
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke hält die geplante zusätzliche Unterrichtsstunde für Lehrer für notwendig – auch wenn die Kritik dagegen zunimmt. «Ich glaube aber, dass wir, wenn wir die Qualität in den Schulen verbessern wollen, uns schon fragen müssen, warum in Brandenburg ein Lehrer eine Stunde weniger pro Woche vor einer Klasse steht als in Berlin», sagte der SPD-Politiker im Gespräch.
Woidke sieht die Pläne auch als Mittel gegen immer mehr Seiteneinsteiger, vor allem auf dem Land. «Wir haben heute schon in Berlin-ferneren Regionen 60 bis 70 Prozent Quereinsteiger in einer normalen Schule und wir können nicht zulassen, dass dieser Anteil in Zukunft auf 100 Prozent steigt», sagte er. «Deswegen ist es auch notwendig, dass hier die Lehrerinnen und Lehrer so weit von anderen Aufgaben befreit werden, dass sie diese eine Stunde länger in der Woche vor der Klasse stehen können.»
Unterrichtsstunde ist Teil von Einsparungen
In Brandenburg herrscht Lehrermangel. Die Lehrerinnen und Lehrer im Land sollen künftig eine Stunde mehr unterrichten, dafür aber von anderen Aufgaben entlastet werden. Bisher fallen an Grundschulen 27 Stunden pro Woche und an Oberschulen, Gesamtschulen und Gymnasien 25 Stunden pro Woche verpflichtend an. Mit einer Stunde mehr wäre das Niveau der Wochenstunden in Berlin erreicht.
Die zusätzliche Unterrichtsstunde – die zum zweiten Halbjahr des nächsten Schuljahres kommen soll – bringt Einsparungen in schwieriger Finanzlage. Sie soll nicht für Lehrer an Förder- und Berufsschulen sowie an sozialen Brennpunktschulen gelten.
Gewerkschaft rechnet mit vollen Klassen
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) befürchtet zunehmende Probleme in den Schulen. «Wir haben im nächsten Schuljahr 3.000 Schüler mehr im System», warnte der Landesvorsitzende Günther Fuchs. Damit würden die Klassen noch voller. «Normalerweise hätte man mehr Stellen zur Verfügung stellen müssen.»
Für das nächste und übernächste Schuljahr sind etwas weniger Stellen für Lehrkräfte im Doppelhaushalt des Landes geplant. Ein vorläufiger Einstellungsstopp wegen eines Kassensturzes hatte für zusätzliche Kritik gesorgt.
Landesschülerrat befürchtet Abschreckung
Die Schülerinnen und Schüler warnen davor, dass der Schritt potenzielle Lehrer verschrecken könnte, die dringend gebraucht werden. «Man macht damit den Beruf nicht attraktiver», sagte der Sprecher des Landesschülerrates, Stefan Tarnow. «Das ist für uns aktuell die größte Sorge.» Er gehe auch nicht davon aus, dass die geplante Entlastung die zusätzliche Unterrichtsstunde voll ausgleichen werde.
Der Schülerratssprecher hält die Schulen für unterfinanziert. «Wir merken jeden Tag an den Schulen, dass das Geld hinten und vorn fehlt bei Personal und Ausstattung», sagte Tarnow. Er kritisiert auch eine fehlende Information des Ministeriums über die zusätzliche Unterrichtsstunde: «Die Kommunikation ist gescheitert.» Der 19-jährige Tarnow ist Schüler des Paul-Gerhardt-Gymnasiums in Lübben (Landkreis Dahme-Spreewald). News4teachers / mit Material der dpa
Koalition prüft eine Pflichtstunde mehr für Lehrkräfte (will aber woanders entlasten)
Das ist die Lösung! Man trägt den Krug einfach so lange zum Brunnen, bis er bricht.
Weiß doch jeder, dass das immer am besten ist.//
Aha. Die ach so hochgelobten Seiten- und Quereinsteiger gefährden die Qualität des Unterrichts. Die grundständig Ausgebildeten müssen demnach ran.Wie kam es nochmal dazu, dass man teilweise “60- 70%” dieser oft in anderen Berufen gescheiterten Existenzen in den Schulen hat?
“ran.Wie kam es nochmal dazu, dass man teilweise “60- 70%” dieser oft in anderen Berufen gescheiterten Existenzen in den Schulen hat?”
Vielleicht weil es zu viele gescheiterten Lehrerexistenzen gibt?
Exorbitante Teilzeitquoten, exorbitante Frühpensionierungen und andere Sperenzchen.
“Teilzeitquote bei Lehrkräften auf 42,3 % im Schuljahr 2022/23 gestiegen – Statistisches Bundesamt” https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/01/PD24_N002_21.html
https://www.zeit.de/news/2024-10/13/mehr-als-80-prozent-der-lehrkraefte-gehen-frueher-in-pension
Dann wäre es aber doch wünschenswert, die 100% Seiten-/Quer… zu erreichen. Da reißt wohl die Argumentationskette, nicht wahr.
Denken Sie, dass Sie mit Ihrem Geschimpfe einen einzigen älteren Kollegen halten, einen einzigen neuen Kollegen hinzugewinnen können.
Toi, toi, toi
Das Geschimpfe, die Herabwürdigung begann im Ausgangskommentar. Bleiben Sie einmal ehrlich. Vielen Dank!
Was Teilzeitquote betrifft…nach erfolgreicher Emotionalisierung und Feminisierung des Schulwesens in weiterführenden Schulen liegt die absolute Frauenquote (im gebärfähigen Alter, Mutterphase) bzw. Männerquote bei…
…
aaaacccchhhhh soo! 😀
Danke, next.
Geliefert wie bestellt.
Das ist natürlich beklagenswert, wenngleich auch folgerichtig. Warum die teilzeitnotwendige oder teilzeitbegründende “Mutterphase” sich regelmäßig bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres hinziehen muss, leuchtet mir allerdings nicht ein.
Da scheinen mir die Kinder einfach eine vorgeschobene Begründung zu sein
Sagen wir so: Es ist eine gern genommene Begründung, weil es die einzige ist, die einfach so durchgeht.
Allein an unserer Schule betreuen fünf KollegInnen seit mehreren Jahren ihre unterstützungsbedürftigen Eltern und brauchen die Teilzeit dafür dringend. Alle fürchten den Tag, an dem das jüngste Kind 18 wird und diese nicht mehr bewilligt wird.
Für Elternpflege müssen nämlich andere Anträge gestellt werden, Pflegestufen nachgewiesen, ärztliche Attests beschafft – und dann ist überhaupt nicht sicher, ob der Antrag bewilligt wird.
Wenn man nicht nachweisen kann, dass man der einzige (oder zumindest Haupt-)pflegende ist, hat man meist keine Chance.
Zwei Stunden Ermäßigung bringen´s nicht.
Und dass sich nach Antragstellung im Januar die gesundheitliche Situation und der Betreuungsbedarf bis zum neuen Schuljahr möglicherweise gravierend verschlechtert haben, wird überhaupt nicht berücksichtigt.
Warum ist es eigentlich so verpönt, wenn jemand (m/w/d) nur Teilzeit arbeitet? Es ist doch noch gar nicht so lange her, dass es (v. a.im Westen) normal war, wenn Frauen nur Hausfrau waren? Gilt “böse TZ” nur für Lehrer?
