STUTTGART. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) hat die vehemente Kritik des Philologenverbands an Gemeinschaftsschulen zurückgewiesen. Die Gymnasiallehrer hatten anhand der VERA-8-Ergebnisse in Baden-Württemberg der (in Konkurrenz zu Gymnasien stehenden) Schulart ein „Komplettversagen“ vorgeworfen – der VBE kontert nun: Die Kolleginnen und Kollegen dort „leisten Enormes“.
„Was wir in den Ergebnisdaten vor allem erkennen können, ist eine hohe Korrelation zwischen den Items ‚nichtdeutsche Alltagssprache‘ und allen sprachlichen Leistungs-Items“, so erklärt der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand. „Da der Anteil ‚nichtdeutsche Alltagssprache‘ bei den Gemeinschaftsschulen vergleichsweise hoch ist, können wir zwei Aussagen ableiten:
- Der Grund des schwächeren Abschneidens im Leistungsranking liegt eindeutig darin begründet, dass die Gemeinschaftsschulen eine deutlich heterogenere und herausforderndere Schülerschaft haben. Sie leisten Enormes, vor allem auch im Bereich der Integrationsarbeit.
- Wie vom VBE schon lange gefordert, bedürfen die Gemeinschaftsschulen einer dringenden personellen Aufstockung, um ihren Auftrag ausführen zu können. Dies ist auch mit Blick auf die Coaching-Gespräche, die endlich eine klare personelle Ressourcenzuteilung erfordern, nötig. Dies gilt in ähnlicher Weise auch und besonders für die Haupt- und Werkrealschulen, an denen sich dieses Phänomen der ‚nichtdeutschen Alltagssprache‘ ebenfalls sehr deutlich zeigt.“
Der stellvertretende VBE-Landesvorsitzende Dirk Lederle ergänzt: „Hinsichtlich der bereits getätigten Aussagen anderer Verbände sagen wir ganz klar: Es ist gefährlich und unehrlich die Studienergebnisse von VERA 8 unreflektiert und monokausal zu kommentieren. Die Studien sind dazu da, Bildung in Baden-Württemberg besser zu machen und dafür benötigt es eine ernsthafte und gewissenhafte Diskussion, die sich auf die erhobenen Daten und die weiteren relevanten Umstände bezieht. Der VBE ist dazu bereit und hat sich in die Diskussion eingebracht: sachlich und im Dienste der Kolleginnen und Kollegen. So, wie es von einem großen und seriös agierenden Bildungsverband erwartet wird, der die Sachpolitik im Auge hat und fachlich auf der Höhe der Zeit argumentiert.“
«Schüler an den Gemeinschaftsschulen lernen deutlich weniger als die jeweils direkt vergleichbaren Schüler an den Werkrealschulen, Realschulen und Gymnasien»
Der Chef des Philologenverbandes in Baden-Württemberg, Ralf Scholl, hatte erklärt, es falle auf, dass eine deutlich höhere Zahl von Achtklässlern in der Gemeinschaftsschule, die auf dem Niveau von Real- und Werkrealschule unterrichtet werden, bei der Rechtschreibung unterhalb des Minimalniveaus blieben. Überhaupt zeigten die Vergleichsdaten aus den vergangenen vier Jahren, «dass die Schüler an den Gemeinschaftsschulen nicht mehr lernen als die jeweils direkt vergleichbaren Schüler an den Werkrealschulen, Realschulen und Gymnasien, sondern deutlich weniger». Scholl sieht darin einen «Offenbarungseid der Schulform Gemeinschaftsschule».
Über die Zusammensetzung der Schülerschaft verlor der Verbandsvorsitzende kein Wort. News4teachers
Nach VERA: Philologen entfachen Streit um Gemeinschaftsschulen („Komplettversagen der Schulart“)
Die „Kollegen-Bashing“-Nummer hat schon in der Grundschuldiskussion vor ein paar Wochen nicht gezündet. Diese Nebelkerze ist einfach zu plump.
Dann noch das Standardargument: Schwierige Klientel. Gekrönt von der üblichen Schlussfolgerung: mehr Sozialarbeiter, mehr Geld, mehr dies & das. Gretchenfrage: Wird sich das Lernklima durch diese „innovativen“, bislang noch gar nicht erprobten Maßnahmen spürbar verbessern? Wenn Kevin jetzt mit zwei Sozialpädagogen in der Insel sitzt oder doppelt so oft – wird ihn das auf den (Lern)pfad (harr, harr) der Tugend führen? Wie oft sollen wir der falschen Hoffnung noch Glauben schenken? Haben wir nicht langsam mal genug Talente auf dem Altar der Heterogenitätsideologie geopfert?
Warum um alles in der Welt muss Kevin mit Gewalt sein Abi machen und auch noch irgendwas mit Medien studieren?
@ Ron: Vielleicht hat Kevin ja das Talent, obwohl er Kevin heisst.
Welch eine Arroganz spricht aus Ihrer Bemerkung.
Hätte Lera stattdessen den Namen Laura, Gerd oder Abdul nehmen sollen? Sie wissen ganz genau, wie er oder sie das meinte.
Herr Möller, mir ist in anderen Beiträgen schon aufgefallen, dass Sie sprachliche Chiffrierungen nicht immer verstehen. Es geht nicht um einen namentlichen Kevin.
@Ron:
Genau, es geht nicht um einen namentlichen Kevin, sondern um die “sprachliche Chiffrierung Kevin”
Warum statt K. nicht den Fritz oder Adi?
Dass ist Herrn Möller und mir vollkommen klar.
Allerdings wurde der Name Kevin doch ganz bewusst ausgesucht. Lera hätte auch den Namen Chantal auswählen können.
Sie kennen den Unterschied zwischen einem Vornamen und einer Diagnose?
Kevin ist letzteres.
Btw in bildungsaffinen Kreisen heißt der Kevin halt Carl.
Diese Arroganz ist den Schreiberlinge hier leider garnicht bewusst. Und das ist sehr schade, weil sie ja anscheinend mit unseren Kindern arbeiten dürfen. Sehr bedenklich.
Wo gibt es das denn überhaupt, dass Kevin mit zwei Schulpäds in der Insel sitzt? Bei uns jedenfalls nicht.
Von daher ist Ihr Beitrag heiße Luft.
Ich hätte sehr gern viel mehr Schulpäds usw., derzeit gibt es bei uns für 1300 Kids aus tatsächlich z.T. sehr schwierigen Verhältnisse nur zwei.
Also!
War natürlich sehr rhetorisch von mir, gebe ich gerne zu.
Ich zweifele einfach sehr daran, dass mit mehr Sozialpädagogen die VERA-Ergebnisse besser gewesen wären. Oder mit mehr von irgenwas. Frei nach Adorno (noch mehr heiße Luft ;-)): Es gibt kein gutes Lernen in schlechter Lernatmosphäre. Und die besteht – nach meiner ganz bescheidenen Erfahrung – an den meisten Gemeinschaftsschulen – trotz Sozialpädagogen.
bescheidene Erfahrung dürfte es ziemlich auf den Punkt bringen
Wahrscheinlich ziemlich genauso bescheiden wie die Ihre.
@Lera
“Es gibt kein gutes Lernen in schlechter Lernatmosphäre. Und die besteht – nach meiner ganz bescheidenen Erfahrung – an den meisten Gemeinschaftsschulen – trotz Sozialpädagogen.”
