Bis 2035 fehlen bis zu 27.000 Lehrkräfte – allein in Baden-Württemberg

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STUTTGART. Es geht Schlag auf Schlag: Gerade erst hieß es, viele Schulen in Baden-Württemberg arbeiteten schon im «Notbetrieb» (News4teachers berichtete). Nun kommt eine neue Studie zu einem weiteren alarmierenden Befund.

Nichts mehr zu holen… Foto: Shutterstock

Der Mangel an Lehrkräften im Südwesten wird sich nach einer neuen Studie bis zum Jahr 2035 nochmals massiv verschärfen. Nach einer Analyse des Bildungswissenschaftlers Klaus Klemm im Auftrag der Bildungsgewerkschaft GEW dürften bis dahin fast 17.000 Lehrerinnen und Lehrer fehlen. Wenn das Land seine Ziele bei den Grundschulen und der Integration von behinderten Kindern und Jugendlichen erreichen wolle, müssten bis 2035 sogar noch deutlich mehr Lehrkräfte eingestellt werden. Nach Berechnungen von Klemm vergrößert sich die Lücke damit auf insgesamt 27.000.

GEW-Landeschefin Monika Stein sagte am Freitag in Stuttgart: «Das sind erschreckende Zahlen.» Sie forderte die Regierung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) zum Handeln auf. Wenn diese mehr Studienplätze und neue Stellen schaffe, «kann sie ihre eigenen Fehler der vergangenen elf Jahre etwas korrigieren und einen langfristigen Lehrkräftemangel verhindern».

«Wir bieten den schönsten Beruf der Welt, das könnte man von Seiten der Landesregierung auch mal bewerben»

Klar sei, dass für die Inklusion und eine bessere Ausstattung der Grundschulen sofort weitere Studienplätze für Grundschulen und Sonderpädagogik nötig seien. Hier sei die Lage am prekärsten. Stein schlug zudem eine Werbekampagne des Landes vor, um mehr junge Menschen für den Lehrerberuf zu begeistern: «Wir bieten den schönsten Beruf der Welt, das könnte man von Seiten der Landesregierung auch mal bewerben.» Die Gewerkschafterin forderte eine Enquête-Kommission zum Fachkräftemangel im Bildungsbereich. Dass Kretschmann zu vielen Themen einen Strategiedialog ins Leben gerufen habe, aber ausgerechnet zur Bildung nicht, ärgere sie enorm.

Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) zeigte sich unbeeindruckt von der Studie und verwies auf bereits ergriffene Maßnahmen des Landes. «Der zusätzliche Bedarf an Lehrerinnen und Lehrern ist uns bekannt», sagte die Grünen-Politikerin. «Wir haben die Studienkapazitäten in den Lehrämtern erhöht, die von dem Mangel an Lehrkräften besonders betroffen sind, und wir nehmen auch über die Kapazitätsgrenzen hinaus Studienanfänger in den Lehrämtern auf.»

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So seien die Studienplätze für angehende Grundschul-Lehrkräfte fast verdoppelt worden. In der Sonderpädagogik werde ein neuer Studiengang in Freiburg hinzukommen, wodurch weitere 175 Plätze geschaffen werden. «Die Ausbildung mit Studium und Referendariat dauert aber», räumte Schopper ein. Man werde sich daher kurzfristig auch um Quereinsteiger mit einschlägigen Berufserfahrungen wie etwa Sozialpädagogen bemühen.

Erst am Dienstag hatte eine Studie des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) ergeben, dass viele Schulen im Südwesten schon wenige Wochen nach dem Start des Schuljahres teils dramatische Probleme haben, die planmäßigen Unterrichtsstunden abzudecken.

Laut Klemms Berechnungen müssen bis 2035 etwa 64 800 Stellen neu besetzt werden, weil Lehrkräfte in Pension gehen und die Schülerzahlen steigen. Im Gegenzug werden demnach aber nur 48.000 angehende Lehrkräfte ihr Studium und Referendariat beendet haben. Die Prognose der Kultusministerkonferenz (KMK), wonach das Angebot an neuen Lehrkräften in Baden-Württemberg bis 2035 bei 60.550 liege, hält Klemm für unseriös. Da die Zahl der Abiturienten sinke, müsse auch mit weniger Studierenden gerechnet werden, die mit einem Lehramtsstudium beginnen.