Diese Frage stelle ich mir unabhängig von der Notwendigkeit, dass Kinder ü12 Jahren betreut werden müssen. Müssen sie mMn. nicht (jedenfalls nur wenige). Aber es sollte doch jedem (m/w/d) selbst überlassen sein, wieviel er arbeiten will (wenn das in der Partnerschaft finanziell und anderweitig = familiäre Arbeitsteilung, geregelt ist). Warum wird immer auf Teilzeit-Lehrer eingehackt? Wie sieht das bei anderen Berufsgruppen aus?
Das können Sie sich doch denken, oder? Das sind politische moves….. Vor nicht allzulanger Zeit war sogar noch eine „Herdprämie“ im Gespräch, damit ein Elternteil gerne noch länger zuhause bleiben sollte. Das Recht auf Teilzeit wurde gesetzlich verankert. Warum? Ganz einfach, wenn nicht genug Arbeitsplätze (so wie vor nicht allzu langer Zeit) vorhanden sind, dann drängt man Menschen dazu, weniger zu arbeiten. Nun ist es aber so, dass überall Arbeitskräfte fehlen und daher ist nicht nur die Herdprämie gänzlich vom Tisch, sondern auch auch TZ verpönt.
Für Schule ist zu bemerken, dass ein Stundenplan nur funktioniert, wenn es genügend Köpfe gibt. Mit nur und ausschließlich VZ-Kräften, wird es schwer alle Fächer gleichermaßen zu bedienen. Es sei denn, es gibt einen guten Überhang, so dass Teamteaching und Vertretungsreserve herausspringt…..aber im Augenblick undenkbar….
“… das sind politische moves …” LOL! Es gab da mal einen Begriff für: “Wendehälse”. Oder “Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt!” Nur blöd, wenn viele Menschen ein gutes Gedächtnis haben und sich dann über die “moves” in der Politik wundern. 🙂
Naja, so würde ich das nicht begreifen, denn politische moves entspringen ja aus Notwendigkeiten. Es wäre ja auch nicht richtig, nicht zu reagieren. Ich finde nur oft die Begründungen sehr seltsam.
Wenn es Z.B. nicht genug Arbeitsplätze gibt, dann kann man das auch so benennen und muss den Leuten nicht erzählen, wie wichtig es ist, dass das Kind die ersten Jahre besser zuhause aufgehoben ist. Im umgekehrten Falle kann man auch sagen, dass wir eklatanten Fachkräftemangel haben und alle mit anpacken müssen und daher bitte alle Kinder so früh wie es irgendwie geht in eine Kita zu stopfen….
Bürger sind nicht doof, die meisten verstehen schon, warum und weshalb dieses oder jenes gerade wichtig ist, geändert werden muss, etc.
Ja, so könnte man es ehrlicherweise ausdrücken. Warum macht man es dann nicht?
Da dürfen Sie mich nicht fragen… 🙂
Das ganze ist ja noch viel irrer. In NRW haben die lehrkräfte im Primarbereich 28 Deputatsstunden. Eingangsklassen haben in der Regel 20 bis 22 Wochenstunden Unterricht. Selbst die Abschlussklassen haben in der Regel nicht mehr als 24 Stunden Unterricht in der Woche. Grundsätzlich wird an Grundschulen Klassenlehrerunterricht erteilt. Lediglich in einigen Fächern und vor allem im vierten Jahrgang gibt es stundenweise Fachlehrerunterricht. Letzteres um die Grundschüler*innen an den fachlehrerunterricht an weiterführenden Schulen zu gewöhnen.
Bleibt die Frage offen, wie das jetzt an einer dreizügigen Grundschule aussieht. Gebraucht werden einschließlich SL und Stelli, die ja ebenfalls als KL eingesetzt werden, noch 10 weitere Klassenlehrkräfte.
Das sind 336 Lehrerstunden je Woche. Für die gesamte Schullleitung gibt es im besten Falle 16 Ermäßigungsstunden. Für andere Aufgaben innerhalb der Grundschulen sind mir außer den Entlastungen für Schwerbehinderte und Ältere keine nennenswerten Stundenermäßigungen bekannt.
Die 12 Klassen haben laut Stundentafel in toto so um die 270 Unterichtsstunden je Woche. Packen wir noch 20 Ermäßigungsstunden je Woche obendrauf, dann kommen wir auf maximal 300 Wochenstunden. Dem stehen aber 336 Lehrerstunden gegenüber. Es gibt also einen Überhang von 36 Stunden, wenn alle Vollzeit arbeiten.
Gehen wir davon aus, dass die beiden Kräfte der SL Vollzeitbeschäftigte sind (wer den Job in TZ macht, muss einen leichten Schaden haben), dann teilen sich die 10 verbliebenen Lehrkräfte die 36 Wochenstunden. Das wiederum bedeutet, dass mindestens fünf Lehrkräfte eine Drei-Viertel-Stelle innehaben können oder zwei eine halbe sowie eine weitere eine 75%-Stelle oder im Durchschnitt alle eine um 3,5 Wochenstunden verringerte Stelle innehaben.
Mein rechenexempel gilt natürlich nur für Schulen mit einer 100%igen Stellenbesetzungsquote. Ist jetz hoffentlich jedem klar, warum das Land kein Interesse an der 100%-Quote hat. Wobei die im Mutterschutz und der Erziehungszeit befindlichen Lehrkräfte zur Sollbelegschaft zählen, also in vollem Umfang mit eingerechnet werden.
SchIPS-Daten sind nur mit großen Mengen Alkohol in plausibler Art und Weise nachzuvollziehen und erscheinen ab mindestens zwei Promille sogar als logisch.
Also, die Stellenberechnung ist dann doch ein wenig komplizierter, als Sie es darstellen….SchIPS lässt grüßen….sie passt nur, wenn sie die Mehrbedarfe außer Acht lassen.
Der Dreh- und Angelpunkt ist allerdings das Verhältnis von VZ- und TZ-Kräften an einer Schule. Wenn man nur VZ- Kräfte an einer Schule hat, hat man schlimmstenfalls weniger Köpfe als Klassen an der Schule und das ist unterrichtsorganisatorisch dann höchst schwierig.
Denn die Berechnung geht ja vom Kinde aus. Grob 22 Kinder entsprechen einer VZ-Stelle. Eine VZ- Kraft hat aber 28 Stunden. In der GS hat aber jede Klasse je nach Jahrgang nur 20 – 26 Wochenstunden.
Wenn es also 220 Kinder an der Schule gibt, entspricht das 10 VZ-Kräften. Schon bei einer zweizügigen Schule wird es dann ganz schwierig, bei einem Jahrgang der dreizügig ist, ist es eine Katastrophe….
Die in Elternzeit befindlichen Kollegen fallen nicht mit in die Berechnung….übrigens. In der Regel wird geschaut, ob das Elternzeitticket an der Schule bleibt, oder einer anderen Schule entliehen wird, die dann eine Vertretungsstelle ausschreiben darf.
Geld-statt-Stellen-Programm? Musste aber geeignete Leute finden.
Aus meiner aktiven zeit weiß ich, dass der SL die Haare zu Berge standen, wenn sie die SchIPS-Daten der Bez.-Reg. mit den eigenen Berechnungen verglichen hat.
Dass die berechnung vn der zahl der Schülerköpfe ausgeht stimmt ja, entscheidend dabei ist der Stichtag. Die aktuelle Zahl der Anmeldungen ist nämlich nicht die Grundlage der Bemessung.
Dass ich bei meinem Rechenbeispiel überzogen habe weiß ich, da ich mich besser in der SekI auskenne – GS ist nicht meine Kernkompetenz. Nur ganz soweit weg von der Realität bin ich nicht, wie sie selber schreiben.