Mal davon abgesehen, dass ich Ihre Aussage anzweifele (Woher wissen Sie das denn mit Ihrer bescheidenen Erfahrung?) Ist das ein Naturgesetz oder liegt es vielleicht an der selektiven Verteilung eines vielgliedrigen Schulsystems?
Oder machen Sie die Schulen dafür verantwortlich? Oder die Kollegen? Oder die Kinder? Oder dem Namen der Schulform?
Woran liegt es denn Ihrer Meinung nach?
Es liegt an dem, was Sie propagieren: Ergebnis- statt Chancengleichheit
Nicht jeder Gerd ist zum Abitur geboren, nicht jeder Georg kann Handwerker, nicht jeder Abdul kann Polizist und nicht jede Ricarda kann Politik.
Lieber Herr Möller,
Sie wollen für alles eine Studie, wenn es gegen Ihre Meinung geht – ansonsten geht’s auch ohne. Fällt Ihnen das selbst nicht auf?
Sie bezweifeln also, dass die Lernatmosphäre an den meisten Gemeinschaftsschulen schlecht ist. Ok. Haben Sie für diese Zweifel mehr Begründung als Ihre persönliche Erfahrung? Natürlich nicht. Gut, vielleicht googeln Sie sich jetzt ein paar Studien zusammen, aber unter Doppelblind & Längsschnitt akzeptiere ich da nichts, weil das nicht zulässig ist, weil ist eben so. Und damit alle denken, dass ich sehr schlau bin, erläutere ich Ihnen dann noch ungefragt ein paar Basic Begriffe.
Was will ich damit sagen? Weniger von dem, was Sie anderen vorwerfen (Polemik, Arroganz) wäre dem Diskurs dienlicher.
@ Lera:
Sie haben doch die Behauptung aufgestellt, dann müssten Sie doch hierfür Belege angeben.
Sie verfahren nach folgendem Muster: Stelle Behauptungen ohne Belege auf und fordere dann von anderen zu belegen, dass dies richtig oder falsch ist.
Sorry, eine merkwürdige Argumention.
Das gleiche Muster wie bei Georg und Carsten und Co. Zufall oder doch multiple Persönlichkeit?
Herr Möller, ich sagte explizit, dass mein Urteil auf subjektiver Erfahrung basiert.
Dies haben Sie dann kritisiert – ohne Studie lohnt es sich nicht, darüber zu sprechen.
Ich entgegnete dann, dass es für Ihren Zweifel an meinem Urteil ebenfalls nur eine subjektive Basis gibt.
Für Sie mit Beispiel:
Person A sagt: Die Wand ist rot.
Person B sagt: Glaube ich nicht! Hast du Beweise?
Person A sagt: Nee, aber ich stehe ja davor, also…
Person B sagt: Ohne Beweis gehe ich davon aus, dass die Wand nur möglicherweise rot ist und werde dir immer widersprechen, wenn du das behauptest.
Person A sagt: Welche Gründe hast du denn, an meinem Urteil zu zweifeln?
Person B sagt: Keine, Zweifel ist nicht begründungspflichtig, nur Aussagen.
Man kann zwar in Schönheit sterben, aber tot ist man dann trotzdem. #Bildungsrepublik
Na ja, “trotz” kann man sagen, wenn es denn welche gibt. Das ist aber gerade nur unzureichend der Fall.
An Gemeinschaftsschulen sind I-Schüler*innen und verhaltensauffällige Kids, die früher an den Hauptschulen gelandet sind und dort in homogenen Klassen mit 15-20 S*S zusammen lernten (oder eben nicht). Das Verhältnis LK:S*S ist an GemS ein anderes. In heterogenen Klassen ohne I-Schüler*innen 26-28, in I-Klassen 21-22 Kids.
Der Schlüssel ist unverhältnismäßig.
Ich weiß nicht, wie man es Außenstehenden noch erklären soll. Das ist frustrierend Ich wurde am Gymnasium ausgebildet, habe an einer IGS mit Binnendifferenzierung und an einer GemS mit äußerer Differenzierung gearbeitet, kenne also verschiedene Systeme.
Aber mir kommt es vor, als müsste ich hier Blinden Farben erklären.
Sind es Dünkel, die euch davon abhält, mal objektiv an die Sache heranzugehen?
“abhalten”
Solche Erfahrungen wie Sie haben viele langjährige Kollegen, die dann nicht selten nicht nur mit ihrem Latein (Achtung, es geht bei diesem Wort nicht um die Sprache Latein ;-)) am Ende sind, sondern innerlich zudem aufgerieben wurden. In solchen Schülerkonstellationen ist es völlig egal, ob die Klassenwand weiß oder rot gestrichen wurde oder ob das iPad immer vollgeladen war.
Hat nichts mit Gemeinschaftsschul-Konzept zu tun, sondern mit politischen Entscheidungen.
Sie glauben doch auch nicht, dass Hauptschulen heutzutage noch funktionieren, oder?
unser Freund aus Gomaringen, der an der Hauptschule unterrichtete, fand diese besser, weil er in der kleinen, vertrauten, übersichtlichen Umgebung den Kindern mehr beibringen könne.
Fand.
Ich bin ganz bei Ihnen, so blind, wie Sie meinen, bin ich gar nicht. Die Gemeinschaftsschule ist in der Tat kompletter Vollmurks. Vielen Dank für diese eindrückliche Schilderung.
Sie sind mitnichten bei mir, nicht wahr? Nicht die Gemeinschaftsschule ist Murks, sondern die Politik, die diese Schulart nur als Sparmaßnahme sieht und die Dinge, die man angehen sollte eben angeht, weil man dann nicht so viel einsparen könnte, wie man sich vorgenommen hat.
Nur mal zur Info: Als man unsere IGS zur GemS umfunktioniert hat, gab es lauter “Reformen”, die uns LK nur mehr Arbeit und eine Erhöhung des Stundendeputats bescherte. Dann kam noch die Inklusion als weitere Sparmaßnahme on top.
Wie gesagt, es ist nicht die Schulart. Oder würden Sie das Gymnasium als Schulart auch doof finden, wenn man das Stundendeputat dort heraufsetzen, wieder G8 überall installieren, Inklusion einführen und noch mehr Dokumentation verordnen würde, so dass LK nicht mehr wissen, wo oben und unten ist?
Es liegt aber nicht an der Schulform, es liegt am politischen Willen die angeordnete Inklusion mit entsprechenden Ressourcen zu hinterlegen.
Die Förderung von SuS mit dem Schwerpunkt Lernen, ist nicht das Problem. Die Beschulung von Kindern und Jugendlichen mit dem Förderschwerpunkt ESE – vormalige Einstufung “schwer erziehbar”, ist an Regelschulen nicht umsetzbar. Da die ESE-SuS aber zielgleich unterrichtet werden, sitzen sie mit den Regelschülern im gleichen Boot, ohne dass es einen zweiten Steuermann für die Bootsklasse gibt.
Selbst die Sonderpädagogen, die den Schwerpunkt im Bereich Lernen haben, kommen mit dieser speziellen Klientel nicht klar. Da helfen deren Konzepte und die A13-Besoldung ebenfalls nicht weiter. Und da diese Klientel ja zielgleich unterrichtet wird, kann man die Zuständigkeit eben gut auf die Fachlehrkräfte abschieben.
aha: LK:S*S ;-))
Lera, jeder normale Leser konnte Ihren Beitrag verstehen und auch, dass dieser übertragen gemeint war. Da war auch nichts missverständlich dran, sondern entsprach genau dem, was so ist. Und lassen Sie sich nicht einreden, dass es nun wieder die von Ihnen nicht adäquat hergestellte Lernatmosphäre ist, die den Kevins, Chantal oder Gerds keine Chance zum Lernen gab.
