
Schließzeiten und kurzfristige Ausfälle wegen kranken Personals stellen Eltern mit Kita-Kindern vor Herausforderungen. Die Chefin der «Wirtschaftsweisen», Monika Schnitzer, hält die Kinderbetreuungsangebote in Deutschland daher für nicht verlässlich. Sie kritisiert gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe: «Die Kitas sind viel zu wenig Stunden am Tag geöffnet, sie sind nicht zuverlässig, schließen zu viele Wochen im Jahr. Man kann sich auf die Kitas nicht verlassen.»
Das Betreuungssystem beruhe darauf, dass man Großeltern einbeziehe oder sich privat – wenn man es sich leisten könne – Babysitter organisiere. «Wer das nicht kann, hat keine andere Wahl, als seine Arbeitszeit zu reduzieren», sagte die Ökonomin. Ähnliche Probleme sehe sie bei der Pflege älterer Menschen. «Es gibt keine Pflegeunterstützung, die nicht dafür sorgt, dass man sich massiv einschränken muss in seiner Arbeitsleistung.»
Ökonomin: System fördert Teilzeit stark
«Wir haben ein System, bei dem wir Teilzeit massiv fördern. Zementiert wird es durch das Ehegatten-Splitting, an dessen Reform sich niemand traut», sagte das Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Eine Abschaffung des Rechts auf Teilzeit sei daher unrealistisch.
Um das Kita-System zu stärken, brauche es mehr Geld und Personal, so Schnitzer. «Mit einer verlässlicheren Betreuung könnte man viel zusätzliche Arbeitszeit gewinnen. Hochqualifizierte Kinderbetreuung ist zudem extrem wichtig für die Integration.»
Offenbar ein Teufelskreis: Die Personalnot in den Kitas zwingt Lehrkräfte und Kita-Fachkräfte, die selbst jüngere Kinder haben, in die Teilzeit – was die Personalnot in den Bildungseinrichtungen dann noch verstärkt.
Studie: 125.000 Fachkräfte fehlen
Die Folge: Das Personal in deutschen Kitas ist vielerorts überlastet, und es fehlen Fachkräfte auf breiter Front. Notbesetzungen bei Krankheit oder kurzfristige Schließungen sind die Folge. Um den Betrieb trotz dünner Personaldecke aufrechtzuerhalten, werden einer bundesweiten Studie zufolge, die Anfang Dezember veröffentlicht wurde, zunehmend Menschen ohne formale pädagogische Voraussetzungen in den Kindertagesstätten eingestellt.
Zugleich sinkt der Anteil der Fachkräfte, die mindestens über eine Qualifikation als Erzieherin oder als Erzieher verfügen, wie aus dem «Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme» der Bertelsmann Stiftung hervorgeht (News4teachers berichtete).
Unter den pädagogisch Tätigen pro Kita empfiehlt die Arbeitsgruppe Frühe Bildung von Bund und Ländern perspektivisch eine Fachkraftquote von 85 Prozent pro Kita-Team, heißt es bei der Bertelsmann Stiftung. Der Anteil pro Kita-Team sei aber im Schnitt von 75,8 Prozent (2017) auf 72,5 Prozent gesunken.
Der Kita-Bericht 2024 des Paritätischen Gesamtverbands bezifferte die aktuelle Lücke auf 125.000 fehlenden Fachkräften in der Kindertagesbetreuung. Bundesweit gibt es nach Angaben des Statistischen Bundesamts 60.662 Kitas.
Schnitzer: Kann nicht sein, dass Väter schief angeschaut werden
Die «Wirtschaftsweise» sieht neben der Personalnot auch ein Problem in den Firmen. «Es kann nicht sein, dass junge Väter schief angeschaut werden, wenn sie nur noch 80 Prozent arbeiten wollen, damit sie es der Mutter ebenfalls ermöglichen, 80 Prozent zu arbeiten. Auch in den Unternehmen brauche es ein Umdenken, sagte Schnitzer, die Mutter dreier Töchter ist. News4teachers / mit Material der dpa
Arbeitsbedingungen in den Kitas und im Bereich der Pflege soweit verbessern, dass die dortigen Kräfte nicht nach einigen Jahren Teilzeit auf Grund der Belastung eine Umschulung machen.
Evtl. ist die Dame, die den Mülllkw fährt ja mal eine Pflegekraft gewesen, oder der Verkäufer beim Discounter um die Ecke ein Kitamitarbeiter… (Liste Bitte fortsetzen.)
Schuldenbremse und “Exportorientierung” werden dafür sorgen, dass es niemals “mehr Geld und Personal” im Bildungsbereich geben wird, jedenfalls niemals so viel, wie notwendig wäre.
Intelligente junge Menschen haben das schon lange erkannt (Gen Z) und machen etwas mit besserer Work-Life-Balance und angemessenerer Entlohnung…
Die ach so intelligente Gen Z wird sich ob der Rezession, steigenden Kostendrucks, Entlassungswellen usw. noch umschauen.
Wer nicht zu den unfähgisten 20% gehört, wird sein Auskommen finden. Der Demographie sei dank.
Nö.
Ich möchte es nicht zum x-ten mal vorrechnen, aber selbst mit Hartz+geringfügiger Schwarzarbeit steht man blitzschnell besser da.
Richtig, Kitas müssen dafür sorgen, dass Kinder ökonomiekompatibel sind und in die Work-Life-Balance der Eltern passen.
Daher fordere ich KraKiTas – Kranke Kindertagesstätten, kleine Pflegeeinrichtungen, in die man seine kranke Kinder bringen kann. Das ist bei so manchem einmal im Monat ja so, dass es herumhustet oder eine Rotznase hat. Oder die Reaktivierung der guten alten Wochen-Kita! Dann wird wieder in die Hände gespuckt und das Bruttosozialprodukt gesteigert!
Ironie bitte kennzeichnen! Nicht, dass das noch jemand von den “Entscheidern” Ernst nimmt!
Ehrlichgesagt eine sehr dünne Betrachtung.
Frau Schnitzer war mir nicht als eine Person bekannt, die zu milden Aussagen neigt (bspw. bei den Industriestrompreisen), aber dass es “mehr Geld und Personal” bedarf ist nichts neues.
Hatte eher erwartet, dass sie Bund, Länder und Kommunen auffordert, endlich ein belastbares System aufzubauen =/
Sechsstundentage für Arbeitnehmer müssen eingeführt werden. Dann benötigt man weniger Erzieher.
Blödsinn!
Dann arbeiten die Kita-MitarbeiterInnen auch nur schs Stunden und damit wären dort wieder mehrere Leute zur Abdeckung der gleitenden Schichten notwendig.
Von morgens halb 7 – wenn die ersten Erwerbstätigen ihre Kids in der Kita abgeben wollen bis abends 19 Uhr, wenn die letzten Erwerbstätigen ihre erschöpften Blagen wieder einsammeln wollen sind es quasi 2×6 Stunden, was eine Ausstattung mit Personal in den Kitas von mindestens anderthalb bis eindreiviertel – besser noch doppelter Abdeckung nötig macht.
Anfangs- und Endzeiten können wegen der dünneren Belegung mit Kids mit weniger Kräften auskommen – die Kernzeiten zwischen 7:30 morgens und 17 Uhr nachmittags müssen aber voll besetzt sein und das sind – schwupps – mal eben 9einhalb Stunden.
Und selbst die können in den meisten Kitas aktuell mit dem vorhandenen Personal nicht gewährleistet werden …
… bessere Entlohnung
… höhere gesellschaftliche Anerkennung
… Arbeit jenseits des mittlerweile erwarteten Sklavenstatus – sorry Dienstleistungsanspruchs
… flexiblerer Arbeitsbedingungen für die Kita-Angestellten (Stichwort: eigene Zukunftsplanung)
…. upppps.
“Sechsstundentage für Arbeitnehmer müssen eingeführt werden. Dann benötigt man weniger Erzieher.”
Aber nur, wenn in den Kitas weiterhin 8 Stunden 5 Tage die Woche gearbeitet wird…
Die Probleme fangen doch eigentlich so richtig erst in der Grundschule an…
Unterricht von 8 – 13 Uhr und 12 Wochen Ferien im Jahr bei 30 verfügbaren Urlaubstagen (60 Tage, wenn man sich die Betreuung teilt)…
Unsere OGS hat täglich von 7.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Und ja, es gibt arme Socken, die tatsächlich die komplette Zeit in der Schule verbringen. Bis auf 3 Wochen im Sommer sind auch alle Ferientage „versorgt“. Wer das als gutes Modell für sein Kind empfindet, bitte schön.
Solche “Angebote” hatten wir vor ein paar Jahren noch nicht. Auch heute macht die nahegelegene Grundschule um 13 Uhr dicht.
Vor der Pandemie gab es eine Nachmittagsbetreuung durch die Stadt finanziert. Das Angebot wurde eingestampft, da kein Mittagessen mehr organisiert werden konnte. Die Kinder durften zuvor im benachbarten Altenheim essen…
Letztlich sind die Bedingungen für alle miserabel. Da gibt es nur Verlierer. Gesellschaft ist das scheinbar noch so gewollt.
Nein, das war vielleicht vor ein paar Jahren so. Inzwischen haben immer mehr Kitas eher unregelmäßige Öffnungszeiten und sie variieren auch noch von Woche zu Woche…besonders bei uns in der Stadt ist das immer verstärkter der Fall. Und man kann nicht arbeiten gehen (weder in Voll- noch in Teilzeit), wenn man keine verlässliche Betreuung für das Kind hat.
Da sind OGSen tatsächlich inzwischen verlässlicher und es gibt (zumindest bei uns in der Stadt) für fast jeden einzelnen Ferientag (Ausnahme Weihnachten) eine Ferienbetreuung und alle OGS Kinder haben das Recht, daran teilzunehmen…..
Ich hörte zumindest mal vom Berliner Modell in Kitas. Das gab es zu unserer Zeit noch nicht.
Vor 10 Jahren war es zwar auch schon eine Herausforderung, einen Platz zu bekommen. Mit dem zunehmenden Personalnotstand und der steigenden Anzahl an Kinder hat sich die Situation wahrscheinlich noch einmal verschärft.
Insofern würde ich Ihnen zustimmen.
Ok. Leute bekommt Kinder. Unsere Gesellschaft braucht Nachwuchs.
Also kriegt Kinder, aber kommt bloss nicht auf die Idee, dann auch Zeit für die Aufzucht der Gören zu verschwenden. Bringt sie zur Welt, aber geht dann möglichst zügig wieder euerer Vollzeit-Erwerbstätigkeit nach.
