„Das ungerechteste Schulsystem, das ich kenne“: Warum Prof. Hattie Bildungsreformen in Deutschland für dringend geboten hält

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BERLIN. Prof. John Hattie, einer der renommiertesten Bildungsforscher weltweit, erhebt schwere Vorwürfe gegen das deutsche Schulsystem. Im einem Interview mit dem „Spiegel“ kritisiert er die frühe Aufteilung der Kinder in verschiedene Schulformen als ineffizient und gesellschaftlich schädlich. Stattdessen plädiert er für längeres gemeinsames Lernen, mehr Chancengerechtigkeit und eine neue Sichtweise auf die Rolle der Lehrkräfte. Seine Botschaft: Ohne mutige Reformen bleibt das deutsche Bildungssystem in der Sackgasse.

Deutschlands Schulsystem – in der Sackgasse? Illustration: Shutterstock

Noch immer gilt die sogenannte Hattie-Studie – neben der PISA-Studie – als größter Aufreger der empirischen Bildungsforschung. Der neuseeländische Erziehungswissenschaftler Prof. John Hattie fasste darin die Daten von Tausenden internationalen Untersuchungen zusammen, um daraus die Gelingensfaktoren für schulisches Lernen zu extrahieren. Zentrales Ergebnis: Auf das Handeln der Lehrkräfte im Unterricht kommt es an (weniger auf die Rahmenbedingungen). Vor 15 Jahren erschien die deutsche Ausgabe der Meta-Studie. In einem aktuellen Interview mit dem „Spiegel“ äußert er sich nun kritisch zum deutschen Schulsystem – und dessen frühzeitiger Aufteilung von Kindern in verschiedene Schulformen.

Gilt als „Harry Potter der empirischen Bildungsforschung“: John Hattie, Professor für Erziehungswissenschaften und Direktor des Education Research Institute an der University of Melbourne. Foto: idunius / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)

Hattie bezeichnet diese Praxis als Verschwendung von Potenzial. „Ich kann nicht verstehen, wie man so viel Talent vergeuden kann“, bemerkt er. Er argumentiert, dass Kinder oft mehr Zeit benötigen, um ihre Fähigkeiten voll zu entfalten. Das gegliederte Schulsystem beruhe auf der Annahme, dass homogene Klassen das Lernen erleichtern. Doch Hattie widerspricht: „Diese frühzeitige Trennung ist nicht im Interesse der Schülerinnen und Schüler. Einige Kinder brauchen eine zweite, dritte oder vierte Chance, um Dinge besser zu verstehen, und zwar über die Grundschulzeit hinaus.“

Er zeigt sich erstaunt, dass ein System, das er als „das ungerechteste Schulsystem, das ich kenne“ bezeichnet, hierzulande weiterhin Bestand hat. „Deutschland steht damit weltweit ziemlich allein da.“ Es fehle an Chancengerechtigkeit, da Eltern und Schüler eine klare Hierarchie wahrnehmen würden – mit dem Gymnasium an der Spitze. „Das ist traurig. Ich möchte doch, dass mein Handwerker eine ebenso exzellente Schulbildung genossen hat wie mein Arzt.“

Heißt also: Gymnasium abschaffen? Hattie antwortet: „Viele Eltern wollen das nicht, aber die Schule ist nicht für die Eltern da, sondern für die Kinder. Sie werden die Zukunft Deutschlands prägen. Auch wenn es schwierig ist, muss jemand den Mut haben, auf eine Änderung des deutschen Schulsystems zu drängen. Es muss allen Schülerinnen und Schülern die Chance geben, ihre Leistungen zu verbessern, nicht nur einem Bruchteil. Ich schaue von außen drauf und sage: Deutschland wird es sonst niemals an die Spitze der PISA-Charts schaffen.“

„Wenn Kinder nach Leistung und oft auch nach sozialer Herkunft aufgeteilt werden, bleiben sie unter sich“

Hattie plädiert für ein längeres gemeinsames Lernen und verweist auf Länder wie Polen, die durch solche Reformen ihre PISA-Ergebnisse deutlich gesteigert haben. „In Polen hat die Reform des gegliederten Systems dazu geführt, dass sich die Leistungen der Schülerinnen und Schüler signifikant verbessert haben“, erklärt Hattie. „Das zeigt doch, dass Veränderung möglich ist.“

Hattie betont, dass es ihm nicht allein um schulische Leistungen gehe. „Die frühzeitige Trennung von Kindern ist auch nicht gut für die Gesellschaft“, warnt er. Diese verhindere, dass Kinder über das gesamte gesellschaftliche Spektrum hinweg kommunizieren könnten. Wenn Kinder in jungen Jahren nicht nur nach Leistung, sondern de facto auch nach sozialer Herkunft getrennt würden, fehle ihnen die Möglichkeit, andere Perspektiven zu verstehen und sich auf eine vielfältige Gesellschaft vorzubereiten.

Besonders kritisch sieht Hattie die sozialen Konsequenzen dieser Trennung. „Wenn Kinder nach Leistung und oft auch nach sozialer Herkunft aufgeteilt werden, bleiben sie unter sich“, sagt er. Dies verhindere wichtige Erfahrungen im Umgang mit Menschen aus verschiedenen sozialen Hintergründen und bereite nicht auf die Realität der Gesellschaft vor. Hattie fordert Lehrkräfte auf, Heterogenität als Normalität zu akzeptieren. „Schulen, die Vielfalt und Integration erfolgreich meistern, sollten als Vorbilder dienen“, betont er. „In den allermeisten Schulen der Welt ist eine starke Heterogenität völlig normal, ebenso wie in der Gesellschaft.“

Im Wortlaut: „Die Frage ist doch, wie Schulen mit Diversität umgehen. Betrachten Lehrkräfte bestimmte Kinder als Herausforderung oder als Problem? Sehen sie den Fehler beim Kind? Ich höre von Lehrkräften häufig, wie furchtbar es sei, so viele Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf, so viele migrantische Kinder mit Sprachdefiziten oder so viele aggressive Kinder in der Klasse zu haben. Warum lässt man diese Kritik überhaupt zu? In den allermeisten Schulen der Welt ist eine starke Heterogenität völlig normal, ebenso wie in der Gesellschaft.“

Und weiter: „Ich verstehe nicht, warum Deutschland seit Jahrzehnten Kinder mit Behinderung separiert und sich bis heute nicht grundsätzlich davon verabschiedet hat. Ein anderes Beispiel: Deutschland hat vergleichsweise viele zugewanderte Kinder in kurzer Zeit aufgenommen. Ich verstehe, dass es eine große Aufgabe ist, all diese Kinder sprachlich zu fördern. Schulen benötigen hier Unterstützung. Aber wenn die Kinder möglichst schnell Deutsch lernen, können sie im Schnitt genauso gut lernen wie alle anderen. Das sind eure Fachkräfte von morgen. Einigen Schulen gelingt die Integration weniger, anderen hingegen sehr gut. Diese Schulen müssen wir wertschätzen und von ihnen lernen.“

Ein weit verbreitetes Missverständnis, das Hattie aufklärt, betrifft die Bedeutung der Klassengröße – ihm wird unterstellt, er würde behaupten, die hätte keinen Einfluss. Er betont nun: „Ich weiß nicht, wer sich ausgedacht hat, dass in einer Klasse 30 Schüler sitzen sollen. Das war keine gute Idee.“ Kleinere Klassen könnten sich sehr wohl positiv auswirken – aber nur dann, wenn Lehrkräfte die zusätzlichen Möglichkeiten effektiv nutzen. „Wenn einzelne Kinder mehr Redeanteil bekommen, hat das einen großen Effekt. Doch oft bleibt der Unterricht unverändert“, erklärt er. Und dann sei die Wirkung nahe null, trotz eines immensen Investitionsbedarfs, der sich durch eine flächendeckende Verkleinerung der Klassen ergebe. Statt genereller Verkleinerungen spricht er sich deshalb für gezielte Fördermaßnahmen aus.

„Die optimale Klassengröße gibt es nicht. Es ist doch bemerkenswert, dass einige Lehrer auch mit 30 Schülern sehr erfolgreich sind“

Hattie: „Die optimale Klassengröße liegt aus Sicht der Lehrkräfte meist bei fünf Kindern unter dem Istzustand. In Wahrheit hat dabei jede Lehrkraft fünf bestimmte Kinder im Blick. Wir kennen diese Kinder alle, sie stören den Unterricht und fordern sehr viel Aufmerksamkeit. Beim Thema Klassengröße geht es in Wahrheit also sehr oft um diese fünf Kinder. Aber jemand muss diese fünf Kinder nehmen. Die optimale Klassengröße gibt es nicht. Es ist doch bemerkenswert, dass einige Lehrer auch mit 30 Schülern sehr erfolgreich sind.“

Zentral für erfolgreichen Unterricht sei laut Hattie die Wirkung der Lehrkräfte auf die Lernbiografie ihrer Schülerinnen und Schüler. Gute Lehrkräfte, so Hattie, erzielten eine hohe Wirkung, indem sie ihre Schüler motivierten und deren Leistungen steigerten. „Der Fehler in der Debatte ist, dass oft gesagt wird, gute Lehrkräfte handelten so oder so, sie gäben Feedback, sie definierten das Lernziel, sie hätten eine gute Beziehung zu ihren Schülern und so weiter. Wir müssen stattdessen sagen: Gute Lehrkräfte erzielen eine hohe Wirkung.“

Und wie geht das? „Ich meine nicht, dass gute Lehrkräfte lauter leistungsstarke Schüler haben. Mir geht es um den Einfluss, den sie auf das Lernen ihrer Schülerinnen und Schüler haben, ob sie sie zum Lernen motivieren können, wie sehr sie ihre Leistung steigern, wie viel Leidenschaft sie fürs Lernen aufbringen. Es geht auch darum, ob sie sich in der Schule zugehörig fühlen.“

So sei Selbstvertrauen ein zentraler Faktor für Lernerfolg. Hattie: „Leider gibt es viele intelligente Schüler, die Angst vor dem Versagen haben. Deshalb machen sie am liebsten das, was sie schon können. Aber Lernen bedeutet, das zu tun, was man noch nicht kann. Das wird oft vergessen. Ein Ziel von Lehrkräften muss deshalb sein, starkes Vertrauen und eine sichere Umgebung zu schaffen. Sie müssen ihren Schülern Aufgaben stellen, die sie in angemessener Weise herausfordern, und ihnen das nötige Selbstvertrauen vermitteln, um sich auf unbekanntes Terrain einzulassen.“

Auch Feedback sei wichtig. Allerdings komme es auf die Art der Rückmeldung an. „Viele Lehrkräfte geben sehr viel Feedback, aber die Schülerinnen und Schüler erfahren bei dieser Art von Feedback nur, ob sie etwas gut oder schlecht gemacht haben – und nicht, wie sie sich verbessern können.“

Von Lehrkräften erwartet Hattie mehr Reflektion des eigenen Tuns. Er betont: „Einige Lehrkräfte suchen ständig den Beweis dafür, dass sie gute Arbeit leisten. Sie machen sich Sorgen wegen der Lehrpläne, der Tests, sie sorgen sich, ob die Schüler gut vorbereitet sind. Aber sie fragen nicht, ob es vielleicht an ihrem Unterricht liegen könnte, wenn Schülerinnen und Schüler scheitern. Das wäre aber der erste Schritt, um sich als Lehrkraft zu verbessern.“ News4teachers

Hier geht es zum vollständigen Interview.

“Es gibt Lehrpersonen und Schulstrukturen, denen es nicht schaden würde, sich von Hattie aufrütteln zu lassen”

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DerechteNorden
29 Tage zuvor

Der Artikel ist komplett überflüssig, denn es gibt kein deutsches Schulsystem.

Sepp
29 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Naja, es gibt klassische Einteilungen in Haupt- und Realschule sowie Gymnasium nach 4 Jahren Grundschule, oder nach 6 Jahren Grundschule, es gibt Integrierte Gesamtschulen und Kooperative Gesamtschulen, mit und ohne Hymnasiale Oberstufe, eine Reihe von Privatschulen, Montessori-Schulen usw.
Und dann haben wir noch verschiedenste Lehrpläne in den einzelnen Bundesländern…

Wie kann man ALL diese verschieden Schulformen PAUSCHAL als eines der schlechtesten bzw. ungerechtesten Bildungssysteme bezeichnen?

Monika, BY
27 Tage zuvor
Antwortet  Sepp

Der Punkt, dass Kinder im deutschen Bildungssystem zu früh getrennt werden, ist ein viel tieferliegendes und strukturelles Problem, das nicht mit oberflächlichen Kommentaren abgetan werden sollte. Die frühe Selektion – oft bereits nach der 4. Klasse beeinflusst die gesamte Bildungsbiografie und verstärkt soziale Ungleichheiten. Und das ist einmalig – weltweit.

Die individuelle Entwicklung von Kindern ist mit 9 oder 10 Jahren noch längst nicht abgeschlossen. Entscheidungen über die weitere Bildungslaufbahn basieren oft auf Momentaufnahmen und können das tatsächliche Potenzial der Kinder nicht vollständig erfassen.

Manche Kinder entfalten ihre Fähigkeiten erst später (Sollen wir sie dafür bestrafen? Ernsthaft?) – sie werden durch die frühe Trennung möglicherweise in Schulformen gesteckt, die ihren Fähigkeiten nicht gerecht werden.

Studien zeigen, dass die soziale Herkunft in Deutschland einen überproportionalen Einfluss auf die Entscheidung über den Bildungsweg hat. Kinder aus Akademikerfamilien werden häufiger aufs Gymnasium geschickt, auch wenn ihre Leistungen vergleichbar sind mit denen von Kindern aus Arbeiterfamilien.

Die frühe Selektion verstärkt diese Ungleichheiten, weil sie oft auf der Einschätzung der Lehrkräfte oder der Durchsetzungsfähigkeit der Eltern basiert.

Kinder mit Sprachdefiziten oder aus benachteiligten Familien landen oft in niedrigeren Schulformen, obwohl sie mit der richtigen Förderung das Potenzial hätten, anspruchsvollere Bildungswege zu bewältigen.

Die frühe Trennung gibt diesen Kindern oft keine zweite Chance und zementiert Bildungsungleichheiten.

In der Theorie gibt es zwar die Möglichkeit, später Schulwechsel vorzunehmen, aber in der Praxis passiert dies selten. Der einmal eingeschlagene Bildungsweg wird oft zur Sackgasse.

Hauptschulen, und in einigen Fällen auch Realschulen, werden gesellschaftlich oft als „niedrigwertig“ angesehen. Das wirkt sich auf die Selbstwahrnehmung und Motivation der Schüler aus.

Die Trennung der Kinder führt dazu, dass sich soziale Schichten in unterschiedlichen Schulformen konzentrieren. Das fördert weder den sozialen Zusammenhalt noch das gegenseitige Verständnis.

Die frühe Trennung im deutschen Bildungssystem ist ein strukturelles Problem, das soziale Ungleichheiten verstärkt und Kindern zu wenig Zeit gibt, ihr Potenzial zu entfalten.

Sepp
27 Tage zuvor
Antwortet  Monika, BY

Das Problem ist doch zunächst, dass Hattie völlig oberflächlich über DAS deutsche Schulsystem urteilt, obwohl es das so gar nicht gibt.

