Kretschmann räumt ein: Die Arbeitsbedingungen von Lehrkräften sind zu „stressig“

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STUTTGART. Lehrer leiden unter zunehmendem Druck. Es gibt zu wenig Personal, die Bürokratie wächst vielen über den Kopf, es fällt etlichen immer schwerer, die Klassen im Griff zu halten und ordentlich zu unterrichten. Könnte es helfen, wenn Lehrer einen Bonus bekommen? GEW und VBE halten davon wenig – ebenso wie Baden-Württembergs Ministerpräsident.

„Fehleranfällig“: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Foto: Staatsministerium Baden-Württemberg

In seltenem Einvernehmen erteilen Ministerpräsident Winfried Kretschmann und die Gewerkschaften möglichen Leistungsprämien für besonders engagierte Lehrerinnen und Lehrer eine Absage. «Das bedeutet einen sehr hohen Aufwand, ist fehleranfällig und hat nicht zu dem geführt, was man sich davon erhofft hat», kanzelte der Regierungschef einen entsprechenden Vorschlag von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) ab. Außerdem sei die Höhe der Leistungszulagen doch eher bescheiden gemessen am Gehalt, sagte er. (News4teachers berichtete über den Vorstoß – hier.)

Die Bundesministerin plädiert hingegen dafür, angesichts des dramatischen Lehrermangels Anreize zu schaffen und nicht nur «altbekannte Pfade» abzuschreiten. «Eine leistungsorientierte Bezahlung könnte ein Weg sein, um den Job attraktiver zu machen», argumentiert sie. In manchen Bundesländern gebe es das schon. Es werde nur nicht wirklich gelebt. Bildung liegt in der Hand der Bundesländer. Als Bundesbildungsministerin kann Stark-Watzinger zwar keine Vorgaben machen, sie kann aber Debatten anstoßen.

«Leistungsprämien bergen das Risiko „Zoff im Lehrkräftezimmer“, ohne dass sie erfahrungsgemäß wirkliche positive Effekte mit sich bringen»»

Allerdings stößt die Idee aus der Bundesregierung auch auf wenig Gegenliebe bei der Lehrergewerkschaft GEW. Es sei zwar schön, wenn der Lehrberuf attraktiver gemacht werde, damit sich junge Menschen freiwillig und begeistert für die Ausbildung entschieden, sagte die baden-württembergische GEW-Landesvorsitzende Monika Stein. Allerdings sei das nicht zu erreichen, wenn nur Teilen des Lehrpersonals eine Prämie in Aussicht gestellt werde. Mit einem Zuschlag nur für einen Teil eines Kollegiums steige vor allem das Konkurrenzdenken, kritisierte Stein. Das sei nicht der richtige Weg. Wichtig sei es vielmehr, zusätzliches Personal einzustellen und Lehrkräfte zu entlasten. Gute Lehrerinnen und Lehrer wählten den Beruf auch nicht wegen des Geldes.

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Auch die SPD warnt vor der Stimmungslage: «Leistungsprämien bergen das Risiko „Zoff im Lehrkräftezimmer“, ohne dass sie erfahrungsgemäß wirkliche positive Effekte mit sich bringen», sagte der Bildungsexperte der Oppositionspartei, Stefan Fulst-Blei. Faire Bezahlung und faire Arbeitsbedingungen sollten selbstverständlich sein. «Für die passenden Rahmenbedingungen muss das Land sorgen und hier hat Baden-Württemberg einiges an Nachholbedarf.»

«Wir müssen über die Rahmenbedingungen und die Attraktivität des Lehrerberufs sprechen»

Hier setzt auch Kretschmann an. «Es liegt an den stressigen Arbeitsbedingungen», sagte er. «Wir müssen über die Rahmenbedingungen und die Attraktivität des Lehrerberufs sprechen.» Prämie hin oder her: «Der Beamte muss sowieso mit vollem Einsatz arbeiten», sagte der Grünen-Politiker. «Das steht im Beamtengesetz.»

Der zweite große Bildungsverband in Baden-Württemberg, der VBE, schlägt eine Alternative zur Prämie vor: «Lehrer brauchen kein Geld, sie brauchen Zeit», sagte der Landes- und Bundesvorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung, Gerhard Brand. Es wäre eine Belohnung für einen überdurchschnittlichen Einsatz auch in der Freizeit, wenn zum Beispiel das Deputat – also die Zahl der Pflichtstunden – verkürzt würde. Eine Leistungsprämie hingegen müsse an Kriterien gekoppelt sein, die sich einheitlich kaum fassen ließen. «Außerdem bekommt man Unfrieden ins Lehrerzimmer», sagte Brand.

