Kritik wächst: Lehrer müssen vermeintliche Selbsttests für Schüler anrichten

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DÜSSELDORF. Die Kritik am Selbsttest-Verfahren an Schulen in Nordrhein-Westfalen reißt nicht ab. Die Landeselternkonferenz berichtete am Dienstag, es gebe «enormen Widerstand» gegen die Tests. Und zwar mit Blick auf ihre Handhabung, Datenschutz und Angst vor Bloßstellung, sollte ein Kind vor anderen Mitschülern ein positives Ergebnis erhalten. Dass die nach den Osterferien ausgelieferten Test-Kits – im Gegensatz zu denen, die vor den Ferien die Schulen erreichten – nicht von Schülern allein gehandhabt werden können, sorgt für zusätzlichen Unmut.

Lehrer sind wütend, weil sie mit der Organisation der Schülertests alleingelassen werden. Foto: Shutterstock

Die GEW zählt den Packungsinhalt der an die Schulen gelieferten Test-Packungen auf: „Es handelt sich um 1 Arbeitsstation, 1 Kurzanleitung, 1 Beipackzettel, 20 Testkassetten, 2 Flaschen mit Pufferlösung, 20 sterile Abstrichtupfer und 20 Teströhrchen und Kappen.“ Warum ist das relevant? „Das schließt de facto aus, dass den Schüler*innen einzelne Tests ausgehändigt werden, um zuhause zu testen“, erklärt die Gewerkschaft. Nicht nur, dass damit die Entscheidung de Schulministeriums, die Tests in den Schulen ausführen zu lassen, irreversibel ist. Die Kritik von Lehrern und Eltern führt also ins Leere.

«Das ist nicht zumutbar, dass Eltern dann zweimal die Woche mit ihren behinderten Kindern in die öffentlichen Testzentren gehen sollen»

Es führt auch zu handfesten Problemen in der Praxis. So werde die vom Schulministerium zugesagte Ausnahme, dass sich Schüler mit besonderem Förderbedarf daheim unter Aufsicht ihrer Eltern testen dürften, von einigen Förderschulen nicht akzeptiert. «Das ist nicht zumutbar, dass Eltern dann zweimal die Woche mit ihren behinderten Kindern in die öffentlichen Testzentren gehen sollen», kritisierte die Vorsitzende der Landeselternkonferenz Anke Staar.

Der Unterricht in NRW findet seit Montag als Homeschooling statt. Nur Abschlussklassen dürfen in die Schulen kommen und Kindern bis zur sechsten Klasse steht eine Notbetreuung offen. Im Präsenzbetrieb müssen alle Schüler zweimal wöchentlich einen Corona-Selbsttest machen. Laut SPD-Fraktionsvize Jochen Ott sind sie aber «höchst unpraktikabel», weil Lehrkräfte vor Ort für jeden einzelnen Test Hand anlegen und umfüllen müssten.

Aus dem NRW-Innenministerium, das die Tests bestellt, hieß es: Man habe 18,6 Millionen Tests bis Ende April für die Schulen bestellt. «Über die Art und Handhabung der Schnelltests hat die Landesregierung frühzeitig und transparent bereits in Schulmails Anfang des Monats informiert.» Die Testflüssigkeit sei immer für jeweils zehn Einzeltests vorgesehen – und das müsse vor der Anwendung vor Ort aufgeteilt werden. Übrig gebliebene Kontrollflüssigkeit werde auch nicht verschwendet, sondern könne für Tests anderer Lern- und Betreuungsgruppen verwendet werden.

«Es stellt sich die Frage, wer auf welche Art und Weise die Lösung an die Schülerinnen und Schüler ausgibt»

Das bedeutet allerdings: Die Tests sind – im Gegensatz zu den vor den Osterferien ausgelieferten Selbsttests – eben nicht mehr autark und ausschließlich durch die Schülerinnen und Schüler durchzuführen. Darüber regt sich nach Informationen von News4teachers zusätzlicher Unmut in den Kollegien.

«Es stellt sich die Frage, wer auf welche Art und Weise die Lösung an die Schülerinnen und Schüler ausgibt“, so schreibt eine Lehrkraft an News4teachers. „Die für die Organisation der Testungen an meiner Schule verantwortliche Kollegin teilte mir mit, dass am Ende wohl die bei der Testung eingesetzten Lehrkräfte die Flüssigkeit tropfenweise ausgeben müssten. Die Beschreibung und Anleitung der Tests zeigt m. E. deutlich, dass dieses Tests auch gar nicht schwerpunktmäßig für individuelle Selbsttests vorgesehen sind, sondern vielmehr auf eine Anwendung im medizinischen Bereich ausgelegt sind. Ich finde diese Erwartungshaltung an die Lehrerschaft empörend.“

Die GEW begrüßt die Testpflicht für Schüler grundsätzlch – lehnt aber das Testen in der Schule durch Lehrkräfte ab. „Wir schlagen vor, dass die Tests im Regelfall zuhause unter Aufsicht und mit Hilfe der Eltern vorgenommen werden“, hatte GEW-Landesvorsitzende Maike Finnern nach der Ankündigung durch das Schulministerium erklärt. „So vermeiden wir, dass sich infizierte Schüler*innen auf den Weg zur Schule machen, verbessern den Infektionsschutz und steigern die Akzeptanz.“ Für Schülerinnen und Schüler, die ohne Tests in die Schulen kämen, müssten die Tests vor dem Betreten der Unterrichtsräume durchgeführt werden können – am besten mit mobilen Teams, die über entsprechende Expertise verfügen. News4teachers / mit Material der dpa