Es gibt sehr wohl Gesamtschulen, an denen die Kinder eben nicht getrennt werden. An einer solchen Schule arbeite ich seit vielen Jahren und kann Ihnen daher versichern, dass eben nicht alles so rosig läuft, wie man es sich vorstellt:

Das größte Problem sind m.E. fehlende Ressorcen. In meiner eigenen Klasse habe ich eine wilde Mischung von Kindern, von diagnostiziert Hochbegabten, über Kinder mit LRS, mit körperlichen Beeinträchtigungen, mit Migrationshintergrund (u.a. zwei Kinder, die vor 2 Jahren noch nicht ein Wort Deutsch gesprochen haben), Autismus und geistig-beeinträchtige Schüler.

In den ganzen Jahren habe ich in dieser Klasse nicht ein Mal einen Sonderpädagogen dabei gehabt! Also differenziere ich meine Materialien und Klassenarbeiten i.d.R. selbst, schreibe Nachteilsausgleiche etc., ohne dafür wirklich ausgebildet zu sein.

Natürlich wäre der Unterricht passender für die jeweiligen Kinder, wenn sie in weniger heterogeneren Gruppen wären. Das gibt es bei uns auch, aber in den höheren Jahrgängen.

Die individuelle Entwicklung von Kindern ist mit 9 oder 10 Jahren noch längst nicht abgeschlossen. […]
Manche Kinder entfalten ihre Fähigkeiten erst später (Sollen wir sie dafür bestrafen? Ernsthaft?)
Es mag unpopulär sein, aber wenn jemand das Potential hat, es aber aus welchen Gründen auch immer nicht nutzen kann, dann soll er/sie erstmal seine anderen Probleme in den Griff bekommen und es später probieren.
Wir bekommen z.B. aus der benachbarten Realschule zahlreiche Jugendliche in unsere Oberstufe. Es ist inzwischen auch kein Problem mehr, später sein Abitur nachzuholen. Es gibt eben diese Durchlässigkeit.

Kinder mit Sprachdefiziten oder aus benachteiligten Familien landen oft in niedrigeren Schulformen, obwohl sie mit der richtigen Förderung das Potenzial hätten, anspruchsvollere Bildungswege zu bewältigen.
Eben solche Kinder haben wir uns und sie entwickeln sich z.T. sehr gut. Eines der beiden o.g. Mädchen aus meiner Klasse beherrscht inzwischen besser Deutsch als einige Kinder, die in Deutschland geboren sind.

Wenn aber keine passende Deutsch-Förderung möglich ist, haben Sie im schlimmsten Fall ein Kind rumsitzen, das mit niemandem kommunizieren kann. Das sehen wir momentan in der Parallelklasse bei einem Jungen…
-> Dann muss es sowas wie Willkommensklassen geben, bei denen man erstmal grundlegend die neue Sprache lernen kann.

Die Trennung der Kinder führt dazu, dass sich soziale Schichten in unterschiedlichen Schulformen konzentrieren. Das fördert weder den sozialen Zusammenhalt noch das gegenseitige Verständnis.
Aus bitterer Erfahrung – beim Eintritt in die Oberstufe sagt ein Großteil unserer Schüler, dass nun “endlich nur Schüler in der Klasse” seien, die “wirklich lernen wollen.“! Ein nicht optimal-laufendes Gesamtschulsystem kann meines Erachtens eben zur Ablehnung und gerade nicht zu gegenseitigem Verständnis führen.

Ich finde die Idee der Gesamtschulen durchaus gut, sonst würde ich dort auch nicht arbeiten. Aber es müsste deutlich mehr Unterstützung geben, mehr gemeinsamer Unterricht mit anderen Lehrkräften und deutlich mehr Zeit für gemeinsame Absprachen und Planung.

DerechteNorden
27 Tage zuvor
Antwortet  Sepp

Danke, genauso differenziert muss man das betrachten!
Vielleicht sollten wir Herrn Hattie mal etwas genau einweihen in die Untiefen der deutschen Bildungslandschaft (und eben nicht “ins deutsche Schulsystem”.).

Sporack
21 Tage zuvor
Antwortet  Sepp

Ich habe damals dafür in der Familie plädiert, den Weg der Gesamtschule zu versuchen. Nun läuft die 10. Klasse und am Ende der 9. Klasse war schon aus formlen Gründen klar, den Übergang in die Oberstufe wird es am Ende derKlasse 10 nicht geben: Das wirkt sich auch auf Motivation aus überhaupt in der 10. Klasse etwas zu machen.
(Wozu soll ich das was mich nicht interessiert überhaupt noch versuchen, wenn ich das Abi ohnehin nicht machen kann?)

Könnte ich die Zeit zurückdrehen, würde ich mit aktuellem Wissen, vom Weg der Gesamtschule abraten.
=> Die Lehrer/innen sind alle sehr freundlich und nett.

Aber die Konstruktion der NRW Gesamtschule, in der die Anzahl der E-Kurse neben den Noten (keine einzige vier ist erlaubt) über die Zulassung zur Oberstufe entscheidet, ist nicht für jedes Kind sinnvoll.

Ich schätze, dass nur intrinsisch motivierte Kinder den Zugang zur Oberstufe erhalten. Alle anderen Kinder ziehen sich gegenseitig vom nötigen Leistungseinsatz herunter.

Apropos Leistung:
Leistungs-Benotung sollte meiner Meinung nach schulformübergreifend gleich sein.
Ist sie in NRW laut APO jedoch nicht.
Wie anders ist es zu erklären, dass eine gewisse Anzahl von Vieren
bei Gymnasiasten beim Überwechsel von Mittelstufe zur Oberstufe hinnehmbar sind, aber bei anderen Schulformen eben nicht?

Nicht jeder wird beliebige Studiengänge erfolgreich meistern,
aber auch nicht jedem ist es gegeben beliebige Ausbildungsberufe erfolgreich zu bestehen.

Schule sollte die allgemeinen Wissensgrundlagen legen, die für jedes gesellschaftliche Tun nötig sind: nicht weniger und bestimmt nicht mehr.

Am Ende der unbezahlten Schulzeit sollte ein mündiger Bürger in die selbstgewählten Ausbildungs- und Studiensituationen entlassen werden.

Das Ende der Klasse 10 ist sicherlich kein solcher “Mündigkeitszeitpunkt”,
daher geht in NRW die (erweiterte Berufs-)Schulpflicht bis zum 18. Lebensjahr.

Jemanden, der etwas studieren möchte, was nicht an Schulen unterrichtet wird, dem sollte man das Studium durchaus nicht wegen Noten schon in der Mittelstufe verbauen.

Ich hab mich früher in meinem Studium gefragt, wieso es Personen gibt, die ihre Ausbildung nicht hin bekommen.
Nun kenne ich eine weitere Antwort: Sie wurden wegen formalen Gründen in die berufliche Ausbildung geschickt, die so garnicht zu deren Charakter und Persönlichkeit oder ihren Interessen passten.

Ute
18 Tage zuvor
Antwortet  Monika, BY

Dem kann ich nur zustimmen.
Nur müsste man sich nicht erst mit Schulbeginn darum kümmern, dass möglichst alle Kinder ihre Potentiale entfalten können. Zu viele Kinder werden deutschlandweit “nicht schulreif” eingeschult.
Es sollte bereits im Bereich der frühkindlichen Entwicklung genauer hingeguckt und ggf. Unterstützung geboten werden.
Die “multi-kulti-Stadt” Hamburg macht es gut. Das wird auch in den Rankings deutlich, früher war Hamburg noch ganz unten angesiedelt und nun weit oben: Dort gibt es die s.g. 4 1/2 Jährigen- Untersuchung. Und wenn sich dabei motorische, sprachliche oder andere Probleme herausstellen, bemüht man sich darum bereits frühzeitig “nachzusteuern”, z.B. durch Logopäden, Physiotherapeuten u.a., aber auch durch den verpflichtenden Besuch einer KITA und die “Stadtteilmütter”, die sich um die soziale Integration von Familien anderer Herkunft kümmern…
Bundesweit könnte man zur Diagnostik z.B. auch auf die U7 / U8 – Untersuchungen der Kinderärzte aufbauen und bei Bedarf darauf aufbauende Hilfen anbieten…
Was man definitiv ebenso benötigt, ist ein ritualisierter und guter Elternkontakt. Kinder könnten zeigen, was sie gerade gelernt, gebastelt oder gespielt haben. Eltern könnten das System kennen lernen und sich ggf. auch selber mal einbringen… Es braucht Vertrauen zwischen Elternhaus und KITA oder Grundschule – eine Brücke “über die Kinder gehen können”, so dass sie sich nicht zwischen beiden Welten hin- und hergerissen fühlen müssen…

potschemutschka
29 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Es gibt aber den Föderalismus im Bildungssystem und damit 16 verschiedene Schulsysteme, 16 verschiedene Standards, …

potschemutschka
29 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

In einem Teil Deutschlands war es allerdings bis 1990 anders 🙂

Rainer Zufall
27 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Diese Kinder sollten nicht mehr betroffen sein, sonst hätte das Schulsystem erheblich größere Probleme 😉

Ureinwohner Nordost
28 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Frohe Weihnachten gehabt zu haben 🙂
In meiner Heimat, der DDR, gab es ein gegliedertes Schulsystem.
Es war gegliedert.
in:
1. Grundschule,
2. POS (Polytechnische Oberschule),
3. Erweiterte Oberschule (EOS) sowie
4. Föderschulen und
5. Sonderschulen.
Dieses hocheffektive Schulsystem wurde nach umfangreichen Hospitionen, Analysen und Evaluationen von finnischen Bildungsentscheidern übernommen.
Sehr guter Erfolg.
Danach wurde es abgelegt: schwingenden Erfolg.

Rückblickend, als Rentner, kann ich sagen, dass ich sehr erfolgreich Kinder und Jugendliche in ihr selbständiges Leben geführt habe. In Zusammenarbeit mit den Eltern und Kollegen.

potschemutschka
27 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion
Rainer Zufall
27 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Danke für den Link!
Bezieht sich nicht auf die DDR, ist aber sehr lesenswert. 🙂

“Anders als in Deutschland werden die Kinder nicht durch ihre Grundschulleistungen in verschiedene Schularten unterteilt. Sie bleiben in der Gemeinschaftsschule bis zum 16 Lebensjahr zusammen. Dieses Konzept ist laut Schulentwicklungsforscherin Marja Martikainen einer der Gründe für Finnlands gute Bildungsergebnisse.”
Besonders bei der immer eher erhitzten Debatte um Hatties (angeblich privaten) Forderungen erhellend

potschemutschka
27 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

“Bezieht sich nicht auf die DDR, …” – Richtig, aber auch in der DDR wurden Schüler bis 16 gemeinsam unterrichtet!
“…ist aber sehr lesenswert…” – ich hoffe, Sie haben auch gelesen, welche Günde für den derzeitigen Abstieg des finnischen Schulsystems da angeführt werden. 🙂

Raner Zufall
26 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Der genannte Historiker sieht die Ursache beim zu starken Fokus auf selbstgesteuertes Lernen. Inwiefern er dies begründen kann, steht dort nicht.

Haben Sie etwas dazu?

potschemutschka
25 Tage zuvor
Antwortet  Raner Zufall

Bitte die links von mir noch einmal gründlich lesen! Dann finden Sie auch noch andere Gründe!

Raner Zufall
25 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Meinen Sie Unterricht ohne Klassenzimmer?

Die Digitalisierung wird vonseiten Lehrkräften und Eltern kritisiert. Wie viele das seien sollen und wieweit sich dieser Zusammenhang belegen lässt, steht da nicht.
Ungeachtet dessen hat Deutschland ja noch einen weiten Weg bei der Digitalisierung. Da müssen wir noch einiges schaffen, um das Niveau zu erreichen, auf das Finnland (vielleicht) zurückkehren will

potschemutschka
25 Tage zuvor
Antwortet  Raner Zufall

Schon besser! Und jetzt noch einmal alles lesen, denn da steht noch mehr! Und dann versuchen, Zusammenhänge herzustellen!

Rainer Zufall
24 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Mehr fand ich nicht.
Wenn Sie darauf hinauswolllen, dass mal wieder Inklusion und Digitalisierung an allem schuld sind, kann ich das jede falls aus diesem Artikel nicht herauslesen

potschemutschka
17 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich schrieb: “Und dann versuchen, Zusammenhänge herzustellen!”

PaPo
17 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

@Redaktion:
Warum wird hier eigtl. nichts gg. evidente Trolle wie Rainer unternommen, der hier seit Jahren sein unwesen treibt und Ihre Forenreglen tagtäglich mit Füßen tritt?

PaPo
17 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich fände es begrüßenswert, würden Sie redlich bleiben. Hier mit jmd. im “Clinch” zu liegen, seien es auch mehrere, ist Ihnen jetzt Beleg für was? Sie liegen hier ja auch regelmäßig im “Clinch” mit allerlei Foristen (und trennen dort übrigens nie zwischen Ihnen als Moderator und Ihnen als Kommentator). Und nein, wer ‘Hausrecht’ hat, der liegt nicht automatisch im Recht oder darf sich alles leisten.

Mit Ihrem Plädoyer, “Posts, die […] nicht gefallen, einfach mal ignorieren” zu sollen, relativieren Sie die Inhalte dieser Beiträge, die Sie ja veröffentlichen und um die es geht, massiv, erwarten zudem von Betroffenenen, doch auch einfach mal alle Beleidigungen, Verleumdungen, üblen Nachreden, sonstigen Falsch-und Fehlbehauptungen, Insinuationen etc., die Erosion eines öffentlichen Forums, zu erdulden.

Warum sollte man?i Und warum wohl ist dieses Forum mittlerweile derart toxisch? Weil Sie dort, wo Sie moderieren sollten, es nicht tun, sondern es den Foristen hier überlassen, Trolle und Co. in ihre Schranken zu weisen.
Mehr noch, weil Sie als Kommentaror selbst Öl ins Feuer kippen… z.B. indem Sie devalvierende (unsubstantiierte) Vorwürfe wie “infantil”, und “hysterisch”, selbstzweckhafte Provokation, Falsch- und Fehlbehauptungen, Insinuationen und rote Heringe als “Widerspruch” verklären, mich auf eine Stufe mit Trollen stellen.
Und dann haben Sie i.d R. nicht den Schneid, solche Kritik zu veröffentlichen (plötzlich werden die verneintl. einschlägigen Forenregeln relevant) oder behaupten fälschlich, irgendwas ‘infantiles’, ‘hysterisches’ oder ‘beleidigrendes’ erhalten (wobei Sie selbst kräftigt austeilen) und deshalb nicht veröffentlicht zu haben.

Im Ernst: Was soll denn das?!

Fr. Ro.
28 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Das ist Ihre Meinung…..Belege?

Fr. Ro.
28 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Geht es nun um den Zeitpunkt des Übergangs (nach Klasse 4 bzw Klasse 6] oder geht es Ihnen um das gegliederte Schulsystem in Primarbereich und Sekundarstufe? Da müssen Sie sich entscheiden….
„Gegliederte Schulsysteme ab der siebenten Klasse gibt es in Belgien, Großbritannien, Irland, Liechtenstein, Luxemburg, Mexiko und in der Schweiz; ab der achten Klasse in den Niederlanden; ab der neunten Klasse in Italien, Polen, Portugal, Russland, Tschechien und Ungarn; ab der zehnten Klasse in Frankreich.“ (selbe Quelle)

Rainer Zufall
27 Tage zuvor
Antwortet  Fr. Ro.

Aber das ist ja knapp die doppelte Zeit wie im deutschen System…
Umgekehrt machen Sie sich (zurecht) ja auch nicht die Umstände, sämtliche Kantone der Schweiz o.ä. aufzudröseln – für den internationalen Vergleich liegen da wie auch in Deutschland zu geringe Unterschiede vor

potschemutschka
27 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Berlin und Brandenburg erst ab Klasse 7… und stehen die besser da?