Den Deutschen Lehrerverband weiß Bundesministerin Stark-Watzinger dagegen auf ihrer Seite. «Man kann durchaus erkennen, welche Lehrkraft gut ist», sagte der Bundesvorsitzende Heinz-Peter Meidinger der «Bild» bereits Anfang Dezember. Die meisten Bundesländer verfügten bereits über Gesetze, die Zusatzleistungen für gute Lehrer ermöglichen. Üppig seien diese Töpfe aber nicht, und nur die wenigsten Länder nutzten diese Option. Mehr Mittel seien erforderlich, sagte Meidinger: «Die Prämie müsste zehn Prozent eines Gehalts umfassen können.» News4teachers / mit Material der dpa

Mission Impossible: Der Lehrerberuf leidet an überzogenen Erwartungen – nicht an fehlenden Leistungsprämien

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Pappenheimer
1 Jahr zuvor

In der Berliner GEW-Zeitung bbz gelesen: In Berlin ist die Wochenstundenzahl der Grundschullehrer in den letzten rund 30 Jahren von 23 auf 28 erhöht worden. Das entspricht einer Steigerung der Arbeitszeit um 21%. Ein Name, der dafür steht, ist Klaus Wowereit. SPD.

Wenn im Februar in Berlin neu gewählt wird, sollte man daran denken.
Eine Angleichung der Wochenstundenzahl aller Lehrämter auf 25, wie ihn die CDU Berlins anregte, ist da nur ein kleiner Schritt.

Da seinerzeit noch fast alle Lehrer Berlins verbeamtet waren, konnte nicht wirksam gegen die schrittweise Erhöhung der Wochenstundenzahl gestreikt werden. Bald ist es wieder so. 🙁

Last edited 1 Jahr zuvor by Pappenheimer
Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pappenheimer

In 10 Jahren wundern wir uns dann, warum niemand mehr Gymnasiallehrer werden will. Bei gleicher Stundenzahl und Bezügehöhe kann ich nur von Oberstufe und Abitur abraten.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Oder wir machen bis in 10 Jahren alle Grund-, Mittel- und Realschulen dicht und schauen, ob die Gymnasien das auffangen? Will dann noch jemand Gymnasiallehrer werden?
Vielleicht gäbe es dann auch flächendeckend Gesamtschulen mit einem einzigen Studiengang „Lehramt für Gesamtschulen“ (statt das dreigliedrige System) … Wäre doch am „fairsten“ – zumindest mal vom Lehrergehalt und der Thematik diesbezüglich … immerhin?

Mal ernsthaft … Ich habe ja nichts dagegen, wenn die LuL am Gym dann auch mehr verdienen würden, aber die Einstellung „die da unten sollen bloß nicht mehr bekommen“ ist schon fragwürdig finde ich.

Digo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bla

Manche Id***** definieren Ihre Leistung durch Versagen anderer.
Verdiene ich mehr? Sind die anderen schlechter? usw.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Gymnasial- und Grundschullehrer wird es wahrscheinlich immer geben. Die Sekundarlehrer sind das viel größere Problem. Ob noch jemand in Berlin Lehrer werden möchte, steht auf einem anderen Blatt. Die wenigen Gymnasien ab Klasse 5 und die Schulen in sehr bürgerlichen Stadtteilen dürften noch Interessenten bekommen, beim Rest habe ich Zweifel.

Trinkflasche
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Ne Ron, du musst dir hier nur die einschlägigen Kommentare anschauen: Gym-Lehrer leben im Paradies (Entlastungsstunden, keine pädagogische Arbeit, ohne Ende Aufstiegsstellen). Der Grundschullehrer hingegen hat es einfach nur schwer. Ginge es nach einigen Kommentatoren hier, so würden noch mehr junge Menschen Gymnasiallehramt studieren.

Die Realität ist aber längst die, dass sich die jungen Nachwuchslehrer beispielsweise in Hamburg immer häufiger dazu entscheiden, auf Grundschullehramt umzusatteln (weniger Stress im Studium) oder von der Option gebrauch gemacht wird, mit einem Studium für Gymnasium an die Grundschule zu gehen (gleiche Bezahlung, weniger Stress).

Ich sehe das Problem, du siehst das. Aber das kommt längst nicht in den Köpfen aller an. Eher kommen lächerlichste Argumente bis hin zu Unterstellungen hier. Kannste dir nicht ausdenken.

Last edited 1 Jahr zuvor by Trinkflasche
Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Trinkflasche

Ja, die GY-Lehrer rennen uns förmlich die Bude ein. Man kennt‘s.

Trinkflasche
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Wer ist „uns“ und wo befindet sich die „Bude“?

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Trinkflasche

Meine Grundschule steht in SH.

Ich habe GY-Lehrer weder hier noch im Umkreis von 50 Kilometern jemals an GS gesehen.

Ich habe mal von einzelnen Abordnungen gehört, irgendwo in Kiel wahrscheinlich.

