Festveranstaltung in Berlin: So sehen Deutschlands Lehrer des Jahres aus!

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BERLIN. Die Gewinnerinnen und Gewinner des bundesweiten Wettbewerbs „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ“ 2019 stehen fest. Die Wettbewerbsjury unter Leitung von Prof. David Di Fuccia hat entschieden: 16 Lehrerinnen und Lehrer sowie sechs Pädagogen-Teams aus insgesamt zehn Bundesländern wurden heute in Berlin ausgezeichnet. Rund 5.400 Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler beteiligten sich am Wettbewerb, der von der Vodafone Stiftung Deutschland und dem Deutschen Philologenverband seit über zehn Jahren durchgeführt wird.

Deutschlands Lehrer des Jahres – ausgezeichnet auf einer Festveranstaltung in Berlin. Foto: Deutscher Lehrerpreis

Im Bereich „Schüler zeichnen Lehrer aus“, einer der beiden Wettbewerbskategorien, wurden 16 besonders engagierte Lehrkräfte von Schülerinnen und Schülern der Abschlussklassen 2018/2019 nominiert.

  • Dabei gingen fünf Auszeichnungen nach Nordrhein-Westfalen (Hendrik Büdding, Annette-von-Droste-Hülshoff Gymnasium Münster; Christina Ruth Hammerström, Elsa-Brändström-Realschule Essen; Reinhold Lück, Gymnasium Remigianum Borken; Ursula Nauen, Städtische Realschule Waltrop; Gerhard Steinhoff, Clemens-Brentano-Gymnasium Dülmen).
  • Drei Auszeichnungen vergab die Jury nach Baden-Württemberg (Alexandra Moser, Gymnasium Engen; Nadine Royer, Sechslindenschule GWRS Pfullendorf; Barbara Schmitt, Hohenlohe-Gymnasium Öhringen).
  • Je zwei Preisträger gibt es in Hessen (Dr. Karin Meffert, Limesschule Idstein; Marco Rill, Hermann-Hesse-Schule Obertshausen) und in Sachsen-Anhalt (Katrin Fruth, Landesgymnasium für Musik Wernigerode; Skadi Schlesinger, BbS V Halle/Saale).
  • Je ein Preisträger in der Kategorie „Schüler zeichnen Lehrer aus“ kommt in diesem Jahr aus Berlin (Karen Pohlman, Evangelisches Gymnasium zum Grauen Kloster), Hamburg (Keven Lass, Berufliche Schule St. Pauli), dem Saarland (Sebastian Kloß, Gymnasium am Rotenbühl Saarbrücken) und Thüringen (Martin Triebel, Staatliches Berufsschulzentrum Hermsdorf-Schleiz-Pößneck -Saale-Orla-Kreis-, Schulteil Pößneck).

In der zweiten Kategorie des Wettbewerbs, „Lehrer: Unterricht innovativ“, haben in diesem Jahr wieder zahlreiche engagierte Lehrkräfte-Teams aus ganz Deutschland innovative und fächerübergreifende Unterrichtsprojekte für den Wettbewerb eingereicht.

Den ersten Preis vergab die Jury an das Pädagogen-Team Bernd Bischoff, Christian Czaputa, Florian Dendorfer, Verena Kopp, Eva Lippert, Nicole Nägele, Eugen Staudinger, Michael Zimmerer um die Projektleiter Sebastian Schmidt (Pfuhl) und Ferdinand Stipberger (Neunburg vorm Wald NvW) der Inge-Aicher-Scholl Realschule Neu-Ulm-Pfuhl in Kooperation mit der Gregor-von-Scherr-Schule Neunburg vorm Wald (NvW) für ihr schul-übergreifendes „Lernbüro digital-kooperativ“.

Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, lobt die Kreativität des Gewinner-Teams, digitale Medien im Mathematik-Unterricht so einzusetzen, dass Synergien sowohl räumlich als auch inhaltlich von Lehrenden für Lehrende und Lernende gewonnen und genutzt werden können: „Das ‚Lernbüro digital-kooperativ‘ ist ein kluges und äußerst gelungenes Konzept, das zu einer fachlichen und medienkompetenzorientierten Vertiefung der Lehr- und Lerninhalte führte. Aber vor allem konnten alle neu erarbeiteten Materialen für den Fachunterricht Mathematik auch schul-übergreifend den beteiligten Pädagogen zugänglich gemacht werden. Ein Projekt, bei dem die Lerninhalte für das Fach Mathematik im Mittelpunkt standen und in dem gleichzeitig digitale Kompetenzen gemäß des Kompetenzrahmens zur Medienbildung gestärkt werden. Zudem ein Projekt, das bereits von anderen Schulen übernommen wurde! Klasse!“

Das digitale Lernbüro, das in Kooperation der 280 Kilometer voneinander entfernten Schulen entstanden ist, hat zum Ziel, Unterricht gemeinsam zu gestalten, und steht unter dem Motto „Digital lehren und lernen im Fach Mathematik“. Um mehr Zeit für den pädagogischen und didaktischen Austausch zu haben, teilen sich sieben Lehrer aus beiden Schulen die Unterrichtsvorbereitungen und erstellen einen Kurs für alle Themengebiete der 5. Klassen. Standard sind u. a. Impuls- und Erklär-Videos, differenzierte Aufgaben aus dem Schulbuch und die dazu passenden Lösungen.

