DÜSSELDORF. Die Ergebnisse des aktuellen Deutschen Schulbarometers sind alarmierend: Ein erheblicher Anteil der Schülerinnen und Schüler fühlt sich psychisch belastet (News4teachers berichtete). Lehrkräfteverbände und Gewerkschaften sehen akuten Handlungsbedarf. Sie fordern von der Politik deutlich mehr finanzielle Mittel und personelle Ressourcen, um die Situation an den Schulen zu verbessern.
Schüler:innen in Deutschland sind besorgt: 39 Prozent fühlen sich durch die geopolitische Situation und die Kriege in der Welt belastet, 26 Prozent verspüren Leistungsdruck, 25 Prozent machen sich Gedanken, dass die Menschen Klima und Umwelt zerstören. Das geht aus dem aktuellen Schulbarometer der Robert Bosch Stiftung hervor. Laut der Befragung unter Schüler:innen im Alter zwischen 8 und 17 Jahren steht es auch um die persönliche Situation nicht besonders gut. Rund 20 Prozent fühlen sich psychisch belastet, 27 Prozent schätzen ihre Lebensqualität als gering ein und 20 Prozent geben ein geringes schulisches Wohlbefinden an. Des Weiteren beklagen weite Teile der Schüler:innen mit Blick auf den Schulalltag unter anderem häufigen Unterrichtsausfall, Sanierungsstau und zu viele Störungen im Unterricht.
Lehrkräfteverbände und Gewerkschaften betrachten besonders die von vielen Schüler:innen berichteten Belastungen mit wachsender Sorge. „Wenn sich mehr als 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen psychisch belastet und in der Schule nicht wohl fühlen, dann müssen wir das sehr ernst nehmen und gegensteuern“, sagt Ralf Neugschwender, Bundesvorsitzender des Verbands Deutscher Realschullehrer (VDR). Die Ursachen der Belastung sieht er unter anderem in den multiplen Krisen der letzten Jahre, die Kinder und Jugendliche in eine „Dauerkrisenschleife“ versetzt hätten.
„Mehr denn je gilt: Auf die Lehrkräfte kommt es an“
Das Elternhaus könne vieles offenbar nicht mehr auffangen. „Umso wichtiger wird die Aufgabe der Schulen. Mehr denn je gilt: Auf die Lehrkräfte kommt es an. Sie können ihren Schülerinnen und Schülern Orientierung und Halt geben. Eine vertrauensvolle Lehrer-Schüler-Beziehung kann für Kinder und Jugendliche ein Stabilitätsanker sein.“ Allerdings müssten dafür die Rahmenbedingungen stimmen: „Vielerorts fehlt es immer noch massiv an Angeboten in der Schulsozialarbeit und Schulpsychologie.“ Zudem fordert Neugschwender eine Entlastung der Lehrkräfte von nicht-pädagogischen Aufgaben, damit diese sich wieder stärker auf ihre Kernaufgaben konzentrieren könnten und mehr Zeit für den einzelnen Schüler, die einzelne Schülerin hätten.
Ähnliche Schlüsse zieht die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) aus den Ergebnissen der Befragung. „Psychische Probleme können in einen Teufelskreis münden, der ganze Bildungsbiografien ins Wanken bringen kann“, mahnt Anja Bensinger-Stolze, GEW-Vorstandsmitglied Schule. Die Gewerkschaft fordert daher, das Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen ins Zentrum schulpolitischer Maßnahmen zu rücken. „Schulen müssen als sichere, gesunde und wertschätzende Orte erlebt werden. Angesichts einer unsicheren Zukunft ist es von zentraler Bedeutung, Räume für soziale Beziehungen, Erfolgserlebnisse und Selbstwirksamkeit zu eröffnen, eine positive Fehlerkultur zu etablieren sowie die psychische und physische Resilienz der Kinder und Jugendlichen zu fördern.“
GEW: Befristete Projektmittel reichen nicht
Die GEW weiß auch, was Schulen dafür benötigen: mehr Personal – sowohl auf Seiten der Lehrenden als auch im Bereich der Schulsozialarbeit und -psychologie –, sowie mehr Zeit im Schulalltag durch eine geringere Unterrichtsverpflichtung der Lehrer:innen. Eine weitere Chance, die Situation zu verbessern, sieht Bensinger-Stolze zudem in der Idee, Gesundheitspersonal an Schulen zu bringen, wie es etwa in Skandinavien zum Standard gehöre. Ebenso könnten niedrigschwellige Unterstützungsangebote dazu beitragen, wie die in einigen Bundesländern bereits etablierten „Mental-Health-Coaches“ (News4teachers berichtete). Solche Strukturen gelte es jedoch zu verstetigen. „Mit zeitlich befristeten Projektmitteln ist weder den psychosozialen Problemen der Schülerinnen und Schüler noch der chronischen Überlastung der Beschäftigten an Schulen beizukommen.“
