DORTMUND. Prof. Aladin El-Mafaalani, Soziologe an der Technischen Universität Dortmund und Träger des Bundesverdienstkreuzes 2023, warnt vor den gesellschaftlichen Folgen einer sich drastisch verändernden Gesellschaft. In einem Interview mit der „Zeit“ spricht er über die Herausforderungen für das Bildungssystem und die Notwendigkeit von mehr Engagement – insbesondere von Älteren.

Aladin El-Mafaalani schlägt Alarm. „In einer alternden Gesellschaft drohen Kinder ins Abseits zu geraten, wenn man nicht bewusst und aktiv gegensteuert. Nur muss die Politik das noch begreifen, und zwar bis in die Finanzministerien, Staatskanzleien und ins Bundeskanzleramt hinein. Es muss darum gehen, die Bedingungen für die junge Generation zu verbessern. Sonst wird es gefährlich für uns alle“ – sagt der Soziologe, der 1978 im Ruhrgebiet als Kind syrischer Einwanderer geboren wurde. Er hält die Lage von Kindern und Jugendlichen in Deutschland heute für prekär.
Darüber hat er (zusammen mit den Soziologie-Professoren Sebastian Kurtenbach und Klaus Peter Strohmeier) ein Buch geschrieben. Titel: „Kinder – Minderheit ohne Schutz“. Der Befund der Wissenschaftler: Kinder sind zur Randgruppe geworden. Entsprechend wenig zählen ihre Interessen. „Bald bestimmen diejenigen, die selbst nicht mehr berufstätig sind, über die Zukunft. Das ist historisch einmalig“, sagt er mit Blick auf die Demografie – und die sich daraus ergebenden Mehrheiten bei Bundestagswahlen. Eine alternde Bevölkerung sei weniger zukunftsorientiert, da ältere Menschen die langfristigen Herausforderungen wie Klimawandel oder Bildungskrise weniger unmittelbar betreffen.
Tatsächlich erzwang das Bundesverfassungsgericht mehr Anstrengungen in der Klimapolitik ausdrücklich mit dem Hinweis auf fehlende Generationengerechtigkeit. El-Mafaalani: „Die wenigen Jungen leben in einer anderen Gegenwart als die Alten. Das Land der Sechsjährigen hat mit dem der 60-Jährigen nur wenig gemein.“
„Die jetzigen Eltern von Minderjährigen sind so wenige, die dringen politisch und medial nicht durch“
Eltern minderjähriger Kinder seien mittlerweile ebenfalls in der Minderheit: „Nur noch in jedem fünften Haushalt leben heute Kinder unter 18 Jahren. Wie es ihnen geht, interessiert die Mehrheit der Leute gar nicht mehr.“ Das lasse sich auch anhand der jüngsten PISA-Studie zeigen, deren Ergebnisse durchaus einen Schock wie bei der ersten vor knapp 25 Jahren hätten auslösen müssen. Die Reaktionen fielen aber vergleichsweise milde aus. Nach wenigen Tagen ging die Republik zur Tagesordnung über. „Die jetzigen Eltern von Minderjährigen sind so wenige, die dringen politisch und medial nicht durch“, sagt El-Mafaalani.
Derart isoliert stünden sie meist auf verlorenem Posten. „Wir hatten noch nie einen so großen Anteil an Eltern, die ihre Kinder nicht unterstützen können, selbst wenn sie wollten. Entweder weil sie das deutsche Schulsystem nicht kennen, die Sprache nicht beherrschen oder weil beide arbeiten müssen, um mit ihrem Haushaltseinkommen über die Armutsschwelle zu kommen. Und hinzu kommen die Familien, in denen beide Eltern berufstätig sein wollen. Unsere Analysen zeigen, dass es Müttern und Vätern unter den aktuellen Bedingungen in zu vielen Fällen nicht mehr möglich ist, zu kompensieren, was das Bildungssystem nicht leistet“, erklärt der Soziologe.
Zumal sich auch die Familienstrukturen deutlich verändert hätten – durch eine gestiegene Frauenarbeitsquote. „Früher blieben die Mütter in der Regel zu Hause, mindestens bis die Kinder größer waren. Heute sollen und wollen Mütter berufstätig sein. Das ist richtig und notwendig, als Soziologe kann man gar nicht zu einem anderen Schluss kommen. Würden Mütter jetzt wieder langfristig zu Hause bleiben, könnte unser Land einpacken. Wer das fordert, dem kann man nur entgegenhalten: Das hieße, dass uns noch mehr Fachkräfte fehlen und das Rentensystem kollabiert. Wir brauchen eher mehr Müttererwerbstätigkeit.“
Aber: „Man hat nicht bedacht, was für unfassbar große Lücken das am Anfang und am Ende des Lebens reißt. Es wird jetzt sichtbar, was die Frauen in den Familien im Privaten und im Stillen geleistet haben, in der Kinderbetreuung und in der Pflege von Angehörigen, unbezahlt. Wir stolpern als Gesellschaft in ein riesiges Pflegeproblem hinein, und gleichzeitig erkennen wir: Unseren Kindern geht es nicht gut.“
Hintergrund: Die Erwerbstätigenquote der Frauen steigt seit Ende der 90er Jahre an. Besonders in den Jahren seit 2005 beschleunigte sich der Trend enorm, wie das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut der Hans-Böckler-Stiftung errechnet hat – bis 2019 kletterte sie auf 73 Prozent und erreichte damit fast das Niveau der Männer (81 Prozent). Im Jahr 2020 ging die Erwerbstätigenquote der Frauen infolge der Corona-Krise erstmals wieder leicht zurück, bevor sie 2022 mit 73 Prozent wieder das Vor-Corona-Niveau erreichte.
