
Bei der Lehrerversorgung ist an Berlins Schulen keine nachhaltige Entspannung absehbar. Der Bestand an Lehrkräften sinkt trotz kontinuierlicher Neueinstellungen, die Zahl der Schülerinnen und Schüler nimmt dagegen zu, wie Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) am Dienstag nach der Senatssitzung erläuterte. Dort hatte sie zuvor den Jahresbericht zur Entwicklung der Schülerzahlen und zum Lehrkräftebedarf vorgestellt. Nicht zuletzt die hohe Zahl an Pensionierungen verschärft das Problem.
Schülerzahl steigt kräftig weiter
Der Handlungsbedarf ist aus Sicht der Bildungssenatorin offensichtlich: Nach den Daten aus dem von ihr vorgelegten Bericht besuchen im laufenden Schuljahr 2023/2024 insgesamt gut 355.000 Schülerinnen und Schüler die öffentlichen allgemeinbildenden Schulen. Laut der Prognose wird diese Zahl in den nächsten zehn Jahren weiter auf rund 372.200 im Schuljahr 2032/2033 steigen. Das ist ein Plus von 17.000 Schülerinnen und Schülern, etwa fünf Prozent über alle Jahrgangsstufen hinweg.
Gleichzeitig sinke der Bestand an Lehrkräften aufgrund von Pensionierungen und sonstigen Abgängen um rund 1600 jährlich, sagte Günther-Wünsch. In den kommenden Jahren ist nach Einschätzung der Bildungsverwaltung deshalb weiterhin eine Lehrkräftelücke zu erwarten.
Zum neuen Schuljahr fehlen 700 Lehrkräfte
Das ist auch für das kommende Schuljahr so: Nach den vorliegenden Daten mit Stand Ende Mai sei von 695 fehlenden Lehrkräften an Berliner Schulen auszugehen, sagte Günther-Wünsch. Allerdings seien es im vergangenen Jahr mit etwa 1500 deutlich mehr gewesen.
«Wir haben noch ein Zeitfenster zur Einstellung bis Ende des Schuljahres», sagte die CDU-Politikerin. In der Regel werde diese Zahl bis dahin noch nach unten korrigiert. Auszuschließen sei aber auch nicht, dass sie noch steigen könnte, etwa wenn Lehrkräfte, die zugesagt hatten, eine Stelle anzutreten, doch noch abspringen.
Die Senatorin will Gespräche mit den Praktikern führen
Günther-Wünsch kündigte an, mit Schulaufsichten und Schulleiterverbänden in den kommenden Monaten darüber sprechen zu wollen, wie sich die begrenzte Ressource Personal da einsetzen lasse, wo sie gebraucht werde. Für den Kernunterricht – also die Fächer, die durch die sogenannte Stundentafel und das Einhalten der Rahmenlehrpläne vorgegeben sind – sind nach Angaben der Bildungsverwaltung rund 18.000 Lehrerstellen nötig.
Hinzu kommen aber weitere Angebote wie Förder- und Teilungsunterricht, so dass der Bedarf im laufenden Schuljahr bei insgesamt gut 32.000 Stellen liegt. Genau hier sieht Günther-Wünsch Gesprächsbedarf. Bisher würden die Stellen nach dem Gießkannenprinzip verteilt.
Künftig sollen die unterschiedlichen Bedingungen an den rund 800 öffentlichen Schulen in Berlin stärker berücksichtigt werden, kündigte Günther-Wünsch an. Das heißt, manche Schulen müssen dann unter Umständen auf Stellen verzichten. «Es wird Entscheidungen zu treffen geben, die nicht alle draußen in der Praxis zufriedenstellen.»
Lehrerberuf soll attraktiver werden
Gleichzeitig gehe es darum, den Lehrerberuf attraktiver zu machen, sagte die Senatorin. «Die Verbeamtung treiben wir intensiv voran.» Das Ziel sei, die Kolleginnen und Kollegen in Berlin zu halten. Eine weitere Möglichkeit sei, den Einsatz von sogenannten Ein-Fach-Lehrkräften zu ermöglichen – also solchen, die anders als bei der klassischen Lehrerausbildung nur ein einzelnes Fach unterrichten.
«Wir sind dazu im Austausch mit der Wissenschaftsverwaltung», sagte Günther-Wünsch. «Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir im kommenden Jahr zu Ergebnissen kommen.» Ob solche Maßnahmen ausreichen, wird sich zeigen. News4teachers / mit Material der dpa
Wie schon gesagt, haben die Verantwortlichen anscheinend wieder aufs falsche Pferd gesetzt. Die Wieder Verbeamtung war als Lösung des Lehrermangels gepriesen worden. Sie verschlingt perspektivisch Millionen, die vielleicht für bessere Arbeitsbedingungen hätten genutzt werden können.
Wäre natürlich viel besser, wenn das Geld monatlich in die Renten- und Krankenkassen eingezahlt werden müssen. Das Geld wäre dann nicht perspektivisch weg, sondern sofort.
Vielleich informieren Sie sich mal, warum die Länder wirklich so gerne verbeamten. Ommmm … ich krieg schon wieder Puls …
Man kann jetzt schon lesen, dass die Pensionskosten die öffentlichen Haushalte enorm belasten. Vielleicht informieren Sie sich mal. Mein Puls steigt gerade……
Das sind die Menschen, für die die Länder Rückstellungen hätten bilden müssen, was sie aber nicht getan haben. Das Geld ist weg. Und das hat nichts mit den aktuellen Neuverbeamtungen zu tun.
Das ist richtig. Der Topf wurde gebildet und anderweitig verwendet/verschwendet.
Andere Perspektive: Wäre dies nicht so, würden Beamte nochmal vieeel mehr verdienen, als profilgleiche Angestellte. Auch das darf man mal ansprechen und hinterfragen.
Weiß jetzt nicht, ob das “gerecht” ist … Wenn wir schon immer von “Bildungsgerechtigkeit” sprechen…
Die Gehälter der Angestellten sollen ja ruhig angehoben werden, das ist gar nicht das Problem. Das Problem ist das Beamtenbashing und das es an der falschen Stellen angebracht wird. Beamte haben immer wieder (zumindest in NRW) auf Gehalt verzichtet, damit Rücklagen gebildet werden können. Das ist nicht passiert.
Beamte sind auch nicht teurer als Angestellte. Durch die Beihilfe sparen die Länder massiv Geld, da ja nur gezahlt wird, wenn ich beim Arzt war.
Es müssen keine laufenden Zahlungen in die Rentenkasse geleistet werden, das Geld hätte man sinnvoll anlegen können.
Und bei der Pension bitte auch noch die Krankenkassenbeiträge abziehen.
Wenn ich nicht verbeamtet worden wäre, dann hätte ich die IT Branche niemals verlassen. Das habe ich mir damals schon durchgerechnet. Und die Pension war für mich auch ein Grund, um auf Gehalt zu verzichten. Das geht gerade vielen so.