Auch der Philologenverband Niedersachsen stimmt in die Forderung nach mehr finanziellen Mitteln „für gute Bildung“ ein: „Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen unsere Schülerinnen und Schüler und dazu gehört auch deren Lebensqualität. Bildung gibt es nicht zum Nulltarif“, betont Christoph Rabbow, Vorsitzender des niedersächsischen Philologenverbandes. Er verweist darauf, dass der Verband schon vor einem Jahr angemahnt habe, dass Psycholog:innen und psychologische Betreuung an den Schulen fehlen, um den gewachsenen Problemen wirksam begegnen zu können. „Unsere Kinder und Jugendlichen verbringen einen großen Teil ihres Lebens in der Schule, hier erwarten sie auch zurecht Unterstützung für ihre Probleme.“ Lehrkräfte allerdings könnten sich aufgrund des Lehrkräftemangels derzeit nicht so um ihre Schüler:innen kümmern, wie sie es eigentlich müssten – und auch wollten. „Lehrerinnen und Lehrer arbeiten tagtäglich jenseits der Belastungsgrenze. Da geht einfach nicht mehr.“
„Bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit“
Diesen Eindruck hat auch Susanne Lin-Klitzing, die Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbands: „Der dauerhafte Lehrkräftemangel, die permanente Überbelastung der Kollegen und Kolleginnen fordern ihren Tribut. Auch wenn viele bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gehen, können sie den Unterricht nicht so gestalten wie sie gerne würden, was teilweise dazu führt, dass die Unterrichtsqualität nicht mehr im gewünschten Maß gewährleistet werden kann.“ Hinzu kämen verfallende Schulgebäude und mangelhafte Infrastruktur, die sich „weder bei der Schülerschaft noch bei den Lehrkräften positiv auf die Psyche auswirken“. Lin-Klitzing appelliert daher ebenfalls an die Politik, „endlich ausreichende Mittel zur Verfügung zu stellen, um die zu Grunde liegenden, offensichtlichen Probleme zu lösen“. News4teachers
Und Berlin kürzt weiter….
“Schüler:innen in Deutschland sind besorgt: 39 Prozent fühlen sich durch die geopolitische Situation und die Kriege in der Welt belastet, 26 Prozent verspüren Leistungsdruck, 25 Prozent machen sich Gedanken, dass die Menschen Klima und Umwelt zerstören. ”
Man musst sicherstellen, dass die o.g. Ängste bei den Schülern nicht so stark geschürt werden. Meisten ist es doch so, dass es in der unmittelbaren Nachbarschaft der Schüler kein Kriege gibt und auch keine dramatischen Folgen durch den Klimawandel oder Umweltprobleme. Es ist die mediale Dramatisierung, die die Probleme so riesig erscheinen lassen.
Geht so. Es sind, Klimawandel oder Umweltprobleme, vor allem wissenschaftliche Befunde, die die Probleme als existenziell für die junge Generation erscheinen lassen. Leider völlig zu Recht. Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2023/09/bne-15-grad-ziel-wird-gerissen-klimawandel-wird-massive-veraenderungen-bringen/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Nein. Gerade diese Themen sind nicht existentiell. Sie bedrohen ja nicht unmittelbar die Existenz. Man könnte die Kinder doch guten Gewissens ihren Interessen nachgehen lassen, anstatt ihnen Angst zu machen.
Fragen Sie mal die Menschen im Ahrtal oder zuletzt in Süddeutschland oder die jüngsten Flutopfer in Frankreich und Spanien, wie existenziell das Thema Klimakrise ist.
Wollen Sie jungen Menschen erzählen, dass sie das nicht betreffen kann? Wäre klar falsch.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Dann berechnen Sie mal die Wahrscheinlichkeit, dass ein deutsches Schulkind zum Flutopfer wird.
Anschließend wird Ihnen deutlich, dass dieses Risiko nicht der Rede wert ist.
Sie haben offenbar das Ausmaß des kommenden Klimawandels nicht verstanden.
“Dass Hitze töten kann, ist in Europa spätestens seit dem »Jahrhundertsommer« 2003 klar. Am Stadtrand von Paris mussten damals gekühlte Zelte aufgestellt werden, weil die Leichenhäuser der Stadt völlig überfüllt waren. Die Sterblichkeitsstatistik zeigte, dass die damalige Sommerhitze in Europa rund 70.000 Todesopfer gefordert hat. Und der Rekordsommer 2003 ist seither bereits viermal übertroffen worden.” Quelle: https://www.spiegel.de/wissenschaft/klimawandel-erhoeht-sterblichkeit-in-europa-100-000-tote-zusaetzlich-im-sommer-2022-a-49651597-e247-4b4d-ab76-41469994554f
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Zur Verhältnismäßigkeit.
– Bei der Flut im Ahrtal starben 2021 ca. 140 Menschen.
– Jedes Jahr sterben in Deutschland ca. 10.000 Menschen durch Suizid.
Das alleine zeigt schon, welches Risiko größer ist.
Absurder Vergleich.