Die Bildungseinrichtungen – ohnehin schon überfordert durch eine „Superdiversität“ der Schülerschaft – seien qualitativ darauf nicht eingestellt, so El-Mafaalani. „Überall fehlen Zeit, Zuwendung und gute Bildungsangebote. Ein Fehler, den man jetzt beim Ausbau der Ganztagsschulen wiederholt. Der Schultag wird bis weit in den Nachmittag verlängert, aber welchen Effekt haben die vielen zusätzlichen Stunden? Solche Reformen kommen den Kindern kaum zugute. Das sieht man etwa an der internationalen Lese-Studie IGLU. Dort haben Viertklässler zuletzt so schlecht abgeschnitten wie nie zuvor. Ein Viertel von ihnen erreicht nicht den Mindeststandard beim Lesen, der für ein weiteres erfolgreiches Lernen nötig wäre. Wir haben so viele Kinder wie nie zuvor in den Kitas und Ganztagsschulen, aber die Leistungsergebnisse sind rückläufig. Irgendetwas stimmt da nicht.“
„Auch wenn das erst mal traurig klingt: Ich befürchte, dieses Jahrzehnt ist nicht mehr zu retten“
Und was? El-Mafaalani: „Wenn Kinder allerdings immer jünger in die Institutionen kommen und dort viele Stunden am Tag bleiben, muss dieses Mehr an Zeit bedeuten, dass es nicht nur um Betreuung geht. Die Einrichtungen müssen dann Aufgaben übernehmen, die früher bei den Familien lagen. Doch wenn ich mit Erzieherinnen und Lehrkräften spreche, höre ich regelmäßig, dass sie sich nicht dafür zuständig fühlen. Das passt nicht zusammen.“
Dieser Notstand werde sich kaum schnell abstellen lassen. „Auch wenn das erst mal traurig klingt: Ich befürchte, dieses Jahrzehnt ist nicht mehr zu retten. Der Bildungsabstieg müsste erst mal gestoppt werden. Es gibt nicht die eine Lösung, welche die Situation von Kindern und Jugendlichen schlagartig verbessern würde“, sagt der Wissenschaftler. Seine Idee, um die Situation wenigstens ein wenig zu verbessern: ein größeres Engagement der Älteren. „Wenn sich nur jeder zehnte Babyboomer ehrenamtlich im Bildungsbereich engagieren würde, wäre das ein riesiger Gewinn.“ Er betont: „Alle müssen einen Beitrag leisten, um die Bedingungen für die junge Generation zu verbessern. Sonst wird es gefährlich für uns alle.“
Denn auf die heutigen Schülerinnen und Schüler komme es an. „Sie bilden in 20 Jahren den Schwerpunkt der erwerbstätigen Bevölkerung. Sie werden eine überwältigende Mehrheit von Alten versorgen müssen. Das ist nicht irgendwann in ferner Zukunft“, sagt Aladin El-Mafaalani. News4teachers
Hier geht es zum vollständigen Interview in der “Zeit”.
Neuer Pisa-Schock: Deutschlands Schüler schneiden so schlecht ab wie nie
“„Wenn Kinder allerdings immer jünger in die Institutionen kommen und dort viele Stunden am Tag bleiben, muss dieses Mehr an Zeit bedeuten, dass es nicht nur um Betreuung geht. Die Einrichtungen müssen dann Aufgaben übernehmen, die früher bei den Familien lagen. Doch wenn ich mit Erzieherinnen und Lehrkräften spreche, höre ich regelmäßig, dass sie sich nicht dafür zuständig fühlen. Das passt nicht zusammen.“”
Doch, das passt zusammen, denn die Dinge, die Zuhause laufen müssen, sind tatsächlich nicht unsere Aufgaben.
Liebe geben, Aufmerksamkeit schenken, verlässlich sein, erste Grenzen setzen … DAS sind Elternaufgaben. Und an denen hapert es.
Wer meint, dass das Institutionen leisten müssen, der sollte besser fordern, dass alle Kinder direkt nach der Geburt den Eltern weggenommen werden sollten, damit nur der Staat sie erzieht.
Ich bin ja für verpflichtende Kita-Jahre, flexiblere Betreuungsangebote und offene !!! Ganztagsschulen, aber die Prämisse, dass Eltern ja gar nicht die Zeit haben, ist sehr schräg und geht auch nicht in die richtige Richtung.
Wo ist die Forderung an die Wirtschaft, endlich flexiblere Arbeitsmodelle mit betriebsinternen Betreuungsangeboten einzurichten?
DAS wäre doch viel sinnvoller. Und das könnte die Politik sogar vorschreiben.
Alles gut, doch was machen die kleineren, vor allem Handwerksbetriebe mit den längsten Arbeitszeiten; HWK-kindergärten, ……
Moment. Haben nicht alle 3Tagewoche und max 30 Stunden pro Woche?
Ich warte, bis sich die Arbeitszeitexpertin “Realistin” zu Wort meldet.