Nicht nur das Lernen im Fach Mathematik steht im Mittelpunkt, sondern auch das digitale Lernen gemäß des Kompetenzrahmens zur Medienbildung. Die teilnehmenden LehrerInnen mussten für das Lernbüro viele digitale Kompetenzen erst selbst erlernen, was anschließend die Vermittlung der Inhalte an die SchülerInnen erheblich erleichterte. Außerdem ist das Lernbüro eine Entlastung für die Lehrkräfte und erhöht die Nachhaltigkeit in der Unterrichtsvorbereitung: Ab dem Schuljahr 2019/2020 übernehmen weitere Schulen und Lehrkräfte die schon erstellten Kurse für ihren Unterricht und beteiligen sich auch selbst an der Produktion von neuem Material. 2020 werden dann voraussichtlich 16 Lehrer aus fünf Schulen am Kurs für die 7. Klassen arbeiten.

Der zweite Preis in dieser Kategorie ging an das Team Timo Berssen, Clemens Kanschat und Michael Lück mit Projektleiter Jan Meiners von der BBS Ammerland in Bad Zwischenahn für ihr Projekt „Fußabdruck auf dem Planeten“. In diesem Unterrichtsprojekt sollten die Schülerinnen und Schüler die Folgen ihres eigenen Konsums an Hand von ausgewählten Themenkomplexen ergründen und hinterfragen, welche Auswirkungen ihr Verhalten auf die Erde hat. Nach einer Auflistung aller Ausgaben für Waren in einem Monat wurde der Produktions- und Beschaffungsweg exemplarisch nachvollzogen. Danach ermittelten die Schülerinnen und Schüler den jeweiligen CO2-Ausstoß. Die Ergebnisse wurden im Plenum besprochen und die Schülerinnen und Schüler so für die Auswirkung ihres eigenen Verhaltens auf den Globus sensibilisiert.

Mit dem dritten Preis wurde das Team Andrea Holler, Projektleitung, und Juliane Stubenrauch-Böhme vom Oskar-Maria-Graf-Gymnasium Neufahrn für ihr Projekt „Schüler als Prosumer“ ausgezeichnet. Ziel der Unterrichtsidee für den Fremdsprachen-Unterricht ist, die SchülerInnen zu „Prosumern“, d. h. zu Produzenten und Konsumenten von digitalem Content werden zu lassen und sie so fit für die digitalisierte Berufs- und Arbeitswelt zu machen. Die SchülerInnen konsumieren nicht nur digitale Inhalte, sondern produzieren sie auch wie eigene Filme, die sie mit Tablets aufnehmen, bearbeiten und fertigstellen. Durch eine kritische Bewertung der erstellten Medienprodukte werden die 4 K’s „Kommunikation“, „Kollaboration“, „Kreativität“ und „kritische Reflexionsfähigkeit“ als Zielvorgabe der Lernkultur 4.0 angewendet.

Darüber hinaus zeichnete die Jury noch drei weitere innovative Unterrichtskonzepte aus. Den Sonderpreis der Wochenzeitung „Die Zeit“ für ihr Projekt „PhiloWelt: iPad App“ erhielt das Pädagogen-Team um Dr. Gökhan Yetisen (Projektleiter), Klaus Bleckmann, Rolf Grüter, Hendrik Lemm und Verena Michael von der Geschwister-Scholl-Gesamtschule Moers.

Mit dem Sonderpreis des Cornelsen Verlags wurden Projektleiterin Eugenia Remisch, mit Team Stefan Bihl, Rainer Kropp-Kurta, Birgitt Schlieter, Simon Schoch und Monja Suhm von der Werkrealschule GWRS Villingendorf für ihr Projekt „Irlandreise“ ausgezeichnet.

Der in diesem Jahr zum ersten Mal vergebene Digital-Sonderpreis der Vodafone Stiftung Deutschland ging an das Team von Projektleiter Mathias Glahn und Christoph Thiel zusammen mit weiteren Lehrkräften aus dem Fachverbund von der Geschwister-Scholl-Schule Blieskastel für ihr Projekt „TuK – Technik und Klima“. News4teachers

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.

Das sind Deutschlands Lehrer des Jahres! Deutscher Lehrerpreis verliehen

 

 

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Emil
4 Jahre zuvor

Die Philologen feiern sich selbst. Toll.