Den zehn weltweit tödlichsten Wetterereignissen seit 2004 sind mehr als 570.000 Menschen zum Opfer gefallen. Eine neue Studie zeigt: Ohne den Klimawandel hätte es weniger Opfer gegeben. Quelle: https://www.tagesschau.de/wissen/klima/klimawandel-todesfaelle-extremwetter-100.html
Dass der Klimawandel mitunter schwere Folgen für die Weltbevölkerung haben wird, ist bekannt. Jetzt nennt eine neue Studie beunruhigende Zahlen: bis zu 14,5 Millionen Tote. (…) Allein Überschwemmungen könnten den Schätzungen zufolge bis 2050 für 8,5 Millionen Tote sorgen – nicht nur direkt, sondern auch indirekt durch Ernteschäden, vermehrte Infektionskrankheiten und eine höhere Luftfeuchtigkeit, die zu Atemwegserkrankungen führen kann. Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/davos-wef-klimawandel-100.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Aber Kinder müssen in der Regel noch etwas länger auf diesem Erdball leben. Und die Bedrohung durch Krieg und Terror ist auch allgegenwärtig. Oder sind sie früher unter Polizeischutz über den Weihnachtsmarkt gelaufen oder haben mit Kindern, bei denen zu Hause der Krieg tobt, gemeinsam die Schulbank gedrückt?. Das Thema Wehrdienst (Jungen und Mädchen) und Kriegstauglichkeit gab es sicherlich auch noch nicht. Gut, das muss man nicht an Kleinkinder herantragen, aber Jugendliche beschäftigt sowas zurecht. Denn um ihren Einsatze geht es im Ernstfall, wenn der Krieg in den nächsten 5 Jahren weiter eskaliert.
Nee, es gab die RAF und die Wehrpflicht …
Es gab auch Tschernobyl, Aids, Drogentote, den kalten Krieg und natürlich auch die RAF. Aber die hatten es weniger auf Zufallsopfer und somit auch weniger auf Jugendliche und große Menschenmengen abgesehen. Ich schätze meine Situation, die ich in den 80ern als Jugendlicher hatte, entspannter ein, als die, in der sich Jugendliche heute befinden.
Wehrpflicht gab es nur für Männer, aber nicht für mich. Dass man sie heute wiederbeleben möchte, und zwar schnell und am Besten für alle, passiert ja nicht aus lauter Jux und Dollerei, sondern aus einer ganz konkreten Bedrohungssituation heraus. Insgesamt wirkt die gesamte Situation, in der wir uns heute befinden deutlich weniger erfreulich als noch vor 10,20, und auch 30 Jahren. .
Aber wie die Lehrkräfte das alles auffangen, weichspülen und in kleinen pädagogisch aufbereiteten Häppchen zum Verdauen verabreichen sollen ist mir schleierhaft.
Kurz gefasst:
-es ist schon alles gesagt, aber noch nicht von jedem
-man kann die Sau nicht oft genug wiegen, vielleicht wird es irgendwann doch fetter
Wann gab es eigentlich die letzte repräsentative Umfrage, ob Lehrer sich ernstgenommen oder in ihrem Bemühen anerkannt fühlen? Dass sie Überlastung empfinden ist bekannt und genug untersucht, aber mich stört viel mehr das Gefühl ‘das dumme Fußvolk ist Verbrauchsmaterial’.
Alle, nicht nur die Lehrer. Warum sind die Schüler auch so überlastet?
Natürlich sind sie das, ich meine jeden Tag von Vorn 20 neuen Seiten Stoff im Kopf einpressen, ne…ich will überhaupt nicht weiter…lohnt sich nicht mehr immer wider das gleich zu wiederholen.
Aber zu der Frage… weil die Schüler genau dazu erzogen und sogar verpflichtet sind als dumme Fußvolk und Verbrauchsmaterial aus der Schulen raus zu kommen.
Unsinn wird durch Wiederholung nicht besser.
Aber ein schöner Beleg dafür, dass der tägliche, oft vergebliche Einsatz und die Erfahrungen der Lehrer nicht nur Wissenschaftler wenig interessieren. Sie sind ja alle Komplizen eines unmenschlichen Systems von Kinderstraflagern.
Diese Umfrage gibt es bei uns im Land (ich glaube aber auch bundesweit) alle paar Jahre.
Die Ergebnisse sind immer sehr ähnlich. Interessiert aber niemanden.
Von daher wäre es sinnvoll, wenn in den großen Leitmedien noch viel mehr über die Schüler*innen berichtet würde. Allerdings mal nicht mit dem Untertitel “Auf die Lehrkräfte kommt es an”, weil das leider immer suggeriert, man bräuchte eigentlich nur bessere Lehrkräfte (im O-Ton “Deutsche Lehrkräfte sind schlecht”) und schon wären die meisten Probleme gelöst. Eine konzertierte Aktion der Öffentlich-Rechtlichen, Springer, Spiegel, FaZ, Süddeutscher …
Die Politik macht es sich viel zu einfach und die Wähler*innen durchschauen das nicht. In meinem Bundesland wird gerade massiv Unterricht gekürzt, aber so lange das Wort “kürzen” nicht verwendet, sondern von “weiterentwickeln” gesprochen wird, ist alles gut.
