BERLIN. Erfolgreich ausgesessen: Die KMK war übereingekommen, die – eigentlich gebotene, aber höchst unwillkommene – Erfassung der Arbeitszeit von Lehrkräften ruhen zu lassen, bis ein Gesetz sie dazu zwingt. Dass das Bundesarbeitsministerium über einen Entwurf nicht hinausgekommen ist, lag auch am Widerstand der Kultusministerinnen und Kultusminister hinter den Kulissen. Mit dem Platzen der Ampel hat sich das Thema erst einmal erledigt. Bis eine neue Regierung einen weiteren Anlauf unternimmt, dürften Jahre vergehen.
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrem Haus wird die Arbeitszeit erfasst, so zählte Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) unlängst in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage auf, ebenso für die Beschäftigten der nachstehenden Dienststellen, der Regierungspräsidien, der Schulämter, des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung, der schulpsychologische Beratungsstellen sowie des Instituts für Bildungsanalysen Baden-Württemberg.
Offenbar kein Problem: „Mit Ausnahme der Beschäftigten an den Staatlichen Schulämtern und den Schulpsychologischen Beratungsstellen, die ihre Arbeitszeit manuell über Excel-Listen erfassen, erfolgt die Erfassung der Arbeitszeit in elektronischer Form“, berichtete die Ministerin. Überstunden werden ausgeglichen. „Abrechnungszeitraum ist in der Regel das Kalenderjahr“, so lässt sie wissen.
Für Lehrkräfte gelten diese Regelungen nicht – obwohl es zwei Gerichtsurteile bereits von 2019 (Europäischer Gerichtshof) und von 2022 (Bundesarbeitsgericht) gibt, die Arbeitgeber grundsätzlich dazu verpflichten, „ein objektives, verlässliches und zugängliches System einzuführen, mit dem die von einem Arbeitnehmer geleistete tägliche Arbeitszeit gemessen werden kann“, wie Schopper selbst in ihrem Schreiben erklärte.
Die rot-grün-gelbe Bundesregierung hatte die Umsetzung allerdings auf die lange Bank geschoben, weil unter anderem die FDP sich querstellte. Im Wortlaut Schoppers las sich das so: „Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat im Nachgang zum Beschluss des Bundesarbeitsgerichts angekündigt, eine Regelung zur Arbeitszeiterfassung im Arbeitszeitgesetz vorzulegen. Eine solche liegt bisher nicht vor.“
Richtig ist: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) legte im April 2023 einen Gesetzentwurf vor, demzufolge die Arbeitszeit künftig elektronisch erfasst werden soll. Beginn, Ende und Dauer der täglichen Arbeitszeit sollen danach noch am selben Tag aufgezeichnet werden. Von der Pflicht zur Arbeitszeiterfassung sind demnach auch Lehrkräfte, andere Beamtinnen und Beamte sowie die Wissenschaft betroffen.
„Bei der Lehrkräftearbeitszeit gilt die Besonderheit, dass nur die wöchentliche Unterrichtsverpflichtung zeitlich genau festgelegt ist“
Dass dieser Entwurf noch nicht Gesetz geworden ist, liegt offensichtlich auch am Widerstand der Kultusministerinnen und Kultusminister. „Bei der Lehrkräftearbeitszeit gilt die Besonderheit, dass nur die wöchentliche Unterrichtsverpflichtung zeitlich genau festgelegt ist. Die übrigen von den Lehrkräften zu erbringenden Tätigkeiten sind hingegen zeitlich nicht festgelegt“, so begründete Schopper die ablehnende Haltung – und zitierte das Bundesverwaltungsgericht dazu: „Die durch die Regelstundenmaße erfolgende Pflichtstundenregelung ist in die allgemeine beamtenrechtliche Regelung der Arbeitszeit der Lehrkräfte als konkret messbare Größe eingebettet, während die Arbeitszeit der Lehrkräfte im Übrigen entsprechend deren pädagogischer Aufgabe wegen der erforderlichen Vor- und Nachbereitung des Unterrichts, der Korrekturarbeiten, der Teilnahme an Schulkonferenzen, Besprechungen mit Eltern und dergleichen nicht im Einzelnen in messbarer und überprüfbarer Form bestimmt, sondern nur grob pauschalierend geschätzt werden kann.“
Tatsächlich hatte die Kultusministerkonferenz (KMK) einen Brief ans Bundesarbeitsministerium geschickt, um auf gesetzliche Sonderregelungen für Lehrkräfte und Beschäftigte in der Wissenschaft zu bestehen – und sich dort eine Abfuhr geholt.
„Der Umstand, dass der konkrete Umfang der Arbeitszeit nicht in jedem Fall im Voraus feststeht, steht einer nachträglichen Dokumentation am Ende des Arbeitstages nicht entgegen”, so schrieb Staatssekretärin Lilian Tschan an die damalige KMK-Präsidentin, die Berliner Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU). Heißt: Die Pflicht zur Arbeitszeiterfassung gilt nach Auffassung des Bundesarbeitsministeriums schon heute umfassend für alle Lehrkräfte in den Schulen, die Kultusministerien müssten sie jetzt umsetzen.
Tun sie aber nicht. „Da mithin alle Länder von der möglichen Einführung einer Arbeitszeiterfassung im Bereich der Lehrkräfte in vergleichbarer Weise betroffen wären, sind die Länder in der Kultusministerkonferenz (KMK) übereingekommen, gemeinsam abgestimmt vorzugehen“, so erklärt nun Schopper.
Bedeutet praktisch: stillzuhalten. Ihr sei zwar bekannt, dass in einzelnen Ländern „entsprechende Erprobungen bzw. Untersuchungen angedacht“ seien, so Schopper. Aber: „Nach Kenntnis des Kultusministeriums findet bisher in keinem Land in der Bundesrepublik eine Arbeitszeiterfassung bei allen Lehrkräften statt.“ Und: Der Brief aus dem Bundesarbeitsministerium wird geschlossen ignoriert. Schopper hierzu: „Die Länder haben sich in der KMK hierzu verständigt und halten an der zuvor abgestimmten Haltung fest, ihre Position im weiteren Gesetzgebungsverfahren entsprechend einzubringen.“
„Das Kultusministerium hat gegenüber den Interessensvertretungen kommuniziert, dass es beabsichtigt, die Regelung auf Bundesebene zur Arbeitszeiterfassung abzuwarten“
Schoppers lapidare Zusammenfassung: „Die Abstimmungen zum Referentenentwurf zur Änderung des Arbeitszeitgesetzes hinsichtlich der Arbeitszeiterfassung sind auf Bundesebene noch nicht abgeschlossen. Zum jetzigen Zeitpunkt steht dementsprechend noch nicht fest, ob und ggf. in welcher Form die möglichen Regelungen für eine Arbeitszeiterfassung den Bereich der Lehrkräfte umfassen werden oder ggf. auch Ausnahmen vorgesehen sind.“
So ist laut Schopper „eine zeitnahe Einführung einer Arbeitszeiterfassung von Lehrkräften derzeit nicht geplant“. Sie betonte: „Unabhängig davon stehen die Landesregierung und das Kultusministerium mit den Interessensvertretungen der Lehrkräfte in einem regelmäßigen Austausch zu den jeweils aktuellen bildungspolitischen Themen. Dazu gehören auch Fragen der Arbeitszeit der Lehrkräfte, inklusive des Aspekts einer möglichen Arbeitszeiterfassung. Das Kultusministerium hat gegenüber den Interessensvertretungen kommuniziert, dass es beabsichtigt, die Regelung auf Bundesebene zur Arbeitszeiterfassung abzuwarten und auf deren Basis den Umsetzungsbedarf für Baden-Württemberg zu prüfen.“ Dass mittlerweile zwei – vom Philologenverband unterstützte – Klagen von Lehrkräften anhängig sind, verschweigt sie in ihrer Antwort (News4teachers berichtete).
