DÜSSELDORF. Schon in jungen Jahren digitale Medien kompetent nutzen zu können – das ist das Hauptziel der Plattform „Primolo“. Acht- bis Zwölfjährige können mit ihr gemeinsam mit ihren pädagogischen Fachkräften kostenfrei eigene Internetseiten gestalten.
Herzstück der Plattform ist der Webseiten-Generator – ein Werkzeug zur Erstellung von Internetseiten, mit dem Klassen oder Lerngruppen ihre Projekte und Unterrichtsergebnisse im Internet veröffentlichen können. Texte, Bilder, Audio- oder sonstige Dateien werden über Eingabemasken zusammengestellt und Primolo generiert daraus Internetseiten. Ergänzt wird der Webseiten-Generator durch digitale Werkzeuge wie Profil, Fotoalben und Dateiablage sowie interaktive Elemente wie Nachrichten schreiben, Chat und Forum. „Im Fokus stehen dabei vor allem die aktive und verantwortungsbewusste Nutzung des Internets, der Einsatz von Kommunikations- und Web 2.0-Applikationen sowie der Umgang mit Programmen zur Text-, Bild-, Audio- und Videobearbeitung“, heißt es auf der Internetseite
Die Plattform ist in vier Hauptbereiche aufgeteilt. Die Kinder-Infobox ist der frei zugängliche Kinderbereich. Dort erfahren die jungen Nutzer, was Primolo ist und wie sie es nutzen können. Zudem können sie sich durch alle vorhandenen Projekte klicken, Nachrichten lesen oder sich über Kinderseiten im Internet informieren.
In der Bastelecke können Schulklassen und Lerngruppen ihre Unterrichts- oder Projektergebnisse anhand einer eigenen Webseite im Internet veröffentlichen. Dazu bedarf es im Vorfeld einer Anmeldung durch die pädagogische Fachkraft. Damit möchte das Unternehmen nach eigenen Angaben sicherstellen, dass „Primolo“ ausschließlich im pädagogischen Kontext genutzt wird, „vor allem da auf der Plattform eigene Inhalte hochgeladen werden können und Kinder involviert sind“. Ist die Registrierung durch die Redaktion erfolgreich abgeschlossen, können die Lehrkräfte in einem geschlossenen Bereich Bastelgruppen und neue Projekte anlegen. Jede Lehrkraft und jedes Kind kann dann in den jeweiligen Gruppen Internetseiten erstellen. Diese würden von der Redaktion regelmäßig überprüft.
Ähnlich wie die Bastelecke ist auch der Privatbereich „Mein Primolo“ erst nach Login zugänglich. Hier können Kinder und pädagogische Fachkräfte ein persönliches Profil anlegen, das für Gruppenmitglieder zur Ansicht freigegeben werden kann. Lehrkräfte können sowohl Mitglieder der Bastelgruppen als auch alle bei Primolo angemeldeten Lehrkräfte als Kontakt hinzufügen. Kinder hingegen sollen laut Betreiber „langsam und sicher an die Nutzung Sozialer Netzwerke herangeführt werden“. Dies werde dadurch gewährleistet, dass sie nur Mitglieder ihrer Bastelgruppen als Kontakt hinzufügen können. Im Bereich „Mein Primolo“ stehen den Nutzern zudem verschiedene Online-Werkzeuge zur Verfügung: Es können Nachrichten verschickt und Fotoalben erstellt werden. Für Lehrkräfte gibt es darüber hinaus eine persönliche Dateiablage.
Der Lehrerbereich der Plattform, das „Lehrerzimmer“, ist in einen offenen und einen geschlossenen Bereich unterteilt. Im offen zugänglichen Bereich finden Lehrkräfte Informationen über „Primolo“, die Nutzungsbedingungen, Informationen zum Anmeldeverfahren sowie „themenrelevante, medienpädagogische Lehrmaterialien zur Arbeit mit Primolo“. Im geschlossenen Bereich befindet sich die Lehrer-Community. Pädagogischen Fachkräften wird dort eine Plattform zur interaktiven Kommunikation und Vernetzung geboten. Der Austausch über die Arbeit mit Primolo, den Einsatz digitaler Medien im Unterricht oder andere schulrelevante Themen kann in Chats, Foren, auf einem Schwarzen Brett oder im Materialpool erfolgen. Im Abschnitt Lehrmaterialien finden Lehrkräfte außerdem didaktische Fachartikel, unter anderem über Risiken im Internet und den Jugendmedienschutz in Deutschland.
Das Projekt „Primolo“ entstand 2001 mit Fördermitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und wird seit 2008 von der Eduversum GmbH betrieben, die nach eigenen Angaben Lehrern sowie alle anderen pädagogisch Tätigen bei der Nutzung digitaler Medien unterstützen möchte. „Primolo“ wird durch „Ein Netz für Kinder gefördert“, eine gemeinsame Initiative von Politik, Wirtschaft und Institutionen des Jugendmedienschutzes, deren Ziel es eigenen Angaben zufolge ist, einen attraktiven und sicheren Surfraum für Kinder von acht bis zwölf Jahren zu schaffen.
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