Raner Zufall
26 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ob von diesem einen Faktor alles abhängen kann, halte ich für nicht sehr wahrscheinlich, aber der beschriebenen Forschung nach würde es ein richtiger Impuls sein und tendenziell schlechter ausfallen, wenn dort plötzlich ab der vierten Klasse aufgedröselt wird

Fr. Ro.
28 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

In Brandenburg und Berlin gehen die Kinder nach Klasse 6 über….also kann man auch nicht von Deutschland an sich sprechen, sondern sollte schon die Bundesländer in den Blick nehmen….

HHCityroller
28 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Na dann, wenn es so läuft: Deutschland ist auch das einzige Land mit einer Schulpflicht – neben China. Laßt uns die Schulpflicht abschaffen!

447
27 Tage zuvor
Antwortet  HHCityroller

Bin dafür.

JoS
27 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Und was ist mit Berlin und Brandenburg? Wenn das der entscheidende Punkt wäre, dann müsste man dort doch signifikante Vorteile ggü. den anderen Bundesländern sehen?

Ich halte übrigens eine längere Grundschule für sinnvoll, aber diese absoluten Aussagen sind einfach Quatsch. Weder der spätere Übergang zur weiterführenden Schule noch die Frage, ob man ein gegliedertes oder gemeinschaftliches System hat, sind hier ausschlaggebend. Relevanter sind Fragen der personellen Ausstattung (u.a. Gruppengröße und damit einhergehend der Möglichkeit zum individuellen Arbeiten), der Entscheidungskompetenz der einzelnen Schulen und vor allem des gesellschaftlichen Stellenwerts von Schule und Bildung.

Ulla
28 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich (Grundschullehrern) würde die Kinder auch über die 4. Klasse hinaus unterrichten. Dann bräuchte ich aber
– kleinere Klassen
– eine weitere Lehrperson
– eine viel bessere Inklusion
– eine viel bessere Integration mit viel mehr Sprach- und Kulturunterricht

ed840
28 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Gibt es m.W. z.B. auch in den Niederlanden oder in Belgien, nur dauert da die Grundschulzeit etwas länger und es wird erst so ab dem 12./13. Lebensjahr separiert.

Lisa
28 Tage zuvor
Antwortet  ed840

Mit der Verlängerung gibt man begabten “Seiteneinsteigern” unter der Schüler die Zeit, die sie brauchen, um Deutsch zu lernen. Es klappt, wenn das das einzige Problem ist, welches die Kinder mitbringen. Es klappt nicht, wenn da mehrere Faktoren sind, denn nicht alles ist nur eine Frage der Zeit.

Walter Hasenbrot
28 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Aber alle verschiedenen Systeme in den Bundesländern haben das geinsam, was Hattie kritisiert. Es sind gegliederte Schulsysteme.

Es ist ja auch in allen Bundesländern so, dass der Bildungserfolg wesentlich stärker vom sozialen Status der Eltern abhängt als im internationalen Vergleich.

Der Artikel ist also nicht überflüssig, sondern zeigt einen Missstand auf.

ed840
28 Tage zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

So schlecht sieht es DE im Vergleich zu anderen Ländern gar nicht mal aus. Der Abstand zwischen der sozial privilegierten Schicht und der sozial benachteiligten Schicht betrug z.B. bei PISA 2022 in DE 110 Punkte in NZL 102 Punkte ind SWE 99 Punkte. Dabei ist nicht berücksichtigt, dass die Ergebnisse in NZL und SWE positiv verzerrt sind, da dort die Kriterien für die Repräsentativität der Stichproben nicht eingehalten wurden. Ansonsten sind die etwas geringeren Punktabstände in diesen Ländern dadurch bedingt, dass die sozial-privilegierten Schüler*innen um 16 bzw. 15 Pkt. schlechter abgeschnitten haben als in DE.

DerechteNorden
28 Tage zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Gegliedert im allerweitesten Sinne.
In SH gibt es weder Haupt- noch Realschulen, nur GemS, wo Kids unterschiedlichster Leistungskapazitäten unterrichtet werden, und Gymnasien. Ans agymnasium kann man auch ohne Empfehlung gehen.
Diese Art von Gliederung ist komplett anders als z.B. in Bayern.
Und deshalb ist diese pauschale Aussage überflüssig, da nicht zutreffend.

Endlehrer
29 Tage zuvor

Seit 25 arbeite ich als Lehrer in diesem Schulsystem. Kurz nach meinem Start kam der PISA-Schock: Großer Aufruhr, gesellschaftlicher Aufschrei, spätestens alle vier Jahre wechselnde LandespolitkerInnen zeigten große Symbolpolitik. Meist waren die Lehrkräfte am Niedergang Schuld, oft die Eltern und natürlich auch die SchülerInnen. Fast 25 Jahre wurde ohne positive Wirkung rumgedoktert, aber es wurde nichts besser. Ich lese ständig die gleichen Notstandsberichte, hier von Herrn Hattie, aber es hat sich nichts geändert und ich befürchte es wird sich auch nichts ändern. Dafür nehme ich drei grobe, miteinander vernetzte, Gründe an:

  1. Es fehlt der gesellschaftliche Diskurs zum Thema Bildung. Jedem ist das eigene Kind super wichtig, aber was wir uns als Gesellschaft für alle unsere Kinder vorstellen, von unseren Jugendlichen erwarten und was wir bereit wären dafür z.B. an Steuern zu bezahlen, wird nur einseitig von Bildungsforschern formuliert. Die haben aber leider oft keine große Nähe zum Schulalltag.
  2. Der Riesenapparat um die Schulen herum (Schulaufsichten, kommunale Schulträger, Universitäten, usw…), verstärkt durch den Förderalismus, macht das Bildungswesen komplett resistent gegen Erneuerungen. Da kann man sich als Lehrkraft auf den Kopf stellen, aber die ausufernde Bürokratie, die 100000 Regeln, Erlässe und Handlungsempfehlungen, meist geschrieben von Leuten, die noch nie oder zumindest seit Jahren keinen Unterricht mehr gehalten haben, bremsen einen umgehend an unterschiedlichsten Stellen aus. Manche Verwaltungs-, Beratungs- oder Kotrollkraft scheint zudem in erster Linie für den Erhalt ihrer Planstelle zu arbeiten.
  3. Es gibt ein gesellschaftlich hierarchisches Denken und Handeln in Deutschland und es will eine ungerechte Aussortierung. Es soll ein “unten” und “oben” geben, damit die Eliten unter sich bleiben, der Mittelstand sich abstrampelt, um nicht in prekäre Lebenssituationen zu kommen, und die Unterschicht Pakete ausfährt oder ein dankbaren Sündenbock für konservative Parteien abgibt (aktuell beim Thema Bürgergeld zu beobachten).

So können Hattie und Co. noch jahrelang den Notstand beschreiben und die Behörden irgendwelche Umfragen, Testverfahren o. Ä. durchführen lassen, ändern wird sich nichts. Es mangelt auch an dieser Stelle nicht am Wissen (siehe Klimawandel), sondern am Handlungswillen, dem halt so macher Posten und so manches Privileg zum Opfer fallen würden….Schade für die Kinder und auch für uns als Gesellschaft.

Matthias Radke
28 Tage zuvor
Antwortet  Endlehrer

Danke, genau das hätte ich auch so schreiben wollen. (Ich bin allerdings erst seit 21 Jahren Lehrer). Ich wage zu behaupten, dass die deutsche Gesellschaft resistent ist gegen grundsätzliche Reformen im Bildungssystem, da die gesellschaftliche Ordnung aus dem 19. Jahrhundert erhalten bleiben soll. Den wirtschaftlichen Anstieg lässt sich so auf keinen Fall aufhalten.

Lisa
28 Tage zuvor
Antwortet  Endlehrer

Nur sind die Gesellschaften, in denen das Schulsystem nicht gegliedert ist, nicht per se egalitaerer. In Skandinavien täuscht man sich, da trügt der Schein, weil Hierarchien anders ausgelebt werden (eigene Erfahrung)

Rainer Zufall
27 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

“eigene Erfahrung” = keine Belege?

Schröder
27 Tage zuvor
Antwortet  Endlehrer

Es muss eine “Hierarchie” in der Bildung geben. Sonst sind am Ende alle gleich ungebildet. Siehe Pisa!

Sporack
21 Tage zuvor
Antwortet  Schröder

Ein Hochebene hat keine Steigung, also alle Elemente haben die gleiche Höhe; und dennoch gibt es einen deutlichen Unterschied zu einer Tiefebene, bei der ebenfalls alle Elemente die gleiche Höhe haben.

Tatsächlich sollte Schule dazuführen, dass alle gleich ungebildet sind, aber eben auf einer Bildungshochebene und nicht auf einer Bildungstiefebene.

Eine 4 sollte wirklich ausreichend sein, in dem Sinn :
” Das Ding ist eine Zulässige Lösung für das Konzept Fahrrad.
Insbesondere fährt und bremst das Fahrrad ohne kapput zu gehen.
Das Radlicht leuchtet im Dunkeln so, dass es von anderen wahrgenommen wird.”

Eine 1 sollte wirklich sehr gut sein, in dem Sinn:
Es kann ein Fahrrad beim Stand der Technik nicht besser sein.

Natürlich sollte man mangelhafte Leistungen auch als solche bewerten,
aber dann ist es die Pflicht der Schule organisatiorische Masnahmen
zu ergreifen, um fehlendes Wissen ggf anders aufbereitet neu zuvermitteln.
=> Fachbezogenes Sitzenbleiben.
(vergleichbar wie im Studium. Seminar oder Fach nicht bestanden, also selbes ggf etwas später nochmal.).
Das bedeutet:
Wenn Mathe okay, dann kann Mathe der nächsten Klassenstufe besucht werden, auch wenn Englisch in der vorangegangenen Stufe nochmal zubesuchen ist.
Und wenn es eben “nur” Rechtschreibung und Grammatik die Probleme sind, dann eben passende Kurse dafür implementieren, in denen nicht die freie Anwendung der Regeln im Fordergrund steht, sondern das erlernen dieser Regeln.

“Schreiben nach Gehör”, in NRW etwa 2019 wieder abgeschafft, hat ganz viel Defekte hinterlassen. Dafür fühlen sich in den weiterführenden Schulen NRWs aber eher keine Fächer zuständig. Ein falsch trainiertes neuronales Netz wird bestraft durch Notenabzug, es ist eben viel zuaufwendig um es wieder anders zu trainieren, in der Hoffnung, dass Notenabzug und Bewerktungshinweise dazuführen, dass das natürliche neuronale Netz aus Freude oder mit Freude sich intrinsisch motivierend mit der “Eigen-korrektur” beschäftigt.

Mo3
29 Tage zuvor

Willkommen im Mittelmaß – zumindest solange, wie das längere gemeinsame Lernen nicht mit mehr Ressourcen ausgestattet wird – teils aus Spargründen, teils wegen des Lehrermangels. Erfolgreiche Integration liegt auch nicht am Schulsystem, sondern an der Förderung jeden Schülers. Ein durchlässiges und aufeinander aufbauendes Schul- und Bildungssystem ist auch nicht unbedingt ungerecht.

PaPo
29 Tage zuvor

Mein copy & paste-cdterum censo:

J. Hattie publiziert Metaanalysen von Metaanalysen und reproduziert die endemischen Probleme dieser Metastudien,…

… d.h. (a) dass diese i.d.R. lediglich die Daten des kompletten Samples präsentieren, vulgo die Daten der analysierten Einzelstudien aggregieren (raw data-Sample), ungeachtet dessen, was diese Studien wie analysierten, so dass die Studien z.T. im Wesentlichen, bspw. in puncto Operationalisierungen der un-/abhängigen Variablen, Drittvariablenkontrolle, Sampling etc., divergieren, was deren tatsächliche Vergleich- und Aggregierbarkeit erheblich rezudieren kann.
Adäquatere Metaanalysen definieren bzgl. Methodik und Design der analysierten Einzelstudien bestimmte Gütekriterien (best practices), um tatsächliche Vergleichbarkeit der Einzelstudien zu bieten und gleichzeitig strapazierfähige (valide, nicht Drittvariablen attribuierbare etc.) Ergebnisse präsentieren zu können, berichten diese aggregierten Ergebnisse dieser Studien separat (vom raw data-Sample).
Leider tummeln sich in den verwendeten Einzelstudien der seitens von J. hattie verwendeten Metannalysen solche ohne adäquate Operationalisierungen der un-/abhängigen Variablen, ohne hinreichende Drittvariablenkontrolle u.ä.;

… und d.h. (b) auch, dass in J. Hatties Metaanalysen dies Ergebnisse der seinerseits aggregierten Metanaylsen quasi bona fide unkritisch übernimmt und auch selbst bzgl. der verwendeten Metananalysen nicht separate Ergebbnisse für ein best practices-Sample dieser Analysen bieten kann, sondern lediglich das raw data-Sample präsentieren kann, was die demonstrierten Effekte mithinin enorm verzerren kann.
Hinzu kommen noch weitere Probleme, wie dass die Interdependenzen und Reziprozitäten der diversen unabhängigen auf die abhängigen Variablen nicht (hinreichend) gewürdigt werden.

Imsofern: Viel Meinung von Hrn. Hattie, die seine Forschung aber nicht in dem Maße stützt, wie es Laien meinen könnten.

Educater
28 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Bei aller berechtigten Kritik an Meta-Analysen von Meta-Analysen. Diese widerlegt aber nicht Hatties Interpretation, sondern wirkt auf mich eher wie eine Ausrede, um sich nicht verändern zu müssen. Es sollte eigentlich klar sein, dass eine spätere Selektion aussagekräftiger wäre als eine (zu) frühe Selektion.
Zu viele Untersuchungen zeigen auch, dass sozioökonomische Aspekte bei der Selektion eine zu große Rolle spielen können. Dass insbesondere viele Gymnasiallehrkräfte Hatties Interpretation von Bildungsungerechtigkeit nicht akzeptieren können/wollen, könnte auch daran liegen, dass sie direkt oder indirekt Profiteure dieser Selektion sind. Um dies (und ihre Veränderungsunwilligkeit) zu überdecken, wird gerne auf die hohe Belastung durch Korrekturen und den anspruchsvolleren Lehrstoff verwiesen, um sich (nach unten) abgrenzen zu können.
Gerne wird dies auch noch durch eine besonders akademische Ausdrucksweise kultiviert.

DerechteNorden
27 Tage zuvor
Antwortet  Educater

Interessant ist dabei, dass es Bundesländer gibt, die ein integratives System in der Sek I haben (z.B. HH und SH). Dort können Spätzündys immer locker einen höheren Abschluss (ESA, MSA, FHR und AHR) erzielen, ohne die Schule wechseln zu müssen.
Das weiß Herr Hattie aber offensichtlich nicht.

Dil Uhlenspiegel
23 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

“Kein Abschluss ohne Anschluss” ist auch das Ergebiss meiner Mettstudie.

Sporack
21 Tage zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Manche Wege sind aber viel zu kompliziert, um sie schon in der Klasse 9 als Eltern zu begreifen.
Vielleicht wäre es besser, dass es nur noch Gymnasien mit integriertem Berufskolleg gibt, das in Kombination alle Abschlüsse und den schulischen Teil der Berufsausbildungen ermöglicht?

Ende Klasse 9: Hauptschulabschluss
Ende Klasse 10: Realschulabschluss
Ende Klasse 12: Fachabitur
Ende Klasse 13: Abitur

mit hausinterner Überführung nach Abschlüssen von Mittelstufenklassen in die Klassen des Berufskollegs.