Warum sperren sich die Kultusministerinnen und Kultusminister denn überhaupt, die Arbeitszeit ihrer Lehrkräfte zu erfassen? Dabei würde deutlich, wie viel Lehrerinnen und Lehrer tatsächlich arbeiten würden – nämlich wesentlich mehr, als sie tariflich müssten, erklärte Mark Rackles, ehemaliger Staatssekretär für Bildung und Vizechef der SPD in Berlin, der mehrere Gutachten zur Lehrerarbeitszeit verfasst hat (News4teachers berichtete). „Lehrer sind alles andere als faule Säcke“, sagt er. Lehrerinnen und Lehrer kämen in den Unterrichtswochen im Schnitt auf eine Arbeitszeit von 47 Stunden pro Woche – plus „drei bis vier Überstunden, sodass sie rund 50 Stunden pro Woche arbeiten“.
Rackles: „Wenn die Lehrerinnen und Lehrer anfingen, ihre tatsächliche Arbeitszeit aufzuschreiben, dann würde deutlich, dass wir 20.000 bis 25.000, vielleicht bis zu 30.000 zusätzliche Lehrkräfte brauchen. Das kommt noch drauf auf den Mangel, den wir sowieso haben.“
Allerdings ist der Druck auf die Kultusministerien, endlich zu handeln, nicht allzu groß. Schopper ließ wissen: „Ein Verstoß gegen § 3 des Arbeitsschutzgesetzes ist nicht bußgeldbewehrt.“ News4teachers
Solche Volksvertreter hat man doch gern, oder?
“Autoverkäufer verkaufen Autos, Versicherungsvertreter Versicherungen.
Und Volksvertreter?”
Stanislaw Jerzy Lec
Die verteten hier wahrhaftig (mehrheitlich) das Volk und nicht Kinder, Eltern und Lehrkräfte
Und wer ist “das Volk”?
Die ehemaligen DDR-Bürger*innen, die das auf der Straße skandierten ….
Alle anderen haben den schlachtruf nur geklaut.
Alle
Dann hilft nur noch, die Ministerien mit Klagen zu überziehen.
Die simd klageresistent.
Zwei Klagen … das war im Januar 2024 und was ist letztlich daraus geworden?
https://www.dphv.de/2024/02/01/phv-bw-zum-thema-arbeitszeitklage/
https://www.news4teachers.de/2024/01/zwei-lehrkraefte-ziehen-vor-gericht-weil-sie-zu-lang-arbeiten-muessen-ihr-ziel-eine-erfassung-der-arbeitszeit-im-schuldienst/
Die Ergebnisse werden spannend. Aber wie immer dauert es ewig bis zu einem Urteil
Denkbar wäre,
die zwei Klagen werden durch Vergleich ohne Urteil beendet und dann ist alles wie vorher bis auf die getroffenen Vergleichsregelungen der zwei Einzelfälle.
Wäre aber wichtig zu wissen – denn dann würde ich auch klagen. Hab ich keinen Vertrag mit.
Özdemir wird Kretschmann als Ministerprösident nicht ablösen. Dann ist auch Frau Schopper Geschichte.
Das löst das Problem mit der Arbeitszeiterfassung nicht.
Und tschüss!
Ich habe gestern zwei Bewerbungen raugeschickt auf Stellen, die inzwischen mehrfach ausgeschrieben waren.
Irgendwann wird es klappen mit dem Ausstieg.
Ich weiß, dass ich damit große Teile meiner Altersabsicherung an die Wand fahre, aber das ist es mir wert!
Drückt mir de Daumen!
Daumendrück! Wohin soll es gehen?
Ein unglückliches Berufsleben ist kein Euro der Pension wert. *Daumen drückt*
Was sind denn das für Stellen? Wie werden sie vergütet? Ich bin gespannt, was Sie berichten!
Da hilft nur Selbstfürsorge!
1286!
Im Jahr 1286 erhob der französische König Philipp IV. erstmals die Gabelle, eine Salzsteuer.
Schwebt Ihnen Ähnliches vor?
Nein, Ulrika zählt die Tage bis zu ihrer Pensionierung 🙂
Und für jedes Päckchen Überstunden `a 8 Stück ist’s ein zusätzlicher Tag weniger!
Das wird sich noch ziehen. Am (gefühlt) längsten sind die letzten Wochen-habe aber selbst erst sehr viel später angefangen zu zählen . Es geht vorbei
Meine Meinung: Ab sofort Dienst nach Vorschrift, nicht mehr als die Sollstundenzahl mit Einberechnung der unterrichtsfreien Zeit. Alle anderen Aufgaben, die im Laufe der Zeit on Top gekommen sind und rein gar nichts mit unserem Kerngeschäft zu tun haben, liegen lassen. Nach abgearbeiteter Arbeitszeit den Stift fallen lassen: Dann warten die Eltern halt mehrere Wochen auf ein Gespräch, die SuS dann ebenso auf ihre Tests, Klassenarbeiten, die Fachsammlungen werden halt nicht gepflegt, die Administration der Computer gibt es halt nicht mehr. Vielleicht müssen dann Projektwochen, Schulfeste, Feiern, Klassenarbeiten deshalb ausfallen, weil ja jeder sein Soll erfüllt hat….aber das kann ja eigentlich nicht unser Problem sein.
Mit dieser Haltung würde mir meine Arbeit sinnlos vorkommen und würde mir auch keinen Spaß mehr machen. Es geht ja nicht nicht darum jedes Engagement fallen zu lassen, sondern zu überlegen, wie die KuK im Alltag entlastet werden können. Dazu gehört auch Aufgaben zu priorisieren, anders zu verteilen, umzuorganisieren, frei werdende Kapazitäten sinnvoll nutzen, Abrücken von Perfektion (ein großes Problem bei manchen KuK).
Ich denke, es gäbe genug Handlungsfelder, die viel zeitsparender organisiert werden könnten, so dass Kapazitäten an anderer Stelle frei werden….und insgesamt die Arbeitsbelastung sinken würde….
Konkret fallen mir etliche Beispiele ein, die zeitsparend organisiert werden können:
– Vorlagen für Elternbriefe sammeln und in öffentlichen Ordner zur Verfügung stellen
– Orga für Schulfeste, Klassenfahrten vereinheitlichen
– online Buchungssystem für Elternsprechzeiten
– digitale Kommunikation soweit wie möglich
– Vorlagen für Elterngespräche mit Raster zur Durchführung
– Online Konferenzen, Schulpflegschaft und Schuko
– Themenkisten mit Material für unterschiedlichste Fächer herstellen
– Fakoarbeit verschlanken und gemeinsame Erwartungshorizonte erarbeiten, die länger gültig sind
– Schulinterne Arbeitspläne entrümpeln und realistische Vorgaben setzen (unterfüttert mit vorbereiten Material)
– Kommunikationskonzept für KuK und Eltern
– Teilzeitkonzept….
….
Und auch die Überlegung, an was man seit Jahren festhält, was aber nur Zeit frisst und eigentlich weg kann….
Allein diese Vorhaben kosten viele, viele Arbeitsstunden, die vom Kerngeschäft abhalten. Oder wer soll denn z.B. die Vorlagen für die Elternbriefe sammeln und sie womöglich noch ordnen, für die FaKo Erwartungshorizonte erweitern usw.? Das Ministerium?????
Echt jetzt?
Ja, das ist Arbeit!
Und ja, das muss jemand machen.
Und nein, das ist keine Aufgabe des Ministeriums.
Und nein, das ist auch kein Hexenwerk.