„Unfassbar, was nach einem Jahr Pandemie hier alles verbockt wird.“ Dreyer und Hubig besuchen eine Schule und erleben ein PR-Debakel

 

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Georg
2 Jahre zuvor

Diese Tests der Firma Siemens wurden für den Einsatz durch geschultes Personal am Patienten entwickelt und per Sondererlass für Laien, insbesondere Schülern, freigegeben. Der kostet vermutlich 4€ statt 5€ wie die Tests von Roche, was der Hauptgrund für den Produktwechsel gewesen sein dürfte. Aber da die Schulen laut Infektionsschutzgesetz bis zu einer Inzidenz 200 sicher sind, ist das kein Problem.

Marie
2 Jahre zuvor

Ich habe heute meine Hausärztin befragt. Wenn die Flasche mit der Pufferlösung angebrochen ist, darf sie nicht bis zum nächsten Tag aufgehoben werden. Also müssen wir auch noch ausknobeln, welche Halbklassen zusammen die Lösung genau aufbrauchen und dabei hoffen, dass nicht jemand sein Röhrchen umschmeißt und man mehr Flüssigkeit braucht.

Marie
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marie

Ich hab gerade bei Siemens noch mal nachgelesen. Dort heißt es, man soll die Komponenten verschiedener Testsets nicht mischen. Also werden ich dann täglich 5 bis 6 Portionen Pufferlösung und die dadurch übrig bleibenden Testkits und Tupfer im Müll entsorgen. Und den Kindern erzählen wir was von Umweltschutz und Ressourcenschonung!

Defence
2 Jahre zuvor

Okay, her mit der Abmahnung.

ThankYouForWearingYourMask
2 Jahre zuvor
Antwortet  Defence

Ich bin auch raus….

Mona
2 Jahre zuvor

Dann bin ich ja mal gespannt, wie in BW künftig die Kita-Kinder getestet werden sollen.

Dem Vernehmen nach bleibt von „selbst“ nix übrig, d.h. wir sollen die Tests dann wohl i.E. komplett „im Auftrag der Eltern“ ausführen wie eine med. Fachkraft.

Nö. Das hab ich nicht gelernt, ohne vollständige Schutzausrüstung schon gar nicht und was da an Haftungsfragen dranhängt, ist überhaupt nicht absehbar.

Daniel
2 Jahre zuvor

Wir haben bis heute keinerlei Information erhalten. Wahrscheinlich kommt wieder eine Information am Sonntag in der Whatsapp Klassengruppe.
Bei so einem Informationsstand werden unsere Kinder auch nicht getestet. Es macht eh keinen Sinn, wir isolieren uns und unsere Kinder. Aber die meisten nehmen die Ogata und Notbetreuung und Verpflegung wahr wo die Kinder dann wieder klassenübergreifend sind. Auch Nachmittags werden sie natürlich verabredet. Bevor da keine Rücksicht zu erkennen ist, führen wir uns garnix ein.

Rabe (aus NRW)
2 Jahre zuvor

Es gibt nur eine Lösung: Verweigert Euch!!! Erstmal warten, was die Juristen bei der Bezirksregierung sagen, dann zum Personalrat, aber ganz ruhig und cool bleiben. In dem Fall siegt nur Sturheit – leider sind die meisten Lehrer, die ich in meiner langen Laufbahn erlebt habe, so kompetent und begeistert sie im Beruf sind, wie Schafe, die alles mitmachen, bis sie tot umfallen, und den Geist des gemeinsamen aktiven gewerkschaftlichen Protest qua Beamtenstatus nie verinnerlicht haben. Wer wie ich vorher außerhalb der Schule gearbeitet hat, verzweifelt an der Unmöglichkeit, einen Massenprotest herbeizuführen und der Machtlosigkeit, die wir leider faktisch haben. Das nutzen die Verantwortlichen gnadenlos aus!

Nadine
2 Jahre zuvor
Antwortet  Rabe (aus NRW)

Ja da stimme ich dir leider voll und ganz zu. Es gibt aber Anwälte an die man sich wenden kann und ich werde das auch machen. Ich habe das in meinem Kollegium auch ganz ruhig gesagt, dass ich das mit meinen Werten nicht mehr vereinbaren kann und mich juristisch beraten lassen werde. Diese Drohungen finde ich auch ganz übel. Aber Angstmacherei funktioniert leider.

Oje
2 Jahre zuvor

Hat sich mal jemand die Mühe gemacht und den Beipackzettel gelesen?
Insbesondere der Abschnitt mit der Schutzkleidung und Schutzbrille ist interessant und der Abschnitt mit den schweren Augenreizungen und den allergischen Hautreaktionen etc und dem Hinweis, dass man ärztliche Hilfe benötigen könnte. Da wird einem ganz anders.
Ach ja, die Tests sind aktuell gar nicht für Schüler unter 16 (Siemens) oder 18 (Roche) zugelassen (BfARM). Und die Gewerbeaufsicht prüft noch…
Alle Lehrkräfte, die den Test unter Aufsicht durchführen, können vermutlich auch zivilrechtlich Probleme bekommen, wenn was passiert. Weiss da jemand mehr?