„Der Grund des schwächeren Abschneidens im Leistungsranking liegt eindeutig darin begründet, dass die Gemeinschaftsschulen eine deutlich heterogenere und herausforderndere Schülerschaft haben. Sie leisten Enormes, vor allem auch im Bereich der Integrationsarbeit.“
Könnte ich mir auch vorstellen. Vielleicht kommen die Lernbegleiter deshalb weniger zum Unterrichten als zum Lehr- und Lernbegleiten. Und jetzt auch etwas nachgefragt: Wie sollen sich eigentlich Schüler gegenseitig helfen/unterrichten können, wenn die Schülerschaft herausfordernder und heterogener ist als anderswo? Warum sollte den helfenden Schülern mehr gelingen als dem Lernbegleiter?
Schüler sind natürlich nicht dafür da, andere Schüler zu unterrichten. Auch die Leistungsstarken haben ein Anrecht darauf, sich selbst zu entwickeln.
Die KuK an diesen Schulen können Enormes leisten.
Und trotzdem kann man bei der Schulart – nicht den KuK – Totalversagen feststellen.
Das ist kein Widerspruch.
Ist es nicht so dass ganz viele leistungsschwächere Kinder die Gymnasien vor der 8. Klasse verlassen? Genau diese Kinder, die viele schlechte Erfahrungen in „Testsituationen“ gemacht haben, kommen an die Gemeinschaftsschulen und schreiben dann Vera 8. Dieser „Zustand“ verzerrt das Bild des Leistungsspektrums beider Schularten. Mich würde viel mehr interessieren, wie viele Kinder, die eine Hauptschulempfehlung bekommen haben, schaffen doch noch einen Realschulabschluss. In so einem Fall hätte die GMS-Kollegen tolle Arbeitet geleistet. Ich verstehe nicht, warum der Philologenverband so gegen die GMS ist.
Weil aus Sicht des PhV die GMS eine schlechte Schulart sei.
Der PhV soll sich doch lieber im die eigenen Baustellen kümmern.
Ich glaube, das tut er auch hiermit. Ich bin nicht der Fürsprecher. Das ist schlicht eine Betrachtung.
Wäre doch auch möglich, dass die Vera-Ergebnisse an den Gemeinschaftsschulen ohne die Abgänger von den Gymnasien noch schlechter wären.
Das würde bedeuten, dass die ehemaligen Gymnasiasten leistungsmäßig und kognitiv noch unter dem Schnitt der Gemeinschaftsschüler liegen. Das wage ich angesichts des großen Anteils an Hauptschulklientel zu bezweifeln.
Die Kritik an den Gemeinschaftsschulen ist keine Kritik an den dort Beschäftigten Kollegen. Die Lehrer vor Ort haben teils einen sehr herausfordernden und stressigen Job. Dieser ergibt sich einerseits aus der komplizierten didaktischen Struktur der Gemeinschaftsschulen, andererseits aus der Heterogenität der Schülerschaft. Die Verschwendung von Ressourcen und Kraft sollte man aber nicht weiter befeuern, sondern zu einem mehrgliedrigen Schulsystem zurückkehren. Die Bundesliga trainiert auch nicht mit der A-Jugend zusammen. Das führt einfach zu nichts.
Die Bundesliga tut eben das – nicht immer aber regelmäßig…. und warum sollte man bei einer Mehrgliedrigkeit des Schulsystems beharren, wenn der größte Teil der Welt es nicht macht?
Wer es in die A-Jugend eines Bundesligavereins geschafft hat, hat vorher schon eine lange Reihe von Bestenauslesen hinter sich gebracht. Der Vergleich eignet sich als Argument somit nicht.
Unser Schulsystem war in den 90ern im großen und ganzen gut aufgestellt. Dann kamen die internationalen Vergleichsstudien, die zum massiven Umbau unserer Bildungspläne und Universitäten geführt haben. Seitdem erleben wir einen beispiellosen Absturz unserer Bildung. Orientiert hatten wir uns bei den Reformen irrtümlich an angeblich skandinavischen Erfolgen, was eine Fehlinterpretation der Datenlage war, da diese Länder bereits kurz vor PISA & Co. Reformen eingeleitet hatten, deren negative Auswirkungen in den Untersuchungen noch nicht hervortraten. Gleichzeitig ignoriert wurden die sehr guten Ergebnisse der Asiaten, die auf reine Lernschulen setzen. Folgerichtig stehen wir jetzt vor dem Scherbenhaufen.
In Asien herrscht totaler Drill. Dort gibt es sehr viele unglückliche Menschen. Ganze Familien leiden unter der Situation. Kann man alles nachlesen.
Das können Sie unmöglich wollen.
Grüße an den Norden. Ich habe ziemlich deutlich gesagt, dass unsere Schulen in den 90ern noch ein deutlich höheres Niveau hatten. Die eigene Schulzeit in dieser Zeit habe ich nicht als Drill oder Unglück empfunden. Ganz im Gegenteil: in heutigen Schulstunden tun mir teils die Schüler leid, die nicht selten einer undisziplinierten Lärm- oder sogar subtilen Bedrohungsatmosphäre ausgesetzt sind.
Unabhängig davon möchte ich auch darauf verweisen, dass das asiatische Schulsystem hierzulande schon aus Prinzip negativ dargestellt wird. Vorreiter wie immer der ÖRR. Wenn irgendwelche privaten Business-Hochschulen das Prinzip dann erfolgreich hierzulande kopieren, gibt es dagegen nicht selten Beifall und Leuchtturmgefasel.
Ach bitte, Sie vergleichen nicht Äpfel mit Äpfeln, sondern Vergangenheit mit anderem Kontinent mit anderer Altersgruppe.
Inhalt mangelhaft, würde ich sagen.
Um unseren “Leistungsvorsprung” beizubehalten? Bereits in der Grundschule, sozusagen der Primar-Gemeinschaftsschule- fällt es mir nach Jahrzehnten Unterrichtserfahrung schwer, allen Leistungsstufen unter meinen Schülern gerecht zu werden. Meistens ist es doch so, dass man versucht, schwachen Kindern die Themen-Basis näherzubringen, was sehr zeit- und erklärintensiv ist, während leistungsstarke Schüler mit schwierigeren Aufgaben ruhiggestellt werden. Würde ich genauso viel Zeit den leistungsstarken Kindern widmen, so würde die Schere noch deutlich weiter aufklaffen.
Wenn diese unterschiedlichen Begabungen sich nun im Laufe der Schuljahre immer weiter auseinanderentwickeln, wie soll das ernsthaft aufgefangen werden von einem Lehrer/Lernbegleiter?
Was andere Länder für Voraussetzungen haben, sollte nicht unberücksichtigt bleiben. Wie unterschiedlich sind dort die Kinder? Gibt es dort Migrationsgruppen und wenn ja, sind es Gruppen ,die das Leistungsniveau anheben oder reduzieren? Wie gut sind die Sprachkenntnisse der Kinder dort? Welchen Stellenwert hat Schule dort? Pauschal Dinge von anderen Ländern zu übernehmen, nur weil die Mehrheit sie so hat, finde ich falsch.