In einem Kollegium mit x Personen wird es doch zum Henker möglich sein, über ein Schuljahr hinweg die ganzen Elternbriefe zu sammeln und zu konsolidieren. Das muss nicht eine Person machen, das muss auch nicht von heute auf morgen sein. Aber dass Hinz und Kunz tagelang sinniert, was auf dem Infozettel steht, der keinerlei Neuerungswert hat, um dann zu jammern, wie viel Arbeit man hat mit was, das eine Himfskraft mit E5 machen kann, das kann es ja auch nicht sein.
Ich fürchte, um die Konpetenz unserer Lehrkräfte ist es noch schlimmer bestellt als man denkt.
Möglich. Aber es ist MEHR Arbeit. Wer macht die noch zusätzlich zum ganzen bestehenden Wahnsinn? Schön, wenn es KuK mit Kapazitäten gibt.
Immer noch etwas drauf, immer noch etwas mehr, was kein „Hexenwerk“ ist. Und dadurch, weil ja mittlerweile sehr vieles on Top kein „Hexenwerk“ ist, weil ja so viel mal „kurz nebenher“ gemacht wird, sind wir dort, wo wir jetzt stehen: Weit entfernt vom Kerngeschäft, teilweise am Rande unserer Kräfte.
Nein, 90% MUSS niemand machen.
“MÜSSEN” ist ein echt großes Wort.
Was man “muss” ist atmen, essen, trinken, schlafen und ein paar wenige Dinge mehr.
Infozettel? Ohren aufmachen, wer was verpasst hat Pech gehabt.
Drölfzig AGs? Oft null Lernwert, reines Extra, häufig ohne jeden Bildungsbezug.
Usw. usf.
Die (unendliche) Mehrarbeit entsteht dadurch, dass Schulen am laufenden Band Dinge übernehmen, für die sie garnicht geschaffen sind.
Ich bin schon der Meinung das es Aufgabe des Ministeriums ist gewisse Formale Anschreiben und Formulare zur Verfügung zu stellen. Die wohl gemerkt geprüft sind. Es macht Lehrkräften und Eltern die Kommunikation leichter, weil klar vorgegeben ist was Minimum drin sein muss und zusätzlich in bekannter Form. Zum anderen könnte man dann sicher sein sich auf rechtlich sicherem Grund zu bewegen. ( Fall Emily: Gesundheitsabfrage, Berlin: Fahrtkosten für SuS die nach Hause geschickt werden,…)
Ich fürchte, um die Konpetenz unserer Lehrkräfte ist es noch schlimmer bestellt als man denkt.
Wäre die Erörterung dieser Frage nicht mal wieder eine weitere Möglichkeit um einen mehr oder (vor allem) weniger sinnvollen Arbeitskreis zu bilden? Bevorzugt am Freitag Nachmittag 🙂
Die Punkte, die Sie oben aufführen sind hoffentlich schon gelebte Praxis. Ansonsten bin ich entsetzt über den Grad der “Professionalität”, mit dem gearbeitet wird!
Bei uns schon, aber ob überall? Keine Ahnung
Leider sind Sie hier offensichtlich die Ausnahme.
Blindleistung und ineffektives Rumgewurschtle und Zettelwirtschaft allerorten. Leider.
Ich denke schon, dass es mehr Schulen gibt, die versuchen effektiv zu arbeiten und ihr System effizienter aufgestellt haben….
Wir sind da auch noch nicht am Ende angelangt, denn jede Maßnahme kostet ja auch erstmal Zeit und Einsatz, sie erleichtert ja erst, wenn die Vorarbeit erledigt ist.
Ein Teilzeitkonzept z.B. fällt ja nicht vom Himmel, auch Materialkisten (vielen Dank an die schwangeren Kolleginnen der letzten drei Jahre…) und Erwartungshorizonte nicht. An den Rasterzeugnissen aus SchiLd und dem Leistungskonzept haben wir zwei Jahre gearbeitet und zusätzlich noch einmal zwei Wochen für das Hinterlegen in SchiLd. Jetzt, wo der Probelauf vergangen und als erfolgreich empfunden wird, ist die Erleichterung sehr spürbar…..
Elternbriefe werden auf IServ in Ordnern gesammelt, sämtliche Planungsüberlegungen zum Schulfest mit Briefen, Listen, etc. auch in einem Ordner.
Konferenzen jeglicher Art finden bis auf wenige Ausnahmen online statt. Dank IServ haben wir auch eine vereinfachte Kommunikation mit Eltern. Wir geben nur noch sehr selten Elternbriefe in Papier aus.
Geld wird überwiesen und nicht mehr bar eingesammelt (diese App finde ich aus dem anderen Artikel interessant, da es der Sekretärin den Gang zur Bank ersparen wurde und sie keine Listen mehr abhaken müsste…).
An effektiven Elterngesprächen arbeiten wir noch, das ist leider nicht ganz so einfach.
Jetzt haben wir gerade Taskcards für uns entdeckt…eine gute Möglichkeit agil und transparent zu arbeiten….
Usw.usf……
Elternbriefe werden auf IServ in Ordnern gesammelt, sämtliche Planungsüberlegungen zum Schulfest mit Briefen, Listen, etc. auch in einem Ordner.
…und dann ins Regal gestellt!
An effektiven Elterngesprächen arbeiten wir noch, das ist leider nicht ganz so einfach.
Ernsthaft? Wir hatten schon Dolmetscher und Bildsymbole ;-). Hat geholfen
Taskcards?
Was wurde eigentlich aus dem MindMap Hype, der vor 20 Jahren durchs Dorf gejagt wurde?
Elternbriefe werden auf IServ in Ordnern gesammelt, sämtliche Planungsüberlegungen zum Schulfest mit Briefen, Listen, etc. auch in einem Ordner.
…und dann ins Regal gestellt!
Wenn das so ist, dann muss ich sagen: dann ist Ihnen auch nicht mehr zu helfen und dann haben Sie und Ihre Kollegen, die über die Fülle und Schwere dieser Aufgaben klagen es auch nicht anders verdient.
Ein Schelm, der sich hier was denkt, wenn man die Verknüpfung zur Arbeitszeiterfassung und “Überstunden abfeiern” bzw. “gezahlt wird, was “gearbeitet” wird” vornimmt.
Aber ja: genau so geht es in den meisten Schulen zu. Wenig vernetztes Denken, wenig Sinn für Verbesserung, viel Jammern und noch mehr arbeiten auf den letzten Drücker.
„Elternbriefe werden auf IServ in Ordnern gesammelt, sämtliche Planungsüberlegungen zum Schulfest mit Briefen, Listen, etc. auch in einem Ordner.
…und dann ins Regal gestellt!„
Wenn Sie das so machen, gerne….ich mache ab und eine Sicherungskopie….das sollte reichen…
„An effektiven Elterngesprächen arbeiten wir noch, das ist leider nicht ganz so einfach.
Ernsthaft? Wir hatten schon Dolmetscher und Bildsymbole ;-). Hat geholfen“
Ach diese Art von effektiven Elterngespräche meinte ich vermutlich nicht….und nein wir arbeiten nicht mit Bildkarten (wozu sollen die gut sein?)
Unter effektiven Elterngespräche verstehe ich Problembeschreibung, Lösungsansätze zusammentragen, Vereinbarungen treffen, Evaluation terminieren. Dazu nur Kollegen, die tatsächlich involviert sind. Kein Blablablubb und Zeit verbrennen, weil alles gefühlte 100 mal gesagt wird….
Sollte ein Dolmetscher notwendig dann besorgen wir dazu einen….
Und ja, das ist nicht immer einfach, sei es weil die Eltern quatschig sind und man sie nicht eingefangen kriegt, oder die Kolleginnen keinen Punkt finden….
Manche lernen es nie! Sorry.
Abgesehen davon das das organisieren auch Zeit kostet. Mein Kompliment und machen Sie weiter so. Ein Vorbild in diesen düsteren Zeiten! Das Land zählt auf sie. Weitermaschieren, sorry, -machen 😉
Bitte, lästern Sie nur….kann ich ab….macht mir nix 😉
“Wenn dich die Lästerzunge sticht,
so lass dich nicht verzagen.