Fachkräfte Mangel ohne Geburten Mangel entsteht durch
a) unpassende Bildungsangebote
b) unpassende Arbeitsangebote
c) unpassende Orte der Arbeit bei unpassenden Mobilitäts- bzw.Wohnkosten

Rainer Zufall
27 Tage zuvor
Antwortet  Educater

“Dass insbesondere viele Gymnasiallehrkräfte Hatties Interpretation von Bildungsungerechtigkeit nicht akzeptieren können/wollen, könnte auch daran liegen, dass sie direkt oder indirekt Profiteure dieser Selektion sind.”

Irrelevant, solange diese belastbare Daten liefern und diese Hatties entgegenhalten.
Wir dürfen gespannt bleiben, wann diese erfolgen

PaPo
27 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Schade, dass Sie die Kritik trotz etlicher Erläuterungen nicht verstehen (wollen).

PaPo
27 Tage zuvor
Antwortet  Educater

Wieso Ausrede?

Die Kritik ist ja fundamental:
Im Grunde lautet die Kritik, dass J. Hatties Metaanalysen dessen Ergebnisinterpretation nicht stützen. Ich habe dies hier ebenfalls erläutert (meine aktuell noch nicht veröffentlichte Folgeantwort hierzu: https://www.news4teachers.de/2024/12/es-gibt-lehrpersonen-und-schulstrukturen-denen-es-nicht-schaden-wuerde-sich-von-hattie-aufruetteln-zu-lassen/#comment-655652).
Kurz: J. Hattie gibt uns eigtl. nichts empirisch verifiziertes an die Hand, ob und wie wir uns konkret ‘verändern […] müssen” um XYZ zu erreichen. Ich bin der Letzte, der bei strapazierbarem Nachweis, dass (machbare) Änderung A tatsächlich in hinreichendem Ausmaß zu wünschenswertem Effekt B führt, “sich nicht verändern zu” wollen.

“Es sollte eigentlich klar sein, dass eine spätere Selektion aussagekräftiger wäre als eine (zu) frühe Selektion.”
Warum? Oder: Aussagekräftig in Bezug auf was?
Wir müssten evtl. diskutieren, warum die Selektion/Allokation zeitlich denn dort ansetzt, wo sie hierzulande (fast) überall ansetzt. Es geht da m.E. mithin nicht nur um die kognitiv-intellektuelle Leistungsfähigkeit, -bereitschaft und -demonstration zum entwicklungspsychologischen Zeitpunkt X, als Prädiktor für das allg. mögliche Spektrum dieser Leistungsfähigkeit, -bereitschaft und -demonstration, sondern auch um den Faktor Zeit.

Aaaber: Ich bin diesbzgl. auch der falsche Ansprechpartner, ich bin kein prinzipieller Advokat der vierjährigen Grundschule.

Mithin ging es in meiner Kritik ja um Fundamentalkritik an der Metaanalyse von J. Hattie, nicht um speziell um Argumente pro/kontra Änderungen des Alters beim Wechsel zur weiterführenden Schule, Einheitsschule vs. mehrgliedriges Schulsystem o.ä.

“Zu viele Untersuchungen zeigen auch, dass sozioökonomische Aspekte bei der Selektion eine zu große Rolle spielen können”
Dem widerspreche ich infolge der endermischen probleme der einschlägigen Forschung, z.B. hier (https://www.news4teachers.de/2024/12/tims-studie-kinder-aus-armen-und-oder-eingewanderten-familien-immer-krasser-benachteiligt/#comment-650373) oder hier (https://www.news4teachers.de/2024/12/schulsystem-in-der-krise-geht-der-leistungsanspruch-verloren-die-schuelerinnen-und-schueler-erleben-dass-sie-mit-weniger-durchkommen/#comment-654142).

“Dass insbesondere viele Gymnasiallehrkräfte Hatties Interpretation von Bildungsungerechtigkeit nicht akzeptieren können/wollen, könnte auch daran liegen, dass sie direkt oder indirekt Profiteure dieser Selektion sind. […] Um dies (und ihre Veränderungsunwilligkeit) zu überdecken, wird gerne auf die hohe Belastung durch Korrekturen und den anspruchsvolleren Lehrstoff verwiesen, um sich (nach unten) abgrenzen zu können. Gerne wird dies auch noch durch eine besonders akademische Ausdrucksweise kultiviert.”
Ich wäre Ihnen verbunden, würden Sie (a) beim Thema bleiben und (b) einen derartigen appeal to motive (https://en.wikipedia.org/wiki/Appeal_to_motive) nicht unter meinen Beitrag schreiben, da er dort komplett Fehl am Platz ist.
Wenn ich bei meiner Kritik irgendwelche Auslassungen oder Fehler gemacht haben sollte, können Sie diese gerne konkret anmerken, das nehme ich als konstruktiv wahr und würde entsprechend versuchen meine Ausführungen zu korrigieren.

PaPo
27 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

*endemischen

Rainer Zufall
27 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Sie können Hatties Ergebnissen sehr gerne widersprechen, aber hier würde es Ihre Position stärken, diese mit Forschung/ Studien/ Fakten zu stützen.

Auf die eigene Ansicht zu verlinken ist da keine gewinnbringende Quelle…

PaPo
26 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Es tut mir ernsthaft Leid, dass Sie die Kritik inhaltlich nicht offensichtlich nicht begreifen (wollen).

Meine “Position” ist, dass die Studienergebnisse der Metaanalysen von J. Hattie dessen Ergebnisinterpretation nicht stützen.
Für diese Feststellung(!) ist es in keiner Weise notwendig, “diese mit Forschung/ Studien […] zu stützen” – Fakten bekommen Sie zudem massenweise, nämlich diejenigen, dass die gegenständliche/n “Forschung/ Studien” J. Hatties die meinerseits skizzierten Probleme (insb. Auslassungen) hat/haben.

Meine Feststellungen zu J. Hatties Metaanalysen werden werden in absolut keiner Weise un-/triftiger, wenn ich “Forschung/ Studien” anführe, die (probat) gegensätzliche Ergebnsse zu den vermeintl. Ergebnissen der Metaanalyse von Metaanalysen von J. Hattie anführe.

Sie verstehen offensichtlich den Unterschied zwischen “Position[en]”, “Ansicht[en]” etc. einerseits und Fakten andererseits nicht.

Mir ist komplett unverständlich, wie man das nicht begreifen kann… wenn man denn nicht aus Prinzip sich bemüht, irgendwie renitent zu sein.

Sie können sehr gerne erläutern, ob und ggf. inweifern meine Feststellungen fehlsam rep. nicht triftig sind (wo ich also Unwahres behaupte).
Oder Sie können erläutern, inwiefern totz der meienrseits skizzierten Probleme der einschlägigen Forschung von J. Hattie dessen Ergebnisinterpretation dennoch triftig sein soll.

… bislang vernehme ich allerdings ausschl. die üblichen, inhaltsfernen Unkenrufe Ihrerseits.

PaPo
26 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

“inhaltlich nicht offensichtlich nicht”
= “inhaltlich offensichtlich nicht”

“werden werden”
= “werden”

Raner Zufall
25 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Schade. Ich hatte nicht den Eindruck, dass andere Länder diese Daten als unbrauchbar Ablehnen würden.
Auch las ich dies soweit nicht vonseiten Bildungsmagazinen oder bspw. Politiker*innen, welche gegen die Empfehlungen argumentieren wollen.

Hätten die alle doch mal Papo gefragt…

PaPo
25 Tage zuvor
Antwortet  Raner Zufall

Können Sie das nochmal auf Deutsch formulieren?

Und: Ihnen ist irgendwie entgangen, dass mein Plädoyer irgendwie gerade das ist, J. Hattie nicht(!) für bildungspolit. Maßnahmen heranzuziehen….

Hätten Sie doch mal Bildungspolitik und empirische Bildungsforschung verstanden…

Canishine
29 Tage zuvor

Kommt es also doch auf die Rahmenbedingungen an und nicht allein auf‘s Lehrerhandeln?
Ich habe wenig Zweifel, dass ein integriertes Schulsystem funktionieren, sozialer Separation entgegen wirken kann und ggf. auch gerechter ist. Dennoch bedarf aber gerade dann eine Individualisierung des Lernens deutlich mehr differenzierte Unterstützung und damit mehr Personal.

Palim
28 Tage zuvor
Antwortet  Canishine

Danke,
Hattie hat ein Talent, diese Aussagen als Schuld der Lehrkräfte dastehen zu lassen.

Warum schreibt er immer, was die Lehrkräfte sollen?

Schriebe er doch das, was er aussagt, denen zu, die die Verantwortung tragen und die Veränderung beschließen können:

  • Integrierte Systeme wirken positiv auf die Gesellschaft, wenn sie personell entsprechend ausgestattet werden.
  • Die Klassengröße ist um so entscheidender, je schwieriger das Klientel ist. Auch hier würde spezielles Personal helfen.
  • Die Kinder, die als besonders herausfordernd wahrgenommen werden, benötigen Lehrkräfte, die sich dieser Aufgabe annehmen. Es ist eine schwierige Aufgabe, entsprechend sollte man diese Schüler:innen nicht irgendwohin schieben, sondern beste Bedingungen schaffen, um sie auffangen zu können.

Lehrkräfte beschweren sich nur vordergründig über die herausfordernden Schüler:innen. Tatsächlich geht es darum, dass die vorherrschenden Bedingungen bedeuten, dass die Lehrkräfte alle Aufgaben gleichzeitig und ohne weitere Unterstützung meistern sollen.
Der Arbeitgeber spart sich die Unterstützung, die personelle Ausstattung, die Möglichkeiten zu Supervision und die Arbeitszeiterfassung, die Abhilfe von der ständigen Überlastung schaffen könnte.

DerechteNorden
28 Tage zuvor
Antwortet  Palim

Danke! Das ist einer der besten Kommentare, die ich in diesem Jahr hier im Forum gelesen habe.

dickebank
28 Tage zuvor
Antwortet  Palim

Warum versuchst du das nennen der Hauptschuldigen zu verhindern? Mach es den Entscheidern doch nicht so schwer auf die “faulen Säcke” einzuschlagen.

S.T.
28 Tage zuvor
Antwortet  Palim

“.. Hattie hat ein Talent, diese Aussagen als Schuld der Lehrkräfte dastehen zu lassen. .. ”

Es geht also, eigentlich, darum zu Fragen warum so viele Menschen nicht in der Lage sind sich selbst zu regulieren, d.h. einen Umgang mit den eigenen Gefühlen zu finden, bzw. Gefühle überhaupt zu verstehen.

Ich schlage nun mal den Bogen zu den vielen auffälligen Personen in dieser Institution Schule mit der “Modediagnose” AD(H)S, die noch immer, vielleicht mehr denn je, ganz selbstverständlich medikamentös behandelt wird, bzw. bei Betroffenen durch allerlei sogenannte Begleitstörungen wie z.B. Angst- u. Suchtstörungen zu Tage tritt.

Wenn bspw. AD(H)S einfach irgendwo herkommt, ganz einfach so, “Veranlagung” darstellt, ja dann brauchen wir uns mit den (unseren) gestörten Beziehungs- und Kommunikationsmustern nicht auseinanderzusetzen und können fein oberflächlich bleiben.

Fräulein Rottenmeier
28 Tage zuvor
Antwortet  S.T.

Wie kommen Sie auf diese Abwege? Ihre Interpretation von @Palims Beitrag ist sehr weit hergeholt.

S.T.
27 Tage zuvor

Frl. Rottem. , ich hab das bloß aufgegriffen, weil @Palim über die Schuld schrieb. Ich glaube es ist sehr wichtig, weil typisch für das deutsche Schul(d)system.
Ich will es mal plastischer werden lassen. Mein eigenes Kind hat, so wichtig, eine Klassenlehrerin die psychisch nicht besonders auffällig ist. Das ist an der Schule leider die Ausnahme. Da gibt es LuL die keinesfalls eine Machtstellung haben sollten. Weil sie die Kinder psychisch missbrauchen, natürlich genau im Rahmen dessen was noch geduldet wird. Spannend, das gerade solche Menschen LuL werden, oder? Und es wird leider viel geduldet, z.B. “Erziehung” durch Manipulation; Schuld ist da seit jeher prima geeignet.

Kurz gesagt; Hattie, oder wer auch immer, braucht nicht weiter zu forschen und oberflächliche Lösungsvorschläge zu unterbreiten, welche den Kern der Probleme verschleiern.

DerechteNorden
27 Tage zuvor
Antwortet  S.T.

Tut mir leid, aber solche Beiträge finde ich immer sehr schwierig.
Ich lese aus Ihrem Beitrag, dass Sie denken, die meisten Lehrkräfte sind Psychos.
Und damit will ich es mal bewenden lassen. Mit Ihnen braucht man sich dann nicht mehr weiter auszutauschen.

Lisa
27 Tage zuvor
Antwortet  S.T.

Tja, schon einmal überlegt, dass das System gerade die ” lieben, den Schüler zugewandten, doch selbst sensiblen” Lehrer- und Lehrerinnen gnadenlos aussortiert. Was ist da gesellschaftlich gewünscht?

Endlehrer
28 Tage zuvor
Antwortet  Palim

Perfekt zusammengefasst, genau so sehe ich es auch!

Besseranonym
28 Tage zuvor
Antwortet  Palim

Hier schreibt jemand aus Praxis und Reflexion mit viel viel Erfahrung und Hintergrundwissen.
(Hattie bleibt auch mir oft zu einseitig. Lehrer”schuld” ohne Ursachenanalyse – gefällt mir nicht)

Danke @ Palim.

Dil Uhlenspiegel
23 Tage zuvor
Antwortet  Palim

Danke!!

Katze
29 Tage zuvor

Hätt ie Hatties Mega-Studien und Meta-Meta-Analysen nicht zur Kenntnis genommen, hätt ie och nischt verpasst.

Der “intellektuelle” Anspruch einer Meta-Analyse besteht heute nur noch darin, sehr viele Dokumente von Hilfskräften nach Studien zu einem bestimmten Thema absuchen zu lassen, ein paar Ergebnisdaten (Korrelationen, Mittelwerte, Standardabweichungen und Stichprobenumfang) nebst Informationen über die erfassten Variablen in eine Tabelle zu übertragen und dem Computer zu befehlen, mit diesen Informationen vorprogrammierte Analysen durchzuführen. Die Tiefe der Meta-Analyse wird meist auf so genannte Haupteffekte sowie auf Abhängigkeiten erster Ordnung begrenzt. Wenn zwei Bedingungen zusammenwirken (was in der Realität eher die Regel als die Ausnahme ist) oder wenn hinter der analysierten Ursache weitere Ursache wirkt, fällt das einfach unter den Tisch.
Prof. Georg Lind

Wenn wir so arbeiten würden so ganz ohne Hilfskräfte mit unseren Abhängigkeiten, dann würde so manches mehr auch noch unter den Tisch fallen.
Lasst uns doch mal analysieren, welche weiteren Ursachen hinter den Ursachen wirken.
Also mehr Reflexion des eigenen Tuns, wie von uns erwartet wird. Aber bitte nur mit Standardabweichungen. Was heute (Bildungs)Standard ist, hätt ie nie für möglich gehalten, als ich Lehrkraft geworden bin.
Bla bla blubber blubber fasel!!

“Auf leeres Gerede kann man nicht lebendig reagieren und tut besser daran, nicht zuzuhören, sondern sich auf eigene Gedanken zu konzentrieren.”
Erich Fromm

447
29 Tage zuvor

Hoch oben weit
auf schneebedeckter Spitze
da steht ein ‘ehrner, großer Turm
da quillt aus jeder Ritze
Weisheit, Klugheit und so fort
dies ist ein ganz besonderer Ort!