Eltern gehen nicht auf die Straße, wenn man ihnen erzählt, dass das Land Schule weiterentwickelt. Da wird dann eher darauf geschaut, wie die einzelnen Schulen und Lehrkräfte diese Weiterentwicklung umsetzen.
Im Spiegel wurde gerade wieder (Printausgabe vom 16.11.2024) über die Digitalisierung geschrieben und da fielen erneut die Worte “Auf die Lehrkräfte kommt es an” und “Bevor sie Fehler machen, lassen es viele Lehrer lieber ganz”. Es gäbe es sehr viele Fortbildungen, die man allerdings nur freiwillig besuchen müsse (für Beamte mit Verpflichtung dem Staat gegenüber ein Unding), aber manche LK seien schlicht zu belastet. (So, so, nur manche.)
Und genau hier liegt doch der Knackpunkt: Die Belastung wird nicht gesehen. Da äußern sich dann Leute wie z.B. Susann Meyer, Bundessprecherin des Jungen VBE, die sich in jungen Jahren größtenteils bereits aus dem Schuldienst verabschiedet haben (Warum wohl?) und erzählen Anekdoten. Leser*innen denken dann, dass doch alle Lehrkräfte so arbeiten können.
Ich möchte ja geschult werden! Ich möchte es aber nicht noch in meiner unterrichtsfreien Zeit, in der ich nicht nur vor- und nachbereite, korrigiere, normale Elternarbeit und Klassenorga erledige, sondern seit ein paar Jahren nun Lernpläne verfasse, Lern- und Hilfeplangespräche führe, mit dem Jugendamt telefoniere…
Das ist ein Teufelskreis, der schlussendlich immer zulasten der Kids geht.
Und solange in den Medien (nicht bei N4T versteht sich) nicht mal wirklich an erster Stelle – und zwar gleichzeitig – darüber berichtet wird, was die Politik in den letzten Jahrzehnten versaut hat, kann man immer schön weiter auf uns als Hauptverantwortliche zeigen.
Wann verstehen diejenigen, die in unserer Gesellschaft den Ton angeben, endlich, dass sie eine ganz besondere Verantwortung gegenüber unseren jüngsten Generationen haben?!
Fortbildungen in meiner Freizeit gibt es wenn dann nur noch aus dem Grund, dass ich für mich persönlich einen Mehrwert sehe. Ansonsten gibt es Fortbildungen in meiner Freizeit nur noch dann, wenn ich davon auch angemessen viel habe und es auch angemessene und ehrliche Fortbildungen gibt.
Fortbildungen für Lehrer sind halt auch einfach zu 90 Prozent alle für die Tonne. Da wird dann suggeriert, dass man nur eine bestimmte Methode verwenden muss und alle Probleme sind gelöst. Vorgetragen dann von Leuten, die entweder noch nie als Erwachsene vor Schülern standen, oder sich umorientiert haben, weil sie gemerkt gemerkt haben, dass Lehrer doch nichts für sie ist. Am besten dann im vorbereiteten Raum im Stuhlkreis und mit gestalteter Mitte.
Die meisten Fortbildungen gleichen eher Selbsthilfegruppen für Menschen mit psychischen Problemen (ist ja nicht so, als wären diese bei Lehrern mittlerweile nicht auch überproportional vertreten)
Ihr letzter Satz hat mir besonders gefallen. Da kamen Erinnerungen hoch! Diese ganzen “Spielchen” habe ich auch immer gehasst, aber viele andere Teilnehmer fanden das toll. Mein ganz persönlicher Eindruck: da spielten Alter und Sozialisation der Kurs-Teilnehmer und Kurs-Leiter eine Rolle 🙂
“Bevor sie Fehler machen, lassen es viele Lehrer lieber ganz.” Ich finde eher: Bevor es wieder viel zu viel Zeit kostet, lassen viele Lehrer es lieber ganz. Den Stoff, den man schaffen muss, muss man mit effektiven, schnellen Unterrichtsmethoden durchpressen – finde ich. Da ist schlicht kaum Zeit für zusätzliche digitale Angebote, selbst wenn man wollte. Hinzu kommt, dass es keinerlei Nachweis dafür gibt, dass die SuS tatsächlich besser oder nachhaltiger lernen als analog.
Ich finde, dass ist einer der Hauptprobleme: “Den Stoff, den man schaffen muss, muss man mit effektiven, schnellen Unterrichtsmethoden durchpressen “. Das zeigt mir doch, dass der Lehrplan abgespeckt gehört, sodass der Rest nicht durchgepresst werden muss, sondern nachhaltig gelernt werden kann – egal, ob analog oder digital.
