Start Politik Klimapolitik: Letzte Generation kritisiert den Kanzler für Auftritt vor Schülern („fassungslos“)

Klimapolitik: Letzte Generation kritisiert den Kanzler für Auftritt vor Schülern („fassungslos“)

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BERLIN. Die Klimaschutz-Aktivisten der „Letzten Generation“ haben sich „fassungslos“ über die Kritik von Bundeskanzler Olaf Scholz geäußert. Der SPD-Politiker hatte ihre Anklebe-Aktionen im Gespräch mit Schülern als „völlig bekloppt“ abgekanzelt. „Herr Scholz, wie können Sie es wagen, sich vor die Kinder zu stellen, deren Zukunft Sie gerade vernichten und davon zu sprechen, dass Sie Protest gegen Ihre zerstörerische Politik ‚völlig bekloppt‘ finden?“, fragten die Umweltschützer.

Aktivistin der Letzten Generation, die sich in Berlin auf einer Straße festgeklebt hat – und von Polizisten gelöst wird. Foto: Jakob Schäfer / Letzte Generation

Es sei schließlich die Schuld des Kanzlers, dass Menschen auf Deutschlands Straßen versuchen müssten, ihre Grundrechte friedlich zu erstreiten. „Die Ursache unseres Protests liegt in der verantwortungslosen Befeuerung des gesellschaftlichen Zusammenbruchs durch die Regierung Scholz.“

Die Gruppe „Letzte Generation“ macht regelmäßig mit Sitzblockaden und zum Beispiel Aktionen in Museen auf die fatalen Folgen der Erderhitzung aufmerksam. Die Mitglieder kleben sich dabei häufig fest – an Straßen oder auch an Kunstwerken. Die Aktivistinnen und Aktivisten werfen Scholz Verantwortungslosigkeit vor – und Verfassungsbruch.

„Ich sage Ihnen, dass wir unsere Kinder in einen globalen Schulbus hineinschieben, der mit 98 Prozent Wahrscheinlichkeit tödlich verunglückt“

Carla Hinrichs, Sprecherin der Letzten Generation, erklärt: “Olaf Scholz ignoriert das Klimaurteil des Verfassungsgerichts vollkommen. Er könnte genauso gut das Verfassungsgericht abschaffen, wenn er sich eh nicht an seine Urteile hält.” Hintergrund: Karlsruhe hatte 2021 geurteilt, „dass Treibhausgasemissionen gemindert werden müssen, folgt auch aus dem Grundgesetz“ – und die Bundesregierung dazu verpflichtet, die im Pariser Klimaschutzabkommen vereinbarten Ziele ernsthafter als bis dato zu verfolgen.

Dazu sagt Hinrichs: “Seine Regierung hat keinen Plan, uns aus der Klimakatastrophe herauszuführen. Damit bricht sie die Verfassung. Eigentlich müsste Olaf Scholz mit seiner Regierung einen detaillierten Plan vorlegen, wie Deutschland schnell genug die Nutzung fossiler Brennstoffe beenden kann, um eben diese Nullemissionen zu erreichen. Planloser Klimaschutz mit Hoffen, Wünschen, Glauben oder wie es das Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil formulierte: ‚Klimaschutz ins Blaue hinein‘ ist verfassungswidrig. Denn ohne einen Plan aus echten Maßnahmen kann nicht sichergestellt werden, dass Lebensgrundlagen und damit Grundrechte der Bevölkerung geschützt werden.”

Scholz hatte am Montag in einer Schule im brandenburgischen Kleinmachnow gesagt, er habe den Eindruck, dass die Aktionen nicht dazu beitrügen, dass irgendjemand seine Meinung ändere, sondern es ärgerten sich vor allem alle (News4teachers berichtete). Dazu erklärte die Gruppe „Letzte Generation“, Scholz präsentiere sich als „der liebe Onkel“, obwohl er wisse, dass er diese Kinder gerade in einen globalen Schulbus schiebe, der mit 98 Prozent Wahrscheinlichkeit tödlich verunglücke.