Freiwillig macht das wirklich keine S…

Und bedenken Sie auch:
Umgekehrt besteht ja die Möglichkeit nicht mal im Entferntesten – genauso wie jede andere Schulform (außer FS) für GS-Lehrer keine Option ist.

GY-Lehrer können einfach alles – das liegt an dem einen Seminar, das sie zusätzlich belegt haben.

Glück auf!

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Da wird schlicht und ergreifend über die fachwissenschaftliche Ausbildung argumentiert. Ohne Oberstufenberechtigung ist es fachlich nicht möglich, Kurse zum Abitur zu führen. Umgekehrt ist es aber für Lehrer mit Oberstufenberechtigung rein fachlich kein Problem, Klassen zum mittleren Schulabschluss oder durch die Grundschule zu führen.

Und nein, ich rede hier nicht über didaktisch erstklassigen Unterricht, nur über die fachwissenschaftlichen Kenntnisse.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Die Fachkenntnisse meiner GY-Kommilitonen zum Schriftspracherwerb hielten sich ehrlich gesagt in sehr engen Grenzen. Deutsch in Klasse 1 und 2 geht also schon mal nicht. Im Sachunterricht wird die Luft auch schnell dünn, wenn man als reiner Fachlehrer für z.B. Geschichte nun plötzlich auch Physik, Chemie und Biologie geben soll.
Die Argumentation über die Fachlichkeit ist daher löchrig.
Abgesehen davon gewinnt man ohne GS-Didaktik und -pädagogik hier echt keinen Blumentopf – da bringt einem das dritte Seminar über poststrukturalistische Einflüsse im Spätwerk von Brecht nur so mittelviel – was Sie dankenswerterweise ja auch eingeräumt haben.

S. Wagner
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Unterrichten Sie an der Grundschule Physik, Chemie und Biologie? Das wäre mir neu.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  S. Wagner

Sachunterricht

Manfred
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lera

Darum geht es doch gar nicht, ob GY-Lehrer auch an GS unterrichten können und andersrum. Die Antwort wird in jedem Fall sein: Nicht so, wie es gut wäre.
Die Diskussion dreht sich um die Vergütung. Und hier gibt es verschiedene Argumentationsstränge:
1) Gleiche Ausbildung sollte gleiche Bezahlung nach sich ziehen. Da kann man diskutieren, wie gleich die Ausbildung bei gleichen Bildungsabschluss ist (–> übertragbar auf nichtstaatliche Bereiche. Ist ein Master in BWL gleichwertig mit einem Master in vergleichender Kunstgeschichte oder nicht. Sollen alle Master-Absolventen gleich bezahlt werden. Sollten vielleicht schon, werden in jedem Fall aber nicht.
2) Tätigkeitsbereich und Rahmenbedingungen: homogene/heterogene Lerngruppen, viel/wenig Deputat, viel/wenig Korrigieren, viel/wenig Basteln, viel/wenig Arbeitszeit.
Ich meine, alle Lehramtsstudierenden wissen, welche Zielgruppe auf sie zukommt und haben zumindest Hypothesen darüber, was an Anspruch und Umfang auf sie zukommt. Ob das eintritt oder nicht ist eine andere Sache. Aber bei der Berufswahl ist es ein bisschen wie mit Kinderkriegen: es steht jedem frei, sich dafür oder dagegen zu entscheiden und wie die Realität ist, kann man schlecht vorhersagen.
Ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Besoldung der GY Lehrer angehoben wird und dann geht die ganze Leier wieder von vorne los.

Derdiedas
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Die obige Zahl ist doch sehr aussagekräftig. Sie ist zu hoch. Die Belastung am Gymnasium ist eine andere Baustelle, die man angehen muss. Ich finde ihre Aussage unnötig, genauso wie die der CDU zur Angleichung.
1. Massive Probleme gibt es an allen Schulformen.
2. Den Beruf möglichst gleichmachen, bringt uns nichts. Jeder der an mindestens 2 Schulformen gearbeitet hat, weiß der unterschiedlichen Belastungen.

SekII-Lehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pappenheimer

An meiner Schulform, nur Oberstufe, kürzen sich die KollegInnen mit korrekturintensiven Fächern selbst das Gehalt und reduzieren von 23 auf mindestens 19, weil die Arbeit ansonsten nur bei sieben Arbeitstagen/Woche plus natürlich sämtliche Ferien ohne Sommerferien erledigbar ist. Wer eine eine Angleichung der Stundenzahlen nach oben fordert, hat offenbar keinerlei Ahnung – und arbeitet selbst deutlich weniger.

Marie
1 Jahr zuvor
Antwortet  SekII-Lehrer

Von unseren 20 Kollegen in der Grundschule arbeiten nur 4 Vollzeit. Fragen Sie sich mal, warum (und nein, die Teilzeitkollegen haben nicht alle kleine Kinder).

