mögliche wird gedacht (was grundsätzlich nicht falsch ist), aber nicht oder nur insgeheim an die Folgen einer Infektion oder Impfung?.
In einer solchen Situation ist der Impfstatus maximal uninteressant!
In der Ursachenforschung für das Herzproblem stellt sich dann evtl. die Frage nach vorhergehender COVID-1-Erkrankung oder Impfstatus, aber das klären Arzt und Patient ab, nicht die Ersthelfer!
Das weiß ich doch auch! Aber nachdem Streeck die mangelnde Aufarbeitung der in der Pandemie gemachten Fehler beklagt hat, wollte ich die Impfung als mögliche Folge gesundheitlicher Beschwerden junger Menschen nicht unerwähnt lassen.
https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/interview-corona-pandemie-virologe-hendrik-streeck-karl-lauterbach-hat-einen-fehler-gemacht-die-impfung-als-nebenwirkungsfrei-zu-bezeichnen-li.2153303 Der Fall ereignete sich zu einer Zeit, als die Schülerimpfungen begonnen hatten.
Die Schüler hat man gnadenlos mehrfach durchseuchen lassen in den Schulen. Das COVID-19 aufs Herz gehen kann, ist belegt. Aber is klar: im Falle einer Herzerkrankung war es die Impfung, nicht COVID-19.
Ich dachte wirklich, dass diese Impfschwurbelei irgendwann mal durch ist!
So ist es, danke.
Stand derzeit ist: Die Wahrscheinlichkeit, nach covid am Herzen zu erkranken, ist ca 4mal so hoch wie nach Impfung.
Außerdem ist ohne Impfung die Chance, weitere Folgeerkrankungen zu bekommen, höher.
https://herzstiftung.de/service-und-aktuelles/presse/pressemitteilungen/herzmuskelentzuendung-corona-impfung
Ich selbst hatte nach der dritten Impfung eine Myocardie. Sie ist wieder ausgeheilt. Meine Ärztin meinte, dass es immer nur eine Risikoabwägung sein kann. Ich habe das Risiko abgewägt und die vierte Spritze bekommen.
Da von Impfbeschwurbel zu reden, finde ich unpassend.
Es gibt einen Unterschied zwischen Kausalität und Korrelation. Wenn Sie nicht kurz vor der Impfung Ihr Herz haben untersuchen lassen, werden Sie nie wissen, ob Sie bereits vor der Impfung die Myocardie hatten. Und ja, natürlich ist es eine Risikoabwägung, die jeder für sich treffen muss. Es bleibt trotzdem Schwurbelei, bei einer Herzerkrankung sofort auf die Impfung zu verweisen, wenn bekannt ist, dass COVID-19 deutlich häufiger Herzerkrankungen auslöst.
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132701/COVID-19-Empfehlungen-bei-kardialen-Komplikationen
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/137161/Long-COVID-subtile-Myokarditis-erklaert-kardiale-Symptome-nach-milder-Erkrankung
Vielleicht hilft dieser Artikel weiter, um die Risikoabwägung zu treffen.
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/136834/COVID-19-Myokarditis-nach-Impfung-weiterhin-sehr-selten
Ich hab mich entschieden, lieber die Impfung als die Arschkarte, schon vor langer Zeit! An Lisa wäre Ihr Post besser adressiert.
Der Link war auch eigentlich an Lisa adressiert.
Man sollte noch an viel mehr denken
https://herzstiftung.de/service-und-aktuelles/presse/pressemitteilungen/gemeinsam-gegen-pl%C3%B6tzlichen-herztod
https://www.kardionet.de/tipps/herzinfarkt-junge-menschen/
Danke. An die Folgen des Passivrauchens für die Kinder habe ich jetzt zwar spontan nicht gleich gedacht. Aber auch das war mir (wie alles andere auch, von den Zahlen mal abgesehen) bekannt.