In spätestens 15 Jahren wird es keine Pension mehr in der jetzigen (realen, kaufkraftbereinigten) Höhe geben. Machen Sie sich nichts vor!
Sehe ich ähnlich mit dem Topf.
Da gibt es andere “Angriffspunkte”, bspw.:
Die Höhe der Pension kann man natürlich schon mal in Frage stellen.
Generell sind Ehezuschlag und Kinderzuschlag (+Kindergeld) auch ein Punkt, welcher zu diskutieren wäre … Dort sehe ich tatsächlich eine fragwürdige Art der Bevorzugung gegenüber Angestellen bei gleichen Arbeitgeber – wie ist das “zu rechtfertigen”? Ich weiß es nicht so recht …
“Ehezuschlag und Kinderzuschlag” – Durch nichts zu rechtfertigen.
Beamte sind nur als Ruhestandsbeamte teuer.
Die Gehälter der Tarifbeschäftigten können gar nicht so angehoben werden, dass am Ende einer 45-jährigen Dienstzeit die Höhe der gesetzlichen Rente inkl. der VBL-Rentenzahlung der Höhe der Pension bei gleicher Dienstzeit entspricht.
Also schön die Parteien wählen, die Bürgerversicherungen und eine gemeinsame Rentenkasse (seit Langem) fordern!
– Kostenverlagerung nach hinten. Bestenfalls nach Wahlperioden und Versprechen ohne Bezug dessen.
– Bindung von Lehrkräften an den Staat
– Bindung durch Rückzahlungen/Einzahlungen in die Rentenversichedung bei Jobwechsel/Kündigung der Beamtung
– Verpflichtungen und leichtere Handhabungen bei Versetzungen
– Konkurrenzbildung zu Privatschulen durch höheres Gehalt
– Eingliederung(-sversuch) von angestellten LuL, aufgrund höherer Bezahlung und(/trotz) (Versuch des) überwiegend gleichen Profils
– Rechtfertigung einer Akademinsierung (vollwertiges Studiums) erst nach 2. StEx (bei 1./2. StEx)
– Damit auch Begründung der Ungleichstellung in der Praxis (“Qualifizierung” … Trotz wie gesagt nahezu gleichen Forderungen an den Beruf)
– Überprüfung “der Eignung” durch das 2. StEx/Ref. und auch ggf. danach noch
– Versetzungsrechtfertigungen an Brennpunktschulen und “unbeliebten” Örtlichkeiten
Meinen Sie vielleicht die Gründe?
Joa, so was hatte ich auch im Kopf. Liest sich ziemlich komplett.
Ich spüre hier Berliner GEW-Vibes.
“Die Lösung” – Was einfach Blödsinn ist. Weder wurde die Verbeamtung als “die eine Lösung” propagiert. Noch verschlingt sie perspektivisch mehr Millionen, als bei Angestellten.
Die Verbeamtung kam deshalb, damit nocht noch mehr Lehrer Berlin nach dem Referendariat verlassen und vor allem auch an Berlin gebunden bleiben. Wer auf Lebenszeit verbeamtet ist, muss eventuell auch ein Leben lang bleiben.
Da es keine Mehrausgaben gibt, wie von dor und der GEW gerne propagiert, erübrigt sich auh eine andere Verwendung des Geldes.
Möge der Klüngel aus GEW und Bildungsministerium in Berlin irgendwann mal ein Ende finden. Den Kollegen dort ist es nur zu wünschen.
Das war ja eben die größte Lüge, dass angeblich so viele wegen der Verbeamtung Berlin verlassen. Viele gingen einfach in ihre Heimatorte zurück. Das war alles. Passiert jetzt genauso. Hat also auch diesbezüglich nichts gebracht.
Als einer der Lehrer, die u.a. wegen der Nichtverbeamtung (in Verbindung mit hohen Mieten) Berlin nach dem Referendariat gemeinsam mit etwa einem Drittel meiner Mitreferendare verlassen hat kann ich sagen, dass Sie keine Ahnung haben. Ich wäre damals gerne geblieben, wenn dieser Nachteil nicht bestanden hätte. Jetzt lebe ich in einer großen Neubauwohnung in guter Lage einer Großstadt, die ich mir in Berlin niemals hätte leisten können.
Haben denn alle Referendare so reagiert wie Sie? Sind denn alle weggezogen wegen der Verbeamtungsfrage? Das war doch offensichtlich nie so. Und zieht jetzt keiner mehr weg? Das ist doch offensichtlich auch nicht so.
Wie wird man denn Lehrer in Orten, die keine Lehrerausbildung anbieten können, wenn alle am Ort ihrer Ausbildung bleiben?
Bitte nicht immer sich selbst zum Maßstab für alle anderen machen.
Einige – einige … Wie immer im Leben.
Vergleichen sollte man diesbezüglich mal die Löhne von angestellten LuL in Berlin mit anderen Ländern. Das erweitert hoffentlich einen Horizont der Perspektive und des Nachdenkens.
Bitte nicht so nebulös. Bitte konkret.
Ok, ich habe es überlesen. Sie schrieben ein Drittel. Wie können wir das nachprüfen? Ich kenne eine Referendarsgruppe, da sind alle in Berlin geblieben (als angestellte Lehrer).
Zahlen! Es wurde nicht gesagt, das sei gar nicht geschehen, sondern nicht so sehr wie berichtet. An unserer Schule fingen jedes Jahr Referendare als neue (angestellte) Lehrer an!
Die Zahlen wurden hier schon in der Vergangenheit gemeldet. Hier ging es um die Motive.
Die Zahlen in der Vergangenheit sprachen z.B. von 600 Lehrern, die in einem Jahr (Schuljahr?) Berlin verlassen hätten. Diese Zahl wurde vereinnahmt als Argument für die Verbeamtung, aber ein Teil dieser Abwanderer war ja bereits verbeamtet und niemand hatte überhaupt diese 600 Lehrer befragt, warum sie Berlin verließen. Manche zogen einfach nur um, wie es immer noch geschieht. Trotzdem würde immer wieder diese Zahl genannt als Argument.
Die meinen Sie?
Keine Ahnung, woher Sie Ihre Zahlen haben. Die Senatsverwaltung hat da andere genannt:
https://www.tagesspiegel.de/plus/bilanz-der-fehlenden-verbeamtung-1100-junglehrer-haben-berlin-verlassen-519216.html
Ich habe vom Senat einen Brief bekommen, in dem ich darum gebeten wurde mich doch verbeamten zu lassen. Ich vermute, dass es vor allem darum geht, Lehrkräte an Berlin zu binden.
Ich habe mich bewusst gegen eine Verbeamtung entschieden (warum ist hier nicht wichtig), aber ich mache gerade die Erfahrung, dass die Privatschulen hier in Berlin teilweilse viel bessere Angebote liefern, vor allem für diejenigen, die die Zulage zur Stufe 5 nicht mehr bekommen. Sollte der Senat vielleicht da nachbessern? Ich würde es mir wünschen, weil es schon ärgerlich ist, die gleiche Arbeit machen zu müssen, aber deutlich weniger Geld dafür zu bekommen… Ich bezweifle jedoch, dass da noch irgendwas kommt.
