MAINZ. Im Dezember melden die Schulen ein Allzeithoch bei den Krankheitsfällen – berichtet der Philologenverband Rheinland-Pfalz. Das sorgt für viele Probleme, insbesondere auch bei Klassenarbeiten und Klausuren. Verschärfend kommt hinzu, dass die Abiturprüfungen im Land bereits im Januar beginnen.
An den Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen wirken sich laut Philologenverband Rheinland-Pfalz die vielen Krankheitsfälle insofern besonders negativ aus, als hier nicht nur die Klassenarbeiten in den unteren Jahrgangsstufen, sondern auch die mehrstündigen Kursarbeiten in der Oberstufe und vor allem die Vorabiturklausuren geschrieben werden müssen. Wird eine solche Kursarbeit oder Vorabiturklausur versäumt, bedeute das enormen zusätzlichen Stress für Schüler- und Lehrerschaft. Sei in gewöhnlichen Jahren die Suche nach einem Nachtermin schon nicht ganz einfach gewesen, so stehe man nun häufig vor dem Problem, dass ein einzelner Prüfling so viele Arbeiten versäumt hat, dass das ganze Termingerüst ins Wanken gerät.
„Als Philologenverband sind wir in großer Sorge: Schüler und Lehrer gehen von einer Stressphase nahtlos in die nächste“
„Bei keiner Klausur kommt man momentan ohne Nachtermin aus, und selbst beim Nachtermin müssen Lehrkräfte mittlerweile darum bangen, ob dann auch wirklich alle anwesend sind, die nachschreiben sollen“, fasst Cornelia Schwartz, Landesvorsitzende des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz, die Problematik zusammen. „Der Aufwand bei der Neukonzeption der Oberstufenklausuren ist generell sehr hoch; die Neukonzeption einer Vorabiturklausur ist schon im normalen Betrieb eine erhebliche Belastung, die oft kaum zu stemmen ist. Als Philologenverband sind wir in großer Sorge: Schüler und Lehrer gehen von einer Stressphase nahtlos in die nächste.“
Dieses Mal werde es besonders eng, so Schwartz, „weil wir schon am 3. Januar wieder mit dem Unterricht beginnen – Lehrkräfte haben selbst unter Zuhilfenahme der Feiertage keine Chance, mit allen Korrekturen fertig zu werden, und auch für unsere Abiturientinnen und Abiturienten ist kaum genügend Zeit für letzte Vorbereitungen auf die schriftlichen Prüfungen“. Die Situation ist in Rheinland-Pfalz eine besondere: Es ist das einzige Bundesland, das bereits im Januar mit den Abiturprüfungen beginnt.
Der Philologenverband Rheinland-Pfalz fordert daher von Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD): „Geben Sie den rheinland-pfälzischen Sonderweg des Abiturs nach 8 ½ Jahren auf. Er hat sich nicht bewährt! Lassen Sie uns endlich zum Abitur im Sommer zurückkehren!“ Weiter heißt es: „Als Vertretung der Gymnasiallehrkräfte fordern wir: Schluss mit der Doppel- und Dreifachbelastung! Keine Abiturkorrektur mehr, während gleichzeitig im Abiturjahrgang noch Unterricht zu halten ist! Keine Abitur-Vorhaltestunden mehr ausgerechnet in der arbeitsintensivsten Phase des Schuljahres!“ News4teachers
Ich verstehe sowieso nicht, wieso man glaubt, der Unterricht würde besser, wenn möglichst viele Klassenarbeiten geschrieben werden. Auch dieses Wissen ist kurz danach wieder vergessen, wenn es nicht ständig wiederholt und angewendet wird. Auch bei uns neigen die Kollegen dazu, immer noch mehr Klassenarbeiten zu beschließén, als vorgeschrieben sind. Da sind ja dann aber diese übereifrigen Kollegen schuld an dem Stress.
Wahrscheinlich gibt es diese Vorgaben, weil es wiederum andere Kollegen gäbe, die Nicht-Übereifrigen, die dann gar keine Klassenarbeit schreiben würden. Das haben wir also „euch“ zu verdanken.