“Wenn es also 220 Kinder an der Schule gibt, entspricht das 10 VZ-Kräften. Schon bei einer zweizügigen Schule wird es dann ganz schwierig, bei einem Jahrgang der dreizügig ist, ist es eine Katastrophe…” Außer der eine oder vor allem die andere hat aufgrund der privaten, häuslichen Situation eine Teilzeitstelle oder auch wegen Alters ein geringeres Deputat (Altersermäßigung).
Das ist der Punkt auf den ich hinaus wollte. Ich komme aus der größten Stadt, die im Nord-Osten von Südwestfalen liegt. Und da fällt schon der Unterschied bezüglich Klassenfrequenzen und Lehrkräfteausstattung zwischen den Schulen im Kerngebiet der Stadt und den ländlichen Ortsteilen auf, auch wenn das städtische Schulamt kräftig Anmeldeüberhänge an benachbarte Schulen verschiebt.
„Geld-statt-Stellen-Programm? Musste aber geeignete Leute finden.“
Das war bisher eher nicht das Problem….eher das Gebettel eine Stelle ausschreiben zu dürfen…
Stimmt, die Stellenberechnung fußt auf der Schülerprognose für kommendes Schuljahr. Aber das sollte eigentlich nicht das Problem, kleinere Schwankungen gibt es (also so +- 5 Schüler)
Was ärgerlicher ist, ist die Tatsache, dass nicht alle realistischen Bedingungen mit einbezogen werden, sondern viele Pauschalen angesetzt werden, die der Realität nicht standhalten.
Ich rege mich da nicht mehr auf…..bringt nichts
Die Überhangstunden der Vollzeitkräfte müssen in den Ganztag gegeben werden ( Hausaufgabenbetreuung).Unsere SL hat übrigens schon lange keine eigene Klasse mehr und packt sich gern so „anstrengende“ Stunden wie Mathe-Förder mit max. 6 Kindern in ihren Stundenplan.
Nein, es gibt einen genauen Schlüssel an Lehrerstunden, die in den Ganztag gehen. Bei uns sind das drei Stunden je 25 Kinder, was einer OGS-Gruppe entspricht. Das wären bei uns 15 Stunden. Darüber hinaus werden noch zusätzliche Stunden fällig für Kinder mit AOSF, neu eingewanderte Kinder, Kinder aus Sinti/Roma Familien oder Kinder, die einen erhöhten Förderbedarf haben. Das wären bei uns nochmal 6 Stunden. Sind 21 Stunden…..ein Teil dieser Stunden werden durch Mehrbedarfe ausgeglichen, d.h. Sie werden von vornherein in die Stundenberechnung und Personalausstattung mit eingerechnet. Aber ja, das tut schon richtig weh….uns würde es auch besser gefallen, wenn wir die Stunden für Unterricht zur Verfügung hätten….
Ich habe auch keine eigene Klasse, wüsste auch nicht, wie ich die Verwaltungsarbeit mit allen Aufgaben und Pflichten und dazu noch die Aufgaben einer Klassenleitung vereinbaren sollte. Auch für SL gilt, dass der Tag nur 24 Stunden hat.
Ich habe per se nichts dagegen, wenn Menschen in Teilzeit arbeiten.
Nur: Wenn knapp die Hälfte der Workforce Teilzeit arbeitet hat das eben Folgen.
Und diese Folgen reißen Lücken und sind mit organisatorischen Schwierigkeiten verbunden. Und das ist Gegenstand von einigen Diskussionen.
In anderen Berufen wird TZ oft aus betrieblichen Gründen nicht genehmigt.
Den Fall sehe ich gerade bei einer Kollegin. Alleinerziehend, 2 Kinder, kranke Mutter, hatte eben Burnout. TZ abgelehnt.
Wir sehen es alle kommen: Burnout kommt zurück, Krankheitsbedingte Kündigung oder Eigenkündigung.ciao kakao.
Dann besteht dort wohl kein Fachkräftemangel, wenn man Menschen so vergraulen kann. Ich dachte eine TZ-Kraft ist immer noch besser als keine (Fach)kraft.
Daran, dass Frauen arbeiten und dass es Berufe gibt, die versuchen Arbeit und Familie(nbetreuung) unter einen Hut zu bringen, kann ich nichts Beklagenswertes finden.
Es ist beklagenswert weil es gesamtgesellschaftliche eine Fehlallokation in einem Bereich der Daseinsführsorge ist.
Wenn, und in diese Richtung geht es, es in der Medizin ähnlich aussieht, werden Sie es wahrscheinlich höchstpersönlich beklagenswert finden, weil es dann nicht nur um ein “bisschen” Unterrichtsausfall gehen wird
Sie verstehen doch Anreizsysteme und Organisationen, als einer der wenigen hier im Forum.
Komplex A:
Wenn man in ein
1) extrem großes und träges
2) im nicht-juristischen Alltagsgeschäft, im Selbstverständnis konkret an der “Produktionsbasis” auf emotional-soziale Paradigmen bauendes
3) auf Bestands- und Garantie”produktion” (Verfügbarkeit, NICHT Stückprofit o.ä.) ausgelegtes, jedoch unterfinanziertes
System
folgenden Anreiz reingibt:
“Du kannst Dich privat (sogar im Allerprivatesten und konkret körperlich) für zwei Jahre rausnehmen ohne jeden Nachteil UND wirst dafür bezahlt (wenn auch weniger, klar) UND hast eine 100% Rückkehrgarantie!” – kann man da ernsthaft Vorwürfe erheben, wenn die Frauen (und zunehmend Männer) diese
1) völlig legalen
2) polit-medial jahrzehntelang gepushten
Vorteile auch mitnehmen?
Man (bzw. meist “frau” oder wie immer man das gendert) müsste geradezu d*mm sein, um es nicht zu tun!
NATÜRLICH wird das massiv mitgenommen.
Alles andere wäre extrem überraschend.
Komplex B:
Siehe Implikationen von 3) …
Ich habe auch kein Verständnisproblem sondern ein Problem mit der Argumentation und ganz grundsätzlich mit vorgeschobenen und uneherlichen Begründungen.
Mit der daraus resultierenden Abwärtsspirale könnte man auch ein Problem haben.
Wie viel Misogynie passt in einen Kommentar?
Bitte an alle Männer: Werdet Lehrer. Ach so, ist gar nicht so attraktiv?! Ach Mist!
Wie kommen Sie darauf? Es war schlicht eine Tatsachenbeschreibung von 447.
Wenn Sie sich gegen Diskriminierung einsetzen wollen, dann doch bitte da, wo es passt z.B. dass Männer kein Gleichstellungsbeauftragter werden dürfen und diesen auch nicht wählen dürfen, obwohl sie massiv in der Minderheit sind.
Vielleicht sollten sich die deutschen Frauen mal ein Beispiel an den isländischen Frauen nehmen und streiken?
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/fuerstenfeldbruck/frauenstreik-dokumentarfilm-meilenstein-island-li.3212594
https://www.spiegel.de/ausland/gleichberechtigung-in-island-warum-die-frauen-streiken-a-849a1ccc-a766-4dc4-9bb4-4d2b31dfc2db
Die Männer und Söhne müssen eben zur Gleichberechtigung erzogen werden. Von wem? Von den Frauen und Müttern, nicht von der Schule! 🙂
Aber, aber!
Männer sind doch sehr böse!
Das können wir den Kindern nicht zumuten. 🙂
“Wie viel Misogynie passt in einen Kommentar?”
Das ist schlicht eine (provokant-polemische) Beschreibung von Fakten und Entwicklungen.
