Integrationsskepsis wächst: Heterogene Schülerschaft wirkt bei Schulwahl abschreckend

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BERLIN. Noch Ende Oktober bezeichnete der Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW Schulen als „Integrationsorte Nummer eins“. Das aktuelle Integrationsbarometer zeigt nun allerdings: Immer weniger Menschen ohne Migrationshintergrund würden das eigene Kind auch an eine Schule mit heterogener Schülerschaft schicken wollen.

Schulen sind „Integrationsorte Nummer eins“? Nicht aus Sicht vieler Menschen ohne Migrationshintergrund. Symbolfoto: Shutterstock/wavebreakmedia

„Schulen vermitteln Wissen und verbinden Menschen. Sie sind für Kinder und Jugendliche die Integrationsorte Nummer eins. Hier entstehen multikulturelle Freundeskreise, die es sonst vielleicht nicht geben würde“, kommentierte VBE-Landesvorsitzende Anne Deimel im Oktober den Anstieg der Schüler:innen mit Zuwanderungsgeschichte in NRW (News4teachers berichtete). Das Potenzial für nachhaltige Integrationsarbeit sei groß, so Deimel. Entfalten kann es sich allerdings nur, wenn zur Schülerschaft auch Kinder und Jugendliche ohne Migrationshintergrund gehören. Doch Menschen ohne Zuwanderungsgeschichte sehen Schulen mit heterogener Schülerschaft zunehmend kritisch. Darauf verweist das aktuell veröffentlichte Integrationsbarometer 2024 des Sachverständigenrats für Integration und Migration (SVR).

„Wenn Eltern solche Schulen meiden, dann trägt dies zu schulischer Segregation bei.“

Für das SVR-Integrationsbarometer 2024 befragte ein Marktforschungsinstitut über einen Zeitraum von rund sieben Monaten ab Ende November 2023 insgesamt 15.020 Personen. Es ist die fünfte bundesweite Befragung von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Sie erfasst Einschätzungen und Einstellungen zu integrations- und migrationsspezifischen Themen.

Demnach würden unter Menschen ohne Migrationshintergrund nur noch 55 Prozent der Befragten das eigene Kind an einer Schule mit heterogener Schülerschaft anmelden. Vor zwei Jahren waren es noch 65,2 Prozent. „Wenn Eltern solche Schulen meiden, dann trägt dies zu schulischer Segregation bei; das wiederum erschwert den interkulturellen Austausch und kann dazu führen, dass sich spezifische Problemlagen an einzelnen Schulen bündeln“, sagt SVR-Mitglied Professor Marc Helbling. Allerdings: auch das Vertrauen in das Schulsystem insgesamt sei zurückgegangen. „Und zwar nicht nur bei Personen, die Auswirkungen einer heterogenen Schülerschaft befürchten, sondern auch bei denen, die diese Sorgen nicht teilen“, so Helbling. Das lege nahe, dass auch Faktoren wie beispielswiese der Lehrkräftemangel oder eine mangelnde Ausstattung der Schulen eine Rolle spielen.

Hinzu komme, dass die Integrationsskepsis im Bildungsbereich den weiterhin überwiegend positiven eigenen Erfahrungen gegenübersteht. So geben rund 80 Prozent der Menschen ohne Migrationshintergrund und etwa 93 Prozent derjenigen mit Migrationshintergrund an, positive Erfahrungen miteinander im Bildungssystem gemacht zu haben. „Eine Ursache hierfür könnte eine gestiegene Skepsis gegenüber der Integrationsfähigkeit des Bildungssystems sein“, mutmaßt Helbling.

Regelmäßige interkulturelle Kontakte wirken positiv

Abseits der negativen Entwicklung im Bildungsbereich gibt es allerdings auch gute Nachrichten: „Anders als die oft hitzigen medialen Debatten um Migrationssteuerung vermuten lassen, bewerten Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte das Integrationsklima weiterhin mehrheitlich deutlich positiv“, sagt der SVR-Vorsitzende Professor Hans Vorländer. Insgesamt liegt der Integrationsklima-Index (IKI) bei 66,3 Punkten und damit bei demselben Wert wie vor vier Jahren. Im Vergleich zu 2022 hat er sich allerdings um rund zwei IKI-Punkte verschlechtert. Der Integrationsklima-Index erfasst, wie Menschen mit und ohne Migrationshintergrund das Zusammenleben in vier Bereichen bewerten, die für Integration zentral sind: Arbeit, Bildung, soziale Beziehungen und Nachbarschaft. Die Skala reicht von 0 bis 100; je höher der Wert, desto besser wird das Integrationsklima eingeschätzt. Dabei gilt: „Menschen, die von regelmäßigen interkulturellen Kontakten berichten, blicken positiver auf das Integrationsgeschehen als jene mit geringen interkulturellen Kontakten“, betont Vorländer einen stabilen Befund der Forschung, der sich erneut bestätigt hat.

Deutlich wird, dass das Integrationsklima sich aus Sicht von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund unterschiedlich entwickelt hat. Während es sich unter Menschen ohne Migrationshintergrund gegenüber der vorigen Erhebung um etwa drei IKI-Punkte eingetrübt hat (von 68,1 auf 64,9 IKI-Punkte), blieb es unter Zugewanderten und ihren Nachkommen nahezu unverändert (70,3 gegenüber 70,1 IKI-Punkte). Türkeistämmige Befragte bewerten das Integrationsklima dabei in allen Bereichen positiver als in den vergangenen Erhebungen. News4teachers

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Canishine
1 Monat zuvor

Wahrscheinlich schreckt nicht unbedingt die Heterogenität ab, sondern die Konsequenzen der fehlenden Unterstützung im Umgang damit.

Andreas
1 Monat zuvor
Antwortet  Canishine

Und die Angst davor, das auszusprechen.

Blau
1 Monat zuvor

Also bei uns gibt es kaum noch Schüler ohne Migrationhintergund. Es gibt keine Wahlmöglichkeit. Die braucht es auch nicht, denn die Eigenschaft “mit Migrationhintergund”sagt überhaupt nichts mehr aus. Die Schülerschaft mit Migrationhintergund ist genauso leistungsheterogen wie die ohne. Auch das Sozialverhalten ist sehr heterogen, ebenso wie der Hintergrund der Eltern.

Andreas
1 Monat zuvor

Es bestätigt mal wieder, dass die Eltern, wenn es um die eigenen Kinder geht, recht konservativ sind.

Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  Andreas

Und unsere Politiker machen es ja vor:

  • Bessere Wohngegend (natürlich nur wegen der “kürzeren Schulwege”)
  • Privatschulen (natürlich nur, “weil da alle Freunde auch hingehen”)
  • alternativ: altsprachliche Gymnasien (natürlich nur “wel er / sie schon immer Latein bzw. Griechisch als erste Fremdsprache lernen wollte”)
Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Einmal gegoogelt und schon gefunden:
https://correctiv.org/faktencheck/artikel-faktencheck/2017/09/06/netzlese-manuela-schwesig-spd-schickt-ihr-kind-auf-eine-privatschule/

Das jetzt für mehr Fälle zu googlen, überlasse ich dem interessierten Leser…

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Dann folgen alle diese Eltern wohl Frau Schwesig…

Unbetritten ein schlechtes Vorbild, aber eben so sehr wie alle Privatschulen, die sich aus Problemlagen herauskaufen bzw. völligen Irren, welche sich weiße, christliche Schulen raussuchen (wobei ich deren Beweis bisher nicht sah)

Bla
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Also Frau Schlesig stand doch 2017 zumindest deshalb (massiv) unter Kritik?
Hannelore Kraft? Storch? Schwabedissen? Hohlmeier?

Aber mal im Ernst … Natürlich sind das erstmal “Einzelfälle”. Generell kann man das ja auch machen. Warum nicht? Privatschulen gehören zum deutschen Bildungssystem.
Interessant fände ich jedoch eine Statistik schon, wieviele (“höheren”) Politikerkinder auf Privatschulen gehen (und evtl. gingen).
Und auch im Vergleich zur ~9-10% Gesamtquote mal interessant.
Gibt es Erfassungen diesbezüglich? Sonst macht man doch auch ständig Listen und Statistiken zu allem.
Wieviele Politikerkinder sind an Förderschulen/Gesamtschulen/Haupt- und Mittelschulen?

Haben Sie (Redaktion) dazu vielleicht etwas aussagekräftiges?

ed840
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

War Herr Stoch nicht Kultusminister in Baden Württemberg und überzeugter Verfechter der Gemeinschaftsschulen?

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Zitat: “Was ist eigentlich mit Lehrkräften und Schulleitungen: Müssen die dann auch ihre Kinder auf die Schule schicken, an der sie selbst arbeiten, um glaubwürdig zu sein? ”

WENN sie diese Schulformen ständig hochloben und/oder ihre Karriere darauf begründen?

JA.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Doppelmoral und Versagen von (an sich völlig zurecht) hochgradig entlohnten Führungsschichten beschädigt die Demokratie deutlich wirkungsvoller als ein paar unzufriedene Bürger (was die sich auch einbilden, diese Frechlinge!) finde ich.

Cuibono
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Belege:
Frau Jarrasch (Grüne): offizieller Tenor: Gemeinschaftsschulen, langes, gemeinsames Lernen in heterogenen Gemeinschaften, Abschaffen der Gymnasien – alles Forderungen der Grünen in Berlin.
Zur Erinnerung – Berlin: 6-jährige Grundschule, Wechsel nach 4 Jahren nur in begründeten Einzelfällen an deshalb sogenannte “grundständige Gymnasien (+ 1 Sekundarschule mit Japanisch)” möglich.
Kind von Frau J. (Grünen-Vorsitzende zu der Zeit): Wechsel nach Klasse 4 auf’s humanistische Gym.
Kam gar nicht gut, es hagelte so manch sarkastische Kolumne in den Zeitungen.
Nachzulesen in Tagesspiegel und Berliner Zeitung.

Nicht nachlesen, aber recherchieren kann man diese Geschichte (selbst erlebt, Protokolle dürften noch existieren).
Elternvertretungssitzung Grundschule Pankow: die Hauptelternvertreterin, gleichzeitig Vertreterin im Bildungsausschuss für ihre Partei: die Linke und Ehefrau des prominenten Bundesvorsitzenden ebenjener Partei gibt bekannt, dass die Grundschule, die Französisch statt Englisch als Fremdsprache ab Klasse 3 anbietet, eine Kooperation mit dem renommierten RR-Gymnasium (bilingual französisch, Start ab Klasse 5 möglich) anstrebt. Die ebenfalls französisch ausgerichtete Sekundarschule, die auch eine Kooperation mit dieser Grundschule angestrebt hatte, wurde abschlägig beschieden – auf nachhaltiges Betreiben der Hauptelternvertreterin.

Das sind nur zwei Beispiele aus meiner Zeit als Bezirkselternvertreterin.
Darüberhinaus könnte ich Ihnen die Politiker aus Senat und Abgeordnetenhaus nennen, deren Kinder dieselbe konfessionelle Ordensschule meiner Kinder besuchten – auch das nicht schwer nachzurecherchieren: Blick in die Jahrbücher reicht, es sind Partei-Eltern aller Couleur dabei, einige waren Miteltern in den Klassen meiner Kinder.

Wieso bitteschön ist es Hetze, wenn benannt wird, dass Politiker die eigenen Kinder an Schulen mit besonderem Profil oder Schulen in freier Trägerschaft schicken? Daran ist ja nichts Falsches oder Ehrenrühriges.
Dass man sich vorhalten lassen muss, Wasser zu predigen und Wein zu saufen, wenn dies der Wahrheit entspricht, ist keine Definition von Hetze.
Dies gilt natürlich nur, wenn ein seriöses Nachrichtenmedium sachlich und kritisch berichtet und nach Möglichkeit “Haltungsjournalismus” vermeidet.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Der gleiche Maßstab ließe sich bei Lehrkräften und Schulleitungen anlegen: Gehen ihre Kinder auf die Schulen, die sie selbst gestalten? Wenn nicht: Skandal!?“

Eigentlich sollten Sie den Unterschied zwischen Lehrkräften und (Bildungs)Politikern kennen.

Für öffentliche Schulen gilt:
Lehrkräfte suchen sich erstens nicht ihre Schule aus, sondern werden vom Land in der Schule eingesetzt, die Bedarf hat. Zweitens sind die Gestaltungsspielräume bzgl. der Schulorganisation und des Unterrichts für die einzelne Schule und insbesondere für die einzelne Lehrkraft sehr begrenzt: die Verantwortung für sächliche, räumliche und personelle Ausstattung liegen nicht bei der Lehrkraft, sondern beim Staat. Politiker, insbesondere Bildungspolitiker, hingegen verantworten den Zustand des öffentlichen Schulsystems.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Anders ausgedrückt: Wer sich engagiert, ist der oder die Doofe. Alle anderen sind ja nicht verantwortlich.“

Nee, überhaupt nicht. Allerdings ist es sinnlos, Pflegekräften dieselbe Verantwortung für den Zustand des Krankenhauses zu unterstellen wie Vorstand und Management. Und genauso sinnlos ist es, Lehrkräften dieselbe Verantwortung für den Zustand der Schulen wie der Politik zuzuschustern.