Dafür brauchen wir selbstverständlich ganz dringend zuverlässige Kitas mit genügend Personal und möglichst langen Öffnungszeiten.
Dann würde alles wunderbar funktionieren und alle wären glücklich.
Hmmm….
Morgens früh raus, die Kinder wecken, auch dsa Baby, anziehen, flott frühstücken, Taschen und Kita-Rucksäckchen packen und dann los, los, die Zeit drängt.
Nach einem anstrengenden Acht-Stunden-Tag das Jüngste in der Kita abholen, nach Hause fahren, Abendessen zubereiten, vielleicht noch eine kurze Geschichte mit dem Kleinen lesen, aber dann fix Geschirr abräumen, noch ein bißchen Wäsche bügeln dann
Kind(er) ins Bett bringen, erschöpft aufs Sofa fallen, noch ‘nen Film gucken, aber nicht bis zum Ende, weil Mami und/oder Papi vorher weggedöst sind. Erst mit der Abspann-Musik werden sie wieder wach. Jetzt aber rasch Zähne putzen und ab ins Bett. Der Tag morgen beginnt früh und man will ja ausgeschlafen sein.
Das Kind wird krank? Scheiße, was jetzt? Den Chef anrufen und sagen heute komm ich nicht? Aber dann bleibt wieder so viel liegen – wann hol ich das alles nach? Das Kleine trotzdem in die Kita bringen? So schlimm ist es ja auch wieder nicht. Ein bißchen Husten, ein bißchen Schnupfen und die Augen ein wenig gerötet. Man kann doch nicht wegen jeder kleinen Erkältung zu Hause bleiben. Also doch ab in die Kita, natürlich mit der Bitte an die Erzieherin anzurufen, falls es doch schlimmer werden sollte.
Man denkt, wird schon gut gehen. Aber die ruft kurz vor Mittag tatsächlich an. Das Kind hat jetzt auch noch Fieber bekommen – heilige Scheiße – auch das noch.
Ich kann jetzt hier nicht weg. Schnell den Partner anrufen, da muss der heute mal ran.
Puh, Glück gehabt. Er fährt gleich los und holt das Kleine ab. Gott sei Dank. Wie organisieren wir das morgen bloß? Mit Fieber können wir es definitiv nicht in die Kita bringen. Naja, uns wird schon was einfallen – ich muss mich jetzt auf die Arbeit konzentrieren.
Also ich möchte so nicht leben. Aber muss ich Gott sei Dank auch nicht.
Aus dem Alter bin ich raus.
Zu meiner Zeit wurde das noch nicht erwartet: Vollzeitjob sobald das Kind ein Jahr alt ist, ohne Rücksicht auf Verluste. Man nennt das gesellschaftlichen Fortschritt.
Warum bloß?
Exakt so war es vor der Pandemie für viele.
Mit etwas Flexibilität im Job ist das etwas besser geworden. Allerdings wollen viele Arbeitgeber hier das Rad auch gerne wieder zurückdrehen.
Es wäre schön, wenn man Familien in diesem Land etwas mehr unterstützen könnte.
Fängt schon damit an, dass man sein Studium selbst finanzieren muss und danach zumeist Schulden hat. Im Anschluss versucht man erst einmal den Einstieg in den Job um Fuß zu fassen. Für viele fällt das mit Familiengründung zusammen.
Die Alternative ist, als Eltern erst einmal den Job höher zu gewichten und dann mit Mitte 40 gut situiert seine Kinder in die Welt zu setzen. Oftmals dann nur noch eines. Drei Kinder sind risikotechnisch schon nicht mehr drin.
Daher probieren sich alle an diesem Spagat.
Mich nervt es, dass man den zukünftigen Leistungsträgern dieser Gesellschaft solche Startbedingungen liefert, während andere sich Bürgergeld überweisen lassen.
Und auf den spanischen Campingplätzen sitzen die Renter im Winter in ihren 250.000 € Wohnmobilschiffen (das Eigenheim steht währendessen leer) und genießen den wohlverdienten Ruhestand ab 60. Da muss man aufgrund des hohen Bedarfes schon vorbuchen.
Die “guten” Zeiten der Solidargemeinschaft sind schon lange vorbei.
Familien haben keine Lobby. Auch nicht hier.
“Fängt schon damit an, dass man sein Studium selbst finanzieren muss und danach zumeist Schulden hat.”
Und auch hier wollen Sie die komplette Alimentierung und Amortisation von Opportunitätskosten… un das in einem Land, in dem das Erststudium (abgesehen von Semesterbeiträgen) kostenlos ist, wir BAföG haben und es so leicht wie nie ist, einen Studentenjob zu bekommen.
Passt ins Bild. ^^
Bafög muss man hälftig zurückzahlen, vermutlich meint er dies.
“in dem das Erststudium (abgesehen von Semesterbeiträgen) kostenlos ist”
ist es eben dann nicht kostenlos? Oder gibt es (bspw. im Ausland) andere Kosten des Studiums?
Aber vielleicht wäre hier ja auch ein möglicher Hebel für die Politik, Studierende zu “überzeugen”
Sie wollen mir erzählen, Sie kennen den Untersxhied zwischen bspw. Studiengebühren und Semesterbeiträgen nicht? Oookaaaay…
Profitipp:
Gucken Sie sich lieber nicht an, wie es z.B. in den USA mit dem Studieren funktioniert – Infarktgefahr.
Ich bezog mich darauf, dass Sie Semesterbeiträge mit “kostenlos” verwechseln.
In Dänemark oder so ist das Studium – mein begrenztes Wissen dazu – wirklich kostenlos.
Falls Ihnen das Wort fehlte: günstig.
Das Studium in Deutschland ist sehr günstig im Vergleich zu den USA.
Natürlich wäre ein europäischer Vergleich sinnvoller…
Ich kenn nicht so viele 60jährige Rentner mit 250.000 Euro – Wohnmobilen, die den Winter auf spanischen Campingplätzen verbringen – eigentlich keinen einzigen, um genau zu sein.
Sicher gibt es da einige.
Allerdings fällt mir auch so manches 80jährige Mütterchen ein, das jeden Cent zweimal umdrehen muss, obwohl es sein Leben lang mindestens genausoviel geleistet hat wie ein Dr. Strom, der ganz sicher auch nicht am Hungertuch nagt.
Ich kenne aber auch junge, priveligierte Studenten, die mal hier ein halbes Jahr in Costa Rica verbringen und ein bißchen Englisch-Unterricht geben, dann studieren sie mal da ein halbes Jahr in Madrid und bevor sie überhaupt mit dem Studium begonnen haben, waren sie erst mal ein Jahr als Aupair in Amerika, wo sie sich keineswegs zu Tode schuften mussten. Und die haben nicht mal reiche Eltern.
Es sei ihnen vergönnt.
Aber jammern muss man da nicht.
Die haben mit Anfang zwanzig mehr von der Welt gesehen, als ich mit Mitte/Ende Fünfzig.
Soooo ein Elend ist das nun auch wieder nicht.
Vielleicht mal ‘nen Gang zurückschalten. Nicht immer so viel wollen. Ein wenig loslassen.
Ommmmmmmmm………………
Oh bitte, dass ist populistischer Scheiß! Sie fordern ein alimentiertes Studium, welches – wie PaPo schon schrieb – bis auf die Semesterbeiträge kostenlos ist. Vor einigen Jahren mussten noch Studiengebühren oben drauf gezahlt werden, was man schnell wieder abschaffte. Man kann Bafög beantragen und zahlt maximal 50 % zurück….hat dafür aber viele Jahre Zeit. Nie war es so leicht wie heute, einen guten Nebenjob zu ergattern….(Lidl z.B. zahlt für Werksstudenten ab 14 Euro die Stunde und bietet ein Höchstmaß an Flexibilität)….also damit sollte es sich doch gut studieren lassen….
Wenn Sie also mit Ende 20 in den Beruf einsteigen, dann haben Sie sagen wir 5 Jahre Zeit, sich zu etablieren. Dann bleibt theoretisch auch noch Zeit 3 Kinder in die Welt zu setzen….
Und was schielen Sie auf DIE Rentner, die in Ihren teuren Wohnmobilen irgendwo im Süden überwintern? Kennen Sie solche Rentner persönlich? Ich kenne niemanden, der im Rentenalter in Saus und Braus lebt und sich auch nur annähernd so ein WoMo leisten kann….ich kenne viele Rentner, die vielleicht ein paar Mal im Jahr in den Urlaub fahren, aber ansonsten völlig bodenständig zuhause anzutreffen sind….die allermeisten kümmern sich entweder um die Enkel oder um die die alten Eltern….nix an der Küste von Alicante….
Sie haben seltsame Vorstellungen und Forderungen….sind Sie nicht eigentlich im Skiurlaub?
Ich würde Ihnen und Marion hier mit einem Beitrag antworten.
Mein Studium war exakt von diesen Sorgen geprägt.
Ich stamme aus einer Arbeiterfamilie und bin bis heute der einzige, der ein Studium absolviert hat.
Meine Eltern haben das Kindergeld beigesteuert, waren aber von einem Studium nicht überzeugt. Eigentlich war selbst das Abi schon nicht vorgesehen.
Wenn es nach meinen Eltern gegangen wäre, dann hätte ich eine Ausbildung nach der 10. Klasse begonnen und 100 Mark Kostgeld abgegeben – wie mein älterer Bruder.
So habe ich nach dem Abi und
der Wehrpflicht eine Ausbildung begonnen. Da habe ich dann gemerkt, dass noch mehr drin ist.
Mit Anfang zwanzig tendierte die Bereitschaft meiner Eltern gegen Null, noch irgendeine Unterstützung zu geben.
Ich bekam ca. die Hälfte des Bafögsatzes. Auf den Teil, den meine Eltern gemäß Berechnung beisteuern sollten, habe ich auf Wunsch verzichtet und so oft es ging nebenbei gearbeitet.
Das Studium war hart und stand bisweilen auf der Kippe. Habe mich da hinein gearbeitet und durchgehalten. Die “Semesterferien” waren vom Lernen und den Klausuren geprägt. Gab im Prinzip nur die Möglichkeit, während der ersten Wochen im Semester mal etwas am Stück zu arbeiten.
Das Angebot zur Promotion bekam ich auf einer Weihnachtsfeier des Institutes, bei dem ich zum Ende des Studiums als HiWi beschäftigt war. Die waren der Meinung, ich passe ganz gut ins Team…
Während der Promotion habe ich dann den Höchstsatz von 10.000 € Bafög zurückgezahlt.
(Btw. In den ersten Jahren gab es noch Studiengebühren i.H. von 500 € pro Semester).