Hier wohnt der alte Meister
und speiset Canapeeeees,
er fliegt auf Himmelschwingen
als Magier hier und dort
auf mystisch-alte Weise
von Ort zu Ort

Dies sind die Bildungskonferenzen,
dort webt er die Magie,
und auch zu Jahreswechselzeiten
ruhet er nie!

“Sehet! DIE ZAHL!”
so kündet seine Stimne,
“Die UNGLEICHHEIT (mit doppeltes H!)
das ist die Tiefe, ist die Rinne!”
Sodann spricht er
und zaubert gleich
von ätherischen Schwingen hoch getragen,
das Lied von alter Schule Leid:

“Erhebe Dich, Anomalität,
aus der Datenmenge,
die Statistik sät!

Der Durchschnitt dieser Kurve,
das hab ich in den Stern’ gesehen,
kündet vom Schmerz der Ignoranten,
das lassen wir so stehen!

Die Meta-Quellcode-Studienlage,
zur Quersumme ins Pentagramm genäht,
beschwöret den Diabolus,
um den sich alles dreht!

Hokuspokus zeige Dich,
dreimal schnell im Kreis gedreht,
PISA! PISA! HATTIE-Hur!
Erscheine nun,
zum Schlag der Uhr!”

Mit Hauern und dickem Fell bedeckt,
atmet Rauch mit dicker Schwarte,
borstengarstig erhebet sich
zum Grausen der berobten Akolyten
das Untier
ganz im Sonnenlicht!

“OH NEIN! ER ist es!
(Oder auch mal eine ‘sie’,
das weiß man heute nicht so genau
und fraget besser nie!)”

Umhüllt von Kreidestaub und Trümmern
erhebet ES das tumbe Haupt,
damit der Bildungsmagus mit dem Zauberstab
dort ordentlich draufhaut:

“Die faule Sau,
das Wildschwein,
dieses pestige Tier!
Sehet nur dort,
ja dort!
Ein LEHRER stehet plötzlich hier!”

Der Akolyt in roter Robe,
erkennet die Beschwörung gleich,
er erhebt sein Zauberbuch,
(man nennet es das SGB)
und rufet wie aus fernem Reich:
“SOZIALE UNGLEICHHEIT,
das bringst Du über uns,
geh gefälligst zur GEW,
dämonisch-nichtswürdiger Hund!
Du reproduzierest
auch noch Geschlechter,
sowas tut kein Engel,
schon garkein gerechter!”

Der Akolyt in gelber Robe,
der nimmt es sehr genau,
er hat das Deputat vermessen,
keinen Taler je vergessen,
er ist ein Wirtschaftsmacher,
und weiß es ganz genau,
so geißelt er nun die üble Sau:
“Vormittags recht
und nachmittags frei!
Dämon, ja, Dich erkenne ich
dies ist das Wirtschaftsschiedsgericht!
Beamtengehalt
und auch noch Pension
das ist ja wohl der Arbeit Lohn
überreichlich und genug,
stell Dich nicht an
und mach zu!
Da reicht ja wohl ein weitrer Stuh,
lass uns nun in Ruhl!”

Der Akolyt in grüner Robe,
der hat lang vergessen,
dass er einst SELBST dort hat gesessen
und dass er gesellschaftskritisch strickte.
So rufet auch er,
und schwingt dabei
‘nen Beutel Luft
(dieser ist voll mit CO2):
“Borstentier, Du schreckliches!
Was wurde nur aus unserer Liebe,
statt Freitags für uns zu protestieren,
verteiltest Du ja fast schon Hiebe!
Zwingst die Menschen zum Lesen von Büchern,
die heilige Greta hast Du vergessen,
nicht einmal vegan ist das Mensaessen!
Hinfort mit Dir,
Du Casanova,
Du flirtest wohl auch
mit der roten Zora!”

In blau-schwarzer Robe nähert sich
der letzte Akolyt,
und geht gleich schreiend ins Gericht!
In jeder Hand ‘nen Band
aus garantiert
nicht-recyceltem Papier:
“Göthe’s Faust” (mit Apostroph)
und
“Die goldenen 50er”
lesen wir hier.

Dieser Zauberlehrling
verschwendet weder Zeit noch Ort,
er rufet gleich zum Standgericht
und wedelt heftig mit beiden Büchern,
während er so folgendes spricht:
“Gebannt seist Du, Du Teufelsgestalt!
Wegen Dir werden wir alle garnicht alt,
Du verdirbst uns noch die Jugend,
bis die was von gerechten Löhnen lallt!
Du bist ja völlig linksversifft,
und außerdem an allem Schuld,
auf Telegram hab ich gesehen,
wie die Lehrer zu uns stehen!”

Das Borstentier,
die wilde Gestalt,
die handelt nun – doch HALT!

Statt mit den Hauern und den Hufen
etwa um sich wild zu schlagen,
statt Akolyten mit ihrer eigenen Dummheit
zu plagen,
statt Gift und Galle zu versprühen
bringts nur ein müdes “Hmpf!” zum glühen,
und wendet sich,
so scheinbar ganz friedlich
zum Zaubermeister und der bunten Schar
(werden wir da eines diabolischen Grinsens gewahr?)
und spricht mit fast schon menschlicher Stimme
einen Bannspruch übler HÖLLENMAGIE,
dergleichen hörte man noch nie!

“MESA, MESA, Mäusedreck,
nicht-vegane Bohnen mit dickem Speck,
wohl habt ihr mich beschworen
und gleich als Teufel auserkoren,
doch höret nun den Fluch!
Ich habe nun genug!

Roter Akolyt, na dankeschön,
dir wird nun das folgende blühn:
Deinen Gläubigen sage ich sofort,
ihr seid so gut,
geht mit ner Eins hinfort – auf dass sie immer scheitern werden,
denn Realität regiert auf Erden!

Gelber Akolyt, das glaub mal schön,
dir werde ich schon zeigen,
was ich so alles leisten kann,
mit Deinen Blagen fange ich an!
Dann kannst Du zeigen,
was Du kannst,
wir werden es sehen,
dort und dann!
Malte und Sophie in die Stadtteilschule,
da wird die Pause ein riesen Spaß,
nach kaum einer Woche
qualmt da schon das Gras!

Grüner Akolyt,
Du siehst Dich schon als Meister,
doch warte ab,
es geht noch weiter!
Deine liebste Nichte
(denn eigene Kinder hast Du ja nicht)
die nehm ich mir als Supersonderpädagogin
in der Brennpunktschule richtig vor,
aus ihr mach ich ‘nen rechten Tor!

Schwarzer Akolyt, Du bist der schlimmste,
hattest zwei Jahrzehnte Macht,
hast nix getan und nix gemacht,
alles nur versaut
und immer nur verzögert,
so höre nun was ich Dir gebracht:
Über Dich mache ich hinfort
subtile Witze,
zu jeder Zeit an jedem Ort,
so ganz unterhalb der Schwelle,
jeder Lacher eine Schelle!

Sodann folgt nun mein größter Fluch:
Er lautet
“Neue stets gesucht”!
Denn ICH,
ich hab von euch genug!
Bildet eure Blagen selbst,
mit DNV und Dokumentation
kann ich gar ewiglich mich verstecken,
da nützt euch auch kein Zauberstecken!”

In wilder Flucht da stürzte nun
des Bildungszauberers Anhängerschar
entsetzt vom Feld der Ehre,
bis dann endlich Frieden war.

Katze
28 Tage zuvor
Antwortet  447

Horch, wer drischt vom Türmle ein? Hollahi, hollaho!
wieder auf die armen Lehrerlein. Hollahiaho!
Studieneinerlei und Analysenwahn müssen sein, hollahi, hollaho,
find so manches nur zum Schrei‘n. Hollahiaho!

Lehrerlein hat’s oft gesagt, hollahi, hollaho,
dass er die Faxen dicke hat. Hollahiaho!
Lass Hattie reden, er tönt so schrill, hollahi, hollaho,
kann ja denken, was ich will. Hollahiaho!

Wenn das Lehramt ein Ende hat, hollahi, hollaho,
ist‘s für mich ein Befreiungsschlag. Hollahiaho!
Bildet selbst nun eure Blagen, hollahi, hollaho,
Lehrerlein hat‘s lang genug ertragen. Hollahiaho!

Horch, weiter tönt‘s aus Wolkenkuckucksheim, Hollahi, hollaho!                                                                              völlig beliebig stimmen die „Experten“ ein. Hollahiaho!
Zu vieles wird gebaut auf Sand, hollahi, hollaho,
weiter so, bald kommt die Wand. Hollahiaho!

anka
28 Tage zuvor
Antwortet  447

Tolles Gesicht, Chapeau!
(das kommt also dabei heraus bei zu viel Tagesfreizeit 🙂 )

Hysterican
28 Tage zuvor
Antwortet  anka

Das zeigt mal wieder, welche Potentiale in uns schlummern, wenn man uns die Zeit lässt, kreativ, unterhaltsam, bedeutungsvoll und wahrhaftig zu sein.
1000e Talente vergeudet, verbrannt, vergrätzt und ad generalis verunglimpft.

Interessiert leider bei den politisch und verwalterisch Verantwortlichen (immer) noch nicht.

447
27 Tage zuvor
Antwortet  Hysterican

Bilanzrechnung für Lehrer, Prä-Einführungskurs:

– DNV, Betreuung, Youtube betreiben
– Zeit
Plus
– kreative Energie
in trade republic und coinbase stecken:
–> dicker win

– bedeutungsvoll
– wahrhaftig
Unterricht gestalten
–> viel Ärger

Geliefert wie _____________.

Leerkörper
27 Tage zuvor
Antwortet  Hysterican

Und uns – hier “Drone” 447 – den FREIRAUM zugestehen würde, der für Schüler immer gefordert wird!

Sowohl zeitlich – Kreativität braucht Zeit – wie auch inhaltlich und …. strukturell.

447
27 Tage zuvor
Antwortet  Leerkörper

Das Internet ist halt nicht eine Schule.
Kwell-suhr-prise!

Rainer Zufall
27 Tage zuvor
Antwortet  Hysterican

Tatsächlich interessiert es Hattie, der ja die Überladung der Lehrkräfte beklagt…

anka
28 Tage zuvor
Antwortet  447

d; GeDicht, natürlich,

447
28 Tage zuvor
Antwortet  anka
Hysterican
28 Tage zuvor
Antwortet  447

Danke!!
Ganz großes Kino!!

Michael Felten
28 Tage zuvor

Auch große Forscher greifen schon mal daneben.

“Deutschland wird es ohne Änderung des deutschen Schul-SYSTEMs niemals an die Spitze der PISA-Charts schaffen.“

Hattie weiß anscheinend nicht, dass die ‘Systeme’ in BY und SN bereits zur PISA-Spitze gehören.

Hysterican
28 Tage zuvor
Antwortet  Michael Felten

Das kann der aus seinem Elfenbeinturm gar nicht erkennen … es sind einfach zu viele meta.

ed840
28 Tage zuvor
Antwortet  Michael Felten

Das war zu Zeiten von PISA-E noch offensichtlich. Mittlerweile würde man es nur erkenne, wenn man anhand der Ergebnisse von IQB-9. Klasse die die PISA-Werte der Bundesländer aus denen Gesamtdeutschlands hochrechnen würde.

Educater
28 Tage zuvor
Antwortet  Michael Felten

Dazu findet sich aber im Internet wenig. Die veröffentlichten PISA-E-Ergebnisse lassen sich aufgrund eines anderen Bezugsystems schwierig mit PISA vergleichen. Nur für die Naturwissenschaften habe ich entsprechende Werte gefunden. Demnach wäre Bayern auch nur in der Spitzengruppe, wenn man alle Schüler:innen mit migrantischem Hintergrund herausrechnet. Ob dies noch der Fall wäre, wenn man die PISA-Ergebnisse OECD-weit auf Provinz- und Bundeslandebene herunterrechnet, kann dabei durchaus bezweifelt werden.

ed840
27 Tage zuvor
Antwortet  Educater

Zu PISA-E gibt es neben Berichten wie hier

https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/pisa-laendervergleich-bayern-ist-der-musterschueler-a-365096.html

https://www.schulministerium.nrw/pisa-e-2003

auch eine etwas ausführlichere Zusammenfassung, in der aber nichts von der These zu lesen wäre, dass man bei Bayern die Migranten herausrechnen müsste.

https://archiv.leibniz-ipn.de/PISA/PISA2003_E_Zusammenfassung.pdf

vhh
28 Tage zuvor

Hattie lebt in den international üblichen Vorurteilen. Frühzeitige Trennung nach Leistung und sozialer Herkunft, das meint er zu wissen und vollständig zu durchschauen, aber weiß ein Professor vom anderen Ende der Welt etwas über -zig verschiedene Wege zum Abschluss, Weiterqualifikation zum höheren Abschluss usw.? Eher nicht, (das wissen meist nicht einmal Lehrer ohne Abschlussklasse) das könnte man nicht mehr so schön schwarzweiß formulieren. Im Subtext dann wie immer die Lehrer, die egoistisch z.B. ‘nur an bestimmte fünf Schüler zu viel’ denken. Stimmt, die fünf könnte ich in einer kleineren Gruppe besser fördern und betreuen… Ach, das passt nicht ins Bild, schade…
Und hier noch ein revolutionär neuer pädagogischer Gedanke: ‘Ein Ziel von Lehrkräften muss deshalb sein, starkes Vertrauen und eine sichere Umgebung zu schaffen. Sie müssen ihren Schülern Aufgaben stellen, die sie in angemessener Weise herausfordern, und ihnen das nötige Selbstvertrauen vermitteln, um sich auf unbekanntes Terrain einzulassen’. Der Vergleich mit Kolumbus und seinem Ei erübrigt sich, da war nämlich kein anderer drauf gekommen, hier dagegen… Jeder zeigt seine Eitelkeit so gut er kann.
‘Warum lässt man diese Kritik (übrigens an unzureichendem Inklusions- und Integrationssystem, an Heterogenität ohne Ressourcen, nicht an Diversität an sich, wieder nicht verstanden) überhaupt zu?’ – Weil Verbesserungen und neue Ideen aus konstruktiver Kritik am jeweils kritisierten System erwachsen? Nicht aus Metastudien…

dickebank
28 Tage zuvor
Antwortet  vhh

Was Hattie ebenso wie Schleicher unterschlagen, ist, dass die australische “comprehensive school” zwar eine Gesamtschule ist, diese aber weder der deutschen IGS oder KGS entspricht. Sie ist also weder kooperativ noch integrativ sondern eine Mischung aus beidem.
Es gehen zwar alle SuS auf den gleichen Schulcampus, aber innerhalb der Tagesstruktur gibt es wenig gemeinsamen Unterricht auper der KL-Stunde am Beginn des Unterrichtstages. In den allermeisten Fächern erfolgt dann von Jahr zu Jahr eine immer größere äußere Differenzierung nach Leistungskriterien – vom Förderschulniveau bis zum “Expertenniveau”. Letzteres kann dann z.B. auch die Belegung von Hochschulkursen sein. Am Ende der Schulzeit gibt es dann einen einheitlichen Schulabschluss, der aber in diverse Level gegliedert ist. Dies entspricht dann unter dem Strich in etwa der uns bekannten Aufgliederung von ESA, EESA, MSA, FHR und AHR.