Insbesondere Bildungspolitik wird in diesem Land nicht von Ehrenamtlern, sondern von hauptberuflichen Politikern gestaltet. Und genauso, wie sich immer weniger junge Menschen den Zuständen in Schule als Lehrkraft aussetzen wollen, weil sie sich von Politikern (ich erinnere an das AfD-Hetzportal), Eltern und der Gesellschaft (einfach mal hier oder im Tagesspiegel die Kommentare lesen) angefeindet und von ihrem Arbeitgeber vernachlässigt, ja bewusst unsäglichen Arbeitsbedingungen ausgesetzt fühlen, wollen eben auch immer weniger junge Menschen dies durch politische Arbeit erleben.
Das hat aber nichts mit der Trennung der Verantwortlichkeiten für den Zustand des Schulsystems zu tun.

Ihr Schwenk auf „Es geht nur darum, Verantwortung abzuwälzen, alle mobben Politiker“ ist mir an dieser Stelle nicht nachvollziehbar. Wenn Sie uns als Lehrkräften die Hauptverantwortung für das Gelingen von Schule übergeben, dann übergeben Sie uns bitte auch die Macht über die dazu notwendigen Ressourcen. Ansonsten reihen Sie sich gerade in den Chor all derjenigen ein, die dem Wasserschöpfer ein Sieb überreichen und ihn dann dafür verantwortlich machen, dass er den Eimer nicht voll bekommt.

So, und jetzt muss ich zur Arbeit fahren. Löcher stopfen und mehrere Stunden Vertretung machen, weil mein AG uns personell ein Sieb mit sehr großen Löchern überreicht hat.

Hans Malz
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Da gehe ich voll mit.

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Dann wunder ich mich, warum ihr hier Rainer immer vorwerft, teilweise in der Förderschule zu arbeiten, obwohl er für Inklusion ist. Hat jetzt auch was von Wasser predigen/Wein saufen eurerseits.

Hans Malz
1 Monat zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Das ist nur, weil er immer zu allem sehr laut rumtönt. Zudem noch oft sehr polemisch. Er kritisiert dann in Beiträgen oft die Arbeit der anderen, die gefälligst doch die Probleme lösen müssten, die er nicht mal kennt.

Letztens noch mit den Ordnungsmaßnahmen gehabt … da schreibt er einfach ein paar Paragrapen aus dem Schulgesetz auf und meint, er hätte den heiligen Gral gefunden. Da impliziert, dass er alle anderen für doof hält.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Hans Malz

“Zudem noch oft sehr polemisch.”

Habe noch nie die Lesefähigkeiten anderer infrage gestellt und jedes Mal auf Nachfrage versucht, meine Meinung verständlicher zu formulieren, anstatt zu beleidigen.

“Er kritisiert dann in Beiträgen oft die Arbeit der anderen, die gefälligst doch die Probleme lösen müssten, die er nicht mal kennt.”
Ich war FÜR die Forderung, mehr Teamteaching für Inklusionsklassen anzustreben.
Aber ja, ich war doch etwas irritiert, wie Ihre Schule in der Inklusion die Sopäds verheizt, anstatt SIE im Unterricht etwas zu unterstützen. Ihren Verlautbahrungen folgend hatte ich mir ehrlichgesagt IRGENDWAS mit Substanz erhofft =/

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ist halt wie ein Internist, der auf dem NAW mitfährt. Fü+r internistische Notfälle eine große Hilfe – aber beim Rest sind mir die Anästhesist*innen lieber gewesen. Die haben sich auf’s Wesentliche (Atmung und Kreislauf) beschränkt und die anderen (Notfallassistenten, Rettungssanis etc.) machen lassen.

Hans Malz
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Nein, das ist nicht das gleiche. Schulleitungen arbeiten in einem bestimmten Kontext, der von der Politik vorgegeben wird. Der Handlungsspielraum ist absolut begrenzt.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Hans Malz

??? Hab ich was anderes geschrieben?

Hans Malz
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Es ging aber speziell um solche, die die Segnungen der Gesamtschule alle verordnen wollen. Von daher ist diese Einzelkritik durchaus berechtigt. Sollen die doch mit gutem Beispiel vorangehen!

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

“Der gleiche Maßstab ließe sich bei Lehrkräften und Schulleitungen anlegen: Gehen ihre Kinder auf die Schulen, die sie selbst gestalten? Wenn nicht: Skandal!?”
Umgekehrt wird ein Schuh draus! Skandal, wenn sie Ihre Kinder auf die “eigene” Schule schicken. Dann würden so manche behaupten, sie beeinflussen die Kollegen, ihre Kinder “besonders” zu behandeln. Ich kenne viele Lehrer, die aus diesem Grund und weil es für die Kinder besser ist, nicht ständig unter Beobachtung zu stehen, bewusst auf eine andere Schule schickten.
Bei meinen Kindern stellte sich die Frage damals nicht, sie waren keine Sonderschüler. Aber wäre das der Fall gewesen, hätte ich wahrscheinlich auch eine andere gewählt. Damals gab es noch mehrere. 🙂

Nick
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Da brauchen Sie gar nicht so weit schauen. Ich habe wiederholt Gespräche mit Lehrern geführt, welche die Gesamtschulen hoch loben, aber die eigenen Kinder dann doch lieber auf die Gymnasien schicken. Dabei ist es zweitrangig, ob die Kinder dafür tatsächlich die Voraussetzungen mitbringen.

laromir
1 Monat zuvor
Antwortet  Nick

Vielleicht gibt es da auch sehr unterschiedliche Gründe für Privatschulen. Es gibt hier Landkreise, die haben gar kein eigenes Gymnasium, bzw. werden Kinder aus anderen Landkreisen nur genommen, wenn es Restplätze gibt. Was selten der Fall ist. Ansonsten gibt es mehr oder weniger Zwangzuweisungen. Einzige Möglichkeit ist dann noch die Privatschule, wenn man noch eine Art Wahl haben möchte. Da geht es nicht um gymnasiale
Eignung, sondern um Wohnort, ob man die Möglichkeit hat ein Gymnasium zu besuchen. Dann weichen Eltern am Ende eben auf die Privatschule aus. Kann man nicht verübeln.

