Brandbrief einer Grundschule: „Tägliche Angriffe auf Personal (treten, schlagen, beißen)“

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BREMEN. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat die Schulpolitik in der Stadt Bremen kritisiert. „Es kann kein weiter so geben, die Belastungsgrenzen sind längst erreicht und vielerorts überschritten“, sagte die GEW-Landessprecherin, Barbara Schüll, am Mittwoch anlässlich einer Personalversammlung von Beschäftigten von Bremer Schulen. 2500 bis 3000 Beschäftigte haben Schüll zufolge an der Veranstaltung teilgenommen. Die Überlastungsanzeige einer Brennpunkt-Grundschule in Bremen-Nord, über den die „Bild“-Zeitung unlängst berichtete, hatte die Dramatik der Situation anschaulich gemacht.

Der Brandbrief einer Grundschule sorgt für Aufregung in Bremen. Foto: Shutterstock

Kinder von der ersten bis zur vierten Klasse terrorisierten die Schule, seien nicht zu bremsen – so zitiert „Bild“ aus der von 43 Pädagoginnen und Pädagogen unterzeichneten Überlastungsanzeige. Die Beleidigung „Hurensohn“ gegenüber dem Personal sei an der Tagesordnung. Es gebe zudem „tägliche Angriffe von Schülern auf Personal (treten, schlagen, beißen), immer öfter werden ganze Räume verwüstet, Kinder hauen ab, weigern sich zurückzukommen.“

Im Protokoll-Auszug eines pädagogischen Mitarbeiters zu einem Schüler heiße es: „Verweigert die Arbeit komplett, fängt an, Stühle zu werfen. (…) Beleidigt Lehrpersonal sowie Mitschüler mit ‚Ich ficke eure Mütter in den Mund‘. (…) Schlägt die Schüleraufsicht mit der Faust in den Brustkorb!“ Die eigentlich zweizügige Ganztagsschule müsse dreizügig arbeiten – und es sollten noch mehr Kinder kommen. Dass viele bei der Einschulung kein Deutsch sprächen, mache die Situation umso schwieriger.

An vielen Schulen in Bremen seien die Bedingungen nicht länger tragbar – meint nun die GEW. „Ob Verkürzung der Zeit im Ganztag, große Klassen, bei dem der Einzelne kaum noch gesehen werden kann, Personalmangel, fehlende Zeit, um Absprachen im Team zu treffen, Schule in Containern, nicht fertig gestellte Um- und Ausbauten oder marode Räume, es fehlt an Wertschätzung gegenüber den Schüler:innen und den Kolleg:innen.“ Diese Lern- und Arbeitsbedingungen führen dazu, dass der Lern-, Lebens- und Arbeitsort Schule zu andauerndem Stress führe. Und dieser mache krank.

„Wir wollen Bedingungen haben, die unsere schöne Arbeit als Pädagog*innen unterstützen, statt sie im täglichen Kleinklein zu verhindern“

Fehlende Investitionen in den vergangenen Jahrzehnten hätten zu katastrophalen Zuständen in den Bildungseinrichtungen geführt, heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft. Für sogenannte Bindungsarbeit, insbesondere in den Grund- und Oberschulen, fehle die Zeit, wodurch kein gutes Lernklima entstehen könne, heißt es in der Mitteilung. Die Folge sei, dass viele Kinder ohne hinreichende Grundbildung im Lesen, Schreiben und Rechnen seien. Das habe zum Ergebnis geführt, dass es mehr und mehr Jugendliche ohne Schulabschluss gebe.

„Wir wollen mitbestimmen und Schule gestalten, inklusive Strukturen durch eine hohe Qualität fördern, kleine Klassen mit ausreichend Personal, eine förderliche Umgebung z. B. große Bibliotheken und gute Schulbauten u.v.m. Kurz und gut: Wir wollen Bedingungen haben, die unsere schöne Arbeit als Pädagog*innen unterstützen, statt sie im täglichen Kleinklein zu verhindern. Hierfür müssen wir uns bei der Politik Gehör verschaffen.“ News4teachers / mit Material der dpa

KMK-Gutachten: Der Grundschule gelingt es in vielen Fällen nicht, grundlegende Kompetenzen an alle Kinder zu vermitteln

 

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Bellabolli
1 Jahr zuvor

Kuschelpädagogik gescheitert! Bei derartigen Vorfällen hilft kein Stuhlkreis, nur der Schulausschluss!

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bellabolli

Alles isolieren und wegsperren, was anstrengend ist – „schwarze Pädagogik“ als ernstgemeinte Alternative zur „Kuschelpädagogik“ ?
Befremdlich auch, einen Stuhlkreis mit „Kuschelpädagogik“ zu assoziieren.
Abgesehen davon, sind mir alle im Artikel genannten originellen Verhaltensweisen sehr vertraut bzw. durfte ich mit diesen in diversen Klassenverbänden umgehen lernen. Wenn es gar nicht mehr ging, flog so jemand auch mal vor die Tür, aber ich empfand ein solches Vorgehen immer als hilfloses Armutszeugnis. Es mag verwundern, aber wesentlich erfolgreicher waren soziale Lernmaßnahmen, die den Störenfried konfrontierten mit unseren Erwartungen und ja, ein Stuhlkreis steht primär für ritualisierte, gleichberechtigte Kommunikation.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Ich glaube nicht, dass wir mit Stuhlkreis da viel weiterkommen. Wir haben in den Grundschulen mittlerweile teils ein Klientel, dass Kuschelpädagogik als Schwäche auslegt und der Bildung nicht besonders nahe steht. Konsequenz und eindeutige Ansagen sind die zukünftige Parole.

Seitenwürstchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Warum nicht beides?

Bellabolli
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

… aber sich dann wundern, dass die anderen 25 Kinder, die „stundenlang“ unverschuldet mit im Stuhlkreis sitzen, am Ende der 4. Klasse auch nicht lesen und rechnen können.

Sorry, aber das Durchsetzen von Konsequenzen ggü. störenden oder gar gewalttätigen Schülern hat nichts mit schwarzer Pädagogik zu tun. Wir haben auch eine Verantwortung den Schülerinnen und Schülern gegenüber, die vorankommen wollen.

Anvi
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Ich wünschte mir, dass das so funktioniert, aber ich glaube nicht daran. Vielleicht gibt es tatsächlich Superman-Lehrer, die das hinbekommen. 30 Kinder in der Klasse und dann noch ein paar „verhaltensoriginelle“ neben den lernbehinderten und den fremdsprachigen Kindern. Und weil man ja den schwierigen Kindern die Zukunft nicht verbauen möchte, lässt man sie so lange es geht in der Klasse. Damit verbaut man dann indirekt dem Großteil der Kinder die Zukunft, denn unter diesen Bedingungen kann kaum ein Kind lernen. Die unauffälligen Schüler müssen die Aggressionen dann aushalten, die schützt niemand.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anvi

@Ron, Bellabolli,Anvi

Entscheidend ist, was im Stuhlkreis stattfinden kann. Selbstverständlich haben Beschlüsse in diesem Kreis auch eindeutige Konsequenzen.

In diesem Kreis geht es weniger um Schuld als vielmehr um einen Lernprozess, der Übernahme von Verantwortung ermöglicht. Die Sorge, dass dies zu Lasten von anderen elementaren Bildungszielen geht, hatten auch viele Eltern. Sie zeigte sich jedoch als unbegründet.

Glauben vs. Wissen: Ich möchte die Erfahrungen mit schwierigen Klassen nicht noch einmal erleben, dennoch war es eine intensive, bereichernde Zeit, in der wir alle viel gelernt haben. Es musste niemand etwas aushalten und schon gar nicht Aggressionen. Als hilfreich und weiterführend erwiesen sich Maßnahmen wie ein wöchentlich stattfindender Klassenrat, Elternbriefe mit Rückmeldung zum Ankreuzen, Schutzengel, Erfolgebücher, Streitschlichter, Lesemütter, kooperative KollegInnen etc.

Darfdaswahrsein
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Haben Sie für das alles tatsächlich Zeit?
Ich denke fast allen LuL werden diese, berechtigt guten, Maßnahmen und Möglichkeiten bekannt sein.
In der Realität fehlt aber oft die Zeit, diese auch gut und sorgfältig, über einen längeren Zeitraum, durchzuführen und dabei alle Kinder mitzunehmen.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Darfdaswahrsein

Mit engagierten, kooperativen KollegInnen geht Vieles und ja, ich hatte gar keine andere Möglichkeit, als mir diese Zeit zu nehmen. Störungen haben nicht nur Vorrang, sie machen alles andere schlicht unmöglich. Ich freue mich, dass Ihnen die erwähnten Maßnahmen bekannt sind. Erfolgebücher, Schutzengel etc. musste ich mir extra anlesen.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

„Als hilfreich und weiterführend erwiesen sich Maßnahmen wie ein wöchentlich stattfindender Klassenrat, Elternbriefe mit Rückmeldung zum Ankreuzen, Schutzengel, Erfolgebücher, Streitschlichter, Lesemütter, kooperative KollegInnen etc.“

Sie sind sicher sehr engagiert. Aber um dies alles ritualisiert einzuführen, braucht es enorm viel Zeit. Aus diesem Grund haben Sie die Kinder am Ende 4 dann vielleicht besser auf Spur, die meisten können aber nicht vernünftig lesen.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Danke, das war ich. Die Crux ist, dass bei massiven Störungen der „nornale“ Unterricht unmöglich wird, so dass es gar keine Wahl gibt.
Erstaunlicherweise schnitt meine Klasse nicht schlechter in den Testungen ab wie die Parallelklassen.

Su Ni
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Klar, da darf dann der Kandidat weiterhin sein ‚Ich ficke eure Mütter in den Mund‘ herausposaunen, während die anderen Grundschulkinder erschrocken daneben sitzen. Kinderzeit ist die einzige Zeit, in der alle Straftäter immer zwingend integriert werden müßen, ohne Beachtung, was mit den Opfern passiert.. denn um die kümmert sich keiner. Das auch die lieben, braven, sensiblen, stillen, vernünftigen, wissbegierigen und von solch einem Verhalten einfach schockierten, anderen Kinder davon ebenfalls betroffen sind, abstumpfen oder einfach traumatisiert sind, interessiert nicht, weil wir von oben herab entscheiden, daß sich alle um den Täter drehen müßen. Klasse. Klar muss sich einer um den kümmern, aber nicht total überforderte Kinder! Lassen Sie die aus ihrem Konzept raus, damit Worthülsen wie ‚Kinderschutz‘ auch mal Gehalt bekommen. Es braucht nicht größere Klassen mit noch mehr Inklusion, sondern kleinere, homogenere Gruppen und genug Betreuer für die, die eben noch nicht, nicht mehr oder immer mal wieder NICHT am Gruppenleben teilnehmen können, weil sie Probleme sozialer Natur haben, die sie davon abhalten. Heißt in Frankreich ‚Erzieher‘ und macht Schulaufsicht, Hausaufgabenbetreung, Nachsitzer- und Zuspätkommer-Beaufsichtigen. Denn wie Sie gleichzeitig Unterricht machen und Löwendompteur sein wollen, erschließt sich mir nicht; es ist schlicht unmöglich. Aber weil das Erziehen nicht outgesourced werden darf (Ideologie??), muss es als notwendig und bereichernd für alle bemäntelt werden (besonders für die kleinen Kinder, hmm, klar machen die für ihr Leben gern Brennpunkt-Stuhklreis-Pädagogik statt eines ruhigen Grundschulunterrichts, in welchem Vielen die Probleme von Wenigen aufgezwungen werden). Faktisch wird aber dadurch nur der Unterricht hinten runter fallen gelassen.. und so kommen Kinder in die Schule, um bei ‚Stuhlkreis sozialer Brennpunkt‘ mal wieder kleine Sozialarbeiter spielen zu dürfen, statt einfach nur in Ruhe zu lernen. Und auch in Ruhe gelassen zu werden; nicht nur von ‚Ich ficke eure Mütter in den Mund‘-Mitschülern, sondern auch von falsch-engagierten Lehrern, an denen wohl eher ein Sozialarbeiter verlorengegangen ist. Bitte schützen Sie alle Kinder, auch die, die keine Sorgen machen. Danke.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Su Ni

Kinder bzw. Jugendliche sind erst ab dem 14.Lebensjahr bedingt strafmündig, möchten Sie das Kinderschutzgesetz altersmäßig verjüngen, wenn Sie Kinder als Straftäter bezeichnen?