Und die betrifft nicht nur das Lehramt. Jedem sei individuell seine Teilzeit gegönnt. Wenn es jedoch zu einem Problem der öffentlichen Daseinsführsorge wird, darf man sich schon einmal Gedanken machen.
Und dazu gehört auch Bildung. Selbiges Phänomen sickert mehr und mehr in die Ärzteschaft durch.
Und da zunehmend mehr Menschen kinderlos bleiben und die Ganztagsbetreuung zunehmend ausgebaut wird, kann man auch nicht alles auf mangelnde Kinderbetreuung schieben.
Vielfach sind es einfach Lifestyleentscheidungen.
Sie haben es gar nicht verstanden.
Alle Menschen können Lehrkraft werden. Männer auch.
Ich kenne nur sehr wenige Männer, die freiwillig (Quereinstieg mit Anfang 40 ausgenommen) Lehrer geworden sind. Der vornehmlich Grund: Zu wenig Prestige.
Wenn also Kinder beschult werden sollen, sind Frauen gut genug.
Wenn Frauen sich aber auch um die eigenen Kinder kümmern wollen und müssen (siehe Begrenzung der Betreuungszeiten in BB, Vollzeit ist also kaum noch möglich für Lehrerinnen) und ggf. die Eltern auch noch pflegen, dann wird von “Emotionalisierung und Feminisierung” geschrieben – eine Abwertung sonder gleichen.
Also, wo sind denn die Männer, die jetzt einstehen, um bei der Kinderbetreuung anzupacken, damit Frauen in Vollzeit arbeiten können, oder ihre Eltern selbst pflegen?
Wie wenig Argumentation passt in einen Kommentar?
Lululu: “Ja!”
Na ja,
schon mal versucht im Lehrerdienst Familie mit Kindern unter 12 Jahren unter einen Hut zu bringen? Die Anzahl der nicht teilbaren Aufgaben hat gefühlt massiv zugenommen. Wenn die KiTa oder GS dicht ist, kann man nicht so einfach einen Urlaubtag nehmen. Am WE arbeiten wir auch. Vollzeit als Papa und Mama mit mehreren Kleinkindern ist einfach ilusorisch.
Stimmt. Alle anderen Berufe haben hier ja keine Probleme.
Doch, viele haben auch das Problem. Was ändert sich denn an der Aussage?
Ist eben ein generelles Problem mit KiTa/GS …
Bei flexiblen Arbeitszeiten / Homeoffice sieht das natürlich etwas anders aus.
Was eben auch der Fall ist, dass tendenziell mehr Lehrkräfte weiblich sind. Das Frauen mehr Care-Arbeit erledigen. Und dass Frauen häufig “nach oben” vom Gehalt her heiraten und ggf. auch deshalb auf Studen verzichten.
Probleme ja, aber andere als Lehrkräfte.
Immer wieder spannend, wenn Lehrkräfte von der Kita oder der Schule, in die die armen Lehrerkinder gehen, angerufen werden, weil die Kinder wegen eines Unfalles oder einer plötzlichen Erkrankung unverzüglich abgeholt werden sollen. Es soll nachvollziehbare Gründe geben, warum das dann im Allgemeinen das Elternteil macht, das keine Lehrkraft ist und in der “freien Wirtschaft” arngestellt ist.
Hat ja niemand behauptet, dass andere keine Probleme haben. Warum so eine Aussage?
Die Probleme der Lehrkräfte sind real und Lehrkräfte wollen, dass sie behoben werden.
Ich bin sehr dafür, dass generell die Vereinbarkeit von Familie und Beruf branchenübergreifend verbessert wird.
Ja, haben sie.
Und wie viele Frauen im gebärfähigen Alter/Elternphase (und als Bonus: danach 🙂 ) knüppeln da so richtig Vollzeit rein ?
Vor allem, wenn sie feststellen, dass sie oft genug (Querverweis: Gewichteter (!) Durchschnittsverdienst in 08/15-Berufen ohne Schwarzarbeit und ‘Boni’) “arbeiten gehen um arbeiten zu gehen” ?
Wenn von diesen Frauen jetzt noch mehr als vielleicht 5-7% sich mal das ganze voll durchrechnen (Transport-, Bekleidungs-, Betreuungskosten; Quantifizierungen des Trennungsstresses usw. vs. totbesteuertes Knickergehalt & quasi null erworbene Rentenansprüche, die in X Jahren eh unter Hartz liegen werden) … dann dürften in diesem Land so einige Köpfe rot anlaufen… 🙂
Nein, nicht die Köpfe der Chirugin oder internationalen Siemensmanagerin…aber die von vielen, vielen anderen. Von der Masse, die zählt.
Hmm, als ich noch samstags arbeiten musste, wurden meine Kinder (wenn mein Mann Frühdienst hatte) in einem Kindergarten betreut, der für Schichtarbeiter/Lehrer samstags geöffnet war. Es kam ab und zu vor, dass ich dann plötzlich (wegen Masern, Röteln, Scharlach, …in dieser Einrichtung) vor verschlossener Tür stand. Dann nahmen meine Vorschulkinder an diesem Tag 4 Stunden am Unterricht in meiner Klasse teil. Meine Schüler und Kollegen fanden das gut (keine Krankmeldung von mir) und meine Kinder damals auch. Trotz dieses praktischen Erlebnisses ist keines meiner Kinder Lehrer geworden. 🙂
Kinderbetreuung ist wohl nicht so der relevante Faktor:
In Hamburg arbeiten ca. 55 Prozent der Lehrkräfte in Teilzeit.
Gleichzeitig gibt es in Hamburg seit über einem Jahrzehnt(!) einen flächendeckenden, kostenlosen(!) Anspruch auf Ganztagsbetreuung, der nicht nur auf dem Papier besteht.
“In Hamburg haben alle Schulkinder bis 14 Jahre das Recht auf ganztägige Bildung und Betreuung. Entsprechend haben ausnahmslos alle Schulen Ganztagsangebote. Das Angebot ist von 8 bis 16 Uhr kostenlos, für zusätzliche Früh- und Spätbetreuung sowie für die
Ferienbetreuung werden geringe Gebühren erhoben. Aktuell nehmen 87,6 Prozent der Grundschulkinder in Hamburg die kostenlosen Bildungs- und Betreuungsangebote bis 16 Uhr in Anspruch.”
https://www.ganztagsschulen.org/SharedDocs/Kurzmeldungen/de/g-i/hamburg-mehr-geld-fuer-gute-ganztagsgrundschulen.html
Insofern scheint das Argument der fehlenden Kinderbetreuung der Realität nicht Stand zu halten.
Schon mal überlegt, warum viele in Teilzeit sind? Die meisten TZ bei uns sind Frauen, Männer mit Kindern gehen fast nie in TZ. Einige sind noch mit der Pflege ihrer Eltern betraut, teilweise parallel zu den eigenen Kindern. Wie soll das mit Vollzeit bitte funktionieren? Funktioniert in anderen Berufen auch nur mit TZ. Aber bei den Lehrkräften ist TZ schlimm, schlimm, schlimm.
Warum gehen denn viele früher? Viele haben gesundheitliche Probleme und schaffen die ständig wachsende Belastung durch die 30. Zusatzaufgabe nicht mehr. Ich kenne nur sehr, sehr wenige Lehrkräfte, die einfach so in TZ gehen, weil sie Bock drauf haben und es sich leisten können (was sowieso nicht per se genehmigt wird). In der Regel bekommt man nämlich TZ nicht einfach bewilligt, sondern muss dafür Gründe angeben und das kann dann auch zur Ablehnung führen. Und man kann auch als TZ-Kraft mehr Stunden “aufgebrummt” bekommen. TZ ist in der Regel ein absolutes Minus-Geschäft (siehe unteilbare Aufgaben), aber oft eben noch etwas weniger als Vollzeit, weil z.B. bei weniger Kursen auch weniger Korrekturen und Konferenzen anfallen.