Fast jeder hier sagt, dass der “Lehrplan” abgespeckt werden müsse. Niemand wird aber konkret, was auch schwer sein dürfte.
Ein Vorschlag aus einem sehr langen Lehrerdasein: Ich habe die Lehrpläne selbst abgespeckt und die Schwerpunkte gesetzt, die ich für prüfungsrelevant und pädagogisch angebracht und besonders wertvoll hielt. Dies bewirkte fast immer gute Ergebnisse in den zentralen Abschlussprüfungen und relativ zufriedene und sogar dankbare Schülerinnen und Schüler. Und meine Gesundheit hat auch kaum gelitten.
Es geht also, wenn man will.
“Lehrkräfteverbände und Gewerkschaften sehen akuten Handlungsbedarf. Sie fordern von der Politik deutlich mehr finanzielle Mittel und personelle Ressourcen, um die Situation an den Schulen zu verbessern.”
Grundsätzlich falsch!
Es geht nicht um das Geld verdammt noch mal.
Es geht um das Reduzieren!
Allerseits, für die Lehrer und Schüler und Eltern. 2 Stunden Bio Wo. und jede Stunde 6 neuen verdammten Seiten zu lernen?? + alle andere 15 Fächer wöchentlich auch übertriebend viel Stoff, die keine Stundenplan decken kann. Das findet jemand ganz passe ,optimal und zielführend? Seit wann ist optimal, zielführend und vor allem gesund die Kinder mit 15 jahre den ganzen Tag sitzen und lernen zu lassen im durchschnitt 2/3 mehr Zeit als ein Erwachsener nur um das Schulabschluss zu bekommen?
Absolut, wenn das Zeil burnout mit 15 ist, dann klar.
Und bitte diese überhebliche, unrealistische und vor allem dumme Kommentare darüber, wie die Kinder dann nicht für bestimmte Schulart sind könnt ihr gleich lassen. In den letzten 20 Jahren kommen sie Abiturienten dumm wie Stroh aus der Schulen heraus.
Mein Gott, wie lange noch diese lehre Gespräche. Keiner offensichtlich ist noch im Stande die Sache auf dem Punkt zu bringen.
Man sendet ständig ganz falsche Botschaft und dann fragt sich noch man, warum sich die Krise steigert und steigert.
Monika, Sie haben wirklich einen sehr eingeschränkten Blickwinkel.
Tatsächlich sind die wenigsten Kids durch das belastet, das Sie hier ausmachen.
Ihnen geht es zusammengefasst mehr darum, dass Lehrkräfte mehr Zeit für sie haben, um ihnen etwas zu erklären, um Fragen zu beantworten, um ihnen zuzuhören …
Außerdem scheint es in Ihrer Welt nur superstrebsame Gymnasiast*innen zu geben, die unbedingt alles, was in Schule vermittelt wird, verinnerlichen wollen. Nur aus dieser Perspektive ergibt Ihre ewige Forderung nach der Reduzierung vermeintlich unnützen Zeugs Sinn. Nur 26% der befragten Kids gaben Leistungsdruck als Stressfaktor an! Und geht man von fordernden Eltern aus, die ja auch erheblichen Stress verursachen, dann muss man annehmen, dass der Leistungsdruck, der durch die Schule/Lehrkräfte aufgebaut wird, erheblich geringer ausfällt.
Es geht jungen Menschen offensichtlich nicht gut, weil sie nicht das Gefühl haben, dass sie genügend positive Bindung in Schule haben.
Für mich steht ganz klar fest, dass die “Massenkindhaltung” sofort abgeschafft werden muss, um die größten Missstände zu beheben.
Den eingeschränkten Blickwinkel bei Monika sehe ich auch. Man darf auch nicht vergessen, dass mit Abschaffung der HS die Zahl der Anmeldung fürs Gymnasium stieg. Heute gehen viel zu viele Kinder aufs Gym, die den Anforderungen weder intellektuell noch psychisch gewachsen sind. Die Folge ist, dass überall erzählt wird, dass die Anforderungen so stark gestiegen wären. Ich beobachte das Gegenteil und das Niveau sinkt m.E. ständig weiter. Als GS Lehrerin kann ich inzwischen den Frust der Gym Kollegen nachvollziehen. Bei dauerhafter Überforderung einfach mal die Schulwahl überdenken.
Mittlerweile kenne ich kein einziger Jugendlicher mehr, dass ohne Nachhilfe irgendwelchen Abschluss geschafft hat – und Gymnasialer, sie sind erst Hauptverbraucher von Nachhilfe.
Es ist die höchste Zeit, dass die sämtlichen Bildungsakteuren mal runter kommen und sich zusammenreißen. Sonst schaden sie allen, die mit öffentlichen Bildung zu tun haben und das sind fast ein Million Selen jedes Jahr.
Hmmm, ich kenne aber ganz viele. Und jetzt?