Es mag Ihre Erfahrung spiegeln, dass sich „niemand um die Opfer kümmert“ und sich alles „um die Täter dreht“. Ich war an diversen Schulen und habe viele Dienstjahre hinter mir, dennoch ist mir keine bekannt, wo es dermaßen fahrlässig abläuft.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Das Strafrecht spricht von Schuldunfähigkeit bei Kindern unter 14, nicht von Strafmündigkeit oder Straftätern. Letzteren Begriff brachten übrigens Sie ins Spiel, nicht Su Ni. Wie bezeichnen Sie denn unter 14 – Jährige, die Straftaten begehen? Solche Kinder gibt es (einfach mal kurz googeln), und es macht keinen Sinn, die Augen davor zu verschließen, weil das deutsche Strafrecht 1923 die Schuldfähigkeit von Kindern an die Vollendung des 14. Lebensjahres geknüpft hat.
Dessen ungeachtet erschreckt es mich zusehends, dass Schule immer mehr die Aufgabe der Sozialisation der SuS übernehmen muss. Ursprünglich hatte Schule mal einen Bildungsauftrag, und Grundlage der Aufnahme in die Schule war die Schulfähigkeit der Kinder. Diese beinhaltet auch die Fähigkeit, sich sozial angemessen zu verhalten. Wenn ich den Brandbrief lese, an meine früheren Erfahrungen an einer Gesamtschule denke und mich an Rütli erinnere, sehe ich diesen Aspekt der Schulfähigkeit bei etlichen Kindern nicht gegeben. Und ja, ich denke, dass diese Kinder erst zur Schulfähigkeit gebracht werden sollten, bevor sie in die Regelschule dürfen. In kleinen Gruppen, mit viel sozialem Training, um das aufzuholen, was durch die Eltern versäumt wurde.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Den Begriff „Straftäter“ brachte ich garantiert nicht ins Spiel. Zitieren Sie mich gern diesbezüglich, es dürfte allerdings schwierig werden. Vielleicht verwechseln Sie das mit dem Begriff „Störenfried“?
Kinder unter 14 Jahren, die sich nicht an Regeln halten, bezeichne ich als verhaltensauffällig und sie sind mir bestens vertraut. Wie kommen Sie nur darauf, dass ich ausgerechnet vor ihnen die Augen verschließen würde geschweige denn, diese googeln zu müssen?
Ich hätte auch gern weniger Bedarf an Sozialarbeit in Schulen, dennoch gehört soziales Lernen ebenso zum Bildungsauftrag.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Ich zitiere:
„ wenn Sie Kinder als Straftäter bezeichnen?“
Da isses, das böse Wort, direkt in Ihrem Post (und nicht in dem von Su Ni).
Nun, „sich nicht an die Regeln halten“ ist mitunter eine sehr harmlose Umschreibung für Straftaten, die auch von Kindern begangen werden, etwa die Vergewaltigung einer jungen Frau in Mühlheim, an der auch zwei 12jährige beteiligt waren. Auch wenn diese Kinder nach deutschem Recht schuldunfähig sind, sind sie Täter. Und Kinder, die ein Verhalten wie im Brandbrief beschrieben zeigen, sind nicht lediglich „verhaltensauffällig“. Sie mögen schuldunfähig sein, und trotzdem begehen sie Straftaten, wenn sie andere körperlich angehen. Und meiner Ansicht nach sind andere Kinder vor diesen zu schützen, bis das Verhalten dieser Kinder so ist, dass sie keine Gefahr für ihre Mitmenschen sind.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Liebe Mika, schauen Sie mal in den vorhergehenden Beitrag von Su Ni, vierte Zeile, sechstes Wort…mir geht es in diesem Forum auch weder um fachrechtlich richtige Benennungen von Straftätern geschweige denn deren Greueltaten.

Hannah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Mülheim schreibt man nur mit einem H.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hannah

Sehr wichtige Anmerkung zum Thema?

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Haben wir alles – und noch mehr.

Stühle und Beleidigungen fliegen trotzdem.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Vermutlich wird es sich auch nicht wesentlich verändern, abgesehen davon hat schon Aristoteles sich über diese Problematik geäußert, obwohl ich jetzt nicht garantieren kann, dass er von „fliegenden Stühlen“ sprach…verändern können wir lediglich die eigene Sichtweise und mit einer weniger frustrierten Einstellung ärgern wir leider primär uns selbst.
Hoffentlich kam das jetzt nicht zu klug geschissen daher.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Was meinen Sie damit,“ die eigene Sichtweise ändern“? Sollen Lehrer Beleidigungen, fliegende Stühle … als Ausdruck kindlicher Kreativität werten?

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Warum sollte ich destruktives Verhalten beschönigen wollen mit einem so großen Wort wie Kreativität?

Mit der Veränderung der eigenen Sichtweise meine ich, dass es vielmehr bringt, Ansprüche zu überprüfen, Dinge evtl. auch als miese Fakten stehenlassen zu können ohne daran kaputt zu gehen.
Ich habe erst nach meinem Klinikaufenthalt mit anschließender Stundenreduzierung gemerkt, dass es noch ein Leben außerhalb der Schule gibt.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

dass es vielmehr bringt, Ansprüche zu überprüfen, Dinge evtl. auch als miese Fakten stehenlassen zu können ohne daran kaputt zu gehen.“

Richtig. Meinen Idealismus, Schüler tatsächlich zu bilden und ausnahmslos jeden mitnehmen zu können, habe ich auch abgelegt. Wer von mir auch gegen den Willen nicht über das Ziel geschoben werden kann, darf gerne stehen bleiben.

Anvi
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Welche Konsequenzen wären das denn beispielsweise? Mein Kind und einige Mitschüler mussten (allerdings bereits 5. Klasse) eine Menge Aggressionen aushalten. Dem Aggressor waren die Konsequenzen egal, er war der King und wer nicht kuschte bekam Prügel. Später hatten auch einige Lehrer Angst vor ihm. An Gesprächen hat es nie gemangelt. Alle leiden viele Jahre, bis der Aggressor endlich von der Schule fliegt.
Ich weiß nicht, wie eine ideale Lösung aussieht, aber so gibt es nur Verlierer.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anvi

Da Kinder an der Grundschule nicht beurlaubt werden dürfen, haben wir diese gelegentlich in die Parallelklasse versetzt. Ebenfalls effektive Konsequenzen werden vom Klassenrat vorgeschlagen und durchgesetzt. Es hat eine intensive Wirkung auf die Störenfriede (interessanterweise gibts zu diesem Ausdruck kein weibliches Pendant, Störenfriedas?), wenn die Maßnahmen von Gleichaltrigen gefordert werden. Ich erinnere mich an extra Klassendienste, Pausenverbote, Bild malen für Geschädigte, sich schriftlich entschuldigen etc.

Anvi
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Ich finde es großartig, wenn die Maßnahmen funktionieren und das Kind sein Verhalten ändert. Wenn das in zumutbarer Zeit passiert, profitieren alle. Es fehlt aber ein Plan B. Was passiert, wenn das Kind dauerhaft aggressiv ist, oder wenn in einer Klasse/Schule zu viele Störenfriede sind, oder wenn ein Lehrer mit der Situation überfordert ist? Es gibt eh schon zu wenig Lehrer und nicht jeder ist ist nebenbei Sozialarbeiter oder Psychologe oder hat das Talent dazu. Es muss meiner Meinung nach auch für einen durchschnittlichen Lehrer möglich sein zu unterrichten, ohne sich völlig aufzureiben. Ansonsten meiden sowohl Lehrer als auch Eltern solche Schulen.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anvi

Wenn in einer Klasse zuviele Störefriede sind, gehts direkt in die Klinik – in bester Gesellschaft: Lauter KollegInnen trifft man dort.
Was passiert, wenn Maßnahmen nicht fruchten? Manchmal schulen die Eltern Ihr Früchtchen auch ab, um in einem anderen Umfeld neu zu starten.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Wir mussten bisher monatelang auf einen Klinikplatz warten, selbst wenn die Eltern damit einversanden waren.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ist abhängig von der Art der Versicherung: Mit Geld gehts auch schneller in die Klinik. Hab damals mein Zimmer selbst bezahlt, da ich als gesetzlich Versicherte sonst viel zu lange hätte warten müssen.
Das geschah aber unabhängig von dem Einverständnis der Eltern…

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Es ging um klinikplätze für Kinder! Sollen wir Lehrer die jetzt bezahlen, damit es schneller geht?

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Dann schrieben wir aneinander vorbei.

Ich_bin_neu_hier
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

„Es hat eine intensive Wirkung auf die Störenfriede (interessanterweise gibts zu diesem Ausdruck kein weibliches Pendant, Störenfriedas?)“

Der Begriff „Störenfriedas“ wird bereits genutzt – allerdings, soweit ich sehe, nicht in der von Ihnen vorgeschlagenen Bedeutung:
https://stoerenfriedas.de/

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ich_bin_neu_hier

Ah, Danke für den link, hab ich gern gelesen 🙂

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Der, die oder das den Frieden störende ist grammatikalisch, wie alles andere in der Sprache zum Ausdruck kommende, ohne sexuelle Geschlechtsmerkmale ausgestattet.
Einer derartig gearteten sprachlichen Doppelung kommt keinerlei inhaltliche Erweiterung zu, da alle im deutschen Sprachraum sich Ausdrückenden um die geschlechtsneutrale Inklusion von Berufsbezeichnungen wissen.
Nichts und niemand wird durch geschlechtsteilneutrale Begriffe unserer Sprache, die ohnehin schon immer ständigen Veränderungen ausgesetzt war, ausgegrenzt, außer jene, die sich gesellschaftlich ausgegrenzt fühlen oder jene, die sich für vermeintlich ausgegrenzte Personenkreise alltäglich durch eine künstliche Abwandlung der Grammatik meinen einzusetzen müssen.
Und sonst haben wir wohl derzeit keine anderen Probleme zu bewältigen ?

Im Übrigen sind derartige verunglückte Sprachversuche wie etwa die neuerdings von sich anbiedernden Nachrichten verlesenden Personen, die ihren sprachlich-akustischen Missklang oder Doppelungen erklingen lassen, eher akustisch verwirrend, und gramatikalisch gesehen werden Wortruinen übermittelt, die sich semantisch eher störend auf die Erfassung der verlesenen Textinhalte auswirken.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  AvL

„Der, die oder das den Frieden störende ist grammatikalisch, wie alles andere in der Sprache zum Ausdruck kommende, ohne sexuelle Geschlechtsmerkmale ausgestattet.“

Wird Sieg- und Gottfried also demnächst auch als Mädchennamen anerkannt?

Sorry ich mag hier keine gender Diskussion anzetteln.

AvL
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Störenfred und Störenfrieda wären schon besser geeignet um eine satirsiche Pointe zu kreieren.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Und der Klassenrat der Parallelklasse hat dem freudig zugestimmt? Oder war der gar nicht so genau informiert worden? Zu vielen Wörtern im Deutschen gibt es kein weibliches Pendant, auch Zappelphilipp, Ganove, Bulle (verächtlich für Polizisten),
Patriarch. Gerade deshalb ist ja das Gendern vielfach Krampf.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Wesentlich krampfiger empfinde ich scheinbare Selbstverständlichkeiten im Umgang der Geschlechter, allerdings möchte ich auch mit Ihnen keine weitere gender Debatte fortsetzen.

Der Klassenrat darf bei solchen Maßnahmen verständlicherweise nicht mitentscheiden zumindest nicht in der Grundschule.

Apropos fehlende Begriffe: Wie heißen männliche Pendants zu „Schlampe“, „Tussi“, „Schnalle“?

Horst
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

na dann, ab nach Bremen Nord. die scheinen da auf Leute wie Sie gewartet zu haben mit solch wertvollen Einfällen

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Horst

In Hamburg gibt es genügend Brennpunkte. Dennoch Dank für den Tipp, allerdings sind dies „wertvolle Einfälle“ aus entsprechender Fachliteratur.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Ich habe ein bisschen Angst um Sie. Dass Sie mit viel Engagement und Selbstaufgabe langfristig im Burnout landen. Die von Ihnen geschilderten Probleme mit Schülern kenne ich durchaus auch. Eine Überpädagogisierung war jedoch nie mein Ansatz. Obwohl ich durchaus schülerorientiert aufgestellt bin und nicht dem Klischee eines steifen humorlosen Lehrers entspreche, reagiere ich bei schwierigen Lerngruppen blitzschnell und setze massiv auf Regeln, Ordnung, Arbeitsverhalten. Das setze ich dann zur Not auch autoritär mit Lernzielkontrolle, Anrufen bei den Eltern usw. um. Gerade bei einem bestimmten Klientel wirkt Härte teils Wunder und schafft langfristigen Respekt.

Unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Wie freundlich von Ihnen, ist aber unnötig – inzwischen kenne ich meine Grenzen.
Was genau meinen Sie mit Überpädagogisierung?
An Strenge hat es nicht gemangelt bei mir, klare Ansagen, Konsequenzen erleichtern in der Tat Orientierung. Das nützt aber alles nichts, wenn die Schulleitung um Ihren Ruf fürchtet und keine Problemfälle ablehnt, die von anderen Schulen weiter gereicht werden.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Im Hamburger Schulgesetz können Sie nachlesen, dass die SchülerInnen sich in solchen Fällen auch indirekt beaufsichtigt fühlen sollten.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Wo finde ich das im Hamburger Schulgesetz? Können Sie bitte die Quelle exakter angeben? Habe im Schulgesetz von HH gesucht, insbesondere im Par. 31 (Aufsicht), aber nichts dazu gefunden.
Vielen Dank, Mika

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Das war Prüfungsinhalt während des Referendariats. Eine permanente, direkte Beaufsichtigung ist eh unmöglich. Wie soll das z.B. während zeitgleicher Betreuung von zwei Klassen umgesetzt werden? Daher ist die Rede von der indirekten Beaufsichtigung, in der die SchülerInnen sich entsprechend betreut fühlen.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Ja, und wo steht das?