«Es kann nicht so weiter gehen, dass die Lehrerinnen und Lehrer bei der Inklusion verheizt werden»

Hinzu komme, dass bei der Rechnung der Kultusministerkonferenz die Ziele im Koalitionsvertrag im Land nicht einbezogen worden seien. «Allein für die drängendsten Maßnahmen einer im Bundesdurchschnitt liegenden Ausstattung der Grundschulen, der Inklusion und für Schulen in herausfordernden Lagen werden weitere 10.400 Lehrkräfte benötigt», erläuterte Stein. Es könne nicht so weiter gehen, dass die Lehrerinnen und Lehrer bei der Inklusion «verheizt» würden, weil sie viel zu wenige seien.

Stefan Fulst-Blei kritisierte für die SPD-Fraktion, das Land kalkuliere mit Zahlen, die jeglichen Anspruch an Reformen und Verbesserungen vermissen ließen. «Es geht doch nicht darum, den schon jetzt mangelhaften Zustand zu erhalten, sondern die Schulen für die Zukunft besser aufzustellen und krisenfest zu machen.» Der bisherige Ausbau der Studienkapazitäten sei nur ein «Tropfen auf den heißen Stein». News4teachers / mit Material der dpa

Lehrermangel: Unterrichtsversorgung wackelt – VBE-Umfrage: Viele Schulen sind bereits im Notbetrieb angekommen

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PaPo
1 Jahr zuvor

17000, 27000 neue Lehrer? Alles Milchmädchenrechnungen, s. hier:
https://www.news4teachers.de/2022/10/oecd-bericht-zur-bildung-in-deutschland-schleicher-wie-der-lehrerberuf-fuer-junge-menschen-attraktiver-werden-koennte/#comment-476167

Wir bräuchten mindestens(!) doppelt bis dreifach so viele neue Lehrer, wenn Schule mehr sein soll als Massenbetreuung für Kinder und Jugendliche, wenn wir wirklich Bildungsgerechtigkeit, die bestmögliche Förderung der Potenziale unserer Schüler, die Erfüllung des Selektions- und Allokationsauftrags von Schule (und das alles auch durch Wahrung der Leistungsfähigkeitvon Lehrern) und letztlich den Erhalt und die Förderung der dt. Wirtschaftskraft und damit unseres auch zukünftigen Wohlstandes haben wollen, vom Erhalt dieses Landes als Kunst- und Kulturnation, der Wahrung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und Co. ganz zu schweigen.

Zu hoch gestapelt? Ich glaube nicht. Das Verspielen unserer Zukunft fängt bereits mit der Massenhaltung in den Unterrichtsräumen an und stirbt suf dem Altar von Opportunismus, Ideologie und Inkompetenz (hier ein Wink Richtung KMK). Change my mind…

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  PaPo

@PaPo

Volle Zustimmung.

Zum rein rechnerischen Lehrerbedarf – und der wird ja auch nach guter alter Hütchen-Spiel-Manier

  • eruiert,
  • evaluiert und
  • „frisiert“

wird – gibt es immer mehr hausgemachte Probleme, an die sich kein Bildungswissenschaftler und kein Politiker rantraut, weil über die Jahre alle mal ein bisschen was zum „Buffet der grandiosen Ideen“ beigesteuert haben.
Man müsste dann auch zu eigenen Fehlern stehen …

Exemplarisch sei da nur dieser „dicke Hund“ genannt:
„Individuelle Förderung ist also leichter zu fordern als praktisch umzusetzen. Hinter dieser Leitidee verbergen sich Widersprüche und Grundsatzfragen, die man kritisch im Blick behalten sollte, wenn Individuelle Förderung als Allheilmittel angepriesen wird.“

Wer mehr erfahren will, muss leider 😉 den nachfolgenden Artikel lesen.
Keine Angst, so lang ist der nicht.
Zudem bietet er einen guten Einstieg in die Thematik für alle, die sich „mit Schule auskennen“ 😉 – aber nicht aus der Lehrerperspektive bzw. deren Alltag nicht aus eigener Erfahrung kennen.
https://www.bpb.de/themen/bildung/dossier-bildung/162108/individuelle-foerderung-ideen-hintergruende-und-fallstricke/

Ron
1 Jahr zuvor

Da gibt es dann ja bald wieder Diskussionen über eine Anhebung des Stundendeputats und eine weitere Heraufsetzung des Pensionsalters.

