OELSNITZ. Eine Schule im Erzgebirge steht unter Schock. Nach massiven Bedrohungen durch vermummte Rechtsextreme hat eine Lehrerin in Oelsnitz ihre Schule vorzeitig verlassen. Die Polizei ermittelt, während die Schulleitung zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergreift.

Eine Lehrerin an einer Oberschule in der Kleinstadt Oelsnitz (Erzgebirge) hat ihre Schule vorzeitig verlassen, nachdem sie im Januar Opfer rechtsextremer Bedrohungen wurde. Laut einem Bericht von Zeit Online lauerten drei vermummte Personen der Lehrerin an ihrem Parkplatz auf, beleidigten sie und bedrohten ihr Leben. Zudem zeigten die Unbekannten ihr die Reichskriegsflagge, wie die Leitung der Oberschule laut dem Medienbericht mitteilte. In einem Statement der Schule spricht der Schulleiter Kay Hertel im Namen des Kollegiums von einem „feigen Angriff“.
Ursprünglich wollte die Lehrerin die Schule erst im Sommer verlassen, doch nach dem Vorfall bat sie um eine vorzeitige Versetzung. Die Polizei ermittelt nun wegen Bedrohung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
„Wir schicken dich ins KZ!“
Die Lehrerin, die anonym bleiben möchte, äußerte sich gegenüber Zeit Online zu der Tat. An dem besagten Abend sei sie noch in der Schule gewesen, um den Unterricht vorzubereiten. Die Täter hätten unter anderem den Satz gerufen: „Wir schicken dich ins KZ!“ Sie habe daraufhin den Schulleiter angerufen, der die Polizei informierte.
Die Oberschule Oelsnitz ist seit Jahren mit rechtsextremen Vorfällen konfrontiert. Laut dem Bericht von Zeit Online wurde die betroffene Lehrerin bereits mehrfach Ziel von Anfeindungen. Schulleiter Hertel spricht außerdem von Vorfällen wie Hakenkreuz-Schmierereien in der Schule. Ihm sei bewusst, dass Rechtsextremismus in der Region ein Problem sei, so Hertel. Es gebe Elternhäuser, „die tendieren in eine rechtsradikale Richtung und geben dieses Denken an ihre Kinder weiter.“ Der Schulleiter hofft nun, dass die Täter bald gefunden werden. Sollte sich herausstellen, dass jemand aus der Schülerschaft in die Tat involviert war, „ergreifen wir die härtesten Ordnungsmaßnahmen, die uns zur Verfügung stehen“, erklärte Hertel gegenüber Zeit Online.
Bereits Präventionskonzepte etabliert
Das sächsische Kultusministerium erklärte auf Anfrage zu dem Fall, dass es in Sachsen „umfangreiche Maßnahmen in dem betreffenden Bereich“ gäbe. Ein Sprecher verwies gegenüber Zeit Online außerdem darauf, dass es Präventionskonzepte für Schulen gebe und dass man die politische Bildung in den Lehrplänen verstärkt habe.
Insgesamt ist die Zahl rechtsextremer Vorfälle an Schulen gestiegen und immer wieder berichten Medien über besonders schwerwiegende Vorfälle. In Duisburg blieben Anfang April mehrere Schulen geschlossen, nachdem anonyme Mail von einem mutmaßlich rechtsextremen Absender eingegangen waren (wir berichteten). Im März hatte an einer Berufsorientierenden Oberschule (BOS) im brandenburgischen Spremberg ein Schüler seine Lehrerin angegriffen – zuvor war die Lehrerin von dem Schüler rassistisch beleidigt worden. Wie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) berichtete, gibt es auch an dieser Schule seit Jahren immer wieder extreme Vorfälle mit Beleidigungen, Pöbeleien und rassistischen Aktionen.
Ein anderer extremer und bekannter Fall ist die Oberschule in der Brandenburgischen Stadt Burg, wo mehrere Lehrer*innen im Verlauf einiger Monate kapituliert und die Schule verlassen haben (wir berichteten). Als Konsequenz aus den Vorfällen beschloss der Landtag in Potsdam Anfang Januar mit einem neuen Schulgesetz, dass Brandenburger Schulen schneller als bisher auf Rechtsextremismus reagieren müssen. Zudem erhalten Schulen eigene Finanzmittel, etwa für die Ausweitung von Ganztagsangeboten oder Demokratiebildung. Die Amadeus Antonio Stiftung verglich damals die rechtsextreme Szene im Spreewald mit organisierter Kriminalität: „In Burg und der gesamten Region bis hin nach Cottbus hat sich eine bestens organisierte und hoch aggressive Szene aus Neonazis, Hooligans, organisierter Kriminalität und rechtsextremen Unternehmern etabliert.“ Und weiter hieß es in dem Statement: „Wer hier über Rechtsextremismus spricht und diesen als Problem benennt, macht sich selbst zum Ziel von Anfeindungen, Drohungen und Gewalt.“ News4teachers
Ja, was sagt da ein linker boomer dazu ? ( von Gnaden eines anderen Foristen so bezeichnet ) 🙂
Der ganz normale Mensch und Lehrer sagt
Man soll ja erst verbal stop sagen.