SekII-Lehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marie

Und was hat das mit meiner Aussage zu tun…?

Marie
1 Jahr zuvor
Antwortet  SekII-Lehrer

Sie schreiben, Oberstufenkollegen kürzen ihre Soll-Zeit, weil sie sonst die Arbeit nicht schaffen. Meine Antwort darauf: dies ist auch in der Grundschule so.

Marielle
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marie

Hier kommt es immer auf die persönliche Situation an. Vielleicht haben diese TZ Kollegen aufwändige Hobbies oder betreuen noch Senioren. Oder sind auch mit dem TZ Sold zufrieden oder haben Ehepartner mit üppigen Einkünften. Oder haben schon immer TZ gearbeitet (ggf. auch „immer seit den Kindern“).
Pauschal kann aus diesem Gesamtbild keine Überbelastung abgeleitet werden.

Leseratte
1 Jahr zuvor
Antwortet  SekII-Lehrer

Ist genau meine Erfahrung. Wir haben bei Oberstufenkursen in zwei Fächern 24 Pflichtstunden.

SekII-Lehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Leseratte

Oberstufenkurse in zwei Fächern? Bei uns gibt es nur Oberstufenkurse.

Realist
1 Jahr zuvor

VBE, Brandt: „Es wäre eine Belohnung für einen überdurchschnittlichen Einsatz auch in der Freizeit, wenn zum Beispiel das Deputat – also die Zahl der Pflichtstunden – verkürzt würde.“

Irgendwie scheint der VBE nicht zu kapieren, dass er die Interessen seiner Mitglieder vertreten soll: Wie kann solch ein Verband nur fordern, dass Beschäftigte ihre Freizeit opfern, um den Karren, den der Arbeitgeber in den Dreck gefahren hat, wieder herauszuholen, mit der vagen(!) Aussicht dafür (im Konkurrenzkampf mit anderen) belohnt zu werden in Form von weniger Pflichtstunden? Also erst einmal FREIWILLIG MEHR Arbeit investieren um dann im Anschluss VIELLEICHT WENIGER Arbeit leisten zu müssen? Echte Arbeitnehmervertretungen, wie z.B. die IG Metall, würden sicherlich nicht auf so einen Unsinn kommen.

Wandelt der VBE jetzt mit seiner gegen die eigenen Mitglieder gerichteten Verbandspolitik auf den Spuren von GEW und Verdi?

Gelbe Tulpe
1 Jahr zuvor

Die zukünftigen Lehrer müssen ein bezahltes Studium an einer öffentlichen Schule aufnehmen. Dann könnten sich auch Schulabgänger aus einkommensschwachen Familien ein Lehramtsstudium leisten. Angesichts der wohl weiter steigenden Mieten auch in den Universitätsstädten dürfte ein unbezahltes herkömmliches Universitätsstudium für immer weniger leistbar sein, was die zukünftige Anzahl von Lehrern weiter senken dürfte.

Emil
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Was für eine primitive Einschätzung der Problematik!

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Sie meinen die Subventionen (Studienzuschüsse, Semesterbeitragskosten, Abdeckung der Prof./wiss. Mitarbeiter-Gehälter, Inventar, usw.)? Sie meinen BAföG? Oder doch eine Stelle als SHK?
Ehm, die Möglichkeiten gibt es bereits. Auch für bzw. insbesondere für einkommensschwache Familien.

Auch ich habe während meinem Studium teilweise gearbeitet. Hatte Netto sogar (deutlich) mehr als während meiner Ausbildungszeit. Brutto = Netto ist eine tolle Sache. Dazu dann Wochenendzuschläge …

Marie
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Nach dieser Argumentation haben wir demnächst auch keine Ingenieure, Ärzte, Juristen,… Oder wohnen die alle umsonst?

Lehrer
1 Jahr zuvor

„Es liegt an den stressigen Arbeitsbedingungen“
Stimmt! Tagtäglich Dauerstress ohne Pause, ohne Durchatmen, ohne Toilette, dauerbeschallt, immer im Laufschritt, und trotzdem immer zu wenig Kindern gerecht geworden. Das hinterlässt Spuren!

Konfutse
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrer

Und meiner Meinung nach hat Kretschmann diese Misere vor 12 Jahren eingeleitet: Wegfall der bindenden Grundschulempfehlung, forcierte Heterogenität in den Klassen, Lehrerstellenabbau, Inklusion ohne Ressourcen, miserabler Lehrplan.

CoronaLehren
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrer

Genau das! Variationen in der Reihenfolge möglich.

Das Lehrerzimmer als Pausen- und Arbeitsraum in Kombination. Allein das ist schon Sch… Essen am Arbeitsplatz – in der „freien Wirtschaft“ undenkbar – z. B. beim Schweißer oder im Reinraum.