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Wenn Ihnen das Schulgesetzt so gar nicht einleuchtet und Sie einen Nachweis möchten, dann steht es Ihnen frei danach weiterzuforschen, sorry.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Sehr geehrte Unverzagte, wie bereits mitgeteilt: im Hamburger Schulgesetz finde ich den von Ihnen benannten Passus nicht. Bitte benennen Sie den entsprechenden Paragraphen.
Vielen Dank, Mika

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Besteht Ihre Ehrung darin, mich falsch zu zitieren und das dann so kommentarlos stehenzulassen? Und nun erwarten Sie, dass ich meines Erachtens nach unnötige Recherchen für Sie übernehme?
Lassen Sie es gut sein, Mika.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Ich bin amüsiert und ordne Ihre Behauptungen unter: „braucht man nicht ernst nehmen, können nicht belegt werden“ ein.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Eine Bestätigung meiner „Behauptung“ z.B. von Riesenzwerg scheint Ihnen entgangen zu sein.

Vielleicht klappt es ja zukünftig mit Ihrer Zuordnung von „Zitaten“ besser, genaues Lesen von Beiträgen wäre da hilfreich.

heideblume
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Das ist Rechtsprechung. Nicht alles steht haarklein im Gesetz.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Gibt es auch in SH.

Das schließt aber keine hochgradig ge- bzw. verstörte Kinder ein, fie aus der Klasse rennen und die Umgebung nicht mehr wahrnehmen.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Bei Gefahr im Verzug greift die indirekte Aufischt nicht, seh ich ebenso.

Pälzer
1 Jahr zuvor

Kann man das Schülerverhalten nach verschiedenen sozialen Gruppen differenzieren oder sind alle 7Jährigen so geworden?

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pälzer

Da Entwicklung immer eine individuelle Angelegenheit ist, sind weder alle Kinder „so“ geworden noch könnte ich Gruppen benennen. Durchaus aber Parallelen zum problematischen, familiären Hintergrund: Oft Kinder von Alleinerziehenden oder/und mangelnde Intelligenz, dadurch Frust aufgrund von Überforderung oder/und Außenseiterposition in der Klasse etc.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Was aber garnicht an dem Status Alleinerziehend liegen muss. Wenn es zu Hause zu schwierig wird, dann haut idR der Papa ab und die Alleinerziehung ist dann das Ergebnis, nicht die Ursache. Kann natürlich auch anders sein.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Bei den mir bekannten Betroffenen waren es polnische Mutter, die mit dem Gürtel zuschlugen. Und ja, natürlich ist es nicht bei allen Alleinerziehenden so.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pälzer

Nein, weil x-phob oder y-istisch.

Auweia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pälzer

Da es sich um einen Stadtstaat handelt und an den Grundschulen überwiegend Frauen arbeiten, kann sich jeder hier denken, was für ein Klientel hier „durchdreht“ – es gibt keine Maßnahmen des Staates, sich sich integrieren zu müssen – und die Folgen sehen wir sehr schön in diesem Artikel.

GS in SH
1 Jahr zuvor
Antwortet  Auweia

Leider ist es oft auch das Anwaltstöchterlein/ söhnchen und der verzogene Nachwuchs des Chefs…..

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Auweia

Selbstverständlich gibt es Maßnahmen des Staates. Hier haben wir z.B. den „Cop for you“. Ich erinnere mich zudem an Elternabende mit Anwesenheit der Polizei aufgrund zahlreicher Delikte. Weiter gibt es Rebus , die regionale Erziehungs- und Beratungsstellen.

Auweia
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Ach, und die Eltern, deren Kinder das Auftreten der Polizei an der Schule verursacht haben, sind am Elternabend anwesend? Sorry, über solche Dinge kann ich nur müde lächeln…. Es geht nur über die Kürzung der Hilfsleistungen, ansonsten ist dieses Klientel nicht zu erreichen.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Auweia

Auweia, arbeiten Sie an einer Sekundarschule? Dort erlebte ich desinteressierte Eltern vielmehr als in der Grundschule.
„Dieses Klientel“ war an Elternabenden in der GS durchaus anwesend und war auch mehr oder weniger interessiert an Veränderungen.

Rüdiger Vehrenkamp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pälzer

Die Antwort kennt jeder, nur offen aussprechen darf man sie nicht, da Applaus von der „falschen Seite“ kommen könnte.

In der sozialen Arbeit nehmen wir oben genannte Entwicklungen ebenfalls wahr. Die Politik wird leider keine echte Antwort auf die Probleme finden (können), beginnen diese doch meines Erachtens nicht in der Schule, sondern im Elternhaus.

unverzagte
1 Jahr zuvor

Ausweisungen bei Straftaten und Abschulung von Kindern – und Jugendlichen sind bitte zu differenzieren. Antworten von Politik sollte z.B. sofortige Aufstockung von KollegInnen in jeglicher Form von Sozialarbeit sein.

Darfdaswahrsein
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Von welchem Geld?
Aufstockung….ich bekomme einen Lachanfall…

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Darfdaswahrsein

Schön, dass ich sie erheitern konnte. Mir erscheint die Misere eher traurig.
Geld ist da, man muss es nur umverteilen und dafür ist Politik da.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Selbst wenn das benötigte Geld freigegeben werden würde, gibt es nicht genügend real existierende SchulsozialarbeiterInnen, an die es verteilt werden könnte. Leerer Markt.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

In der Tat fehlt in vielen sozialen Berufen der Nachwuchs, eine traurige Wahrheit. Dennoch wäre es ein erster Schritt, diese Stellen überhaupt zu erschaffen, um damit die Notwendigkeit anzuerkennen.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Die Stellen gibt es hier, allerdings keine Bewerber. Deshalb schrieb ich das. 😉

Darfdaswahrsein
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Na dann sollten Sie sich auch in der Politik entsprechend betätigen. Sie scheinen ja ein Multitalent zu sein und für alle prekären Situationen bestens gerüstet und immer die Lösung parat zu haben.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Darfdaswahrsein

Demnach benennen Sie Misstände nur, wenn Sie sich auch eigenhändig für ihre Behebung einsetzen? Sehr lobenswert, ich nicht. Politik sollen andere machen, die diplomatischer auftreten können.
Ihre Darstellung meiner Person als „Multitalent“ ist mir schlicht fremd.
Nach dem Referendariat übergaben mir zwei erfahrene Kolleginnen, eine hat sich beurlauben lassen und die andere in der Psychiatrie, eine als schwierig geltende Klasse. Oft stand ich schweißnass mit dem Rücken an der Wand. Hier ging es auch um die Verbeamtung. Die kam, aber Jahre später auch der burnout.

Darfdaswahrsein
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

So ein Blödsinn, ich benennen Missstände wenn diese auftreten. Ob ich sie beheben kann oder leider nicht.
Sie jedoch scheinen die im Artikel benannten „Missstände“ alle zu kennen, alle beheben zu können, mit den von Ihnen angesprochenen Massnahmen.
Ich, für meinen Teil, denke, dass das eine sehr blauäugige Behauptung ist.
Es gibt solche Brennpunkte, und da ist keineswegs mit Stuhlkreis etc. ( möchte jetzt nicht alles wiederholen) das Problem gelöst. Wenn man derart viel Zeit für den Einsatz im Klassenraum, in der Schulzeit aufwenden möchte, dann bleiben andere Kinder, die arbeiten wollen, die zurückhaltend, ruhig sind, die Förderung und auch Aufmerksamkeit brauchen, auf der Strecke. Allein ganz alltägliche Streitschlichtung nimmt doch schon Zeit in Anspruch, die dann dem normalen Unterricht fehlt.
Alles andere, was darüber hinausgeht kann und darf nicht Aufgabe der LuL sein.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Darfdaswahrsein

Gern noch einmal: Nirgendwo maße ich mir an, alle Misstände beheben zu können. Lediglich einige Methoden, mit denen ich gut gefahren bin, habe ich mitgeteilt. Wenn Sie andere Erfahrungen gemacht haben, mag das für sie unstimmig sein.

Übrigens Streitschlichtung findet bei uns während der Pausen statt. Die Ausbildung ist Unterrichtszeit, die allein den Streitschlichtenden zugute kommt.

Schade, dass Sie soziales Lernen derart abqualifizieren müssen.

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

@unverzagte

„Lediglich einige Methoden, mit denen ich gut gefahren bin, habe ich mitgeteilt.“

Sie erwähnten ebenfalls einen Burnout mit nachfolgendem Klinikaufenthalt.

Ernst gemeinte Frage:
Sehen Sie da einen Zusammenhang?

Unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Danke für das genaue Lesen und Ihre Nachfrage:

Die Überlastung sehe ich nicht im Kontext der Methodenwahl. Da ich mit dieser gut gefahren bin, glaubte die Schulleitung, ich sei sehr belastbar und sämtliche Problemfälle landeten bei mir…

Darfdaswahrsein
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Wo habe ich etwas abqualifiziert?
Sie verdrehen Beiträge und andere Meinungen, wenn Sie keine echten Argumente und Belege haben.
…schade schade…

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Darfdaswahrsein

Sie schreiben u.A. von „Blödsinn“, „sehr blauäugig“ und aufgrund von Streitschlichtung würde restliche Unterrichtszeit fehlen.
Falls das nicht abqualifizierend gemeint war und Wertschätzung zum Ausdruck bringen soll, habe ich Sie missverstanden.

Darfdaswahrsein
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Blödsinn ist das, was Sie mir teilweise unterstellen, so habe ich es auch geschrieben. Blauäugig finde ich die Einstellung, man könne mit entsprechenden Maßnahmen die im Beitrag angesprochen Missstände händeln und lösen. Die Maßnahmen halte ich grundsätzlich für gut und Anwendungs wichtig. Im Fall der Betroffenen Schule übersteigt es aber das mögliche und machbar Maß.
Selbstverständlich fehlt Unterrichtszeit, wenn am Anfang jeder Stunde Streit geklärt werden muss. Man kann nicht immer alles auf die Pausen schieben, manches muss direkt geklärt werden. Dass Streitschlichtung und Konfliktlösung an sich zum sozialen Lernen dazu gehört, ist unbestritten. An den angesprochen „Brennpunktschulen“ ist das aber ein Fass ohne Boden.
Ihre Aussagen und Einstellungen zu Wertschätzung und Abqualifizierung und wo Sie diese zu sehen glauben, kann ich nicht nachvollziehen.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Darfdaswahrsein

Ich nehme zur Kenntnis, dass wir offensichtlich unterschiedliche Umgangsformen und Erfahrungen mit dem Thema haben. Mehrere Meinungen bereichern einen Diskurs.
Wünsche würde ich mir von Ihnen allerdings keine weiteren Abqualifizierungen wie „Blödsinn“ etc., bestimmt können Sie auch anders.

Darfdaswahrsein
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Ich nehme Ihren Beitrag auch zur Kenntnis.
Unterschiedliche Umgangsformen? Was wollen Sie damit andeuten?
Unsere Erfahrungen können sicherlich sehr unterschiedlich sein, da möchte ich gar nicht widersprechen.
Ist etwas, was man öffentlich äussert und was nicht den Tatsachen entspricht und gleichzeitig einen anderen Menschen angreift, Blödsinn zu nennen, tatsächlich eine Abqualifizierung?
Oder ist es ein umgangsprachlicher Begriff, den Sie überbewerten aus Überempfindlichkeit?
Machen Sie sich mal ein bisschen locker.
Mit unterschiedlichen Meinungen habe und hatte ich nie ein Problem. Wünsche habe ich auch so einige…
Aber Sie wissen doch, das Leben ist kein Wunschkonzert.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Darfdaswahrsein

Mit unterschiedlichen Umgangsformen meine ich Ihre Haltung insbesondere Ausdrucksform.
Sie betiteln meine Meinung u.a. als „Blödsinn“ und „nicht den Tatsachen entsprechend“, das impliziert, ich würde lügen. Damit mögen Sie „locker umgehen“. Hier hätte das durchhaus strafrechtliche Konsequenzen und damit möchte ich diesen Austausch auch beenden.

Darfdaswahrsein
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Jetzt wird es auch noch lächerlich. Informieren Sie sich bitte richtig was strafrechtliche Konsequenzen hat.
Wenn Sie meinen mir Einstellungen, Haltungen, Umgangsformen und Taten zu unterstellen, die nicht den Tatsachen entsprechen, die mich, wäre ich empfindlich wie Sie, beleidigen würden, dann kann ich das sehr wohl als Blödsinn einordnen und bezeichnen.
Was Sie wiederum implizieren, ist Ihr privates Problem, unterliegt Ihrer ganz speziellen Auffassung und Einschätzung von sich selbst und anderen.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor

Erstaunlich welch konstruktive Ansichten Sie außerhalb von Corona vertreten!
Chapeau!!!