Privat ist eben privat. Da gilt doch immer, was der jeweilige Arbeitgeber oder der Tarif bestimmt.
Die Nachbesserungen versprach die CDU vor den letzten Wahlen. Nun lässt sie die 8000 Lehrer, die ihr das glaubten, im Stich. Siehe das vierblättrige Kleeblatt!
PS: Dass man gebeten wird, sich verbeamtet zu lassen, ist doch eine Phase.
Allerdings nützt es dem Dienstherrn tatsächlich. Streiks Berliner Lehrer dürften bald der Vergangenheit angehören.
Von welchen Anbietern sprechen Sie?
Was hätten die Länder angesichts der – zu – wenigen verfügbaren Lehrkräfte DERZEIT machen sollen?
Man darf nicht vergessen, dass die Verbeamtung vor allem in großer Zahl Lehrkräften zugute kommt, die bereits Lehrer sind. Das heißt, dadurch gibt es zunächst einmal keinen Lehrer zusätzlich.
Ob nun weiterhin Lehrer abwandern, würde mich mal interessieren. Seinerzeit verwies man auf diese Lehrer-Umzüge als Argument für die Verbeamtung, obwohl unter diesen Umzüglern auch verbeamtete Lehrer waren. Das verschwieg man meist.
Den nicht zu verbeamtetenden Lehrern, die – weil am ältesten – am längsten die Vorzüge des Beamtentums nicht haben konnten, gab man ein Almosen. Besser als nichts, ja, aber lange kein Ausgleich. Die CDU versprach in der Opposition deutliche Verbesserungen dieses Nachteilsausgleichs. Bis heute ist nichts davon geschehen. Schäm dich, CDU.
Überschrieben mit “Ein Nachteilsausgleich, der fair und gerecht für alle Berliner Lehrkäfte ist” … Unterzeichnet mit Wegner und Günther-Wünsch, Fraktion der CDU. Was schert mich mein Geschwätz von gestern?
Hier: https://www.parlament-berlin.de/ados/19/BildJugFam/vorgang/bjf19-0135-v.pdf
Richtig. Etwa 8000 Lehrer in Berlin warten auf die Erfüllung dieser Wahlversprechen.
Da (!) gebe ich Ihnen sogar recht.
“Man darf nicht vergessen, dass die Verbeamtung vor allem in großer Zahl Lehrkräften zugute kommt, die bereits Lehrer sind.”
–> Den Eindruck habe ich auch. Ich denke außerdem, dass die Verbeamtung nur für die Leute attraktiv ist, die sowieso schon wussten, dass sie unbedingt Lehrer werden wollten.
Ich bezweifle daher, dass die Ein-Fach-Lehrer helfen, viel gegen den Lehrermangel tun zu können. Ich kann aber auch falsch liegen… Das sind ja dann meistens Leute, die in einem Fach spezialisiert sind und entsprechend außerhalb der Schule ein gutes Gehalt und schon verschiedene Jobs womöglich hatten. Ich behaupte, dass die meisten Quereinsteiger nicht auf die Verbeamtung aus sind (das sollte ja dann schließlich eine Entscheidung möglichst bis zur Pension sein…). Aber warum dann an die Schule wechseln wo das Gehalt womöglich niedriger ist (Stichwort: Wegfall Zulage zur Stufe 5)?
Ein-Fach-Lehrer dürften auch oft ausländische Lehrer sein, die nur in einem Fach eine Lehrerausbildung haben.
Die CDU in Berlin ist einfach eine “bildungspolitische Katastrophe”. Wer einen neuen Aufbruch erwartete, wurde bitter enttäuscht. Was hat sie zuerst gemacht? Die Daumenschrauben angezogen und mehr Klassenarbeiten verfügt. Als ob irgendetwas dadurch besser wird.
Obwohl fast alle Deutschlehrer für eine Verringerung der 5 Teilbereiche sind, hat Frau Günther-Wünsch das abgelehnt. Man hetzt nun nur noch den Noten hintherher und wird geradezu gezwungen, zu tricksen.
Als Nächstes sollen in 5 und 6 einheitliche Klassenarbeiten geschrieben werden. Das heißt, du arbeitest nur noch für diese Klassenarbeiten, nicht mehr, was deine Klasse gerade braucht und nötig hat, damit die Klassenarbeiten bei dir nicht zu schlecht ausfallen.
Das ist alles so “bildungspolitisch unschlau”. Politik aus dem Elfenbeinturm heraus und meilenweit an der Realität vorbei. Beraten wahrscheinlich von Leuten, die selbst nie Lehrer waren oder zumindest schon lange nicht mehr.
Ich hoffe so sehr, dass diese CDU-Senatorin so schnell wie möglich wieder abgelöst wird.
Und das obwohl schon jede Lehrkraft – egal ob verbeamtet oder angestellt – über den Zeitpunkt des gesetlich geregelten Renteneintritts bis zum Ende des Schulhalbjahres arbeiten muss. Das ist im besten Fall ein Monat, im schlechtesten sind es fünf Monate
Stimmt nicht, gilt nur für Beamte, die ja auch Privilegien haben. Angestellte haben das einzige Privileg, jederzeit mit 3-6 monatiger Frist kündigen zu können, und das ist gut so. Ausbeutung muss nicht auch noch belohnt werden.
Der verzögerte Renteneintritt gilt genauso für angestellte Lehrkräfte. Die Kündigung ist nur zum Ende des ersten bzw. zweiten Schulhalbjahres möglich. Bedeutet: entweder ich kündige vor Renteneintritt oder aber ich mache das halbe Jahr voll. Auch hier (wie bei allen Nachteilen) sitzen Angestellte und Beamte in demselben Boot.
Quelle?
Ich kenne das auch nur so, wie es Teacher Andi schreibt.
Wo Sie allerdings diesbezüglich Recht haben: Der Arbeitgeber verkauft das so. Viele halten sich dran.
Rechtlich anfechtbar. In der Praxis auch schon mehrfach anders gesehen. Da kommt der AG normalerweise nicht weiter als “bitte, bitte, aber die Kinder und wir haben keine Reserve”. An Privatschulen in Bayern bin ich mir sicher, dass Sie mit der normalen Kündigungspflicht kündigen dürfen. Sieht der AG nicht gerne. Ist doof für Kollegen und SuS/Eltern. Allerdings rechtens und durchaus situativ absolut nachvollziehbar und auch in Ordnung. Sollte sich auch keiner von Emotionen unterkriegen lassen.