🙂 wissen wir doch alle, wenn wir nach 16.30 Uhr z.B. den Nachbarskindern bei den Hausaufgaben helfen, weil Mama und Papa noch arbeiten – und mit 2 Kindern am Esstisch derweil korrigieren.
Das mache ich nach meiner Arbeit noch in der
Freizeit bei 54 Stunden Arbeitszeit in der Woche.
Zwei Kinder benötigen zur Zeit noch Hilfe, um in
die Lage versetzt zu werden, um eigenständiges
und erfolgreiches Arbeiten zu erlernen.
Das bedeutet auch Struktur zu vermitteln,
was zum Beispiel bei ADHS eine echte
Herausforderung an die menschlich-elterliche
Geduld erfordert, weil diese Kinder ihre Impuls
nicht gut kontrollieren können.
Nein, eine drei tägige Arbeitswoche haben die meisten nicht,
es sei denn diese reduzieren ihre wöchentliche Arbeitszeit
auf z.B.30 Stunden, dann stimmt aber das Gehalt auch nicht mehr,
um den Lebensunterhalt zu verdienen.
Sich mit anderen Kleinbetrieben in der Umgebung zusammentun und gemeinsam eine Kinderbetreuung für Mitarbeiter*innen einrichten?!
… oder sich Großbetrieben anschließen.
Die Handwerksbetriebe stellen hier zum Teil auch auf die
Vier-Tage-Woche um. Dann ist Freitag Schluss, denn die
(Stunden werden auf die restlichen Tage verteilt, was
dazu führt, dass 10 Stunden pro Arbeitstag anfallen.
Diese Betriebe müssen ihre familienbezogene Attraktivität
auch steigern, um gutes, qualifiziertes Personal zu binden
oder dieses anzuwerben.
DAS fordere ich schon laaaaange – die Wirtschaft mit ihrem Größenwahn und Ausbeutermethoden (zusammen mit den dollen Politikern) SIND verantwortlich für die Verträge, die Arbeitszeiten und -bedingungen.
Ich glaube El-Mafaalani meint das „ es passt nicht zusammen“ so, dass irgendwo ein Ausgleich stattfinden muss. Wenn weder Eltern noch Schule sich für die Probleme der Kinder zuständig fühlen, passt das natürlich nicht, da Kinder die Situation nicht lösen können. Ich bin sicher, dass El-Mafaalani weiß, dass Schule die Probleme nicht lösen kann. Deshalb spricht er ja auch weiter unten von dem verlorenen Jahrzehnt.
In der Tat kann keine Einrichtung eine Familie ersetzen. Die Analyse der Autoren kann ich nachvollziehen, was die erwähnten Probleme beschreibt.
Der Lösungsansatz wäre aber meiner Meinung nach: Zurück zu dem, was funktioniert hat: Mehr Familie, weniger Staat.
Stattdessen schlagen die Autoren vor, das auszubauen, was die Familie nicht ersetzen kann: Schule, Kita, etc…
“Zurück zu dem, was funktioniert hat: Mehr Familie, weniger Staat.”
Hat es funktioniert? Und falls ja: Wer hat den Preis dafür gezahlt?
Ist natürlich eine rhetorische Frage. Die Antwort liegt auf der Hand: Es waren die Frauen, die noch in den 70er Jahren die Erlaubnis ihres Mannes haben mussten, um arbeiten gehen zu können. “Noch bis 1977 durfte eine Frau in Westdeutschland nur dann berufstätig sein, wenn das ‘mit ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar’ war.” Quelle: https://www.humanresourcesmanager.de/arbeitsrecht/diese-rechte-haben-frauen-in-den-letzten-100-jahren-errungen/
Dahin zurück? Nein, danke. Junge Frauen sind nicht dafür im Schnitt erfolgreicher in Schule und Studium, um dann in der Küche zu verschwinden. Gerne hier nachlesen: https://www.bpb.de/themen/bildung/dossier-bildung/315992/bildungsungleichheiten-zwischen-den-geschlechtern/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Frauen sind erst dann erfolgreicher als Männer, wenn sie in ihrem gesamten Berufsleben mehr Sozialabgaben gezahlt haben. Wenn sie freiwillig und ohne familiären Zwänge in der Teilzeit bleiben, ist der Erfolg dahin.
Daher Vorschlag: Saftige Studiengebühren einführen, die mit der Lohnsteuer verrechnet werden. Wer 30-35 Jahre Vollzeit in einem wirtschaftlich relevanten Beruf mit gutem Einkommen arbeitet, hat gebührenfrei studiert.
“ohne familiären Zwänge in der Teilzeit bleiben”: glauben Sie nicht, dass es vornehmlich systemische Zwänge sind, die Frauen von der VZ Stelle abhalten? (Z.B: Betreuungssituation)
Warum stellen Sie das Mutterdasein so negativ dar? Ist es in Ihren Augen ein schlechter Weg, wenn sich eine Mutter dafür entscheidet, ihre Priorität auf Kinder und Haushalt zu legen?
Es ist in unseren Augen kein schlechter Weg, wenn sich ein Vater dafür entscheidet, seine Priorität auf Kinder und Haushalt zu legen.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Es ist eine Entscheidung, die jedes Paar selber zu treffen hat. Überwiegend spielen hierbei ganz sicher monetäre Zwänge eine sehr entscheidende Rolle.
Und letztlich ist es auch egal, wer den Hauptteil der care- und Hausarbeit übernimmt….es sieht nur so schick und modern aus, wenn der Papa statt der Mama dies übernimmt….