„Ich sage Ihnen, dass wir unsere Kinder in einen globalen Schulbus hineinschieben, der mit 98% Wahrscheinlichkeit tödlich verunglückt.“

Hans Joachim Schellnhuber,
Gründer des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) pic.twitter.com/3NiRRxh8pj

— Danijel Višević (@visevic) August 26, 2021

Damit zitierten die Aktivisten eine Aussage des früheren Leiters des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Prof. Hans Joachim Schellnhuber. Er hatte 2019 mit Blick auf die unzureichende Klimaschutzpolitik gesagt: „Ich sage Ihnen, dass wir unsere Kinder in einen globalen Schulbus hineinschieben, der mit 98 Prozent Wahrscheinlichkeit tödlich verunglückt.“ News4teachers / mit Material der dpa

Angebliche Werbeauftritte in Schulen: Wie AfD und FDP versuchen, die Angst vor der Letzten Generation zu schüren

 

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Mona
11 Monate zuvor

Ach Gottchen. Und das alles ist eine Meldung, sogar eine Headline wert?

Küstenfuchs
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Liebe Redaktion, Ihre mangelnde Differenzierung zwischen den Zielen an sich und der Form des Protests ist schwach.
Auch ich persönlich bin der Meinung, dass wir eher noch zu wenig für den Klimaschutz tun, halte aber die Aktionen der sogenannten letzten Generation ebenfalls für bekloppt, u.a. weil sie das Thema Klimaschutz in Teilen der Bevölkerung negativ besetzt und daher eher vom Klimaschutz abbringt.

Küstenfuchs
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Sie argumentieren nicht sauber! Scholz hat doch nicht bestritten, dass das Thema relevant ist – auch für Schulen. Auch kaum bestreitbar ist, dass die Bundesregierung klimapolitisch aktiv ist (ob ausreichend und richtig, ist eine andere, hier nicht diskutierte Frage). Auch der Blödsinn der „Bild“ sowie der Rechtsradikalen spielte bei Scholz keine Rolle.
Es ging ihm doch – und das ist ganz offensichtlich – um die Form des Protests und nicht um den Protest an sich.
Glauben Sie – ebenso wie die letzte Generation – ernsthaft, dass mit blockierten Straßen zum Ärger der großen Mehrheit der Bevölkerung Politikänderung in einer Demokratie erfolgreich ist? Oder ist diese Proteststrategie vielleicht doch „völlig bekloppt“?

Alx
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Er sagt es halt ehrlicher. Angela Merkel hatte auch gepanzerte Wagen und Flugreisen.

Politik ist dann doch etwas komplexer als „Ich klebe mich fest und alles läuft, wie ich will.“

Die Politiker müssen sich auch darum sorgen, dass es keinen Backlash gibt.

Teacher Andi
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Zu Merkels Zeiten gab es diese Klimakleberei mit einhergehender Sachbeschädigung, Nötigung und Gefährdung der Allgemeinheit noch nicht. Also gibt es auch keinen Vergleich, wie sie reagiert hätte.

Teacher Andi
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Die haben aber keine Straftaten begangen und haben nicht andere dadurch gefährdet, höchstens ihren eigenen Schulabschluss, das ist der Unterschied.

Teacher Andi
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Eben, sage ich doch, ist nicht vergleichbar!!

Frau Löffel
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Weil sie genau diese Straftaten begangen haben! Die Klebeaktionen sind keine angemeldeten (!) Demonstrationen, bei diesen hat man ebenfalls den Anweisungen der Polizei zu folgen. Die LG gefährdet unter anderem durch ihre Aktionen auch Menschen, sie betreibt Sachbeschädigungen. Und dafür gehören sie auch verknackt.

Ich kann es echt nicht mehr hören. Mal bitte nach dem Video googeln, wie der Verkehr auf der A100 ausgebremst wurde, das wird auch nicht das einzige Mal so gewesen sein. Dass es da bisher noch zu keiner Karambolage mit Toten gekommen ist, ist reines Glück. Friedlicher, angemeldeter und genehmigter Protest gern, aber so nicht!