Allerdings finde ich, dass die Herzspezialisten in den Artikeln Sars CoV 2 gemeinsam mit der Influenza hätten erwähnen sollen. Gerade wo doch Lauterbach als Gesundheitsminister “netterweise” behauptet hat, die Impfung gegen Corona sei nebenwirkungsfrei.
Wo hat er das denn behauptet?
Der angeklagte Lehrer tut mir leid.
Primär erfolgt nach der Feststellung
der Pulslosigkeit an der Halsschlagader
die sofortige Reanimation in einer Frequenz
von 100 x pro Minute im Rhythmus zum
Beispiel des Liedes “Staying alive” von den Bee gees,
wobei ein 5 bis 7 cm tiefes Eindrücken
des Brustkorps/Thorax im Bereich des
mittleren Brustbein/Sternum in einem Wechsel
von 30 x Drücken : 2 x Mund zu Nase/Mund-Beatmungen
erfolgt.
Eine Person muss den Notruf wählen.
Bewährt haben sich regelmäßige
Reanimationsschulungen an den Schulen unter
der hinzuziehung ortsansässiger Rettungsassistenten
oder auch von Notärzten.
Frequenz 100 – warum? Die normale Pulsfrequenz im Ruhezustand wird mit 60 bis 80 Herzschlägen pro Minute angegeben. Die Atemfrequenz liegt im Ruhezustand bei 16 bis 18 Atemzügen.
Bei Kammerflimmern reicht vermutlich als Erstmaßnahme ein Präcordialer Schlag auf den Brustkorb aus, um das herz entweder wieder in den Takt zu bringen oder aber zum Stillstand.
Die Druckfrequenz von 100 geht aus der Leitlinie hervor (AWMF-Leitlinie kardiopulmonale Reanimation ).Ein präkardialer Faustschlag ist ein Versuch,
der allerdings fast nie ein Kammerflimmern terminiert.
Bei sehr jungen Patienten mit einem Kammerflimmern liegt zumeist eine Reizleitungsstörung bei Gendefekten vor, bei denen das Kammerflimmern sehr schwer zu unterbrechen ist mit Amiodaron, Magnesium und Defibrillationen.
Ich erlebte eine derartige Reanimation als Notarzt bei einer 21 jährigen Frau, die direkt im Beisein von DRK-Mitarbeitern bewusstlos und Pulslosigkeit reanimationspflichtig wurde.
Wir haben diese junge Frau über 40 Minuten mit HDM Herz-Druck-Massage mit 14x Defibrillation, und 8 Ampullen Amiodaron und Magnesium iv schließlich erfolgreich reanimiert. Sie hatte am Folgetag zunächst eine Beeinträchtigung der Sehrinde, sie war aber schließlich nach einer Woche ohne kognitive Defizite REA-fähig.
Ein Jahr nach dem Ereignis trafen wir uns als das Reanimationsteam mit der Patientin zum gemeinsamen Grillen. Sie arbeitet wieder und hat ebenso wie der Vater und der Bruder einen implantierten Defibrillator.
https://www.aerzteblatt.de/archiv/63080/Ploetzlicher-Herztod-bei-jungen-Menschen-durch-kardiale-Gendefekte
Achtung, für die Anwälte der angeklagten
Lehrperson ist es wichtig zur Entlastung
des Mandanten zu wissen, das eine sehr
hohe Wahrscheinlichkeit für eine genetischen
Disposition zum “Plötzlichen
Herztod” vorgelegen hat.
Diese genannten Fakten, hier der Artikel
im Deutschen Ärzteblatt dienen
als Entlastungsmaterial.
Meine damalige Patientin mit einem
Long-QT-Syndrom hat damals nur ohne
neurologische Defizite bei Kammerflimmern
überlebt, da sofort professionell ausgebildete
Fachkräfte vor Ort waren, in diesem Fall
nämlich der gesamte Ortsverband
des DRK, in dem die Patientin Mitglied ist.