OK, sie haben mich, beim Tempolimit auf Autobahnen würde ich sogar zustimmen ;o)
Genau das ist das Problem. Die Spreizung ist viel zu groß geworden. Mit innerer Differenzierung kommen Sie da nicht mehr weit. Während Anna-Sophia zu Beginn der ersten Klasse fast schon lesen kann, das Ablesen der Uhr beherrscht und einfache Rechenaufgaben ohne Probleme löst, kann Kevin noch nicht mal ruhig auf dem Stuhl sitzen und einen Stift unverkrampft halten. Mohammed dagegen versteht nicht, was sie in der Schule von ihm wollen und Fathma hat irgendein, für den Lehrer nicht zu entschlüsselndes Trauma und starrt nur vor sich hin. Constantin ist dagegen pfiffig aber unterstützungsbedürftiger Spastiker und Chantal autoaggressiv. Dazwischen ein Lehrer, der versucht, allen gerecht zu werden und dabei auch noch Lerninhalte zu vermitteln. Eine Schule ist nämlich ein Ort, wo nicht alle nur lustig über den Tag gebracht werden sollen. Anna-Sophias Eltern werden zu Recht nervös, wenn am Ende der vierten Klasse noch nicht einmal das schriftliche Dividieren in Angriff genommen wurde und die Rechtschreibung sich auf der Straße ins Nirgendwo verlaufen hat.
Ach, und im Rest der Welt – US, GB, oder FR – Klappt das besser?
Ach nee, Sie meinen die skandinavischen Länder. Also dort, wo es hervorragende Ausstattung gibt, mit Personal und baulich, sächlich. Dort, wo äußere Differenzierung stattfindet (maximal in Musik- und Kunstkursen und evtl. in der Pause sind “alle”zusammen.)
Ach, und dort, wo die Schülerschaft sowieso weitgehend homogen ist.
Ja, wenn wir solche Bedingungen voraussetzen, mag’s gehen.
Man muss diese schaffen. Was denn sonst?
So viele Lehrer etc. gab es nicht, gibt es nicht und wird es absehbar auch nicht geben.
Selbst wenn: Der Umbau (auch im wörtlichen Sinne) wird wahrscheinlich Jahrzehnte dauern, oder was meinen Sie?
Schnell wird es jedenfalls nicht gehen. Und solange sollen wir diese nicht funktionale Schulform weiter den Schülern (und Lehrern) zumuten? Abenteuerlich.
? Aber die GemS werden doch nicht rückabgewickelt, oder? Die gibt es doch.
Auch für alle anderen Schultypen gibt es keine Lehrkräfte. Sogar in Bayern, wo es keine GemS o. Ä. gibt, fehlen Lehrkräfte.
Sie brauchen dazu eine Verdoppelung des Bildungsetat.
Den braucht es sowieso. Inzwischen sollte zumindest jede LK in Deutschland das so sehen, wenn Eltern das schon nicht erkennen.
Junge Menschen sind unsere Zukunft.
Ihr seid alle sehr seltsam oder sehr, sehr unfair. “Tolle” Lehrkräfte. Euch wünscht man den Schülys jedenfalls nicht.
Bitte lesen Sie genauer. Ich habe geschrieben, dass die Skandinavier ihre damaligen Spitzenplätze nur deshalb erreichten, weil die bereits durchgeführten Schulreformen (hin zur Gemeinschaftsschule mit unendlich viel Recourcen) noch nicht (negativ) durchgeschlagen hatten. Soll heißen, die Skandinavier sind seit Einführung ihrer reformierten Schulen lange nicht mehr so gut, weil auch dort die Einheitsschule nicht besonders funktioniert. Abgefedert wird das dort allerdings durch immense Recourcen, die man in die Schulen steckt. Zu Zeiten der ersten PISA -Untersuchungen kamen die Skandinavier gerade aus einem recht strengen, klassischem Schulsystem.
Nein, Letzteres stimmt einfach nicht.
In Skandinavien laufen ganz andere Dinge schief.
Ein Aha für diese wertvollen Zusatzinformationen. Könnten Sie mal konkreter werden?
Über die Kollegen wird ja auch gar nichts Negatives gesagt, jedenfalls nehme ich davon nichts wahr. Es ist das KONZEPT, das uns erst als ganz wunderbar verkauft wird (gerade für Kinder aus bildungsfernem Milieu) und das sich dann empirisch nicht so richtig bewährt. Dafür kann ja wohl niemand.
Das Motto lautet offenbar: “WIR (die staatstragenden Kräfte bei der Schulpolitik) nehmen nur solche empirischen Ergebnisse zur Kenntnis, die im Sinne unserer Parteidoktrin sind. Alles andere ist eben ein Zeichen dafür, dass unsere Ideen sich NOCH NICHT durchgesetzt haben. Deshalb muss es weitere Anstrengungen geben, um die geplanten Erfolge zu erreichen. WIR sind jedenfalls unfehlbar”.
“Die Gemeinschaftsschulen haben eine deutlich heterogenere Schülerschaft”.
Genau das wurde in dem ersten Artikel über “Nach VerA …” bestritten. Da hieß es “alle arm ist auch homogen”.
In der Werbung des KM für die Gemeinschaftsschulen heißt es wortwörtlich: “Vielfalt macht schlauer!”, siehe :https://www.youtube.com/watch?v=MyjuAgEIfjM&list=PL4pNjGRRBwZdKIkrtvFA3p_o9HzM2gy19 Lobhudelei total!
In BW sind die Klassen in GMS kleiner, die Sachkostenzuschüsse weitaus höher als an den Schulen des gegliederten Systems, die meisten Schulbauten der GMS sind viel besser ausgestattet, und trotzdem kommt nichts Besseres raus, denn in den Vergleicharbeiten zeigt sich, dass das, was angeblich dasselbe Niveau ist wie z. B. Realschule, eben nicht so beherrscht, wie es an Realschulen der Fall ist. Die Ergebnisse sind nicht mal gleich, sondern eklatant schlechter. Das IBBW liefert die VERA-Ergebnisse, nur werden diese Vergleiche – wohl aus politischen Gründen – nicht grafisch dargestellt. Diese Vergleiche der Schularten, die auf gleichen Niveaus arbeiten, sind aus den offiziellen Zahlen generiert. Nur die Grafiken ansehen, die zeigen doch alles, sie sind so eindeutig!
https://www.phv-bw.de/pressemitteilung-des-phv-bw-zu-den-ergebnissen-von-vera-8/
Heterogenität wird an der GMS zuerst als Wunsch und als Schlüssel zum Glück dargestellt, und jetzt entschuldigt der VBE die zweifellos schlechteren Ergebnisse eben gerade mit der Heterogenität – das verstehe, wer will.
Möglicher Grund: Vielleicht weil der VBE sich 2010 für die Abschaffung der verbindlichen Grundschulempfehlung eingesetzt und somit zur immensen Heterogenität an den Schulen beigetragen hat, nicht zu vergessen den damit einhergehenden Niveauverlust der Bildung an allen Schularten?
In unserer Kreisstadt wurde vor Jahren auch vollmundig ein progressives Lernhaus mit integrativen Ansatz gebaut. Viel Sichtbeton, hingerotzt vom total hippen Architektenteam. Mini-Inputräume statt Klassenräume, dafür großzügige Arbeitsbereiche für alle, in denen die Schüler selbständig arbeiten sollten. Damals viel positive Presse und Vorschusslorbeeren. Beste Ausstattung und alles neu. Mittlerweile die Resterampe der Schulen in der Umgebung. Und das trotz Kollegiums, das sich speziell für diese neue Schule bewerben musste.