Warum eigentlich immer Mutter oder Vater? Wie wäre es, wenn beide sich diese Aufgaben gerecht teilen (unter Berücksichtigung aller Vor- und Nachteile).
Auch das ist eine Verabredung, die die Paare treffen. Wenn der zur Arbeit gehende Partner 10 Stunden außer Haus ist, dann wird der andere Partner Dinge übernehmen, die sich wahrscheinlich um Haushalt und Kinder drehen wird. Wenn es möglich ist, dass beide Partner gleich viele Stunden zu Hause verbringen, wird man die Arbeit zuhause sicher auch noch gut aufteilen….
Gerecht teilen bedeutet, dass jeder soviel besteuert, wie er/sie kann….
Genau so!
Für die ersten Kinderjahre ein riesiges Problem, da müssen Säuglinge gesäugt werden. Bekanntlich verfügen Männer nicht über die entsprechenden Funktionsorgane.
Ersatz durch “Nuckelfläschchen” bleibt ein Ersatz für das Original, mit allen negativen Folgen im Lebensverlauf. Quellen? Gibt es kaum, dazu müssten Langzeitstudien an zwei repräsentativen Stichproben (flaschenaufgezogene – brustaufgezogene Menschen) über ein Menschenleben lang durchgeführt werden. Meines Wissens gibt es solche Untersuchungen nicht.
“Abpumpen ist keine Zauberei.” Quelle: https://www.hipp.de/milchnahrung/ratgeber/muttermilch/milch-abpumpen/?gad_source=1&psafe_param=1&cHash=075da14951429a695b1712cb71069b46
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Meine Tochter wollte aber keine abgepumpte Milch, die wollte das Original….sonst blieb das Mündchen fest geschlossen….
Gut, dass ich damals tägliche Stillstunden bekam und relativ nah an der Schule wohnte, sonst wäre es mit Arbeiten (Vollzeit) Essig gewesen….
Auch schön, dass Sie einen Ratgeber verlinken….nicht alle Kinder hören auf Ratgeber und funktionieren nach Bedienungsanleitung…..
Meine Tochter hasste auch Hippgläschen, die aß nach einer Vollstillzeit von mehr als einem Jahr (vorher wurde sich beharrlich geweigert) dann vom Tisch mit….solche Kinder gibt es also auch….
Meinem Sohn war es hingegen völlig wumpe, ob der Brust oder Fläschchen bekam und kostete mit Begeisterung nach 4 Monaten sein erstes Möhren-Kartoffelgläschen….
Wie sagt man so schön „Kinder sind verschieden“….
Sorry, Abpumpen ist umstritten
https://www.still-lexikon.de/muttermilchfuetterung-bleibt-nur-zweite-wahl/
Frauen mit dem Argument, sie müssten stillen, dazu zu nötigen, ihre beruflichen Ambitionen fallen zu lassen und Hausfrau zu werden, auch.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ein Problem der heutigen Fremdbetreuung ist auch die räumliche Trennung zwischen Mutter und Kind .
Früher, als die meisten Frauen als Landwirtinnen arbeiteten, war räumliche Nähe gegeben, so dass flexibel auf Betreuung durch die Mutter übergegangen werden konnte. Das Kind war zum Beispiel mit Kindermädchen auf dem Feld dabei und konnte gestillt werden.
Das macht doch die Vereinbarkeit heute schwieriger.
-2 Ergänzung, von Hipp selbst an Fachkreise
“Fazit:
Das Abpumpen von Muttermilch bietet vielen Mutter-Kind-Paaren die Möglichkeit, von den Vorteilen der Muttermilch zu profitieren. Unzureichende Hygiene und die Aufbewahrung von Muttermilch bergen jedoch gesundheitliche Risiken. Eine ausgiebige Aufklärung der Eltern und die Einhaltung von Hygienevorgaben im klinischen Umfeld sind daher von großer Wichtigkeit.”
….nur ein Statement, die Qualität der MutterMilch nimmt auch mit jeder Minute ab ( Max-Rubner-Institut, längere Abhandlung )
Gute Info findet man im Hipp-Elternforum zum Thema Milchpumpe.
und: Hipp lebt von seiner Seriosität/Erfahrung/kompetenten Mitarbeitern und es wäre selbstschädigend, nicht darauf hinzuweisen, dass Abpumpen alternativlos ist, außer…….Produkt Erstmilch A,B,C Hippgetestet….zu verwenden ( keine Antiwerbung: bin ein Hippfan, wenn stillen nicht möglich ist )
Naja, die meisten Säuglinge werden 1 Jahr lang gestillt, nicht länger und falls doch, dann höchstens noch 1-2 mal am Tag. Dafür gab es das bezahlte Babyjahr im Osten, plus Sillgeld. Jetzt das Elterngeld.
Tja, da war der Osten dem Westen wohl voraus. Elterngeld gab es vor 20 Jahren so maximal 600 Euro….davon konnte man als Alleinverdiener aber nicht ein Jahr zuhause bleiben….
Also meiner kleinen anekdotischen Evidenz nach werden oder besser wurden Säuglinge ungefähr ein halbes Jahr gestillt und dann mit zunehmender fester Nahrungsaufnahme langsam abgestillt…..