Unsere erste Tochter kam zur Welt und wir haben auch für die Betreuung 500€ im Monat gezahlt. (Zweimal E13 zum Berufseinstieg mit befristeten Verträgen = Höchstsatz.)
Jetzt sitze ich hier viele Jahre später und stelle fest, dass ich viel Glück und Durchhaltevermögen brauchte. Mein Werdegang ist eine Aneinanderreihung von kleinen Schritten und einigen Zufällen.
Darum:
Was viele Schüler aus Arbeiterfamilien leider nicht mit auf den Weg bekommen ist insbesondere das “Mind-Set” (oder Selbstverständnis) aus den bildungsnahen Haushalten und die Selbstverständlichkeit, Unterstützung auch für ein Studium zu bekommen. Und wenn es nur ein paar warme Worte und keine materiellen Zuwendungen sind.
Gemeinsam mit meiner Frau und unseren Kindern gehören wir jetzt zu den Akademikerfamilien und haben den “sozialen Aufstieg” geschafft. Ich bezweifle stark, dass es zwischenzeitlich einfacher geworden ist.
Was will ich Ihnen sagen:
Es hätte 1000 Zeitpunkte gegeben, einfach in den Sack zu hauen und aufzugeben. Warum ich das nicht gemacht habe, weiß ich selber nicht.
Ich freue mich nun darüber, meine Kinder unterstützen zu können. In jeder Hinsicht.
Viele Diskussionen die ich hier führen darf, sind tatsächlich weltfremd, wenn man mal die kleine Gruppe der Arbeiterfamilien in den Mittelpunkt stellt. Dort ist oftmals nichts rational und vielfach ist das Leben von diffusen Ängsten, Scham und Sorgen geprägt. Da bleiben reihenweise die Eltern und Kinder unter ihren tatsächlichen Möglichkeiten.
@Fräulein Rottenmeier:
Ich gebe Ihnen Recht. Wenn man sich seiner Sache sicher ist und die nötigen Fähigkeiten mitbringt, dann steht jedem in diesem Land ein akademischer Werdegang offen.
Leider wissen vlele das erst, wenn sie diesen Weg einmal durchlaufen haben und es fehlt oftmals am Mut, dieses Risiko einzugehen.
@Marion:
Den längeren Teil meines Lebens hatte ich kein Geld, war aber immer mit der Situation zufrieden. Die Welt gesehen habe ich auch nicht. Bin Ende der 90er Jahre einmal in den Urlaub geflogen. Ein zweites Mal Ende der 80er Jahre mit meinem Opa einen Rundflug über Bayreuth.
Ich bin froh darüber, ein ziemlich sorgenfreies Leben führen zu können und schaue eher auf die Gesundheit und die gemeinsame Zeit mit meinen Kindern und den Großeltern. Meine Freizeit verbringe ich mit dem Wohnwagen, Rad und Zelt oder im Winter auf der Skipiste. Jede Morgen packe ich meinen Rucksack mit ein paar Broten und Trinktüten, weil ich die Preise auf den Hütten nicht zahlen will. Gibt ein warmes Getränk für alle und bei Bedarf eine Kleinigkeit für die Kinder. Der Rest findet im Lift statt. Mein Wohnwagen ist aus 2013 und ich fahre einen Opel.
Für die Zukunft habe ich mir fest vorgenommen, meine Kinder zu unterstützen. Vielleicht bei einer kleinen ersten Wohnung und gerne bei der Betreuung von Enkelkindern, wenn es so kommen sollte. Dafür ziehe ich auch sofort um.
Mal schauen…
Abschließend noch zu den Rentnern und Wohnmobilen:
Ich neide niemandem etwas und will die Altersarmut nicht verharmlosen. Es gab aber zu keinem Zeitpunkt mehr gut situierte Rentner als heute. Mit diesen Gruppen gewinnt man Wahlen und so sieht auch die Politik dazu aus.
Ja, bin gerade im Skiurlaub. Heute Ruhetag und morgen geht es dann weiter auf der Piste. Wir sind Camper und auch aktuell mit dem WW unterwegs. Wir sind umgeben von Wohnmobilen dieser Preisklasse. Alle nett und haben alle mal klein(er) angefangen.
In Spanien sind wir allerdings nie. Hier empfehle ich Hartmut Conrad auf Youtube zu schauen. Der gibt ganz gute Einblicke…
Mehr habe ich auch wirklich nicht mehr in diesem Forum zu sagen.
Vielleicht bleibt ja bei einigen wenigen Lesern hier etwas von meinen Schilderungen hängen – auch aus anderen Kommentaren.
Denken sie einfach manchmal daran, dass der Klassenclown am Gymnasium mit etwas Unterstützung auch etwas werden könnte und man auch mal etwas versuchen darf. Und falls sie an jemanden glauben, dann lassen sie es ihn gerne wissen…
Wie Sie meinem Beitrag weiter unten entnehmen können, entstamme auch ich keiner Akademikerfamilie.
Die Verhältnisse waren stabil aber einfach.
Eine meiner Schwestern ging aufs Gymnasium und wechselte von sich aus trotz guter Noten später auf die Realschule. Warum weiß ich nicht mehr.
Die andere machte mittlere Reife.
Meine beiden Brüder und ich besuchten zunächst die Hauptschule, machten den Quali und danach eine Berufsausbildung. Mein jüngerer Bruder und ich holten die mittlere Reife im Anschluss nach. Ich wurde danach Erzieherin.
Keines von uns Geschwistern hat also Abitur oder Studium vorzuweisen. Meine Eltern selbst waren auch nicht so bildungsaffin. Denen war wichtig, dass wir einen einigermaßen guten Schulabschluss machen und einen “ordentlichen” Beruf lernen. Im großen und Ganzen hat das geklappt. Die Kinder meiner Geschwister widerum haben mehrheitlich Abitur und sogar Studium bereits hinter sich gebracht oder studieren derzeit noch. Es wurde sozusagen von Generation zu Generation besser. Und sorry, vielleicht kommen die Zeiten, wo es uns allen materiell immer nur besser und besser und noch besser geht, halt irgendwann mal an ihre Grenzen. Bisher hatte ich immer den Eindruck, dass wir ein Wohlstandslevel erreicht haben, wie wir es noch nie hatten. Das scheint sich jetzt, dank so mancher, sagen wir mal “umstrittener” politischer Entscheidungen, zu ändern. Ist nicht schön. Da müsste dringend gegengesteuert werden. Aber ich glaube auch nicht, dass wir deshalb in Zukunft in Not und Elend versinken werden. Wird schon irgendeie weitergehen.
Wir alle haben im Leben mit Widrigkeiten zu kämpfen, nicht immer verläuft der Weg gerade, oft stellen sich uns Hürden in den Weg. Sie haben sich trotzdem durchgekämpft und sind ihren Weg gegangen und das verdient Respekt.
Das Beispiel mit den 60jährigen Rentnern und den “Wohnmobilschiffen” ärgert mich in seiner Pauschalität trotzdem.
Ich kenne einige Leute in meinem Umfeld, die mit Anfang sechzig jetzt im Ruhestand sind.
Aber nicht alle sind Renter. Einige davon haben das Angebot ihres Arbeitgebers zur Altersteilzeit wahrgenommen.
Bei inem sieht das z.B so aus, dass er mit knapp 60 in die aktive Phase der Altersteilzeit eingetreten ist, die vier Jahre dauert. Er arbeitete also vier Jahre Vollzeit bekam aber weniger Lohn. Inzwischen befindet er sich in der passiven Phase, d.h. er arbeitet nicht mehr und erhält weitere vier Jahre den reduzierten Lohn.
Ähnlich lief es bei einer weiteren Bekannten, die auch mit ca. 60 in Altersteilzeit ging.
Beide hatten mit ca. 15 Jahren ihre Lehre begonnen und 45 Jahre Arbeitsleben auf dem Buckel. Just zu der Zeit, als ihre passive Altersteilzeitphase begann, wurde bei der einen die Mutter dement. Sie hatte dann nach ihrem langen Berufsleben den nächsten “Vollzeitjob” – nämlich die Pflege ihrer Mutter.
Das ging jahrelang so. Erst als es für sie und ihre Familie nicht mehr alleine zu bewältigen war, gaben sie die Mutter in ein Pflegeheim. Sie fuhr trotzdem weiterhin mehrmals die Woche hin, um sich um die Mutter zu kümmern und das überlastete Pflegepersonal zu entlasten und sicherzustellen, dass ihre Mutter gut versorgt war, die starb nach lsnger Krankheit mit über 90 Jahren. Erst dann kehrte etwas Ruhe in ihr Leben. Viel Zeit verbringt sie mit der Betreuung ihrer Großnichte, für die sie so eine Art Oma – Ersatz ist.
Der andere Altersteilzeitler war, kaum dass er nach 45 Berufsjahren zu Hause bleiben konnte, mit einem immer hinfälliger werdenden 90jährigen Vater beschäftigt, dessen Betreuung ihn mit steigender Hilfsbedürftigkeit mehr und mehr überforderte.
Also nix mit 60 Jahren im teuren Wohnmobil das süße Leben auf Kosten der “armen” Jugend genießen.
Das Leben ist kein Picknick und auch kein Ponyhof und schon gar kein Wunschkonzert.
Ihre Mär von den fetten Alten und der geknechteten Jugend ist pauschal und undifferenziert.
Vielen Dank erst einmal, dass Sie solche persönlichen Einblicke gegeben haben!
Solche Entwicklungen kenne ich tatsächlich auch z.T.
Meine Eltern genießen mit Mitte 70 ihren Ruhestand bereits fast zwei Jahrzehnte. Für ein teures Wohnmobil reicht es dort auch nicht. Allerdings ist mein Vater auch mit 60 in den Vorruhestand gegangen und hat bewusst auf Geld verzichtet. Als ehemaliger Busfahrer im öffentlichen Dienst mit einer ganz guten Betriebsrente aber okay. Ihr Eigenheim haben sie rechtzeitig verkauft und sich verkleinert. Da haben wir damals mit den Großeltern zusammen drin gewohnt.
Mein Schwiegervater hat nicht viel von seiner Rente gehabt und ist vor zwei Jahren verstorben…
Wir wohnen nicht in der alten Heimat und bemühen uns daher oft um Besuche bei den Großeltern, solange sie noch da sind.
Mit meinem Vater bin ich oft unterwegs. Früher sind wir viel gelaufen, später Rad gefahren, jetzt E-Bike. Wir sind beide gerne draußen.
Ihren letzten Absatz finde ich nicht in Ordnung:
Es gibt definitiv eine Zweiklassengesellschaft bei den Rentner / Pensionären. Den einen Teil habe ich kurz angesprochen ohne den anderen Teil auszuschließen.