Und the big pardon, aber keiner von denen wurde überteuerte Nachhilfe zahlen wollen, wenn der nicht das Scheiß verstehen wollte, den die Lehrer nicht mehr in der Stande sind jede Woche zu liefern – krank, ausgepowert, ausgebrannt etc…in überfüllten Klassen.
Es geht um absolut unrealistischen Erwartungen von System, das im besten Fall dazu führt, das Schulsystem ohne burnout zu überleben.
“Das Elternhaus könne vieles offenbar nicht mehr auffangen. „Umso wichtiger wird die Aufgabe der Schulen. Mehr denn je gilt: Auf die Lehrkräfte kommt es an. Sie können ihren Schülerinnen und Schülern Orientierung und Halt
geben. Eine vertrauensvolle Lehrer-Schüler-Beziehung kann für Kinder und Jugendliche ein Stabilitätsanker sein.“ ”
Eltern haben oft zwei, manchmal drei, selten mehr Kinder.
Ich habe – je nach Deputat und Jgst. – 200 Schüler und mehr.
Finde den Fehler…
Es ist so zum K…., was manche Leute so von sich geben.
Volle Zustimmung! Ich schließe mich dem K….. vollumfänglich an, in jede von Bildungspolitik und Bildungsideologie besetzte sozialromantische Ecke und auf jeden zu klein gewordenen Teppich, unter welchen unsere Sachkritik seit Jahrzehnten gekehrt wurde.
Sie wollen Lerngruppen von 3 Schülern?
Sie wollen Familie mit Beruf vergleichen?
Jetzt wird es lächerlich.
Nein, das will Beli nicht – kann man verstehen, wenn man nicht auf der Suche nach einem Lehrerbashinginhalt ist, wie Sie es in ihren meisten Posts sind.
Zumal das Gros der KuK eben diese 2 oder 3 Kinder zusätzlich zu den professionell Betreuten auch noch zuhause haben.
Die machen sich – bei all der zeit- und nervenraubenden Arbeit im Schulsystem – nicht mal so nebenher.
https://www.news4teachers.de/2024/11/eine-qualifizierte-erzieherin-plus-hilfskraefte-fuer-60-kinder-reicht-personalvorgaben-gelockert/
Das Bild aus diesem Artikel passt perfekt auch hier. Jugendliche weinen zwar nicht so offensichtlich und hängen nicht so offensichtlich an den Lehrkräften, aber es trifft auf jeden Fall zu.
Alles ist zu früh. Dieser ganze Selbstständigkeit – Mist, je früher desto besser. Diese viel verfrühte Trennung von der Familie, diese – alles muss du alleine ohne Hilfe und Erklärung schaffen…etc. etc…Die Kinder sind heute nur noch als Verbrauchsmaterial gut.
Die Kinder wollen nicht ewig bemuttert werden. In gewissem Alter, schubsen sie dich einfach weg. Und das ist gut, wenn das von ihnen sebst kommt.
Aber, die, die nie bemuttert wurden, und viel zu früh gezwungen wurden, ganz selbstständig zu agieren, die hängen noch mit 30 wie eine Klette an jeden Person, die bisschen Verständnis und Zuneigung zeigt.
Und das ist falsch.
Keine Sorge, liebe Lehrkräfte – in der sozialen Arbeit sieht es ähnlich mau aus. Wir bekommen immer mehr Fälle, aber leider weder mehr Budget, noch mehr Personal. Also was im Text oben auch immer so alles und wie bereits so oft gefordert wird: Mit den aktuell vorhandenen Mitteln sind das utopische Träume, mehr nicht.
Jepp, das erlebe ich bei meinen Freu den aus der Sozialpädagogik ständig und im regelmäßigen Austausch haben wir immer wieder den gleichen Eindruck des Verheizt-werdens.
Ist offensichtlich politisch so gewollt.
Lin-Klitzing appelliert daher ebenfalls an die Politik, „endlich ausreichende Mittel zur Verfügung zu stellen, um die zu Grunde liegenden, offensichtlichen Probleme zu lösen….bald sind Neuwahlen. Und welche Partei hat sich Bildungspolitik auf die Fahnen geschrieben? Bisher keine….
Doch, alle sagen, Bildung sei wichtig. Aber es scheint keine klaren und schon gar keine übereinstimmenden Vorstellungen davon zu geben, was Bildung ist.
Ja, so wie alle für sich behaupten,dass soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz, Strukturwandel, Kranken- und Pflegesicherheit, Ausbau der Infrastruktur, Pünktlichkeit der Bahn usw usf (bitte beliebig ergänzen)wahnsinnig wichtig sind – und dann aber nahezu nichts in diese Richtungen unternehmen.