Das regelt der TV-L, der für alle Länder gültig ist. Par. 44 – Zusatzvereinbarungen für Lehrkräfte:
„ Das Arbeitsverhältnis endet, ohne dass es einer Kündigung bedarf, mit Ablauf des Schulhalbjahres (31. Januar beziehungsweise 31. Juli), in dem die Lehrkraft das gesetzlich festgelegte Alter zum Erreichen einer abschlagsfreien Regelaltersrente vollendet hat.“
Ist das so?
https://www.der-oeffentliche-sektor.de/infoundrat/infothek/1483
Demnach nicht -> TVöD ist da anders.
Sie zitieren doch den Bereich, worum es geht selbst…. Wenn ich NICHT AKTIV kündige, dann endet das Arbeitsverhältnis so, wie Sie es zitieren. Es geht hier jedoch darum, welchen rechtlichen Rahmen ich als aktiv kündigende Person habe.
Was Sie hier zitieren (und vllt. meinen?): Wie ist es bei NICHT Kündigung beim Erreichen des RENTENALTERS.
Das ist ein wesentlicher Unterschied und muss man klar bennen, sowie klar Unterscheiden.
Wie gesagt … Der AG hätte das gerne so und so wird das oft “verkauft”.
Was hier zu beachten ist:
“dickebacke” spricht von Ihrem Zusatz. Sie ebenfalls.
“Teacher Andi” weißt auf die Kündigung (vor Renteneintritt) hin. Das habe ich bestätigt.
Also: Renteneintritt ohne Kündigung – Sie und “dickebacke” haben recht.
Erweiterung durch “passgenauer” Kündigung zum Renteneintrittsalter – “Teacher Andi” hat meiner Meinung und Erfahrung nach recht.
Das müssen wir hier klar bennen. Sonst geraten wir in Chaos und Missverständnisse. 🙂
Angestellte Lehrt unterliegen dem TV-L, nicht dem TV-ÖD.
Außer in Hessen.
Übrigens ging es nicht um „ welchen rechtlichen Rahmen ich als aktiv kündigende Person habe.“, sondern um den regulären Renteneintritt. Ein nach noch mal den Post von dickebank lesen.
Jap habe auch gesehen, dass wir im Prinzip das gleiche wohl meinen. Mein Fehler sorry.
Zusatz: Aber ich glaube, dass wir alle tatsächlich das gleiche meinen, nur “uns falsch verstehen”.
Wir reden hier aber von Kündigung, nicht vom Erreichen des gesetzlichen abschlagsfreien Rentenalters. Ein angestellter Kollege hätte am 1. Dezember (das richtet sich nach Geburtstag) gehen können, mit Abschlägen, hat aber noch das Halbjahr fertig gemacht.
Wenn das anders gehen sollte, wäre ich für Quellen und Urteile dankbar. Ich komme aus Brandenburg – hier gilt der TV-L.
Der “natürliche” Weg nicht, mir ging es um die Kündigung vor/zum Rentenalter. Das ist gesetzlich – mit Abschlägen – möglich.
Dazu gibt es eben noch den (gegenseitig einvernehmlichen) Auflösungsvertrag.
Mir geht es nur drum, dass man nicht gezwingenermaßen aussitzen muss. Das klingt irgendwie oft danach. Nicht bei Ihnen, sondern generell.
Es gibt halt trotzdem die anderen Optionen. Auch die kann man bedenken. Ob man den Rentenabschlag dann mitmachen will bzw. mitmacht ist wieder eine andere Sache.
Gerade in der heutigen Zeit (und künftig noch mehr, wenn “wir” so weiter machen) sind das jedoch durchaus Optionen, welche einige andenken und auch eingehen.
“Der „natürliche“ Weg nicht, mir ging es um die Kündigung vor/zum Rentenalter. Das ist gesetzlich – mit Abschlägen – möglich.”
Das sind zwei Paar Schuhe. Die Kündigung und die Beantragung der Rente wegen Alters sind zwei von einander unabhängige Schritte.
Wenn ich als angestellter/tarifbeschäftigte Lehrkraft vor Erreichen der regulären Altersgrenze kündige, muss ich mich arbeitssuchend melden. Es besteht kein Grund den Antrag auf vorzeitigen Renteneintritt zu stellen. Nach der Arbeitssuchend-Meldung muss der Antrag auf Arbeitslosengeld gestellt werden. Bei eigener Kündigung erfolgt in der regel eine Sperrzeit von 12 Wochen, in denen kein ALG I gezahlt wird. Das Arbeitslosebgeld wird bis zum Ende des Monats gezahlt, in dem die reguläre Altersgrenze für die Rente erreicht wird. Der Antrag auf eine Rente wegen Alters ist unabhängig davon, eigenständig mindestens drei Monate vor Renteneintritt zu stellen.
An meiner Privatschule habe ich jedoch bspw. einen vergleichsweise “normalen” Vertrag. Mit allen Vor- und Nachteilen. Und hier komme/käme ich persönlich sowieso fristgerecht raus. Wie eben andere KollegInnen bisher auch.
Vielleicht einer der Gründe und Probleme an Privatschulen im Bereich der oftmals starken Fluktuation auch unter dem Jahr.
Ihr Arbeitsvertrag mit einem privaten AG dürfte in keinerlei Hinsicht vergleichbar sein mit einem Arbeitsvertrag zwischen einer tarifbeschäftigten Lehrkraft und dem Land NRW vertreten durch eine der fünf Bezirksregierungen. Diese Form des Arbeitsvertrages enthält in erster Linie Verweisungen auf die beamtenrechtlichen Regelungen und überträgt diese auf das Tarifbeschäftigtenverhältnis. Das Thema Kündigung ist im Arbeitsvertrag explizit nicht geregelt, das ist überhaupt nicht vorgesehen.
Da ich Vergleichsmöglichkeiten aus einer Reihe von unbefristeten Beschäftigungsverhältnissen in der “freien Wirtschaft” habe, kann ich die Arbeitsverträge meiner vormaligen AG miteinander vergleichen. Im Vergleich zu den anderen Arbeitsverträgen fällt der mittlerweile durch eigene Kündigung aufgehobene Arbeitsvertrag zum Land NRW, stark ab – sowohl im Umfang als auch im Inhalt.
Und ich dachte, dass Renteneintritt vom Alter abhängt und man keine Kündigung einreichen muss.
Nun ja, wir hatten mal eine Kollegin, die ist zum 1. Oktober in Rente gegegangen. Das passt nun mal nicht zu dem Schulhalbjahren.
Das ist korrekt (dass es keiner Kündigung bedarf). Bei Lehrern (auch bei angestellten) findet der Renteneintritt jedoch nur zum 31.01. oder 31.07. des auf das Regelaltersrenteneintrittsalter folgenden Datums statt. Vorher kommt man nur durch Kündigung (auch nur zum 31.07. oder 31.01.) raus. Wie Ihre Kollegin das gedreht hat, ist mir unklar. Vielleicht ein Bundesland, welches aus der Tarifgemeinschaft der Länder ausgetreten ist?
Ah okay, hier ist es ja. Genau. Außer man macht halt eine beidseitige Einigung (der “vorzeitigen Beendigung”). Das könnte hier der Fall gewesen sein.
