POTSDAM. Die Schülerzahlen steigen, und in allen Bundesländern suchen die Schulverwaltungen händeringend nach neuen Lehrkräften. In der Region Berlin-Brandenburg sorgt das für starken Konkurrenzdruck. Brandenburg will junge Lehrer nun mit einem “Willkommenspaket” locken.
Berlin und Brandenburg müssen in den kommenden Jahren tausende neue Lehrkräfte einstellen und konkurrieren dabei auf dem umkämpften Markt. Während Brandenburg bis 2023 jährlich bis zu 1200 neue Lehrkräfte sucht, werden in der Hauptstadt pro Jahr bis zu 2200 neue Pädagogen gesucht. Dies berichteten die Bildungsstaatssekretäre der beiden Länder am Donnerstag in einer gemeinsamen Sitzung der Bildungsdausschüsse im Potsdamer Landtag. Da die Zahl der ausgebildeten Lehramtskandidaten bei weitem nicht ausreicht, setzen beide Länder verstärkt auf Seiteneinsteiger.
In Brandenburg hat derzeit jede fünfte neu eingestellte Lehrkraft nicht die entsprechende pädagogische Ausbildung, wie Staatssekretär Thomas Drescher berichtete. Diese Seiteneinsteiger erhalten im laufenden Betrieb eine Weiterbildung. Von 2019 an sollen sie vor dem Einsatz in einem dreimonatigen Seminar ausgebildet werden. In Berlin sollen die Seiteneinsteiger in den Sommerferien 2018 vier Wochen lang vorbereitet werden, berichtete Staatssekretär Mark Rackles.
Beide Seiten betonten jedoch, dass sie sich trotz des hohen Konkurrenzdrucks nicht gegenseitig Lehrkräfte abwerben wollten. «In Brandenburg gibt es die Verbeamtung, während wir tarifangestellte Lehrer haben», sagte Rackles. «Da haben die Bewerber die Wahl zwischen einer Arbeit in städtischer oder eher ländlicher Umgebung.»
Allerdings habe Berlin schnell nachziehen müssen, als Brandenburg die Gehälter der Grundschullehrer vor kurzen im die Tarifgruppe 13 erhöht hatte, räumte Rackles ein. Denn Grundschullehrer werden wegen der steigenden Geburtenrate und des Zuzugs von Flüchtlingen besonders gesucht. In Brandenburg waren unter den 1146 in diesem Jahr neu eingestellten Lehrkräften mehr als die Hälfte Grundschullehrer.
A13 für Grundschullehrkräfte – warum die Berliner Entscheidung bundesweit Schule machen wird
Zur Deckung des Bedarfs müsse die Zahl der Lehramtsstudienplätze an der Universität Potsdam um 200 bis 300 erhöht werden, sagte Drescher. Aktuell gab es dort 1317 Studienanfänger. Um neue Lehrer in die ländlichen Gebiete zu locken, reiche eine Zulage allein nicht aus. «Für 300 Euro plus geht kaum einer nach Wittenberge oder Forst», meinte der Staatssekretär. «Dafür müssen wir ein Willkommenpaket bieten, mit Hilfe bei der Wohnungssuche und anderen unterstützenden Maßnahmen.» dpa
Interessant. Gilt denn nun noch “gleicher Lohn für gleiche Arbeit” oder gilt das nur, wenn man dann selber mehr bekommt?
In MeVo soll es ja eine “Buschzulage” geben.
TV-L …
Die TdL regelt mit den Tarifparteien ja nur die Eingruppierungsmerkmale und die Grundvergütung. Jedes Land kann also mehr bezahlen.