Ich fand meine Tochter da schon dann und wann etwas übergriffig mir gegenüber 🙂
Stillen bis zu einem Jahr hieß zu meiner Zeit auch nicht, dass die Babys keine andere Nahrung bekamen und voll gestillt wurden (voll höchstens ein halbes Jahr), aber Stillgeld und Pausen (bzw. bezahlte Abminderungsstunden) gab es bis zu einem Jahr.
Es gab außer dem Stillgeld (ich glaube 10 Mark monatlich), noch bezahlte Stillpausen für berufstätige Mütter. Das gibt es wohl seit 2018 auch wieder.
https://www.still-lexikon.de/mutterschutzgesetz/
Hier noch ein interessanter link zur Geschichte des Mutterschutzes in Deutschland:
https://www.mdr.de/geschichte/zeitgeschichte-gegenwart/politik-gesellschaft/mutterschutz-deutschland-geschichte-100.html
Die Stillstunden gab es auch schon 2003…..
Okay, bei mir 1983/86 🙂
Da gehören immer zwei Elternteile zur gemeinsamen elterlichen Erziehung und zur Aufrechterhaltung des Haushaltes.
“Warum stellen Sie das Mutterdasein so negativ dar? Ist es in Ihren Augen ein schlechter Weg, wenn sich eine Mutter dafür entscheidet, ihre Priorität auf Kinder und Haushalt zu legen?”
Seit der Steinzeit war es nicht anders. Frauen waren historisch hauptsächlich für Kinder und Haushalt verantwortlich, oder etwa nicht?
Mütter können heute immer noch schwer darüber entscheiden. Das Herz ist eine eigene Sache. Man plant, man studiert, man schließt den Doktor ab, und dann kommt der Nachwuchs. Waage – was wiegt schwerer: das Herz oder der Abschluss?
Die Mutter bleibt zu Hause.
Der Konflikt zwischen persönlichen Ambitionen und dem Wunsch nach Familie – bei Frauen gewinnt immer noch überwiegend die Familie, weil für Frauen heute die politische, gesellschaftliche und schulische Lage sehr klar ist. Keiner kümmert sich richtig um diese Kinder, nicht mal die Schule leistet heute das (Eltern als Lehrer, Nachhilfe usw..), was sie leisten sollte. Also bleibt die Frau zu Hause – aus Liebe zu ihrem Nachwuchs.
Mit anderen Worten könnte man sagen, dass sich die grundlegende Dynamik in vielen Bereichen tatsächlich nicht stark von der Steinzeit bis heute verändert hat – insbesondere in der Frage, wer die Hauptverantwortung für die Familie und die Kinder trägt. Der Rahmen hat sich zwar weiterentwickelt, aber die Grundmuster bleiben oft ähnlich.
“Seit der Steinzeit war es nicht anders. Frauen waren historisch hauptsächlich für Kinder und Haushalt verantwortlich, oder etwa nicht?”
Das ist blanker Unsinn
Okay, aber warum ist diese Frage irgendwie immer noch nicht auch für die Männer heute so selbstverständlich?
Weil jene Männer von ihren Müttern derart verwöhnt wurden,
dass sie nicht gelernt haben, verantwortungsvoll sich in die
häusliche Arbeit einzubringen.
Hmmm ..”.Es waren die Frauen, die noch in den 70er Jahren die Erlaubnis ihres Mannes haben mussten, um arbeiten gehen zu können. “Noch bis 1977 durfte eine Frau in Westdeutschland nur dann berufstätig sein, wenn das ‘mit ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar’ war.”” – Was war auf der anderen Seite der Mauer anders? Vielleicht, nur vielleicht, könnte man ein bisschen was, befreit von der ganzen Ideologie, sich doch mal genauer ansehen? … und jetzt bitte nicht wieder die üblichen Phrasen – das ist alles bekannt und leugnet auch (kaum) einer … https://de.statista.com/statistik/daten/studie/554952/umfrage/fertilitaetsrate-in-der-brd-und-ddr/
Es ist keine “Phrase”, auf den Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit in der DDR hinzuweisen.
Anna Kaminsky, Autorin des Buches “Frauen in der DDR”, beschreibt letztere so: “Wenn man sich die Zahlen anschaut, dann ist es so, dass Frauen oft zusätzlich zu den 43 Stunden Arbeitszeit, die sie pro Woche im Durchschnitt ableisteten, weitere 43 Stunden mit Arbeiten im Haushalt, Einkaufen, Wäsche waschen, Wohnungsputzen zugebracht haben. Das ist die berühmte ‘zweite Schicht’.” Quelle: https://www.mdr.de/geschichte/ddr/alltag/familie/gleichberechtigung-mann-frau-ost-west-loehne-renten-100.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Gerne hier nachlesen:
Wenn alles so schlimm war, warum wurden dann von den 70er bis 80er Jahren in der DDR mehr Kinder pro Frau geboren – trotz kostenloser Anti-Baby-Pille und liberalem Abtreibungsrecht?