Im Prinzip ja. – Die Regelung in NRW sieht auch für tarifbeschäftigte Lehrkräfte vor, dass sie erst am Ende des Schulhalbjahres den Schuldienst quittieren können, in dem sie die gesetzliche Altersgrenze erreicht haben. Wer also in NRW als Lehrkraft Mitte März die gesetzliche Altersgrenze erreicht hat, kann die Rente erst ab Anfang Juli (in diesem Jahr ab Anfang August) beziehen.
Für die Monate, die er über den Zeitpunkt des gesetzlichen Renteneintritts (im Bsp. Anfang April) hinaus arbeitet, muss kein Beitrag zur Arbeitslosenversicherung abgeführt werden und es werden 0,5 Rentenpunkte je Monat, in dem zusätzlich unterrichtet wird, zusätzlich zu den gehaltsbezogenen, individuellen Rentenpunkten dem Rentenkonto gutgeschrieben.
Komisch. Bei uns gehen die Beamten mitten im Schuljahr in Pension, das heißt, nach den Sommerferien machen die nur noch 1 oder 2 oder 3 oder je nachdem wie viele Monate. Da sind die dann nur noch Vertretung oder so…….
Beamtenrecht ist Landesrecht. Der TV-L gilt für alle Länder der Tarifgemeinschaft. Da haben Sie als Beamter doppelt Glück in Ihrem Bundesland.
Wo ist denn “bei uns”? In Ihrer Schule? In Ihrem Bundesland? In NRW zumindest gilt definitiv die Halbjahresregel wie von dickebank beschrieben.
Ist dagegen eigentlich schon mal geklagt worden? Die Regelung gilt ja auch wieder nur für Lehrer.
Nach meinem Wissen nicht.
Schwerbehinderte Kollegen? Für die gilt die Regelung mit dem Arbeiten bis zum Halbjahresende zumindest in NRW nicht. Und der Renten-/Pensionseintritt erfolgt mit Ablauf des Monats in dem die Altersgrenze erreicht wurde.
Den rechtlichen Bestimmungen entsprechend kann nur zum Ende eines Quartales mit mindestens dreimonatiger Frist gekündigt werden. Die Kündigungstermine sind unabhängig von den schulischen Intervallen.
Wer mit Ende des Kalenderjahres zum 31.12. eines Jahres geht, kann sich die Zeugniskonferenzen im Januar ersparen. Bei spätem Beginn der Sommerferien gilt das natürlich auch für eine Kündigung zum 30.6. eines Jahres.
Genau das sehe ich bspw. anders. Zumindest bei Privatschulen und co. Hier kann man normalerweise ganz normal kündigen. Hatte ich auch mehrfach schon so miterlebt. Oder der Gerichtsakt war zu mühseelig für die Privatschulen. Mag auch so sein. Anwaltliche Beratung stimmte allerdings dem zu, dass die Kündigungsfristen eben nicht Ihren benannten Fristen sein müssen, sondern den Regulären. Das wollen viele Privatschulen so. Wollen dürfen sie. Es versuchen auch.
Bei Privatschulen …
Ich habe mich auf die für mich geltenden Bestimmungen bezogen, und ich war tarifbeschäftigte Lehrkraft des Landes NRW, das eine fristgerechte Kündigung (Kündigungsfrist bei eigener Kündigung 3 Monate) lediglich zum Quartalsende zulässt. Die Möglichkeit einen Aufhebungsvertrag abzuschließen ist überhaupt nicht vorgesehen.
Ja, habe ich dann auch gemerkt, sorry mein Fehler. Klang für mich erst irgendwie pauschal/generell. War wohl nicht so (gemeint).
Da sind Sie falsch informiert, ich habe da einschlägige Erfahrungen. Natürlich machen pflichtbewusste angestellte Lehrer das Schulhalbjahr voll, müssten Sie aber nicht.
Gilt in NRW nicht. Der Renteneintritt der tarifbeschäftigten Lehrkräfte wird frühestens am Ende des Schulhalbjahres möglich, in dem die tarifbeschäftigte Lehrkraft die gesetzlich vorgegebene Altersgrenze zum Eintitt in die “Rente wegen Alters” erreicht hat.
Wer das nicht möchte, muss vorher fristgerecht zum Ende eines Quartales kündigen und sich für die Zeit bis zum Renteneintritt arbeitslos melden. Für die ersten drei Monate wird eine Sperre hinsichtlich des Bezuges des ALG I ausgesprochen, danach wird ALG I bis zum Eintitt in die Rente gezahlt. Für den Bezugszeitraum des ALG I werden Beiträge an die GRV sowie gesetzliche KV und PV abgeführt.
Nun ja in Berlin haben viele von den älteren Kollegen noch AZK Tage, teilweise 55. Diese darf man unmittelbar vor dem Ruhestand nehmen. Da kommt man unter Umständen 11 Wochen früher raus.
In NRW gibt es keine Arbeitszeitkonten, die die Dienststselle (Schulabt der Bez-Reg) führt. Die Schulen verwalten die Stundenkontingente eigenständig. Wer also im vorletzten Dienstjahr Plusstunden angesammelt hat, sollte zusehen, dass er diese im letzten Dienstjahr anrechnenlässt. Es sollten also in keinem Fall mehr als die Stundenanzahl sein, die einer Vollzeitstelle entsprechen. Plusstunden bei Eintritt in den Ruhestand verfallen ohne Entgelt. Die geleistete Arbeit war dann für umme – den Landesfinanzminister freut das mit Sicherheit.
Der TV-L schreibt das so vor. Sollte Ihr Bundesland nicht der Tarifgemeinschaft der Deutschen Länder angehören (z.B. Hessen), dann kann das dort durchaus anders sein. Also doch, wir müssen leider.
Mag vielleicht in Berlin so sein, da kenne ich mich nicht aus. In MV kann man als angestellte Lehrerin nach der Kündigungsfrist gehen. So beendete ich meine Lehrerlaufbahn am 31.12.
In NRW schon, habe ich sogar schriftlich von meiner damals personalführenden Dienststelle. Ich wollte dann in Absprache mit meiner damaligen SL zum Schulhalbjahresende fristgerecht kündigen. Das scheiterte daran, dass tarifbeschäftigte Lehrkräfte in NRW nur zum jeweiligen Quartalsende (in meinem Fall Dezember) kündigen können. Daran hatte die SL, da ich Klassenlehrkraft war, kein Interesse. Eine Kündigung zum Ende des dritten Quartales hätte auch keinen weiter gebracht. Folglich habe ich den Schuldienst vorfristig zum Ende des Schuljahres 22/23 beendet und mich bei Fa. Nahles in Nürnberg arbeitssuchend gemeldet.
Bis zur ersten Zahlung des mir zustehenden ALG I, hat es dann noch bis Dezember 23 gedauert, da die personalführende Stelle es nicht geschafft hat, eine Arbeitsbescheinigung zu erstellen und nach Nürnberg zu übermitteln.