Marie
2 Jahre zuvor
Antwortet  Oje

Also beim Siemens „Selbsttest“ steht gar nix von Schutzkleidung, nur vom Händewaschen…

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marie

Sie müssen den beipackzettel des ursprünglichen Produktes und nicht die Bedienungsanleitung des nur umetikettierten Selbsttests lesen.

Dad denkt mit!
2 Jahre zuvor

DIE NEUEN LIEFERUNGEN SIND LAUT VORGABE DES BMG GAR KEINE SELBSTTESTS

Jetzt kommt der Klopper:
Auf https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus/nationale-teststrategie/faq-schnelltests.html#c20484 steht:

„Selbsttests: Haben ihren Namen, weil diese Tests jeder selber, bspw. zuhause, machen kann. Die Selbsttests sind zur Anwendung durch Privatpersonen bestimmt. Dafür muss die Probenentnahme und -auswertung entsprechend einfach sein.“

Da die neuen Tests von Siemens Health Care einen Lehrer zum Portionieren der Röhrchen benötigen und die Tests genau deswegen nicht von zuhause durchgeführt werden können, handelt es sich somit nach Vorgabe des Bundesministerium für Gesundheit (BMG) NICHT UM SELBSTTESTS.

https://www.management-krankenhaus.de/produkte/antigen-schnelltest-zum-nachweis-von-sars-cov-2

Zitat: Der CLINITEST COVID-19-Schnelltest ist ein Kassetten-Test für den Point-of-Care, der keine Laborgeräte oder spezialisiertes Laborpersonal zur Durchführung erfordert und Ergebnisse in 15 Minuten liefert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Point-of-Care-Testing

Der Begriff Point-of-Care-Testing oder kurz POCT, zu deutsch patientennahe Labordiagnostik, bezeichnet in der Medizin diagnostische Untersuchungen, die nicht in einem Zentrallabor sondern im Krankenhaus unmittelbar auf der Krankenstation, in der Praxis eines niedergelassenen Arztes oder einer Apotheke durchgeführt werden.

Und wo steht Schule???
WIE BLÖD MUSS MAN SEIN ??????

ALSO DIE TESTS BEI DEN SCHULEN WIEDER ABHOLEN UND WELCHE MIT DER OPTION FÜR DEN ZUHAUSETEST BESCHAFFEN!!!!!

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dad denkt mit!

Nicht ganz. Die Testkits von Siemens bekamen eine Sonderzulassung zur Nutzung von Laien. In der Sache bin ich aber bei Ihnen.

Nee, so nicht!
2 Jahre zuvor

Schon die Durchführung der Selbsttests von der Firma Roche in den Klassenräumen fand ich eine absolute Zumutung!!!… für Lehrpersonen und für Schüler*innen!!!
„Vermeiden Sie eine Stigmatisierung eines positiv getesteten Kindes“!!! Sehr witzig!!!
Wie soll das denn wohl funktionieren???
Bin ich Gott?
Die Tests, die jetzt auch noch vorbereitet werden müssen, schlagen dem Fass wirklich den Boden aus!!!
Allein schon die Verteilung der Tests auf die Klassen wird eine logistische Meisterleistung vor der 1. Stunde. Im Wechselunterricht findet das Spielchen dann viermal in der Woche statt!!
Ich fühle mich hochgradig verarscht durch unsere Vorgesetzten und laufe nur noch mit einer Hasskappe durch die Gegend.
Wie viel unserer Arbeitszeit soll denn dafür noch verschwendet werden?
So tragen die Tests höchstens zu einer Vermehrung der Infektionen bei!
Noch nicht mal eine Impfung der Beschäftigten geschweige denn für alle anderen am Schul- und Kitaleben Beteiligten steht in Aussicht!!
Ich kann diesen Zustand fast nicht mehr aushalten. In unserem Kollegium gibt es zahlreiche Ausfälle auch aus psychischen Gründen, wegen Vorerkrankungen und zahlreichen Schwangerschaften.
Liegen bleiben kann die Arbeit an Schulen nun mal nicht. So wird die Last für die übrig Gebliebenen immer größer!!!
Für die Kinder und Jugendlichen ist die momentane Situation aber in den Schulen ebenfalls sehr belastend!!!
Alle sind trotz der Osterferien, die gerade erst vorbei sind, angespannt und erschöpft.
Alle fühlen sich nur noch unter Druck gesetzt und gegängelt.
Mittlerweile überlege ich ernsthaft, auszusteigen, obwohl ich meinem Beruf trotz der widrigen Umstände immer gerne nachgegangen bin.
Was zu viel ist, ist einfach zu viel.
Dass es anderen Menschen noch schlechter geht, hilft mir gerade auch nicht weiter … von wegen Beamtenabsicherung usw.
Niemand möchte jetzt die tapferen Kolleg*innen, die weiterhin brav ihre Arbeit machen und die anvertrauten Schüler*innen, die ebenfalls nichts für die momentane Situation können, auch noch im Stich lassen.
Aber mit dem Gedanken, dass ich dafür evtl. mit meinem Leben bezahlen muss, kann ich so nicht weitermachen.
In meinem Bekannten- und Familienkreis sind schon mehrere Menschen an Corona gestorben. Deshalb bin ich natürlich auch sehr in Sorge!
Dann sollen sie doch ehrlich sagen:
„Tja, jetzt haben die, die es erwischt, halt einfach Pech gehabt.
In unserer freiheitlichen Welt gibt es eben keinen anderen Weg.“
Das wäre wenigstens ehrlich!!!
Aber unsere Vorgesetzten waren noch nie ehrlich!!!
Dabei wäre ein gewisser Gesundheitsschutz auch in Schulen durchaus möglich!