GS in SH
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pälzer

Meiner Erfahrung nach sind insbesondere 2 „Gruppen“ betroffen.
Diejenigen, die zu Hause sehr autoritär erzogen werden und bei denen dann der Zusammenhang Autorität = Respekt, bzw. Machtlos = kein Respekt hergestellt wird.
Diejenigen, die zu Hause die kleinen Prinzen und Prinzessinnen sind und deren Eltern „bedingungslos hinter ihren Kindern stehen“, bei denen also keinerlei Erziehung stattfindet.
Dann gibt es natürlich noch die „Mitläufer“, die sich lieber daneben benehmen, damit sie dazugehören und nicht selbst gemobbt werden.

Ob schönere Schulen das allein seligmachende Mittel sind um der zunehmenden Gewalt zu begegnen, sei dahingestellt.

Wenn auf respektloses und gewalttätiges Verhalten keine Konsequenzen folgen, wird sich nichts ändern! Ein sofortiges Eingreifen im großen Kreis, mit Eltern, Schulpersonal, Schulleitung und evtl. sogar einem (Schul-)Polizisten, einem ruhigen aber bestimmten Gespräch und der Einforderung einer Wiedergutmachung würde schon helfen. (So wird es in skandinavischen Ländern oft gemacht.)

Solange aber immer wieder impliziert wird, dass Lehrer selbst und alleine an dem inakzeptablen Verhalten einiger SuS Schuld sind, weil sie sich nicht magisch (andere Möglichkeiten gibt es ja nicht) durchsetzen können, wird sich nichts ändern.
Wenn Kinder nicht feststellen, dass ihr Verhalten von einer großen Gruppe (der Gesellschaft) nicht hingenommen wird, warum sollten sie ihre „Macht“ aufgeben?

Diese Respektlosigkeit macht übrigens nicht nur Lehrern und Mitschülern, sondern z.B. auch Rettungspersonal und Feuerwehr das Leben schwer!

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  GS in SH

@GS in SH

„Diese Respektlosigkeit macht übrigens nicht nur Lehrern und Mitschülern, sondern z.B. auch Rettungspersonal und Feuerwehr das Leben schwer!“

Leider ist es genau so.
Näheres hier:
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/kinderkliniken-ueberlastung-drk-uebergriffe-drohungen-personal-100.html

Und es wird wohl in absehbarer Zeit nicht besser, denn schon heute werden immer mehr Kinder mit Krankheitsbildern in die NOTAUFNAHME gebracht, weil Eltern nicht wissen (?), dass – und vor allem wie – sie das Zuhause behandeln können.
Und NEIN, ich rede hier nicht nur von berufstätigen Eltern, die das zeitlich nicht leisten könnten (und diese Diskussion hatten wir hier schon zur Genüge, muss nicht mehr aufgerollt werden, vielen Dank). Es gibt viele Eltern, die dazu nicht in der Lage sind! Wenn Beipackzettel von Medikamenten nicht mehr gelesen aka verstanden werden können, ist das ein Problem, natürlich – also Kind in die Notaufnahme bringen.
Seltsamer Weise passiert so etwas verstärkt, wenn es auf das Wochenende zugeht. (Da habe ich keine verlinkbare Quelle, aber als sichere „anekdotische Evidenz“ genügen mir persönlich immerhin drei Menschen, die seit Jahrzehnten im Krankenhaus arbeiten und auch dort die Entwicklung entsprechend gut beurteilen können. Es genügt immerhin, ein „Gschmäckle“ zu hinterlassen, was nachdenklich machen kann – aber auch traurig und besorgt: Gesamtgesellschaft, „quo vadis“?)

AusBremen
1 Jahr zuvor

Diese Schule liegt in einem sozialen Brennpunkt in Bremen-Nord.
98% der SuS sprechen kein Deutsch zu Hause und sind aus bildungsfernen Familien. Die Eltern sind auch zu über 90% nicht erwerbstätig. Mit diesen Vorbedingungen, dem Raum- und Personalmangel haben die Kollegen an der Grundschule keine Chance.

Bremen muss etwas an seiner Migrations- und Bildungspolitik ändern.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  AusBremen

An einer vergleichbaren Schule habe ich gearbeitet: Interessanterweise waren es hier eher Kinder von deutschen Eltern, die unangenehm auffielen. Schade, dass Sie Elternhäusern mit anderssprachigem Hintergrund und Bildungsferne einem direkten Kontext zuordnen.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Die verbleibenden zwei Prozent Kinder deutscher Eltern stellten die Mehrheit negativ auffälliger Kinder? Angenommen, es gehen 1000 Kinder an die Schule, wären das 20 Kinder mit deutschen und 980 Kinder mit nichtdeutschen Eltern. Wie soll es jemals Stress an Ihrer Schule gegeben haben, wenn Sie höchstens 39 verhaltensauffällige Schüler von insgesamt 1000 Schülern hatten? Das wäre nämlich die mögliche Maximalzahl, wenn alle Schüler mit deutschen Eltern Probleme machen würden.
Ich glaube, Sie versuchen uns hier so einige Bären aufzubinden.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Es war eine Schule mit 48 unterschiedlichen Nationalitäten, ob es tatsächlich genau 98 % waren, erinnere ich nicht.

Können Sie sich ernsthaft keine deutschen Eltern vorstellen, die ein Drogen und/oder andere Probleme haben und dadurch der ewige Kreislauf aus Vernachlässigung- Verhaltensauffälligkeit entsteht?

Unsere Schulleitung begründete dies mit dem Hinweis, dass in z.B. in türkischen Familien, ein viel stärkerer Zusammenhalt vorhanden ist. Dass sich dieses besondere Ehrverständnis auch in die andere Richtung auswirkt, ist leider auch wahr.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Sie schrieben, dass es in der Mehrzahl Kinder deutscher Eltern waren, die negativ auffielen. Bei den beschriebenen Verhältnissen von insgesamt zwei Prozent dieser Kinder gibt es nur zwei Möglichkeiten: entweder gab es vernachlässigbar wenige Problemkinder (unter vier Prozent), oder Sie haben schlichtweg gelogen mit der Zuordnung der Problemfälle. In ersterem Falle allerdings kann diese Schule wohl kaum als Brennpunktschule bezeichnet werden.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Gern noch einmal: ob es zwei oder zwanzig oder wieviel Prozent auch immer waren, weiß ich nicht mehr. Billstedt ist in Hamburg traurig anerkannter Brennpunkt und warum ich hier lügen sollte, dazu fehlt es mir an Ideen.

AusBremen
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Ich arbeite an einer weiterführenden Schule in diesem Stadtteil, ein Teil meiner SuS kommt von dieser Grundschule. Ich habe nur die tatsächlichen Rahmenbedingungen beschrieben.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  AusBremen

98 % (von allen?) mit nichtdeutscher Familiensprache, bildungsfern und zu 90 % nicht erwerbstätige Eltern? Ich dachte immer, wir haben so viele zugewanderte Fachkräfte.
Und Bremen hat seit 1946 nur sozialdemokratische Schulsenatoren/innen. Also eine konservative Politik der sozialen Ausgrenzung und Benachteiligung von Migranten kann ja wohl nicht schuld sein. Vielleicht braucht es mal eine Schulsenatorin, die aus der Türkei, aus Syrien oder dem Libanon zugewandert ist?
So sieht die heile Welt der derzeitigen Schulsenatorin aus:
https://www.bildung.bremen.de/start-251714
„Schüler*innen stärken“ steht da, Probleme gibt’s offenbar keine.

Tigrib
1 Jahr zuvor

Sind die Ursachen nicht eher im Elternhaus zu suchen? Müsste da nicht angesetzt werden? Findet nicht gerade dort die Kuschelpädagogik statt? Viele Eltern sind mittlerweile hilflos ihren Sprösslingen gegenüber. Dann gibt es noch die, denen es egal ist, wie sich ihr Kind verhält.
Und wenn Hännschen zuhause tyrannisiert und sich daneben benimmt, tut er es auch in der Schule.

Viele Kids haben aber auch diverse psychische Krankheitsbilder. Da müssen Profis ran.

Tragisch ist dann, dass man ohne Einverständnis der Eltern keine tiefergehenden Maßnahmen ergreifen kann. Und hat man diese, gibt es auch noch Wartezeiten von mehr als 6 Monaten bei Beratungsstellen, Psychologen etc.
So wird das nix…

Last edited 1 Jahr zuvor by Tigrib
Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Tigrib

Findet nicht gerade dort die Kuschelpädagogik statt?“

Das Problem ist doch wohl eher, dass dort oftmals gar keine Pädagogik stattfindet, weil die verantwortlichen Erziehungsverpflichteten keinerlei Idee und oftmals auch keinerlei Lust haben, wie Erziehung geht.

Man könnte das am ehesten als lassaiz fair beschreiben. Wenn die Kinder das erste Mal eine erwartete Handlung verweigern, dann geben viele Eltern einfach auf und verkaufen diese spontan-schnelle Resignation als Erziehungsstärke und Orientierung am Freiheitswillen der eigenen Kinder.

Die zweite Variante ist, dass abweichendes Verhalten der Kinder innerhalb des familiären Kontextes gleich mit Schlägen reglementiert wird, was dazu führt, dass andere Erziehungsinstanzen, wie Kita oder Schule, die nicht auf dieses Brachialmittel zurückgreifen, als (erziehungs-) schwach angesehen werden.

In diesem Dauerkonflikt sollen wir – mit massiv eingeschränkten Mitteln, die der Staat uns überhaupt einräumt – umgehen …. und diese Defizite dem Prinzip der Freiwilligkeit folgend erfolgreich abstellen.
Eine absurde und nicht zu bewältigende Aufgabe.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Da liegt das Problem.

Erziehung ohne Aufgeben und ohne Schläge, sondern mit Grenzen und Konsequenzen ist extrem mühsam.

Ich kann davon ein Lied singen.

Mein extrem sturer Sohn ist heute sehr sozial, hat viele Freunde und ist auch in der Schule erfolgreich.

Hat uns ohne Schläge aber Jahre unseres Lebens gekostet.

In realen Sinn und im übertragenen Sinn mehr als doppelt so viele.

Vielen Eltern ist ihr eigenes Leben zu so was heute aber zu kurz.

Cuibono
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Ich denke, Eltern müssen sich heute für das Verhalten ihrer Nachkommen in der Gesellschaft nicht mehr rechtfertigen, verlieren nicht mehr an gesellschaftlichem Ansehen.

Die gesellschaftliche Bewertung ist natürlich immer problematisch und hatte immer zwei Seiten: dieses „was sollen die Leute sagen“ und „Das tut man nicht“ einerseits, die soziale Kontrolle andererseits.
Niemand muss sich für schlechtes Verhalten seines Nachwuchses heute mehr „schämen“, da wunderbare Gründe angeführt werden können: jedwede physische und/oder psychische Auffälligkeiten haben interessanterweise nie etwas mit der Familiensituation zu tun, die sind einfach da.
Damit ist es leicht, sich aus jeder Verantwortung zu stehlen.

Und gesellschaftliche Anerkennung holt man sich über“Likes“ in den sozialen Medien.

Corinna
1 Jahr zuvor
Antwortet  Tigrib

„Tragisch ist dann, dass man ohne Einverständnis der Eltern keine tiefergehenden Maßnahmen ergreifen kann.“

Man könnte durchaus, will aber nicht. Lehrern und Lehrerinnen sind am meisten die Hände gebunden, wenn es um die Durchsetzung dessen geht, was sie wollen und anstreben. Ihre Möglichkeiten und Rechte sind im Vergleich zu denen von Schülern und Eltern seit vielen Jahren von den Schulbehörden bis zur Ohnmacht beschnitten worden.

Ich kann heutzutage froh sein, wenn mich Schüler nicht auch noch körperlich angreifen und mich nur als Nazi oder Fotze beschimpfen, wenn ich mich durchzusetzen versuche.
Schlimm steht es um die wohlerzogenen Kinder, die es glücklicherweise auch noch gibt.
Auch sie werden oft terrorisiert und sitzen über weite Strecken des Unterrichts nur unruhe- und lärmbelästigt ihre Zeit ab. Besonders Ganztagsschulen müssen für sie eine einzige Qual sein.

Klaus-Jürgen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Corinna

Richtig erkannt , Corinna. Mehr Männer im Primärbereich mit Sport und Durchsetzungsvermögen könnten hilfreich

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Klaus-Jürgen

Als ob es vom Geschlecht abhängt, ob sich ein Lehrer (m/w/d) durchsetzen kann oder nicht. In 40 Jahren habe ich bei allen solche und auch solche erlebt. Hängt übrigens auch nicht von der Körpergröße ab. Ich vergesse nie, wie eine Kollegin mit 1,60 Körpergröße ihre 9. Klasse im Griff hatte (überwiegend Jungs, alle wesentlich größer und kräftiger als sie). Sie hatten Respekt vor ihr, weil sie sehr konsequent, gerecht und humorvoll war. Das hat mich als damalige Berufsanfängerin stark beeindruckt. Auf der anderen Seite habe ich auch schon große, kräftige Männer in der GS erlebt, denen die Schüler auf der Nase herumgetanzt haben. Also bitte keine Klischees. Aber mehr Männer in den Schulen wäre schon gut, nicht nur in Sport. Als ob Frauen keine Sportlehrer sein können.
Klaus-Jürgen:Sie sollten mal ihr Frauenbild überdenken!