Es wäre doch mal eine Idee, dass die Gemeinschaftsschullehrer genauso viel leisten wie die an anderen Schulformen. Dann wird das Versagen des Konzepts noch deutlicher. Ebenfalls muss auf die Zusammensetzung der Schülerschaft in aller Deutlichkeit hingewiesen werden, aber ohne die Wörter “heterogen” oder “herausfordernd” zu verwenden. Die Wortwahl muss so weh tun, dass auch die damit gemeinten Gruppen daran etwas ändern wollen. Das dürfte aber der gewünschten Bildungspolitik komplett widersprechen, weil es mit “kein Kind zurücklassen” oder “jedes Kind da abholen, wo es steht” nicht vereinbar ist, sondern eher mit Orientierung an dem, was ein modernes Hochtechnologieland wie Deutschland es nach dem Selbstverständnis ist, braucht und der Rest soll sehen, wo er im Handwerk oder Einzelhandel oder so unterkommt, weil Hartz IV nicht reicht und Schwarzarbeit drakonisch bestraft wird einher kommt.
Ihren ersten Satz verstehe ich nicht…
Das geht mir bei fast allen seinen Sätzen so
Wieso kommentieren Sie mich dann so oft in einer Art, die den Inhalt verstanden haben muss?
Es wird suggeriert, dass die Gemeinschaftsschullehrer mehr leisten als die Lehrer der anderen Schulformen. Somit sollen die Gemeinschaftsschullehrer mal mehrere Jahre Dienst nach Vorschrift machen (z. B. Frontalunterricht mit nicht mehr Binnendifferenzierung als unbedingt notwendig und nur über kopierte Blätter). Dann sehen wir, ob sich die Mehrarbeit lohnt. Ich behaupte nein, weil heterogene und leistungsschwache Klassen mehr direkte Instruktionen brauchen als leistungsstarke motivierte Klassen.
Es wird zum Ausdruck gebracht, dass Gemeinschaftsschullehrkräfte ihre Profession nicht beherrschen würden.
Bestimmt hat @georg selbst jahrelang an einer GeSa gearbeitet und hat selbst ausreichend Erfahrung um Unterricht in diesen Gruppen, Ergebnisse und Professionalität der Lehrkräfte beurteilen zu können.
Gerade deshalb sieht er Unterricht ohne Binnendifferenzierung als Normalität an und propagiert dies hier als Allheilmittel.
Man muss trotzdem differenzieren. Sue scheinen offensichtlich wirklich nicht vom Fach zu sein.
A: Das muss man jetzt nicht schönreden, es liegt auf der Hand!
B: Was genau?
A: Das liegt auf der Hand des Betrachters.
Joker: Haha! Sie bekämpfen sich gegenseitig.
PS: Wurde denn tatsächlich je gesagt, die LuL an GMS leisteten nicht Enormes?
Und wurde nicht als ein entscheidender Vorteil der Schulart GMS regelmäßig beschrieben, dass sich die heterogeneren Gruppen dort so stark gegenseitig voranbrächten?
Schon etwas verwirrend. Eigentlich soll ja in der Theorie die Heterogenität die große Stärke der Gemeinschaftsschulen sein, von der alle Schüler profitieren. Und die Lehrer sollen dort nur noch Lernbegleiter sein, weil die Schüler sich gegenseitig besser voran bringen. Jetzt wird geschrieben, dass die Heterogenität die Unterrichtserfolge erschwert und verlangsamt und dass noch deutlich mehr Investitionen in Lehrpersonal notwendig wären um den “Auftrag ausführen zu können”. Scheint Theorie und Praxis doch unterschiedlich zu laufen.
Schulpolitiker und der Papst sind unfehlbar, wenn die Theorie nicht stimmt, muss eben die Praxis angepasst werden. 🙂
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis größer als in der Theorie.
VBE meint:„Kollegen an Gemeinschaftsschulen leisten Enormes“. Tatsache aber ist, dass bei den Schülern zu wenig ankommt! Aber das ist ja nicht so schlimm. Man kann die Noten ja auch einfach “GESUNDLÜGEN”.
Es ist eher so:
Die Lehrer arbeiten sich einen Wolf und trotzdem kommt bei den Schülern deutlich weniger an als bei den anderen Schulformen mit weniger Aufwand. Arbeiten denn die Schüler auch so, wie es von ihnen verlangt wird oder darf so eine Frage nicht gestellt werden?
Hallo Georg, fragen Sie doch einfach mal die Lehrkräfte des gegliederten Schulwesens, warum es ihnen (wie Sie schreiben) gelingt, bessere Schülerleistungen zu erzielen.
Homogenere Schülerschaft. Ende.
Bildungsnähere Klientel.
An den Haupt- und Realschulen wohl weniger, aber zumindest vergleichbarer nah oder fern.
Irgendwie sollte man das Potenzial, das in bildungdfernen Kids schlummert, doch aktivieren, oder nicht?
Ja gern, aber nicht durch “Eine Schule für alle”! Das Konzept ist reichlich naiv und lebensfremd. Es funktioniert nur auf dem Papier, aber nicht in der Praxis.
Doch, auch in der Praxis. Sogar unter sehr schlechten Umständen.
Bei 3-facher Außendifferenzierung funktioniert es bestimmt, weil die Leistungsgruppen dann wieder recht homogen sind.
Bei reiner Binnendifferenzierung, no way!
Selbst bei 2-facher Außendifferenzierung kommt ein Teil der Schülerschaft zu kurz.
Ich habe nie etwas anderes behauptet.
Aber das liest niemand. Ich lasse das jetzt mal so stehen.
Ja! Potential aktivieren:
-Ich habe in der Grundschule richtig lesen und richtig schreiben gelernt, von Anfang an.
– klare Ansage: ich muss mitmachen, dann kann ich Erfolg haben.
-Lehrer müssen sich nicht zwischen verschiedenen Lerngruppen zerreißen, sondern können erklären, was ich nicht verstehe.
-Ich muss mir nicht alles selber erarbeiten an unverständlichen Arbeitsblättern.
-Meine Lehrerin kümmert sich um mich.
-Meine Mutter und mein Vater bleiben zusammen. Sie trinken nicht und streiten nicht immer. Sie fragen, wie es mir in der Schule geht.
-Ich habe keine Angst vor gewalttätigen Mitschülern, denn die Erwachsenen in der Schule passen auf. Wer andere bedrängt, fliegt raus.
Sie merken es nicht einmal, dass Sie lauter Argumente FÜR GemS liefern.
Sie sind Teil des Problems wegen Ihrer Vorurteile und kinderfeindlichen Ansichten.
Was können eigentlich die Kinder dafür, wenn das nicht auf sie zutrifft? “Meine Mutter und mein Vater bleiben zusammen. Sie trinken nicht und streiten nicht immer. Sie fragen, wie es mir in der Schule geht.”
Interessant, dass man diesen Beitrag downvotet. Also finden Sie Chancenungleichheit okay? Sie sind komische Lehrkräfte, wenn Sie das so sehen.
Ich gehe noch weiter: Lehrkräfte, die sich nicht für Chancengleichheit einsetzen, sollten auf keinen Fall Lehrkräfte sein. Das ist ein Verbrechen an Kindern, die das Pech hatten, in ungünstige Verhältnisse hineingeboren zu werden.
Ich schäme mich für Sie.
Wo ist denn die Chancengleichheit nicht gegeben? Mir scheint, dass Sie selbige nur bei Ergebnisgleichheit als erfüllt ansehen.
Nein, sie ist de facto nicht gegeben.
Sind Sie überhaupt Lehrer, Georg? Irgendwie haben Sie noch nie etwas dazu geschrieben. Und falls ja, an welcher Schulart?