Die schlechtesten Früchte sind es nicht,
woran die Wespen nagen.” 🙂
(Gottfried August Bürger)
Das Land zählt nicht auf mich, aber ich mache meinen Job und das so gut wie möglich. Meine Aufgabe ist es eine Schule zu führen, die Hand über meine Kolleginnen zu halten und dafür zu sorgen, dass die Schule läuft. Das versuche ich empathisch und pragmatisch umzusetzen. Ich schätze meine Kolleginnen und versuche sie zu entlasten ohne mich aus den Blick zu verlieren. Was ist daran falsch? Was ist daran lästernswert?
Und so nebenbei….ich liebe meinen Job und ich weiß von meinen Kolleginnen, dass sie genauso ticken….und ja, wir arbeiten viel, vielleicht weil wir das gleiche Verständnis unseres Jobs haben….
Dafür versuchen wir uns gemeinsam und gerecht zu entlasten….was meist auch funktioniert…..
Nein, ich bin keine Marionette von oben, ganz im Gegenteil….
Quiet Quitting?
Typisch verwöhnte Millenials 😛
Nein, Generation X und schon viele Jahre Praxis auf dem Buckel.
Dann natürlich etwas ganz anderes und entschuldbar.
Sie haben NICHTS mit den dreckigen Xern gemein 😉
Ein Pessimist ist ein Optimist mit Lebenserfahrung!
Fehlt es bei dir daran?
Des Einen Decke ist des anderen Boden.
Viel Spaß dabei, die nächsten Jahrzehnte zu verzweifeln!
Aber hey, vielleicht sind die Kinder und Eltern schuld!
Ich weiß nicht, was Ärzt*innen, Polizei oder Feuerwehr mit so einer Sackgassendenke anfangen könnten, aber für manche Lehrkräfte scheint es zu genügen 😉
Dann bitte ich auch um eine Überleitung in die GKV, eine Rente statt Pension und eine verhaltensbedingte Kündigung bei Nichteinhaltung der Verpflichtungen.
Hätte ich persönlich kein Problem damit.
Kein Problem – das Selbstverbrauchsniveau deutscher Lehrkräfte können Sie dann nur vergessen.
Schauen Sie sich UNGESCHÖNTE, nicht auf Besuche direkt vorbereitete öffentliche (!) Schulen in UK, USA, FR, DK usw. an…da haben Sie dann das ganz konkrete Ergebnis der Fantasie, Lehrkräfte wären so “Kindergedöns”.
FINGER IN DEN OHREN:
“Lalalalalalalalamala
…lalala … usw.”
Ich höre mir so nen Scheiß einfach nicht mehr an
Übrigens:
Am Wochenede Pist von der DeBeKa bekommen.
Ab 1.1.2025
106,- Euro /mtl mehr ab Krankenkassenbeiträgen.
Wollen wir tauschen, Dumpfbacke?
Stimmt ja. Dir GKV senkt ja die Beiträge.
Depp.
Ich bin auch für ein einheitliches Gesundheitssystem.
Wir sind uns bei vielen Dingen nicht einig und aus irgendeinem Grund dutzen mich wie ein Kind, aber HIER sind wir uns einig 🙂
Und Streikrecht, Urlaub nicht nur in der Hochsaison, Dienstwagen (wie in der Industrie), freie Jobwahl (die Schule mit dem besten Arbeitsbedingungen wird favorisiert), Gleitzeit und exakt nach 37,5 Stunden ist Schicht im Schacht!
Urlaub hat immer Hochsaison
Dienstwagen gibt es nur für sehr wenige
Freie jobwahl hat tatsächlich jeder
Gleichzeit haben Lehrer auch
37,5 Stunden und Dienstwagen schließen sich aus
Das Problem von Lehrern ist, dass sie meinen, alles zu wissen und alles zu durchblicken. In Wirklichkeit sind die meisten einfach nur Beamte, die nicht merken, wie gut es ihnen geht.
Und deppen gibt es darunter auch. Aber das ist in der Tat überall so.
Ab wie viel Stunden krieg ich denn nen Dienstwagen? Und nee, ich hab keine Gleitzeit. Wäre mir neu, dass ich entscheiden kann, wann ich vor der Klasse stehe. Aber ich kanns meiner SL ja mal sagen, dass der Paul gesagt hat, dass ich Gleitzeit habe, und deshalb meine 9h dann machen will, wenn ich will, und nicht wie der Stunden- oder Vertretungsplan das will. Mal sehen, wie die reagiert .
Haben Sie sich verbeamten lassen?
Dann muss ich mich mal erkundigen, wohin ich mich mit meiner erfassten Arbeitszeit hinwenden muss.
An einen Anwalt.
An die Gewerbeaufsicht, die allerdings auch nichts tut, da es Absprachen zwischen den Ministerien gibt.
Ist nicht zuständig.
Auch die Mitarbeiter*innen der Gewerbeaufsich prüfen als behördenmitarbeiter*innen zunächst räumliche und sachliche Zuständigkeit. Ergebnis: Siehe Eingangsstatement.
Vielleicht einmal der geänderte Denkansatz:
Vertrauensarbeit – Warum kontrolliert mein Arbeitgeber die Arbeitszeit nicht oder nicht einmal stichprobenartig?
Frage:Wie sind die Arbeitszeitnachweise nach § 16 Abs.2 Arbeitszeitgesetz bei Vertrauensarbeit zu führen? (KomNet Dialog 26846)
Antwort:
Die Vorschriften des Arbeitszeitgesetzes – ArbZG gelten uneingeschränkt auch bei der Anwendung von Vertrauensarbeitszeit. Das bedeutet, dass für die Erfüllung der Aufzeichnungspflicht aus § 16 Abs. 2 ArbZG gegenüber der Aufsichtsbehörde auch bei Vertrauensarbeitszeit weiterhin der Arbeitgeber verantwortlich ist.
Dies schließt jedoch nicht aus, dass der Arbeitgeber die Führung der Arbeitszeitnachweise den Arbeitnehmern überträgt, sofern er durch gelegentliche, stichprobenartige Kontrollen die Einhaltung der Verpflichtung sicherstellt.
Auch die Verantwortung der Einhaltung der Arbeitszeitbestimmungen darf der Arbeitgeber nicht den in Vertrauensarbeit Beschäftigten übertragen. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, organisatorische Maßnahmen zu treffen, dass die vom Arbeitszeitgesetz gesetzten Rahmenbedingungen (§ 3 Arbeitszeit, § 4 Ruhepause, § 5 Ruhezeit, u.s.w.) auch von den in Vertrauensarbeit Beschäftigten eingehalten werden und ist verpflichtet, sich von der Einhaltung zumindest stichprobenartig zu überzeugen.
https://www.komnet.nrw.de/_sitetools/dialog/26846
Dann sollten alle KuK am besten in der Schulgemeinde Selbstfürsorge betreiben. Funktionierende Teilzeitkonzepte entwickeln, notwendige Aufgaben gerecht verteilen, überlegen, welche Aufgaben anders und zeitsparender organisiert werden können….einige gute Anregungen findet man auf der Seite der Bezirksregierung Münster https://www.bezreg-muenster.de/de/schule_und_bildung/gesundheit_krisenmanagement_an_schulen/entlastung_schulalltag/index.html
Auch die Haltung, dass 80% völlig hinreichend sind in der Qualität der Erledigung von Aufgaben darf sich weiter etablieren.
Die habe ich gelesen und könnte mich z.T. nur noch übergeben.
Die Entlastung der Kolleginnen in Teilzeit wird z.B.so ermöglicht:
Immer erst zur 2. Stunde, weniger Aufsichten, keine Klassenleitung, wenig Vertretungsunterricht.