Konfutse
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Da warte ich schon seit Wochen darauf!

gehtsnoch
1 Jahr zuvor

Was passiert wenn Babyboomer in Rente gehen?
In Deutschland werden die im Zeitraum von 1955 bis 1969 Geborenen von Statistikern als geburtenstarke Jahrgänge bezeichnet.

Weil die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen, werden dem Arbeitsmarkt in Deutschland bis zum Jahr 2036 insgesamt 12,9 Millionen Menschen verloren gehen. Dies entspreche knapp 30 Prozent der Erwerbstätigen des Jahres 2021, teilte das Statistische Bundesamt 2021 mit.
Auch die Lehrkräfte der Babyboomer-Generation gehen in den Ruhestand, aber leider ist bei dem Zahlenwerk die Zahl für LuL nicht genannt. Daher wird auch jedermann ersichtlich, wie unvorbereitet und ohne erkennbare Anzeichrn dieses Ereignis im Bereich Bildung nun eintritt. Da kann doch eine vorausschauende Personalplanung („erschreckende Zahlen“) kaum erwartet werden. (Ironie!)

Lehrerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Die mathematischen Fähigkeiten der Kultusminister in ihrer Konferenz sind halt seeeehr unterentwickelt: Die kommende Pension der Lehrkräfte fällt ganz plötzlich vom Himmel, kann man doch nicht ahnen. Und dann sind es ja nur 6 Jahre, bis einmal geborene Kinder ganz überraschend vor der Schule stehen, kann man vorher echt nicht wissen, was denen einfällt …
Dann sollen sich die armen Kultusminister auf einmal so viele Lehrer aus den Rippen schneiden, ja denkt ihr, das sind alles Zauberer?
Wer konnte damit rechnen?? Ach ja, sagte ich am Anfang schon mal…
Gebt denen mal Nachhilfestunden oder schickt sie in „Rückenwind“! Dreisatz und so, reicht für den Anfang.

Manchmal fragt man sich, wieviel Inkompetenz nötig ist, um in solche Positionen zu kommen.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrerin

Nur die mathematischen Kompetenzen? Dann müsste doch individuelle Förderung möglich sein. Kommen die MinPrä der Länder ihrer Pflicht zur individullen Förderung von Kabinettsmitgliedern nicht nach?

Dreisatz ist für rhetorisch geschulte Dampfplauderer natürlich eine extreme Herausforderung oder neudeutsch Challenge

Last edited 1 Jahr zuvor by dickebank
gehtsnoch
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrerin

Zum letzten Absatz:
„… Prien sagte nun, zwar sollten auch Schulen einen Beitrag zum Energiesparen leisten. Das gelte aber „ausdrücklich nicht für das Herabsenken der Temperatur“, wie es etwa in behördlichen Gebäuden der Fall ist: „Kinder dürfen in der Schule nicht frieren“, erklärte die KMK-Vorsitzende. (Zeit Online)
Auch heute nochmals in den Nachrichten im Radio (WDR) Thema gewesen.

Die Quadratur des Kreises ist dagegen bloß ein klassisches Problem der Geometrie.

Dirk Meier
1 Jahr zuvor
Antwortet  gehtsnoch

„Kinder dürfen in der Schule nicht frieren“

Eine tolle Erkenntnis, nachdem man in den letzten beiden Wintern alle 20 Minuten für 5 Minuten die Fenster aufgerissen hat.

Jana
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrerin

Das sind oftmals (sicher nicht alle) die Leute, die niemand in der Schule will und die auch in jedem anderen Beruf durchs Nichtskönnen auffallen. In dem schönen neuen Institut weiß bis heute keiner so recht, wofür er zuständig ist. Und bezahlt wird teilweise nach „B“.

Lehrerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jana

Um es kurz zu sagen: Es gibt leider immer wieder Lehrer, die (meist) nach kurzem oder auch teilweise längerem Einsatz in der Schule feststellen, dass sie eigentlich in der Praxis nicht so gerne unterrichten – weil sie den Schulbetrieb mit all seinen Anforderungen und seiner vielen Arbeit deutlich unterschätzt haben. Aber aus dem System rausgehen wollen sie auch nicht mehr, also sucht man sich einen bequemen Schreibtischplatz im Kultusministerium oder Regierungspräsidium, wahlweise auch in einem der anderen Institute – fühlt sich gaaanz wichtig und bildet sich ein, von da aus das Schulsystem „verbessern“ zu können, oft sogar mit einem innerlich tiefsitzenden Hass auf die Schule oder die erfolgreicheren Kollegen dort. Bei uns nennt man das „Schulflüchter“, und wenn die sich in der Verwaltung oder den Instituten in größerer Anzahl ballen, dann braucht man sich über den praxisfernen Mist, der öfter von dort kommt, nicht mehr zu wundern. Bitte nicht missverstehen: So sind bestimmt nicht alle, es gibt auch sehr engagierte und gute Leute dort! Einfach mal googlen, was die vorher gemacht haben – wenn es z. B. Leute sind, die als „Wanderpokal“ in wenigen Jahren in mehreren Schulen tätig waren, oder nur kurz im aktiven Schuldienst, dann sind Zweifel angebracht. Nebenbei: Diese Büro-Posten werden nicht schlecht bezahlt, die Arbeitszeiten sind überschaubarer als bei den Lehrkräften, und man kann bei politisch geschickten Beziehungen weit nach oben fallen, auch wenn man vorher nichts auf die Reihe gebracht hat.Quizfrage als aktuelles Beispiel: Wissen Sie, wer das gescheiterte „ELLA“-Projekt mit den Millionen, die in den Sand gesetzt wurden, federführend geleitet hat?
Ich plädiere dafür, einen „Lehrer-Rat“, bestehend aus langjährigen diensterfahrenen Lehrkräften verschiedener Fächer und Schularten, (auf Zeit und mit Anrechnung!) als Beratungsgremium im KM zu installieren, der die Planungen und Entscheidungen der vielen Theoretiker dort mit der Erfahrung der Praktiker konfrontiert und notfalls ein Veto einlegen oder korrigieren kann.

Makus
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrerin

Die Leute in den KuMis sind doch alle Lehrer. Vielleicht sollen Leute, die keine Bock auf vernünftiges Arbeiten haben einfach ihren Hut nehmen (oder nachgeworfen bekommen) und sich vom Acker machen. Die diensterfahrenen Lehrer sollen bitte Unterricht machen und den nicht der nächsten Schwemme lustloser Kandidaten überlassen.

Lehrerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Makus

Nein, das sind längst nicht alles Lehrer, das können Juristen sein, Verwaltungsfachleute, Sozialarbeiter, alles Mögliche… Deswegen ist ja die eigene Kenntnis über die Schulpraxis so unterirdisch schlecht!
Und wenn die Personen, die vorher Lehrkräfte waren, in dem schulischen Einsatz vorher eben nicht erfolgreich waren und ihren Frust darüber ausleben, dann ist das der Sache nicht förderlich.

gehtsnoch
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrerin

Vielleicht auch Echte Fründe und bekanntes Peter-Prinzip

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Makus

Eben nicht, es mag das eine oder andere Referat geben, in dem studierte Lehrkräfte als Sachbearbeiter sitzen. Evtl. gibt es sogar Referats- und Gruppenleiter, die mal in grauer Vorzeit vor Kreide angefangen haben, aber spätestens auf der Abteilungsleiderebene sitzen eher keine ehemaligen Lehrkräfte mehr. Das Gros der RR, ORR, MinDir kommt aus der allgemeinen Verwaltung oder von den juristischen Fakultäten.