Ich erlebe an unserer Schule so viel Fälle von Kids, die echt arm dran sind wegen ihrer Eltern, dass man wirklich nicht von Chancengleichheit sprechen kann.
Die Lehrer und Lehrerinnen leisten an Gemeinschaftsschulen sicherlich Enormes, gerade bei Integrationsarbeit. Leider ist Integrationsarbeit zwar unverzichtbar, die enorme Arbeit zahlt sich aber letztendlich nicht durch denselben Bildungsstand und in den Noten aus. Niemand, der die Gemeinschaftsschule abschließt, kann sich von der geleisteten Integrationsarbeit an seiner Schule etwas kaufen, wenn die Noten im Zeugnis und das dahinter gesammelte Wissen später im Studium oder in der Ausbildung nicht ausreichen und festgestellt wird, dass vergleichbare Abschlüsse an Realschulen oder Gymnasien einen großen Vorsprung haben. Das fühlt sich letztendlich wie ein Betrug an und ist es wohl auch.
In der Praxis waren vor 10 Jahren bei der Einführung die Lehrer an baden-württembergischen Gemeinschaftsschulen natürlich die vorherigen Haupt- und Realschullehrer, deren Schulen umgewandelt wurden. Dass man dort zu wenige Gymnasiallehrer hatte, stand sogar in der Zeitung. Das kann sich geändert haben. Aber jedenfalls gibt es keinen Anlass anzunehmen, dass die Gemeinschaftsschullehrer in ihrer Gesamtheit nun wesentlich besser oder schlechter sind als die anderen. Wunderkräfte haben sie sicher nicht. Und schwache Lehrer gibt’s eben auch überall.
? Wir haben viel zu wenig Personal, um die Kids fit genug zu machen. DAS ist das Problem, nicht dass wir genügend Personal haben und die Kids trotzdem nicht fit genug sind.
Was mich wirklich erstaunt ist die Tatsache, dass hier einfach Sachverhalte ignoriert werden und downvotet, OBWOHL man es gar nicht besser weiß.
Wir sind doch nicht alle aus ideologischen Gründen an Gemeinschaftsschulen. Die allermeisten Lehrkräfte hat es dorthin verschlagen, wenn man so will.
Und wenn wir davon berichten, wie es dort tatsächlich ist bzw. wo die Ursachen für gewisse Probleme liegen, kommen hier ungläubige Gymnasiallehrkräfte mit irgendwelchen Vorurteilen um die Ecke.
Ich glaube Ihnen jede hier genannte Problembeschreibung. Ich glaube bloß nicht, dass das GMS-System die Lösung für diese Probleme sei.
Das geht so ja auch gar nicht, weil GemS ja bereits bestehen und scheixxe versorgt werden.
Es geht außerdem nicht nur darum, ob die Lehrkräfte Enormes leisten und auf welchem Gebiet der schulischen Bildung. Die Frage ist: was leisten die Schülerinnen und Schüler? Welchen Bildungsstand erreichen sie mit welchen Mitteln? Haben sie beim Abschluss denselben Bildungsstand wie die Absolventen aus dem gegliederten Schulsystem und somit dieselben Chancen? Schulabschlusszeugnisse müssen gleichwertig sein. Die enorme Leistung in den Kollegien muss sich in guten Bildungsabschlüssen auswirken. Wenn das nicht gewährleistet ist, leiden leistungsfähige und-willige SuS in den Gemeinschaftsschulen unter dem mitzutragenden Sozialpaket, und das häufig nur deshalb, weil ihnen nur die Gemeinschaftsschule wohnortnah zur Verfügung steht.
Stimmt! Mancherorts hat man gegliederte Schulformen so rigoros abgeschafft, dass die Schüler regelrecht gezwungen sind, die Gemeinschaftsschule (Gesamtschulen) zu besuchen.
Das hebt auch die Statistik und besagt: “Gesamtschulen haben kontinuierlich mehr Zulauf und werden immer beliebter”.
Dem kann ich leider nur zustimmen. In Nds. sind die Realschulen zum größten Teil zugunsten der Oberschulen abgeschafft worden. Die Oberschulen werden in erster Linie als Hauptschule (mit Förderschulanteil und häufig auch sozialem Brennpunkt) wahrgenommen. Auf die Gesamtschulen versuchen sich diejenigen zu “retten”, für die das Gymnasium (noch) zu herausfordernd ist, sprich Realschüler. Die Gymnasien haben mittlerweile auch einen starken Zulauf von Realschülern, denen einfach keine reine Realschule mehr zur Verfügung steht oder wo die Realschule vor Ort nicht mehr dem früheren Bildungsniveau entspricht und auch durch soziale Probleme von sich Reden macht.
Bei der Inklusion verhält es sich ja auch ähnlich mit der sg. Wahlfreiheit, wo es keine entsprechende Förderschulen mehr gibt, bleibt nur die Inklusion. Ehrlich geht anders. Die Bildungspolitik ist zum Spielplatz ideologischer Phantasien zu Lasten der Betroffenen (Schüler, Eltern, Lehrer) geworden.
? Inklusion funktioniert nicht, weil es keine ausgebildeten Lehrkräfte gibt, die die I-Kinder mit beschulen.
Ich habe in diesem Schuljahr echt Glück, weil die Förderschullehrkraft für die 5. Klasse, die ich unterrichte in zwei von meinen fünf Stunden mitgehen kann. In den anderen Unterricht geht niemand mit. Man sollte doch annehmen, dass Inklusion bedeutet, dass man in Doppeltbesetzung arbeitet.
Jetzt sieht es so aus, dass ausgebildete Gymnasiallehrkräfte an GemS Klassen allein unterrichten, in denen sie von I-Kids mit Förderschwerpunkt Lernen oder Emotional-sozialen Störungen, über Autisten, Kids mit DaZ, normalen H-, R- und G-Schülys sowie tatsächlich Hochbegabte vorfinden.
Dabei kriegt man dann aufgrund von durchaus gewolltem Personalmangel (anders wäre es ja viel teurer) kaum Unterstützung.
Nicht das Konzept ist falsch, sondern die Umstände.
BTW: Gymnasialkräfte an GemS müssen mehr arbeiten als ihre Kolleg*innen an Gymnasien, auch wenn sie Abitur, ESA und MSA abnehmen müssen.
Ich sehe es auch so: nicht das Konzept ist falsch, sondern die Umstände.
Falsch ist es in meinen Augen aber, dass ein gutes Konzept weitergeführt wird, ohne dass die Umstände es hergeben. Darunter leiden wirklich alle, vor allem die Leistungsstarken und die Lehrkräfte, die sehr motiviert sind und gerne viel bewirken würden, vor lauter Mangel aber wenig Erfolg haben.
Doch da sich die falschen Umstände nicht in die richtige Richtung entwickel (werden)….. ist das Konzept hakt doch falsch.
Wir sehen und erleben es doch alle mehr oder weniger.
Und was schlagen Sie vor?
Die Politik wird keine Rückabwicklung vornehmen, da das viel zu teuer wäre.
Außerdem würde man in SH z.B. jetzt keine Lehrkräfte mehr finden, die an einer Hauptschule unterrichten wollten, oder? Es gibt kaum noch nur Sek-I-Lehrkräfte.
Für mich bedeutet das, wir müssen das Konzept weiterentwickeln. Förderschulen als Teil von Gemeinschaftsschulen – nur bedingt inklusiv (in Kunst, Sport, Musik und Leistungskapazitäten abhängig) – einrichten.