Nick
1 Monat zuvor
Antwortet  laromir

Ich habe mich für eine Privatschule (mit Internat) für meine beiden Kinder entschieden, weil das staatliche Schulsystem keine Alternative (mehr) darstellt. So zahle ich doppelt, zum einen indirekt als Steuerzahler für das staatliche Schulsystem und zum anderen direkt als Nutznießer der Privatschule.

Stromdoktor
1 Monat zuvor
Antwortet  Nick

@PaPo:

Bitte diesen Beitrag zur Kenntnis nehmen.

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Und jetzt?

Stromdoktor
1 Monat zuvor
Antwortet  PaPo

Im nächsten Schritt in Verbindung mit unserer anderen Diskussion bringen.

Ich nehme Sie gern an die Hand.

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Dann mal los. Aber Obacht! Vielleicht lasse ich wie immer nicht los und schleife Sie wieder am Handgelenk übers Parkett, weil ich Ihnen wieder im Affentempo voraus bin… gibt Ihnen evtl. weitere fiese Schürfwunden.

Stromdoktor
1 Monat zuvor
Antwortet  PaPo

“Uniformität der SuS”, “fettige Haare”, “Geruchsentwicklung” => Elterngespräch => Jugendamt”, “arme Schüler investieren überproportional viel Geld in Klamotten und Haarpflege”, “einige (über)strapazieren das Elternbudget”.

Ihre Wortwahl alleine aus EINEM Beitrag.

Dazu Ihre Aussagen zu den unterschiedlichen Lebensentwürfen berufstätiger Eltern => selbst Schuld / “freie Lebensentscheidung”

Irgendwo dazwischen ein “sorry”. Sollte wohl Ihre empathische Seite unterstreichen.

Mindestens despektierlich…

Ansonsten zahlt der Artikel und der Beitrag von @Nick weiter oben als auf “unsere” (mittlerweile) komplementäre Sichtweise ein.

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Mal ungeachtet dessen, dass Sie hier postulieren, der Beitrag von @Nick habe etwas mit unserer ‘Diskussion’ zu tun resp. suggerieren, derselbe Beitrag bestätige Ihre ‘Argumentation’ bzgl. des primären Schulwahlagens von Eltern (was btw nicht der Fall ist), stattdessen jetzt aber endlich(!) mal erläutern, warum Sie der abwegigen Auffassung sind, meine Äußerungen seien “menschenverachtend und despektierlich” (warum eigtl. nicht a.a.O. und auf eine meiner etlichen Erläuterungsbitten hin?), wird mir so einiges klarer….

Was stimmt denn an der Wortwahl nicht?
Diese Worte sind (a) in einen erläuternden Kontext eingebunden und (b) bewusst neutral(!) formuliert, zumal es sich um nüchterne Deskriptionen aus Jahren der Berufserfahrung handelt. Hätte ich Ihrer Meinung nach statt deskriptiver, nüchterner Worte etwa Euphemismen nutzen sollen? Warum?

Sie halten es für “menschenverachtend und despektierlich”, dass ich feststelle,…

Spoiler

… (a) dass Jugendliche im Gros aus einem recht uniformen (z.T. subkulturell bedingten, Trends unterworfenen) Fundus aus gleichen Kleidungs- und Haartrachtstilen schöpfen, der soziale ‘Grenzen’ überschreitet (“Uniformität der Jugend”) – sry, aber das ist ein Fakt. Wann haben Sie sich das letzte Mal mit Jugendlichen auseinandegesetzt, die nicht die eigenen Kinder sind?
Und was soll an Wortwahl und Feststellung “menschenverachtend und despektierlich” sein?

… (b) dass meine Kollegen und ich bisweilen feststellen, dass einige Jugendliche (abseits aller Uniformität) vermehrt mit auffällig “fettige[n] Haare[n]” i.V.m. vielleicht der immer gleichen (z.T. ungewaschenen) Montur, auch daraus resultierender “Geruchsentwicklung” (wie soll ich all das denn Ihnen genehmer umschreiben?) auffallen? Dass wir dann natürlich ‘hellhörig’ werden, weil das auch unser Job ist, festzustellen, ob daheim evtl. etwas nicht richtig läuft (und wir solche Indikatoren nicht ignorieren dürfen. Oder streiten Sie ab, dass das Auffälligkeiten sein können?), und dann ggf. natürlich Maßnahmen ergreifen.
Den Zustand mancher Kinder und Jugendlicher kennen Sie in Ihrer ‘wir schicken unsere Tochter auf eine Privatschule, weil auf der öffentlichen zu viele Kinder mit Migrationshintergrund sind’-Elfenbeinturmwelt vielleicht nur aus Elternfolklore über “Problemschulen”, für uns (auch am Gymnasium) ist das Alltag.
Und was soll an Wortwahl und Feststellung “menschenverachtend und despektierlich” sein?

… (c) dass wir auch bei unseren (relativ) armen Schülern und deren Eltetnäusern oftmals sehr materialistische Einstellungen haben, die großen Wert auf vermeintl. Statussymbole legt und z.B. erheblich mehr Geld in teure Markenklamotten u.ä. steckt, als andere Fanilien?
Was soll an Wortwahl und Feststellung “menschenverachtend und despektierlich” sein?.

… (d) dass ich feststelle, dass erwachsene, mündige Bürger “freie Lebensentscheidung” zu treffen haben und nicht erwarten können, dass Staat und Gesellschaft sämtliche Opportunitätskosten amortisieren mögen. Das ist so ziemlich das Gegenteil von Menschenverachtung und Despektierlichkeit, das ist das Wahrnemhen von Erwachsenen als eigenverantwortliche, mündige Bürger. Es kommt mir eher so vor, als schmecke es Ihnen nicht, dass auch Ihnen mal jmd. sagt, dass Sie für Ihre Entscheidungen und deren Konsequenzen allein selbst verantwortlich sind.
Was soll an Wortwahl und Feststellung “menschenverachtend und despektierlich” sein?

Es scheint eher, dass Ihr ‘Sprachgefühl’ nicht sonderlich ausgeprägt ist und Sie Worten Bedeutungn zumessen, die sie nicht haben. Hinzu kommt eine gewisse Verklärung der Realität, garniert mit ohnehin ausgeprägten Aversionen mir ggü. (aus genannten Gründen).

Ihre Vorwürfe sind also Quatsch.
Haben wir es langsam mal?