Aber wenn das in der Schule doch alles so easy läuft mit den “Sperenzchen”, warum werden wir dann nicht permanent überrannt von neuen Leuten und warum studieren dann nicht alle auf Lehramt? Laut Ihnen, müssten sich ja alle geradezu die Finger nach den schulischen Arbeitsbedingungen lecken und die Massen an Interessenten müssten die Schulen fluten. Ist aber nicht so.
Danke. Genau das!
Es wird von Frauen (zumeist, es gibt wenige Ausnahmen) erwartet Kinder, Haushalt, Pflege zu schaffen. Das geht nun nach nicht!
Und Frauen sollten dringend hier entschieden ihre Positionen vertreten:
Wer als Frau 100% arbeiten (oder auch z.B. Führungsposten anstreben) will – sollte das tun.
“Care-Arbeit”?
Wer GENAU zwingt denn frau dazu?
Der eigene Perfektionsanspruch?
Einfach machen.
Bei Männern ist es auch nicht anders, irgendwer oder irgendwas heult immer rum, egal ob man viel (“Karriere”), mittel (“Arbeiten gehen VZ”) oder wenig (“Selbstverwirklichung und/oder Teilzeit) tut.
Für mich z.B. (als üble Nichtfrau) war glasklar, als wir uns für ein Kind entschieden haben: Echte Karriere ist nix mehr mit, weil meine Frau (klugerweise und mit großer Zustimmung meinerseits) eigene berufliche Ideen verfolgt.
Da wir keinen Bock auf exzessive “”””care Arbeit”””” (also: langweiligen Anteile des ganz normalen Privatlebens) haben, bezahl(t)en wir seit Jahren schon Nachhilfe, Bringdienst und ‘ne Haushaltsperson – und macht(en) mit dem Kind Familien- und Qualitätszeit.
Man/frau KANN natürlich auch versuchen, logistisch und rational unvereinbare Dinge mit purem Stress in jede Woche zu quetschen – und damit sich, seine Familie und im Extremfall die eigenen Kinder kreuzunglücklich zu machen…oder seine Familie vor die Wand zu fahren.
In Brandenburg – denn um dieses Bundesland geht es – arbeiten mehr als 3/4 der Lehrerinnen in Vollzeit. Ich verstehe also nicht, warum hier so getan wird, als ob die Frauen weniger arbeiten – das Gegenteil ist der Fall.
Das machen sie nicht allein, weil der Beruf so attraktiv ist, sondern z.B. weil auch hier die Mieten für eine Familie mittlerweile deutlich über 1200 € kalt sind. Sie müssen also, so wie in anderen Berufen auch, in Vollzeit arbeiten.
Gleichzeitig wird Ihnen jetzt aber von Seiten des Landes die Kinderbetreuung gekürzt (bei Eltern mit zwei Vollzeitjobs plus Fahrweg sind es noch 10 h, bald sind es nur noch 8). Was sollen dann diese Familien machen? Umziehen (zu wenig Wohnraum), Umsetzingen (werden kaum bearbeitet, weil Mangel), Teilzeit (dauert ewig in der Bearbeitung mit geringen Aussichten auf Erfolg, zumal bei den Mengen an Freistunden auch ein Vollzeittag draus wird).
Natürlich kann man jetzt argumentieren, dass man das Anstrengende auslagern kann, jedoch frage ich mich, wie das gehen soll, wenn nicht beide hochbezahlte Berufe haben, diese Menschen gibt es nämlich auch noch.
Von solchen Dingen wie keine PKV sondern GKV, Studienkrediten usw. fange ich erst gar nicht an.
Warum ist die Belastung in bei Lehrern schlimmer als bei anderen und weshalb sollten andere TZ AN es weniger “schlimm” haben?
Ich hatte überlegt, Lehramt zu studieren. Mich haben die Persönlichkeiten, die bei der Infoveranstaltung waren abgeschreckt.
Ich konnte (und kann) mir nicht vorstellen, mein ganzes Berufsleben von solchen Menschen umgeben zu sein. Ich habe sehr viele der hier im Forum beschriebenen Stereotype und Vorurteile wiedererkannt.
Ich ziehe für mich also das Resümee: es liegt nicht an der Tätigkeit. Für mich waren auch die Rahmenbedingungen kein Argument dagegen (das Gebäude in dem ich jetzt arbeite kann mit einer maroden Schule locker mithalten), es sind die Menschen.
Diejenigen, die aus dieser Gruppe Lehramt studiert haben machen das bestimmt gut. Aber es ist nunmal ein spezieller Menschenschlag. Und dieser zieht einen bestimmten Menschenschlag an und hält einen anderen von Schule fern.
Von daher ist das ganze ziemlich homogen. Und das ist vermutlich Teil des Problems.
Schule braucht einen gehörigen Wandel. In der Struktur, in den Beteiligten und im Image.
Schon rein ökonomisch muss man aktuell auch ganz klar abraten, wenn man nicht schon etwas erreicht und ein gewisses standing/inoffizielle Vorteile hat.
Von daher: Gute Entscheidung.
Die eigenen Links nicht gelesen?
Brandenburg hat eine der niedrigsten Teilzeitquote bundesweit. Unter 30% was auch noch dazu unter dem bundesdeutschen Durchschnitt über alle Branchen entspricht. Und das obwohl Lehrer ein Beruf ist, der sehr weiblich ist und die Teilzeitquoten bei Frauen bei 50% liegt.
Ansonsten, was genau hat Brandenburg mit Bayern zu tun? Anderes Bundesland, andere Problemursachen. Brandenburg hat ein recht erfolgreiches 63+ Programm aufgelegt, was dafür sorgt, dass diejenigen, die noch können, auch weiterhin im Beruf bleiben. Da hat aber auch schon ein Großteil angekündigt es sich nochmals anders zu überlegen, wenn die Stunde kommt.
“Die eigenen Links nicht gelesen?”
Doch, das habe ich. Dabei ist mir Folgendes ins Auge gesprungen:
In Hamburg arbeiten ca. 55 Prozent der Lehrkräfte in Teilzeit.
Gleichzeitig gibt es in Hamburg seit über einem Jahrzehnt(!) einen flächendeckenden, kostenlosen(!) Anspruch auf Ganztagsbetreuung, der nicht nur auf dem Papier besteht.
“In Hamburg haben alle Schulkinder bis 14 Jahre das Recht auf ganztägige Bildung und Betreuung. Entsprechend haben ausnahmslos alle Schulen Ganztagsangebote. Das Angebot ist von 8 bis 16 Uhr kostenlos, für zusätzliche Früh- und Spätbetreuung sowie für die
Ferienbetreuung werden geringe Gebühren erhoben. Aktuell nehmen 87,6 Prozent der Grundschulkinder in Hamburg die kostenlosen Bildungs- und Betreuungsangebote bis 16 Uhr in Anspruch.”
https://www.ganztagsschulen.org/SharedDocs/Kurzmeldungen/de/g-i/hamburg-mehr-geld-fuer-gute-ganztagsgrundschulen.html
Insofern scheint das Argument der fehlenden Kinderbetreuung der Realität nicht Stand zu halten.
“Brandenburg hat eine der niedrigsten Teilzeitquote bundesweit.”