Land NRW – ein spitzen AG, der richtig Freude macht.
PS Ich war kurz davor eine Untätigkeitsklage einzureichen, um die Arbeitsbescheinigung zu erzwingen.
Und in meinem Fall sind es 11 Monate- bei uns geht’s bis zum Ende des Schuljahres.
Arschbacken zusammen kneifen und durchhalten!
Der Lehrerberuf soll attraktiver werden? Aber die Senatorin weigert sich, mit den Streikenden über bessere Arbeitsbedingungen zu sprechen? Und die Lehrer selbst nehmen an den Aktionen nur minimal teil???
Es ist aufschlussreich und ernüchternd zugleich, wie Lehrkräfte, also fühlende und denkende Wesen, als eine reine Verschiebemasse gesehen werden, deren “Bestand” nun unbedingt gesichert werden muss. Hauptsache, es steht eine Gestalt im Klassenzimmer, die sich optisch ein wenig von den Schülern unterscheidet und Laute von sich gibt. Dies sichert nämlich die Statistik! Mit “Bildung” hat das alles schon längst nichts mehr zu tun.
“Spielermaterial” halt…
Unterrichtsmaterial …
Corona hat doch allen deutlich gezeigt, welchen Stellenwert die “Lehrkraft” für die Glorreichen hat…
Man konnte natürlich nicht erahnen, dass auch Lehrkräfte irgendwann in den Ruhestand gehen.
Die Stelle mit dem attraktiver machen finde ich besonders interessant. Das ist natürlich der entscheidende Knackpunkt des Problems, also mit Spannung gelesen. Frau Minister erklärt jedoch gar nicht, was sie denn jetzt dafür tun möchte. Sie nennt noch nicht einmal irgendwelche Ideen. Dabei wäre genau das ja ihre Aufgabe, für welche sie ernannt wurde und nun besoldet wird.
Ganz schwache Leistung.
Sie benennt nichts? Dann haben Sie doch die Antwort … Bestenfalls will man nichts machen und die Anderen machen. So auch die Forderungen oftmals.
Die Pensionierungswelle war ja wahrhaftig unmöglich vorauszusehen. Haben die Kultusminister angenommen, dass die Lehrer aufgrund der absolut fairen und wertschätzenden Behandlung seitens der Regierung ihr Berufsethos dahingehend ausdehnen würden, dass sie bis 70 arbeiten? Fakt ist, dass jeder aufhört, sobald es geht. Ja, liebe Bildungsminister, da sollte man mal in sich gehen.
Tja, aber was macht sie dann, wenn sie dort niemanden antrifft und es völlig finster ist??
So ein paar Vorschläge hätte ich ja, um den Berliner Schuldienst im Vergleich zu anderen Bundesländern wieder attraktiver zu machen. Man könnte beispielsweise Junglehrkräften günstige Dienstwohnungen anbieten. Alternativ wäre auch ein Hauptstadtzuschlag von mindestens 500 Euro netto denkbar, um die Abwanderung zu stoppen.
Natürlich. Und auch noch Dienstwagen, nicht wahr? Und einmal jährlich eine staatlich finanzierte 4-wöchige Urlaubsreise nach Florida. Und eine Reinigungskraft für zuhause, damit man diese Zeit in die Unterrichtsvor- und nachbereitung stecken kann.
Und müsste es nicht auch Dienst-Flachbildfernseher geben, wenn der Arbeitgeber möchte, dass ich mich regelmäßig aktuell-politisch informiere?!
Sie haben vernünftige Sanitäranlagen, Seife und Toilettenpapier vergessen.
Na, jetzt wollen wir aber mal nicht größenwahnsinnig werden!
Diensthandy
Deputat für Fortbildungen
Arbeitsmaterialien
Usw. die Liste ist wahrlich lang.
Im Prinzip ist es “ganz einfach”:
– Was erwartet man und wie ist das Profil des Jobs?
-> Stellt genau diese Rahmenbedingungen und fördert diese, statt sie nur zu fordern
Will man Erreichbarkeit und digitale Bildung? Sollte man dies machbar machen und stellen – von AG Seite aus. Ansonsten von der Liste streichen.
Will man funktionierende Toiletten? Seife, Sanierungen/Wartungen …
Will man Sportunterricht? Sporthalle/Sportplatz (in der Nähe zumindest, ansonsten Zeit anpassen usw.) und Sportmaterialien
-> Will man Basketball ? Basketbälle wären dann cool bspw.
Eigentlich relativ simpel. In der Praxis wohl nicht.
Nur bei entsprechender GlasfaserAnbindung mit hoher Bandbreite und entsprechen Leherertarif.
Das wäre ein Anfang, ja. Den Dienstwagen bitte mit Fahrer, damit ich während der Fahrt korrigieren kann.
Sie meinen das vermutlich ironisch. Ich habe mich aber bei Abordnungen tatsächlich schon gefragt, warum hier ein privater PKW wie selbstverständlich mit eingeplant wird.
Genauso, wie auch ein privates Handy, ein privates Arbeitszimmer inkl. Einrichtung, ein privater Internetanschluss…. vorausgesetzt werden.
Nö, eigentlich wollte ich die Lausemaus ernst nehmen.
😉
Wird er. Ich erwähnte glaube ich hier schon mal den Fall einer Kollegi:n, die in der HS um die Ecke arbeitete und keinen PKW besaß. Wurde dann von jetzt auf gleich abgeordnet, um irgendwo eine Lücke zu stopfen. Lapidare Mitteilung: Da müsse sie sich eben ein Fahrzeug zulegen. Land, kaum ÖPNV…
“Und am Arsch die Räuber!”
Im Radio konnte man eben zu diesem Thema hören, dass jährlich 1600 Lehrkräfte den Schuldienst verlassen. Allerdings haben sie neben Umzügen und Jobwechsel auch Pensionäre mitgerechnet. Das ist ja dann wenig aussagekräftig.
Dass die fehlenden Stellen nur noch 700 gegenüber 1500 letztes Schuljahr betragen, wurde u.a. damit begründet, dass Referendare nun mehr unterrichten müssen. Das verfälscht die Bilanz natürlich auch. Man liest, die bisherigen Maßnahmen hätten eine Besserung gebracht, aber die müssen nur einfach mehr unterrichten.
Erinnert an die Manipulationen bei der Arbeitslosenstatistik. Man rechnet die oder die nicht mehr mit und schon sieht die Statistik schöner aus. Unglaublich.
So ist es. Mobile Reserven, Schwangere, Freistellungen, Doppeleinsätze, Deputatsgerechne usw. würde ich noch ergänzen.
1989 nannte man das Schönfärberei.
Ich staune nicht wirklich, auch die Schönfärberei hat die DDR überlebt.
Wie wahr – wie wahr.