MamaLe
2 Jahre zuvor

Was für ein irrer Wahnsinn!

Daniel
2 Jahre zuvor

Man bekommt wirklich das Gefühl, dass die Schulen und Leher immer mehr sonstige Tätigkeiten durchführen sollen. Thema Masern Impfung. Warum soll die Schule das prüfen? Wir haben der Klassenlehrerin nicht das Impfheft zur wochenlangen Einbehaltung und Prüfung sondern eine Bestätigung vom Kinderarzt abgegeben.
Ich bin nicht bereit medizinische Arbeiten von Lehrpersonal ausführen zu lassen auf Kosten der Bildungsarbeit!
Ist ja fast so als nutzt man die Pandemie um im Pisaranking endlich noch weiter fallen zu können? Und im nächsten Satz spricht man dann von Fachkräftemangel?

Heinz
2 Jahre zuvor

Bin lange Jahre verbeamteter Lehrer und werde mich weigern die Tests unter diesen Bedingungen und schon gar nicht in meinem Fachraum durchzuführen.
Im Schrieb vom KM steht. Wir Lehrer „sollen“ die Tests begleiten. Sollen heißt nicht müssen. Solange keiner geimpft ist „sollen“ die uns in Ruhe lassen mit solchen Faxen.
Mein Hausarzt trifft sich übrigens mit Weltraum Anzug in der Tiefgarage mit Testwilligen…

Defence
2 Jahre zuvor
Antwortet  Heinz

In diesem Fall ist „sollen“ leider „müssen“. Stichwort „soll-Vorschrift“

Johannes
2 Jahre zuvor
Antwortet  Defence

In RLP gab es am Freitag die schriftliche Dienstanweisung vom BM.

Der mit der Lehrerin tanzt
2 Jahre zuvor

Vorab, ich bin kein Lehrer aber durch meine Partnerin bekomme ich nun sehr viel mit, wie es an den Schulen läuft.

Was soll ich sagen, ich bin ernsthaft fassungslos.
Ich bin mittlerweile seit 13 Monaten im Homeoffice.
Mein Arbeitgeber kümmert sich um alle Angestellten indem Masken zugesandt werden, alle Tische im Büro täglich desinfiziert werden, wir alle einen Corona Bonus erhalten, uns Bürobedarf nach Hause geliefert wird usw.

So läuft es in der freien Wirtschaft. Hier hat man erkannt, dass hochqualifiziertes Personal eine wichtige Ressource ist, die man wirklich pflegen muss.
Im Bildungssystem wissen die meisten leider nicht, was dies heißt, da sie es nicht anders kennen. Ihr werdet von vorn bis hinten verarscht. Bitte dies noch, bitte das noch, dann nur noch dieses hier erledigen usw.
Und nun noch alle Kinder testen, den Lehrplan vollständig erfüllen und gleichzeitig den anderen Rest der Klasse im Homeschooling unterrichten.

Aus meiner Sicht ist das Fass schon vor langer Zeit übergelaufen – wehrt euch endlich!

xy
2 Jahre zuvor

@Der mit der Lehrerin tanzt,
danke für diesen Beitrag! Ich bin auch Ehemann einer Lehrerin und seit Beginn der Pandemie im Home Office. Es gab keine Diskussion, da ich Risikogruppe bin und mein AG (Konzern) sehr entgegenkommend war. Das sichert Loyalität und mein AG bekommt diese Wertschätzung zurückgespiegelt.
Die Lehrer werden in der Öffentlichkeit und von ihrem AG weder wertgeschätzt, noch geschützt.
Wehrt euch! Ihr werdet gerade verheizt und bringt die Eltern eurer Schutzbefohlenen in Gefahr!
Das kann doch nicht der Auftrag sein.

Matthias Emberger
2 Jahre zuvor

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich glaube etwas Pragmatismus ist gefragt. Wir sind nicht die Berufsgruppe, die es in der Pandemie am schlimmsten hat. Wenn alle ein bisschen über ihren Schatten springen und sich solidarisch zeigen, dann besiegen wir die Pandemie. Wir sind Vorbilder. Gelassenheit ist besser als alles hysterisch zu kritisieren.

Anne
2 Jahre zuvor

Oh, der war gut, bei Schließung erst ab Inzidenz 200 besiegen wir garantiert die Pandemie! Ohne Pragmatismus bei Lehrkräften wäre im übrigen das ganze System schon seit Jahren zusammengebrochen.
Beispiel zur „Solidarität“: Eltern erwarten von mir ganz selbstverständlich, dass ich mich impfen und regelmäßig testen lasse, sämtliche staatlichen Vorgaben einhalte und als Hygienefee natürlich den Klassenraum komplett virenfrei halte. Jetzt erwarte ich im Gegenzug, dass sie die staatliche Vorgabe der Testung bei ihren Kindern einhalten und bekomme zu hören, dass man das „nicht will“. Super solidarisch!

Reichtlangsam
2 Jahre zuvor

Und solange wir es noch nicht „am schlimmsten“ haben, geht noch was?