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ach, Sie haben ja Recht, allerdings erinnere ich mich gut an eine Erfahrung in der Sporthalle voller Kinder, in denen das Patriarchat unangefochten zuhause zelebriert wird. Insbesondere bei eingewanderten südeuropäischen Jungen haben wir Frauen einen schwereren Stand. Entsprechend kämpfte ich um deren Aufmerksamkeit, bis mein Kollege dazu kam und locker selbstverständlich hingen die kleinen Paschas an seinen Lippen…zum Kot…!

Kathrin
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Liebe Unverzagte, wenn ich Sie zitieren darf:
„An einer vergleichbaren Schule habe ich gearbeitet: Interessanterweise waren es hier eher Kinder von deutschen Eltern, die unangenehm auffielen. Schade, dass Sie Elternhäusern mit anderssprachigem Hintergrund und Bildungsferne einem direkten Kontext zuordnen.“

Was denn nun?

Unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kathrin

Liebe Kathrin, es ist ganz einfach: Es handelt sich um unterschiedliche Schulen.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unverzagte

Dann zieht Ihr Argument nicht aufgrund von anekdotischer Evidenz.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Ihre Beiträge basieren also stets auf Evulationen? ^^

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Interessant, wie weit im Süden bzw. Osten Südeuropa bei Ihnen noch ist…

Warum kritisieren Sie das nicht lautstark?

Wiebke
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Sein Frauenbild ist doch in Ordnung! Ich finde nicht, dass da Verachtung mitschwingt. Allerdings bin ich auch nicht sonderlich feministisch eingestellt und immer auf dem Sprung, bei irgendwem irgendwas an böser Unterschätzung oder Benachteiligung von Frauenqualitäten anzukreiden.

Besonders für muslimische Jungs wäre es sehr gut, wenn auch im Grundschulbereich mehr Männer wären. Aufgrund ihrer Kultur haben sie vor Männern erheblich mehr Respekt als vor Frauen, nicht zuletzt im Fach Sport.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Wiebke

Ich bin auch nicht extrem feministisch eingestellt. Mit älteren muslimischen Jungs ist es bestimmt für eine Frau nicht einfach, aber mehr als vom Geschlecht hängt es m. M. n. von der Persönlichkeit ab, ob man respektiert wird oder nicht. Die beliebtesten und am meisten respektierten Lehrer sind ,nach meinen Erfahrungen 40 jahre Lehrer, 2 Kinder, 2 Enkel), die , die konsequent, gerecht und trotzdem respektvoll mit den Kindern umgehen. Die „weichen“ Lehrer (m/w/d) werden nicht Ernst genommen.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Noch eine wichtige Ergänzung, damit kein falsches Bild entsteht:
Ich gebe nicht den Lehrern die Schuld, dass die Verhaltensprobleme in den Schulen immer mehr zunehmen. Das ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. In meinen 40 Jahren als Sonderschullehrerin habe ich die im Brandbrief beschriebenen „originellen“ Verhaltensweisen selbst mehrfach erlebt (fliegendes Mobiliar, treten, schlagen, weglaufen…) Zum Glück habe ich es geschafft, ohne körperlichen Schaden zu nehmen, diese Situationen zu klären. Geholfen hat mir dabei, zu verstehen, dass diese Ausraster nicht gegen mich als Person gerichtet sind. Ich hatte nie Angst vor den Schülern und habe es geschafft nach außen stets ruhig zu wirken (mein Blutdruck und Puls waren aber sicherlich öfter in Extrembereichen). Hatten sich die Schüler beruhigt, konnten wir meist ganz normal weiter miteinander arbeiten (bis zum nächsten Ausraster) Das Problem für mich war aber, dass diese Situationen in den letzten Jahren extrem an Häufigkeit zugenommen haben und es mir zunehmend schwerer fiel danach wieder „runterzukommen“ (ein Grund für meinen vorgezogenen Ruhestand). In 40 Jahren hatte ich nur 1 Schüler, der mich total an meine Grenzen getrieben hat. das ging dann schon ins persönliche. Nach einem Gespräch mit der SL, unterrichtete ich nicht mehr in dieser Klasse. Ich hatte keine Angst vor diesem Jungen, aber vor mir. Die SL verstand, dass sie den Jungen „vor mir schützen“ muss. (Selbstverständlich haben wir vorher alles versucht – Gespräche mit Kind/Eltern/Schulleitung/Klassenlehrer usw.- alles erfolglos) Allerdings waren die übrigen Schüler und Lehrer der Klasse weiterhin diesem Tyrannen ausgesetzt (zum Glück nur noch ein Schuljahr).

Hannah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Wiebke

Genau deshalb ist es doch gut wenn sie in der Kita und Schule Respekt vor Frauen (Menschen) lernen. Bei uns im OG arbeiten 5 Frauen und 3 Männer und die Kinder haben definitiv mehr Respekt vor uns Frauen als vor den Männern. Auch die muslimischen Jungen. Es liegt an der Persönlichkeit, am Auftreten, wie man Kinder behandelt und nicht am Geschlecht.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

So eine Kollegin kenne ich auch: nicht mal 1,60m groß, unterrichtet Sport und Englisch, und bei ihr hört man eine Stecknadel fallen. Autorität hängt nicht vom Geschlecht ab, sondern von der Persönlichkeit. Konsequenz, Humor, Fairness und Empathie helfen da sehr weit!

Uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Tigrib

Sind die Ursachen nicht eher im Elternhaus zu suchen? Müsste da nicht angesetzt werden?“

Wie? Eltern austauschen? Eltern einknasten? Kinder ins Heim? Was schwebt Ihnen denn so vor?

ist ja schön das sie einen Schuldigen gefunden zu haben (glauben), aber außer das sie sich besser fühlen nützt das irgendwie gar nichts.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Nö, es ging ihm vermutlich um Ursachenforschung und weniger um die Verschuldung. Und warum bitte sollte er sich denn nun besser fühlen?
Effektive Elternarbeit beginnt immer mit Informationen über den jeweiligen Stand der Dinge sowie Verabredung von Maßnahmen und Zielen .

Uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Es ist völlig sinnentleert Ursachenforschung zu betreiben, die Schule hat die Aufgabe sich auf die Gegebenheiten wie sie nun mal ist einzustellen und sich Kompetenzen anzueignen darauf angemessen zu reagieren. Das rumgejaule der Kolleg*innen hier ist einfach nur lächerlich und auch sorry das mal so drastisch auszudrücken UNERWACHSEN. Die Welt ist nun mal so wie sie ist, nicht wie ich sie gerne haben würde.
Das schreibe ich als Lehrer einer Hauptschule mit dem Sozialindex 9 , einer der 4 schlimmsten Hauptschulen und 10 schlimmsten Schulen (die anderen 6 sind Grundschulen in NRW)
Nicht mit dem Finger auf andere zeigen , machen. wir haben das Klassenlehrer*innenprinzip, einen Auszeitraum, Sozialarbeiter*innen, der Job ist nicht nur erträglich sondern sogar ganz angenehm.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Um Dinge verändern zu wollen, ist Ursachenforschung unverzichtbar: Erinnern Sie sich an das Ursache- und Wirkungsgesetz?

In Tigribs diesbezüglichen Gedanken finde ich so gar kein „Rumgejaule“.

Uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Nö. Sie müssen die Schüler*innen so nehmen wie si nun mal sind und damit umgehen. Wie sie so geworden sind ist ziemlich uninteressant. Vor allem weil sie an den Ursachen ja gar nichts ändern können. Und die Eltern (spoiler ich jetzt mal) können sie auch nicht ändern.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Sie meinen jetzt wahrscheinlich angeborene, unveränderbare Gegebenheiten wie ein verlorenes Bein etc.
Auch und gerade wenn die Ursachen aber nicht so offensichtlich sind, sollten sie benannt werden. Das erfordert nicht nur eine einfache Analyse der Situation sondern ist Ausgangspunkt jeder wissenschaftlicher Arbeit: Was ist das Problem und WARUM ist es ein Problem. Erst dann kommen mögliche Lösungen zum Tragen.

Georg
1 Jahr zuvor

Zwei Fragen:
Was sind die tatsächlichen Zustände? Das aus dem Brief ist ja nur die Spitze.
Was sind das für Eltern, die ihre Kinder zu so etwas erziehen oder gar fördern? Die üblichen Argumente Brennpunkt, Arbeitslosigkeit, Migration greifen wieder mal viel zu kurz.

Carsten
1 Jahr zuvor

Hat mal jemand versucht, den Staat aus seiner Fürsorgepflicht heraus vor dem Verwaltungsgericht zu Schutzmaßnahmen seiner Lehrer zu verpflichten ? immerhin liegt ja auf Seiten der Eltern ein massiver Verstoß gegen Art. 6 Abs. 2 GG vor.

Teacheress
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten

Das ist doch genau der Punkt. Statt es den einzelnen Lehrer im Regen stehen zu lassen, muss der oberste Dienstherr seiner Fürsorgepflicht nachkommen. Die GEW und auch der VBE sollten da mal entsprechende Maßnahmen prüfen, wie sie da für ihre Klientel als Gewerkschaft da sein können und das große Thema nicht der“Blöd“-Zeitung überlassen, die es reißerisch ausschlachtet.

Feli
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacheress

Warum nicht „reißerisch ausschlachten“, wenn es denn nützt?
Mir ist nur recht, wenn möglichst viele Menschen erfahren, welche Zustände an den Schulen herrschen.

verwirrter Schulleiter
1 Jahr zuvor

Wundert mich leider nicht und wenn man schon ein paar Jahre (Jahrzehnte) in dem Bereich arbeitet, weiß man leider auch, dass das Schulsystem dort immer mehr an Grenzen stößt. Selbst kooperative Eltern, die Hilfe für ihr Kind möchten bzw. merken, dass Unterstützung nötig ist kann man kaum noch professionell helfen. Wartezeiten in Erziehungsberatungsstellen und Jugendamt als „schnelle Hilfen“ dauern oftmals viel zu lang, die Mitarbeiter im Jugendamt sind hier natürlich auch nicht zu beneiden => Diese sehen den Hilfebedarf, haben zuviele Fälle und werden häufig von der „wirtschaftlichen Prüfung“ ausgebremst => Dem folgt Fluktation und Personalmangel, welches die benötigten Hilfen erneut verschleppt. Von therapeutischen/pscholgischen Ansprechpartnern im Kinder- und Jugendbereich reden wir in unserer Gegend akutell von mindestens 6-12 Monate Wartezeit (Außnahme: akute Suizidalität – aber ich kann ja schlecht zum Schüler sagen, du muss halt sagen du willst dich umbrigen, dann hilft man dir…)
Was mich dagegen schon wundert, sind dann solche Berichte: https://www.augsburger-allgemeine.de/guenzburg/guenzburg-krumbach-landrat-verzichtet-zunaechst-auf-weitere-stellen-fuer-schulsozialarbeit-id64767416.html => Jugendsozialarbeit an Schulen als „schnelle Ansprechpartner“ vor Ort, die vom Jugendhilfeausschluss genehmigt und beschlossen wurde (Mai 22), wird dann vom Landrat „erstmal aufs Eis gelegt“ (November 22).=> Und wir wissen leider alle was es bedeutet, wenn erstmal etwas aufs Eis gelegt wurde. Verstehe ich wirklich nicht, da sich die Problematiken an Schulen (nach Flüchtlingskrise, Corona, Ukrainekonflikt, Lehrermangel, etc.) eher mehren statt verringern.

OlleSchachtel
1 Jahr zuvor

Nicht nur in Bremen! Die Wohlstandsverwahrlosung greift über all um sich. Kinder sind zunehmend entgrenzt, können auch in Klasse 3 noch nicht Rücksicht auf Klassenkameraden nehmen, stellen Beine beim Treppe herunter laufen und beschimpfen in Teenagermanier Lehrer und Kinder.
Schulgebäude sind auch in BW lange nicht saniert und die Klassengrößen für die „heimliche“ Inklusion ungetesteter Kinder zu groß (28 Kinder in einem zu kleinem Raum). Dazu Ganztagsbetrieb, bei dem Lehrkräfte als Betreuungspersonal herhalten muss/soll und dafür „belohnt“ wird mit Minderbezahlung ( arbeite drei Stunden, erhalte eine bezahlt – hier braucht keiner kommen mit dem Argument man muss dafür nicht vorbereiten!)
Alle Welt wundert sich, das keiner diesen Job mehr machen will. Kein Wochenende, selbst das Klassenzimmer putzen, sich mit unverschämten Forderungen von arroganten Eltern herum schlagen und entgrenzte Kinder . Ich liebe meinen Job, doch inzwischen kann ich ihn kaum mehr ausüben, da ich erzieherisch so viel Kraft und Zeit brauche. Die Kinder bringen immer weniger Kompetenzen mit (einige verblöden gerade zu – Playstation sei dank) und unsere Politik hat die Antwort : Mehr Testungen wie Vera (unnötig, weil es nur den Mangel nachweist, doch keine Taten folgen! – Dieses Jahr hatten wir so gut wie keine Förderstunden und die wenigen fallen aus, sobald zu viele Lehrer erkranken. )
Ich bin mehr als traurig, dass unsere Politiker durch Corona etc. wieder wunderbare Ausreden haben, weshalb Investitionen in die Bildung nicht möglich sind. Und ich rede hier von kleineren Klassen, ordentlichen Schulgebäuden mit entsprechender Ausstattung und nicht von mehr Gehalt!
Ich würde mir wünschen, ich könnte meinen eigentlichen Job, nämlich lehren mehr durchführen.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  OlleSchachtel

Sogar Hartz IV kann man in gewissen Grenzen schon als Wohlstandsverwahrlosung auffassen. Hartz IV mit Schwarzarbeit nebenbei erst recht.