Diese Fragen kann nur eine der Glorreichen beantworten.
Es liegt mitunter auch diskussionsfreudigen Eltern die „nur“ eine mündliche Note oder eine HÜ nicht akzeptieren und den LuL an den Karren fahren dass er das höchstwahrscheinlich hochbegabte Kind nicht ordentlich bewertet hat. Teilweise sind die Arbeiten eine Absicherung, damit man etwas schwarz auf weiß hat. Leider.
Dazu hätte ich eine mal eine Frage: In meinen Hauptfächern werden zwei Arbeiten im Halbjahr geschrieben und es ist auch festgelegt, dass die Bewertung schriftlich bzw. sonstige Mitarbeit hälftig zu erfolgen hat. Daraus folgt für mich, dass ich mindestens eine schriftliche Leistung benötige, um die schriftlichen 50% bewerten zu können. (Imaginäre Eltern, die sich darüber aufregen, dass keine schriftliche Leistung vorliegt wären m.E. in diesem Fall sogar im Recht).
Wie ist das denn bei den Nebenfächern, bei denen nur eine Lernkontrolle geschrieben wird? Da müssten die SuS ja in irgendeiner Weise eine Ersatzleistung nachliefern oder eine Nachschreibarbeit schreiben, sonst könnte man die höchstens 33% schriftlich gar nicht bewerten? (Wäre dann die Beschwerde der Eltern gerechtfertigt?)
Stimmt – alles Kurzzeitwissen.
Deswegen schreibe ich immer wieder Wiederholungen – alle schreiben mit, acht geben freiwillig ab, acht suche ich ich aus. So habe ich das Gefühl, dass sie die Basics nicht immer gleich wieder vergessen. …..
Ja, und absichern tu ich mich auch – da Eltern heute immer Recht bekommen und Lehrys kaum noch frei…. Einzige Möglichkeit.
Wiederholen? Nein, das ist überflüssig. Was einmal aufgenommen wird, muss für immer erhalten bleiben, wie auf einem DVD. Das sind diese „aufgeboostete“ x-Generation Gehirne.
Ironie off.
Kann der dämlich gelegte Abi-Prüfungstermin nicht umgelegt werden?
Was sollen Schülys und Kollegys den Glorreichen beweisen?
Meinen Sie ihr bescheuertes „y“ – Gegendere eigentlich ernst?
Finden Sie Ihre Frage eigentlich auch nur annähernd kritisch-konstruktiv ?
Vermutlich tut Mankannesnichtfassen das.
Vermutlich kann Man es (wirklich) nicht fassen.
Vermutlich will Mankannesnichtfassen mich auch nur darauf hinweisen, dass der unfassbar gelungene 😉 Inhalt durch das Ent-Gendern verloren geht.
Womit wir bei der Problematik des Genderns in Texten sind.
Wer weiß das schon?
Danke für Ihre Frage 😉
Bin auf die Antwort gespannt.
Ja, der gelungene Inhalt geht durch das Gendern leider teilweise verloren. Schade!
Ach, hat das wirklich was mit Gendern zu tun? Ich dachte eher an Infantilität – so kann man – pardon: many – sich täuschen.
Wenn ich etwas ironisch, sarkastisch, böse oder überzogen meine, schreibe ich das dazu.
Im übrigen, liebes Kritikery, ist das nich „gendern“, sondern „ent-gendern“. Nach einem Österreicher namens Phettberg.
Und – ich bin mit Besitzansprüchen eigen. Es handelt sich nicht um „mein“ Gegendere.
Ob Sie es oder mich nun bescheuert finden, sei’s drum.
Es gibt hier keinen Zwang, meine Kommentare zu lesen.
Es besteht immer die Gefahr des „bescheuerten“ Gegenderes.
Ich habe das Wort „Gendere(s)“ gerade zweimal bon Ihnen übernommen und es fühlt sich schon beim Eintippen so an, als seiein Sie kein Fan vom Gendern.