Pause zur Erholung? Nein, für die Beantwortung von Anfragen, für das Abrufen des Stundenplans – hat sich wohl noch etwas geändert oder in BaWü noch das Checken des Messengers. Ständige Erreichbarkeit, am besten noch auf dem Klo für Gespräche bereitstehen. Beim Sitzen wird man in der Kabine noch in Ruhe gelassen. Vermutlich wird bald die Tür abgeschraubt.

https://www.gesetze-rechtsprechung.sh.juris.de/perma?d=JURE220036158

Morgens reinkommen und dann die Frage, ob man die E-Mail schon gelesen hätte? Also die von 6:50 Uhr? Oder die von 23:22 Uhr?

Ein Arbeitsplatz vom 80 x 80 cm, Tageslicht am anderen Ende des Lehrerzimmers. Keine Steckdose, mieses WLAN ohne WLAN-Drucker.

Teamsitzungen alle Nase lang, in jeder Klasse am besten eine pro Woche, Dauer 90 Minuten. Nutzen? Gegen null.

Wenn doch mal das Kerngeschäft in den Fokus rücken würde. Aber das ist nichts mehr wert. Hauptsache, die Stunde ist gehalten, mit welcher Qualtät bleibt sich gleich. Deswegen sind auch plötzlich Quereinsteiger so gefragt und in.

„Auch Lehrer brauchen auch mal eine Pause. Daher, liebe Schüler, wartet mit den Fragen, bis wir zu euch in den Unterricht kommen.“ Las ich mal auswärts an einer Schule an der Lehrerzimmertür. Eine gute Idee.

TheLänd-Präsident räumt ein, ändert aber nichts. Will Teilzeitkräfte flott machen. Bei den Schwangeren hat TheLänd den Stress erhöht – frohes Schaffen mit Maske. Wasser predigen und dann Wein trinken.

Ortraud Geiger
1 Jahr zuvor
Antwortet  CoronaLehren

Warum soll eine Schwangere denn nicht arbeiten dürfen?
Die Maskenpflicht gibt es doch nicht mehr!

Marie
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ortraud Geiger

In Ba-Wü wird Schwangeren das Arbeiten „gestattet“, wenn Sie eine FFP-2-Maske tragen.

Monika, BY
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ortraud Geiger

Einige Frauen haben ganz unproblematische Schwangerschaften, andere eben nicht!

Rainer Zufall
1 Jahr zuvor

Ich muss Herrn Kretschmann ausnahmsweise zustimmen – normalerweise wähle ich aber die Grünen.
An meiner Förderschule wäre es völlig wirkungsleer nach Leistung der Schüler*innen zu bewerten. Umgekehrt kann der zeitintensive Arbeitsaufwand von Kolleg*innen nicht gegen den anderer aufgerechnet werden, die mehr Erfahrung haben oder bspw. effizienter planen (müssen aufgrund ihrer Familie o.ä.)

Wir sind keine Fabriken. Wenn Kolleg*innen unzureichende Leistungen erbringen, liegt die Erfassung als auch das Ergreifen von Maßnahmen bei der Schulleitung.

Maggi
1 Jahr zuvor

Einer dieser übermotivierten Lehrer bin ich. Aber Ihre Prämie interessiert mich nicht.

Was mir helfen würde, wäre ein Bürokratieabbau, keine Teilnahme an sinnlose Konferenzen, die Unterrichtsverteilung auf die ursprünglichen 23h festzulegen und die Rahmenbedingungen verbessern, hierbei ist gemeint, dass Konferenzen online abzuhalten sind, die Klassengrößen endlich reduziert werden, Schulgebäude saniert und fit für die Zukunft gemacht werden. Eine Klimaanlage, die durch selbst erzeugten Strom arbeitet und somit die SuS nicht im Sommer bei über 30°C und immer mehr im Klassenzimmer sitzen.

Landesweite Konzepte zum Ausbau der Digitalisierung mit Fachinformatikern an jeder Schule, die dafür sorgen, dass die Konzepte umgesetzt und instand gehalten werden.

Eingabe der Noten von Zuhause, Aufhebung des Datenschutzes im Bereich der Schulbücher und der digitalen Plattformen, die für den Unterricht genutzt werden.

Erfassung der Überstunden wäre auch mal lustig, denn bei Polizisten kann man das auch erfassen.

Jede Lehrkraft hat einen eigenen Arbeitsplatz, also wie in einer normalen Firma, mit moderner Ausstattung, Telefon, Device, Drucker, Scanner, Farbkopierer, Zugang zu allen auf den Markt befindlichen Lehrwerken, damit man den optimalen Unterricht erstellen kann. Viele Besprechungsräume mit Glasflächen, damit man mit SuS geschlechtsunabhängig pädagogische und didaktische Gespräch führen und diese beraten kann.
Eine Bibliothek an jeder Schule, mit angeschlossen Gruppen- und Stillarbeitsräumen. Gebt mir etwas Zeit und mir fällt noch viel ein.