Hier sollte die Redaktion dringend deutlich differenzieren.
Meine Schüler finden die LG im Übrigen durchweg „Scheiße“! Liegt vielleicht auch daran, dass permanent die Kreuzungen blockiert werden, wo die Kinder wohnen.

Riesenzwerg
11 Monate zuvor
Antwortet  Frau Löffel

„Die LG gefährdet unter anderem durch ihre Aktionen auch Menschen, sie betreibt Sachbeschädigungen. Und dafür gehören sie auch verknackt.“

Und was ist mit Politikern, Wirtschaftsunternehmen, der Agrarwirtschaft?

Die betreiben keine Sachbeschädigung? Die gefährden keine Menschenleben?

Ein recht einfaches Weltbild…..

Frau Löffel
10 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Nicht immer gleich von sich selbst auf andere schließen, Riesenzwerg!

Frau Löffel
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Gefunden! Wenn das ein friedlicher und gewaltloser Protest ist, fresse ich einen Besen. Der Zweck heiligt nicht die Mittel, liebe Redaktion!

https://www.t-online.de/region/berlin/id_100176696/-letzte-generation-waghalsige-aktion-in-berlin-bremst-den-verkehr-aus.html

Frau Löffel
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Das brauchen Sie mir nicht erklären, ich bin studierte Geografin und Nachhaltigkeit nimmt in meinem Unterricht einen großen Stellenwert ein.

Die Wahrheit ist jedoch, dass viele Kinder zwar Umweltschutz fordern, aber selbst nicht in der Lage sind, das Licht oder die Heizung auszuschalten, den Wasserhahn zuzudrehen usw. Immer muss es die neueste Technik sein, im Urlaub mit Mama und Papa wird die ganze Welt bereist. Ich könnte das ewig fortführen. Für die LG ist es ja auch in Ordnung, sich fürs Klima auf die Straße zu kleben, aber dann „privat“ nach Thailand zu fliegen. Ihren Klebemüll lassen sie ja auch immer schön liegen. Reine Heuchelei!
Mein CO2-Abdruck ist mit Sicherheit viel geringer, als der meiner Schüler und auch der der LG. Trotzdem muss ich mich hier in Berlin täglich drangsalieren lassen.

Pälzer
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

nein, es geht darum, dass der Bundeskanzler nach peinlich langem Schweigen mal eine Gruppe kritisiert, die pausenlos Gesetze bricht und einen großen Teil der Polizeiressourcen der ganzen Hauptstadt beansprucht. Warum ist es dann eine große Meldung, dass diese Gruppe widerspricht?

Cecilia Fabelhaft
11 Monate zuvor
Antwortet  Mona

Meinten Sie „eine Schlagzeile“? Upps, what the hell war noch mal „eine Schlagzeile“?

Mona
11 Monate zuvor

Und jetzt?

Rainer Zufall
11 Monate zuvor

Herr Scholz muss es ja am besten einschätzen können, ob es bekloppt ist, von der Regierung das Einhalten der eigenen Gesetze zu fordern und das Land für Menschen und Wirtschaft in der Zukunft sicher aufzustellen.

Teacher Andi
11 Monate zuvor

Komischerweise ist nie Thema, dass zu viele Menschen die Erde bevölkern und jeder neue Mensch ist verantwortlich für noch mehr Emissionen und die Verknappung von Lebensraum und lebensnotwendigen Elementen wie Wasser und Nahrungsmittel. Derweil jammert man, dass die Digitalisierung nicht schnell genug vorangeht und pumpt jedes Jahr Unmengen Wasser in seinen XXL-Pool, der natürlich auch mit Strom betrieben wird, sonnt sich auf seiner Privatjacht oder kurvt im Privatjet in der Luft herum, rein aus Spaß. In jedem Gerät wird die Elektronik immer verrückter, auch die Aktivisten werden kaum auf ihre Handys verzichten wollen. So what? Deutschlands Autofahrer tragen nur eine geringe Schuld, Gewinnmaximierung heißt das zerstörerische Mantra. Es muss wieder mehr Bescheidenheit und Ehrlichkeit in der Bevölkerung aufkommen und vor allem in der Politik, und mehr Bildung, ohne idealistische Traumtänzereien. Der rasante Bevölkerungszuwachs in den armen Ländern sollte längst Thema sein, dieses Leid könnte vermieden werden.
Eine CO2 Abgabe rettet kein Klima, die Erde wird sowieso über kurz oder lang nicht überleben werden, es ist nur eine Frage der Zeit. Und was die Aktivisten hier betreiben, bewirkt genau das Gegenteil von dem, was sie beabsichtigen.