Mary-Ellen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Schön wäre auch, wenn so manche Eltern es hinbekämen, ihr Kind nicht so zu sehen, wie sie es sehen WOLLEN.
Mein Sohn, als mit Abstand jüngster SuS in seiner Klasse, war zwar nicht gewalttätig oder auffallend respektlos, dennoch muss er im Alter von ca 13 Jahren als Klassenclown ziemlich nervig für Mitschüler und Lehrkräfte gewesen sein.
Ich wäre ohne Hinweise von anderen Eltern und LuL nie darauf gekommen.
Ich denke, als Erziehungsberechtigte sollte man sich von dem Trugschluss verabschieden, dass das eigene Kind natürlich und immer ohne Fehl und Tadel ist und sich bemühen, es auch einmal aus gesunder Distanz zu betrachten.
Für mich waren beschriebene Hinweise ein „heilsamer Schock“, sodass ich mich von der Vorstellung eines „Engelchens“ umgehend verabschiedete und mein Nachwuchs mehrere klare Ansagen meinerseits zu seinem Verhalten in der Schule erhielt.
Später selbst im System Schule beschäftigt, wünschte ich mir manchmal, eine Unterrichts- oder AG-Stunde filmen zu dürfen, um das Ergebnis den Eltern vorzustellen.
Manche würden staunen.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

Habe ich an meiner alten Wirkungsstätte mal gemacht … und es der Lerngruppe dann in voller Länge vorgeführt.
Die waren nach kurzer Zeit der Selbstbeschau völlig gestresst wegen des Chaos, das sie da (von sich selbst) geboten bekamen. Nach gut 15 min wollte keiner mehr weiterschauen … ich habe ihnen die vollen 45 min zugemutet … und dann haben wir darüber gesprochen.

Den Film habe ich dann abschließend vor den Augen der SuS gelöscht…die Wirkung war frappierend, weil ich in ausufernden Situationen immer wieder auf diese „Erfahrung“ verweisen konnte und tatsächlich mehr Ruhe in den Laden bekommen habe.

Das ist mittlerweile fast 20 Jahre her….heute hätte ich bestimmt am Tag nach dem Experiment nen Brief von einem Anwalt im Kasten, der auf meinen massiven Verstoß gegen die DSGVO hinweisen würde.

Mary-Ellen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Darum blieb es bei mir auch nur bei einem Wunsch.
Ich habe jedoch einmal im Einverständnis mit der GS-Klasse einen Rollentausch ausprobiert, die SuS durften dabei natürlich auch meine Rolle übernehmen.
So ganz wirkungslos war dieses Unterfangen nicht, neben einer Menge Spaß setzte auch eine gewisse Nachdenklichkeit ein.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Andre, sicher dass das rechtlich so wäre? Die Idee finde ich super!

Uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Ich habe mit meiner Frau zusammen ein Einkommen von Netto 6000 Euro. Da leben wir zu dritt von. Das ist Wohlstand, sicher kein Reichtum. Eine Hartz 4 Familie bekommt 1500 Euro. Ein viertel von dem was wir ausgeben. Das ist Armut.

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Armut? Ihre Miete bezahlt der Staat auch für sie? Die Krankenkasse? Heizkosten? Erstausstattung? Nachhilfe für ihre Kinder und Sportverein? usw.

1500€ ist vielleicht das was Sie als Geld überwiesen bekommen, aber nicht was Sie bekommen.

Uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Streamer01

Der Hartz 4 Satz für 3 Personen beträgt 1200 Euro. 300 Euro Miete gibt es, mehr wäre nicht angemessen. Sportverein ist im Hartz 4 Satz, Nachhilfe gibt es theoretisch über das Bildungspaket. 1500 euro ist das was ein hartz 4ler bekommt, alles andere ist fake news, oder um es mal unhöflicher zu formulieren eine Lüge.

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

300€ Miete?! Das glauben Sie doch selbst nicht, insbesondere, wenn man eine Bedarfsgemeinschaft, ähnlich Ihrer Situation (drei Personen) zugrunde legt (Spoileralarm: es ist fast das Doppelte: 518€ und selbst dann wird noch von Region zu Region differenziert (regionaler Mietspiegelt)).

Und für Sportvereine und Nachhilfe gibt es extra Geld aus dem Bereich „Bildung und Teilhabe“ und muss eben nicht vom Hartz4-Satz bezahlt werden. Zusätzlich gibt es bereits die Urteile der Sozialgerichte, die die Jobcenter verpflichten individuelle Nachhilfe, die weit die Kosten aus „Bildung und Teilhabe“ übersteigen, zu übernehmen ( § 28 Abs. 5 SGB II ).

Wie dem auch sei. Hier vergleichen wir die Einkünfte von Akademikern(? keine Ahnung, ob Sie einer sind) mit nicht berufstätigen Personen.

Schauen wir doch mal wie viel andere Berufsgruppen verdienen:
Elektriker in M-V: 2130 € (brutto!)
Elektriker in HE: 3212 € (brutto!)
Maler in M-V: 1754 € (brutto!)
Maler in HE: 2650 € (brutto!)
Krankenpfleger in M-V: 2100 € (brutto!)
Krankenpfleger in HE: 3154 € (brutto!)
Altenpfleger in M-V: 1841 € (brutto!)
Altenpfleger in HE: 2765 € (brutto!)

Die Wert spiegeln das Minimum (immer M-V) und Maximum (immer HE) in den Berufen dar. Ich habe die Werte von http://www.jobs-regional.de.

Wow, Sie wissen was brutto bedeutet? Ehrlich gesagt kann ich nicht verstehen, dass in M-V die Leute überhaupt noch arbeiten gehen und nicht harzen und schwarz aufbessern. Weit weg vom Hartz 4 sind die jedenfalls nicht (und wie mag das erst netto aussehen?).

Uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Streamer01

Die Wohnung muss eine angemessene Größe haben. Ich wohne zu dritt auf 69 Quadratmeter , das würde die Arge Übernehmen. Warmmiete (ohne Strom) 400 Euro. Der Strom ist im Leistungssatz schon drin. Hartz 4 würde ich also in meiner Wohnung 1600 Euro bekommen. Und die Wohnung ist an der Grenze das geht in Dortmund billiger und das Arbeitsamt würde eventuell auch auf billiger bestehen (also einem Umzug) . Sie lügen also.

Und für Sportvereine und Nachhilfe gibt es extra Geld aus dem Bereich „Bildung und Teilhabe“ und muss eben nicht vom Hartz4-Satz bezahlt werden.“

Und da habe ich sie schon bei der nächsten Lüge erwischt, Sportvereine gibt es nur für das Kind aus dem Teilhabepaket. Und man muss wirklich schon so RICHTIG asozial drauf sein um das bei KINDERN irgendwie komisch zu finden.
Übrigens reden wir hier von HÖCHSTENS 50 Euro/Monat (eben für das Kind), PEINLICH das sie es überhaupt wagen das zu erwähnen.

Und das andere Berufsgruppen Arm sind habe ich da was anderes behauptet? Oder wollen sie jetzt mit ihren skurillen Listen beweisen das ein Altenpfleger im Wohlstand lebt. Sind sie verrückt? Ehrliche Frage?
Ich verrate ihnen mal was: es kann sein das ein DHL Bote UND ein Hartz 4 ler Arm sind. GLEICHZEITIG!
Das geht, ganz ehrlich.

Bleibt dabei, ich gebe im Monat VIER mal so viel aus wie ein Hartz 4 ler und wenn man das als Wohlstand bezeichnet dann ist ein hartz 4 ler ARM.

Können jetzt natürlich mich als Reich bezeichnen und einen Hartz 4ler Wohlstand unterstellen, aber sorry das ist lächerlich.

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

@Uwe
Was ist an „wird noch von Region zu Region differenziert“ (weil es eben Unterschiede zu München und Klein Hintertupfing gibt) nicht zu verstehen? Und nein, das sind trotzdem nicht nur 300 € Miete, die als Miete übernommen werden. Warum? Weil es gar nicht genügend billigen Wohnraum gibt, auch nicht in Dortmund. Es gibt schlicht gar keine günstigen Alternativen – die Jobcenter müssen (wer also lügt) das übernehmen.

Und ich kenne Dortmund relativ gut – insbesondere die Nordstadt – freie Wohnungen, dazu noch günstig, finden sie selbst dort kaum.

„Und da habe ich sie schon bei der nächsten Lüge erwischt, Sportvereine gibt es nur für das Kind aus dem Teilhabepaket. Und man muss wirklich schon so RICHTIG asozial drauf sein um das bei KINDERN irgendwie komisch zu finden.
Übrigens reden wir hier von HÖCHSTENS 50 Euro/Monat (eben für das Kind), PEINLICH das sie es überhaupt wagen das zu erwähnen.“

Dann bin ich halt asozial drauf – ich finde es eher asozialer Menschen davon auszuschliessen und sogar dafür bezahlen zu lassen, die, wenn sie mal ihr netto betrachten würden, vermutlich weniger Geld im Monat zur Verfügung haben, trotz 40h Arbeit im Monat, als diejenigen, die keine Beschäftigung nachgehen (genügend Berufe nannte ich ja bereits dazu und viele ungenannte Berufe kennt jeder).

Und ja, dann bin ich halt asozial drauf, denn es geht ja nicht nur um Mitgliedschaften im Sportvereinen (über die individuelle Nachhilfe haben sie komischerweise gar nicht mehr reagiert, obwohl es hier um viel höherer Kosten geht), sondern auch um Klassenfahrten, Schulbedarf, selbst ein neues Laptop ist als Mehrbedarf anerkannt (Az. L 7 AS 719/20 B ER, L 7 AS 720/20 B). Hatten wir schon einmal darüber gesprochen, dass sogar der Erwerb des Führerscheins übernommen wird?

Und so geht das immer weiter.

Und das andere Berufsgruppen Arm sind habe ich da was anderes behauptet? Oder wollen sie jetzt mit ihren skurillen Listen beweisen das ein Altenpfleger im Wohlstand lebt. Sind sie verrückt? Ehrliche Frage?

Und weil Sie es nicht verstehen wollen, werden ich es einmal unverholen deutlich und direkt ansprechen:

Gerade in Dortmund (und im Rest des Ruhrgebiets und inzwischen überall) weiß man für wen die Milliarden über Milliarden ausgegeben werden, die sich dann immer mehr läppern. Dafür geht der dumme Michel halt bis 70 malochen und wird so hart besteuert, dass er finanziell nicht besser da steht als ein Harzer.

Bleibt dabei, ich gebe im Monat VIER mal so viel aus wie ein Hartz 4 ler und wenn man das als Wohlstand bezeichnet dann ist ein hartz 4 ler ARM.

Können jetzt natürlich mich als Reich bezeichnen und einen Hartz 4ler Wohlstand unterstellen, aber sorry das ist lächerlich.“

Sie gehen arbeiten. Sie UND ihre Frau haben ein überdurchschnittliches Gehalt – das heißt: Sie sind reich (und das ist keine Zuweisung von mir, sondern ganz „offiziell“ per Studie; mit 6k€ Einkommen u. 1 Kind könnten Sie zu den reichsten 10% in Deutschland gehören 1) – Vielleicht sollten Sie dann einmal darüber nachdenken und Verzicht üben – wenn Leute, wie Sie, ihren Reichtum fairer teilen würden, dann müsste vielleicht dem armen Elektriker in M-V nicht so viele Steuern abgenommen werden 😉

1 https://www.welt.de/wirtschaft/article235929150/Wo-stehen-Sie-Ein-Single-gehoert-mit-3700-Euro-Einkommen-zu-den-reichsten-10-in-Deutschland.html

Uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Streamer01

Dann bin ich halt asozial drauf – ich finde es eher asozialer Menschen davon auszuschliessen und sogar dafür bezahlen zu lassen, die, wenn sie mal ihr netto betrachten würden, vermutlich weniger Geld im Monat zur Verfügung haben, trotz 40h Arbeit im Monat, als diejenigen, die keine Beschäftigung nachgehen (genügend Berufe nannte ich ja bereits dazu und viele ungenannte Berufe kennt jeder).“

Ja sie sind Asozial, das steht außer Frage. Schon traurig das es solche Menschen gibt, Neid nach unten, feiger und niederträchtiger geht es kaum.

Ich verrate ihnen übrigens noch etwas: Ihre Logik das Hartz 4ler so grade in Armut überleben (einige hungern schon ) für falsch zu halten weil ein/e Supermarktmitarbeiter*in auch arm ist ist niederträchtig. Die einzig humanistische Lösung dieses Problems: Die Supermarktmitarbeiter*in müsste halt deutlich mehr verdienen.