“Das Elternhaus könne vieles offenbar nicht mehr auffangen. „Umso wichtiger wird die Aufgabe der Schulen. Mehr denn je gilt: Auf die Lehrkräfte kommt es an. Sie können ihren Schülerinnen und Schülern Orientierung und Halt geben. Eine vertrauensvolle Lehrer-Schüler-Beziehung kann für Kinder und Jugendliche ein Stabilitätsanker sein.“
oder so:
Die Schule/die Lehrer könne/n vieles offenbar nicht mehr auffangen. „Umso wichtiger wird die Aufgabe der Eltern. Mehr denn je gilt: Auf die Eltern kommt es an. Sie können ihren Söhnen und Töchtern Orientierung und Halt geben. Eine vertrauensvolle Eltern-Kind-Beziehung kann für Kinder und Jugendliche ein Stabilitätsanker sein.“
Ohne das, was Eltern den Kindern mitgeben, können wir nicht arbeiten – schon gar nicht unter den gegebenen Umständen in zu großen, zu heterogenen Gruppe in Räumen, in denen niemand den für ihn/sie individuell notwendigen/passenden Abstand zum Nachbarn halten kann.
Um es zuzuspitzen: Ohne dass Eltern den Kindern ein positives Bild von Schule, halbwegs normales Sozialverhalten, ausreichend Schlaf und Entspannung, angemessene Leistungserwartungen uvm mitgeben, können Lehrer gar nichts machen – da können wir noch so gut im Sechseck springen oder in den Sommerferien per Fortbildung die Quadratur des Kreises üben…
Aus unerzogenen, egozentrischen, nur auf’s Hier und Jetzt bezogenen, bedürfnisorientierten, fordernden, schulhassenden, in ihrer tiktok-Welt lebenden, in “sozialen” Netzwerken ihre Pubertät auslebenden Kindern/Jugendlichen machen die besten Lehrer keine sozial integrierten und steuerzahlenden Mitbürger…
Selbst mehr Lehrer helfen da nur bedingt.
Es wird nicht (mehr) reichen, mehr Lehrer zu haben, mehr Sozialarbeiter etc.
Wir brauchen alle, die mit Kindern zu tun haben, angefangen mit den Eltern. Alle müssen an dem Ziel mitarbeiten, dass die Kinder die Gesellschaft von morgen tragen (können).
Und das hängt nicht am Geld der Eltern.
Ordentliches Verhalten zu vermitteln kostet nichts, nicht einmal viel Zeit!
Korrektes, respektvolles Verhalten (nein, kein Duckmäusertum und keine Ja-Sager!) muss einfach wieder selbstverständlich werden.
Ich wünsche mir als Lehrer/in doch einfach nur, dass ich mit den Kindern in der Zeit, in der ich mit ihnen zusammen bin, arbeiten kann, ohne beschimpft, belogen, betrogen, in Tiktok zur Schau gestellt oder sogar physisch angegriffen zu werden, ohne dass sie sich unaufhaltbar gegenseitig physisch und psychisch zerstören.
An anderen Arbeitsplätzen gibt es Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter und Klienten, die nicht kooperieren oder gefährlich werden, solche Leute bekommen Hausverbot, Polizisten werden.zu zweit eingesetzt, in Behörden gibt es Notfallknöpfe. Zumindest arbeitet man daran.
Ich fühle mich nicht geschützt in der Schule.
Ich friere oder schwitze in der Schule über oftmals 10 Stunden
Ich atme verbrauchte Luft in zu kleinen, nicht ausreichend belüfteten Räumen mit zu vielen Menschen.
Ich stehe unter ständiger Anspannung, Über-Konzenration, Stress, der auch zu Hause nicht wirklich nachlässt.
Ich lebe in der Sorge, etwas zu übersehen oder nicht ausreichend dokumentiert zu haben.
“Auf die Lehrer kommt es an…”
Ja, aber nicht als Ersatz für die Eltern.
Nur für ihren eigenen Part in der Schule.
Und dazu müssen die Lehrer diesen Job aber auch überleben können!!!
“Ordentliches Verhalten zu vermitteln kostet nichts, nicht einmal viel Zeit!” – Volle Zustimmung. (Zu dem Rest auch…).
Co-Abhängigkeit ist in sozialen Berufen weit verbreitet. Da liegt ein großes Lernfeld für die Betroffenen. Nämlich zu erkennen welche Funktion das Gegenüber, welches sich nicht so gut und hilfsbereit und sozial verhält wie ich es tue und ohne meine Hilfe total aufgeschmissen wäre, ein meinem Leben erfüllt. Und wie ich künftig damit umgehen möchte.
Ein gesundes Miteinander in den Schulen scheitert auch daran.
Sie meinen ein gesundes Abgrenzen? Dann bin ich ganz bei Ihnen.
Dieses Problem stellt sich in meinen Augen eher für den Bereich, den normalerweise Sozialarbeiter und Co. übernehmen sollten.
Als Lehrer möchte ich erwarten können, dass ein Mindestmaß an sozialverträglichem Verhalten gelernt ist, damit ich meiner Aufgabe nachkommen kann.
Sicherlich überschneiden sich die Aufgaben eines Lehrers und eines Erziehers/Sozialarbeiters/Sozialpädagogen/Kinderpsychologen in der Schule regelmäßig und auch definitionsgemäß ein Stückweit – meine Hauptaufgabe ist es aber, Lehrer zu sein, nicht Erzieher.