Aah: Briefe an Eltern und andere Behörden auslagern, Zeit für Fortbildungen unabhängig davon, ob der Arbeitgeber diese als notwendig erachtet….

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maggi

Pädagogische Fachangestellte (als Beruf) in den Schulen, die dann fest zum Kollegium gehören und in der Unterrichtsvorbereitung, bei der Bürokratie, bei der Beaufsichtigung und Förderung helfen,
bis dahin Anerkennung sämtlicher Aufsichten als Arbeitszeit mit Anrechnung aufs Deputat.

Marielle
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Was sollten diese Menschen für eine Ausbildung haben und wie sollen sie bezahlt werden?

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marielle

Am besten ein neuer, maßgeschneiderter Lehrberuf, damit nicht immer nur die Sozialheinis in die Schulen kommen – ham wa schon jenuch.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marielle

Wie werden denn Medizinische Fachangestellte bezahlt?
Mit Globuli?
Oder mit dem dankbaren Lächeln der Gesundeten?

Last edited 1 Jahr zuvor by Palim
Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Mehrarbeit fürs Medikamente-Anrühren ist hoch im Kurs,
damit das “ dankbare Lächeln der Gesundeten “ ( hört sich richtig schön an ) überhaupt wieder stattfinden kann 😉

Maggi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marielle

Oh, Bildung kostet? Nein, es ist ein Investment des Staates in die Zukunft des Landes. Denn gut ausgebildete Menschen zahlen später auch Steuern.

Wenn mal kurzerhand 100 Milliarden für den Bund realisierbar sind, warum nicht für die Bildung? Seit Jahrzehnten wird hier gespart und jetzt wundert man sich, dass die jungen Menschen, die 12-13 Jahre lang dieses zugrundegerichtete System durchlaufen mussten, nicht freiwillig dahin zurückkehren?

Fachkräfte natürlich, die muss man eben entsprechend bezahlen.

Chris
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marielle

Ich hätte ganz gerne Verwaltungsfachsngestellte, die die Klassenbücher im Hinblick auf Fehlzeiten führen, in deren Büro die Schüler die Atteste und Entschuldigungen einreichen und die dann eigenständig das Mahnverfahren in Gang setzen und das BAföG-Amt sowie die Kindergeldkasse informieren, wenn sich die unentschuldigten Fehlstunden häufen.

Hans Hoffmann
1 Jahr zuvor
Antwortet  Chris

Das wäre sooooo großartig. Das wäre tatsächlich eine Entlastung, die den Namen auch verdient.

Hans Maiaer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maggi

Das wäre echt ein Traum! Und nur so, wie beschrieben, dürfte Schule sein.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor

Merkt der eigentlich, dass er sein Fähnchen permanent in den Wind dreht? Man hat schon andere Töne von ihm gehört.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor

Kretschmann spricht es aus. Die CDU spricht es aus. Jedenfalls so lange sie in der Opposition ist.

Das ist ein Anfang.

Jetzt ist das Problem wenigstens mal benannt. Jetzt kann unsere Politik in Ruhe darüber nachdenken.

Gibt es denn unabhängige Untersuchungen die diese Aussage belegen?

Wie wird Stress denn definiert?

Ist das echter Stress oder nur ein subjektives Empfinden der LuL?

Was kann man gegen diesen Stress tun?

Einfach völlig unpädagogisch weniger Stunden, kleinere Klassen und mehr Lehrer?

Oder besser ein von den LuL selbst durch geführtes Leichtturm-Aufklärungsprojekt anstoßen, das die SuS bezüglich der Belastung der LuL aufklärt und sensibilisiert?

Zwangsweise Fortbildungen für alle LuL bezüglich der Methoden zur Stressbewältigung und Resilienz?

Sollen sich die Kultusminister eventuell zur einer Gesprächsrunde über Entlastungsmöglichkeiten treffen?

Was gibt es dann bei einem solchen Treffen am Buffet zu Mittag?

Ist es überhaupt legitim Geld für das Bildungswesen aus zu geben?

Woher soll diese Geld denn kommen? Es wird ja schließlich auch Geld gebraucht um Diäten zu zahlen und die Wirtschaft steuerlich zu entlasten.

Fragen über Fragen.

Beim deutschen Tempo in der Entscheidungsfindung werde ich von den Beschlüssen zur Entlastung wohl nicht mehr profitieren. Ich habe nur noch 10 Jahre.
Mein Sohn hat den Gedanken Lehrer zu werden schon verworfen. Lerne von deinen Eltern.

Sollte einer meiner, noch ungeborenen, zukünftigen Enkel mal in Betracht ziehen LuL zu werden, könnte der die Entlastung in seiner Dienstzeit eventuell noch mitbekommen.

Sofern man sich zu so etwa wirklich durchringen kann.