Wombat lover
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Erde wird so oder so überleben, völlig egal, was wir tun. Wie schon mehrfach zuvor wird der Klimawandel dazu führen, dass viele, ggf. auch wieder fast alle, Arten in Flora und Fauna aussterben und neue entstehen.
Als Lehrer sollten wir unseren Schülern gegenüber schon ehrlich sein. Es geht darum, den Klimawandel so abzuschwächen, dass die Menschen und aktuellen Tierarten sie noch möglichst lange bevölkern können.

Cecilia Fabelhaft
11 Monate zuvor
Antwortet  Wombat lover

Für die Erde ist es nicht wichtig, welche Lebewesen sie bevölkern, nicht einmal, ob überhaupt welche sie bevölkern. Die meisten, die es mal gab, sind nicht mehr da. Etliche durch das Zutun der Menschen. Das alleine ist für mich kein Argument gegen die Klimakatastrophe, aber es geht hier um uns und unsere Kinder – und ein bisschen Solidarität mit den anderen, werden wir/sie überhaupt noch leben können auf dieser Erde, wenn alles so weiter geht?

(Für die Erde ist das egal. Richtig.)

Teacher Andi
11 Monate zuvor
Antwortet  Wombat lover

Sie wird überleben, klar, aber nicht in der Form, wie wir sie jetzt kennen. Ein Weltkrieg, z.B. könnte alles zunichte machen, dann wird Klimaschutz kein Thema mehr sein. Und daran sind dann wohl wieder „die Alten“ schuld? An der Eiszeit waren die Alten schuld? Können wir eigentlich nicht gemeinsam nach Lösungen, zu der jeder beitragen kann, suchen ohne aufeinander herumzuhacken? Und kann man mal wieder das Gehirm einsetzen und gerechte Maßnahmen vorschlagen uns nicht immer Otto Normalverbraucher abstrafen? Solange es diese Fülle an Plastikverpackungen uns diese langen Transportwege für Billigartikel oder exotische Luxuslebensmittel gibt, scheint die Klimafrage wohl nicht so ernst genommen zu werden.
Diese kleinschrittigen Vorschriften, die unterm Strich (dazu muss man alle Komponenten und Auswirkungen beachten) sind in meinen Augen ein bockiges und auf Idealismus basierendes, realitätsfernes und Nachhaltigkeit ignorierendes Geschrei. Vernünftige Diskussion sieht anders aus. Dass wir viel nachzuholen haben steht außer Frage. Aber nicht nur Deutschland und nicht zum Schaden unserer Wirtschaft, damit sich andere Länder ins Fäustchen lachen.