Dreierdifferenzierung innerhalb des Systems, wie meine Schule es ja betreibt, und mehr Personal in allen Bereichen, so dass die Klassen kleiner werden und die Lehrkräfte ihrem Kerngeschäft (unterrichten und Wissen vermitteln) besser nachkommen können, anstatt lauter Verwaltungskram, Familienarbeit und psychologische Betreuung als Hauptteil ihrer Arbeit erleben zu müssen.
So wäre das System super.
Klar. Wird aber nicht passieren, da kein Personal vorhanden. Backen kann man es sich nicht und bei dem jämmerlichen Bild, das Schulen abgeben, werden auch künftig nicht mehr Leute Lehramt studieren.
Dann könnte man uns ja entlasten, indem I-Kids an Gymnasien unterrichten. Wäre eigentlich nur fair, wenn es kein Personal und auch keine Veränderung des Konzepts geben wird.
Ach, das finden Sie auch doof?
Ach, Inklusion ist für Sie eine Belastung?
Hört, hört.
Ja, ist es, so wie sie gemacht wird. Ich habe nie etwas anderes behauptet.
Die Politik hätte schon längst für bessere Umstände sorgen müssen. Die hat aber immer schön gespart.
Gemeinschaftsschulen als Inklusionsschulen wie es in meinen Bundesland ist, kamen dadurch zustande, dass Hardcore-Ideologen und Finanzspezialistas an einem Strang gezogen haben.
Meine Schule hat inzwischen zu 4/6 pro Jahrgang sog. I-Klassen, die aber nicht, wie man denken sollte, doppeltbesetzt beschult werden.
Es gibt andere Möglichkeiten, wie es einige Schulen im Lande gerade ausprobieren. Ich hoffe darauf, dass man dahinkommt, das Konzept im gesamten Bundesland zu übernehmen. In Dänemark läuft das seit Jahrzehnten so.
Ob unsere Politik jetzt in der Krise allerdings die Mehrausgaben in Kauf nehmen wird?
In Finnland ist es normalereeise so, dass Förderschüler zwar in den Gebäuden der “normalen” Schulen unterrichtet werden, aber überwiegend in Kleingruppen mit Fachkräften. Sie nehmen inklusiv am Regelunterricht teil, wo sie mithalten können ohne sich “beschämt” zu fühlen, also z.B. in Sport, Musik, Kunst, Theater…
Auch in Schulprojekte werden sie mit eingebunden, erhalten dabei Hilfe durch Erwachsene. Schüler sollen dabei nicht als Hilfslehrer missbraucht werden, sondern mit den I-Kindern zusammenarbeiten.
Verhaltensoriginalität wird wenig geschätzt und ein Gespräch mit SL, Lehrer, Eltern, Sozialarbeiter und Kind folgt auf dem Fuß. Es ist schon unangenehm für Eltern, sich bei der Arbeit für ein Schulgespräch freinehmen zu müssen, weil dann jeder weiß, dass Sohn/Tochter etwas ausgefressen hat. Meist geht es um Respektlosigkeit und Mobbing, bei Prügeleien/Diebstählen/Sachbeschädigung kommt noch ein Polizist dazu. Diese Gespräche laufen ruhig aber bestimmt ab. Danach dürfen die Eltern ihr Kind mit nach Hause nehmen mit dem Auftrag, noch einmal in der Familie über den Vorfall zu sprechen und sich über eine Wiedergutmachung zu einigen!
Ich habe dich beschrieben, was zu tun ist. ” …weiterentwickeln. Förderschulen als Teil von Gemeinschaftsschulen – nur bedingt inklusiv (in Kunst, Sport, Musik und Leistungskapazitäten abhängig) – einrichten.
Dreierdifferenzierung innerhalb des Systems, wie meine Schule es ja betreibt, und mehr Personal in allen Bereichen, so dass die Klassen kleiner werden und die Lehrkräfte ihrem Kerngeschäft (unterrichten und Wissen vermitteln) besser nachkommen können, anstatt lauter Verwaltungskram, Familienarbeit und psychologische Betreuung als Hauptteil ihrer Arbeit erleben zu müssen. …”
Siehe oben!
Hä, ich möchte das, was Alla beschreibt, werde aber downgevotet?
Dass es niemals genug Sonderpädagogen geben wird, um das tolle Konzept tatsächlich umzusetzen, und dass dies allen Beteiligten vollkommen klar gewesen sein muss, lässt es dann doch ein bisschen weniger toll auf mich wirken.
Anders gesagt: Die von Ihnen beklagten Umstände werden sich nicht ändern. Das Konzept ist eine Nullnummer. Wir wurden vera…
Man beachte die Doppeldeutigkeit im letzten Satz, die durch die “…”-Kürzung des Verbs entstand.
Nice 🙂
… ja in verachtet steckt auch VERA8 drinne:)
Lesen Sie eigentlich gar nicht erst, was ich schreibe?
Ich habe mich doch dafür ausgesprochen, dass Förderschulen in GemS, nicht aber Förderschülys per se in GemS-Klassen integriert werden sollen.
Was Sie schreiben, bedeutet, dass sich für Gemeinschaftsschulen nichts ändern sollte, weil sich ja nichts ändern wird.
Mega culpa, ich hab es wirklich nicht richtig gelesen.
mea natürlich
Das die Kollegen an den Gemeinschaftsschulen mehrheitlich gute Arbeit leisten möchte ich gar nicht in Frage stellen.
Jegliche gegenteilige Behauptung wäre eine üble Unterstellung!
Das Problem ist eher folgendes:
Wenn ich von Seiten der Politik einen lecken Kahn auf See schicke und der Mannschaft nur Wassergläser zum leer Schöpfen zur Verfügung stelle, dann säuft der Kahn beim ersten Sturm unweigerlich ab.
Da kann ich auch die beste, motivierteste und erfahrenste Mannschaft der Welt haben.
Wenn der pädagogische Gedanke hinter der Schulform utopisch ist und die personelle Ausstattung auf Kante genäht wird, dann trifft die Kollegen keinerlei Schuld wenn die Leistungen am Ende unterirdisch sind.
Das alte Bild, schuld sind immer die LuL.
Am System und den Rahmenbedingungen kann es nicht liegen, dass ist beim Genie und der grenzenlosen Großzügigkeit unserer KMK völlig ausgeschlossen.
Erstaunlich, dass diese Argumentation sogar bei den Kollegen anderer Schulformen offensichtlich zumindest teilweise wirkt.
Respekt an die KMK. Etwas können sie wohl doch.
Teile und herrsche.
Ich verstehe die Aufwertung der Gymnasien durch einige Floristen nicht. Von welchen Gymnasien ist hier eigentlich Rede? G8 oder G9??? Oder ist das vollkommen egal?
Aus eigenem Erleben darf ich (un-)gern versichern, dass auf den Gymnasien auch nur mit Wasser gekocht wird. Einigen (ca. 30%, eher mehr) der dortigen Schülern würde ich ebenfalls nicht empfehlen, sich später für MINT oder Jura einzutragen.
Mein Sohn besucht ein G8-Gymnasium. Ein hier bei n4t an anderen Stellen vielfach herbeiersehntes G9 ist bei ihm (und anderen Schülern) nicht erforderlich. Für die Entscheidung der Schulform GYM war bei ihm primär die Wegstrecke ausschlaggebend (Reisezeit=Freizeit). Seine vorhandene Gymnasialempfehlung war bei der getroffenen Auswahl eher sekundär
Ich finde es großartig, dass Schülern auf GMS etc. die Chance und Möglichkeit geboten wird, ihr Abitur dort zu erwerben. Es ist eine Frage der Bildungsgerechtigkeit. Diese Schüler als Abiturienten 2. Klasse abzustempeln, ist sehr vermessen.