Dazu gibt es auch Statistiken/ Studie.
Tatsächlich wollte ich nur einmal kurz die Studierenden ansprechen, die unterhalb der Armutsgrenze leben (aber sich nicht beschweren) und vor allem einen Einblick geben, wie viele Absolventen es ggf. nicht schaffen, da einige an echten Existenzängsten leiden und einen anderen Weg einschlagen – insbesondere aus Arbeiterfamilien.
Darunter sind vielleicht auch ein paar LK…
Naja…
Mir geht es um die fehlende Lobby von Familien, Schülern und Studierenden und damit indirekt auch allen Beschäftigten in diesem Zusammenhang.
Wir könnten ruhig mehr Geld für Schulen, Bildung, KiTa und (ja auch) Studierende ausgeben.
Und ich bin auch der Meinung, dass das Vermögen ungleich verteilt ist – auch bei den Rentnern.
Ok, danke für die weiteren Ausführungen. Einmal antworte ich noch – ich wollte ja eigentlich schon längst die Diskussion für mich beenden.
Im Grunde wollte ich gar nicht kommentieren. Allerdings konnte ich mich, nachdem ich auf den Artikel über Frau Schnitzer und ihre Forderungen in den vergangenen Tagen in unterschiedlichen Medien immer im gleichen Wortlaut und schließlich hier auf news4teachers zum gefühlt 37. mal gestossen bin, nicht länger zurückhalten.
Klar hat die Frau recht, wenn sie
ein für Eltern zuverlässiges öffentliches Betreuungssystem fordert.
Was mir sauer aufstößt ist die Selbstverständlichkeit, mit der davon ausgegangen wird, dass Eltern dann problemlos alle Vollzeit arbeiten gehen können, sobald das Kind mit einem Jahr in die Krippe geht.
Deshalb mein erster Kommentar über die Widrigkeiten, die dennoch für Familien entstehen könnten, trotz perfektem Kita-angebotes. Und wieder interessiert es keine Sau (entschuldigung),
ob Vollzeitaußerhausbetreuung schon im Kleinstkindalter jedem wirklich so gut tut.
Keine Sorge, dazu hab ich inzwischen alles gesagt und werde jetzt nicht noch mal alles wiederholen. Nur soviel:
Ökonomen wie Frau Schnitzer, denen berechtigterweise die wirtschaftliche Entwicklung des Landes am Herzen liegt, scheinen manchmal ein wenig zu übersehen, dass Menschen keine anonyme Modelliermasse sind, die man nach Belieben so verbiegen, formen und in eine Schablone pressen kann, dass es passt.
Und Kinder schon gar nicht.
Menschen haben, abseits von ihrer Funktionalität für den wirtschaftlichen Fortschritt, auch noch menschliche Bedürfnisse. Sie haben auch Interessen und Verpflichtungen abseits ihrer Erwerbstätigkeit.
Und mitunter überfordert es vor allem die Kinder, wenn von ihnen erwartet wird sich diesem Hamsterrad von kleinstauf unterzuordnen.
Und vielleicht überfordert es auch die einen oder anderen Eltern wenn man sie quasi zwingt mit kleinen Kindern beide Vollzeit zu arbeiten.
Das schafft nicht jeder. Vor allem dann nicht, wenn er in einem sehr fordernden Beruf arbeitet. Oder er seine Arbeit vielleicht nicht ausschließlich aus Liebe und Leidenschaft ausübt, sondern deshalb, weil er halt irgendwie Geld verdienen muss.
Nicht jeder hat das Glück im absolut sinnerfüllenden Traumberuf arbeiten zu können.
Man muss den Leuten doch die Möglichkeit zugestehen, wenigstens einige Jahre verstärkt für die eigenen Kinder dasein zu dürfen.
Diese völlige Ignoranz den kindlichen Bedürfnissen gegenüber bringt mich auf die Palme. Und dann läuft das auch noch unter dem Label “Familienfreundlichkeit”.
So, habe fertig, Flasche leer und was erlauben überhaupt Strunz?!
Das sehe ich alles genauso…leider hat es ein bisschen gedauert, bis wir das so realisiert haben und waren auch in diesem Hamsterrad…
Ich knüpfe einfach mal nach meinem Studium an:
Wir waren beide gerade 30 und sind in den Beruf gestartet. Verbindlichkeiten aus Bafög und Studienkredit und wohnhaft in einer 3-Zimmer-Sozialwohnung mit wahllos zusammengestellten Möbeln. Dann die “Idee” eine Familie zu gründen mit zwei befristeten Verträgen an der Uni. Promotion nur in Vollzeit möglich.
Erste Entscheidung also pro Job. Ja, wir promovieren und müssen das mit der Familie irgendwie organisieren.
Der Unikindergarten nahm Kinder ab 12 Wochen. Unsere Tochter war 6 Monate alt…
Mit weiterhin zwei befristeten Verträgen dann das Thema Wohnraum angegangen. Für ein Haus bekommt man einen entsprechenden Kredit (kann man ja zwangsversteigern). Ein Auto bekommt man beispielsweise nicht finanziert..
Dann also volle Konzentration auf den (weiteren) Abschluss und endlich einen ordentlichen Berufeinstieg mit Planungssicherheit (unbefristeter Vertrag). Karriere? Keine Ahnung zu dem Zeitpunkt, was das überhaupt sein sollte und was ich überhaupt kann oder nicht…
Nach 3 Jahren etwas ruhiger, weil das Ende in Sicht kam. Die Zuversicht stieg und unsere zweite Tochter kam zur Welt. Bafög und Studienkredit langsam zurückgezahlt.
Die KiTa in unserem Neubaugebiet nahm Kinder “erst” ab einem Jahr. Wir sind nach 1 1/2 Jahren hin und haben uns die Elterzeit geteilt. Beide Kinder waren nun in dieser Einrichtung und wir konnten zu Fuß dort hingehen. Es lief ganz gut – wenn keiner krank war.
Die “Kind-Krank-Tage” haben wir uns geteilt. Hinbringen und Abholen auch. Homeoffice? Keine Chance bzw. nur auf Antrag. Mussten hierfür 20 Seiten schreiben und darlegen, wie man uns erreichen kann, falls mal jemand was von uns will. Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Land Niedersachsen, öffentlicher Dienst in den Jahren 2010 bis …
Alles noch irgendwie machbar. Dann kam die Grundschule und wir haben einen von wenigen Plätzen für unsere älteste Tochter im Hort bekommen. Schulschluss 13 Uhr. Im Anschluss Hort. Haben dann die Kita gewechselt, damit beide Kinder nachmittags in der selben Einrichtung waren. Die beiden sind ein Herz und eine Seele…
Für die jüngere Schwester mussten wir auf eine “Privatschule” – kein Hortplatz bekommen. Jeden Tag 40 Kilometer fahren…
Viele Bekannte in der selben Situation haben da schon längst “aufgegeben” und die Frauen sind in Teilzeit gegangen. Wir wollten uns die Entscheidung nur aufgrund schlechter Rahmenbedingungen nicht abnehmen lassen. Wir waren da etwas trotzig und haben uns durchgebissen.
Alternative wäre zu jedem Zeitpunkt gewesen, beruflich kürzer zu treten, bevor es überhaupt losging (mit befristeten Verträgen ist man da auch nicht so locker).
Irgendwann kamm dann der letzte Abschluss und endlich der Einstieg in die Industrie. Bessere Arbeitsbedingungen und die Möglichkeit, Beruf und Familie zu vereinbaren. Trotzdem noch anstrengend für alle, da wir viel fahren mussten und nichts dazwischen kommen durfte.
Irgendwann dann die Pandemie und endlich ein gesellschaftlicher Fortschritt in Sachen Vereinbarkeit von Beruf und Familie, auf den wir wahrscheinlich unter anderen Bedingungen noch 20 Jahre gewartet hätten.
Wir haben uns eine schöne Zeit gemacht!
Parallel dazu stellte sich eine gewisse finanzielle Stabilität ein.
Ich mache es kurz:
Ich hätte mir vieles anders gewünscht im Nachhinein.
Am Ende komme ich zu dem Schluss, dass uns unsere Berufsausbildung vor dem Studium bzgl. der Familienplanung unter Zeitdruck gebracht hat und für den Werdegang nicht unbedingt notwendig gewesen wäre.
So wären wir nach dem Studium erst Mitte / Ende 20 und hätten uns mehr Zeit für die Familienplanung und den Berufseinstieg nehmen können…
Wie gesagt, wir standen eigentlich immer unter Druck bzw. hatten Existenzängste und haben zu jedem Zeitpunkt einfach nur weiter gemacht. Ohne besonderes Ziel.
Jetzt sieht die Welt zum Glück anders aus und wir verbringen jede freie Minute mit den Kindern.
Mir ist seit einigen Jahren klar, dass das aktuell die schönste Zeit in meinem Leben sein wird und die versuche auszunutzen.
Für die ersten Jahre hätte ich mir einen anderen Start gewünscht und bin ganz bei Ihnen…
Jetzt zahle ich brav meine Steuern und werde der gesetzlichen Krankenkasse weiter treu bleiben.
Meine persönliche Sichtweise auf das Leben und die Einrichtungen teile ich zwischenzeitlich hier ungefragt. Wohlwissend, dass davon nur wenige hier hören wollen (übrigens auch nicht die Familien, die das klassische Lebensmodell leben).
Und falls ich irgendwann einmal Enkelkinder bekommen sollte, dann kommen ich noch einmal richtig groß raus :-).
Btw.
Ich profitiere als Vater sehr davon, dass meine Frau ebenfalls immer in Vollzeit gearbeitet hat und wir uns alles geteilt haben. Meine Töchter sehen mich als gleichwertige Bezugsperson. Für mich ist das mein größter Erfolg bisher…
Vielen Dank für den angenehmen und persönlichen Austausch! Starten Sie gut in das neue Jahr.
Danke.
Eine Frage hab ich aber doch noch: Sie schreiben vom gesellschaftlichen Fortschritt durch die Pandemie bezüglich Vereinbarkeit von Familie und Beruf. In Teilen mag das zutreffen. Aber wo gibt es da einen Fortschritt für die Supermarktkassiererin, den Paketboten, die Krankenschwester und die Altenpflegerin oder den Bauarbeiter? Ins Homeoffice können die ja nicht. Und aufgrund der wohl eher mittel bis mäßigen Bezahlung wird es da auch mit Teilzeit oder “einer bleibt erst mal zu Hause bei den Kindern”, nach wie vor nicht so ganz einfach sein. Auch die würden aber eventuell der Kinder zuliebe ganz gerne für eine Weile ein wenig kürzer treten – selbst dann, wenn es flächendeckend 24-Stunden-Kitas geben würde.