Defence
2 Jahre zuvor

Lieber Mathias,

und so subtil Hysterie zu unterstellen ist schon frech.
Dir wünsche ich viel Spaß, Pragmatismus und Springerei.

kanndochnichtwahrsein
2 Jahre zuvor

Wohl kaum ein Lehrer stellt hier die Notwendigkeit von Pragmatismus in Frage.
Würden wir das alle tun, wäre Schule schon lange nicht mehr zu machen, wir wären alle längst ausgestiegen!
Hier geht es nicht um Pragmatismus, hier geht es um reale Gefährdungen.
Es ist kein Notfall (Unfall auf dem Schulhof, ich bin zu einem gewissen Maße zu Hilfeleistung verpflichtet, auch wenn ich mich dabei ggf. selbst gefährde) – sondern Wahnsinn mit Ansage!
Die Situation hätte anders gelöst werden können!
Wären schon vor eieem Jahr Luftfilter angeschaft worden, wären Klassen konsequent geteilt und auseinandergehalten worden, wären Selbsttest für zu Hause (auch für die Lehrer!) beschafft worden, müsste hier niemand diskutieren.
Wir könnten alle seit Monaten mehr oder weniger „normal“ unseren Job machen, die Kinder könnten mehr oder weniger „normal“ in die Schule gehen.
Keiner müsste in der Schule mehr Angst haben als im Supermarkt.

Aber nein, für Schulen/Kinder ist wieder mal nichts übrig.
Man redet sich die Sache weiter schön.
Die Gesellschaft glaubt es zu großen Teilen.

Derweil lassen wir alles derart eskalieren, bis gar nichts mehr geht.
Die Gesundheitsämter sind längst überlastet, die Krankenhäuser am Limit, Lehrer auch.

Obendrein gilt als einziger Maßstab für „zulässige“ Maßnahmen, die nicht irgendein Gericht wieder kassiert, inzwischen die Überlastung der Intensivstationen.
Das ist menschenverachtend – den Erkrankten gegenüber, den Ärzten und Pflegern gegenüber, auch uns Lehrern gegenüber – wir sollen zusehen, still sein, mitmachen!

Ich halte das ganze Vorgehen für menschenverachtend!

Wenn in Berlin jetzt diese Grenze von 200 für Schulen durchgeht, sind dem Wahnsinn Tür und Tor geöffnet.
Warum hagelt es nicht Remonstrationen?

NRWBiene
2 Jahre zuvor

Weil remonstrieren nicht zulässig ist. Wir haben es geschlossen als Kollegium versucht. Die Antwort der Bez. Reg. war, dass man gegen Schulmails und insbesondere Coronaverordnungen nicht remonstrieren darf!!!

mm
2 Jahre zuvor

Mir persönlich wäre es lieber, die Lehrer würden nicht über sämtliche Schatten in Fratzenform springen. Und Vorbilder sind für mich die Wenigen, die sich weigern, jeden Unsinn mitzumachen. Und zudem zeugt es in meinen Augen auch von Intelligenz, das Ganze hier an den Schulen als unsinnig zu betrachten. Ich bin mir aber auch sicher, dass diejenigen, die sich noch eifrig im Hamsterrad drehen, in einigen Jahren mit einem gesunden Abstand auf das Szenario sich über sich selbst wundern werden.

xy
2 Jahre zuvor

Matthias,
Sie raten Lehrern und Eltern demzufolge zu einem unhysterischen Erkranken und Sterben?
Sitzen Sie gerade warm im Einzelbüro und macht es Ihnen Freude andere zu sehen, die gerade so richtig gef*** werden?
Oder sind Sie selbst Lehrer und bringen dem AG gerne Menschenopfer? Brav.

gehtsnoch
2 Jahre zuvor

Positive Ergebnisse von PoC-Antigenschnelltests (Bürgertest) sind meldepflichtig, nicht aber Laientests oder Schnelltests

Zu den Begrifflichkeiten
POC (Point-of-Care-)-Tests sind Antigen-Schnelltests
aber
Selbsttests oder Laientests sind sogenannte „PoC-Tests“, da aber ohne geschultes (medizinisches) Personal durchgeführt, z. B. zuhause, sind dann keine Antigen-Schnelltests.

MSB Schulmail 15.03.2021
https://schulministerium.nrw/ministerium/schulverwaltung/schulmail-archiv/15032021-informationen-zum-einsatz-von-selbsttests

>>Roche SARS-CoV-2 Rapid Antigen Test
ist kein Antigen-Schnelltest, da der Bindestrich und „Schnell“ fehlt, bzw. durch Rapid ersetzt ist ?

>>siemens-healthineers CLINITEST Rapid COVID-19 Antigen Self-Test
ist kein Antigen-Schnelltest, da der Bindestrich fehlt und dafür „Self“ eingesetzt wurde?

Rapid = heißt übersetzt „Schnell“

Bundesministerium für Gesundheit:
„–> Gibt es eine Meldepflicht für Antigen-Schnelltests?
Ja, positive Ergebnisse von PoC-Antigenschnelltests sind meldepflichtig. Auch Personen, die in Schulen oder anderen Einrichtungen diese Tests bei anderen Personen anwenden, sind in die Meldepflicht nach dem Infektionsschutzgesetz einbezogen.