JoS
1 Monat zuvor
Antwortet  Nick

Noch schlimmer sind nur Gymnasiallehrkräfte, die immer vom Leistungsprinzip reden, aber dann die eigenen, für’s Gymnasium völlig ungeeigneten Kinder mit allen Mitteln zum Abitur bringen wollen und dabei auch Druck auf die eigenen Kolleg*innen ausüben.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  JoS

Statistisch haben sie nicht unbedingt unrecht, es probieren zu wollen, VORAUSGESETZT es läuft in den Bundesländern ähnlich…
(https://www.news4teachers.de/2024/11/jeder-zehnte-schueler-fliegt-beim-wechsel-in-die-7-klasse-vom-gymnasium/)

Prölli
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Und Lehrer

Stromdoktor
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Machen nicht nur Politiker.

Meine Strategie für die Zukunft:

Im Zweifel immer weiter raus aufs Land. Städte kommen für uns nicht mehr in Frage.

Die Selektion in den Schulen wird allerdings von den Schulen selbst übernommen. Da muss man nur mit dem Strom schwimmen und eine gewisse Leistungsbereitschaft mit den entsprechenden Noten haben.

Problemfälle wird man da aus Eigeninteresse los.

Wir “Bio-Deutschen” stecken da alle unter einer Decke und grenzen aus eigenem Interesse schön mit aus. Integration und mit dem Bus fahren dürfen andere machen.

Tigerente
1 Monat zuvor

Das ist wie mit den Gymnasien. Viele finden Gemeinschaftsschulen und gemeinsamen Unterricht bis in hohe Klassen gut, aber wenn es um das eigene Kind geht, schicken sie es lieber an ein Gymnasium, weil sie sich dort die bessere Förderung erhoffen, wenn die leistungsschwachen Schüler nicht dabei sind, die am Vorankommen hindern können. So denken die Eltern dann.

A.J. Wiedenhammer
1 Monat zuvor
Antwortet  Tigerente

“So denken die Eltern dann.”
Und wer kann es ihnen verdenken?
Löblich wäre allerdings ein bisschen mehr Reflexion. Also, die eigene Meinung bis hin zur Ideologie auch mal zu überdenken wagen, besonders wenn sie mit dem eigenen Handeln überkreuz gerät.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Tigerente

Den Eltern, mit denen ich spreche, geht es weniger um die leistungsschwachen SuS, sondern um die Gewalt und das Klima, was in nicht wenigen Oberschulen vorherrscht. Ich kanns nachvollziehen,wenn man sein Kind dem nicht aussetzen will.

Stromdoktor
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

PaPo hat dazu eine andere Meinung, wenn ich Kommentare diesbezüglich verfasse.

Ihnen wird er vermutlich zustimmen.

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Sie machen den Fehler zu glauben, unserer beiden Erklärungen für die elterlichen Schulwahlen wären jeweils exklusiv. Sind sie nicht, sondern komplementär, zumindest dort, wo das skizzierte soziale Problem faktisch auch eines ist (das ist es aber nicht allerorten, so pessimistisch bin ja nichtmal ich, trotz meiner negativen Sicht auf die Schullandschaft und en Zustand der Schulen insg.).
Sie haben daraus einseitig einen Disput konstruiert, weil Sie (basierend auf anekdotischer Evidenz) das Wahlkalkül der Vermeidung von ausdrückl. “Problemschulen” zum primären, wenn nicht gar einzigen Entscheidungsfaktor verklärt haben (als ob jeder Ort hierzulande eine solche habe… möglicherweise benutzen Sie den Begriff aber so willkürlich wie denjenigen der Menschenverachtung), jede andere (plausiblere) Erklärung als (garniert mit ad hominem-Attacken) komplette Anungslosigkeit bezeichneten.
Fokussierten Sie sich mehr auf den tatsächlichen Inhalt, statt den Foristen, würde sich mancher ‘Disput’ vermeiden lassen.

Stromdoktor
1 Monat zuvor
Antwortet  PaPo

“Sie machen den Fehler zu glauben, unserer beiden Erklärungen für die elterlichen Schulwahlen wären jeweils exklusiv. Sind sie nicht, sondern komplementär,”

Konnte ich leider nicht von ausgehen bzw. herauslesen, nachdem Sie meine Beiträge als u.a. “abwegig” bezeichneten.

Ich werte das jetzt mal als kleines Eingeständnis und bedanke mich dafür.

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Ich habe unmissverständlich von Anfang an (a) Ihren Vorwurf der Menschenverachtung und Despektierlichkeit meinerseits und (b) Ihre Behauptung, die Vermeidung von “Problemschulen” [sic] sei das primäre Schulwahlagens der Eltern, evtl. gar das einzige(!), als “abwegig” bezeichnet, nicht das Vorhandensein dieses Agens überhaupt… wie oft denn noch?

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Haifischbecken Gym ist auch nicht ohne! Hatte mich deshalb für Oberschule bis Kl 10 entschieden und war nicht annähernd so dramatisch, wie die, die nie dort waren, es sich gerne bestätigen. Das gilt jedenfalls für Dorfgegend!

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Das gilt für IHRE Dorfgegend In meiner Dorfgegend gilt das Gegenteil.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Die Dorfgegend mit der riesigen mehrzügigen Schule mit zahllosen Inklusionsklassen?

Andererseits ist ja auch die Welt ein Dorf 😉

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Tigerente

Weil in Wirklichkeit eben viele Leute sehr wohl normiert-pseudo-öffentlichen Druck (“Das muss man halt sagen!”) und ungeschminkte Realität auseinanderhalten können.

Stromdoktor
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Sozial erwünschte Antworten.

Bei jeder Forsa-Umfrage habe ich das im Hinterkopf.

Man wird spontan angerufen und nach diversen aktuellen Themen befragt. Einige bekommen dann doch die Kurve und erzählen einem unbekannten Callcenter-Mitarbeiter nicht gleich direkt, wie die politische Einstellung so aussieht…

Mathematiker dürfen sich dann um den Rest kümmern und den statistischen Fehler errechnen. Die abschließende Interpretation übernehmen dann die Redaktionen der unterschiedlichen Medien.

Auch hier gibt es offensichtlich bisweilen einen Fachkräftemangel…

GBS-Mensch
1 Monat zuvor

Warum sollte man sein Kind, seine Kinder auf dem Altar irgendwelcher Ideologien, Wolkenkuckucksheimen oder veröffentlichter Mainstreammeinung etc. Opfern.

Die Proponenten dieser Auswüchse tun das auch nicht. Von denen empfiehlt auch keiner seinen Kindern Handwerker oder Krankenpfleger zu werden und gepflegt auf das Abitur zu pfeifen.