Sie merken, so ganz läßt mich das Thema doch noch nicht los.
Ist aber in Ordnung, wenn Sie nicht mehr weiter debattieren wollen. Ich weiß, dass meine Hartnäckigkeit da bisweilen sehr nerven kann.
Nein, die Hartnäckigkeit nervt nicht :-)!
Ich wollte Ihnen nur einen Ausstieg aus der Diskussion ermöglichen, damit Sie Ihren Vorsätzen wieder etwas näher kommen ;-).
Sie sprechen die RICHTIGEN Punkte und Berufsgruppen an.
Tatsächlich fängt da die Ungleichheit an und für uns als Gesellschaft ist das ein echtes Armutszeugnis. “Präsenzpflicht” haben viele Berufe. Einige werden aber noch schlecht bezahlt, wie Sie zurecht geschrieben haben.
Man könnte ja auch die Bedingungen in den Berufen noch weiter verbessern und den Arbeitgeber stärker in die Pflicht nehmen, wo Flexibilität und mobiles Arbeiten möglich ist. Dadurch KiTa-Kapazitäten freischaufeln und anderen Berufsgruppen Vorrang einräumen.
Ich weiß genauso wie Sie, dass gerade die Akademikerfamilien auf den KiTa-Platz bestehen und im Zweifel eine große Welle machen würden. Aktuell wurde das Einkommen für das Elterngeld gerade bei 175.000 € gedeckelt. Finden viele auch Leute blöd (hatte echt kürzlich mit einer schwangeren Kollegin dazu gesprochen) macht aber sicherlich Sinn. Für den einzelnen doof und wird auch wieder die alten Rollenbilder etwas zementieren.
Was spricht also dagegen, das Elterngeld am unteren Ende noch weiter zu differenzieren und höhere Beträge auszuzahlen?
Vielleicht muss man da ran – in der Pandemie hat man ja den Menschen in den systemrelevanten Berufen Priorität eingeräumt. Könnte man ja auch anders ausgestalten und den privilegierten Arbeitnehmern und Arbeitgebern mal was ins Hausaufgabenbuch schreiben…
Mal sehen, was Friedrich Merz so für die Familien und schlechter bezahlten Berufe im Köcher hat…ich habe da so eine Ahnung.
Ok. Da kann ich mitgehen.
Jetzt ist aber wirklich Schluss. 🙂
Ich korrgiere mich: Die Altersteilzeitphase begann bereits mit etwa 56 oder 57 Jahren. So der Eintritt in die Rente wohl bei jeweils 63 bis 65 Jahren liegt, je nachdem wie lang bei jedem einzelnen die passive u. aktive Altersteilzeit angelegt ist. Da gibt es ja unterschiedliche Varianten.
Der Klassenclown am Gymnasium?
Was ist mit dem Klassenclown an der “Mittelschulenresterampe”?
Mein Zuständigkeitsbereich waren lange Jahre die Drei- bis Sechsjährigen. Die haben ohne Ansehen von Herkunft, Geschlecht und sozialem Hintergrund von mir immer die Unterstützung bekommen, die ich ihnen im Rahmen meiner Möglichkeiten geben konnte. Das war sicher oft nicht genug, aber mehr ging halt nicht.
Gerade die “Sorgenkinder” habe ich sowoh im Alltag als auch im Zuge meiner Verantwortung für die Vorschulerziehung immer versucht besonders zu ermuntern, Dinge zu versuchen und sich nicht von Misserfolgen entmutigen zu lassen.
Ich weiß nicht, wie Sie auf die Idee kommen, mir da weise Ratschläge erteilen zu müssen.
“Ich weiß nicht, wie Sie auf die Idee kommen, mir da weise Ratschläge erteilen zu müssen”
Ich meinte ja nicht Sie persönlich, da ich ja weiß, dass Sie als Erzieherin tätig sind.
Mir ging es um das Arbeiterkind an den Gymnasien und daher um die LK dort.
In den weiteren Diskussionen habe ich ja auch “meine Sympathie” dafür durchblicken lassen, auch alle anderen Kinder zu fördern und nicht zu früh auszusortieren. Auch wenn ich in anderen Kommentaren gesagt habe, dass das recht komfortabel ist, so ganz unter Akademikerfamilien und dass an dieser Stelle Eltern und LK (am Gymnasium) gemeinsame Sache machen…
Das stand halt unter @Marion, deshalb fühlte ich mich zumindest mit angesprochen.
So, und jetzt noch unabhängig von allen (Neid?)- Debatten über angeblich verwöhnte Studenten, egoistische “Jungrentner” und
“Hochniveaujammereltern”:
Ich wünsche trotzdem allen ein gutes, zufriedenes und gesundes neues Jahr.
Außerdem entschuldige ich mich für meinen “Ausrutscher”, schließlich hatte ich versprochen bis zum Ende des alten Jahres und evtl. auch darüber hinaus, nicht mehr zu kommentieren.
Immerhin, bis zum 31.12 hab ich durchgehalten.
Mein Vorsatz fürs neue Jahr:
Nix mehr versprechen. 🙂
Ich versuch jetzt trotzdem mal wieder für ‘ne Weile die Klappe zu halten.
Das wünsche ich auch!
Sie sollten in jedem Fall nicht die Klappe halten, auch wenn es jetzt etwas ungemütlich für mich war.
Ich vertrete immer noch die Auffassung, dass auch hier im Forum zumindest alle betroffenen Gruppen vertreten sein und ihre Sicht der Dinge äußern sollten.
Viel Zuspruch / Verständnis / Interesse bekommt man dafür nachweislich nicht. Aber insbesondere die Stimme der Erzieher ist aus meiner Sicht wichtig…
🙂
@ stromdoktor und @marion
Danke für Ihre Geschichten! Ich habe beide mit Interesse gelesen und habe gedacht, dass jeder so seine eigene Geschichte hat, die ganz viel mit der heutigen Haltung – auch und gerade was die eigene Familie betrifft – daraus entwickelt hat.
Meine Geschichte ist übrigens auch die eines Arbeiterkindes, auch nicht gerade gepampert, was Geld und Rundrumbetreuung (Schlüsselkind) betraf. Vielleicht weil ich schon früh auf mich selber gestellt war und auch eigene Entscheidungen getroffen habe, habe ich eben eine gewisse Skepsis Leuten gegenüber, die meinen, alles müsse für jeden getan werden. Vielleicht hat es mich dahin gebracht, wo ich heute beruflich stehe. Auch von meinen Kindern erwarte ich, dass sie ihren Beitrag leisten (z.B. einen Nebenjob haben, der sie in die Lage versetzt, sich Wünsche zu erfüllen), sich selber um Dinge kümmern, die ihnen wichtig sind.
Mein Mann ist Hausmann und hat sich immer um die Kinder gekümmert (war super, als die Kinder klein waren!!), ich habe für das Auskommen gesorgt….es reichte, um ein kleines Häuschen zu bauen und für das Leben…..war okay, aber wir konnten uns nix außerordentliches leisten (ja, Marion unser Haus ist auch schick…aber eben nach und nach…..)
Urlaube? Den ersten haben wir dank meines Mannes gewonnen, die nächsten waren günstig und gut.
Um Status habe ich mich nie geschert, mir ist es völlig wumpe, wer mein Gegenüber ist…Hauptsache nett, nicht politisch verbohrt und offen….
🙂
Vielen Dank, dass Sie sich noch in den Austausch eingeklinkt haben.
An Ihren “Hausmann” konnte ich mich noch aus einem anderen Kommentar erinnern. Die weiteren Einblicke waren neu für mich.
Dann würde ich einmal zusammenfassen, dass man schon die individuellen Geschichten hinter den einzelnen Kommentaren kennen muss, um sich ein besseres Bild machen zu können. Ansonsten läuft man Gefahr, dass man die Beiträge nicht 100%ig einordnen kann.
Vielleicht haben wir ja eines gemeinsam:
Grundsätzlich zufrieden mit dem was man hat und der persönlichen Situation – allerdings nicht unbedingt mit jeder gesellschaftlichen Entwicklung.
Danke für den Austausch an Sie beide.
🙂
“Oh bitte, dass ist populistischer Scheiß! ”
Ja, die paar hundert Euro Gebühren und die paar tausend Euro Bafög pro Semester auf Regelstudienzeit, die sowieso niemand schafft, wenn man nebenbei noch arbeiten muss sind definitiv populistischen Scheiß.
Insbesondere die Vorgabe, die Prüfungen in Regelstudienzeit (plus etwas Aufschlag) zu absolvieren, kickt viele aus dem Bafög raus. Bei mir war es auch knapp…
Mein Kommilitone hat nachher Wohngeld bekommen und sonst nix. Den Rest hat er sich hinzu verdient.
Wer also 2-3 Semester länger braucht, der kann sich zwischen dem Ende des Studiums entscheiden und in das Bürgergeld gehen oder er macht was anderes.
“Mittelmäßige” Studierende werden jedenfalls nicht weiter gefördert.
Weiß auch nicht, was daran Populismus sein soll.
Muss man sich als Gesellschaft in Zeiten des Fachkräftemangels halt leisten können und wollen…
Wieso kann man das nicht schaffen? Ich kenne unglaublich viele meiner ehemaligen Kommilitonen (mich eingeschlossen), die das Studium in Regelstudienzeit geschafft haben und nebenbei viel gearbeitet haben….warum ist soll das so abwegig sein?
Ich habe nicht behauptet, dass man es nicht schaffen könne und noch weniger, dass es abwegig sei.
Viele schaffen es aber eben nicht ganz abgesehen davon, dass Sie am Kern der Aussage vorbeigelesen haben:
Das Studium in Deutschland ist (de facto) eben nicht kostenfrei. Das hatten Sie als “populistischen Scheiß” abqualifiziert.
Das Studium ist bis auf die Semesterbeiträge kostenlos. In den Semesterbeiträgen sind das Semesterticket und Verwaltungsgebühren enthalten.
Vor der Einführung des Semestertickets waren lediglich die Verwaltungsgebühren (damals ca 70 Mark) zu entrichten….
Wenn Sie so argumentieren (Studium ist nicht kostenlos), dann ist es Schule auch nicht, denn hier müssen Eltern nach dem Lernmittelfreiheitsgesetz auch Kosten tragen….
Sie schrieben, dass „Regelstudienzeit, die sowieso niemand schafft, wenn man nebenbei noch arbeiten muss“…..ich bezweifelte das….
Es gibt also tatsächlich Leute, die sich beschweren, dass sie von einem zinslosen Kredit die Hälfte zurückzahlen müssen. Aaahja.