Nun steht noch 1 Jahr Schuldienst an, dann gehe auch ich vorzeitig (nicht verbeamtet und mit Abzügen) in Rente. Die letzten Jahre waren geprägt von Beleidigungen und Behinderungen meiner Arbeit, ausgehend von jüngeren Kolleginnen, dem Personalrat und der Schulleitung.
Was war mein Fehler? Nun, ich konnte es nicht fassen, wie man z.B. mit einem krebskranken Kind in meiner Klasse umging und ich daraufhin Kritik äußerte. Es wurde zwar eine Spendenaktion gestartet, die auch einen Erlös brachte, aber da die Familie nicht ganz laut Danke rief, weigerte man sich, der Familie weiter zu helfen. Ich denke, man wollte diese Spendenaktion medial größer darstellen, wozu die Eltern des Kindes aber keine Kraft hatten. Ich konnte den Schmerz der Familie und das Kind beim wöchentlichen Hausunterricht (3 Stunden) sehen. Es war sehr traurig und rührend wie sich die Eltern bemühten, ihrem Kind zu helfen, welches unter der aktuellen Chemo besonders litt. Nun ging es aber erst richtig los: Mir wurden Arbeiten von Schülern meiner 1.Klasse zerschnitten und einige verschwanden plötzlich unauffindbar. Es wurden mir nun Psychologen empfohlen, “… in meinem Alter sicher nützlich”. Anschließend wurde im Lehrerzimmer heftig abgelästert. Hilfe suchte ich bei der Schulleitung, mit Schilderung der einzelnen Fälle.(hier nur Einzelbeispiele) Die Antwort wurde mir schriftlich ins Fach gelegt, O-Ton:…” das war sicher nur ein Missverständnis…. Wir wollen hier nett miteinander umgehen…” Auch der Personalrat stellte sich “neutral”? (Man nahm mir ein Amt weg, ich sammelte damals immer das Geburtstagsgeld von Kollegen für die Kollegen ein.) Nun wollte man das nicht mehr, die Personalratsvorsitzende übernahm dann diese Aufgabe, dafür wurde ihr dann von der Schulleitung gedankt.
So, sorry, dass ich meinen Schmerz hier so rausließ, aber es befreit, darüber reden zu können. Ich werde versuchen, noch 1 Jahr durchzuhalten, meine nun bereits 4.Klasse wird dann gemeinsam mit mir diese “tolle” Schule verlassen. Bleibt alle gesund!
Ich wünsche Ihnen alles Gute! Der Bericht aus der Schule liest sich wie ein Psychogramm von Käfigtieren, die sich aus Frust, Stress und Angst gegenseitig angehen. Dies ist aber sicher nur meine subjektive Assoziation.
Zunehmende Nicht-Berücksichtigung der Bedürfnisse älterer Menschen nehme ich leider auch überall wahr (nicht nur in der Schule!). Scheint durch den steigenden Druck, unter dem wir alle immer mehr stehen, verursacht zu sein. Das war vor 10-15 Jahren noch anders.
Halten Sie das Jahr noch durch und genießen Sie dann Ihren Ruhestand!
Ohne die Ü60er würde so manche Stundenplanung nicht mehr funktionieren, denn wir sind flexibel einsetzbar. Wir lassen aber auch viel mit uns machen, ich verstehe den Druck der jungen Eltern in der Arbeitswelt gut, aber ich kann nicht mehr gut 8 Stunden am Stück unterrichten oder zwischendurch mal eben kurz den Standort wechseln (ca. 20 km), da fehlt mir zunehmend das Verständnis und die Kraft. Es gibt keinerlei auf Ältere zugeschnittene Arbeitsbedingungen an Schulen, darüber wird aber z. B. in der Wirtschaft heftig diskutiert, weil man die Älteren braucht.
Deshalb höre ich so früh wie möglich auf!
Das ist mir zu plakativ. Sie meinen, die Ü60-er fehlen nicht mehr wegen Schwangerschaft, Elternzeit, Kindern und deren Krankheiten? Naja, aber die Ü60-er fehlen immer öfter wegen eigener Krankheiten.
Ich halte nichts von solchen Aussagen.
Das ist mir auch zu plakativ. Nach fast 40 Jahren Schuldienst, stecke ich mit mit Ü60 in der Schule kaum mehr an (Neuerscheinungen wie Corona ausgenommen). Die zweitälteste Kollegin(Ü 50) und ich (Ü60) sind diejenigen mit den wenigsten Fehltagen. Altersbedingte Krankheiten kommen später.
Ist mir zu pauschal.
Je nachdem, welche Triggermomente für Krankheit körperlicher und psychischer Natur gerade anstehen und wie viel Resilienz bei den jeweiligen KuK da ist, trifft es vom Anfänger bis zum Vorpensionisten – alle.
( Dass mit steigendem Alter mehr Erkrankungen anstehen, kann sein, muss aber nicht;
außerdem ist es schön und unbezahlbar, gesund in Pension gehen zu können 🙂
hoffentlich klappts, – wünsch ich mir nach 4mal covid und immer noch zeitenweisem Longcovidieren sehr, natürlich auch allen anderen KuK
toitoi.
Suchen Sie umgehend ärztliche Hilfe. Mit kürzeren Unterbrechungen können Sie das Jahr locker überbrücken.
Ich habe auch das bereits hinter mir, zum Glück unterstützt mich meine Familie und mein Bekanntenkreis sehr. Selbst 2 Anwälte in unserer Familie warten nur auf den bestimmten Moment, wo und wann wir sie kriegen können.(Mobbing ist schwer zu beweisen. Mobbingtagebuch wird nun seit 4 Jahren geführt.) Alkohol wird ja bereits in den Hofpausen getrunken, egal welcher Anlass oder ob danach Unterricht ist. Aber 1.Hilfe- Lehrgänge alle 2 Jahre durchführen. Lachhaft, sogar der Personalrat und die Schulleitung trinken mit. Pfui, was für eine Einstellung! Am Schuljahresende wurden nun wieder 2 Mobber von der Schulleitung mit Blumenstrauß und… verabschiedet. Ich habe natürlich nicht mitgesungen, was das “liebe” Kollegium vorbereitet hatte. Wir haben zu Hause angestoßen und uns bewusst gemacht, dass allein in diesem Schuljahr bereits 4 Mobber auf Nimmerwiedersehen weg sind. Nun sind es “nur noch” 7! Ich werde kämpfen, mich wehren und so gut wie möglich durchhalten.
Danke an alle Schreiber hier, die mir Mut zusprachen.
Hört sich nach Mobbing an, auch durch die SL.
Was sagt der Bezirkspersonalrat? – Altersdiskriminierung!