Wenn jemand wirkliche Eliten sucht, dann sollte er/sie vielleicht den Blick auf Bildungseinrichtung wie Louisenlund oder Salem… richten!
@Carsten60/Georg- was sind denn nun die wahren Gymnasien, die G8 oder die G9?
Ich persönlich bin für ein Gymnasium auf einem Niveau, das eine Studierbefähigung und nicht nur eine Studiererlaubnis halbwegs sicherstellt. Ob nach acht oder neun Jahren, ist mir relativ egal. Da allerdings die DDR-Schüler kurz nach der Wende den BRD-Schülern weit überlegen waren, reicht auch G8.
In der Hand habe ich das nicht. Daher kann ich die Frage nach wahren oder falschen Gymnasien nicht beantworten.
Die DDR – SuS der EOS waren bundesdeutschen Gymnasiasten vor allem deshalb weit überlegen, weil nur etwa 10% aller SuS diese Schulen besuchen durften. Und da zählte knallhart Leistung. Falls jetzt wieder einer mit dem Sohn des Parteisekretärs um die Ecke kommt, der dem Dissidentenkind den Platz weggenommen hat: wenn der strunzdoof war, durfte auch der nicht zur EOS. Und ja, mitunter gab es Machtmissbrauch bei der Zulassung, aber das waren die Ausnahmefälle, nicht die Regel. Ziel der EOS waren nämlich SuS, die hinterher ein Studium aufnahmen, und bei der knappen Ressourcenlage konnte man sich einfach keine Hundertschaften von SuS leisten, die einfach nur eine nette Zeit in der 11. und 12. Klasse haben und danach eh eine Lehre machen wollten. Die Schüler an den EOS hatten also durch das Prinzip der Bestenauslese ganz andere Leistungsvoraussetzungen als das heute in den Gymnasien der Fall ist, wo fast jeder lernen kann, egal ob geeignet oder nicht.
Es ging ja auch um 1989/90. Damals dürfte die Abiturquote in Deutschland auch maximal 25-30% betragen haben, also ungefähr halb so hoch wie heute.
Aufwertung der Gymnasien durch einige Floristen – geht es hier um die wahren Baumschulen?
G8 – G9. Meine Erfahrung ist, eine EF/Klasse 10 (11) in SEK II bei G8 ist ein Bummeljahrgang (zumindest wenn für SuS kein Wechsel in der Schulform vorliegt), der aufgrund massiger Unterrichtsausfälle, Freistunden, Vertretungsaufsichten und hohem Anteil an unerfahrenen Referendaren eher demotivierend und daher entbehrlich ist. In G8 leider für einen ersten Schulabschluss und Erfüllung der 10 Pflichtschuljahre eine Bedingung.
Floristen? Na Sie haben mich erwischt:))).
Passt aber irgendwie, Baumschulen/Gymnasien= schön Gießen, Unkraut jäten, hübsch Düngen, immer fein an der Sonnenseite,… einfach rundum himmlisch. Klar, zwischen Baumschulen und Gymnasien gibt’s ne Menge Gemeinsamkeiten:)))
“Florist” und Baumschule?
Gymnasium ist die Erhaltung eines Landschaftparks wie der Wörlitzer Parklandschaft.
Gesamt-/Gemeinschafts-/Berufsschule ist eher die Urbarmachung dewastierte Industriebrachen.
Es ist ganz einfach:
Die Gymnasien gehören abgeschafft. Dann funktionieren die Gesamtschulen von ganz alleine.
Das ist der Grund, wieso die ganzen Gymnasial Verfechter hier so Sturm laufen. Die wollen ihre Pfründe retten. Dabei wissen sie ganz genau, dass GS bis zur 4. Klasse viel zu wenig ist und alle mindestens bis zur 10. Klasse gemeinsam lernen müssten.
Satire sollten Sie als solche kennzeichnen.
Aber eben äußerlich differenziert. Binnendifferenzierung funktioniert nur bedingt. Und in großen sehr heterogenen Lerngruppen mit nur einer Lehrkraft so gut wie gar nicht, wenn diese Lehrkraft länger als ein Jahr durchhalten soll.
So ein Quatsch! Jetzt sollen alle Kinder im Einheitsbrei untergehen und an eine mehrheitlich unerwünschte Schulart gezwungen werden, weil die “Qualität” der Gesamt- oder Gemischtwaren-Schulen die Eltern nicht überzeugt?? Geht’s noch? Wie oft hatte ich Kinder in Kl. 5, die so unendlich glücklich waren, dass sie sich nicht mehr in der Schule langweilen mussten! Die sich wörtlich sagten: “Endlich dürfen wir mit neuen und spannenden Themen weitermachen und müssen nicht ewig das Gleiche üben, bis es die letzten auch halbwegs können!” Auch die kognitiv begabten und leistungsbereiten Schüler haben Rechte und dürfen nicht als Hilfskräfte, Sozialausgleichsmaterial und “Durchschnittsheber” missbraucht werden.
In den Ländern, wo es nur Gesamtschulen gibt, gehen die Kinder der Reichen auf Privatschulen, erhalten dort eine gute Ausbildung und später all die Arbeitsplätze für Führungskräfte … Ausweg: Grundgesetz ändern, Privatschulen und das ins-Ausland-gehen von Minderjährigen unter Strafe stellen … ja?
Ich bin Grundschullehrer und habe daher exakt Null Pfründe zu verteidigen 😉
Ich denke einfach, dass die bildungspolitische Heterogenitätsfixierung fatale gesellschaftliche Auswirkungen hat.
Ja, das ist ein sehr scherer Job. Und Sie urteilen nur nach dem, was Sie erleben. Aber denken Sie nicht, dass man alles entlasten könnte, wenn die Politik frühkindlicher und Grundschulbildung deutlich mehr Beachtung schenken würde. Die Tätigkeit in dem Bereich muss endlich aufgewertet und alle Kinder besser gefördert werden.
Die Heterogenität würde abnehmen, LK würden entlastet und Kids würden ihre Kapazitäten besser ausschöpfen können.
Sie finden wohl per se alles doof, was ich schreibe, was, Lera?
Ich muss sagen, ich bin ziemlich schockiert über die Dinge, die Sie als vermeintlicher Grundschullehrer schreiben. Insofern wundert mich das dann auch nicht.
Ach, sie meinen, wenn Kita und Grundschulen die komplette Erziehung übernähmen, würde der Herkunftseffekt deutlich schrumpfen. Da unterschätzen Sie den Einfluss der Herkunftsfamilien.
Herkunftsfamilien? Was meinen Sie damit?
Und was das andere angeht: SIe sind also der Ansicht, dass man nichts zu tun braucht, um Kindern, die Pech hatten, in eine ungeeignete Familie hineingeboren zu sein, helfen, weil ja deren Familie …
Aber dann immer maulen, weil bestimmte Menschen ihr Leben gar nicht auf die Reihe kriegen und Sie die unterrichten und über Sozialabgaben mit unterstützen müssen.
Ja, sehr schlau von Ihnen.
Das ist doch unsinnige Polemik!
https://www.brecht-schule.hamburg/
Gymnaium, GMS/ STS und Abendgymnasium unter einem Dach? Klar! Funktioniert!