Konfutse
1 Jahr zuvor

Stefan Fulst-Blei: «Es geht doch nicht darum, den schon jetzt mangelhaften Zustand zu erhalten, sondern die Schulen für die Zukunft besser aufzustellen und krisenfest zu machen.»
Ja, Stefan, die Geister die DU riefst mitsamt deiner Chaospartei. Diesen mangelhaften Zirkus haben wir eurer miesen Schulpolitik im Jahre 2010 zu verdanken. Dass sich die SPD da jetzt noch kritisch zu Wort meldet, ist einfach nur unverschämt.

Konfutse
1 Jahr zuvor
Antwortet  Konfutse

Apropos „den schon jetzt mangelhaften Zustand“: Wie soll das gemeint sein?
War ein mangelhafter Zustand nach der damaligen Umstrukturierung von der SPD schon einkalkuliert, aber auf den Sanktnimmerleinstag verschoben? Nun holt euch, SPD, die Realität LEIDER schon jetzt, also etwas früher ein? Tja, ganz dumm gelaufen für ALLE Beteiligten, die an der Front sind. Aber was geht dich das an, SPD, gell?

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Ich rufe Vera, Eva und Sol.
Ich rufe Zsl und Ibbw.
Herbei, herbei.

… komisch, nix passiert … wirkt der Zauber also doch nicht. The länd ist abgehängt.

dickebank
1 Jahr zuvor

Mein Gott, das lässt sich doch mit epochalem Unterricht in dem Bindestrichland lösen, genauso wie in NRW.
Ein halbes Jahr wird Baden mit allen Lehrkräften des Landes unterrichtet und im zweiten Halbjahr Würtemberg. In NRW werden abwechselnd die Regierungsbezirke Köln und Düsseldorf im Wechsel mit Münster und Arnsberg unterrichtet. OWL hat aufgrund der Ewigkeitswirkung der Lippischen Punktationen Unterricht während des gesamten Schuljahres.
In hessen ist es ebenfalls kein Problem, da sitzt das Geld ohnehin in Südhessen, die restlichen Mittel können sich Mittelhessen und Nordhessen im Verhältnis 2:1 teilen. Für die Bewohner*innen in der nordhessischen Taiga dürften 6 Wochen Unterricht im Jahr ausreichen.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Vielleicht kann das Fach „Glück“ in der Pausenhalle als Großveranstaltung gegeben werden.

gehtsnoch
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Jertzt ist Detmold aber schwer beleidigt. Möchte als kleinster Bezirk unbedingt auch namentlich auftreten!

Last edited 1 Jahr zuvor by gehtsnoch
Nepo
1 Jahr zuvor

Huch…Lehrermangel! Schock!! Ah ne, doch nicht. Der zusätzliche Bedarf an Lehrerinnen und Lehrer ist Frau Schopper bekannt. Puh! Aufatmen!

Andre Hog
1 Jahr zuvor

«Wir bieten den schönsten Beruf der Welt, das könnte man von Seiten der Landesregierung auch mal bewerben»

Frage:
Wo war Frau Stein in den letzten 2einhalb Jahren?

„Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) zeigte sich unbeeindruckt von der Studie und verwies auf bereits ergriffene Maßnahmen des Landes.“

Dass Schopper unbeeindruckt bleibt wundert mich nicht.
Sie hat bereits an vielen Stellen bewiesen, dass ihr die Zukunft von Schulen, Bildung, SuS und LuL schlicht am Arsch vorbeigeht und sie nicht bereit ist, Verantwortung für politisches Fehlverhalten und Totalversagen zu übernehmen. Und alles auf ihre VorgängerInnen, wie z.B. Fr Eisenmann zu schieben dürfen wir ihr nicht durchgehen lassen.

Da gibt es letztlich auch sowas wie eine fortgesetzte Haftung des Amtes.

Last edited 1 Jahr zuvor by Andre Hog
Ragnar Danneskjoeld
1 Jahr zuvor

Ich plädiere für die zügige Schließung der pädagogischen Abklingbecken namens ZSL und IBBW. Lehrer in die Produktion!

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Relevant wäre noch die Betrachtung der Halbwertszeit.