Teacher Andi
11 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

„die unterm Strich wenig bis nichts bringen“

Echt
11 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

„Fülle an Plastikverpackungen und lange Transportwege“… . Die durch eine ausufernde Globalisierung verursachten Schäden an Mensch und Natur müssten viel stärker in den Fokus gestellt werden, statt arbeitende Menschen, die großteils auf Mobilität angewiesen sind (auch individuelle- Landbevölkerung, Pflegekräfte, Handwerker), zu nötigen.
Z.B die hiesige Landwirtschaft stärken, regionale Kreisläufe schaffen, statt (nichtindustrielle) Landwirte dem zunehmenden globalen Wirtschaftsdruck, ohne Berücksichtigung der Kosten hiesiger Standarts, auszusetzen (denn sonst bleibt nur Wachsen oder Weichen). Stattdessen werden Produkte aus fernen Ländern über den Ozean geschippert (mit steuerbefreitem!Diesel!- CO2?) und die dortigen landwirtschaftlichen Betriebe werden durch billige Resteverwertung unsererseits geschädigt. Die Prioritäten, was beispielsweise menschliche Grundbedürfnisse wie Essen, ein wärmendes Zuhause und soziale Stabilität betrifft, haben sich zugunsten von sekundär- oder suggerierten Bedürfnissen m.M.n. pervertiert. Wir schöpfen uns gegenseitig die Lebensgrundlagen ab und verfestigten menschliches Elend und die Zerstörung der Natur.
Der “ letzten Generation “ scheint nicht klar, dass ihre Aktionen gegenüber der Allgemeinbevölkerung als Nötigung empfunden werden. Als Beispiel: Wenn ich nicht rechtzeitig bei meinen Klienten sein kann, dann bekomme ich auch nichts bezahlt und muss zeitliche Mehrarbeit aufwenden, um meinen beruflichen Verpflichtungen nachzukommen und den Lebensunterhalt zu verdienen. Das das mindestens zu Unmut führt ist doch logisch. Insofern kann ich diese Vorgehensweise nur als fern der Lebenrealität der meisten Menschen ansehen, die sich selbst ein existenssicherndes Einkommen erwirtschaften müssen.
Die Zielsetzung dieser Gruppe erscheint mir eher sozialistische Züge zu haben, welche in der Theorie sinnvoll erscheint, in der Realität aber meistens gescheitert ist und in der die Demokratie letztenendes als Scheinkonstrukt diente (z.B.DDR).
Es braucht konkrete Zielsetzungen, die Menschen noch Raum für Selbstgestaltung lassen. Konkret wäre beispielsweise ein Vorgehen gegen das Mercosur Abkommen, da das die oben beschriebenen Auswirkungen auf Mensch und Natur weiter verschärft. Ein Anfang scheint da ja schon zwischen Fff und einigen landwirtschaftlichen Verbänden gemacht zu sein. MITEINANDER für eine wirklich gerechtere natur- und somit auch menschenfreundliche Welt. Die Aktionen der letzten Generation wirken auf mich eher bevormundend und dadurch spaltend. Der Kanzler hat dies etwas „salopp“ ausgedrückt.
Tatsächlich frage ich mich, wem so eine gesellschaftliche Spaltung dienen könnte. Ja, der Klimawandel passiert. Dem kann nur global entgegengewirkt und Anpassungsmöglichkeiten entwickelt werden. Eine Schwächung unserer Gesellschaft durch Spaltung schwächt nur die Möglichkeit unserer Einflussnahme auf die globalen Entwicklungen. M.M.n. wird hier gerade ein Spiel mit der Angst betrieben und diese lähmt. Das ist vielen Menschen mittlerweile anzumerken. Wir müssen doch handlungsfähig bleiben, statt alles lahmzulegen.

Teacher Andi
11 Monate zuvor
Antwortet  Echt

Leider werden die Verantwortlichen diesen hervorragenden Beitrag nicht lesen. Grün-linke Ideologie beinhaltet auch das Ausblenden und Ignorieren anderer Meinungen und vernünftiger Lösungsansätze. Und das ist schade, so wird nie eine konstruktive Zusammenarbeit entstehen.

NichtErnstZuNehmen
10 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Hilfe sind hier viele extrem unterkomplex unterwegs.

Teacher Andi
10 Monate zuvor

Nomen est Omen.

Teacher Andi
11 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich spreche damit die Überbevölkerung an, die stark mit dem Klimawandel korreliert. Meinen Sie, dass dies ewig so weitergehen kann? Das hat nichts mit Weltuntergangsprophezeiung zu tun. Und mit der Erwähnung von mehr Bescheidenheit spreche ich doch das Klimabewusstsein an. Der Luxus um uns herum wird doch immer anspruchsvoller, der ökologische Fussabdruck des Einzelnen immer größer, und sich dann mit E-Auto und E-Bike ein gutes Gewissen zu verschaffen halte ich nicht für nachhaltig, wenn man dann 3-4 mal im Jahr in Urlaub fliegt, Pool, Springbrunnen, Smarthome, betreibt, in den Discountern die plastikverpackten Lebensmittel kauft, jedes Jahr ein neue Garderobe braucht und technisch immer auf dem neuesten Stand sein muss. Statt den Pendler, der zur Arbeit kommen oder die Familie, die ihr Häuschen beheizen muss, zu verdammen, sollte man vielleicht da mal ansetzen und auch mal vor der eigenen Tür kehren, alles andere ist unglaubwürdig. Mir ist diese ganze Diskussion des Klimaschutzes zu einseitig und zu sehr auf andere zeigend, ohne Tiefgang. Die Jugend stellt sich immer als Opfer dar, die Alten sind die Schuldigen. Das ist hochgradig naiv und wird der Sache alles andere als gerecht.