Und das ich mit meinem Gehalt zu den reichsten 10% in Deutschland gehöre zeigt vor allem eins: Große Teile der früheren Mittelschicht sind inzwischen in die Armut abgewandert.

Was sie überhaupt nicht zu interessieren scheint hauptsache mal wieder in guter deutscher Tradition nach unten treten.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Streamer01

Es gibt keinen Laptop und keinen Führerschein! Zu allem anderen habe ich mich schon geäußert.

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

„Daher hat die Bundesagentur für Arbeit am 01.02.2021 die Jobcenter bundesweit verpflichtend angewiesen, die Kosten für Geräte wie Computer, Laptop, Tablets sowie Drucker und Zubehör für Leistungsempfänger zu übernehmen. Stellen die Schulen keine Computer für betroffenen Kinder zur Verfügung, müssen pro Kind bis zu 350 Euro für deren Anschaffung vom Jobcenter im Rahmen eines einmaligen unabweisbaren Mehrbedarfs nach § 21 Abs. 6 SGB II bezuschusst werden.“

https://mein-hartz4-anwalt.de

„Jobcenter übernehmen Kosten für Tablet und Co
Kinder von Eltern im Hartz IV Bezug dürfen hier nicht benachteiligt werden. Der monatliche Hartz IV Regelsatz ist nicht darauf ausgerichtet, dass hiervon größere Anschaffungen getätigt werden können. Er dient allein dem laufenden Lebensunterhalt.

Das war zunächst vielen Jobcentern nicht einsichtig. Sie verweigerten Zuschüsse zur Anschaffung von Laptop oder Tablet und Drucker.“

https://www.sozialhilfe24.de/

„Die Kosten für einen Führerschein der Klasse B belaufen sich auf ca. 1.500 bis 2.200 Euro. Für Hartz IV Empfänger ist dieser Preis kaum selbst zu bezahlen. Aus diesem Grund ist eine Kostenübernahme durch das Jobcenter denkbar […]

Wichtig: Besteht die konkrete Aussicht auf einen Job, für den ein Führerschein zwingend notwendig ist, kann die Kostenübernahme sogar gerichtlich verfügt werden (LSG Niedersachsen-Bremen, Beschluss v. 13.10.2011, Az.: L 15 AS 317/11 B ER). Gemäß § 16 Abs. 1 Satz 2 SGB II muss die Agentur für Arbeit die erforderlichen „Leistungen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung“ erbringen. Hierfür muss dem Jobcenter ein entsprechender Bescheid des potentiellen Arbeitgebers vorgelegt werden.“

https://www.hartziv.org/

Wenn Sie gewollt hätten, dann hätten Sie die unzähligen Nachrichten, Quellen und Ratschläge alle selber finden können, nur Sie wollten nicht… seien Sie froh, dass viele Menschen nicht wissen, was in den Jobcentern so alles abgeht und was da noch alles so bezahlt wird.

Das ist alles mit ein Grund dafür, dass viele Arbeitnehmer nach all ihren steuerlichen Abzügen näher an H4 dran sind – und die müssen die Führerscheine alle selbst bezahlen.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Streamer01

Ersteres bezieht sich lediglich auf Corona – und BTW : Bei uns gab es in der Zeit kleine Laptops von der Schule zu verleihen (die man dann natürlich später, nach einigen Monaten, wieder abgeben musste, waren ca 15 Stück für 450 Schüler) , wovon wir nichts hatten, weil kein Internetzugang Zuhause.

Zum Führerschein : Du gibst im Ausfüllbogen an, ob Du ein Auto und somit Wertbesitz hast. Wenn ja und dieses Auto für deinen kleinen Job nicht gebraucht wird ( weil leicht zu Fuß oder gut mit ÖPNV erreichbar), bist du dein Auto evtl los.
Es gibt immer Ermessensspielraum, vor allem, wenn über Dinge nur nachgedacht wird oder sie nur empfohlen werden, wie diese Führerscheinsache. Ein langjähriger Busfahrer in unserem Ort musste ein paar Jahre länger als nötig im H4Bezug bleiben, weil das Jobcenter ihm eben NICHT den Busführerschein bezahlen wollte. So lange er den nicht hatte, hatte er natürlich auch nicht das Busunternehmen als Arbeitgeber, das dann irgendwas unterschreiben konnten. Und als er sich den Busführerschein dann selber zusammensparte, musste er sich laufend erklären, wie er das bei dem geringen Satz überhaupt schafft und ob er vielleicht schwarz dazu verdient. Auch würde eine bestimmte angesparte Summe irgendwann als Vermögen in Betracht gezogen und entwendet werden.
Ich kenne keinen, der vom Jobcenter einen Führerschein bekam. Ich kenne nicht einmal jemanden, der vom Jobcenter innerhalb von 10 Jahren einen Job angeboten bekam (höchstens sinnlose 1 Euro Jobs). Das macht man wie dieser Busfahrer oder mit kleinen verschiedenen Jobs selber oder mit einer nicht ganz lukrativen Selbständigkeit selber. Sobald man versucht auf eigenen Beinen zu stehen, legt einem das Jobcenter Steine ohne Ende in den Weg und man steht unter Generalverdacht und bekommt suggeriert, dass schon eine Gitarre (zB als privater Musiklehrer) ein Wertbesitz sei. In Wahrheit kann man über deutlich mehr Wertbesitz verfügen, aber die „Kunden“ sind jetzt auch keine Experten, wenn es um die ganzen Regelungen und Vorschriften dieser Behörde geht. Also verschweigt der Musiklehrer lieber, was die Gitarre gekostet hat, mit der er seine Brötchen verdient und kriegt wegen der fehlenden Info auch noch Ärger („zahlen Sie bitte ihre Leistungen für die letzten sechs Monate zurück“), geschweige denn, das ihm die Gitarre vom Jobcenter anfinanziert würde. Also kurz : Das Jobcenter vermittelt keine Jobs und unterstützt keine eigene Jobsuche und spendet entsprechend auch keinen Führerschein dafür. Das Jobcenter verwaltet und sanktioniert lediglich die Leute, zahlt aus, versucht mit Tricks hierbei zu sparen und verdonnert zu sinnlosen Projekten, Maßnahmen und Symbolarbeit : Beispiel – Sie geben das Kleinkind für 8 Euro die Stunde zum Kindersitter um dann für 1 Euro die Stunde Straße zu fegen, wofür es eigentlich ein Fahrzeug gibt – geht halt ums Prinzip! Später dann eben Ganztag statt Mutter Zuhause, Hauptsache “ in Arbeit „. Wie wir von Schülern wissen, arbeiten sie besser, wenn die Arbeit für sie Sinn und Nutzen hat…

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Streamer01

Im ländlichen /kleinstädtischen Bereich darf die Miete mit zwei Kindern maximal 380 Euro kalt kosten. Ansonsten zahlt man den Rest selber. Findet man eine entsprechend billige Wohnung, ist diese meist schlecht isoliert und dann hat man mitunter zu hohe Heizkosten,die NICHT übernommen werden. Strom wird nie übernommen. BuT übernimmt für ein Hobby des Kindes 10 Euro monatlich – reiten zB kostet aber 50 Euro monatlich. Verbilligter ÖPNV gibt es nicht! Die Leute, die dort billiger fahren dürfen, sind Menschen mit Behinderung. Diese wiederum sind auch oft auf Transferleistungen angewiesen, weshalb das scheinbar verwechselt wird. Erstausstattung gibt es einmal im Leben und nur für Leute, die garnichts haben, wie Asylanten und Obdachlose und natürlich ist das second Hand. Kindergeld, Kindsunterhalt ect wird verrechnet – müssen Sie bei allen Anderen aber oben drauf rechnen. Leute, die keinen Anspruch auf H4 haben, weil sie etwas drüber verdienen, haben aber Anspruch auf Wohngeld, Kinderzuschlag, dadurch auch Anspruch auf GEZ Befreiung und BuT und können natürlich auch noch Kindergeld, Unterhalt drauf rechnen.
Bei einem Kind :
– 219 Euro Kindergeld
-bis zu 350 Euro Kinderzuschlag
– 300 Euro Kindsunterhalt
Das wären dann schon 869 Euro pro Kind, die man ohne H4 zu seinem Gehalt dazu rechnen kann und entspricht dem 2,5-3fachen,was einem H4 Kind zusteht . Die 50 Euro von Oma zu Weihnachten werden ohne H4 ebenfalls nicht verrechnet und auch nicht der Ferienjob des 16jährigen,der sich davon eigentlich einen Laptop für den Übergang aufs Gymnasium kaufen wollte. Die Miete, Nebenkosten und alles, was man braucht, wird übrigens bei der H4-Berechnung durch alle Mitglieder geteilt. Kostet die Miete 300 Euro heißt dass 100 Euro Kosten für jedes von drei Familienmitgliedern. Bei dem Geld, das Kindern zusteht geht es also nicht nur um Essen, Hobby und Turnschuhe.

Ich hoffe, mir sind alle gängigen Vorurteile, die im Netz Hass gegen Arme schüren, eingefallen. Ansonsten melde ich mich noch einmal.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Das müssen veraltete Zahlen sein. Es heißt auch: Die Miete und die Heizkosten werden komplett übernommen, für 3 Personen sind das bei 75-80 qm (diese Zahl wird in einer Tabelle genannt) — je nach Stadt — zusammen garantiert mehr als 300 €. für eine Person werden in Großstädten ja schon 500 € akzeptiert, bei 5 Personen sogar 900-1000 € nur für die Kaltmiete. Auf dem Dorfe ist das gewiss anders. Aber da gibt’s auch immer noch die nebenberufliche Landwirtschaft, also für den eigenen Bedarf. Und was ist mit der diskreten Möglichkeit zur Schwarzarbeit, ganz harmlos als nachbarschaftliche Hilfe in Haus und Garten, beim Einkaufen, beim Fensterputzen, beim Babysitten usw., oder auch als Aushilfe im Geschäft eines Verwandten?

Uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

In Dortmund sind es so um die 300 Euro. Und ihre Zahlen sind frei erfunden, kein Arbeitsamt würde bei 3 Personen mehr als 400 Euro erlauben.

Ihr 5 Personen beispiel ist an Peinlichkeit schon nicht mehr zu überbieten warum nehem sie nicht 20 (!!!) Personen, da übernimmt das Arbeitsamt sogar 8000 Euro. Mehr als ich verdiene! Also ich bin EMPÖRT!!

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Das Arbeitsamt ist gar nicht zuständig, sondern nur das Jobcenter. Arbeitsamt und Jobcenter sind zwei komplett unterschiedliche Institutionen.

Wer keine Ahnung hat…

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Wollen Sie ernst genommen werden? Meine Zahlen sind aus dem Internet. Recherchieren Sie doch selbst! Natürlich 5 Personen in EINER Wohnung. Z.B.:
https://www.jobcenter-duesseldorf.de/finanzen/rund-ums-wohnen/geld-fuer-wohnung-und-heizung

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Ja Carsten, Werbung klingt immer nett. Laut Ermessensspielraum gibt es dann aber doch nicht den Spielraum. Geht es hier eigentlich um Neu-Arbeitslose, bzw Kurzzeitarbeitslose, die man erstmal umgarnt, oder Hartz IV? Und haben Sie gelesen, dass das incl diverser Nebenkosten, wie Wasser, Abwasser, Grundsteuer, Müll, Schornsteinreinigung war?