Lehrer kann man meiner Meinung nach nicht
für eine fehlende Ausbildung in Reanimation
verantwortlich machen, erst recht nicht,
wenn der Arbeitgeber derartige Veranstaltungen
nicht durchführt.
In den skandinavischen Ländern erlernt
jeder Schüler regelmäßig in gut strukturierten
Kursen die leitliniengerechte Reanimation.
Warum ist das nicht Deutschland möglich ?
Danke, die Profisicht ist interessant!
Zu CPR: In Niedersachsen sind Lehrende verpflichtet, alle 3 Jahre einen ganztägigen Erste-Hilfe-Kurs zu absolvieren. Und da wird u.a ausführlich CPR am Dummy trainiert. Auf Unwissen kann sich also niemand hier berufen.
Wahrscheinlich hatte die Schülerin keine Chance auf eine unversehrte Rehabilitation, da nur eine unmittelbare Reanimation mit einer ausreichenden kardialen Zirkulation cerebrale Schäden zu verhindern mag.
Auch als Notarzt sollte man Ersthelfer nicht verwirren:
Richtig für Ersthelfer/Laienretter ist:
Prüfen:
Bewusstlosigkeit vorhanden?
Atmung kontrollieren?
Ausreichende Atemzüge 2mal in 10sec – eindeutige normale Atmung?
(nach Luft schnappen ist kein normales Atmen)
Ist das nicht vorhanden oder zweifelhaft beginnt der Ersthelfer
Nach lautem HILFE-Ruf und dem Absetzen des Notrufes und lautem HILFE-Ruf – hierfür hat sich die Freisprecheinrichtung des Handys bewährt -mit der Reanimation.
Faustregel – ein Drittel der Brustbreite eindrücken (kann man mit der Faust abmessen)
Die Beatmung sollte vom Ersthelfer nur dann durchgeführt werden, wenn dies regelmässig geübt wurde oder eine zweite Person da ist. Im Zweifelsfall gilt durchdrücken bis Ablösung kommt. (Im Idealfall findet sich jemand nach 2min)
Für die Schulung der Laien-Reanimation gibt es ausreichend ausgebildetes Personal in den verschiedensten Hilfsorganisationen.
Die Kontrolle der Pulslosigkeit hat man aus gutem Grund in der Laienreanimation weggelassen. Hier gibt es zu viele Fehler und Fehlinterpretationen (z.B. das der eigene Puls vor Aufregung wahrgenommen wird.)
LG von einem Rettungsdienst Kollegen und EH Ausbilder
Deshalb werden hier im Ort an den Schulen Schulungen für die Reanimation durchgeführt.
Und womit verwirre ich die Ersthelfer, etwa mit
der Pulskontrolle ?
Natürlich wird bei Apnoe und Bewusstlosigkeit
sofort reanimiert.
“hierfür hat sich die Freisprecheinrichtung des Handys bewährt ”
Was, wenn im Schulgebäude kein Netz ist und/oder die Lehrkraft ihr privates Handy nicht dabei hat?
Nicht vergessen werden sollte, dass Stimulanzien wie Ritalin das Herz belasten und immer mehr ADHS-Diagnostizierte Stimulanzien einnehmen, ohne dass z.B. eine gefährliche QT-Zeit-Verlängerung abgeklärt wurde, weil viele Ärzte darüber nicht ausreichend informiert sind.
Hmmm, wer kann es sich vorstellen, dass es im Falle eines Herzinfaktes eines Kollegen / einer Kollegin in der Schule zu einem Gerichtsverfahren gegen Frau Feller kommt, nachdem sie ausdrücklich auf die gesundheitgefährdende Belastung von KuK im Dienst in der Schule aufmerksam gemacht worden ist … und sie mit den Worten – “wir sind auf einem guten Weg – ihr müsst euch ein wenig gedulden” reagiert.
Komisch – ich nicht!