Und wer zum Teufel ermöglicht all das? Die 30 % Kollegen/innen mit der vollen Stelle.
Am Arsch!!!!
Das ist das, was Sie gelesen haben? Das sind Beispiele, die anregen sollen unterfüttert mit rechtlichen Vorgaben….
Und ja, Teilzeitkollegen sind deshalb Teilzeitkollegen, weil sie Teilzeit arbeiten! Sie haben nicht nur weniger Deputat und verdienen weniger, sie müssen auch von sonstigen Aufgaben entlastet werden….wie das geht steht auf jeder Homepage einer Bezirksregierung….
Ja, und wenn die/der KuK erst zur zweiten Stunde kommt, dann ist das so und wenn der/die KuK einen Tag frei hat, dann ist das auch so….als Vollzeitkräfte ist das genau nicht so, denn wir verdienen voll, haben volles Deputat und haben entsprechend mehr Aufgaben….
Aber es geht hier nicht um Teilzeitkräfte oder Vollzeitkräfte, sondern wie alle! entlastet werden können….
Ich teile die Wortwshl nicht, wohl aber die Auffassung!
„Immer erst zur 2. Stunde, weniger Aufsichten, keine Klassenleitung, wenig Vertretungsunterricht.“ Wo genau lesen Sie das? Bei uns sind es z.B. die TZ-Leute, die ständig Vertretung geben, die VZ-Kraft ist ja am Vormittag eh „ausgebucht“. Klassenleitung muss man machen, wenn die SL dies festlegt, im Zweifel auch mit 14 Stunden (und nein, eine geteilte Klassenleitung ist keine Entlastung, eher doppelte Arbeit). Im übrigen müssen unsere Teilzeitler zu jeder Konferenz erscheinen, an Präsenztagen wie Schulfest oder Tag der offenen Tür ist man genauso lange da wie VZ-Leute und über den Vorschlag, den Elternsprechtag zu reduzieren, indem man pro Termin nur 10 Minuten plant, kann man nur den Kopf schütteln. Über das Aufsichtsthema diskutieren wir seit Jahren…
VORSICHT, bitte…!! Aus eigener Erfahrung zahlen Kolleg*innen in TZ (die nicht unbegründet besteht, da man ggf. selbst Kinder hat) drauf, z.B. durch Konferenzen, ganztägige Elternsprechtage, Fobis, etc. an Tagen mit regulär weniger Stundenverpflichtung, spontaner Vertretungsunterricht – da man ja ohnehin gerade da ist, aber eigentlich im Anschluss Schulschluss hätte. Da stellt man sich deutlich schlechter und zahlt effektiv drauf, insbesondere für diejenigen, die sich über TZ Korrekturen reduzieren (ja, das kommt vor…) Und trotzdem sitzt man länger an den Korrekturen als so mancher Kollege mit Technik und Informatik in Vollzeit. “Selbst schuld”, wie es dann gerne heißt… Aber pssst: Es muss auch die Kolleg*innen mit Deutsch und Englisch geben…Keine Klassenleitung bei TZ? Wo bitte gibt es das????
Diese Erfahrung habe ich auch gemacht und bin deshalb wieder auf Vollzeit gegangen. Ich hatte in Teilzeit eigentlich immer eine Klassenleitung. Den Unterschied zu Teilzeit (wobei ich immer einen relativ hohen Teilzeitfaktor hatte) merke ehrlich gesagt kaum!
Ich widerspreche der im Artikel dargestellten Rechtsvorstellung der KMK komplett.
Dass kein Gesetz des Bundesministeriums für Arbeit vorgelegt und im Bundestag beschlossen wurde, führt mitnichten zu einer quasi „rechtsfreien“ Situation, wie sie im Artikel mit Verweis auf die Ausführungen der KMK und von Frau Schopper unterstellt wird.
Viel mehr gilt (der Artikel deutet dies ja auch an) solange kein verbindliches Gesetz erlassen wurde, das 2022 vom BAG erlassene Grundsatzurteil an Gesetzes statt. Diese Auffassung teilt auch die noch im Amt befindliche Bundesregierung in der hier verlinkten Kleinen Anfrage vom Sommer diesen Jahres: https://dserver.bundestag.de/btd/20/119/2011971.pdf (siehe Antwort zu 4a und 4b).
Da der EUGHund das BAG zudem entschieden haben, dass dies für alle Beschäftigten gilt, stehen diese Urteile eindeutig über irgendwelchen Verwaltungsgerichtsurteilen aus den letzten zwei Jahrzehnten.
Bedeutet also: Arbeitszeiterfassung ist verpflichtend, der Arbeitgeber muss das ermöglichen, tut er dies nicht, macht er sich strafbar (der Verweis darauf, dass dies angeblich nicht bußgeldbewehrt sei, ist allerdings ein starkes Stück von Frau Schopper, weil damit bewusster Rechtsbruch quasi angekündigt und in Kauf genommen wird), möglichst viele KuK sollten ihre Arbeitszeit aufzeichnen und nach einer entsprechenden Zeitspanne (die Arbeitszeit Verordnung für Beamte in NRW sieht z.B. 52 Wochen vor) einen Anwalt für Arbeitsrecht kontaktieren.
Mag Ihr in Teilen nachvollziehbares subjektives Verständnis zur Sache sein,
aber das scheint mir nicht so einfach wie vielleicht gedacht …
letztlich fehlt die Grundlage durch entsprechendes Gesetz od. Verordnung für Schulen / Lehrkräfte anwendbar, da hier explizit die wöchentliche Arbeitszeit durch wöchentliches Deputat/Pflichtstunden ersetzt wurde und auf Vertrauensarbeitszeit aufgebaut ist.
Wurde z. B. Akkordlohn* als Arbeitsentgelt vereinbart, ist auch die geleistete Arbeitszeit nicht relevant. *(= nach dem erzielten Arbeitsergebnis ohne Rücksicht auf die Arbeitszeit bemessen).
Ihre Schlussfolgerung(en) teile ich mangels einer Grundlage (wie eine wöchentliche Arbeitszeit, z. B. 40 Std. Woche od. ausdrückliche Ausnahme von Lehrkräften an öffentlichen Schulen) nicht.
Einerseits existiert diese Grundlage durchaus: „Die regelmäßige Arbeitszeit der Beamten und Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst beträgt 41 Stunden (à 60 Minuten) wöchentlich. Diese Arbeitszeit gilt gem. § 44 Nr. 2 TV-L auch für tarifbeschäftigte Lehrkräfte. Lehrer leisten unter Zugrundelegung dieses Zeitrahmens messbare und nicht messbare Arbeit. Messbar sind die wöchentlichen Unterrichtsstunden (= Pflichtstunden).“ https://www.bezreg-muenster.de/de/schule_und_bildung/a-z/pflichtstunden/index.html
Die von Ihnen genannten Deputatsstunden bezeichnen also nur den messbaren Teil der Arbeit innerhalb des gesamten Arbeitszeitrahmens von 41 Stunden.
Andererseits zeigen Ihre weiteren Ausführungen, dass Ihnen nicht deutlich ist, worauf die EuGh- und BAG- Urteile hinauslaufen. Ihre Aussage, dass einzeln getroffene Abmachungen oder angeblich nicht fixierte Festlegungen über diesen Urteilen der beiden höchsten Gerichtsinstanzen zum Arbeitsrecht stehen, sind nach meiner Auffassung eher abenteuerlich (kommt aber den Ideen der KMK sehr nahe). Nach Ihrer Vorstellung könnte im Akkord also dauerhaft 52 Stunden pro Woche gearbeitet werden oder mehr als 11 Stunden am Tag, weil nur Produktionszahlen oder Arbeitsleistung vertraglich fixiert wurden? Spannend!