Da in man schon in die Richtlinien und Lehrpläne festgeschrieben hat, dass wir auch erzieherische Aufgaben zu übernehmen haben, bleibt meist unwidersprochen, wenn der Schwerpunkt übergriffig und inflationär immer weiter verschoben, alle “sozialen” Maßnahmen auf die Lehrer abgewälzt werden.
Wie oft sagen uns Eltern, wir seien dazu da, den Kindern beizubringen, dass sie dies oder das nicht tun dürfen. In der Rolle sehe und verstehe ich mich nicht.
Daher sehe ich mich auch nicht in einer Co-Abhängigkeit oder einem Gutmenschen-Modus, dem die Schüler womöglich eigene Probleme oder Unzulänglichkeiten spiegeln müssten zur individuellen Selbsterkenntnis oder Selbstverbesserung.
Ich habe auch nicht den Anspruch, dass sich jeder so verhalten muss, wie ich es für richtig halte, meine aber das Recht zu haben, dass in sozialen Zusammenhängen, die ich mir genausowenig aussuchen kann wie meine Schüler, jeder sich so verhält, dass keiner zu Schaden kommt.
Nein, ich habe kein Helfersyndrom, ich brauche die Kinder auch nicht, um meine eigene Vergangenheit oder Kindheit aufzuarbeiten.
Ich möchte einfach meinen Job als Lehrkraft machen können – ohne daran kaputtzugehen!
Genau dies sehe ich zunehmend und perspektivisch unmöglich:
Die Situation spitzt sich so zu, dass der Energieaufwand einer Lehrkraft, Lernfähigkeit und Lernbereitschaft bei den Schülern herzustellen, in keinem Verhältnis mehr zum Ergebnis steht.
Dieser unverhältnismäßige Aufwand – zeitlich und persönlich – brennt uns aus.
Nicht wir brennen aus, weil wir etwa zu hohe Ansprüche an uns selbst hätten.
Dies ist eine sehr gesunde Einstellung. Einzig die Möglichkeiten der Abgrenzung ist manchmal schwierig, wenn man auf Kinder trifft, die den ganzen Unterricht durch ihr Verhalten unmöglich machen. Dann ist man wieder schnell in der Position sich darum kümmern zu müssen…
Genau, Abgrenzung ist so wichtig. Ich bin selbst von Co-Anhängigkeit betroffen.
” .. Die Situation spitzt sich so zu, dass der Energieaufwand einer Lehrkraft, Lernfähigkeit und Lernbereitschaft bei den Schülern herzustellen, in keinem Verhältnis mehr zum Ergebnis steht.
Dieser unverhältnismäßige Aufwand – zeitlich und persönlich – brennt uns aus. .. “
Bei mir wächst der Wunsch nach einer Lösung hierfür. Eigentlich möchte ich Eltern sagen: wenn ihre Kinder sich nicht an Regeln halten, können sie auch nicht in die Schule. Ich finde das ganz natürlich; dieser Zustand das alles ertragen zu müssen erinnert eben an meine Kindheit mit gestörter Familie. Da konnte ich nichts machen, war hilflos und habe darunter gelitten.
Und dann kommen wieder Forscher und Politiker, die behaupten, dass die Klassengrößen keine Rolle spielen. Und jetzt beschweren sich schon Schüler über Unterrichtsstörungen….. vll. Mal ein Hinweis darauf, wie massiv diese aufgrund verfehlter Schulpolitik teilweise geworden sind.
Ich höre oder schaue jeden Tag die Nachrichten. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wann es das letzte Mal eine Ausgabe gab, an der nicht von irgendwelchen Kriegen, Krisen oder anderen Katastrophen berichtet wurde. Kein Wunder, dass die Jugend so drauf ist. Die Zustände in vielen Schulen kommen noch erschwerend dazu.
Nur schlechte Nachrichten sind Nachrichten. Aber Sie haben Recht. Zum Spaß schaue ich manchmal die Tagesschau vor 40 Jahren. Ich denke dann, ihr hattet es gut mit euren Problemen….doch jetzt kommt es: Ich als Jugendliche war vollkommen davon überzeugt, dass wir entweder die Umwelt zerstören (Waldsterben!) oder sich der Kalte Krieg in einen Atomkrieg verwandelt. Die ganzen Dystopien aus dieser Zeit….das Lebensgefühl war nicht anders. Das war der Anfang der Grünen, übrigens: Ökologie und Pazifismus.
Heutzutage kommen andere Faktoren dazu, die sozialen Medien, wobei sozial eben falsch übersetzt wurde, denn auf Englisch heißt das “gesellschaftlich”, Corona, was auf jeden Fall der Vereinzelung Schub gegeben hat und Erwachsene, die nicht bräsig und konservativ sind wie in der alten BRD, sondern im Gegenteil, jede neue Sau in vorderster Reihe durchs Dorf treiben.