Offensichtlich weil es – anders als im Westen – ein Betreuungssystem gab. Herzliche Grüße Die Redaktion
Sag ich doch! 🙂
@Redaktion
Zu dem Buch von Anna Kaminsky, welches Sie ansprechen, fand ich folgendes:
https://www.aviva-berlin.de/aviva/content_Literatur_Sachbuch.php?id=1419408
Ich selbst habe dieses Buch allerdings (noch) nicht gelesen, nur selbst in der DDR gelebt und zwei Kinder in dieser Zeit bekommen und bin mit einem mehr oder weniger typischen ost-sozialisiertem Ehemann gesegnet. 🙂
@Redaktion
Unter Ihrem link fand ich noch folgenden interessanten Artikel – bitte bis zum Ende lesen! 🙂
https://www.mdr.de/geschichte/ddr/alltag/familie/ostfrauen-gleichberechtigung-frauen-ddr-kathrin-aehnlich-100.html
Tscha, leider kann man ja nicht schauen, ob in der Bundesrepublik die Frauen von ihren Männern von der „zweiten Schicht“ befreit worden wären, da die Frauen in der Bundesrepublik bis 1977 überhaupt nicht die Möglichkeit hatten, entgegen dem Willen ihres Mannes erwerbstätig zu sein.
Und selbst wenn sie erwerbstätig sein durften, hatten sie sogar qua gesetzlicher Anordnung den familiären und ehelichen Pflichten (auf deutsch: Haushalt, Kindererziehung, Sex) nachzukommen:
§ 1356 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB): ” Sie [die Frau] ist berechtigt, erwerbstätig zu sein, soweit dies mit ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar ist.”
Diese gesetzliche Verpflichtung zumindest ist den „Ostfrauen“ erspart geblieben.
Wussten die Ost-Männer das auch 😉 ?
Also die meisten meiner Generation (und auch etwas älter) in meinem Familien- und Bekanntenkreis schon. Bei den jüngeren noch mehr, denn die wurden von ihren Müttern entsprechend erzogen. 🙂 So wie zuvor schon mein Bruder, meine Cousins, mein Ehemann … (Mein Vater war allerdings noch sehr zurückhaltend bei der Hausarbeit, aber um uns Kinder hat er sich schon im Rahmen seiner Möglichkeiten gekümmert).
Was meinen Sie?
Ich denke, dass es da hüben wie drüben weniger löbliche Exemplare gab.
Mehr Familie vielleicht durch die Union umgesetzt (wie es ja u.a. auch die AfD fordert) würde nur dazu führen, dass Frauen wieder weniger selbstbestimmt leben könnten. Der Knackpunkt ist nun einmal, dass sie die Kinder kriegen und stillen. In Deutschland kommt hinzu, dass die meisten Menschen immer noch annehmen, dass “Mutti per se das Beste fürs Kind” ist.
Mein “mehr Staat” würde bedeuten, dass der Staat Unternehmen vorschreibt, die Kinderbetreuung zu unterstützen und flexiblere Arbeitsmodelle anbieten zu müssen.
Ich denke auch, dass der Staat zum Wohle von Kindern viel mehr vorschreiben müsste. Screenings mit notwendigen Zwangsmaßnahmen verbunden halte ich auch für notwendig.
Was ich nicht als Ausweg sehe, ist mehr Geld in Familien zu geben, weil das nur wieder zu dem führt, was ich oben beschrieben habe.
Auch gibt es in Deutschland inzwischen sehr viele Menschen aus Kulturkreisen, in denen Mütter generell nicht arbeiten. Ich kenne einige Beispiel von Frauen, die sogar in Deutschland geboren wurden, einen ordentlichen Schulabschluss geschafft und noch eine Ausbildung erfolgreich absolviert haben, die dann aber seit der ersten Schwangerschaft nie wieder in der Arbeitswelt gesehen wurden. Das empfinde ich dann fast wie eine Verschwendung von Ressourcen.
Zudem bewirkt so ein “mehr Familie” bei “bio-deutschen” Frauen, die aus prekären Verhältnissen stammen, auch oft nichts Gutes. Kinder aus solchen Verhältnissen sind bei uns an der Schule diejenigen, die den geringsten Antrieb haben, etwas aus sich zu machen.
Man kann nicht nach weniger Staat (in diesem Kontext Betreuung) rufen und gleichzeitig mehr von Menschen erwarten, die es alleine eben nicht besser wissen und können, finde ich.
Man kann sich wünschen was man will. Der Staat wird es niemals schaffen eine gut funktionierende Familie zu ersetzen.
? Darum geht es aber doch gar nicht.
Nachtrag: Und wer sorgt wie für funktionierende Familien?
//”Hiermit ordne ich an, dass fortan alle Familien funktionieren müssen.”//
Schade, dass ich immer noch keine Antwort auf die Frage erhalten habe.
Ohne Ihren “Knackpunkt” (Frauen gebären die Kinder und stillen sie) gäbe es gar keine Menschen, das ist das Los, als Säugetier geboren zu sein.
Nö, Menschen sind ja so intelligent, dass Sie damit anders umgehen können als andere Säugetiere.
Sehe ich auch so.
“….die Dinge, die zu Hause laufen müssen, sind tatsächlich nicht unsere Aufgaben…..” steht oben in einem Kommentar. Warum nicht? Je jünger ein Kind ist, desto mehr ist es einfach auf Zuwendung, Aufmerksamkeit, Gefühlsregulierung usw. angewiesen. Je weniger Zeit die Eltern am Tag mit ihren Kindern verbringen, desto mehr Aufgaben müssen sie, je nach Alter des Kindes, an Einrichtungen abgeben.
Kinder brauchen Bindung, und wenn sie noch sehr klein sind und viele Stunden am Tag fremdbetreut werden, desto mehr binden sie sich eben an ihre Ersatzbezugspersonen. Die Bedürfnisse des Kleinkindes pausieren ja nicht, nur weil sie gerade in einer Kita sind.