Sie können immer den Bevorteiltesten auf der einen und den Benachteiligsten auf der anderen Seite suchen. Eine neunköpfige Großfamilie, die aus irgendeinem Grund im Nobelviertel von München oder Stuttgart wohnt (wie viele H4ler wohnen da?) und deshalb eine sehr hohe Miete bezahlt kriegen muss,verglichen mit einem Allein-Geringverdiener in diesem teuren Bezirk (der kann übrigens auch Wohngeld bekommen und seine Familie ist eigentlich halb-Arbeitslos, da seine Frau nicht arbeitet). Solche Einzel Beispiele wird es immer geben. Was ist Ihre Lösung? In München dürfen keine H4ler wohnen mit dem Ergebnis der Ghettorisierung? Schauen Sie sich einfach mal in der realen Welt um. Das gut isolierte Einfamilienhaus mietet die gut situierte Familie mit Akademiker oder handwerklich begabten Ehemann und Familienvater. Als Alleinstehende oder Alleinerziehende Frau bekommt man schon nur Häuser/Kotten o ä zu mieten, die irgendeinen Haken haben! Die Vermieter wollen eigentlich nämlich eine Familie mit Mann, damit alles an anfallender Arbeit am Haus auch klappt und auch finanziell. Die Häuser, die an alleinstehende Frauen oder Mütter vermietet werden, sind Häuser, die Männer mit Ahnung von der Sache oder entsprechendem Geldbeutel nicht mieten würden. Frauen haben dann meist nicht so viel Ahnung und werden dann von Schimmel oder einer riesigen Heizkosten Nachzahlung wegen schlechter Isolierung überrascht. Auch wehren sie sich durchschnittlich weniger, wenn der Vermieter alles verschrotten lässt. Die Vermieter, die an alleinstehende Frauen vermieten, haben also einen Grund! Und jetzt stellen Sie sich einmal vor, was der gut situierte konservative Vermieter von einer Siebenköpfigen Hartz IV Großfamilie hält? Genau! Die kriegen als Haus eine Baracke, die sonst keiner will für 500 kalt. Den Großteil des Hauses nimmt eine zugige Diele ein und die Kinder teilen sich die alten Kammern, genannt Kinderzimmer. Fragen Sie doch mal beim Jugendamt. Arme Großfamilien wohnen in der Regel beengt,in schlechten Wohnungen oder Häusern außerhalb und nicht im teuren Zentrum in einer noblen Wohnung. Eine Außnahme werden Sie immer finden oder diese „Clans“ – dafür Hass auf ALLE Armen zu schüren oder diese weiter abzudrängen um diese Einzelfälle zu verhindern ist nicht rechtens. Wenn dann also eh völlig unreal ist, dass H4 Familie so ein schickes Haus zu fünft oder siebt mieten kann, dies auch in der Praxis einfach nicht der Fall ist, dann kann man als Behörde natürlich nette Werbung machen, so für den guten Eindruck.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Schauen Sie sich hier bei N4T zu entsprechenden Themen die elendigen Bilder von den Massen – Plattenbaubezirken in Großstädten an. Vielleicht sind die Mieten dort wirklich so teuer, wie von Ihnen angegeben, weil es sich um ansonsten begehrte Großstädte handelt und die Vermieter wissen, was Sie vom Jobcenter verlangen dürfen. Egal, was die Mieten dort kosten, möchten Sie dort wohnen? Vermutlich nicht mal geschenkt. Und jetzt fragen Sie sich, warum der H4 Empfänger, der doch so großzügig vom Jobcenter bezuschußt wird, dort wohnt…. Diese Wohnungen sind der letzte Dreck, mit Schimmel, schlechter Isolierung und was sonst noch so gesundheitsschädlich ist. Spielt es dann vom Wert her eine Rolle, dass sie weil großstadtnah, genauso teuer sind wie eine vernünftige Wohnung anderswo? Was spielt es für eine Rolle, wenn H4ler und Akademiker möglicherweise gleich hohe Mieten zahlen, der Akademiker dafür aber was nobles und der H4ler Dreck bekommt? Man müsste wohl eher mal die Preise dieser Dreck – Wohnungen kritisieren, als sie 1:1 mit „euren“ Wohnungen gleichzusetzen .

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Siehe hier, allerdings mit veralteten (also zu niedrigen) Zahlen:
http://begutachtung.dr-toennies.de/22.html

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Bla, bla…

Die Übernahme der Höhe der Mietskosten ist ortsabhängig, kann also auch durchaus mehr sein. Für einen Single z.B. stehen einem bis zu 50qm zu, für eine dreiköpfige Familie entsprechend mehr. Dafür zahlen sie in einer größeren Stadt mind. 800 Euro. Dazu werden die Krankenversicherungsbeträge komplett übernommen. Nebenkosten der Wohnung werden ebenfalls übernommen, die Heizkosten sogar komplett, diese aus der Corona-Zeit stammende Regelung wurde wegen der aktuellen Heizkostenexplosion verlängert. Sie zahlen zudem weder Rentenversicherungsbeiträge noch Steuern. Dazu noch Zuschüsse für Bildung (Teilhabepaket), diverse Vergünstigungen (kein Rundfunkbeitrag, vergünstigter ÖPNV, Befreieung von Kosten der Lehrmittelausleihe in der Schule,…)

Um das alles aus einem sozialversichurungspflichtigen und zu versteuernden Einkommen zu bezahlen, brauchen Sie bei den derzeitigen Preisen ca. 3500€ brutto. Und das „Bürgergeld“ legt noch einmal etwas obendrauf im Vergleich zu Hartz 4.

Sind die Harzt 4-Sätze zu hoch? Weiß ich nicht, aber klar wird, dass das, was man im Vergleich dazu mit regulärer Arbeit bekommen kann, oft zu wenig ist. Deutschland ist eben mittlerweile in vielen Bereichen ein Niedriglohnland geworden, was die Einkommensverhältnisse zwischen denen, die arbeiten, und denen die es nicht tun, verzerrt.

Uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Die Krankenversicherung wird übernommen? Was haben sie bei meinem Beispiel an NETTO nicht verstanden? Sind sie ein bischen dumm? Glauben sie im Ernst ich muss von meinem Netto Gehalt die Krankenkasse bezahlen? Übrigens verdiene ich als Beamter 4700 Euro Brutto. Die legt meine Frau noch mal drauf.

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Glauben Sie, dass keine Beiträge für H4-Empfänger bezahlt werden müssen? Der H4-Empfänger bezahlt sie nicht, das macht der Steuerzahler. Wer arbeiten geht, der bezahlt seine Krankenkassenbeiträge selbst. Naja, außer Sie natürlich 😉

Uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Streamer01

Wir haben Netto Gehälter mit netto Hartz 4 verglichen. Sind sie wirklich so dumm nicht zu bemerken das bei einem solchen Vergleich die Erwähnung der Krankenkasse strunzdumm ist?

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Der Hartz 4-ler bekommt viele (Sach-)Leistungen zusätzlich zu seinem „netto“ ausgezahlten Hartz 4-Geld, die Arbeitnehmer aus ihrem bereits versteuerten und um die Sozialabgaben bereinigten Einkommen, also ihrem steuerlichen „netto“, selbst bezahlen müssen. Insofern sind diese „Netto“-Werte NICHT vergleichbar.

Wenn hier einer Probleme mit dem Verständnis hat, dann eher Sie.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Beamte müssen ihren Anteil an der PKV vom (ausbezahlten) Nettogehalt bezahlen. Die Beihilfe entspricht sozusagen dem Arbeitgeberanteil.
Es geht einfach um die Frage: wie viel Bruttogehalt muss man haben, damit netto mehr als Hartz IV herauskommt, inkl. Mietzuschuss, Nebenkosten, Heizkosten und andere Vergünstigungen. In „teuren“ Städten ist das Bruttogehalt im öffentlichen Dienst nicht oder kaum höher als in „billigen“, aber Hartz IV schon, eben durch den Mietzuschuss.

Uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Ich habe natürlich bei meinem Beispiel die Krankenkasse abgezogen. Netto, also zum reinen ausgeben (traurig das man erwachsenen Menschen erklären muss was Netto bedeutet) haben wir knapp 6300 Euro/Monat zur Verfügung. Jemand mit Hartz 4, zwei Erwachsene , ein Kind, gleiche Wohnung, gleiche Miete 1600. Das ganze rumgeschwafel hier der „nach unten treter“ ändert nix daran.

Um mal die Dramatik zu zeigen: Nach Abzug von Strom hat die Hartz 4 Familie 36 Euro/Tag zum ausgeben für alles. Ich gebe (nach Abzug von Strom) 206 Euro aus………

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

PS: …und bestimmt gehen Sie für Ihr Einkommen arbeiten (haben Sie da eigentlich auch mal ihre „Abzüge“ z.B. Benzin, Reparaturen usw. bei Ihrem Gehalt eingerechnet?).

Uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Streamer01

Ich geh zur Fuß zur Schule, die ist 2 km entfernt.

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Schön, dass Sie so verwöhnt sind. 99% der Bevölkerung hat nicht das Glück.

Uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Streamer01

Als ich noch gependelt bin konnte ich das komplett von der Steuer absetzen, sogar mit einem Gewinn denn ich bin mit der Bahn gependelt.

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

Nennen Sie mir den Mitarbeiter beim Finanzamt (den möchte ich auch haben), der ihnen mehr als die Kilometerpauschale erstattet… Jetzt wird es aber wirklich lächerlich.

Uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Streamer01

Ja ich habe die Km Pauschale bekommen. Und fast nichts bezahlt. Semesterticket. Die Differenz nennt man Gewinn.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Uwe

1500€ netto ist schon so viel Geld, dass es mit Mindestlohn in Vollzeit oder Supermarkt, Friseur usw. in (meist) Teilzeit illusorisch ist, weil etwa 2500€ brutto oder 15€ brutto Stundenlohn.

Uwe
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Ich verrate ihnen mal ein gutgehütetes Geheimnis: Ein Ball kann rund UND rot sein. GLEICHZEITIG. Ein Verkäufer und ein Hartz 4ler können GLEICHZEITIG arm sein. Keine Ahnung wieso sie glauben ; Ein Verkäufer lebt im Wohlstand (automatisch?) und deswegen tut es ein hartz 4ler der das gleiche hat auch.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Die Kassiererin würde es vielleicht nie zugeben, aber da sie von ihrer Teilzeitbeschäftigung nicht leben könnte, stockt sie auf – entweder per Jobcenter oder per Ehemann.
Wir reden bei H4lern und Geringverdienern häufig von denselben Personen. Die gehen also arbeiten! Aber niemand, der offiziell arbeitet würde gleichzeitig auch zugeben, dass er aufstockt, um sich dann wie Abschaum behandeln zu lassen.

Geht's noch
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Das Narrativ, dass Hartz IV irgendwas mit Wohlstand zu tun hat, ist wirklich widerlich. Versuche Mal einen Monat damit zu leben, das wirst du nicht schaffen. Und dann noch so tun, als ob alle nebenbei Schwarz arbeiten gehen ist wirklich das allerletzte.

Vierblättriges Kleeblatt
1 Jahr zuvor

Darüber wurde schon vor Jahren berichtet und es ist immer kleingeredet worden. Nun wächst es uns langsam über den Kopf.

Carsten60
1 Jahr zuvor

Genau, im Artikel geht es ja nicht mal um die schwachen Leistungen der Schüler (bei nichtdeutscher Familiensprache ist das immer zu befürchten), sondern es geht um Aggressivität und um seltsame Schimpfwörter von 6-10-Jährigen. Bei den Leistungen könnten manche stereotyp die mangelnde „Unterstützung“ geltend machen, aber was ist mit diesen Schimpfwörtern? Bei judenfeindlichen Sprüchen ist man sehr sensibel („gesamtgesellschaftliches Problem“), aber was ist mit dem, was im Artikel genannt ist?
Und „Hurensohn“ ist nun wirklich kein gebräuchlicher deutscher Ausdruck, in welchem einheimischen Milieu soll der denn heute üblich sein? Vor langer Zeit bezog man das auf uneheliche Kinder, aber das ist lange her.
Nebenbei: wegen der Chancengleichheit müssten sogar Kinder von wirklichen Huren als Kinder und später als Erwachsene wertgeschätzt werden, sie können ja nichts dafür.

Aki K.
1 Jahr zuvor

Ich verstehe das Problem nicht. Wenn so ein Pimpf mich treten, schlagen oder beißen würde bekäme er ordentlich eine getafelt. Ich bin ein sehr friedliebender Mensch aber das würde ich mir niemals gefallen lassen. Welches Weichei fängt denn da eine Diskussion an?

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Aki K.

Ihr Problembewusstsein in Kombination mit Verständnis von Liebe zum Frieden ist beeindruckend…hier endet auch mein Bedarf an Diskussion.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Aki K.

Als Lehrer wären Sie nach so einer Tätlichkeit den Job los.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Wie ist das eigentlich bei Notwehr? Zum Glück war ich in 40 Dienstjahren nie in so einer Situation. Aber wäre es jemals soweit gekommen, hätte ich mich auf jeden Fall gewehrt. Einmal war es kurz davor, da reichte es, mich zu weigern, in dieser Klasse weiter zu unterrichten, um den Teenager „vor mir zu schützen“.

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

@potschemutschka

Trotz der vielen juristischen Formulierungen – es geht halt nicht anders – ist das hier recht gut, aber auch sehr umfangreich erklärt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Notwehr_(Deutschland)
Für das leichtere Verständnis muss man sich da komplett durchlesen, aber das was Sie vermutlich besonders interessieren dürfte, findet sich unter den Punkten

  • Notwehrhandlung
  • Erforderlichkeit der Notwehrhandlung
  • Gebotenheit der Notwehrhandlung
  • Extremes Missverhältnis
  • Angriffe von erkennbar schuldlos Handelnden

Ebenfalls interessant ist nur wenige Punkte später alles was mit Provokation zu tun hat.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Danke für den link. Wenn ich das richtig verstanden habe, kann man sich als Lehrer nicht gegen einen Schüler selbst verteidigen. Gut, dass ich 40 Jahre ungeschoren überstanden habe und jetzt im Ruhestand bin.

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka
Tom
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Vielleicht mal mit Notrechten beschäftigen. Dürften m.E. auch von Lehrer in Betracht gezogen werden.

Thomas Höhmann
1 Jahr zuvor
Antwortet  Aki K.

Also… als Lehrer dürfen Sie mit dem Zeigefinger drohen… Sie haben das Recht, sich danach die Spucke aus dem Gesicht zu wischen.
Sie dürfen sich nach dem Ende des Schuljahres einen anderen, meist schlechter bezahlten Job suchen…

Last edited 1 Jahr zuvor by Thomas Höhmann
Thomas Höhmann
1 Jahr zuvor

Die Schulpflicht macht viel kaputt. Ohne sie würde es Orte geben, an denen die verbliebenen wissbegierigen Kinder lernen könnten, ohne sich anhören zu müssen, was die Mitschüler mit der Mutter anstellen wollen….