Aber auch hier gilt: es gibt Migrationshintergrund und es gibt Migrationshintergrund.

Wenn es darum geht, sein Kind auf die internationale Schule mit Kindern von Diplomaten oder BiG Business-Vertretern zu schicken, kann man sich natürlich für seine Weltoffenheit und Diversitätsaffinität abfeiern.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  GBS-Mensch

Voll auf den Punkt gebracht.

Rüdiger Vehrenkamp
1 Monat zuvor

Sorry, aber werden hier nicht verschiedene Themen seitens der Eltern durchmischt? Heterogenität kann man doch allein von der Leistung her sehen und da spielt der Faktor Migration keine Rolle.

Dass es für eine einzige Lehrkraft jedoch schwer ist, in einem Klassenzimmer querbeet alle Leistungsniveaus zeitgleich anzubieten, habe ich schon des Öfteren fragend angemahnt. Hier wäre ich definitiv für mehr Homogenität innerhalb der Lerngruppen – aber rein auf die Leistung bezogen. Und ich mache keinen Hehl daraus, dass ich Fan eines gegliederten Schulsystems bin.

Indra Rupp
1 Monat zuvor

Aber leider kamen die Ergebnisse im Bezug auf Migration zustande und nicht im Bezug auf Inklusion, auch wenn Sie sich das wünschten ^^

Indra Rupp
1 Monat zuvor

Wir können natürlich versuchen, das jetzt in Richtung Inklusion zu biegen, damit wir wieder beim alten Thema sind.

JoS
1 Monat zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wie langweilig. Übrigens: Die BuT-Nachhilfe für den Oberstufenschüler ist bewilligt, wie er mir heute stolz mitgeteilt hat. Ich sollte Sie ja informieren, wenn es soweit ist.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  JoS

Sie dürfen auch mich gerne benachrichtigen, sollten Ihre Sonderpädagoginnen Sie bei Ihren Inklusionsschüler*innen unterstützen 🙂

JoS
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich habe Ihnen oft genug erklärt, dass Förderschullehrkräfte an “inklusiven” Schulen ganz normal Unterricht geben müssen. Dass Sie das an Ihrer Förderschule nicht kennen, ist eine Sache. Dass Sie es auch nach wiederholter Erklärung nicht verstehen, eine andere. Ich frage mich ja schon, wie Sie so irgendjemanden unterstützen oder gar beim Lernen helfen können.

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  JoS

Und schon wieder kommen Sie mit der primitiven Strategie, die geistigen Kompetenzen Ihrer Diskussionspartner in Frage zu stellen…

JoS
1 Monat zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Was Sie als Strategie missverstehen, ist einfach nur eine objektive Feststellung auf Grundlage der von Rainer und Ihnen hier zu lesenden Kommentare. Oder soll ich davon ausgehen, dass Rainer nur so tut, als würde er einfachste Sachverhalte auch nach der zehnten Erklärung nicht verstehen? Das wäre dann übrigens tatsächlich eine ziemlich primitive Strategie von ihm.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  JoS

Uuuh, ich kann gar nicht zu glauben wagen, wie Sie dann über Potschemuschka denken 😉

Aber das Problem ist doch IHRE aktuelle Situation.
Sie schreiben mir immer, ich arbeite nicht in der “richtigen” Inklusion, aber ist die Praxis an Ihrer Schule wirklich so wünschenswert und vorbildlich?

Oder gäbe es nicht konkrete Situationen und Probleme, wo Sie Unterstützung von Sopäds begrüßen würden?
Ich meine es ernst, am Ende nehme ich vielleicht sogar was für meine Stunden mit

JoS
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Strohmann. Wer hat außer Ihnen hat denn behauptet, dass die “Inklusion” wünschenswert und vorbildlich wäre?
Und ja, natürlich wünsche ich mir eine Doppelsteckung mit einer Förderschulkraft. Dafür bräuchten wir aber sieben- bis achtmal so viele Förderschullehrkräfte, die es aber nicht geben kann… Wie oft wollen Sie sich denn noch dumm stellen und die immer gleiche Diskussion wieder und wieder argumentativ völlig blank anzetteln, anstatt sich endlich mal mit der Problematik auseinanderzusetzen?

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  JoS

“Ich habe Ihnen oft genug erklärt, dass Förderschullehrkräfte an “inklusiven” Schulen ganz normal Unterricht geben müssen.”

Aber finden Sie das nicht beschissen??
Ich habe große Bedenken, dass diese – garantiert gescheiteren Sopäds im Vergleich zu mir – wesentlich besser für die Inklusion und SIE arbeiten könnten, wenn nicht alle ihre Stunden für “Fach”-Unterricht verbraten müssen =/

JoS
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Siehe oben. Wir leben in einer Realität mit Lehrkräftemangel, Kürzung der Stundentafel und allgemeinem Fachkräftemangel, also auch demografisch begrenzten Möglichkeiten zum Personalaufwuchs. Die paar vorhandenen Stunden, noch dazu nicht verlässlich, weil Vertretung natürlich immer vorgehen muss (Aufsichtspflicht) würden überhaupt nichts ändern. Aber anstatt sich mit der Realität auseinanderzusetzen, nerven Sie mir weltfremdem Quatsch, der die Situation sogar noch verschlimmern würde, weil Sie aufgrund Ihrer Tätigkeit in der Förderschule überhaupt keinen Bezug zur Realität existierenden “Inklusion” haben.

H. F.
1 Monat zuvor

Ich glaub, dass das Leistungsniveau mit der richtigen Methodik/Didaktik keine Rolle spielt und Heterogenität sehr gut kompensiert werden kann. Dann braucht man kein gegliedertes Schulsystem mit starren Klassen und Fächern. Das hier ist die Zukunft:

https://www.youtube.com/watch?v=QHcZNrBFcks

Cuibono
1 Monat zuvor
Antwortet  H. F.

Tja, jetzt müssen Sie nur noch ein Großteil der Eltern von Ihrer Sichtweise überzeugen. Soweit mir bekannt ist, versuchen das viele Bildungspolitiker und Bildungsgewerkschafter seit vielen Jahren. Ist schwer verständlich, dass ihnen die Mitnahme der Eltern so gar nicht gelingen will. Woran es bloß liegen mag? Das Konzept ist doch so eingängig und überzeugend.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

“Heterogenität kann man doch allein von der Leistung her sehen und da spielt der Faktor Migration keine Rolle.”