Die Herren Hattie und Schleicher tun so, als ob an einer HS lediglich der ESA oder der EESA erlangt werden könnten, während die RS allenfalls den EESA und den MSA vergeben dürften und die FHR und AHR einzig und allein den GY vorbehalten wären sowie ein Übergang von HS und RS in die Oberstufen von GY, GE und BK grundsätzlich die Ausnahme wären.

Um nicht falsch verstanden zu werden, aus meiner Sicht bräuchte es nur “Sekundarschulen”, die eine äußere Differenzierung in mehr als zwei Leistungsniveaus in maximal vier Fächern bis zur 10. Jahrgangsstufe anböten. Und im Anschluss ein “Oberstufenkolleg”, das sowohl einen beruflichen als auch einen allgemeinbildenden Zweig unterhält, mit dem Ziel auf der einen Seite die FHR und auf der anderen die AHR, die dann eine “echte” Hochschulreife attestieren würde, anzustreben. Um das aber einrichten zu können, bedarf es erheblich vieler Anstrengungen und Ressourcen – sowohl finanzieller als auch materieller und vor allem personeller Art. Obendrauf müsste noch eine Aufhebung der organisatorischen Struktur im Schulwesen kommen, also die Abschaffung der unterschiedlichen Zuständigkeiten von Ländern auf der einen und Kommunen auf der anderen Seite.

vhh
28 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Na dann…Sehe ich auch so, Gesamtschule mit mehr Differenzierung würde reichen (und Hattie und Schleicher schimpfen über einen fiktiven Strohmann). Aber wo bleibt bei so einem System das Loblied der Heterogenität? Es braucht neben den genannten Voraussetzungen auch noch einen Abschied von der Ideologie: was für diese Lerngruppe funktioniert ist guter Unterricht, egal wie der aussieht. Leider wird den jungen KuK ein ganz anderes Bild vermittelt, es gibt nur Unterricht nach Bildungsforschung oder falschen Unterricht. Nach einer Weile merken sie dann hoffentlich wieder, dass sie doch eigentlich mit und für Menschen arbeiten.

dickebank
27 Tage zuvor
Antwortet  vhh

Die IGS in der heutigen Form wurde dem damaligen NRW-Kultusminister durch das Bildungsbürgertum als Schulversuch zugestanden, um die KOOP-Schule zu verhindern. Der versuch sollte aus ideologischen Gründen eigentlich scheitern, um das drei-gliedrige Schulsystem, in dem maximal 20% eine “höhere” Schulbildung erhalten sollten, zu zementieren. Zu jenen Zeiten gehörten zu den Hochschulabsolventen aber auch noch diejenigen, die nach ein paar Semestern die Uni ohne jeglichen akademischen Grad verlassen haben.

Rüdiger Vehrenkamp
28 Tage zuvor

Im Land wo Milch und Honig fließen klingen Herr Hatties Eingebungen gewiss toll und machbar. Da ist der Lehrer, der mit plus/minus 30 Kindern aller Niveaus den besten Unterricht macht und dabei integriert und inkludiert und lauter lernwillige Kinder vor sich sitzen hat – mit den für jeden jederzeit passenden Aufgaben zum gerade gewünschten Interessengebiet. Ja, wäre schön. Zurück in der Realität sehe ich angesichts der Heterogenität und Diversität überforderte Lehrkräfte in riesigen Klassen ohne passende Unterstützung durch zusätzliches Personal (da nicht verfügbar). Ich sehe Kinder mit wenig Deutschkenntnissen zusammen mit Muttersprachlern, die jedoch innerhalb des Klassenzimmers und auf dem Pausenhof in ihren eigenen Bubbles bleiben. Dazwischen versucht dann eine einzige Lehrkraft allen zeitgleich gerecht zu werden. Unmöglich. Und davon hätte Prof. Hattie gerne mehr? .

Ich sehe außerdem marode Schulgebäude und Politiker, die innerhalb ihrer Legislaturperiode, angetrieben durch Bildungsexperten wie Herrn Hattie, immer neue Schulideen durch ihr Bundesland treiben – jedoch konnte mir in den letzten 15 Jahren keine einzige Lehrkraft versichern, dass sich an den Bedinungen oder den Schülerleistungen tatsächlich etwas verbessert habe.

Wohin genau richtet sich denn nun die Kritik des Bildungsforschers? An die überforderten Lehrkräfte? An die Politik? An seine Mitforschenden, die die aktuelle Schullandschaft durch ihre Eingebungen mitgeprägt haben?

Was er völlig unterschlägt, ist die Durchlässigkeit unseres Schulsystems. Absolut kein Schüler, der nach Klasse vier auf eine Hauptschule empfohlen wird, muss auch diesen Abschluss als gegeben annehmen. Meine Tochter ist nach der Realschule nun ebenfalls in der Oberstufe gelandet. Es gibt viele Beispiele, dass Kinder nach dem Hauptschulabschluss weitermachen oder auch zwischendrin die Schulform wechseln – nach oben oder unten – und dort dann viel besser gefördert werden können, da die Spannbreite für die einzelne Lehrkraft homogener wird. Wenn ich einen Anfängerkurs in Latein anbiete, kann ich doch völlig anders unterrichten und agieren, als wenn ich zeitgleich Profis mit bedienen muss. Klar, die Starken können den Schwachen helfen – dies ist ja mit das Konzept der Gemeinschaftsschule. Nur trägt dies nur punktuell, denn irgendwann fragt der starke Schüler zurecht, was er davon hat, wenn er jedes mal die Rolle einer Lehrkraft für schwächere Schüler einnehmen muss, anstatt selbst von der Lehrkraft in seinem Tun gefördert zu werden.

447
28 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

“Er sagt, dass Eis kalt ist!”

“Das gabe ich nie behauptet, es ist nur erstmal vergleichsweise kühl! Damit steht Eis erstmal ziemlich alleine dar!”

Lera
28 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Was für ein elaboriertes „Gegenargument“.

Eines Professors würdig.

„Starr“ ist irgendwie negativ konnotiert, „alleine“ auch – zack fertig.

Im Grunde ist das einfach die unfundierte Privatmeinung eines ganz offensichtlich sehr zynischen Menschens, der sich als Bildungsforscher ausgibt.

Lera
28 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Liebe Redaktion,

Herr Hattie begegnet dem ihm entgegen gebrachten Argument, dass das gegliederte System durchlässig ist, mit der Aussage, dass es trotzdem vergleichsweise „starr“ sei und international unüblich.

Inwiefern entkräftet seine Aussage das Argument? Gar nicht. Vergleichsweise starr bedeutet was? Womit verglichen?

Und international unüblich ist auch kein stechendes Gegenargument, sondern nur ein Vorurteil a la „dann kann es ja nicht gut sein“.

Das ist eine bemerkenswert plumpe, unsachliche, im Grunde lächerliche Entgegnung für jemanden, der sich anmaßt, der ganzen Welt zu erklären, wie Bildung zu funktionieren habe.

Die Basis seiner Anmaßung – die Meta-Meta-Studie – ist methodisch höchst fragwürdig – um das Mindeste zu sagen. Nur weil jemand gaaaanz viele Zahlen in den Mixer steckt und umrührt, muss ich den Ergebnis-Smoothie noch lange nicht lecker finden. Die methodische Kritik ist nicht neu und jeder kann sie – sogar hier im Forum – nachlesen. DAZU könnte Herr Hattie sich ja mal äußern: zu SEINER Arbeit.

Leichter ist es natürlich, über die Arbeit von anderen zu urteilen. Und das macht er ja auch sehr gerne.

Wenn ich nun darauf hinweise, dass ich ungern von einem neuseeländischen Professor mit Zahlen-Smoothie belehrt werden möchte, wie ich in Schleswig-Holstein zu unterrichten habe;

wenn ich es wage anzumerken, dass ich seine Pauschalurteile und Pauschalempfehlungen als zynisch empfinde;

wenn ich eine unfundierte Privatmeinung als unfundierte Privatmeinung kennzeichne –

dann ist das keine Herabwürdigung, sondern einfach eine angemessene Entgegnung.

DerechteNorden
28 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Sorry, aber der Vergleich hinkt doch sehr. In ärztliche Behandlung begibt man sich freiwillig. Man erwartet, dass man dort eine Diagnose erhält, nachdem der Körper eingehend (nicht nur nach Begutachtung aus der Ferne) untersucht wurde.

Hier kriegt man quasi ungefragt nach einer Begutachtung aus der Ferne eine kritische Meinung (keinen sachlichen Befund) präsentiert.

Mal allgemein: Gerade im Bereich Bildung kann man doch nicht von neutral abgeleiteten Ergebnissen sprechen. Metastudien werden unterschiedlich gedeutet. Hattie kennt die deutsche Bildungslandschaft offensichtlich nicht gut genug, um wirklich zu urteilen. Er weiß ja nicht einmal, dass es quasi 16 verschiedene Systeme in Deutschland gibt.
Und Sie wollen uns dann hier erzählen, dass das wissenschaftlich wäre?

DerechteNorden
28 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Es gibt kein einziges integriertes Schulsystem in Deutschland.”

Doch, in SH schon, denn neben dem Gymnasium gibt es nur GemS, an denen man auch das Abitur ablegen kann. Dort gehen Förderschülys und Überflieger*innen, die später ein Abi mit 1,00 bei uns ablegen, in dieselben Klassen.
Außerdem kann jeder sein Kind am Gymnasium anmelden und, wenn es die Kriterien (Einzugsgebiet, Geschwisterkind, gutes Lern- und Sozialverhalten und einige andere) erfüllt, aufgenommen werden.

Nein, das ist beleibe nicht alles toll, denn Frau Prien hat gerade mal wieder ordentlich gekürzt, aber es ist integrativ.

DerechteNorden
27 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Beschäftigen Sie sich doch einfach mal wirklich damit!
Das ist mitnichten absurd. In SH haben wir ein integratives Schulsystem. Es gibt nämlich keine Zwangsseoarierung. Nur, weil Sie das hier nicht finden können, weil es Ihrer eigenen Argumentation widersprechen würde, heißt das nicht, dass es nicht so ist.
Das würde wohl sogar Hattie erkennen.
Ich bezweifle aber, dass er davon weiß.
Wahrscheinlich kennt er nur das bayerische System.

Fräulein Rottenmeier
28 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

„Das weiß sogar Wikipedia: “Das Schulsystem in Deutschland umfasst den primären und den sekundären Bildungsbereich, also Grundschulen (Klassen 1–4/6) und die Schulen der Sekundarstufen I und II. Nach der Grundschule werden die Schüler in unterschiedliche Leistungsstufen eingeteilt und getrennt in mehreren unterschiedlichen Schulformen unterrichtet.”“
Und genau das tun die meisten europäischen Länder auch zu verschiedenen Zeitpunkten (gleiche Quelle wie im Nachbarartikel….). Tun Sie nicht so, als das exklusiv für Deutschland gelten würde…..

Fräulein Rottenmeier
27 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Welches Argument finden Sie bei mir? Ich zitierte nur Wikipedia….und nochmal: Sie müssen sich schon entscheiden, ob es Ihnen um den Zeitpunkt des Überganges von Primarstufe in Sekundarstufe geht oder um den Übergang ansich….
Was das mit Inklusion zu tun hat, steht hier gar nicht zur Debatte….

DerechteNorden
27 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

In Schleswig-Holstein gehen die meisten Kids auch weiterhin gemeinsam zur Schule und werden eben nicht nach Leistung separiert, was ja der Hauptknackpunkt an der Kritik ist.
#Wann nehmen Sie das endlich zur Kenntnis?

DerechteNorden
27 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Ja, natürlich, denn … Aber das habe ich bereits mehrfach erläutert.
Ich kann nichts dafür, dass Sie unser System nicht verstehen (wollen?).

DerechteNorden
27 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Nachtrag: Auch anhand der hohen Anmeldezahlen fürs Gymnasium können Sie erkennen, dass unser System integrativ ist.
Der Punkt ist, dass Eltern die freie Schulwahl haben.
Diese Zahlen ergeben sich nicht aus einer durch die Grundschule vorgegebenen Zuweisung. Gerne!

DerechteNorden
27 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Es gibt keine verbindlichen Empfehlungen in SH!
Und verrenken tun nur Sie sich.
Das GemS-Prinzip sagt Ihnen offensichtlich auch gar nichts. Ob man sein Abitur an einer GemS oder einem Gymnasium macht, spielt keine Rolle dabei.

DerechteNorden
27 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Nachtrag: Es gibt die Schulform Gemeinschaftsschule, wo in SH unabhängig von ihrem Leistungsvermögen alle Kids gemeinsam beschult werden.
An meiner Schule werden Förderschüler*innen gemeinsam mit sehr klugen Köpfen (späterer Abischnitt 1,00) unterrichtet.
Die GemS sind beliebt bei Eltern, deren Kinder z.B. schwere Legasthenie haben, oder auch bei Eltern mit Migrationshintergrund, weil sie wissen, dass wir viel mehr wert auf Sprachförderung legen und mehr unterstützen.

SIE arbeiten hier nicht. Und ich finde es vermessen, wie Sie hier einfach mal so alles vom Tisch wischen.

Ich denke nicht, dass wir Gymnasien brauchen, aber die reine Existenz von Gymnasien bedeutet nicht, dass ein Schulsystem nicht integrativ sein kann.
In SH haben wir ein integratives System. Anders wäre es, wenn alle Kinder nach Leistung getrennt auf unterschiedliche Schulen gehen müssten. Und das ist bei uns nun einmal nicht der Fall. Zum xten Mal. Gerne.

DerechteNorden
26 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Nicht das System separiert, sondern die Eltern.
Noch einmal: In SH werden Kinder keiner Schulform nach Leistung zugewiesen, d.h. dass das System eben nicht separiert.
Es gibt keine Haupt- oder Realschulen.

DerechteNorden
26 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Na, da kann man ganz leicht selbst draufkommen, wenn man über den Satz “Nicht das System separiert, sondern die Eltern” genauer nachdenkt.
Kleiner Tipp: Man gewinnt Wahlen mit der Existenz der Schulform Gymnasium.

Der Witz ist, dass ich selbst den Schultyp Gymnasium, so wie er derzeit ist, als nicht erhaltenswert einordne. Ich bin mit Leib und Seele GemS-Lehrerin.
MMn ist das Schulsystem in SH ungerecht, weil allgemein viel zu wenig investiert wird, und eben nicht, weil es das Gym noch gibt, denn – zum xten Mal – es gibt keine Zwangszuweisungen in SH, es gibt keine HS und RS, an GemS kann man sämtliche Schulabschlüsse ablegen …

Mika
26 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Und was ist falsch daran, leistungsstarke SuS in einer Spezialschule für leistungsstarke SuS zu fördern? Sie selbst sprachen sich doch vor kurzem für genau so ein Modell aus! Allerdings müsste diese Spezialschule dann tatsächlich den leistungsstärksten SuS vorbehalten sein und nicht derart beliebig wie heute das Gym angewählt werden dürfen.
In BB ist die besondere Förderung von besonders begabten SuS sogar im Schulgesetz festgeschrieben.

DerechteNorden
26 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Es geht Hattie und Ihnen um doch um “ungerecht wegen Zwangsseparation”, oder nicht?
Und diese gibt es in SH nicht, denn unser System hat keine HS und keine RS. Kids aller Leistungsvermögen können auf das Gymnasium (Elternwille!) oder eine GemS gehen.
Separation liegt doch bereits, wenn Kinder irgendwann nach der Grundschule auf unterschiedliche Schulen gehen.

Hattie geht es doch nur darum, dass Kinder nicht zwangssepariert an verschiedene Schultypen nach Leistungsvermögen werden.
DAS findet er ungerecht. Das aber gibt es in SH nicht.

Ergo, gibt es auch kein einheitliches deutsches Schulsystem.