Deshalb ist es wichtig, nur soviel Fremdbetreuung dem Kind zuzumuten, wie es auch verarbeiten kann. Auch das ist eine wichtige Voraussetzung für Eltern: Wenn in den ersten Lebensjahren eine stabile Beziehung zum Kind aufgebaut wird ( was nicht heißt, dass die Mutter jede Minute um das Kind herum ist) , wird das Kind zukünftige Trennungen besser bewältigen.
Dann muss aber auch personell nachgesteuert werden. Und selbst dann, bekommt das einjährige nicht die eine Bezugsperson für sich allein, sondern wird weiterhin von mehreren Personen betreut. Die Fluktuation in Kindergarten und Krippe ist sehr hoch. Die Bezugserzieherin, die das Kind bis gestern noch liebevoll eingewöhnt hat, kann am nächsten Tag schon nicht mehr da sein. Schwangerschaft, längere Krankheit, Jobwechsel. Man kann ja keiner Erzieherin vorschreiben wann sie schwanger oder krank zu werden hat.
Ja, das wusste man aber schon immer. Es wurde vor Jahren beim Krippenausbau in den Medien heruntergespielt, entsprechende Leserbriefe wurden nicht ernst genommen.
Die Fluktuation ist wohl das Hauptproblem. Für die Tatsache, dass für manches Kleinkind der Krippentag zu lang ist oder es einfach zu jung für die Betreuung außer Haus ist, lassen sich leichter Lösungen finden. Und dass ein Kleinkind nicht eine Bezugsperson für sich alleine hat, finde ich auch nicht so schlimm. Zu Hause ist das ja auch nicht immer der Fall. Es ist ja nicht jedes Kind ein Einzelkind.
Wie lässt sich die Fluktuation vermeiden? Sie schreiben ja selbst, dass es nicht wirklich planbar ist, ob Kleinkinder, die sehr sensible Entwicklungsphasen durchlaufen, ihre Bezugsbetreuer behalten können. Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es?
Entweder durch bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, also Kita in der Nähe des Arbeitsplatzes eines Elternteils, sowie Flexibilität bei der Durchführung, sprich das Kind darf auch mal bei Vater oder Mutter sein, zum Beispiel bei Mahlzeiten oder wenn es einfach die Nähe braucht.
Oder durch echte Wahlfreiheit für die Eltern, wenn sie ihr Kind in den ersten Lebensjahren zu Hause betreuen wollen.
“Oder durch echte Wahlfreiheit für die Eltern, wenn sie ihr Kind in den ersten Lebensjahren zu Hause betreuen wollen.”
? Können Sie doch.
Nein, das stimmt leider immer weniger.
Weniger Staat: keine Dieselsubventionen, weniger Polizei, weniger Armee, weniger Rentenzuschüsse, weniger Grenzkontrollen, weniger… 😛
1) Der Mann ist gut, von ihm bräuchte es mehr und vor allem müssten die Entscheidungsträger auf ihn hören.
2)”Man hat nicht bedacht, was für unfassbar große Lücken das am Anfang und am Ende des Lebens reißt. ”
Doch, dass wusste “man” und hat die Warnungen ignoriert oder gedacht ‘dat wird schon’. Pustekuchen. Als die Forderungen nach mehr Frauenrrwerbstätigkeit aufkommen hätte “man” das mit Maßnahmen in der Betreuung flanieren müssen. Stattdessen hat “man” Stellen abgebaut. Das war in den späten 00-Jahren und in den 10er Jahre der Fall.
Die Suppe der damaligen BR sowie fast aller Landesregierungen dürfen jetzt Erzieher, Lehrer und die Kinder, insbesondere in Brennpunkten, ausbaden. Noch nie hat der Wohnort so stark darüber bestimmt, wie gut die Schule die Schüler unterstützen kann bzw. welche Bildungschancen die Schüler haben, schlicht weil in schlechten Lagen mehr Lehrer fehlen als in besseren. Wer das im kleinen sehen will kann das in Hamburg gerne tun: In einer Schule in Mümmelmannsberg war die Lehrerquote bei nahe 90% im Jahr 2023. 10% der Stellen waren unbesetzt. Niemand kann behaupten, dass due Schüler dort gebau die gleiche Chance wie in Blankenesd haben, weitere Daktoren multiplizieren sich hinzu (präkere soziale Lage).
Und dann schimpfen immer alle über die Eltern, die keine Lust haben, dass ihr Kind auf eine schlechte Schule kommt – machen aber gleichzeitig nichts, um das Angebot zu verbessern.
Meine Eltern haben beide gearbeitet.Also schon seit den Sechzigern . Es ist einfach nicht wahr, dass alles bürgerliche Hausfrauen waren, nicht einmal in Westdeutschland. Es gab immer Fabrikarbeiterinnen und medizinisches Personal und sehr viele Frauen in Büros und im Verkauf.Und selbst wenn die Mutter keine Erwerbstätigkeit außerhalb hatte – eine Bäuerin in den Sechzigern hatte so viel zu tun, die setzte sich nicht neben ihr Kind und machte Hausaufgaben mit ihm.
Dennoch waren die Schulleistungen okay.
Das kann also nicht die Ursache sein. Sonst wäre Bürgergeld ideal, weil alle diese Eltern in Theorie für ihre Kinder Zeit haben.