Arbeitshypothese:
Vielleicht liegt es an der Vielzahl von Quer-, Seiteneinsteiger, die es sich nicht leisten können, in Teilzeit zu arbeiten.
“Ansonsten, was genau hat Brandenburg mit Bayern zu tun?”
In Brandenburg ist die Quote anscheinend identisch.
“In Brandenburg arbeiten bislang nur rund 20 Prozent der Lehrkräfte bis zur Regelruhestandsgrenze von 66 Jahren.”
“Beamte erhalten bis 10.800 Euro extra im Jahr: Brandenburgs Lehrer gehen später in Rente” https://www.maz-online.de/brandenburg/beamte-erhalten-bis-10-800-euro-extra-im-jahr-brandenburgs-lehrer-gehen-spaeter-in-rente-RBTHWJMKBRD5BO7JAKRSYT2FEQ.html
Und wenn Sie den von Ihnen verlinkten Zeit-Artikel auch gelesen hätten, wüssten Sie auch, warum die Zahl der frühpensionierten und/oder dienstunfähigen Kollegen so extrem angestiegen ist:
„ Die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Simone Strohmayr, fordert die bayerische Staatsregierung deshalb primär auf, die Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte an Grund- und Mittelschulen zu verbessern. «Besonders an diesen beiden Schularten herrscht dramatischer Lehrermangel. Nur eine Minderheit der Lehrkräfte hält noch bis zur regulären Altersgrenze durch. Das ist ein dramatischer Befund», sagte sie. “
Uh, uh, uh.
Ich stelle mal ein Strohmann zur Verfügung:
Also wollen Sie sagen, dass Frauen weniger leisten und fauler sind?
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/04/PD24_N017_13.html
Das wäre nämlich ein möglicher Rückschluss für Ihre Aussage …
Kausalität ist hier das Schlüsselwort … Mal Statistiken und Zahlen auch einzuordnen … Wäre wahrscheinlich gut, wenn man schon solche “Argumente” einbringt. Geht sonst schnell nach hinten los.
Die Evidenz besagt, dass Frauen weniger arbeiten. Was soll man da für Sie noch einordnen oder welche Einordnung brauchen Sie da?
Die Einordnung fehlt diesbezüglich regelmäßig wenn es um den Genderpaygap geht.
„Die Evidenz besagt, dass Frauen weniger arbeiten.“
Das allerdings halte ich für ein Gerücht.
Was hingegen korrekt ist: Frauen leisten wesentlich mehr unbezahlte Care-Arbeit als Männer, wodurch ihnen weniger Zeit für Lohnerwerbsarbeit bleibt – mit allen negativen Konsequenzen für Rente usw. So ein Tag hat halt nur 24 Stunden.
Vollzeitarbeit: 42 Stunden pro Woche. Teilzeitlohn: 30 Stunden davon werden aufgrund von Teilzeit bezahlt. Viele arbeiten Teilzeit, um nur noch 40 Stunden die Woche arbeiten zu müssen.
Inwiefern sind Frühpensionierung (i.d.R. bedingt durch Erkrankung), Teilzeit und „andere Sperenzchen“ durch Scheitern bedingt?
Wenn ich im Job scheitere (was nichts Schlimmes ist), halte ich i.d.R. nicht bis zur Frühpensionierung durch. Ich mache dann auch keine Teilzeit, sondern wechsle den Job.
Dessen ungeachtet ist es doch sinnvoll für alle Beteiligten, dass Menschen, die im Lehrerjob scheitern (bei uns 8 von zehn Seiteneinsteigern) sich einen anderen suchen.
Brandenburg stellt Seiteneinsteiger i.d.R. ohne jedwede vorherige Qualifizierung vor die Klassen. Jobbegleitend sollen diese dann eine „pädagogische Grundqualifizierung“ durchlaufen. Wenn sie da nicht erscheinen, werden die Verträge (i.d.R. zunächst befristet auf ein Schuljahr) nicht verlängert – auf die Kinder werden sie trotzdem losgelassen.
Warum es Seiteneinsteigerquoten von ü60% in den Schulen gibt? Ganz einfach: Weil es auf dem Markt keine grundständig ausgebildeten Lehrkräfte mehr gibt. Der Lehrermangel zeichnete sich lange ab, wurde jedoch ministeriell gekonnt ignoriert. Und jetzt gibts auch kaum noch Leute, die als Seiteneinsteiger ins System kommen und, viel wichtiger, dort bleiben.
Wenn andere Landesbediensteze auch 2 Stunden mehr arbeiten müssen, geht’s. Ansonsten: vor Gericht klagen.
Ach … und dann gilt das Gleiche, was während der CoronaZeit der ArgumentationsTrumpf war:
Schulen sind keine “Arbeitsstätten” … sondern Ausbildungsorte…. an denen die üblichen Regeln für Arbeitsschutz, Fürsorgepflicht, usw. nicht gelten.
Wenn ich schon mal so was bestimmen darf, dann mache ich das so, dass mir keine Malessen damit entstehen …. alles andere ist Wurst…
“Wo leben wir eigentlich?”
Gab es Gerichtsentscheidungen, die Schulen nicht als Arbeitsstätten qualifiziert haben ?
Tja, warum nur ist der BAD und nicht die Gewerbeaufsicht für Schulen zuständig. Aus diesem Grund sind sie ja auch von der Arbeitsstättenverordnung ausgenommen.
Die konsequente Anwendung der überall gültigen Arbeitsschutzbedingungen wurde und wird in Schulen seit zig Jahren – aber besonders während der Corona-Zeit – missachtet.
Das zentrale Argument war und ist, dass es sich bei Schulen nicht um Arbeits- sondern Ausbildungsstätten handelt – die Stellung der SuS im System wird dem Arbeitsschutz-Reglement vorgezogen – dass Schulen für LuL Arbeitsstätten sind wird nachrangig beurteilt.
Das lässt sich seit nahezu 30 Jahren so beobachten … besonders offenkundig wurde es im Zusammenhang mit den Corona-Schutzverordnungen – z.B. bei den Abstandsregeln usw.
Wer das bereits wieder verdrängt hat, sollte vielmeicht anfangen ein Beschwerdetagebuch zu führen … in dem man diese Unverständlichkeiten später nochmal in Ruhe nachlesen und erinnern kann.
Ich glaube, es gab während Corona eine Entscheidung, dass die Corona – Verordnung für Arbeitsstätten nicht für Schulen gilt, da Schulen keine Arbeitsstätten im herkömmlichen Sinne seien. Da ging es um die Vorschriften für Abstände, Luftfilteranlagen usw.
Fehlt da nicht ein A in Ausbildungsorte? Ausbildungsaborte – hatten Sie doch vermutlich gemeint, da Schulen die Politik einen Scheiss interessieren.
Die 180°-Richtungswechsel in der Politik geschehen in immer kürzeren Abständen:
Man fühlt sich wirklich nur noch als Depp der Nation: Warnungen werden nicht ernstgenommen, es wird ein bildungspolitischer Kurs eingeschlagen, der nicht funktionieren kann. Und wenn diese Erkenntnis reift, dann werden nicht diejenigen politischen und wissenschaftlichen Koryphäen “bestraft”, die sich diesen Mist ausgedacht haben, sondern die Lehrkräfte “an der Front”, die immer gewarnt haben..
Gen Z: Haltet euch weiterhin vom Lehramt fern! Es wird nicht besser!
Alles richtig. Was ich trotzdem nicht verstehe: Teils wird hier Fühlifühli, Filmchenschauen, geheucheltes Beziehungsgetue als Allzwecklösung propagiert. Das müssten doch auch Quereinsteiger hinkriegen.