Edit: Besonderen Spaß kann man wohl daran haben, dass das Semesterticket, das man bezahlen muss und nur für den Einzugsbereich der Uni gilt, dreimal so teuer ist wie das Deutschlandticket.
Populistischer Scheiß eben.
@Stromdoktor@GBS-Mensch
Sie beide scheinen sich ein Studium a la DDR zu wünschen, mit Stipendium und preiswerten Studentenwohnheimen und in Regelstudienzeit machbar 🙂
https://www.mdr.de/geschichte/ddr/alltag/erziehung-bildung/studium-studieren-ddr-100.html
https://www.uniturm.de/magazin/news/studieren-in-der-ddr-1328
Dummerweise nicht für die, die die SED-Diktatur als kritisch aussortiert hatte. “Die Hochschulen der DDR waren nicht nur Institutionen von Wissenschaft und Lehre. Noch mehr waren sie Orte, an denen stromlinienförmige Sozialisten ausgebildet wurden. Schon die Zulassung zu einem Studium war ein Mittel, um junge Leute zu disziplinieren.” Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/ddr-studieren-in-einer-diktatur-100.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Deshalb ja auch mein Ironie-Smiley 🙂 Aber trotzdem sollten Sie die beiden links gründlich lesen! Alles hat eben zwei Seiten und was Stromdoktor und GBS-Mensch für Vorstellungen haben … tscha, da stellt sich mir eben die Frage: Sozial- oder Sozialismus-Staat: 🙂
Ich habe nichts gegen die Errungenschaften des DDR-Systems in Sachen Gleichberechtigung / Gleichstellung, Betreuung, Sportförderung etc. bzw. stelle diese nicht in Frage.
Da profitieren viele Ecken in den neuen Bundesländern heute noch von und es funktioniert nachweislich auch in einem demokratischen System.
Die Erwerbsquote von Frauen und die Betreuungsquote von Kindern ist signifikant höher. Spitzensportler werden überproportional viele entwickelt.
Ich sitze hier in Niedersachsen und bin umringt von “Teilzeitmuttis”. Da wünsche ich mit manchmal ein anderes Selbstverständnis meiner Altersgenossen – bei Mann und Frau.
(Diclaimer: Nein, wir wollen unsere Kinder nicht abschieben.)
Also gerne funktionierende Strukturen übernehmen / wieder einführen (und selbstverständlich nicht an Linientreue festmachen.)
Bin da pragmatisch.
TEILZEITMUTTIS!!!!!! Kreisch!!!!!!!
Die sind nicht echt. Die wurden von ihren durch das Patriarchat verdorbenen Macho-Ehemännern ausgetauscht.
Wenn die sich beim Gemüseschnibbeln in den Finger schneiden quellen Drähte anstatt Blut hervor. Sie fangen zu stottern und zu ruckeln an und die Männer werden ganz nervös.
Danach verschwinden sie für ‘ne Weile – angeblich sind sie auf Wellness, oder so. In Wirklichkeit sind sie in der Werkstatt und werden repariert.
Das niedersächsische Modell ist aber noch nicht so ganz ausgereift, wenn ich da an “DIE FRAUEN VON STEPFORD” denke.
Die nächste Stufe wird wohl das Modell “Vollzeitmutti”, Doppelkreisch!!!!!!!!
Ich warne Sie, Dr. Strom.
Verschwinden Sie mit Ihrer Familie von da, BEVOR! auch Ihre Frau beginnt sich merkwürdig zu benehmen.
SIE sind ganz alleine dran schuld, dass ICH jetzt wieder nicht von dieser blöden Kommentiererei lassen kann.
Ich MUSSTE Sie schließlich vor der Gefahr warnen, in der Sie, umzingelt von Teilzeitmuttis, schweben.
geiler Kommentar!!! danke!!!
Ich habe doch extra für Sie die Anführungszeichen genutzt!!!
Damit Sie drüber weglesen können. 🙂
Die Macho-Ehemänner sind aber echt! Je unfähiger desto machomäßiger – so meine Analyse.
Spaß bei Seite:
Die Mädels in meinem Alter und vor allem heutzutage waren /sind alle super qualifiziert, haben die besseren Noten und die besseren Abschlüsse als die Jungs.
Warum sich das nicht im Verdienst und den Positionen widerspiegelt, liegt aus meiner Sicht an den Rahmenbedingungen und am Habitus der Männer.
Irgendwann wachen die nämlich vor dem Rechner nach dem Zocken auf, wollen eine Frau wie ihre eigene Mutti und soviel Geld wie der beste Kumpel.
Dann legen die sich ein paar Jahre ins Zeug und machen Karriere. “Mutti” hält den Jungs dann zu Hause den Rücken frei und kocht mittags “lecker” Essen.
Nicht ganz uneigennützig…man will ja die Nummer 1 bei den Kindern sein und braucht nach 13 Jahren Schule + 5 Jahre Studium auch mal eine kleine Auszeit
Alles andere kann man später ja noch machen…
Die Mütter müssen mal langsam anfangen, ihre Söhne richtig zu erziehen.
😉
“Also gerne funktionierende Strukturen übernehmen / wieder einführen (und selbstverständlich nicht an Linientreue festmachen.)
Bin da pragmatisch.” Danke! So sehe ich das auch. Und: Nein, ich will die DDR nicht zurück!
@Redaktion
Sie scheinen persönlich ganz schlimme Erfahrungen mit dem Leben in der DDR gemacht zu haben. Anders kann ich mir Ihre reflexhaften Bemühungen, mir zu erklären, wie das Leben in der DDR wirklich wahr, nicht erklären.Das tut mir wirklich leid für Sie. Was Sie schreiben, stand übrigens auch alles in den links. Die Mühe hätten Sie sich also sparen können, wenn Sie vorher gelesen hätten. Aber Reflexe zu unterdrücken ist schwer, ich weiß! 🙂
Wie das Leben in der DDR wirklich war? Wie Ihr Leben in der DDR war – das von Dissidenten war anders, was Sie ja regelmäßig hier ausblenden. So betreiben Sie Geschichtsklitterung. Gerne hier nachlesen:. https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Politisch-verfolgt-in-der-DDR-Zeitzeugen-beim-Buetzower-Haeftlingstreffen,haeftlingstreffen100.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Hier geht es nicht um Dissidenten, sondern um ganz normale Bürger der DDR….
Sind Dissidenten unnormal? Offenbar verstehen Sie den Charakter einer Diktatur nicht: Es kann jeden und jede treffen, der oder die in Ungnade der Herrschenden fällt. Gerne mal einen Blick nach Russland werfen: »Nicht alles, worüber man zu Hause spricht, sollte draußen laut gesagt werden. Das kann uns allen ein großes Unglück bringen.« Quelle: https://www.spiegel.de/geschichte/repression-in-putins-russland-die-menschen-tun-sich-schwer-damit-anzuerkennen-dass-der-staat-verbrecherisch-ist-a-8646f1a3-ab26-414f-a427-f7de56e6bf67
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ich wies darauf hin, dass dies hier nicht das Thema ist. Wieso biegen Sie immer wieder in diese Richtung ab, wenn irgendwer (vor allem @potschemutschka) auch nur das Wort DDR in den Mund nimmt respektive in die Tastutur haut…? Sie scheinen da wirklich getriggert zu sein….
Natürlich sind wir “getriggert” – freie Medien wie uns gibt es in einem Unrechtssystem nicht. Wir reden hier also über Existenzfragen, für manche Menschen jedenfalls. Wir sind immer wieder fassungslos, wie viele Leute (nach dem Motto: Aber die Autobahnen…!) gewillt sind, zwischen “guten” und “schlechten” Seiten einer Diktatur zu unterscheiden.
Das führt dann zu sowas: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/976/umfrage/ansicht-ob-hitler-ohne-den-holocaust-ansehen-geniessen-wuerde/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
https://www.bpb.de/themen/deutsche-einheit/lange-wege-der-deutschen-einheit/47560/die-ddr-ein-unrechtsstaat/
Zitate aus dieser Quelle:
“… Andere prominente SPD- Politiker unterschieden “zwischen dem gescheiterten System und den Menschen” (Peter Struck, SZ 11.-13.4.2009). “Die allermeisten Menschen, die in der DDR gelebt haben, hatten keinen Dreck am Stecken” (Franz Müntefering, SZ 14.4.2009). Ähnlich urteilte Wolfgang Thierse, damals Bundestagsvizepräsident: Die DDR sei ein Unrechtsstaat gewesen und gescheitert, ihre Bürger aber seien nicht gescheitert (SZ 11.-13.4.2009). Andreas Voßkuhle schließlich, seinerzeit Vizepräsident und heute Präsident des Bundesverfassungsgerichts, sagte, die DDR sei ein Unrechtsstaat gewesen, der nicht verharmlost werden dürfe. Doch hätten “die Menschen dort auch schöne Momente erleben” können (SZ, 11.-13.4. 2009).
Auch einstige Bürgerrechtler waren sich nicht einig. Der Theologe Friedrich Schorlemmer etwa warnte, gegen Merkel gewandt, davor, mit dem Begriff Unrechtsstaat die DDR zu dämonisieren. So werde man dem wirklichen Leben in dem untergegangenen Staat nicht gerecht. Anders sah dies Joachim Gauck, ebenfalls Theologe, bis 2000 Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen und nachmals Bundespräsident: …”
Sie schreiben aber nicht über Menschen, sondern über Politik – wie über die Studienförderung der DDR. Sie beschreiben die als vorbildlich. Und wir ordnen das dann ein. Herzliche Grüße Die Redaktion
Habe ich wirklich die Politik und die Studienförderung der DDR als “vorbildlich” beschrieben? Haben Sie die links vollständig gelesen?
Ich glaube, nicht mal reingeschaut. Ansonsten wäre die Reaktion mehr als unverständlich, zumindest für mich.
Ja, wie mein Leben (und das sehr vieler Menschen) in der DDR war – “das von Dissidenten war anders” (ja richtig und das bestreite ich auch nicht!), was Sie aber regelmäßig hier ausblenden, liebe Redaktion, ist das Leben von Millionen DDR-Bürgern, von dem Sie keine Ahnung, aber viel Meinung haben.
Und dass Sie die DDR mit Putins Russland auf eine Stufe stellen, zeigt mir, dass Sie weder von der DDR noch von Russland eine Ahnung haben, nur Ihr “Wissen” aus den Medien.
… Informationen, die Sie geflissentlich ignorieren. Ihre Welt endete offensichtlich an Ihrer Wohnzimmertapete und die Erfahrungen, die die Opfer des Regimes machen mussten, interessieren Sie bis heute nicht. Herzliche Grüße Die Redaktion
Welche Informationen ignoriere ich?