Tja….das ist einer der entscheidenden Unterschiede zwischen Oben und Unten.
btw: der Kollege, der unvermittelt mit dieser gruseligen Situation konfrontiert wurde und anscheinend nicht reflexbogenartig das Richtige getan hat, tut mir echt leid.
Hätte er zu der Zeit Unterricht gehabt oder wäre noch nicht am Dienstort gewesen, dann bliebe ihm die nun klassisch drohende Verurteilung wegen unterlassener Hilfeleistung erspart.
Das Schicksal ist ein echtes Arschloch – da helfen dem Kollegen auch die fleißig hier vorgetragenen Schlaumicheleien nichts.
Und wieder eine gute Bestätigung der alten Weisheit: Nicht im Lehrerzimmer sein oder anderswo, wo man greifbar ist, wenn man frei hat.
Einfach ein (schreckliches) Unglück?
Nicht, wenn irgendwo ein Lehrer greifbar ist, dem man ans Zeug flicken kann.
Mal abgesehen davon, dass es für mich persönlich nagezu unvorstellbar ist, wie SuS …
1. im laufenden Schulbetrieb (!!) keinen L erreichen können
2. und wieso der “öffnende” Kollege nicht sofort Notarztruf absetzt und (wirkungslose, aber egal) EH-Maßnahmen einleitet.
Aber das war bei dem anderen Fall ja auch so…was geht in deutschen Schulen ab?
Und wie kommt man an so eibe Schule, wo es scheinbar Gewohnheit ist dass Lehrer abchillen und nix machen können, bis dann “sowas” als Spitze des Eisberges das Chaos aufdeckt?
Es muss da ein ganzes Schuluniversum geben, dass ich nicht kenne…
In der HAZ ist der Ablauf genau beschrieben.
25 Minuten (!!!) zwischen Kollaps + Notruf und Eintreffen des Notarztes. Offenbar keine Herzmassage. Dabei lernen LehrerInnen in NDS alle 3 Jahre in verpflichtenden Erste-Hilfe-Kursen genau dies. Absetzen des Erstnotrufs durch eine Mitschülerin, nicht durch das Sekretariat.
Seehr viele Fragen sind offen, was sich an diesem großen Gymnasium in Hannover genau ereignet hat…
25min? Bis das NEF eintrifft? Eher unwahrscheinlich….
Leider exakt so. Ablauf laut HAZ (Hannoversche Allg. Zeitung, leider Paywall):
7.57Uhr Kollaps des Mädchens
8.01 Notruf durch Mitschülerin
8.25 (!!) Beginn Reanimation durch Rettungsdienst
Es ist offenbar alles schief gelaufen, was nur denkbar ist. Tieftraurig.
Diese Uhrzeiten sehen für mich nicht nach “Pause” aus, sondern eher vor Unterrichtsbeginn. Da scheint einiges im Argen zu sein! Warten wir mal die Berichterstattung dazu ab und schauen was bei den Ermittlungen und dem möglichen Gerichtsverfahren folgt.
Der Deutsche Rat für Wiederlebung bietet umfassendes Material zur Reanimation für Schulen:
https://www.grc-org.de/laien-schulen/50-45-Reanimationstraining-fur-Schuler-innen
https://www.grc-org.de/laien-schulen/41-45-Videos-fur-den-Schulunterricht
Wo hat die hälfte des Personals ErsteHilfeKenntnisse? Wir haben Ersthelfer, 8% des Kollegiums. Und als Ersthelfer und ehemaliger Sani: wie will ich ohne entsprechende Ausstattung das erkennen? Kammerflimmern kann es sogar zu herzschlagähnlichen Zuckungen des Oberkörpers kommen. Einen PulsOxis haben wir als Schule nicht. Und man muss die Situation auch erst einmal einschätzen. Weiß jemand genau, wie lange es von Kenntnisnahme bis zur ersten Massage gedauert hat?