“Andererseits zeigen Ihre weiteren Ausführungen, dass Ihnen nicht deutlich ist, worauf die EuGh- und BAG- Urteile hinauslaufen.”
Das wäre subjektive Auslegungssache, denn Gesetzestexte zu lesen oder zu wissen, wo es steht ist ein Teil, die Anwendung ein ganz anderer Teil um etwas daraus auch zielführend zu verstehen.
Kennnen Sie Landesverordnungen für Beamte und die Ausnahmen für Lehrkräfte an öffentlichen Schulen – die auch auf Angestellte Anwendung finden – inhaltlich nicht oder nur mittels “Rosinenpickerei”, haben Sie wie einige andere hier auch schlichtweg nur eins, ein Verständnisproblem und da wären wir nicht auf Augenhöhe.
Sie haben Pflichtstunden als Deputate, möchten aber die Abrechnung nach festen vorgegebenen Wochenarbeitszeiten wie Kommunalbeamte, was Sie nicht sind. Finden Sie den Fehler?
Warum dieser Tipp ?”(die Arbeitszeit Verordnung für Beamte in NRW sieht z.B. 52 Wochen vor) einen Anwalt für Arbeitsrecht kontaktieren” ?
Weil, die AZVO in NRW gilt bei Lehrkräften nicht!”
“Verordnung über die Arbeitszeit der Beamtinnen und Beamten
im Lande Nordrhein-Westfalen (Arbeitszeitverordnung – AZVO)
§ 1 Geltungsbereich
(1) Diese Verordnung gilt für die Beamtinnen und Beamten des Landes, der Gemeinden, der Gemeindeverbände und der anderen der Aufsicht des Landes unterstehenden Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts.
(2) Diese Verordnung gilt nicht für
3. Lehrerinnen und Lehrer an öffentlichen Schulen, …”
https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_text_anzeigen?v_id=2520031009100936565
Vollkommen richtig, ich habe mich aber an dieser Stelle auf sie als Referenz bezogen, weil sie den Vorteil hat, dass sie eine konkrete Angabe macht über welchen Zeitraum Arbeitszeit zu erfassen und dann auch entsprechend auszugleichen ist. Wenn Sie eine bessere/treffendere Referenz kennen, bin ich da durchaus lernfähig.
Wenn etwas explizit für bestimmte Beamte (hier: Lehrerinnen und Lehrer an öffentlichen Schulen) nicht gilt, ist es dann anwendbar?
“Warum sperren sich die Kultusministerinnen und Kultusminister denn überhaupt, die Arbeitszeit ihrer Lehrkräfte zu erfassen?”
Ja, ein wahrhaftiges Geheimnis (augenroll)
Wenn die KM das Arbeitszeitgesetz ignorieren können, kann ich doch eigentlich auch die diversen Erlasse als unverbindliche Empfehlung betrachten. Hier mal eine Klassenarbeit weniger als vorgesehen schreiben, da die Korrekturfristen ausdehnen.
Das können Sie tun, wenn Sie es in der Schulkonferenz beschließen….
Dem Kommentator ging es doch gerade darum, dass Beschlüsse/Gesetze/ Vorgaben/ Regeln vom Dienstherrn NICHT beachtet werden.
Dann habe ich das falsch verstanden und würde sagen, dass der Forist mit seinem Job spielt, wenn er diverse Vorgaben nicht weiter beachtet bzw. Sehr großzügig auslegt.
Der Letzte schließt ab!
Nein, das kann ich auch einfach so tun. Vorgaben sind ja offensichtlich nur unverbindliche Empfehlungen und ich muss ja nach der derzeitigen Sachlage alleine darauf achten, dass ich nicht gesundheitsgefährdend viele Überstunden mache.
Sind Sie sicher, dass Erlasse nur Gebote im Sinne „wäre prima, aber wenn nicht dann nicht“ sind? Ich wäre mir da nicht so sicher…..
Nun gut, probieren Sie es aus und berichten vielleicht, wie es Ihnen damit ergangen ist….
Aber: quod licet iovi …
Der EuGH ist ja auch eher so eine Einrichtung, deren Entscheidungen eher so als nett gemeinte Vorschläge auffassen muss.
Ich bin froh, dass ich jetzt mit meiner Sonn- und Feiertagsarbeit auf der sicheren Seite bin. Hatte schon Angst, dies sei ein Verstoß gegen das Dienstrecht!
Verstehe das Problem nicht.
Arbeiten werden in der Regel eh vor den Ferien geschrieben. Wenn zwischen den Ferien Unterrichr vorbereitet und gehalten wird sollten 40 Zeitstunden ausreichen. Und Korrekturen, Gespräche und Konferenzen finden in den Ferien statt. Ich denke, das sollte funktionieren.
Also ich muss laut Leistungsbewertungserlass dieses Schuljahr 19 Klassenarbeiten schreiben. Hinzu kommen noch mindestens 86 unterrichtsbegleitende Bewertungen. Dies liegt an meiner hohen Klassenanzahl. Das heißt, ich schreibe permanent Klassenarbeiten und nicht nur vor den Ferien, zumal ich auch noch mindestens eine Abschlussprüfung jedes Jahr korrigieren muss. Die 40 Stunden kann ich so also nicht einhalten, wenn ich nicht derzeitige Vorschriften verletzen möchte.
In meinem Bundesland werden die Arbeiten nicht vor den Ferien geschrieben, sondern sollen möglichst gleichmäßig über das Schuljahr verteilt werden. Aber wahrscheinlich haben Sie eine Utopie entworfen, wie auch die Lehrertätigkeit in geregelter Form organisiert werden könnte.
Möglichst gleichmäßig verteilt.
Das kann ja die Vorgabe sein. Aber dank pädagogischer Freiheit, Unterrichtsausfall und de Biorhythmus der Lehrkräfte sieht dir Realität anders aus.
FERIEN. gemächlich rein, Kinder bis zum Anschlag stressen, Arbeit schreiben, Stift fallen lassen, keinen Unterricht mehr machen, sich auf die Ferien vorbereiten (oft auch krank, schließlich wollen die Arbeiten vor den Ferien korrigiert sein), ab in die FERIEN.
Wir hatten jetzt schon DerDip, jetzt DerDop, wann kommt DerDep?
Wir brauchen
die Vier-Tage Woche
30% Homeschooling Anteil
18% höhere Löhne
optimierte und digitale Konferenzen in allen Belangen
Warum beim Autobau jetzt schon 32 Stunden Woche und Lehrer über 41 bei weniger Tarifabschluss ? Unklar und unverständlich
Ich kann es nicht mehr hören/lesen!
Bitte – BITTE – wechseln Sie in den Automotive Bereich. Nur damit hier niemand mehr Ihre unsinnigen Forderungen lesen muss.
warum, Marielle?
eine 4-Tage Woche haben andere doch auch.
Was ist daran so schlimm?
Möchten sie 6 Tage für 4 bezahlte Tage malochen ?
Laut Umfragen wollen 2/3 der Arbeitnehmer einen Job mit Homeoffice.
Nein, morgens eine halbe Stunde zur Schule pendeln und nachmittags eine halbe Stunde zurück, um sich dann bis 20 Uhr an den (selbstbezahlten) heimischen Schreibtisch zu setzen ist KEIN HOMEOFFICE.
Gen Z will mehrheitlich Homeoffice, 4-Tage-Woche bei vollem Lohnsausgleich und Benefits: Gewinnbeteiligung, Firmenwagen (zumindest Zusschuss zum E-Bike). Gleitzeit, freie Urlaubswahl, vom Arbeitgeber bezahlten Kaffee in der Firma, bezahlte Weihnachtsfeier (und nicht alles auf “eigene Kosten”), “Workation”, Zuschuss zum Deutschlandticket, nach großem Einsatz einmal ein “Goodie” vom Arbeitgeber (und wenn es nur eine Runde Pizza für alle ist)…
Klar gibt es NICHT ALLES bei jedem Arbeitgeber, aber als Lehrkraft gibt es GARANTIERT NICHTS von alledem!