Ich dachte, Ihr Kommentar war ironisch gemeint
Ihnen fällt keine Demokratie ein, die ähnliches zu bieten hat?
Was genau meinen Sie mit “ähnliches”?
Mir würde es schon reichen, wenn Menschen, die etwas machen (Studium) Menschen, die nichts machen (Bürgergeldempfänger) bzgl. des sozioökonomischen Existenzminimums gleichgestellt werden.
Ja, dann muss man das eben bezahlen…so what….meine Kinder haben ein Deutschlandticket, mein Sohn hatte vorher ein NRW-Ticket….alles günstiger, als zu meinen Studienzeiten vor über 30 Jahren….
“Ja, dann muss man das eben bezahlen…”
Das ist eine besonders warmherzige und liebenswürdige Handlungsanweisung für Menschen am unt unterm Existenzminimum.
Dass da vorher noch niemand drauf gekommen ist.
Wer ist im Falle Ihrer Kinder denn “man”, wenn ich fragen darf?
Meine Kinder zahlen ihre Semesterbeiträge selber. Sollten sie das Geld dafür nicht haben, dann zahlen wir als Eltern dies.
Meine Kinder bekommen auch kein Bafög bzw. nur einen so geringen Satz, dass wir oder sie es eben selber zahlen müssen.
Ich erinnere mal daran, dass es vor der Einführung des Semestertickets jedem Studenten selber überlassen war, seine Fahrkosten zu bestreiten und es auch erst seit nicht allzu langer Zeit zunächst ein Bundeslandticket gab und daraus dann ein Deutschlandticket wurde….
Wie viel Empathie wünschen Sie sich denn?
“(…)dann zahlen wir als Eltern dies.”
Erinnert mich an ein Wahlplakat der PDS:
” Reiche Eltern für alle!”
Wie Sie sich denken können, wollte ich darauf hinaus.
“Ich erinnere mal daran(…)”
Geschichten von vorm Krieg mögen für die Erzähler unterhaltsam sein, helfen aber niemandem weiter.
Googeln Sie einmal “survivorship bias”.
https://youtu.be/y6n4i-_EGa0?si=kgHcm2x8mI0QgNAL
Passt zum Thema.
Studienkredit der KfW als Schuldenfalle. Da habe ich vor Kurzem schon was von gehört.
Studenten am unteren Ende des Existenzminimums bekommen den Höchstsatz Bafög und die Hinzuverdienstgrenze ist mehr als großzügig….
Also in NRW und in Niedersachsen gilt das Deutschlandticket….in welchen Bundesländern gilt das Semesterticket nur für den Umkreis rund um die Uni?
Das meine ich auch herausgelesen zu haben … wahrscheinlich St Moritz …. im Esplanade oder im 250tsd Euro Wohnschiff auf dem 5 Sterne Campingplatz am Ortsrand mit Gratis-Shuttle zum innerstädtischen 3Sterne-Restaurant … man muss ja schließlich nach dem Champagner- und Kaviarfrühstück mal was ordentliches essen können.
So eine billige Sozialneidnummer hätte ich dem Stromdoktor gar nicht zugetraut … der fährt doch sonst auch gerne mal mit dem Rad die Weser entlang.
In dem Sinne wünsche ich allen ein gutes Neues Jahr – v.a. auch Fräulein Rottenmeier – vllt trifft man sich ja mal unbekannterweise in der ostwestfälischen Metropole – besondere Grüße und Wünsche auch an Pit2020, Dil, Mary-Ellen, den Realist und dickebank ….
Vielleicht war ja auch Winterberg…dann könnten Sie mich auf einen Kaffee nach Ostwestfalen einladen.
Den Rest zum Sozialneid können Sie meiner Antwort an Marion und Fr. Rottenmeier entnehmen.
@Hysterican
Danke, Kollege!
Beste Wünsche und liebe Grüße zurück nach OWL in die Stadt, die es gar nicht gibt. 😉
Selbiges auch von mir an alle, die von dir genannt wurden, natürlich auch in die Stadt der “roten Rosen”. 🙂
@Marion: Der “gesunde” Umgang mit den digitalen Medien klappt doch immer besser! Noch ‘n Eierlikörchen auffe Achtsamkeit? 😉
@Dil: Schön, dass du kleiner Racker in den letzten Tagen hier mal wieder fleißig warst! … Kinder sind unsere Zukunft! 😉 Liebe Grüße auch an Fraulau!
Und nur um in der Neiddebatte auch etwas beitragen zu können:
Ich bin mit meinem schwarzen Humor und meinem gutaussehenden schwarzen (Jawoll!) Zwanzigjährigen (VW, “Sag’ doch einfach wir fahren Golf!” 😉 ) in den Schwarzwald gefahren.
Insgesamt also auf Linie, ganz konsequent.
…
Und jetzt alle so: “OMG !!! … Co²-Fußabdruck!” – Leute, BITTE! Ich bin nicht gelaufen, sondern gefahren! Das gibt keine Fußabdrücke – erst korrekt, genau und sinnentnehmend lesen, und dann aufregen. 😉 🙂 “Spässle!” wie mir hier im Schwarzwald sage tät’.
“Macht ihr mal alle ruhig so weiter!” 😉
Einfach schön, so eine richtige (virtuelle) Männerfreundschaft…
@Stromdoktor
“Heul leise, Chantal.” 😉
Was soll das denn Trauriges werden?
Neiddebatte “next level”? (Rhetorische Frage!!! 🙂 )
Bitte hoffen Sie nicht auf weitere Antwort, das hatte ich Ihnen doch bereits vor Monaten mitgeteilt.
Vielleicht finden Sie im Urlaub “echte” Freunde (m/w/d)?
Ich drücke Ihnen beide Daumen, ganz fest!
Liebe Grüße! 🙂
Meine Güte…Sie sind ein erwachsener Mann.
Sind Sie doch?
Aber das Kind im Manne will doch gerne angesprochen werden.
Oooh… the irony
“In dem Sinne wünsche ich allen ein gutes Neues Jahr – v.a. auch Fräulein Rottenmeier – vllt trifft man sich ja mal unbekannterweise in der ostwestfälischen Metropole – besondere Grüße und Wünsche auch an Pit2020, Dil, Mary-Ellen, den Realist und dickebank”
Sie wurden nicht explizit mit aufgezählt…
Ihre Fixierung auf mich ist sicherlich ganz normal… 😉
Der heult doch nicht, der ist nur nah am Wasser gebaut.
Und für die Dramaturgie ist ein wenig Wasserkraft immer ganz hilfreich.
No fraternisation!
Das Schöne am VW BUZZ ist doch, dass der Auspuff nicht direkt am Fahrzeug ist wie beim alten Bulli.
Aber gut, dass sie ihren Bulli nicht getragen haben, sonst wären die Fußabdrücke ja noch ausgeprägter:)
@dickebank
Bulli?
S.o.: “Sag’ doch einfach wir fahren …”
Typisch, mir wäre “Golfen” doch etwas zu snobistisch – aber ich bin ja auch nur während des Vorbereitungsdienstes verbeamtet gewesen. Und mit dem Tarifentgelt nach T-VL ist allenfalls Minigolf angesagt – also der kleine Golf, auch “Polo” genannt. Oder ist Ihnen “Polo” zu elitär?
@dickebank
“Golfen” geht ohne Tierleid (Polo-Ponys). 🙂
… da sind wir einer Meinung – nur anders als Sie denken:)
https://www.bdr-jugend.de/disziplinien/hallenradsport-2/radpolo/
Bin etwas spät dran, dennoch feinste Neujahrsgrüße zurück aus der Rote Rosen -Metropole! 😉
Ja, gerne! Als blind Date (anders geht es ja nicht ohne das Inkognito aufzugeben…)….das stelle ich mir lustig vor!
Na, da haben wir ja wieder das alte Schulmotto:
“Augen zu und durch!”
Herzliche Grüße und beste Wünsche gehen retour! 😉 Dankeschön!
Skiurlaub? Geht gar nicht.
Die Schulden vom Studium drücken zu sehr. (Scherz)
Manchmal weiß ich nicht, wie ich das alles einordnen soll.
Ich verstehe einerseits schon, dass es Eltern heute nicht leicht haben. Wirtschaftlich geht es eher bergab, alles wird teurer, irgendwie muss man Beruf und Familie unter einen Hut bringen, während gleichzeitig die Verlässlichkeit durch öffentliche Erziehungs- und Betreuungseinrichtungen schlechter anstatt besser wird.
Besonders schlimm ist das für Alleinerziehende und für Eltern, die keine Grosseltern in der Nähe haben.
Und ich weiß natürlich auch, dass es viele Menschen gibt, die mit ihren Jobs gerade so über die Runden kommen, die es sich nicht leisten können, weniger zu arbeiten, die sich kaum irgendeinen kleinen Luxus leisten können.
Gleichzeitig sehe ich in meinem Umfeld aber auch viele klassische Mittelstandsfamilien mit Vätern und Müttern in ganz normalen “Durchschnittsberufen” mit einigermaßen gutem Verdienst.
Kommt man zu denen ins Haus oder in die Wohnung, staune ich oft über die wirklich schicke Einrichtung, das technische Equipment, die ausgesprochen üppig ausgestatteten Zimmer der Kinder.
Man muss ein wenig sparen, z.B. beim Urlaub. Da fährt man mit dem Wohnwagen halt “nur” zum Campen nach Italien oder Kroatien oder Südfrankreich oder, der Gipfel der Askese – in den bayrischen Wald.
Mit Kindern “ist ja alles so teuer”, da muss man schon auf so manches verzichten.
Ich guck mich um und denke dann manchmal so für mich: “Wenn Verzicht so aussieht, dann will ich den auch haben.”
Und dann möchte ich am liebsten, ganz leise und schüchtern flüstern: “Ich war ungefähr zwölf, als ich mit meiner Familie das erste mal richtig Urlaub machte.”
Es ging in eine etwa 80km entfernte Einrichtung in der, gesponsert vom roten Kreuz kinderreiche Familien (ich hab vier Geschwister), kostengünstig Urlaub machen konnten. Für meine Mutter war das ein Traum:
Frühstück, Mittag- und Abendessen, und sie war nicht zuständig.
Wir unternahmen viele Wanderungen in die Umgebung, die sich landschaftlich nicht gravierend von der zu Hause unterschied. Ungefähr in der Mitte unseres dreiwöchigen!!! Aufenthalts dort, machten wir einen “Tagesausflug” zurück nach Hause – im heimischen Gemüsegarten mussten dringend die Bohnen geerntet, geputzt, gewaschen und dann eingefroren werden. Danach fuhren wir zurück und setzten den Urlaub fort.