Andererseits wird v.a. mintmäßig nach Fachwissen gesucht; es gibt auch Quereinsteiger mit diesen Qualitäten. Nur, man verschleißt sie sofort, weil man sie ungewohnt auf die leuchtenden Augen loslässt.
Häufige Folge : Flucht.
D.h., es stimmt, was sie schreiben, in immer kürzeren Abständen folgen Glorreiche Ideen : einen vor, fünf zurück, auf der Stelle getrippelt, 6 zurück, nennen wirs Glorreichensalsa.
Da kommen alle hinter und vor dem Pult aus der Puste.
Im Ernst, was wir ob der ständig wechselnden Disziplinen in der Bildungs-Olympiade fast verlernt haben ist, dass Muskelaufbau eben nur mit Beharrlichkeit und Üben stattfindet.
Anabolika, hier Quereinsteiger, führen früher oder später sowieso zu Schäden/ Kollaps.
* bitte nicht als Quereinsteigerbashing sehen – die werden genau so verladen.
Ich vermute: Quereinsteiger werden vom “richtigen” Kollegium nicht immer besonders freundlich behandelt.
Nö, Quereinsteiger werden genau wie jeder andere behandelt, zumindest bei uns. Wenn sie nicht leisten und sich nen schlanken Fuß machen, brummen die NichtQuereinsteigerkollegen – genauso wie sie es bei grundständigen Lehrkräften tun würden. Im allgemeinen verschwinden die Quereinsteiger bei uns nach spätestens einem Schuljahr mit: „Das hab ich mir viel einfacher und entspannter vorgestellt“. Eine ist geblieben – die ist wirklich toll.
Absolute Zustimmung …. unser “didaktischer Leiter”, vom eigenen Wirken beseelt und sichtbar ausgenudelt – würde hier massiv widersprechen ….
“Warnung!!! Beförderungen können sich massiv negativ auf die kognitiven, objektiven und emotionalen Kompetenzen der jeweils Betroffenen auswirken!” ….. zu Risiken und Gefahren befragen befragen Sie bitte ihre tagesaktuell arbeitenden KuK und die SuS, die das System mit einem Reifezeugnis verlassen”
“Sie sollen an anderer Stelle entlastet werden…” blablablablabla….
Dieses Spiel lässt sich beliebig weit fortsetzen…. ach, die Pisa-Ergebnisse sind nicht angemessen, “Stunde rauf” … ach es gibt es Demokratie-Defizit, “Stunde rauf”… ach es gibt ein ein Manko im Bereich der “Gesundheitsvorsorge, die zukünftig massive Kosten zulasten der Gesellschaft generieren wird” … ” Stunde rauf” … usw. usf.:
Ganz ehrlich:
Fickt euch und euren Anspruch an das “System Schule” … wir haben die Schnauze gestrichen voll von der “Vollversicherungsstrategie” – den Schulen alles auf den Buckel zu laden.
Wenn ich faktisch wahrnehme, dass die Politik sich eigenständig einschränkt und mehr zu leisten bereit ist – sich umfassend informiert und angemessen kompetent macht hinsichtlich der zukünftigen Herausforderungen…, dann bin ich auch wieder bereit, mehr zu tun, als der Job(!!!) es von mir verlangt.
Bis dahin – Herr Woidke – mach´s dir selber!! (und ich bin hier in NRW unterwegs- für die das genauso gilt)
Sehr erstaunlich – ich stolperte gerade über “Job” und habe das Wort vorhin auch gerade genau so verwendet.
Als Job ist Lehrer super.
Als Beruf oder gar Berufung…nicht erwünscht, scheint diverse KuK in die Straßengräben des Lebens fahren zu lassen (Alkoholismus, burn out, Depression, Scheidung)
«Wir haben heute schon in Berlin-ferneren Regionen 60 bis 70 Prozent Quereinsteiger in einer normalen Schule und wir können nicht zulassen, dass dieser Anteil in Zukunft auf 100 Prozent steigt»
Warum arbeitet der dann so hart daran?
Genau das begreife ich nicht. Ich arbeite gerade mit einer Kollegin an der Planung unserer Zukunft außerhalb von Schule. Die zwölf Jahre bis zur Rente will ich a) überleben und b) in meiner Arbeit einen Sinn sehen. Der geht mir zunehmend verloren.
Es wird immer gesagt: Die Lehrer sollen an anderer Stelle entlastet werden.
Leider erfahren wir aber nicht wo und wie.
Eine echte Entlastung wird es niemals geben! Dieses Blahblah- Entlastungspaket ist eine
Mogelpackung bzw. soll im Falle einer Klage für Rechtsicherheit des AG`s sorgen. Natürlich wissen wir ALLE- es wird noch schlimmer werden! Die Arbeitszeitentgrenzung wird stetig weiter wachsen und somit mit auch die Gesundheit aller Lehrkräfte gefährden. Wie kommt man bitte ohne Arbeitszeiterfassung auf diese ,,…. ” Idee???
Allein schon deshalb ist die zusätzlich unbezahlte Stunde eine Frechtheit!
Jeder, der noch kann, sollte Brandenburg verlassen oder sogar den Beruf wechseln.
Die Lösung: Kommt alle nach Bayern, das Gymnasium braucht euch! 23 Stunden vor Schüler, man muss sich ja nicht immer mit Bundesländern messen lassen, wo es noch schlimmer ist, als im Woitke Land.
Na ja, ist natürlich gelogen.
Ist doch klar.
Liebe Redaktion, ich verfolge sehr aufmerksam die Themen über die Bildungspolitik. Leider muß ich feststellen dass die Schule in der Qualität im mehr zu wünschen lässt. Es ist nicht die Schuld der Quer- und Seiteneinsteiger das in allen Schulenformen egal ob Berlin, Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern. Woran liegt es das soviel das Lehramtstudium abbrechen. Ich konnte mir einen recht guten Überblick verschaffen. Meine Kinder sind im Land Brandenburg Schüler gewesen und ich durfte ein Teil der Lehrer die auch meine Kinder unterrichten, unterrichten. Welch ein purer Zufall und sie ahnten nicht, wer im Fach Informatik
sie unterrichtet. Zu diesem Zeitpunkt habe ich als Dozenten für Informatik und Mathematik an privaten Weiterbildundseinrichtungen gearbeitet und gelehrt.
Das Interesse und nötig Aufmerksamkeit ließ beim verbeamteten Lehrer war wenig vorhanden.