? Ne: meine Haut ist mir wichtiger, ab, weg und Anzeige.
Ja, man sollte endlich drastische, wirklich effektive Strafen verhängen
( Knast, Geldstrafe, kein dududu)
Da haben sie nämlich vollkommen recht in Mainz ” Kritik kam auch von der SPD Mainz-Oberstadt, die rechtliche Schritte gegen die Verbreitung rechtsextremen Gedankenguts an Schulen forderte.”
In Thüringen könnte es sogar gefährlich für die Exekutive werden; dort sind sich zu viele einig, dass sie rechts im Recht sind.
Die Lehrerin wollte die Schule ja schon recht bald verlassen. Gibt es Gründe dafür? Ist bekannt, weshalb sich diese kognitiven Höchstleister gerade diese Lehrerin ausgesucht hatten?
(Die Höchststrafe für Schüler ist die Versetzung an eine andere Schule, was sowohl diesen Schülern vermutlich recht egal ist und die betroffene Schule richtig “toll” finden wird. Ich bin eher für Sozialstunden in hoher Anzahl, was aber Jugendgerichte entscheiden müssten.)
“Ist bekannt, weshalb sich diese kognitiven Höchstleister gerade diese Lehrerin ausgesucht hatten?”
Sie wurde von Rechtsextremen bedroht, wahrschlich sprach sie sich für Respekt und Menschenrechte aus.
Möglich. Die Frage ist nur in welcher Form und welchen Stand sie als Lehrerin generell in der Schule hatte.
Schrecklich, wie sich der Rechtsextremismus breit zu machen versucht.
Dabei feige wie immer: zu dritt auf eine einzelne.
Ich drücke die Daumen, dass Kollegium, Schülerschaft und Eltern der Frau den Rücken stärken – schon traurig, dass ich nicht sicher davon ausgehen kann (siehe Burg) 🙁
Da hat die betroffene Lehrerin den Leitfaden verstanden und die Flucht gewählt. (https://www.news4teachers.de/2025/04/gewalt-gegen-lehrkraefte-ministerium-will-hilfestellung-bieten-und-raet-zur-flucht/).
Aber zum Vorfall hier: Für solche Fälle braucht es nicht Demokratiebildung oder ähnliche Alibiaktionen, sondern schlicht ein Strafrecht, dass solche Menschen aus dem öffentlichen Raum entfernt. Natürlich nicht für immer, aber es muss klar werden, dass zur Freiheit auch die Bereitschaft gehört, andere Menschen in Frieden zu lassen. Sich also so zu benehmen, dass niemand Angst haben muss, einem nachts alleine zu begegnen.
Wer dazu nicht bereit ist, muss irgendwann vor der Wahl stehen, ob er freiheitsbereit ist oder eben nicht.
Eine Lehrerin geht, aber viele Lehrer bleiben. Kann es sein, dass die rechte Gesinnung auf vor deren Köpfen nicht Halt gemacht hat?
Dafür müsste man das Wahlverhalten der Lehrer mit den Wahlergebnissen am Schulstandort und den Wohnorten der Lehrer abgleichen. Gleichgültigkeit oder Resignation halte ich auch für möglich.
In bestimmten Regionen haben etwa 30% der Wahlberechtigten die Farbe Blau gewählt, eher noch mehr, also geschätzt mindestens jeder dritte Lehrer… Habe ich jetzt ein Tabu angesprochen?
Von NRW lernen! Da gibt es doch eine tolle Handreichung:
„Nutzen Sie Halt – Stopp-Rufe mit einer energischen Körpersprache.“
Und schon löst sich das Problem.
„Wir schicken dich ins KZ!“ ist doch nur eine Beleidigung. Da muss man mit der Schulleitung eben eine gute pädagogische Maßnahme finden. Z.B. eine Ermahnung oder ein erzieherisches Gespräch.
Ansonsten einfach die Flucht wählen … ok, das macht sie jetzt ja auch.
Dankt mir ruhig später für die guten Ratschläge.