Pit2018
11 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Die Alten haben in ihrem Leben die Umwelt garantiert weniger geschädigt als ihre Sprößlinge in den letzten Jahrzehnten. Und sie tun es weiterhin, werden aber trotzdem verunglimpft.
Jeder Jungbürger vergleiche sich mal mit den Alten und überlege, wer wohl konsumfreudiger ist, mehr Dinge achtlos wegschmeißt und Straßen und Plätze mehr vermüllt.
Viele Junge haben oft nur gelernt, großmäulig aufzutreten oder sich mit wohlfeiler und aktionistischer Besserwisserei hervorzutun. Richten sie sich in ihren Lebensgewohnheiten aber selbst nach dem, was sie anderen predigen?
Ehrlich gesagt finde ich die Selbstbezeichnung „Letzte Generation“ reichlich erpresserisch und anmaßend. Zum Verhalten passt sie allerdings.

Canishine
11 Monate zuvor

Es ist gut möglich, dass man das Verhalten beider „Seiten“ entsprechend bezeichnen kann, jedes auf seine Art.

Rüdiger Vehrenkamp
11 Monate zuvor

Egal, welcher Sache es dienen mag – für mich ist es die falsche Form des Protests, wenn dieser gegen geltendes Gesetz verstößt. Wenn das Beispiel Schule macht, kleben sich in der Zukunft Rechtsextreme auf die Straßen, um ein Flüchtlingsheim zu verhindern.

Dementsprechend ist die Reaktion des Kanzlers die einzig richtige, er hat auf der Seite des Gesetzes zu stehen und die Form des Protests (nicht den Grund!) zu verurteilen. Zudem sollte jeder verstehen, dass Deutschland alleine eine weltweite (!) Klimakrise nicht abwenden kann.

Protestieren/Demonstrieren gerne! Aber nicht, indem man sich vor Bürger klebt, die morgendlich auf die Arbeit, zum Arzt, ins Krankenhaus oder zu einem wichtigen Termin müssen.

Klara Klarname
11 Monate zuvor

Wäre ja schön, wenn „der Rechtsextreme“ sich demnächst auf die Straße klebt, anstatt das Flüchtlingsheim gleich anzuzünden.

Georg
11 Monate zuvor

In Deutschland ist es als Schüler wesentlich sinnvoller, MINT und die englische Sprache zu lernen, um dann Mint zu studieren.

Cecilia Fabelhaft
11 Monate zuvor

Natürlich, das ist logisch, demonstrieren und protestieren bitte nicht so, dass es jemand bemerkt, ähm, ich wollte sagen, dass es wehtut. Streiken bitte nur außerhalb der Arbeitszeit. Lehrer also bitte am Wochenende oder in den Ferien. Und Flugzeuge und Bahn bitte nur, wenn ich sie gerade nicht brauche. Kann man dafür nicht ein Gesetz machen?

Die Aktionen der Klimaaktivisten / Klimakleber sind mega nervig für die unmittelbar Betroffenen, ja, die Auswirkungen der Klimakrise/Klimakatastophe werden für manche unmittelbar Betroffenen tödlich sein !!!!!!!!!!

Last edited 11 Monate zuvor by Cecilia Fabelhaft
Rüdiger Vehrenkamp
11 Monate zuvor

Die Klimakrise bestreite ich nicht. Aber es gibt andere Mittel und Wege, darauf aufmerksam zu machen bzw. sich aktiv dafür einzusetzen. Das Besprühen von Häusern, das Kleckern von Kartoffelbrei auf Kunstwerke sowie das Kleben auf die Straßen gehört für mich jedoch nicht dazu. Will man so ernsthaft Akzeptanz bei der Gesellschaft für dieses wichtige Thema bekommen?