Gen Z weiß. was sie tun wird…
Jetzt sollten Sie noch die Seite der Arbeitgeber bzw. deren Angebote darstellen.
Wünschen kann man sich ja viel…
Ich bin dafür erst einmal sofort realisierbare Dinge zu fordern. Das wären zum Beispiel deutliches Abspecken an Konferenzen etc. und die nötigen zumindestens Teildigital zugänglich ( Teilzeitkräfte können so von zu Hause teilnehmen), Erhöhung des Fortbildungsbuget und wichtige Fortbildungen (z.B. Erste Hilfe) innerhalb der Arbeitszeit, beginnen Verwaltungsangestellte ein zu stellen ( Endeziel: es gibt eine Didaktische-und Verwaltunsschulleitung), demonstrative Gehaltserhöhung ohne Verhandlung ( nennt sich Wertschätzung), deutliche Anhebung des Referendargehalts ( Verbesserungen sollten angestrebt werden lassen sich wohl nicht mal eben umsetzen) und Kaffee, Tee und Sprudelwasser wäre wohl echt auch gut.
Das sind natürlich alles keine Maßnahmen die jetzt reichen um den Karren sofort aus dem Dreck zu holen oder sofort mehr Personal generieren. Und das darf auf gar keinen Fall das Ende der Fahnenstange sein. Aber es würde erst einmal den Willen demonstrieren Änderungen herbei zu führen.
In einen Jahr sprechen wir dann über die Arbeiszeiterfassung.
Nein, Konferenzen müssen für alle digital möglich werden; nicht nur für Teilzeitkräfte. Das wäre nicht fair.
Außerdem gibt es außer Kaffeeklatsch nicht unbedingt einen Mehrwert, wenn alle zusammen kommen. Im Winter schwirren dann wieder Viren umher und die Pendelzeiten sind z.T. lang. Der Raum hat womöglich auch nur 16 Grad.
Wollen ist nicht haben…..wenn wir von wollen sprechen, dann wünsche ich mir auch einen sechser im Lotto und dann würde ich genau jetzt in Frühpension gehen. Ich würde mir ein Häuschen kaufen auf Ko Samui oder am Nil in Ägypten und würde dort noch all die Jahre verbringen, die mir bleiben. Ich wäre glücklich und zufrieden und wenn ich nicht gestorben bin, dann lebe ich noch sehr lange…..
Schönes Märchen?
Fakt ist, dass die junge Generation, nennen wir sie Z, nicht bis maximal 67 arbeiten wird, sondern bis keine Ahnung vielleicht 75….sie werden selber vorsorgen müssen, weil es dann keine Rentenversicherung mehr gibt oder so unsagbar teuer, dass es fast nicht bezahlbar ist….Generation Z wird sich auch kein Häuschen mehr kaufen können, weil die Preise unsagbar teuer sind….uswusf……
Für meine eigene Generation Z, die ich sehr liebe und die unglaublich strebsam ist und für die eigene Zukunft reinhaut (da ist die Aussicht auf Homeoffice noch nie Thema gewesen…) sorge ich vor und sehe zu, dass ich genug vererbe, damit sie ein genauso schönes Leben haben werden wie ich…..übrigens als Alleinverdienerin mit Hausmann anbei…..(und ja, das geht, wenn man will…!)
„Für meine eigene Generation Z, die ich sehr liebe und die unglaublich strebsam ist und für die eigene Zukunft reinhaut (da ist die Aussicht auf Homeoffice noch nie Thema gewesen…) sorge ich vor und sehe zu, dass ich genug vererbe, damit sie ein genauso schönes Leben haben werden wie ich…..übrigens als Alleinverdienerin mit Hausmann anbei…..(und ja, das geht, wenn man will…!)
Absolute Zustimmung!
Ich würde noch erwähnen, dass sich die eigenen Kinder schon auch „etwas“ an den Eltern und Großeltern orientieren. Wenn da selbstverständlich gearbeitet wird, dann färbt das auch ab.
Ich für meinen Teil denke, dass sich die aktuellen Familien solidarischer verhalten als die Generation meiner Eltern (Ende 70) mit ihren Kindern / uns.
Ich würde freiwillig mein Haus räumen und mich verkleinern, wenn der Bedarf bei meinen Kindern besteht. Genau aus dem Grund, dass sich das die Generation Z nicht mehr so einfach leisten kann.
Ich würde mich auch in die Betreuung von Enkelkindern verlässlich einbringen, wenn gewünscht und nicht auf meinen wohlverdienten Ruhestand und Urlaub verweisen.
In Summe pflegt man in der absoluten Kernfamilie mehr Solidarität miteinander – mein Gefühl. Ist wahrscheinlich auch nötig, wenn man in die doch eher unsichere Zukunft schaut.
Nachtrag: Generation Z (alles Bekannte meiner Kinder…und das sind wirklich viele) macht mehrheitlich eine Ausbildung im den Bereichen Finanzen, Chemie, Soziales, Bundeswehr, IT, Zoll, Schreiner, Kaufmännisch, Landwirtschaft, usw.. Manche studieren eher bodenständig BWL, Jura, Physik, Mathematik, duales Studium Finanzen, ….
Niemand dieser jungen Menschen studiert auf Lehramt….aber nicht aus den Gründen, die Sie aufzählen….da gibt es ganz andere Gründe…..
Andere verdienen u.U. auch deutlich weniger. Wollen Sie das daher auch? Diese von der Realistin praktizierte Rosinenpickerei ist eher kontraproduktiv, denn sie entwertet durchaus berechtigte Forderungen von Lehrkräften mit ihren Maximal(?)wünschen.
Genau das meine ich!!
Ok. Wenn ich als AN sage: ich will auch PKV und ne fette Pension. Und Unkündbarkeit und unbegrenzte Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Und Familien- und Kinderzuschlag. Und jeden Nachmittag HO und viele Wochen zur komplett freien Zeiteinteilung.
Ist doch uuuuuungerecht, dass ich das nicht bekomme.
Ich krieg das als angestellte Lehrkraft auch nicht. Gestehen Sie mir dann die Vier-Tage-Woche zu?
Das ist doch neben jeder Wirklichkeit. Wir haben eine Degrowthpolitik, da wird das nichts mit mehr weniger Arbeit und mehr Geld. Wo soll der Wohlstand denn herkommen?
Realistin möchte für Lehrkräfte staatlich finanzierten Luxus bei gleichzeitigem maximalen Müßiggang bzw. Nichtstun.
Ich fürchte, sie hat weder die Welt noch das Beamtentum verstanden.
Ich setze mich für alle Lehrkräfte ein! Ich wünsche Ihnen eine bessere Zukunft, mehr Kraft und mehr Augenmerk für die SuS.
Ich wünsche Ihnen aber auch Gleichberechtigung mit anderen Arbeitnehmern.
41 Std. und 5 Tage Präsenz sind da nicht mehr das Ultimatum, Paul
Gleichberechtigung mit anderen Arbeitnehmern wird es nicht geben. Zwischen keinen Arbeitnehmern.
Was Sie betreiben ist unreflektiertes Cherry Picking bei gleichzeitigem Ausblenden/Negieren der Realitäten.
Realistin, schauen Sie sich einfach nur die HO Regelungen der Konzerne (SAP, Otto,…) an und die Schließungsabsichten des eunstmaligen Zugpferdes Automotive.
Beim Gehalts-/Bezügeniveau von (v.a. verbeamteten) Lehrkraft und anzunehmendem Intellekt ist hier einfach mal Klappe halten angesagt, Realistin.
Also mein Mann arbeitet tatsächlich nur 34 Stunden, das ist bei denen voll und dort gehen alle ab 63 in Rente.
