GEW: „Arbeitgeber wollen Erzieher-Beruf nicht aufwerten“ – weitere Warnstreiks angekündigt

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DÜSSELDORF. Offenbar wollen die Arbeitgeber den Erzieher-Beruf nicht aufwerten, stellt die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft nach der dritten Verhandlungsrunde für den Sozial- und Erziehungsdienst in einer Pressemitteilung fest. Darin bezeichnet Norbert Hocke, für Jugendhilfe und Sozialarbeit verantwortliches Vorstandsmitglied der Gewerkschaft und Mitglied der Verhandlungskommission, die Vorschläge der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände als „Ablenkungsmanöver“, das nicht zielführend sei: „Deshalb erwarten wir jetzt endlich ein Angebot der Arbeitgeber zu der Höhergruppierungsforderung der Gewerkschaften.“

Die Warnstreik-Aktionen von angestellten Lehrern blieben erfolglos: Eine echte Angleichung zu den Bezügen beamteter Kollegen bleibt aus. Foto: GEW
Schon mit den angestellten Lehrern hat die GEW in diesem Jahr mehrfach Warnstreiks organisiert. Nun hat sie auch für die Beschäftigten des Sozial- und Erziehungsdienstes weitere angekündigt. Foto: GEW

Bisher liege kein Angebot für eine deutlich bessere Bezahlung der Erzieherinnen auf dem Tisch. Zum nächsten Verhandlungstermin müsse die Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) ein deutliches Signal zur Aufwertung der Berufe des Sozial- und Erziehungsdienstes (SuE) setzen. Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes verhandeln mit den Arbeitgebern seit Ende Februar über den Eingruppierungstarifvertrag für die kommunalen Beschäftigten im SuE. Ihre Forderungen haben eigenen Angaben zufolge ein Gesamtvolumen, nach dem die Gehälter der Beschäftigten im Durchschnitt um zehn Prozent steigen. Die Gewerkschaften hatten die Entgeltordnung (EGO) für den SuE zum Jahreswechsel 2014/2015 gekündigt.

„Die gesellschaftlichen Erwartungen an diese Berufsgruppe sind in den vergangenen Jahren enorm gewachsen. Damit sind auch die Anforderungen an Qualifikation und Arbeit der Beschäftigten in den Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen gestiegen. Diese Entwicklung muss sich endlich in einer deutlich besseren Bezahlung der Kolleginnen und Kollegen widerspiegeln. Dazu gehört auch, dass neue Berufsgruppen wie Kindheitspädagogen und Schulsozialarbeiter entsprechend eingruppiert werden“,so Norbert Hocke.

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Vor der dritten Verhandlungsrunde hatten sich nach Angaben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) noch einmal mehrere zehntausend Beschäftigte im öffentlichen Dienst der Kommunen, insbesondere Erzieherinnen und Erzieher, an den Warnstreiks der Gewerkschaften beteiligt. Hocke kündigte für die nächsten Tage weitere Warnstreiks an. Die Verhandlungen sollen am 16. April in Hannover und am 20. sowie 21. April in Offenbach fortgesetzt werden.

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