Heute fanden Razzien bei Mitgliedern der „Letzten Generation“ statt und im Rahmen des Rechtsstaates ist das nicht mehr als richtig so. Was soll Herr Scholz denn im Übrigen auch sagen? „Ich finde es echt super, dass sich Leute auf die Straße kleben und Kunstwerke beschmieren“? Täte er das, würde er Gesetzesbrüche legitimieren. Und egal, wofür oder wogegen ich demonstriere: In einem Rechtsstaat gibt es Regeln und an diese hält sich die „Letzte Generation“ derzeit nicht.

Und nehmen wir an, es würden alle Forderungen der Klimakleber erfüllt, inkl. dem geforderten Gesellschaftsrat. Denken Sie, dann hätten die Proteste ein Ende? Vielleicht fällt auch dem letzten Klebehändchen dann auf, dass in allen anderen Ländern um uns rum noch massig CO2 in die Luft geblasen wird. Es muss eine globale Lösung her. Aber sehr gerne dürfen sich die Anhänger dieser Organisation dann mal in der Türkei, in China und in Russland auf die Straße kleben. Mal sehen, ob sie dort erfolgreich wären.

Alla
10 Monate zuvor

@Cecilia Fabelhaft
Durch die provozierten Staus PLUS der dadurch nötigen Umwege für Fahrzeuge wird bei jeder Aktion MEHR CO2 als sonst nötig produziert!
Das hilft gegen die Klimaerwärmung jetzt wie genau?

Last edited 10 Monate zuvor by Alla
Maggi
11 Monate zuvor

Irgendwie erinnert mich die Argumentation gegen die letzte Generation an die zu Fridays for Future. Beides soll bitte in der Freizeit dann stattfinden, wenn es niemanden stört.
Natürlich kann man weiterhin sagen, es werden kleine Straftaten geahndet und man regt sich darüber auf, doch wo bleibt der Aufschrei weil hier Grundrechte verletzt werden? Wo werden mal Konsequenzen für die Politiker*innen gefordert, die nichts dagegen unternehmen? Ein Tempolimit ist nicht zumutbar, aber überall in der EU gibt es das? Komisch, dass jedes halbwegs moderne Auto den Verbrauch pro 100km angibt und es trotzdem Menschen gibt, die behaupten es lasse sich so nichts einsparen.
Es ist auch bequem zu sagen, wenn es die anderen nicht machen, dann machen wir es auch nicht – aber das Tempolimit, das die anderen machen wir trotzdem nicht. Es ist einfach verlogen.
Wir wollen nichts von unserem Lebensstandard einbüßen und sch… auf die nächsten Generationen. Ist halt Verfassungswidrig, aber das ist so vieles was uns unbequem ist. Verantwortung in der Klimakrise übernehmen ist ein Bereich. Anderen die Menschenrechte vorhalten und sie selbst bei Flüchtlingen im Mittelmeer ignorieren usw.

Alla
10 Monate zuvor

Mit dem Anpflanzen und Pflegen von bisher 42 Obstbäumen auf öffentlich zugänglichen Plätzen hat unsere kleine Gemeinde (Jung und Alt zusammen) mehr für den Klimaschutz getan, als alle stauverursachenden Klimaaktivisten in Deutschland zusammengenommen!

Die nächsten 10 vielleicht sogar 12 Obstbäume folgen im Herbst.
Macht Mühe, ja! Mehr als kleben! Macht aber auch mehr Sinn!

Teacher Andi
10 Monate zuvor
Antwortet  Alla

Aber die Publicity ist nur ein Bruchteil so groß. Und darum geht es doch den Klimaktivisten. Der Blick in die Gesichter dieser Typen, wenn sie von der Polizei befreit und weggetragen werden, spricht Bände.Da ist viel Selbstdarstellung dabei. Was in unserem Social Media Zeitalter ja auch naheliegt.

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