DerechteNorden
26 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

?
Das habe ich geschrieben:
Hattie geht es doch nur darum, dass Kinder nicht zwangssepariert an verschiedene Schultypen nach Leistungsvermögen werden.
DAS findet er ungerecht. Das aber gibt es in SH nicht.”

Daher verstehe ich Ihren Einwand nicht.

DerechteNorden
25 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Doch, das ist der Dreh- und Angelpunkt.
Es gibt Bundesländer, in denen die Eltern nicht entscheiden können, ob ihr Kind ans Gymnasium gehen kann, wenn sie das wollen. Sie müssen ihr Kind dann z.B. an eine Hauptschule schicken, so dass es von seinen ehemaligen Mitschüler*innen wegen seiner Leistungen getrennt wird wird. (Es gibt dort auch keine GemS oder IGS.)
Das ist für mich Zwangsseparation nach Leistung. Und diese gibt es in SH nicht. Gerne.

DerechteNorden
25 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Der Vergleich hinkt auch schon wieder.
Arme und reiche Kinder gehen auf die Schule, an der ich arbeite. Sie ist eine GemS.
Es ist schnurz, ob ein armes Kind tatsächlich aufs Gymnasium geht in SH, denn es gibt ja GemS, wo man Abitur machen kann.

DerechteNorden
25 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Ja und? Es gibt trotzdem keine Zwangsseparation nach Leistung in SH.

DerechteNorden
25 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Allein die Tatsache, dass nicht alle jungen Menschen bis zum selben Abschluss in denselben Lerngruppen bleiben, ist doch Separation.
Mir geht es aber um Zwangstrennung nach Leistung. Das ist doch auch, was Hattie im Spiegel-Interview am “deutschen Schulsystem” kritisiert.
Und das gibt es so nicht in SH.

DerechteNorden
25 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

? Kinder sind bei Zwangsseparation aufgrund ihrer bisherigen Leistungen in der GS den Schultyp zu besuchen, dem sie zugewiesen wurden. In Bayern z.B. der Realschule.
Und das gibt es in SH nun einmal nicht.
Um auf meinen Eingangspost zurückzukommen, es gibt in Deutschland kein allgemeines Schulsystem, das man wegen Zwangsseparation kritisieren könnte.
Bei der Lektüre des Spiegel-Interviews wird einem auch klar, dass Hattie die deutsche Bildungslandschaft gar nicht wirklich kennt. Die Interviewer klären ihn leider auch nicht wirklich auf.

DerechteNorden
21 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Nachtrag: Ich kann allen nur das Spiegel-Interview ans Herz legen. Dort kann man deutlich erkennen, dass Hattie keine Ahnung von der deutschen Bildungslandschaft hat.
Und natürlich meint er, dass Kinder gezwungen werden, an bestimmte Schularten zu gehen. Was soll er denn sonst meinen?

DerechteNorden
21 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Das habe ich ja gar nicht vestritten, oder?

potschemutschka
26 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Sind also “Leistungskriterien” nicht wichtig bzw. nicht existent (, weil nur “vermeintlich”) im realen Leben?
Das sehen die, im folgenden zufällig gefundenen link zu “Leistungskriterien”, komischerweise anders:
https://www.business-wissen.de/hb/leistungskriterien-als-grundlage-einer-fairen-leistungsbeurteilung/

Rainer Zufall
27 Tage zuvor

Kurze Frage: Sind Sie auch Fr. Ro. oder ist das wer anders?

Fräulein Rottenmeier
27 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Das wüssten Sie gerne, nicht wahr?

Raner Zufall
26 Tage zuvor

Deshalb fragte ich….
Wusste nicht, dass Ihnen das so wichtig ist. Alles gut

Fräulein Rottenmeier
26 Tage zuvor
Antwortet  Raner Zufall

Hä? Es scheint Ihnen wichtig zu sein, sonst hätten Sie nicht gefragt….

Raner Zufall
25 Tage zuvor

“Das wüssten Sie gerne, nicht wahr?”

Ich fragte aus Neugier, hatte aber nicht beabsichtigt, jemanden auf den Schlips zu treten.

Fräulein Rottenmeier
27 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Fragen Sie doch Redaktion….die könnte es nachvollziehen….

DerechteNorden
27 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Nachtrag: Wenn es in Deutschland nur ein Schulsystem gibt, warum sind dann Umzüge von einem Bundesland in ein anderes sehr oft mit Schwierigkeiten behaftet?
Seltsam, aber so steht es geschrieben.

DerechteNorden
27 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Kritik der frühen Aufteilung bezieht sich auf die Separierung nach Leistung. Und genau hier liegt das Problem, wenn Kinder aus SH von einer GemS z.B. nach Bayern umziehen.
In SH gibt es ein integratives Schulsystem und eben keine Separierung nach Leistung in der GS. Das können Sie gern immer wieder abstreiten.

Lera
28 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Hier im Forum (wie gesagt) nachzulesen:

https://www.news4teachers.de/2024/12/es-gibt-lehrpersonen-und-schulstrukturen-denen-es-nicht-schaden-wuerde-sich-von-hattie-aufruetteln-zu-lassen/#comment-655319

Und natürlich auch außerhalb des Forums leicht zu finden:

„Unsere Ausführungen zur Qualität der Datengrundlage, zur Erfüllung der methodischen Ansprüche, die sich aus Hatties Ansatz ergeben, und zur grundsätzlichen Angemessenheit dieses Ansatzes legen ein recht eindeutiges Fazit nahe: Ein Großteil der Befunde ist begründeten Zweifeln ausgesetzt. Wie wir gezeigt haben, sind die Angaben zu den Effektstärken und Standardfehlern der einzelnen Metaanalysen im Anhang A sowie zu den resultierenden Effektstärken und Standardfehlern für die Einflussfaktoren in sämtlichen „Effektstärkenbarometern“ und in Anhang B nicht zuverlässig. Dasselbe gilt aufgrund unklarer Zähleinheiten sowie Überlappungen in den einbezogenen Primärstudien für die Anzahlen von Studien, Effekten und Personen auf beiden Ebenen. Somit sind so gut wie alle in der Arbeit enthaltenen Arten quantitativer Informationen von Mängeln betroffen.“

https://www.researchgate.net/publication/309876115_Visionar_und_imposant_-_aber_auch_belastbar_Eine_Kritik_der_Methodik_von_Hatties_Visible_Learning

Rainer Zufall
26 Tage zuvor
Antwortet  Lera

Ich verstehe nicht ganz, warum Sie auf Papo verlinken.
Sehen Sie hier einen Zusammenhang bezüglich Medien und Gewalt?

Lera
28 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

„Reagieren Sie beim Arzt auch beleidigt, wenn der Ihnen gesundheitliche Probleme bescheinigt?“

Aus der Reihe: Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.

Ein Arzt schaut sich EINEN Patienten an, so ganz in echt und konkret. Auf DIESER Basis stellt er eine INDIVIDUELLE Diagnose und empfiehlt eine entsprechende Therapie.

Herr Hattie hat weder einzelne Schüler noch einzelne Lehrer noch einzelne Schulen noch einzelne Schularten noch einzelne Studien über diese untersucht.

Er hat eine Meta-Studie über Meta-Studien verfasst. Viel mehr Meta geht nicht.

Da geht die Bodenhaftung schon mal flöten.

447
28 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Zwischen Bildungsforschern und praktizierenden Ärzten gibt es einen großen Unterschied:
Der Arzt weiß nicht nur wie es (besser) geht, oft genug ***macht*** er es auch.

dickebank
27 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Ja, wenn der Arzt erklärt, dass die Personengruppe, der man angehört, in den meisten Fällen zu bestimmten Symptomatiken neige und man selbst deshalb bezogen auf eine Vergleichsgruppe, die einen weltweiten Durchschnittswert repräsentiere, als krank zu gelten habe. eine allgemeine Therapie sich aber aufgrund der individuellen Voraussetzungen nur durch strukturelle Ansätze systemisch angehen ließe..

Rainer Zufall
28 Tage zuvor
Antwortet  Lera

“Herr Hattie begegnet dem ihm entgegen gebrachten Argument, dass das gegliederte System durchlässig ist, mit der Aussage, dass es trotzdem vergleichsweise „starr“ sei und international unüblich.”

Hattie bezeichnet Deutschlands Bildungssystem im Vergleich zu anderen Ländern als starr, bspw. aufgrund der frühen Trennung nach der vierten Klasse.
Es wäre interessant gewesen, wenn der Interviewer von Spiegel hier nachgeharkt hätte, dem war aber nicht so

Lera
27 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Wenn Wechsel nach oben möglich aber selten sind, deutet das für mich eher darauf hin, dass die Verteilung nach der Grundschule entweder passend oder zu wenig selektiv ist – keinesfalls jedoch zu selektiv.

Lera
27 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Man weiß es nicht – nicht mal Herr Hattie 😉

Rainer Zufall
26 Tage zuvor
Antwortet  Lera

Er hat meines Wissens eine Metastudie dazu betrieben.
Er hat da wohl eine Theorie zu 😉

Lera
26 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Herr Hattie hat dazu (!) zwar keine (!) Studie gemacht, aber eine „Theorie“ hat er trotzdem – eine falsche. Man könnte auch sagen, er hat dazu eine Meinung.

Raner Zufall
25 Tage zuvor
Antwortet  Lera

In der Analyse geht es meines Wissens ja unter vielen anderen Punkten auch um die (frühe) Trennung von vermeintlich leistungshomogenen Lerngruppen.

Sie haben eine Meinung, seine Ergegnisse wären “falsch”.
Wenn Sie mehr als Ihre bloße Meinung an den Tisch bringen möchten, können Sie Ihre Theorie dazu gerne belegen oder was dazu veröffentlichen 😉

PaPo
27 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Ist eine berechtigte Frage, die mir tatsächlich auch kam.
Mir persönlich fehlt aber der Überblick über die entsprechenden Curricula für ein bestimmtes Jahrgangsspektrum über verschiedene Schulformen hinweg und insb. im Vgl. zwischen den Bundesländern.

Deshalb die ernstgemeinte Frage:
Ist das (landesintern) so oder ist da im Wesentlichen doch Ähnliches auf verschiedenen Niveaus, Abstraktionsgraden, in unterschiedlichem Detail etc. – auch mit Blick auf die jeweiligen unterschiedlichen Ziele – curricular vorgesehen?

Ich habe das gerade einmal exemplarisch üf eine meiner Fächer in NRW überprüft: Geschichte am Gymnasium in der Sek I und der Geschichtsteil in Gesellschaftslehre an einer Hauptschule ist bzgl. der Inhaltsfelder beinahe identisch, allerdings teilen sich an Hauptschulen Geschichte und Politik die Inhaltsfelder, zu Lasten der Politik, die dann inhaltlich deutlich hinter der gymnasialen Sek I abschmiert… und das will was heißen. Ist die Frage, wie viel davon im Hauptschulfach “Wirtschaft und Arbeitswelt” aufgefangen wird. Habe gerade einmal nachgeguckt… so einiges, es fehlen aber tatsächlich einige Teilaspekte, wie eine Auseinandersetzung mit der EU, Migration und Flucht etc. (wenn ich es gerade nicht übersehen habe).

Wie sieht es mit anderen Fächern aus?

PaPo
27 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich mache mich damit vielleicht unbeliebt, aber m.E. könnte man eine zweite Fremdsprache gerne komplett in den Wahpflichtbereich auslagern (und gerne auch an Real- und Hauptschulen anbieten).

Aber OK, am Ende ist die Frage, wie groß / vielzählig sind diese Unterschiede insg. und machensie inhatlich (abgesehen vom Vertiefungsgrad etc.) insg. einen Wesentlichen Unterschied aus.

potschemutschka
27 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Ging zu meiner Zeit auch:

  • 1. Fremdsprache obligatorisch, ab 5. Klasse (Russisch)
  • 2. Fremdsprache ab 7. Klasse fakultativ (Englisch oder Französisch) – meist in der 0ten oder 7./8. Stunde – wer auf die EOS wollte, musste sich also schon in der /. Klasse für eine 2. Sprache entscheiden
  • Gymnasium (EOS) begann zu meiner Zeit ab Klasse 9, ab den 80ern ab Klasse 11 – bis dahin gemeinsamer Unterricht (POS)
potschemutschka
26 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Übrigens gab es zu meiner Zeit an der POS und auch an der EOS verschiedene fakultative Angebote oder AGs für motivierte Schüler, die im Stellenpool der Lehrkräfte inbegriffen waren (und meist regelmäßig stattfanden, da ca. 110% Personalausstattung). Die Motivation für den fakultativen En-Unterricht war übrigens nicht nur bei den studienwilligen Schülern vorhanden, sondern auch sehr “intrinsisch” bei Beatles- und Rolling-Stones-Fans und anderen Musikbegeisterten 🙂
Also könnte man doch solche fakultativen Angebote an allen Schulen auch heute bereitstellen und das System auch dadurch durchlässiger machen. Hmmm, da sehe ich allerdings zwei Probleme: Personalmangel und Motivation mancher Schüler.

dickebank
26 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Der Vorschlag ist allerdings nicht neu. Problematisch dabei ist, dass die Kurse im Wahlpflichtbereich I zumeist nicht zustande kommen, da sich zu wenige SuS für die zweite Fremdsprache bzw. eine der angebotenen Fremdsprachen interessieren. Hinzu kommt die faktische Benachteiligung des muttersprachlichen Unterrichtes bei der Anerkennung als zweiter Fremdsprache.
Letzteres ist aber kein schulisches sondern ein administratives Problem, das die Gesetzgebung einfach lösen könnte.

Pauker_In
27 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

In NRW kann eine neue Fremdsprache in der 11 (EF) gewählt werden; beim Wechsel aufs Gymnasium nach der 10 wird diese Wahl obligatorisch, wenn der Schüler vorher keine 2. Fremdsprache hatte.

Sporack
21 Tage zuvor
Antwortet  Pauker_In

Heute würde ich wohl kein Abi mehr machen können .
Abi ohne Fremdsprache als Abiturfach,
Und trotzdem lernen meine Kursteilnehmer/innen sinnvolle Dinge nicht nur aus meinem Studium.

dickebank
26 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Aber nur am GY. Generell besteht – zumindest in NRW – die Möglichkeit an einem BK oder einer GE in der Oberstufe in der EF mit der zweiten Fremdsprache zu beginnen, um die AHR zu erlangen. Am BK geht es auch ohne die zweite Fremdsprache, endet dann aber unweigerlich mit der FHR – je nachdem, was man studieren möchte, ist das aber kein Nachteil. Lediglich die üblichen tatverdächtigen Studiengänge fallen weg, also die an den “klassischen” Fakultäten (Medizin, Philosophie, Theologie, Jura und natürlich Lehramt!).
Wobei in den Rechtswissenschaften gibt es die Möglichkeit “legal law” zu studieren oder einen Bachelorabschluss an einer Hochschule für öffentliche Verwaltung zu erlangen, um Verwaltungsfachwirt, Finanzfachwirt oder Polizist zu werden.
Die restlichen Fakultäten erkennt man an ihrem traditionellen Gebaren und der Verachtung für Natur-, Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften – sowohl VWL als auch BWL.

Hysterican
25 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Ergo!! Durchlässig wie ein Küchensieb!!

Unfassbar
26 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Zumindest in NRW ist das falsch, weil man die zweite Fremdsprache auch mit Eintritt in die Oberstufe nachholen kann.

DerechteNorden
26 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Da ist es doch in SH, wo man als S*S an einer GemS nicht ans Gymnasium wechseln muss, weil wir ja ein integratives System haben.