Ansonsten sind mir keine weiteren Urlaube aus meiner Kindheit erinnerlich. Außer eines dreitägigen Aufenthalts in den Niederlanden, der auf einer Geschäftsreise meines Vaters gründete, zu der wir als Familie mit eingeladen waren.
Das Meer habe ich zum ersten mal mit Anfang zwanzig gesehen. Und im Flugzeug saß ich erstmals kurz vor Vollendung meines 50. Lebensjahres.
Ich habe nicht das Gefühl in Armut aufgewachsen zu sein.
Wir waren halt Durchschnitt. Einige meiner Klassenkameraden machten damals schon ab und zu Ferien am Meer oder in den Bergen, die hatten aber weniger Geschwister als ich.
Wie gesagt, wir waren nicht arm, sondern für damalige Verhältnisse halt eine klassische, (etwas kinderreichere) Mittelstandsfamilie.
So, jetzt hat Omma aber genug vom Krieg erzählt.
Was ich damit sagen will ist, dass ich manches “Gejammer auf hohem Niveau” nicht mehr hören kann.
Ja – Eltern sein in diesen Zeiten ist nicht leicht, das sehe ich ein.
Aber manches machen sich die Menschen heute auch selber schwer. Da herrscht bei dem ein oder anderen so eine Verkniffenheit, eine Verkrampftheit, da muss das Leben von der Wiege bis zur Bahre durchgeplant und durchgetaktet sein – und dann wird das Kind krank und das Kartenhaus bricht zusammen.
Oder das Kind schaffts nicht aufs Gymnasium – oh Gott, endet es jetzt unter der Brücke?
Von meinen acht Nichten und Neffen haben fünf Abitur und Studium, drei mittlete Reife und Berufsausbildung. Allen geht es gut. Alle machen ihren Weg.
Manchmal möchte ich einigen besonders verkrampften Exemplaren der heutigen Elterngeneration zurufen: “Macht euch mal ein bißchen locker. Euch gehts noch ziemlich gut.
Wenn ihr weniger Stress haben wollt, tretet etwas kürzer und macht einmal im Jahr Urlaub im bayrischen Wald. Irgendwann sind die Kinder groß, dann könnt ihr wieder im Sommer mit dem dicken Wohnmobil durch Skandinavien reisen und im Winter die Weihnachsfeiertage in Thailand verbringen.” So, wie ihr es als Singles oder als junges Paar bevor die Kinder kamen, gemacht habt.
Ey, er ist doch nur in Winterberg….da kann man auch eine Tagestour hinmachen….
Da war ich schon ein paar Mal…bzw. in der Gegend.
Für Ihr Blind-Date mit @Hysterican empfehle ich aber Siggi’s Hütte in…
Wo ist Siggis Hütte?
Hab’s gegoogelt….ist mir zu weit 😉 Es gibt auch in der Stadt gute Locations…..
Okay. Wenn Sie dann bis zum 25.02. warten, dann wäre ich auch vor Ort. DFB-Pokal. Ich halte es allerdings mit dem Gegner.
Welche Kneipe empfehlen Sie?
Sind Sie irre? Wenn auf der Alm die Hölle losbricht und alle Fans die raren Parkplätze und alle Bahnen verstopfen, sehe ich zu, dass ich pünktlich aus der Stadt rauskomme und in meinem beschaulichen Zuhause ankomme….
Wie wäre es mit Meyer Zwo? So auf ihrem Rückweg?
Fahre zwar nicht Richtung Norden in die alte Heimat, sieht aber gut aus!
Bitte nur bedenken, dass es unter Umständen eine Verlängerung geben könnte 🙁
Oh ha…..daran habe ich nicht gedacht….
Ist wie im Schullebem, erst braucht es eine Aufstiegshilfe und danach kommt mit einigen Ausrutschern am Ausgangspunkt wieder an.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/So-viel-Geld-haben-Rentner-wirklich-article24756651.html
Die Statistik wollte ich noch nachliefern.
“Die “guten” Zeiten der Solidargemeinschaft sind schon lange vorbei.
Familien haben keine Lobby. Auch nicht hier.”
Das einzige, was hier Lobby hat, sind die Indsturie und die Banken. “Alles für den Export!”. Thyssen Krupp jammert ja auch schon wieder, die 2 Millairden für den Wasserstoff-Schwachsinn letztes Jahr haben wohl nur kurz gereicht…
Ach ja, was meinen Sie zu VW?
Lohnerhöhungen, die keine sind und für den “sozialverträglichen Abbau” der Arbeitsplätze genutzt werden sollen? Immehrin 5.5% PRO JAHR BIS 2030.
Was ist dann 2030? Sptingen die Löhne der VW-Angestellten dann um knappe 38% nach oben, da ja nichts mehr “zurückgehalten” werden muss? Werde daraus nicht schlau…
“Was ist dann 2030? Sptingen die Löhne der VW-Angestellten dann um knappe 38% nach oben, da ja nichts mehr “zurückgehalten” werden muss? Werde daraus nicht schlau”
Die Frage habe ich mir auch gestellt.
Letztlich werden wohl die Reallöhne sinken. Bis 2026 (oder 2027) soll es ja keine Erhöhungen geben können. Danach abhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung.
Gibt ja nur zwei Szenarien:
Entweder geht es auch zukünftig um die Existenz und man hat die endgültige Entscheidung über Lohnkürzungen nur vertagt, oder man ist dann Weltmarktführer und kann die deutschen Werke wieder durchschleppen.
Faktisch hat man einfach die Anzahl der MA reduziert und damit Kosten gesenkt. Weniger Leute in den Regionen bekommen dieses Wohlstandsniveau zukünftig und die verbleibenden müssen effizienter produzieren.
Vermutlich reicht das nicht aus…
https://www.igmetall.de/tarif/tarifrunden/tarifrunde-volkswagen-2024
Hier mal eine Übersicht zu den Vereinbarungen bei VW.
Einige Sachen bleiben für mich dennoch unklar.
Gebe Ihnen Recht bis auf die Rentner. Die haben oft ihr Leben lang gearbeitet, durch den Euro die Rente praktisch halbiert bekommen und sollen sich ruhig die Sonne gönnen. Bei Ihnen klingt es so, als sollen die Alten Flaschen sammeln gehen.
Danke!
Habe das versucht, noch etwas zu konkretisiere – weiter oben.
“Und auf den spanischen Campingplätzen sitzen die Renter im Winter in ihren 250.000 € Wohnmobilschiffen”
Keine Sorge, so effektiv ist der Deutsche Staat nicht. Neben guten Renten haben wir noch einiges an Altersarmut nebenher 🙁
https://www.destatis.de/DE/Methoden/WISTA-Wirtschaft-und-Statistik/2007/10/geld-immobilien-rentner-102007.pdf?__blob=publicationFile
Ich präzisiere:
“Sitzen die Pensionäre.”
Diese Statistik macht mich sprachlos.
Nun, viele Rentner sind halt nicht einzig und allein auf die Zahlungen aus der GRV als Altersversorgung angewiesen.
Ich will hier nicht negieren, dass es viele – vor allem Rentnerinnen – mit minimalen Rentenansprüchen gibt, die auf die Grundsicherung im Alter angewiesen sind. Interessant wäre zu erfahren, welche gesetzlichen Regelungen aus der Vergangenheit ursächlich dazu geführt haben. Mir fallen das Unterhaltsrecht im Scheidungsfall sowohl auf dem Gebiet der ehemaligen DDR als auch der BRD ein. Ebenso gehört im Falle der BRD die Möglichkeit dazu, sich die Rentenansprüche der Frauen im Zuge der Eheschließung als Ehestandsdarlehen auszahlen zu lassen. Ein weiteres Kapitel sind “steuerfreie” Einnahmen im Sinne nicht versteuerter und somit sozialabgabenfreier Einkünfte aka Schwarzarbeit. Letzteres gibt es trotz sozialversicherungspflichtiger Minijob-Regelungen heute noch im privaten Bereich in erheblichem Ausmaß.
Schwarzarbeit wird für die Gesellschaft nämlich nicht wegen der nicht abgeführten MWSt teuer, sondern wegen der einbehaltenen Sozialabgaben. Bei all den Untersuchungen zur Altersarmut fehlt mir eine Aufschlüsselung der Kriterien für die Altersarmut nach nachvollziehbaren Gründen, außer dass die betreffenden Rentner*innen während ihres Beruflebens schlecht bezahlte Tätigkeiten inne hatten.
Sehr interessanter Beitrag.
Falls Sie da weitere Ursachen identifizieren, dann teilen Sie die gerne hier.
Ich habe weiter oben noch ein paar Quellen nachgeliefert, wie der Status Quo so aussieht.
Erste Erkenntnisse:
Betrachtet man nur die gesetzliche Rente, dann sind mehr Menschen “arm” als in der Realität.
Bezieht man weitere Einkünfte mit ein (beispielsweise Betriebsrenten,
Rendite aus Vermögen ), dann sieht es bereits anders aus. Vermögen (abbezahltes Haus) wird übrigens auch grundsätzlich nicht bei der Einsortierung berücksichtigt.
Zudem wird vielfach nicht differenziert, dass geringe Rentenansprüche (zumeist Frauen) durch hohe Ansprüche (zumeist Männer) innerhalb eines Haushaltes kompensiert werden.
Hier würde ich eine Ursache sehen. Verstirbt der Partner, bezieht man ja nur noch “Witwenrente”. Stirbt der Partner zu früh, wird auch unterschieden zwischen “kleiner und großer Witwenrente” (so habe ich es in Erinnerung).
Nach meiner Auffassung wird das Bild des armen Rentners (besser der armen Rentnerin) politisch bewusst gezeichnet.
Damit spricht man gleich alle (Wähler aus der Altersgruppe) an und jeder freut sich über die Erhöhung in der nächsten Legislaturperiode….
Frau Schnitzlers Lösung für alles war doch die Aussage, dass es jährlich einer Million Zuwanderer bedarf. Dann wird das wohl schon.
Aber im Kontext dieses Beitrags dürfen die dann wohl keine Kinder mitbringen.
Das Land bringt die sozial eingestellten, mit geringem Gehalt zufriedenen und selbstlos den Interessen anderer dienenden Personen nicht mehr in so hohem Maße hervor, wie sie nachgefragt würden. Daher müssen sich die – in der Regel gut dotierten und mit Kinderfrauen etc. ausgestatteten – Verantwortlichen etwas einfallen lassen. Bin sehr neugierig, was das sein wird.
… und weil Hattie u.a. danach fragte: Auch diese Meldung z.K.
LG!