Polumin
1 Jahr zuvor

Ist doch mir egal wie viele fehlen?
Wenn es mir zu viel wird, bin ich als erschöpft und krank!
Dann findet halt eben kein Unterricht statt!
Die Menschen da draußen kümmert es nicht, die Eltern streiken auch nicht.
Ich bin nicht der Depp vom Dorf 🙂

Jana
1 Jahr zuvor

Ich habe diesen Beruf vor 14 Jahren begonnen, ehrlich gesagt wusste ich schon mit 16, dass ich Lehrerin werden will. Ich hatte gute Vorbilder, fähige, empathische Menschen vor mir. Und ich liebe meine Arbeit. Allerdings kann ich heute keinem mehr guten Gewissens zuraten, ihn zu ergreifen, weil die Bedingungen in den letzten Jahren so anders geworden sind. Wir haben an der Schule einen Sozialarbeiter (50%-Stelle), der fast nicht mehr im Kreis rumkommt, weil die „Fälle“ (bitte das Wort nicht in den falschen Hals bekommen) – depressive Kinder, Kinder von schlagenden Alkoholikern usw. – immer mehr werden. Kürzlich habe ich gemeinsam mit einer Sekretärin und anschließend dem Schulleiter an einem Freitag vier Stunden lang versucht, Eltern eines kranken Kindes zu erreichen, um es abholen zu lassen. Nachmittags um halb drei haben wir endlich jemanden auf dem Handy erreicht (man konnte die Fünftklässlerin nicht alleine lassen). Eine Stunde später trudelte dann die Mutter ein (Wohnort: max. fünf Minuten vom Schulort entfernt). Es war ihr nicht besonders wichtig, wie schlecht es ihrem Kind ging, es war der Ärger um die ungebetene Unterbrechung des Tages. Gleich am Anfang des Schuljahrs waren nacheinander beide Sekretärinnen krank. Im Sekretariat ging es drunter und drüber. Kolleg/innen wurden zum Telefondienst eingeteilt, mussten Fahrkarten ausgeben, Klassenlisten prüfen usw., ein Zusatz, den keiner bezahlt bekommt.
Für den eigentlichen Unterricht und dessen Vorbereitung bleibt viel weniger Zeit als früher, und DAFÜR wurden wir ausgebildet. Wenn Land (mehr Lehrer) und Stadt (z. B. Ersatz für erkrankte Sekretärin, mehr Sozialarbeiter) nicht in der Lage sind, das in den Griff zu bekommen, haben wir künftig ein noch größeres Problem. Ich unterrichte an einem Gymnasium (halber LA und zwei Kinder unter 10), wie muss es erst anderswo sein, wo die Sozialarbeiter eine noch größere Rolle spielen?
Wir arbeiten alle weit über dem Satz, den wir bezahlt bekommen. Und jetzt fragt man sich, wie ein Lehrer bis 67 seinen Job gut und gesund überstehen kann, wenn sogar ein MP zum Aufstocken rät und als ehemaliger Lehrer und Vater nicht mehr weiß, was Schule bedeutet. Kein Mensch arbeitet halb, weil er das super findet, die Hälfte zu verdienen.
Eine Kollegin hat kürzlich ausgerechnet, dass sie in den beiden Monaten um das mündliche Abitur herum einen Stundenlohn von 11 Euro hatte…
So, das musste jetzt mal raus. Üblicherweise schreibe ich hier nicht, sondern lese nur die vielen spannenden Texte der Redaktion. Danke hierfür!

MeisterLampe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Jana

Danke für diesen leider wahrhaftigen Beitrag!

Peter
1 Jahr zuvor

Ein Weg wäre, dass ein Fachlehrer Instruktionsphasen gibt (zum Beispiel 30 Minuten in 8 verschiedenen NaWi-Gruppen) und die Schüler später in Selbstlernphasen am Thema arbeiten. Diese können Hilfskräfte (Studenten etc.) betreuen.
Schaut euch an den Preisträgerschulen um, dort spielen Fachlehrkräfte bzw. „Lernbegleiter“ kaum noch eine Rolle.

Lehrerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Peter

Und was kommt dann raus? Siehe VERA8-Ergebnisse an den GMS mit ihren Lernbegleitern… Unterirdisch.