–>Wer kann Antigen-Schnelltests anwenden?
Antigen-Schnelltests müssen von geschulten Personen durchgeführt werden, und entsprechende Arbeitsschutzmaßnahmen müssen dabei berücksichtigt werden. Hierbei kommt es insbesondere auf die korrekte Durchführung des Nasen- bzw. Rachenabstrichs an, bei dem infiziertes Gewebe mit einem Abstrichtupfer aus dem Mund- oder Nasenraum entnommen wird. Wird der Abstrich fehlerhaft durchgeführt, kann das Ergebnis des Schnelltests verfälscht sein.“

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus/nationale-teststrategie/faq-schnelltests.html#c20764

Koogle
2 Jahre zuvor

Die Tests sind viel zu kompliziert und sollten von Fachpersonal durchgeführt werden.

Zuhause hat man kein Gestell, um den geöffneten Behälter mit der Testflüssigkeit abzustellen.
Daher benötigt man mindestens 3 Hände um den Test durchzuführen.

Reichtlangsam
2 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Also wir müssen für die Schüler privat Wäscheklammern anschaffen, damit der Flüssigkeitsbehälter steht. Ja, ich weiß, die kosten nicht die Welt, aber ich bezahle sie (mal wieder) privat und selbstverständlich…

gehtsnoch
2 Jahre zuvor
Antwortet  Reichtlangsam

Keine Privatkäufe. Keine Wäscheklammern. Als Beobachter keine Hilfestellung geben und kein Verteilen von chem. Flüssigkeiten, schon gar keinen Personenkontakt.
Wo ist das Problem?
Kein Laientest und daraus folgt kein Präsenzunterricht ohne negative Testung.
Fall gelöst.

Alternativ statt selbstgestrickter Lösungen werden die normalen POC-Tests unter fachkundiger (medizinischer) Begleitung verwendet.

W.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Reichtlangsam

@Reichtlangsam

“ aber ich bezahle sie (mal wieder) privat und selbstverständlich…“

1. Wieder gut gemeint … „für die Kinder“ usw.
2. Leider SCHEISSE (sorry) und grundverkehrt im ERGEBNIS !!!

Es ist WIEDER einer dieser 1000 kleinen Schritte in die FALSCHE RICHTUNG !!!

Damit helfen Sie NICHT den Kindern.
Damit halten Sie den **** in den Schul- und Kultusministerien wieder den Steigbügel.
Damit helfen Sie NUR !!! DENEN, sich länger im Sattel zu halten.
Damit helfen Sie NUR !!! DENEN, Ihnen „die Reitpeitsche kalt lächelnd durch die Fresse zu ziehen“ (nochmal sorry).

Heute noch die Wäscheklammern in die Mülltonne!

Keine Labortätigkeiten bei den Tests, Sie dürften dafür NICHT AUSGEBILDET sein.
(Was kommt denn als nächstes? In Baustellen Fliegerbomben aus dem 2. Weltkrieg entschärfen? Auf Dienstanweisung, dafür aber ohne Schutz und Ausbildung?)

Stattdessen Remonstration.
Das ist nicht nur ein Recht – das ist PFLICHT.
(Dazu gab es ja schon Artikel hier auf n4t.)

Reicht langsam – wie Ihr Nickname schon sagt.

Soll die Reitpeitsche doch mal einfach mit voller Wucht durch die Luft sausen und ins NICHTS pfeifen.
Hoffentlich haben die ordentlich Schwung gehabt beim Ausholen und plumpsen vom hohen Ross, weil NIEMAND mehr den Steigbügel hält.

Dann kommt halt ein böses Schreiben, damit verfahren Sie so wie die Obrigkeit:
Abheften.
Fertig.
Dann Abwarten …

DIE haben soviel zu tun (Mist verzapfen, noch mehr Mist verzapfen, … OH SCHAU! Eine Kamera! …)
Da wird womöglich erstmal lange NICHTS passieren.

Also:
SO WIE DIE WICHTIGEN LEUTE … AUF SICHT FAHREN!

Und denken Sie auch mal an SICH SELBST. 😉
(Sonst tut es ja keiner.)

Koogle
2 Jahre zuvor
Antwortet  Reichtlangsam

Das zeigt, dass hier Tests verteilt werden, die man ohne zusätzliches Equipment gar nicht durchführen kann.

Auch wenn Wäscheklammern vielleicht eine gute Idee sind, kippen bestimmt 5-25% der Behälter um.

Solche Tests an Laien zu verteilen, ist Irrsinn.
Wenn man was an Laien verteilt, muss es idiotensicher sein.

Ramona Minuth
2 Jahre zuvor

… an kanndochnichtwahrsein

Genau so sehe ich das auch. Diese Diskussionen bräuchte es gar nicht zu geben, wenn sich Schulleitungen, Lehrpersonal, Eltern und Schülerschaft mit geballter Kraft für die Anschaffung von Luftfilteranlagen eingesetzt hätten. Auch jetzt ist es dafür nicht zu spät, auch wenn nach der dritten Welle und nach Durchimpfung der Bevölkerung sich Covid19 bändigen lässt; irgendwann wird es neue schlimme Viruserkrankungen geben. Bereits mehrfach habe ich darauf hingewiesen, dass die Schulen von Botschafter-Kindern auch mit diesen Luftfilteranlagen ausgestattet sind und die Büros unserer Regentschaft u. v. a. ebenfalls. Wenn Geld für diese Massentests da ist, müsste auch Geld für Luftfilter da sein.
Hier ein Link zu einer Botschafter-Schule.

https://www.auslandsschulwesen.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/Webs/ZfA/DE/Aktuelles/2020/201214_DBST_Corona_Luftreiniger.html