Gar nichts, stehen hinter ihrem Personalrat, der ja von 48 % des Kollegiums gewählt wurde. Dieser PR hat gerade zum Schuljahresende so viele Schleimpunkte gesammelt, indem er der Schulleitung für ihre Arbeit im abgelaufenen Jahr dankte, mit Blümchen und großem Geschenk. (O-Ton: “…Wir wissen ja, dass es nicht immer einfach ist für euch, denn wir Lehrer sind es ja auch nicht immer…” Und dann die Vorsitzende (eine meiner Mobberinnen).: “…Also ich bin gern in eurem Team, also danke für alles….” und fiel anschließend den beiden Chefinnen um den Hals bei der Übergabe der Präsente. Diese Sätze fielen vor der Elternschaft der verabschiedeten 4.Klassen. So ein netter Zusammenhalt in dieser Schule. Mir ist jetzt noch schlecht, würge gerade. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz.
Passt!!
Zuweilen kann man gar nicht genug essen um angemessen kotzen zu können.
Einiges kommt mir davon sehr bekannt vor … leider … es ist immer wieder verstörend, wie asozial sich Menschen verhalten können … wer solche KuK hat braucht definitiv keine Feinde mehr.
Ich habe meinerseits damals die Schule gewechselt.
Schule wechseln, war auch schon mein Gedanke. ABER- 1.mein letztes Jahr und 2.kennen sich die Schulleiter durch die einzelnen Schulleiterberatungen. Vorher werden die Kollegen informiert, was da für eine Kollegin mit welchen Problemen kommt, danach wird das Einarbeiten schwer gemacht und dann ist mein letztes Jahr rum. ALSO, jetzt wird irgendwie durchgehalten und mit den Fingern auf die Mobber gezeigt. Hat bei 2 Mobbern bereits funktioniert, nun sind sie weg. Meine Freundlichkeit, die mich 44 Jahre im Schuldienst begleitete, lasse ich nun gelegentlich außen vor. Zum Glück gehe ich gern in meine Klasse, obwohl sie nun auch schon als sooooooooooooo schlimme Klasse betitelt werden. Komisch, 19 Kinder und da haben die sooooooooooooo schlauen jungen Kollegen bereits Schwierigkeiten. Wo sind denn ihre ach so tollen psychologischen Erkenntnisse, wie man mit Kindern arbeitet?
Sie beschreiben Ihre Situation und geben ein Beispiel dafür, warum Lehrer sich wünschen den Schuldienst zu beenden bzw. versuchen, die Schule zu wechseln …..um gesund zu bleiben! Ich könnte ganz viele derartiger Beispiele hier aufzählen, wobei nicht das Alter ausschlaggebend ist. Auch jüngere Kollegen erleben derartige Demütigungen. Was ich mich frage und schwer eine Antwort finde ,ist, warum herrscht so ein Klima an vielen – nicht allen – Schulen? Ja, dann wird man philosophieren müssen! Ich bin 1992 mit voller Begeisterung und Euphorie Lehrer geworden. Sogar bis zum Ende meiner Lehrerlaufbahn bin gern in die Klassen gegangen, hatte viele schöne Stunden und ein sehr gutes Schülerklientel die etwas Lernen wollten ( Berufsschule/ Fachgymnasium). Doch was läuft schief? Ja, es ist die Natur des Menschen ( Philosophie). Ich habe Mobbing unter der Lehrerschaft erlebt, sogar Bossing ( Mobbing durch die Schulleitung) , ich nicht nur selbst, sondern auch bei anderen Kollegen. Nun kann man sagen, ja, dann hast du etwas falsch gemacht. Nein, auch wenn man ein sehr guter Lehrer ist, mit ausgezeichneten Abschlüssen kann man in diese Situation geraten ( Neid/ Missgunst) findet man leider immer wieder. Ich bin gesund Rentnerin geworden, denn Resilienz habe ich nicht nur im Unterricht vermittelt sondern auch gelebt. Viele geben auf! Was hätte ich mit gewünscht? Starke, auf Qualität im Unterricht ausgerichtete Schulleitungen, die die Kompetenzen haben, die sie von den Kollegen fordern.
Dann stellt sich auch die Frage nach der Qualität der Lehrkräfte.
Die Tochter meiner Kollegin kommt dieses Jahr in die Schule und sie war mit ihrem Mann auf dem Informationsabend für die Eltern der zukünftigen Erstklässler. Am nächsten Morgen hatte sie uns geschockt erzählt gehabt, dass die Klassenlehrerin keine zwei Sätze ohne “Ähm” formulieren konnte.
Dass seit Jahren die Qualitätsstandards bei der Lehrkräfteeinstellung zurückgefahren werden, haben Sie mitbekommen? Quer- und Seiteneinsteiger mit und ohne Referendariat, seit neuestem “Einfach-Lehrer”, “Duale Lehrer”, “Bachelor Lehrer”? Eingestellt wird, was bei Drei nicht auf den Bäumen ist…
Und regulär ausgebildete Lehrkräfte (Master + 2. Staatsexamen mit rigorosen Prüfungen) werden in Mithaftung für den Qualitätsverlust genommen.
Ein weiterer Grund, warum sich intelligente junge Menschen das Lehramtsstudium nicht mehr antun: Man kann nicht mehr gewinnen, nur noch verlieren.
Gen Z: …
Die Frage nach der Qualität der Lehrkräfte kann man selbstverständlich stellen. Dass die Antwort darauf gelegentlich nicht sehr befriedigend ausfällt, könnte in mangelnder Anziehungskraft der Tätigkeit für junge Hochleister liegen. Diese orientieren sich zunehmend anderweitig – m. E. mit Recht.
Irgendwo war mal zu lesen, es gibt kein Recht auf einen guten Lehrer.
Es gibt ja auch kein Recht auf einen guten Arzt, einen guten Anwalt, einen guten Verkäufer…..
Diese Frage darf man sich insbesondere in Berlin zwar gerne stellen, wo seit über 10 Jahren ein großer Teil der neu eingestellten Lehrkräfte gar nicht als solche ausgebildet wurden, aber das von Ihnen genannte Kriterium überzeugt mich jetzt nicht unbedingt.
dazu fällt mir nur ein –
Pensionierungswelle -> so plötzlich und unerwartet wie Weihnachten
Frau Günther-Wünsch und ihre CDU in Berlin müssen schnellstmöglich abgelöst werden. Sie ist/sind eine Katastrophe für die Bildungspolitik! (siehe anderer Kommentar)
Brandenburg macht es vor. Brandenburg entlastet seine Lehrer wirklich. Das CDU-geführte Bildungsressort in Berlin hingegen hat Lehrer bisher nur belastet. Wie schon geschrieben wurde, hat es die Zahl der Klassenarbeiten wieder heraufgesetzt als eine der ersten Maßnahmen und die Verringerung der unsinnigen 5 Teilbereiche, die es komischerweise nur in Deutsch gibt (warum?) weiterhin abgelehnt usw.-usf. Berlin sollte von Brandenburg lernen.
Hier: https://bildungsklick.de/schule/detail/mehr-zeit-fuer-guten-unterricht-brandenburg-entlastet-lehrkraefte-und-schulleitungen
@Liebe Redaktion, könntet ihr auch mal darüber berichten?
Ja. Herzliche Grüße Die Redaktion
Lehrermangel bekämpfen? Seid ihr im Krieg?