Konfutse
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

„Was kann man gegen diesen Stress tun?
Einfach völlig unpädagogisch weniger Stunden, kleinere Klassen und mehr Lehrer?“
Ja, da gibt’s doch die tolle Idee von der Frau, die sich in den Türrahmen hängt: PFSler! Die dürfen wir dann auch noch betreuen und erziehen; so kommen wir auf andere Gedanken und das Ganze lenkt von der eigentlichen Misere ab.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Nur nichts überstürzen!

Auf dem Grabstein des deutschen Bildungssystems steht einst geschrieben:

Es starb formvollendet evidenzbasiert.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

„Stressig“, so? Man könnte auch sagen, dass grundlegende Standards und Regeln des sonst verbindlichen Arbeitsschutzes seltene oder keine Beachtung finden. – Stichworte gefällig? Arbeitsplatzgröße, Ergonomie der Möblierung und Arbeitsgeräte, Lärm (Spitzen und Dauer), Infektionsschutz, Arbeitsplatzmaßnahmen zur Psychohygiene, Arbeitspausen (Qualität, Verbindlichkeit und Räumlichkeiten) uvam. Ein Blick auf die jahrelangen Statistiken bzgl. Lehrergesundheit und v.a. psychosomatische Berufserkrankungen zeigt: „stressig“ ja. Oder sagen wir gerne auch: Brutal auszehrend, aufreibend und mit hoher Wahrscheinlichkeit krankmachend und das in immer kürzerer Zeit.

Last edited 1 Jahr zuvor by Dil Uhlenspiegel
Ragnar Danneskjoeld
1 Jahr zuvor

In Österreich erhielten die Kolleginnen und Kollegen aktuell eine Gehaltserhöhung von 7,3 Prozent. Laufzeit 12 Monate. Das ist meine Messlatte.

In BW sind aktuell fünfzig A14-Stellen ausgeschrieben. Vor zehn Jahren waren es dreimal mehr. Damit ist gesagt, was zu sagen ist.

Ortraud Geiger
1 Jahr zuvor

Es tut mir leid, aber Stundenkürzungen sind nicht zielführend.
Es gibt schon 14,5 Wochen Ferien,- in manchen Bundesländern sogar 15,5 Wochen. Wenn man diese Ferienzeit mit 8,5 x 40 Stunden hochrechnen würde, wäre eine höhere Stundenzahl sogar angemessen.
Kleinere Klassen und dafür eine höhere Stundenzahl, um auch mal Zeit für die schönen Dinge zu haben, wäre eher angemessen und würde einem Burnout vorbeugen!
Und dieses ständige Verschlimmbessern und neue Konzepte muss aufhören.
Freiarbeit nur ein Beispiel!
Da wundert man sich über mangelnde Sprachkompetenz und spricht mit den Kindern kaum noch in der Schule. Statt dessen werden stupide Zettel für Zettel bearbeitet…
Gruselig!!!
Es ist doch unglaublich, dass ein volles Debutat bei 26 Stunden liegt, die Kinder jedoch mindestens 30 Stunden in die Schule gehen.
Und sie müssen auch ihre Hausaufgaben machen, Vokabeln lernen, Klassenarbeiten schreiben…
Wir reden hier von Kindern von denen man teilweise viel mehr verlangt!!

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ortraud Geiger

Tage!4,5 -15,5 Wochen Schulferien?

Herbstferien: 10 Tage – 1 Feiertag = 9 Tage
Weihnachten: 10 Tage – 2 bis 3 Feiertage = 8 Tage
Winterferien: 5 Tage = 5 Tage
Osterferien: 8 Tage – 2 Feiertage = 6 Tage
Pfingstferien: 5 Tage – 1 Feiertag = 4 Tage
Sommerferien: 30 Tage – 1 Feiertag = 29 Tage
Ein beweglicher Ferientag = 1 Tag

Macht 62 Ferientage also 12,4 Wochen

Berechnung der Arbeitswochen
52 Jahreswochen -12,4 Wochen Ferien macht für Lehrer 39,6 Arbeitswochen
52 Jahreswochen – 6 Wochen Urlaub macht für „normale“ Arbeitnehmer 46 Arbeitswochen.

Arbeitsstunden:
normale Arbeitnehmer: 46 Wochen mal 39,5 Stunden = 1817 Arbeitsstunden pro Jahr
Lehrer: 39,6 Wochen mal den erwarteten 46 Stunden = 1821 Arbeitsstunden pro Jahr

Das beklagte Problem liegt nun darin, dass die für Lehrer veranschlagten 46 Arbeitsstunden pro Woche bei vielen nicht ausreichen.

Canishine
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Als kleine Ergänzung: Krank im Urlaub? Pech gehabt, aber ein guter Lehrer!