Meine Kinder haben natürlich sehr schnell mitbekommen, dass die Lehrer nachdem Unterricht es sehr eilig hatten und bei Gesprächen der Lehrkräfte untereinander , haben die SuS meinen Namen hören können. Meine Tochter sprach mich darauf an, ob ich auch Lehrer und Lehrerinnen ihrer Schule auch unterrichtet. Wie gesagt da waren schon viele Fragen offen, über die ” Gute Schule “, wo die Lehrkräfte für die SuS da sind. Ich bin bis vor kurzem Lehrer für Mathematik, Physik und Informatik an einem Berliner Gymnasium gewesen. Zur Zeit gebe ich Nachhilfeunterricht im Fach Mathematik ( Klasse 5- bis 12). Um als Seiteneinsteiger im Lehrberuf anerkannt zu werden ist ein sehr steiniger Weg, nicht von Seiten der Schüler und Eltern sondern von den eigenen Kollegen. Das hat mich auch damals bewogen nicht mehr als Lehrer in MV zu arbeiten, sondern beruflich den Neuanfang in Berlin über Umwege zum Lehrer zu erreichen. Qualität kommt nicht nur vom erreichten Abschluss und vom Status eines Beamten. Ich weiß das Lehrervolk ist was besonders, aber Einbildung ist auch eine Art der Bildung. Sie vergessen leicht wer die ganzen Entwicklung in der Welt gemacht haben. Hat einer der Verantwortlichen mal in der Wirtschaft gearbeitet und damit verantwortlich für die Personalführung, technische Umsetzung und für das kaufmännische Ergebnis.. Ohne vernünftig Führung und Leitung lassen sich Projekte nicht erfolgreich umsetzen. Da ich mit fast 70 Jahre immer als Lehrer arbeitete hat mehrere Gründe, ich kann das Elend im Bereich der Schule nicht mehr sehen. Man kann die SuS auch für das Fach Mathematik begeistern, wenn man es auch vorlebt und mit SuS auf Augenhöhe ist. Wo ich als Lehrer angefangen habe war es so, das mehrere Klassen hatten schon viele Wochen kein Mathematik. Es traf die Klassenstufen 7, 8 und 9, denn hier werden die weiteren Grundlagen gelegt. Also von der Nachhilfe mit 5- bis 6 SuS und dann 6 Klassen mit 30 bis 32 SuS aus dem Kaltstart, Vorbereitung ein Wochenende. Das war ein arbeitsreiches Wochenende. Den Faden wieder aufnehmen und die SuS dort abholen. Wenige Wochen später wurde die letzte Klassenarbeit geschrieben. Wir, das heißt alle, die Fachbereichleitung( Fachschaft) Mathematik und die Lehrer waren gespannt auf das Ergebnis (1, 39 und 1,41) das waren der Notendurchschnitt der Klassenarbeiten. Die Reaktion von einzelnen war Eintagsfliege oder Ungläubigkeit oder auch Missgunst.
Irgendwie kapiere ich Ihren Kommentar nicht.
Die gute Nachricht ist, man muss nicht alles verstehen – diesen Kommentar schon mal gar nicht .
Was wollen Sie uns damit sagen? Dass verbeamtete Lehrer alle faul und unfähig sind und vom normalen Leben keine Ahnung haben? Sie als Quereinsteiger? aber haben es voll drauf und kämpfen gegen den Neid der Beamten an. Alles klar.
Dann fragt man sich, warum der Herr Ministerpräsident die Seiten-/Quer…quote von 100% so fürchtet. Wäre doch der feuchte Traum….
Als Entlastung dann:
4-Tage Woche
30 % Homeschoolinganteil
Gehalt rauf!
Man kann den Kollegen nur raten, gegen die Deputatserhöhung zu klagen und dabei auch die fehlende Arbeiitszeiterfassung anzuführen.
In Niedersachsen musste vor ein paar Jahren eine Deputatserhöhung zurückgenommen werden, weil gerichtlich entschieden wurde, dass eine Datengrundlage fehlt, die zeigt, dass ohne Erhöhung Lehrer im Durchschnitt weniger als 41 Stunden wie andere Landesbeamte arbeiten.
als andere…
Das erinnert mich an eine Kurzgeschichte von Rafik Schami: “Eine Germanistin im Haus erspart den Psychiater” 🙂
Lesen Sie hier nur Korrektur, oder haben Sie auch eine Meinung zum Inhalt?
Vielleicht sollten es alle Lehrer, nicht nur SL, so machen, wie dieser:
https://www.gew.de/aktuelles/detailseite/schulleiter-erhaelt-31000-euro-fuer-zuvielarbeit#:~:text=In%20einem%20wegweisenden%20Urteil%20hat%20das%20Nieders%C3%A4chsische%20Oberverwaltungsgericht,GEW%20nach%20Arbeitszeiterfassung%20best%C3%A4rkt.%2012.02.2025%20-%20Gesa%20Bruno-Latocha
Brandenburg braucht Lehrkräfte – dringend (keine anderen Lösungen…)
Doch statt den Beruf langfristig attraktiver und nachhaltiger zu gestalten, werden die bestehenden Herausforderungen im Schulalltag oft ignoriert. Lehrkräfte, die täglich mit Engagement und Herzblut unterrichten, stoßen immer wieder an die Grenzen eines Systems, das überlastet ist, sie überlastet und zu wenig unterstützt.
Ein Beruf mit vielen Aufgaben – und wenig Zeit!
Die Realität im Lehreralltag ist ernüchternd:
60-Stunden-Wochen sind keine Ausnahme, sondern für viele zur Normalität geworden.
Konferenzen, Korrekturen, Vergleichsarbeiten, Elternarbeit, Förderpläne, Ganztagsbetreuung, Fachbereichsleitungen uvm. – all das kommt zur Unterrichtszeit hinzu.
Große Klassen mit bis zu 30 Schülerinnen und Schülern – oft mit vielfältigem Förderbedarf, Sprachbarrieren, Lernschwierigkeiten, sozialen Herausforderungen und immer noch kein Handy-Verbot an Brandenburger Schulen!
Inklusion und Binnendifferenzierung sind zentrale pädagogische Aufgaben, für die im Alltag jedoch oft weder Zeit noch ausreichende Ressourcen bereitgestellt werden.
Fehlende Ausstattung und hohe Eigenleistung:
An vielen Schulen müssen Lehrkräfte eigenes Material mitbringen – sei es Kopierpapier, Stifte oder Bastelmaterial. Die finanzielle und emotionale Belastung steigt, während Anerkennung und Unterstützung ausbleiben. Lehrerinnen und Lehrer zahlen nicht nur mit ihrer Zeit, sondern oft auch mit dem eigenen Geld.
Sollte diese zusätzliche Stunde ohne die entsprechenden versprochenen Entlastungen kommen, wovon ich ausgehe, dann werde ich mir selbst meine Entlastungen suchen. In Zukunft werde ich nicht mehr versuchen, meinem Arzt meine Krankschreibung auszureden, damit ich mich krank in die Schule schleppen kann. Ich werde, wenn ich krankgeschrieben oder auf Krankenschein der Kinder für deren Pflege zu Hause bin, keine Arbeitsaufträge mehr erstellen und verteilen. Ich werde, wenn demnächst die von der Schulvisitation gewünschten Steuergruppen verteilt werden, dafür nichts tun. Ich werde darauf bestehen, dass mir von der Schulleitung klar aufgezeigt wird, wo meine teilbaren Aufgaben als TZ Kraft sind. Bisher habe ich pflichtbewusst genau die gleiche Anzahl Pausenaufsichten geführt wie alle, bin zu jeder Konferenz und jeder Dienstberatung gerannt. Diese Bereitschaft, mehr als nötig zu tun, weil es den Laden am Laufen hält und weil ich mich an meiner Schule tatsächlich wohl und wertgeschätzt fühle, ist dann vorbei. Mal sehen, ob das der Effekt war, den die Entscheidungsträger wollten, aber so weit denken die ja nicht. Auf jeden Fall trage ich dann nicht mehr dazu bei, die Statistiken zu schönen. Sollen sie mal sehen, wie es tatsächlich an der Schule aussieht.
Vorher schonmal Anwalt klarmachen.
Läuft dann alles leichter.
Zu viel??? Wie kann es von den Heilsbringern zu viel geben???
Die sollten doch mal frischen Wind und berufspraktische Realität in den Laden bringen!
Dafür sind die Brandenburger Lehrer nun wieder Beamte. Schlau eingefädelt. Sie wollten es fast alle. Das Streikrecht gaben sie gerne dafür hin.