Da fände ich es schon fair, wenn die Arbeitszeiten für Lehrkräfte zumindest verbessert werden in naher Zukunft!!!
Vielleicht können Sie einen Kontakt mit Realistin herstellen und sie schnell auch dort unterbringen.
Das wäre für alle eine win-win-situation!
Er wird also für 40 Stunden bezahlt und arbeitet 34 Stunden?
Gibt es da einen Tarif? Welchen?
Welche Branche?
Wie groß ist das Unternehmen?
Gilt diese Regelung für alle Beschäftigten gleichermaßen?
Spannend!!@
Freut mich für Sie und Ihren Mann.
Es gibt auch studierte Leute, die arbeiten 40 Stunden, verdienen weniger und bekommen am Ende die Hälfte an Rente. Warum nicht an die anpassen, wäre ja irgendwie auch fair…..
Bei der einseitigen Gehaltskürzung(nichts anderes ist die geplante Verschiebung) wie jetzt in Hessen vorgesehen, wäre vielleicht auch mal „Klappe halten“ angesagt, statt weiter schön Beamtenbashing zu betreiben.
Irgendwie möchte ich gar nicht, dass Sie sich für mich einsetzen….ich finde Ihre Forderungen vermessen und kaum ernstzunehmen….
Tscha… ich habe mei e ganz persönliche Lehre daraus gezogen ….
…. und minimiere meine Arbeitszeit und meine professionelle Anstrengung auf das absolute Minimum.
Irgendjemand muss ja für mich sorgen ….
“Eine Hand für’s Schiff – eine für mich”
… so heißt es “EIGENTLICH” …
… und da das Schiff völlig eratisch auf dem offenen Bildungsozean ohne Ziel und ohne erkennbare Führung herumschippert, habe ich mich entschieden, mich mit beiden Händen an was Stabilem festzuhalten und bei nächster Gelegenheit von Bord zu gehen.
Odysseus lässt grüßen …3einhalb Jahre noch!
“3einhalb Jahre noch!”
Schade…für Ihre Schüler.
Auf jeden Fall: denn die Wahrscheinlichkeit, dass ein ausscheidender ausgebildeter Lehrer durch einen ebenfalls ausgebildeten Lehrer ersetzt wird, liegt an unserer Schule nahezu null. In meinem Bundesland sind über die Hälfte aller neu eingestellten Lehrer Seiteneinsteiger, d.h. es reicht, dass sie irgendwas studiert haben (gern auch Weinbau) und in den Sommerferien 40h Quali gemacht haben. Jo, so geht Bildung. Jeder, der geht, ist ein Verlust! Seien Sie froh, dass Ihre Mädels schon so weit sind, die Zukunft wird ziemlich dunkel, was Schule betrifft.
Zustimmung…zum letzen Satz.
Ansonsten gewichte ich das Thema Motivation vs. Ausbildung ggf. etwas anders als Sie.
Der Mathe- und Physiklehrer einer meiner Töchter ist auch “Quereinsteiger”…gibt da überhaupt nix zu meckern.
Ansonsten gilt für mich: es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Nach meinen Studium war ich auf dem Papier auch schon Ingenieur. “On the Job” habe ich den Beruf dann auch “gelernt”.
Zudem will man die älteren Kollegen in der Wirtschaft gerne auch mal mit einem goldenen Handschlag verabschieden. Insbesondere dann, wenn diese sich nur noch abwertend über den Job äußern. In anderen Branchen ist man noch nicht so weit…
Es gibt zwischen Seiten/Quereinsteigern (die Begriffe werden je nach Bundesland unterschiedlich definiert) himmelweite Unterschiede. Meine Erfahrung ist: ein studierter Physiker steht nach ordentlicher „Besohlung“ in Fachdidaktik einem „studierten“ Physiklehrer in nichts nach. Leute, die jedoch Fächer unterrichten, von denen sie kaum mehr als ihr altes Schulwissen besitzen, scheitern fast immer daran, sowohl Fachinhalte als auch Fachdidaktik zu erlernen, um unterrichten zu können.
Und dann gibts auch noch die, die mit der irrigen Vorstellung an die Schule kommen, man mache seine paar Stunden Unterricht und hätte dann frei. Die halten selten länger als ein paar Wochen durch und verabschieden sich dann in die Krankheit oder suchen sich was anderes.
Wie gesagt, dass sind meine Erfahrungen – ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
Ich stelle mir mittlerweile folgende Frage: Wo hat sich die FDP eigentlich nicht quergestellt? Eigentlich sollten die Verzugszinsen zahlen.
Ich schätze Buschmann machte was – bitte nicht näher nachfragen.
Wissing schob zumindest erste Gelder an – und nicht nur nach Bayern…
Ich hatte mir – mit allem sozial- und klimaschädlichen Ambitionen der FDP ehrlichgesagt mehr von der Entbürokratisierung erhofft.
Vielleicht schlecht kommuniziert, aber da wäre doch ehrlich im Interresse aller mehr drin gewesen -__-
Und Datenschutz, aber anscheinend wollen jetzt alle gesetzlich verbotene Software einsetzen oder so…
Hallo liebe Lehrkräfte,
ich bin selbst als Ehemann durch den Beruf meiner Frau betroffen.
Nahezu täglich stehe ich kopfschüttelnd vor ihr. Im Schuldienst geschehen Dinge für die jeder andere Vorgesetzte sofort mit einer Kündigung und einem Gerichtstermin zu rechnen hat.
Die Kultusministerien haben sich hier einen rechtsfreien Raum geschaffen im Hinblick auf Arbeitsschutz, Arbeitszeitregelungen, etc.
Dies geschah über die Jahre mit Erpressung und Nötigung.
Ich verstehe den Willen und Freude des Lehrberufes, verstehe aber nicht die geschaffenen Rahmenbedingungen und wie man darunter arbeiten will.
Dies kann nur funktionieren, weil ihr euch nur schwer organisieren könnt und jeder denkt er kämpft allein.
Außerhalb des Schuldienstes gibt es so viele tolle und sinnstiftende Jobs. Was nützt euch die Pension oder der “sichere” Arbeitsplatz wenn der Rest einfach nicht zu einem erfüllten Leben führt?
Als Projektleiter mit Personalverantwortung habe ich einen recht guten Blick auf die Arbeitswelt und möchte euch mal an einem Gedankenspiel teilhaben lassen.
Organisiert euch in einer großen Gemeinschaft (Bundesweit, alle Schulformen)
Findet einen einfachen Weg das Thema anhand von Fakten und Daten zu belegen.
z.B. Handy-App:
-einmalig Schulform, Anstellungsverhältnis, Bundesland angeben (anonymer Account)
-täglich die Arbeitszeit erfassen und mit vor eingestellten Kommentaren benennen
-Vorbereitung, Unterricht, Nachbereitung, Korrektur, Elternabend, etc.
Die Überstunden “live” auf einer Homepage täglich aktualisieren ganz nach dem Motto “unsere Freizeit für das Schulsystem” oder “Ohne unser Leben kein Schulalltag”
Dann steckt Ihr das noch der Presse um Werbung dafür zu machen und eine große Reichweite zu generieren.
Ähnlich dazu wie es Sachsen derzeit in einem Pilotprojekt macht.
Wenn ihr aber darauf hofft, dass euer jeweiliges Kultusministerium von selbst eine faire und schnelle Lösung anbieten wird, dann denkt doch einfach mal an die Vergangenheit. Wann ist das jemals passiert?
Zum Schluss noch eine Frage in die Runde. Wieso kommt ein solcher Aufruf nicht durch die einzelnen Lehrerverbände? Fragt mal nach ob diese bereit wären eine solche Aktion zu unterstützen oder gar zu koordinieren. Auf die Antworten bin ich dann gespannt. XD