Ich denke, dass dies nicht die einzige Schule ist, die Dank unserer Steuergelder vorbildlich ausgestattet ist.
Warum ist die Gesundheit unserer Kinder, Lehrer:innen, Eltern usw. nicht genau so viel Wert?
Wütend und traurig macht auch ein Bemessungsfaktor anhand der Auslastung der Intensivbetten. Anscheinend hat bisher niemand der Befürworter auch nur ansatzweise daran gedacht, was dann aus den weiteren schwer an Cov19 Erkrankten wird. Die sollen wohl freiwillig zu Hause sterben. Nein, die werden es dann wohl müssen. Manch ein Ministerpräsident oder einer seiner Anhänger oder Lobbyisten scheint offenbar davon überzeugt zu sein, dass ausgerechnet für ihn noch ein Bett reserviert sein wird, sollte es ihn treffen. Aber wahrscheinlich bekommen die wirklich ein Bett reserviert.

Mutter im Coronamodus
2 Jahre zuvor

Häh – Testkits, die nicht für jeden Schüler einzeln bereitliegen?

Passt ja super, dass ich meine Tochter nun mit dem „Schulungsvideo“ des KM in BW darauf vorbereitet (und damit halbwegs beruhigt) habe, wie das laufen soll – wenn das nun ganz und gar nicht so laufen soll! Und ich habe gestern noch gedacht, das Video ist ja tatsächlich gar nicht so übel gemacht… Pfff!

Da erwarten die allen Ernstes, dass unsere Kinder sich selber in der Nase „rumpopeln“, dabei vor Nervosität und Aufregung nicht aus Versehen das Teil mit der Pufferlösung umschmeissen oder fallen lassen, der/die Lehrer/in zwischen den Kids auch noch rumlaufen muss, damit sich die Aerosole, die während des Popelns von etwa 30 Schüler:innen ausgeatmet werden, auch noch toll verwirbeln und sich auch wirklich die Ansteckungsgefahr noch einmal mehr erhöht…
Mir fallen da noch mehr Unwägbarkeiten ein, aber ich mag nicht mehr.

Das ist für niemandes Nerven mehr auszuhalten! Ich kann nicht soviel essen wie ich k****en möchte!

mm
2 Jahre zuvor

Mir persönlich wäre es lieber, die Lehrer würden nicht über sämtliche Schatten in Fratzenform springen. Und Vorbilder sind für mich die Wenigen, die sich weigern, jeden Unsinn mitzumachen. Und zudem zeugt es in meinen Augen auch von Intelligenz, das Ganze hier an den Schulen als unsinnig zu betrachten. Ich bin mir aber auch sicher, dass diejenigen, die sich noch eifrig im Hamsterrad drehen, in einigen Jahren mit einem gesunden Abstand auf das Szenario sich über sich selbst wundern werden.

Oje
2 Jahre zuvor
Antwortet  mm

Danke! Super Kommentar.
Genauso denke ich auch. Als ob man als Lehrkraft das eigenständige Denken aufgeben muss und vor Angst vor der Obrigkeit erstarrt sollte. Es wird ja gleich gedroht….Sie sollten alle (die Vorbehalte haben) das Milgram Experiment nachlesen und überlegen, ob man nur Empfehlsempfänger sein möchte oder ein eigenständiger individueller Mensch.

Bernd
2 Jahre zuvor
Antwortet  Oje

Eigenständig zu denken klingt wahnsinnig toll, wir sind ja alle so irre frei und locker und easy – dabei wird aber gerne vergessen: Eigenständiges Denken, wenn es irgendwohin führen soll, setzt Fachwissen voraus. Nur durch eigenständiges Denken bekommen Sie keine medizinische Diagnose, nur durch eigenständiges Denken konstruieren Sie keinen Computer – und nur durch eigenständiges Denken verstehen Sie einen Virus nicht. Mit der Folge, dass Leute wie Sie gerne nachplappern, was andere „eigenständige Denker“ so in die Welt plappern – sich dabei total eigenständig fühlen und das Denken komplett vergessen.

Der Mond ist nicht aus Käse, nur weil das jemand behauptet.

mm
2 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Aber es ermöglicht gesellschaftliches und soziales Reflektieren und eigentlich auch das Hinterfragen von Anordnungen, die leider auch nicht immer nur von medizinischem und naturwissenschaftlichen Experten festgelegt werden. Keine Ahnung, Bernd, ob sie Lehrer sind, aber ich gehe davon aus, dass sie weder medizinische Diagnosen aufstellen, noch Computer entwickeln und auch nicht die Materie auf dem Mond untersuchen.

mm
2 Jahre zuvor

Aber es ermöglicht gesellschaftliches und soziales Reflektieren und eigentlich auch das Hinterfragen von Anordnungen, die leider auch nicht immer nur von medizinischem und naturwissenschaftlichen Experten festgelegt werden. Keine Ahnung, Bernd, ob sie Lehrer sind, aber ich gehe davon aus, dass sie weder medizinische Diagnosen aufstellen, noch Computer entwickeln und auch nicht die Materie auf dem Mond untersuchen.