Oweh, habe ich da schlechte Nachrichten für Sie, wie einzelnde Eltern Klassen mit verschiedenen Hautfarben, Religionen, Nationalitäten und Muttersprachen bewerten 🙁

Andreas
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Es geht nicht um einzelne, sondern um den Durchschnitt der Eltern, und um den Grad der Vielfalt. Das menschliche Gehirn ist für überbordende Vielfalt nicht gemacht oder dann zumindest nicht voll leistungsfähig.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Stimmt! Allerdings sind gerade die Gehirne von kindern empfindlicher gegenüber Reizüberflutung und selbst die “härtesten” Gehirne kapitulieren irgendwann, wenn die Fülle an Reizen zu groß wird. 🙂
https://www.psychosoziale-gesundheit.net/pdf/Int.1-Reizueberflutung.pdf

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Sie müssen Ihrer rassistische Aussage, Kinder seien mit Klassen anderer Hautfarbe, Sprache oder Religion überfordert schon besser begründen!

Wo beschreibt diese Studie Ihre Rassismen als reale Reizüberflutungen?

(Sie sollten Ihre Theorie Ihren Lerngruppen vorstellen) 😉

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Bei Kindern gilt das für Handy und Rummelplatz. Je öfter es Karussell fahren darf, desto bockiger wird es…
Bei Vielfalt scheint es anders zu sein. Für Kinder normal, Erwachsene überfordert. Weiß auch, woran das liegt. Erwachsene wollen am Vertrauten festhalten, welches sie Jahrzehnte kannten, Kinder sind noch nicht nostalgisch. Und Kinder haben auch keine Existenzsorgen bzw Neid diesbezüglich. Sie müssen auch nicht nachdenken, wer in der Gesellschaft an was Schuld ist.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Andreas

Ich bezog mich auf die Statistik. Da habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt, sorry.

Aber ja, eine statistisch signifikante Anzahl an Eltern stört sich an Hautfarben, Sprachen, Behinderungen, Kulturen und/ oder Religionen.

“Das menschliche Gehirn ist für überbordende Vielfalt nicht gemacht oder dann zumindest nicht voll leistungsfähig.”
Quelle bitte noch nennen

Lisa
1 Monat zuvor

Wurden nur Eltern ohne Migrationshintergrund befragt? Ich kenne nämlich Eltern und Großeltern mit Einwanderungsgeschichte vorwiegend in der “alten” BRD, die dazu eine deutliche Meinung haben und auch wagen, sie auszusprechen.
Und es ist wie immer eher ein Klassismus – Problem. Nicht andere Kulturen werden gemieden, sondern konkret arme Kinder mit einem Verhalten, was abweichend ist, will man nicht massiv in der Klasse seines Kindes wissen.
Ich selbst verstehe die Eltern und deren Standpunkt. Es gibt Klassen, da ist eine gute Unterrichtsstunde schon, wenn es keine Verletzten gab. Das die Bildung dort gleichwertig zu anderen Klassen oder Schulen ist, kann mir niemand weismachen.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

Cool. Solange wir in Deutschland also Chancengleichheit anpeilen, sollten wir gleichzeitig den Rassismen und Vorurteilen vorbeugen.

Kann es kaum erwarten, dass wir mal damit anfangen 😉

Hans Malz
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

Also ich habe am Tag der offenen Tür regelmäßig Gespräche mit Eltern mit Migrationshintergrund, die mich fragen, wie hoch der Anteil an unserer Schule ist.

“70%? Nein, das sind mir zu viele Ausländer. Da melden wir unser Kind doch lieber am Gymnasium an.” – Schein als nicht vor anderen Nationalitäten halt zu machen 😉

Mondmatt
1 Monat zuvor

Einfacher Tatsachenbericht.

Zwei Schulfreunde von mir. Erfolgreich im Beruf, gleich nach der Schule geheiratet…

Wohnen in einem sozialen Brennpunkt in der Stadt. Macht nichts, man ist ja da groß geworden und heute den ganzen Tag auf der Arbeit.

Kind wird alt genug für den Kindergarten.
Begrüßungsplakat: “Diesen Kindergarten besuchen Kinder aus mehr als 30 Nationen”.

In der Kindergartengruppe sind nur zwei deutsche Kinder. Alle anderen haben einen Migrationshintergrund. Davon etwa die Hälfte nur mit rudimentären Deutschkenntnissen.

Reaktion:
Innerhalb von 6 Monaten erfolgt der Umzug in einen ländlichen Ort an Stadtrand.
Lage dort: In der Kindergartengruppe befinden sich fast nur Deutsche bis auf drei Kinder von Zuwanderern. Zwei hier geborene Kinder von italienischen Eltern und ein Kind von türkischer Abstammung.

Kann man bewerten wie man will.

Leute befürchten aber offensichtlich Bildungsnachteile für ihre Kinder bei einem zu hohen Migranten-Anteil an Schulen.

PS
Aus unserem ehemaligen Freundeskreis (6 Personen) haben alle studiert.
Nur noch einer wohnt 10 Jahre nach dem Studium in dem sozialen Brennpunkt in dem wir alle groß geworden sind.

Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  Mondmatt

Und fragt man nach den Gründen für den Umzug, kommen Argumente wie:

  • die Kinder brauchen mehr Platz
  • Aufwachsen in der freien Natur
  • die Stadt ist uns zu teuer
  • der Autoverkehr in der Stadt ist zu gefährlich

Man ist ja schließlich woke und tolerant…

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

“Wer die Wahrheut sagt, braucht ein schnelles Pferd.” (oder nen guten Proxy)

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Siehe mein Kommentar!

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Sie beschuldigen die Falschen!

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Der letzte, der das sinkende Schiff verlässt ist der feigeste?

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Und das Schiff wäre in diesem Fall übrigens nicht gesunken, wenn die anderen geblieben wären.