Nun, dann lachen Sie doch herzhaft über das Ent-Gendern und machen sich einen schönen Tag. 😉
Müsste es nicht „Kritiky“ heißen?
-er (männliche Endung) entfernen und durch -y (genderneutrale Endung) ersetzen?
Sorry für die Erbsenzählerei, aber das muss man (mensch? menschy?) in einem Lehrysforum mit rechnen.
Bei uns haben sich letztens die Schülysvertretyskandidatys vorgestellt. Von den Schülys hat keiny meine genderkorrekte Form benutzt, trotz mehrfachen Vorsprechens, auch nicht mit Glottislaut. Alle Formen mit jeweiliger m/w-Endung zu nennen war den SuS auch zu viel Aufwand.
Da ist noch viel Arbeit zu leisten… Komposita zu verbieten wäre ein Anfang.
Ich würde mich freuen, wenn es mal eine verbindliche Regel zu dieser ent/gendernden Sprachumsetzung geben würde – dann kann man es entweder akzeptieren oder fundiert ablehnen.
Super! 😉
PS: So wie ich mit einem Kommentar zum Wortfehler „das“ statt „da“ im anderen Beitrag…
Ob Sie es „gendern“ oder „entgendern“ nennen, ist doch egal: es ist beides Mist.
Wenn man einmal ehrlich ist, dann ist es dazu auch noch Unsinn, denn wenn wir alle anfangen so zu schreiben, wie wir gerade lustig sind (ens Fingers aus dens Hinterns ziehen vs den Fingernden aus den Hinternden ziehen vs den/der Finger*in aus dem/der Hinter*In ziehen vs die Fingerin und den Finger aus der Hinternin und dem Hintern ziehen vs …. vs ….), dann verstehen wir uns bald nicht einmal mehr, obwohl wir alle angeblich in der gleichen Sprache kommunizieren.
Das nenne nicht ich so, sondern ein Österreichery namens Phettberg.
Ja, Babel rückt näher. Nicht nur wegen des Genderns oder Ent-Genderns…
Ent-gendern.
Ja.
Niemand muss lesen, was ich schreibe….. 😉
Vorabiturklausuren?
Kranke Idee. Jede Klassenarbeit ist eine „Vorabiturklausur“. Das muss reichen. Wie hat es ein älterer Kollege mal bei einer solchen Idee formuliert: „Für eine Abiturkorrektur samt Zweitkorrektur werde ich bezahlt. Nicht für mehr.“
Vom Wiegen wird die Sau nicht fetter und vom Messen der Temperatur das Badewasser nicht wärmer.
Lt. Erlasslage ist zumindest in Hessen in der Q3 in den Leistungskursen eine Arbeit zu stellen, die nach Art und Umfang (da gibt es durchaus Interpretationsspielräume!) einer Abiturklausur gleichgestellt ist.
Es ist ziemlich unclever im Umfeld des Abiturs formale Fehler zu begehen, bei allem Verständnis für Belastungen.
Auch wenn es viel Arbeit ist, es gab schon sinnlosere Bestimmungen von oben, das ist meine Meinung.
Nicht nur im LK. Bei einer 300 min Klausur, davon 70 min hilfsmittelfreier Teil, gleichwertige Wahlaufgaben und 120 BE hat man eigentlich beim Entwurf richtig gut zu tun, wenn diese Klausur den Vorgaben entsprechen soll. Ach ja, und 26% der BE’s sind AFB III. Und nein, Interpretationsspielräume gibt es da eigentlich keine.
Ich wüßte nicht, wie man auf die Idee kommt, eine derartige Klausur mit einer Klassenarbeit gleichzusetzen.
In Hessen nur im LK (Paragraph 9 Abs. 5 No. 11 OAVO).
Ob es wirklich Wahlaufgaben sein müssen, wird durch die o.g. Rechtsnorm nicht abschließend festgelegt. Das ist das ich mit Interpretationsspielraum bezüglich des Inhalts der Rechtsnorm meine. Fragen Sie mal Ihre Studienleitung.
Und ja, viel Arbeit ist es.