Mechhild Dickmann
2 Jahre zuvor

Mich interessiert – und ich bekam leider von Siemens noch keine Antwort – ob die berühmten 10 Tropfen wirklich UNMITTELBAR und sofort „weiterverarbeitet“ werden müssen oder ob sie auch 20 min im Röhrchen stehen dürfen. 10 min würden auch schon helfen. Kolleginnen von mir bekamen an der Hotline widersprüchliche Aussagen, daher habe ich per Mail angefragt…

Marie
2 Jahre zuvor

Unsere SL hatte auch angerufen, Antwort: Je länger die Pufferlösung mit Sauerstoff reagiert, umso ungenauer ist der Test. Wird also nix mit erst mal alle Röhrchen füllen und hinstellen.

Anonym
2 Jahre zuvor

Meine Tochter, 10 Jahre jung, 4. Klasse, hat Dienstag ihren ersten Selbsttest in der Schule gemacht. Dabei ist es ihr passiert, dass sie nicht 4 Tropfen auf den Test geträufelt hat, sondern so gezittert hat, dass ihr das halbe Fläschchen draufgekippt ist.
Sie hat es dann sofort der Lehrerin gesagt, die das einfach mit einem „Aha“ kommentiert hat, gemacht hat sie nix. Meine Tochter hat sie dann nochmal darauf hingewiesen, dass ihr das passiert sei, und ob der Test dann eh klappt. Sie meinte nur : „pff, was soll ich da jetzt machen. “ Ich werde meine Tochter vom Präsenzunterricht abmelden.

Herr Z
2 Jahre zuvor

Die Pufferlösung enthält laut Gebrauchsanweisung hochgiftiges Natriumazid, was u.a. auch Schleimhäute verätzt. Geht da irgendetwas daneben, ist Schluss mit lustig. Daher ist dieser Test auch nur für Labore bestimmt.

Tobias Ehling
2 Jahre zuvor

Bei den ganzen Kommentaren hier wird einem wirklich Angst und Bange.

Ja, es ist unzumutbar, dass Lehrer irgendwelche Tests anrühren oder den Kindern irgendwelche Stäbchen in den Frontallappen rammen. Es ist den Kindern jedoch auch nicht zuzumuten, diese überhaupt durchzuführen.

Sie tun hier gerade so, als könnte man bei Kontakt mit den Schülern schon direkt das Fährgeld bereitlegen. Man darf doch wohl von Akademikern erwarten, sich ein objektives Bild der Sachlage zu machen und die Situation einigermaßen korrekt einzuordnen. Nicht nur ist das Risiko eines schweren Verlaufs für unter 60 Jährige im Verhältnis zum Anteil der Fallzahlen generell extrem gering, auch in diversen Studien ist das Infektionsrisiko von Lehrkräften als nicht signifikant erhöht betitelt worden, zuletzt im März in einer Studie der Universität Heidelberg.

In all den Kommentaren kaum ein einziges Wort dazu, wie sich die Situation für Ihre Schüler darstellt oder ein Bedauern derjenigen Kinder, für welche die aktuelle Situation ein besonders große Hürde darstellt.

Wehren Sie sich doch. Organisieren Sie sich, der Dienstherr wird wohl kaum einer organisierten Mehrheit aller Lehrer disziplinarisch zu Leibe rücken. Vielleicht erhielten Sie ja sogar Unterstützung und Zustimmung von den Eltern? Kämpfen Sie doch für den Regelbetrieb in deutschen Schulen und ersparen den Kinden und Jugendlichen, die wirklich unter der Pandemie leiden ein Weiteres dahinsiechen.

Stattdessen drängt sich beim Lesen der Kommentare die Metabotschaft auf, die Schule solle direkt ausfallen bis die Pandemie vorüber ist, oder noch besser für immer.

In Frankreich sind die Schulen seit Monaten unabhängig von der Inzidenz für die überwiegende Anzahl der Schüler geöffnet und im Regelbetrieb, das wäre der einzige verantwortungsvolle Weg.

Ich glaube mit der hier in den Kommentaren dargestellten Stimmungslage und den unerträglichen Einlassungen Ihrer Gewerkschaft tut man sich für den zukünftigen Umgang miteinander (Eltern, Lehrer, Schüler) wirklich keinen Gefallen. Ich hätte es sehr begrüßt, wenn die Lehrer sich für einen Regelbetrieb stark gemacht hätten, sich der Bedeutung des Bildungsauftrages bewusst gezeigt hätten und als Vorbilder vorangegangen wären, statt hier in Selbstmitleid zu zerfließen.

Zu Ihrer Entlastung bleibt einzig anzuführen, dass ihr Dienstherr genausowenige Gedanken an die Kinder und Jugendlichen verschwendet wie Sie. Die dauerhafte Aufrechterhaltung des Schulbetriebes wäre spätestens nach dem ersten Lockdown und der Erkenntnis, dass es sich bei Covid um eine ernste Erkrankung, aber sicher nicht um eine Katastrophe wie in den vorangegangen Jahrhunderten handelt, zwingend notwendig gewesen. Im Gegenzug hätten die Lehrkräfte aus Gründen der gebotetenen Fürsorgepflicht des Dienstherren, geringes Infektionsrisiko hin- oder her, auch in die Priogruppe 1 gehört, um den Präsenzunterricht weiter zu gewährleisten. Wozu sind Lehrer verbeamtet, wenn der Dienstherr im Ernstfall ohnehin keine besondere Leistungsbereitschaft abfordert?

Man muss wohl damit leben, dass das Buch „Das Problem sind die Lehrer“ von Frau Wagner mehr Wahrheiten enthält , als man es gerne hätte.

für die Verwendung des generischen Maskulinums bitte ich vielmals um Entschuldigung