Mika
26 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Innerhalb der Sekundarstufe I ist ein Wechsel aufgrund der unterschiedlichen Curricula kaum möglich – jedenfalls nicht nahtlos (in NRW oder sonstwo). Und das Problem wird größer: …“

Äpfel und Birnen? Ihre Quelle beschreibt eventuell auftretende Probleme beim Übergang vom Gymnasium auf die Realschule, während sowohl unfassbar als auch Sie ansonsten über die Probleme beim Übertritt in die zum höheren Schulabschluss führenden Schulform, also z.B. von der Realschule zum Gymnasium sprechen.

Da lob ich mir mein Brandenburg: wir bekommen jedes Jahr Wechsler von der Oberschule ans Gym. Manche schaffen den Übergang gut, manche wiederholen ein Jahr, manche gehen auch wieder zurück. Nix starr.

AlterHase
26 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Das von Ihnen geschilderte Phänomen können Sie auch bei einem Wechsel von einem Bundesland ins andere und sogar beim Wechsel von einem Gymnasium zum anderen im selben Bundesland haben. Das kommt halt vor, kann aber auch gruppendynamische Ursachen haben (Mobbing). Und auch Realschulen sind nicht alle gleich.

potschemutschka
26 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

“aufgrund der unterschiedlichen Curricula” – Warum eigentlich sind die Curricula so unterschiedlich? Liegt es an den Vorgaben der KuMis, an den Lehrern, an den Eltern oder an den Schülern? Das könnte man doch ganz einfach ändern, wenn es dafür keinen besonderen Grund gibt, “par ordre de mufti. Dann unterrichten alle Schulen, idealerweise deutschlandweit, nach dem selben Curriculum. Problem gelöst, oder? 🙂

Sporack
21 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Kernlehrpläne sind in NRW für die Schulformen veröffentlicht:
https://www.schulministerium.nrw/kernlehrplaene .
Die schulinterne Ausprägungen können natürlich von einander abweichen.
Daher kann auch der Schulwechsel unter Beibehaltung der Schulart z.B wegen Umzug innerhalb desselben Bundeslandes (NRW) zu seltsamen Effekten führen.

Mo3
26 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Ist die zweite Fremdsprache an der Realschule in der 7. Klasse nicht mehr so verpflichtend? Früher konnte man erst in der 8. oder ab der 9. Klasse die Fremdsprache abwählen. In der Oberstufe kann man mit oder ohne 2. Fremdsprache wieder einsteigen… Nach der Orientierungsstufe (5./6. Klasse) ist ein Wechsel noch möglich, da aber viele es bereits direkt nach der 4. Klasse am Gymnasium versuchen – wer soll da nach der 6. Klasse noch groß kommen? Und das System des Aufbaugymnasiums in NRW mit Beginn in der 7. Klasse (und nie G8!) hat sich ja auch ziemlich überlebt, da es immer weniger Anmeldungen gab.

Sepp
26 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Dazu einfach mal auf Gesamtschulen schauen, dort gibt es i.d.R. eine neubeginnende 2. Fremdsprache in Jg11. Das reicht, um die Sprachanforderungen fürs Abitur zu erfüllen.

Hysterican
25 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Das ist völlig unerheblich,da es bei der Sek1 um das Abschlussziel mittlere Reife geht. Die kann ich an der HS, an der RS an der GesS und am Gymansium erwerben … eine mittlere Reife mit Q-Vermerk ermöglicht den Wechsel an die gymn. Oberstufe, deren Abschlussziel das Abitur ist … ebenso zu erwerben mit den gleichen Q-Voraussetzungen an der GesS.

Das heißt, dass eine Durchlässigkeit auch nach oben kein Problem darstellt.
Möchte ich das Abitur erwerben, dann zuehe ich meine Sek1-Ausbildung eben an der HS oder RS durch …. entscheidend ist das erfolgreiche Erreichen der notwendigen Leistungen für den Zugang zur gymn. Oberstufe … nach der Argunentation der Red müsste es aber völlig wumpe sein, wie der schulische Leistungsstand ist, um ein Abitur anstreben zu dürfen, weil erst dann der Integrationsfaktor völlig ausgeschlossen ist.
Auf unsere Berufsaussichten bezogen müsste das dann heißen, dass jemand mit eher schwer einfach strukturiertem Denkvermögen auch auf der Stelle eines Diplomphysikers im Bereich der Kernforschung tätig sein darf oder wirtschtstheoretische Modelle für die Fortentwicklung staatlicher Investitionsplanungen entwickeln und umsetzen darf und ein Mensch mit absoluter Grobmotorik auf individuellem Wunsch die Chefarztposition in der Herz- oder Handchirugie übernehnen können muss, weil ansonsten das System unberechtigt selektiert und damit nach Red-Einschätzung oder Hattie-Thesen zutiefst ungerecht und dringend reformbedürftig ist.

Aber bevor die Red hier inhaltlich Zugeständnisse macht, fließt Wasser bergauf.

Sporack
21 Tage zuvor
Antwortet  Hysterican

Ja sollte erlaubt werden, denn wer kann behaupten, dass ein Abi die Naturwissenschaftliche Qualität sicherstellt, wenn z.B. der Physik-Kurs nicht als LK angeboten wird, weil man eine (Fremd-)Sprache bieten muss.

Für die Stelle des “Diplomphysikers” wird man sich mit Bachelor-Ansoventen oder Master-Absolventen “begnügen”.
Diplom-Absolventen sind eine aussterbende Art der Langzeit-Studierenden.
Ob man nun das Bachelor/Master-Studium mit oder ohne Abitur geschafft hat, sollte wirklich egal sein.
Ob es geschickt ist Informatik zu studieren, ohne Mathe LK in der Schule hinreichend verstanden zu haben: Nein!
Aber wenn man Informatik ohne Mathe LK studieren möchte, dann wird man sich außerhalb der Schule während des Studiums ggf etwas mehr mit Mathe beschäftigen. (Wobei der Oberstufenstoff gefühlt so ziemlich in den ersten paar Wochen des Studiums “erledigt” ist.)

Zurück zum Diplomphysiker:
Früher hat Abi (Deutsch, Englisch, Geschichte, Sport) auch für ein Physik-Studium qualifiziert.
Das man heute kein Abi (Mathe, Physik, Deutsch, Philosophie) machen kann und schon damals Abi (Mathe, Physik, Bio, Chemie) unmöglich war,
ist ein Problem.
Ich will die potentielle Nützlichkeit von Sprachen nicht abstreiten,
aber ich sehe für diese einfach keine Notwendigkeit sie als besonders prüfungsrelevant wählen zu müssen.

Stromdoktor
27 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Wieder akademisch…

Kennen Sie denn einen Kollegen oder eine Kollegin an Ihrer Schule, die ggf. ansprechbar für Schulwechsler “von unten” sind – von Beratung will ich hier gar nicht träumen.

Gibt es Kooperationen bzw. individuelle Förderungen zwischen Ihrer Schule und einer Ganztagsschule / Realschule Ihrer Wahl? Vielleicht ein Fußballturnier?

Man könnte ja auch MAL perspektivisch handeln und Schülern Sprachkurse für die zweite Fremdsprache bzw. einen Wechsel zum beispielsweise nächsten Schuljahr anbieten. Hier könnten die Gymnasien ja ausnahmsweise unterstützen.

Passt wieder zur unseren sonstigen Diskussionen…

Das Interesse von Gymnasien und deren beteiligten Personen dort (LK, Eltern und Schülern) an allen anderen Schulformen ist überschaubar. Ebenso das Interesse an den sozialen und gesellschaftlichen Problemen, die dort stärker verortet sind. Einfacher ist es, unter sich zu bleiben.

Dann äußert man sich noch etwas abfällig über das sinkende Niveau, wo wahlweise die Eltern oder die Eingangsstufen schuld sind und schwupps, passt das eigene Weltbild. Eigene Fehler oder Unzulänglichkeiten bei sich oder der Schule? Auf gar keinen Fall!

Den Rest der Zeit verbringt man damit, irgendwelche Studien von Wissenschaftlern ANONYM (die Mutter aller Defintionen von antiwissenschaftlich) zu kommentieren und sich als fachkundig zu verkaufen.

Auf die Idee, Einzelschicksale und Menschen zu fördern, kommt man hingegen nicht und beschäftigt sich lieber mit einer Internetsrecherche (!) zu den Lehrinhalten anderen Schulformen. Vielleicht mal hospitieren? Oder die KuK bei N4T fragen, wie man die Durchlässigkeit erhöhen könnte?

Ich kann Sie und Ihren Habitus wirklich nicht ernst nehmen.

PaPo
26 Tage zuvor
Antwortet  Stromdoktor

“Wieder akademisch…”
Mag daran liegen, dass dies ein akademisches Problem ist und keines, dem mittels ‘Bauchgefühl’, Anekdoten, Whataboutism und Co. zu begegnen wäre. Kurz: Wir dürfen gerne bei überprüfbaren Fakten und insb. beim eigtl Thema bleiben.
Danke.

Ihre sonstigen ‘Ausführungen’ haben ja absolut gar nichts(!) mit dem Thema zu tun. Insfoern haben Sie einmal Recht: “Passt wieder zur unseren sonstigen Diskussionen…”

Und:
“Dann äußert man sich noch etwas abfällig über das sinkende Niveau”
Vielleicht lesen Sie noch ein paar Mal mehr, was ich bzgl. des feststellbaren Niveauverlustes tatsächlich schrieb, bevor Sie mir (abermals) fälschlich irgendwelche Abfälligkeiten unterstellen. Ihre absurden utnerstellungen von Menschenfeindlichkeit und Despektierlichkeit wurden a.a.O. gründlich (d.h. komplett) meienrseits zerlegt… worauf dann natürlich ihrerseit snichts mehr kam. Same shit, different day.

“ANONYM (die Mutter aller Defintionen von antiwissenschaftlich) zu kommentieren und sich als fachkundig zu verkaufen.”
Wenn Sie meinen Anonymität sei “die Mutter aller Defintionen von antiwissenschaftlich”, bestätigen Sie meinen Vorwurf,d ass Sie vom Wissenschaftsbetrieb, ja Wissenschaft per se k.A. haben, kompeltt (ohne dass Ihnen das natürlich bewusst ist).
*hüstel* peer review *hüstel*

Und danke, ich bin fachkundig, ich muss mich nicht “verkaufen” – Sie können sehr gerne erläutern, ob und ggf. inwiefern meine Feststellungen fehlsam rep. nicht triftig sind (wo ich also Unwahres behaupte). Oder Sie können erläutern, inwiefern totz der meienrseits skizzierten Probleme der einschlägigen Forschung von J. Hattie dessen Ergebnisinterpretation dennoch triftig sein soll. Meine Kritik ist komplett transparant und ohne nennenswerten Mehraufwand objektiv überprüfbar. Ich bitte sogar darum, mir nicht einfach bona fide unkritisch-affirmativ zu glauben, sondern meine ‘Behauptungen’ kritisch zu überprüfen.

Das werden Sie aber nicht machen, weil das nicht Ihr Anliegen ist, Herr “ich werde mit Sicherheit keine Konflikte im real life mit LK anzetteln oder austragen – dafür habe ich hier”… es geht Ihnen ausschl. um meine eprson. Und das ist traurig.

Und:
“Ich kann Sie und Ihren Habitus wirklich nicht ernst nehmen.”
Dito. Welches Nichternstnehmen begründeter ist, dürfen usnere Mitleser entscheiden.

Können wir diesen Unsinn jetzt hier beenden oder belästigen Sie mich wirklich in jedem(!) Thread in dem ich kommentiere?

Stromdoktor
26 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Auf die Fragen sind Sie nicht eingegangen.

Wenn es darauf ankommt, kneifen Sie.

Whataboutism ist exakt Ihr Ding.

PaPo
25 Tage zuvor
Antwortet  Stromdoktor

“Whataboutism ist exakt Ihr Ding.”
Eben nicht, weshalb ich Ihren Whataboutism auch nicht bediene. Sie mögen das noch nicht realisiert haben, aber Sie bestimmen den ‘Austausch’ hier nicht.

Rainer Zufall
27 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Danke. Ich sehe es auch so, aber nicht wenige würden argumentieren, dies beruhe auf bspw. dem Elternwahlrecht, um Wasweisich zu “korrigieren” oder so.

Die Probleme der Kinder werden anders betrachtet und interpretiert, aus dem System heraus aber die “Schuld”(?) bei Zeitgeist/ Grünen oder sonstwas gesucht. Ansonsten würde unser Schulsystem aus dem 19. Jahrhundert super funktionieren 😉

vhh
28 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Und dieses ‘starr’ impliziert, dass das Leben mit der Schulwahl entschieden ist. Uninformiert, böswillig falsch oder Populismus, was ist für einen Bildungsprofessor unangemessener?
Zugegeben, das deutsche föderale System mit etlichen Wegen zu gleichwertigen Qualifikationen führt im angelsächsischen Ausland zu sofortigen Panikanfällen. ‘Leider’ oder zum Glück haben auch lustlose oder schwache Schüler hier etliche verschiedene Chancen, auch zu jedem späteren Zeitpunkt. Vieles könnte besser sein, aber das System ist offen, es trägt nur nicht alle zum gleichen Abschluss und überlässt sie dann ihrem Schicksal oder den besseren Beziehungen.

potschemutschka
28 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

“In Deutschland ist der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg so groß wie in praktisch keinem anderen Industrieland” – Hmmm, Mister Hatties Heimatland ist da viiiiel vorbildlicher – nicht!
“Die Arbeitslosenquote liegt unter den Maori doppelt so hoch wie der Landesdurchschnitt, junge Maori verlassen die Schule doppelt so häufig ohne Abschluss wie andere Jugendliche und die Lebenserwartung der Maori liegt um durchschnittlich acht bis neun Jahre unter der aller Neuseeländer.”
https://www.wissen.de/neuseeland-die-situation-der-maori
Wie war das mit dem Glashaus und so … ?

potschemutschka
28 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

P.S.: davon abgesehen, zählt das Bildungssystem NZs (noch?) zu den besten. Aber die Gründe dieses Erfolgs liegen mMn. an anderer Stelle:

  • Wertschätzung von Bildung (und damit auch der Lehrer und Erzieher) durch Politik und Gesellschaft
  • 6,5% des BIP für Bildung
  • meist kleinere Klassen
  • frühkindliche Bildung

https://education-newzealand.org/de/das-bildungssystem/
https://www.dji.de/fileadmin/user_upload/icec/Interviews/FB%20in%20Neuseeland_Richard%20Valley_final.pdf
Folgende Fakten dagegen widersprechen Hattie:

  • in NZ gibt es z. T. getrennte Jungs- Mädchenschulen
  • 5% Privatschulen
  • 10% konfessionelle o. a. Schulen
  • und trotz großer staatlicher Anstrengungen sind Maori oft noch die Bildungsverlierer

https://www.weltwunderer.de/kindheit-in-neuseeland-das-beste-land-der-welt/
Es ist leider nicht alles Gold, was glänzt und Erfolg leider auch nicht immer von Dauer.
Aber einiges könnte man sich sicher von Neuseeland abschauen :
https://weltweiser.de/erfahrungsberichte/schulsystem-neuseeland/

Rainer Zufall
28 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich glaube nicht, dass Sie das Forschungsfeld Hatties ganz richtig betrachten.
Er misst ja nur den Lernerfolg verschiedener Maßnahmen und vergleicht diese.

Wer bessere Messungen hat, kann sie ja gerne teilen…

Lera
27 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Er hat für Visible Learning selbst (!) GAR NICHTS gemessen.