Marielle
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Wie solle verfahren werden, wenn alle Lehrer 39,5 Stunden arbeiten würden (Gängig bei universitärer Ausbildung sind 40 Stunden)?
Würde auch nur eine einzige Lehrkraft auf die Ferien verzichten?
Ich denke, die Ferien werden in ihrer Form, Länge und Berteilung bleiben bis zum Sanktnimmerleinstag. Und das wird für einen Teil der Lehrkräfte bis zum Sanktnimmerleinstag eine Günstigerrechnung bleiben.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ortraud Geiger

Hallo und willkommen, Sie sind offenbar neu in der Materie. Hätten Sie auch einen Lösungsansatz in der Kernfusionstechnologie?

Trinkflasche
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Ich erachte Kernfusion als Erreichbarer als das Erreichen einer Lösung für das Lehrerpronlem.

Lera
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ortraud Geiger

Das volle „Debutat“ sind hier 28 Stunden.

Gerüchteweise soll es wohl so sein, dass einige Lehrer gelegentlich noch das eine oder andere neben dem Unterricht zu tun haben – keine Ahnung, was das sein könnte…

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ortraud Geiger

Offenbar muss man es immer wieder aufs Neue erklären, weil noch immer viele Menschen die Arbeitszeit der Lehrkräfte nicht sehen und meinen, es gäbe sie nicht.
Eine GS-Lehrkraft hat 28 Stunden Unterricht, in manchen Bundesländern auch 29h. Das ist allein die Zeit, die sie Unterricht erteilt.
Diesen muss sie vor- und nachbereiten, dazu kommen Aufsichten, Elterngespräche, Schulveranstaltungen, Konferenzen. Soweit der „sichtbare“ Teil, den man als Außenstehende:r überblicken könnte.

Hinzu kommen unzählige außerunterrichtliche Aufgaben der Verwaltung, der Schulentwicklung, Digitalisierung, Inklusion, Integration, Gutachten, Konferenzvorbereitung, Konzepte, Kooperationen, Fortbildungen oder das Einarbeiten in neue Themen oder Fächer,

Arbeitszeiterhebungen zeigen, dass Lehrkräfte weit über die 40h-Woche arbeiten. Ferien sind für Lehrkräfte kein Urlaub, wenn auch die einzige Möglichkeit, Urlaub zu nehmen, die meisten Lehrkräfte arbeiten in den Ferien, da es ja außerhalb des Unterrichts eine Menge Aufgaben gibt. Auch das haben die Erhebungen deutlich gezeigt.

Lehrerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Leider kapieren das mache Leute (so wie im obigen Beispiel!) nie, die wollen das einfach nicht sehen, da ist Hopfen und Malz verloren…
Trotzdem danke, auch für die Rechnung von Schattenläufer, die wie die vielen Arbeitszeituntersuchungen zeigt, dass Lehrkräfte bei weitem mehr Stunden arbeiten als die Einfältigen sich vorstellen können!

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrerin

Um etwas zu kapieren, muss man es betrachten … wollen!

Jana
1 Jahr zuvor

Bei aller Kritik, dass es so spät ist: Endlich sieht auch er es als ehemaliger Lehrer.
Und falls es jemand aus seinen Reihen hier liest, wäre doch noch dieses zu bedenken (auch wenn ich weiß, dass es rote Daumen hageln wird):

Es ist sicher eine Binsenweisheit, dass viele Frauen an allen Schularten Teilzeit arbeiten. Ein Grund ist identisch: Wir haben Kinder.
Die Schule (GY) meiner engsten Freundin hat einen sehr rührigen Personalrat. Dieser hat einmal geschaut, wie die Deputate verteilt sind: Auch wenn sie keine Kinder haben, die Kinder groß bzw. außer Haus sind, arbeiten sehr viele Frauen nicht voll, vor allem die, die Sprachen und Deutsch unterrichten.
Und insgesamt: Auch Kollegen, die mit dem Fach Deutsch voll arbeiten, sind kaum vorhanden. Kolleg*innen mit der Kombination Sprache + Deutsch sind so gut wie nicht existent (wenn ich es richtig verstanden hatte: nur 2 von über 80 arbeiten voll). Jetzt muss man sich schon fragen, ob jemand mit diesen Fächern nicht eine andere Entlastung bräuchte als mit anderen Fächern. Es kann doch nicht sein, dass man sein Deputat reduzieren muss, um normal voll und nicht übervoll arbeiten zu müssen.
Ich habe mir vorgenommen, den Personalrat an meiner Schule darauf anzusprechen. Würde man das überall erheben, hätte man sicher ein besseres Bild und könnte endlich an dieser Stellschraube drehen.
Die, die weniger korrigieren müssen, verdienen somit mehr, weil ihnen die Zeit reicht.

baaaal1
1 Jahr zuvor

Zwischen erkennen und handeln liegen Welten.. und Jahre..