Indra Rupp
1 Monat zuvor
Antwortet  Mondmatt

Das ist aber nicht moralisch falsch, die Ghettoisierung ist falsch und der eine, der dann noch zurück bleibt, kann nicht das Problem tragen, das alle anderen Wegziehenden verursacht haben. Wäre ein realistischer Anteil an Migranten und darunter Kinder mit Sprachschwierigkeiten in der Klasse entsprechend dem Durchschnitt in D, vielleicht 30-40 %, dann gäbe es keinen Grund wegzuziehen. Wer das dann dennoch täte, vermutlich aus Standesdünkel. Sein Kind nicht in eine Schule geben zu wollen, wo es nichts lernt, ist was anderes. Der Eine, der dann da weg will, weil nur zwei Kinder in der Klasse deutsch sprechen, fällt vielleicht damit auf, ist aber nicht das Problem. Die Privatschule mit nur 1% Migrations Anteil, und dies auch nur in Form eines Pflegekindes einer betuchten Familie oder einer reichen ausländischen Familie ist hier das Problem. Wenn es schon so weit ist, wie Sie beschrieben ist die Kettenreaktion schon nicht mehr aufzuhalten.

laromir
1 Monat zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Wie kommen Sie darauf, dass es an Privatschulen keine Kinder mir Migrationshintergrund gibt? Die gibt es sehr wohl, allerdings legen die Eltern dort genauso großen Wert auf gute Bildung wie die “einheimischen” Eltern. Liegt also nicht an Migranten an sich, sondern, wie oben irgendwo schon mal erwähnt, an der prinzipiellen Einstellung bezüglich Ausbildung der Kinder. Ich kenne zudem genügend normale und nicht übermäßig betuchte Menschen, die die Privatschule vorziehen, obwohl hier der Teil der Kinder mit Migrationshintergrund nicht außergewöhnlich hoch ist. Sie sehen aber, dass das Staatliche Schulsystem nicht gut funktioniert. Und das ist dann der Grund für die Privatschule. Inklusive des mittlerweile speziellen Sozialverhaltens vieler Kinder (auch der “einheimischen”).

Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  laromir

Privatschulen haben einen großen Vorteil: Entspricht ein Schüler nicht der “Erwartung”, z.B. an sein Sozialverhalten, dann kann der privatrechtliche(!) Vertrag ganz schnell gekündigt werden. Und der “Problemfall” muss zurück an die nächstgelegene staatliche Schule. Das funktioniert ganz ohne Schulaufsicht…

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Der (offensichtlich) aus Afrika stammende Anwalt meiner besten Schulfreundin würde ihnen was husten.

Mein (offensichtlich) weit aus dem Osten stammender Großvater auch.

Die Eltern meines besten Arbeitskumpels (arabischer Raum) oder meiner direkten Nachbarn (Vorderasien) ebenso, die meines besten Englischschülers (Asien) ebenfalls.

Soll ich weitermachen?

Wissenspfladter
1 Monat zuvor

Wer die Vera Ergebnisse in die Finger bekommt und interpretieren kann, lernt, dass ab 20% Migrationshintergrund oder Sozialhilfe das Lernniveau drastisch sinkt, und schickt seine Kinder auf eine Schule, die in Vera Klasse 1 oder 2 liegt.
Das ist gesellschaftspolitisch katastrophal, individuell aber vernünftig.
Meine Kinder können die Politik nicht bei Integration und Inklusion ausgleichen

Andreas
1 Monat zuvor
Antwortet  Wissenspfladter

Den Anteil 20% dürften in 20 oder 30 Jahren auf fast allen Schulen in ganz Deutschland weit überschritten sein.

ed840
1 Monat zuvor
Antwortet  Wissenspfladter

Kann man m.M. so pauschal nicht sagen, da “Migrationshintergrund” so vielschichtig sein kann, dass auch gegenteilige Effekte möglich wären. .Gibt ja auch praktische Beispiele wo ein hoher Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund die statistischen Ergebnisse in Bildungsvergleichsstudien deutlich positiv beeinflussen , weil dort die Migranten in den Tests signifikant bessere Leistungen erzielen als Schüler ohne Migrationshintergrund.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Wissenspfladter

In meiner Wahrnehmung sind die Items, die den erfolgreichen Lernprozess in einer Klasse zum Kippen bringen können, nicht Sozialhilfebezug oder Migrationshintergrund, sondern die „Bildungsferne“ bzw. das Bildungsengagement der Eltern.

Stromdoktor
1 Monat zuvor

“Demnach würden unter Menschen ohne Migrationshintergrund nur noch 55 Prozent der Befragten das eigene Kind an einer Schule mit heterogener Schülerschaft anmelden. Vor zwei Jahren waren es noch 65,2 Prozent.”

@PaPo:

Wenn ich mich nicht täusche, dann passt der Artikel ja perfekt zu unserer Diskussion an anderer Stelle.

Ich sehe mich in meiner Wahrnehmung bestätigt, die Sie als nicht repräsentativ einordnen.

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  Stromdoktor

“Wenn ich mich nicht täusche”
Leider doch, alleine weil

(a) nicht ausschl. Eltern befragt wurden, die diese Entscheidung tatsächlich treffen (können/müssen), sondern ein nicht definierbarer Teil der Befragten hier theoretisch antwortete (reale Entscheidungen aber regelmäßig mutlidimensional sein werden);

(b) wir unsere ‘Diskussion’ m.W.n. nicht auf “Menschen ohne Migrationshintergrund” beschränkten, sondern auf das Elternagens insg., so dass der Prozentwert beim Hinzuzählen von Menschen mit Migrationshintergrund, sprich die Befragung eines insg. für die Elternschaft repräsentativen Samples der Ausgangspunkt unserer ‘Diskussion’ sein muss;

(c) Sie von expl. “Problemschulen” sprachen, es bei der gegensändlichen Schule aber nur um Schulen mit heterogener Schülerschaft geht (oder wollen Sie beides gleichsetzen… da hätte ich einen Rainer Zufall-artigen Kommentar parat);

(d) ich nie abgesprochen habe, dass Eltern ggf. (d.h. wenn sich das Problem stellt) auch die Gründe für die Wahl der Schule ihrer Kinder haben, die Sie benannten, diese bisweilen einzelnen Eltern auch die primären Wahlgründe sein mögen;

(e) der eigtl. Punkt des ‘Disputs’ Ihr unprovozierter Vorwurf der Menschenverachtung und Despektierlichkeit an mich war.

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  PaPo

*gegensändlichen Studie

Dejott
1 Monat zuvor

Wenn Eltern solche Schulen meiden, dann trägt dies zu schulischer Segregation bei. Stellt eigentlich niemand die Frage,warum Eltern diese Schulen meiden?
Was machen wir denn für Integration, kulturelles Verständnis, religiöses Miteinander,Elternarbeit…..
Wundern wir uns da noch. Wann merken wir endlich,dass man Schule mit dem echten Willen sie gut zu machen angehen müsste?
Kann mir nicht vorstellen,dass das zu meinen Lebzeiten passiert. An der Stelle tut sich rein gar nichts
Außer: Wir schreiben nochmal eine Handreichung. Oder testen irgendeinen längst bekannten Mist.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Dejott

Diese Frage stellt keiner, da die (oft ultra-banal-offensichtliche) Antwort den gesellschaftlichen Todesstoß bedeuten würde.

Ist doch nicht schwer zu verstehen.