Die Frauen saßen damals nicht ständig neben den Kindern und haben ihnen die Hand geführt – im Gegenteil – dazu war keine Zeit! Sie haben aber Regeln eingefordert und entsprechend kontrolliert. Die Kinder mussten mithelfen … und das ohne stundenlange Diskussionen. Hat man nicht gearbeitet, gab es Ärger. An schlechten Ergebnissen war man selbst schuld – nicht die anderen.
Kinder hatten aber auch mehr Freiheiten: Spielen in der Natur ohne Aufsicht und ohne dass die Eltern so genau wussten, wo sie waren. Es gab ja kein (Kontroll-) Handy. Die Kinder konnten sich ausprobieren ohne schräge Blicke von Erwachsenen. Auf Bäume zu klettern war üblich – heute ist das zu gefährlich.
Kinder durften ihre sieben Sinne eigenständig (selbstgeleitet) schärfen.
Heute sollen sie sich selbstgeleitet Englisch und Mathe beibringen und die Lehrerschaft ist schuld, wenn das nicht klappt. Die Eltern diskutieren dann mit den Lehrkräften und die Kinder lernen, dass man mit den Lehrern diskutieren muss und dass die Lehrer schuld sind, wenn sie nichts lernen.
Es muss ein Umdenken stattfinden:
Erstens:
Gesehen/gehört ist nicht gelernt und gelernt ist nicht gekonnt wenn die Übung fehlt. Und das alles können alle immer nur für sich selbst tun.
Zweitens:
Der Weg ist das Ziel!
Fehler machen ist ausdrücklich erlaubt und nicht schlimm. Nur wer ab und zu Irrwege geht, lernt, wo der richtige Weg entlang geht, wenn man seine Fehler selbst berichtigt.
Dazu braucht man Geduld, Hartnäckigkeit und den Glauben an sich selbst. Aufgeben ist keine Option.
Solange wir aber den Kindern erzählen, wie gut sie alles machen, obwohl es vor Fehlern nur so strotzt, können wir nicht erwarten, dass diese eine gesunde Selbstwahrnehmung entwickeln.
Wir sollten wieder in kleinen, aber stetigen (ja, ich weiß, langweiligen) Schritten vorgehen. Wer den Mount Everest besteigen möchte, muss vorher das Laufen erlernen und genügend Kondition aufbauen. Das muss jeder für sich selbst machen – ein Coach kann nur Tipps geben, einen Übungsplan erstellen und Fehler verbessern. Der Coach ist nicht Schuld, wenn nicht trainiert wird. Im Sport sieht das jeder ein!
Analog dazu:
Lehrkräfte können nicht für die SuS lernen, das müssen diese schon selbst tun. Lehrkräfte können erklären, da muss man aber auch verstehend zuhören und aktiv mitmachen. Lehrkräfte können Übungspläne erstellen, die müssen die SuS aber auch selbst bearbeiten.
Lehrkräfte sind auch nicht schuld, wenn die Mitarbeit verweigert wird.
Das wird ihnen aber unterstellt.
Gegen eine “Null Bock auf alles” – Mentalität kommen auch Lehrkräfte nicht an.
Eltern können zuhause motivieren, kontrollieren, positiv nachfragen, “auf die Sprünge helfen” und ein positives Bild von der Schule und den Lehrkräften erzeugen. Ein Bild des “Miteinanders” sollte entstehen. Nicht das Bild des “Dienstleisters” Schule. (Bereits Fünftklässler meinen heutzutage, die Lehrkräfte über ihre Dienstpflichten aufklären zu müssen. Das haben sich die 10- bis 11- jährigen Kinder nicht selbst ausgedacht!)
Eltern können ihren Kindern Umgangsformen beibringen, im Urlaub etwas basteln, Kinderlieder mit ihnen singen, am Abend Geschichten vorlesen, ihnen kleinere Aufgaben im Haushalt zuweisen, Spiele spielen, ab und zu Zeit ohne Pflichten mit ihnen verbringen … uvm.
SuS, die die deutsche Sprache nicht sprechen, haben in den weiterführenden Schulen oft keine Chance. Für Lehrkräfte ist es eine kräftezehrende und frustrierende Aufgabe, solche SuS in einer Regelklasse zu unterrichten. Ebenso benötigen diese SuS eine hohe Frustrationsgrenze um sich nicht komplett aufzugeben. Viele von ihnen haben außerdem traumatische Erfahrungen gemacht.
Das gilt aber bei Weitem nicht für alle zugewanderten SuS. Da gibt es welche, die unglaublich fit sind. Die übersetzen dann simultan für diejenigen, die nach zwei oder drei Jahren immer noch kein Wort deutsch sprechen, obwohl sie selbst auch nicht länger in Deutschland sind. Ich glaube, auch Nicht-Lehrkräfte können verstehen, dass dadurch ein effektiver Unterricht gestört wird. Man kann aber auch erkennen, welches Potential in manchen Kindern steckt und wie frustriert andere sein müssen.
Wir müssen endlich aufhören, uns gegenseitig die Schuld an der Situation zuzuweisen. An der Vergangenheit können wir nichts mehr ändern, wir können aber aus ihr lernen. Nur das “Jetzt” und die Zukunft kann man gestalten. Wir sollten unsere Energie daher lieber in die Suche nach umsetzbaren Lösungsvorschlägen stecken.
Was kann ICH (Mutter, Vater, Schule, Staat, Arbeitgeber, Kommune, Kind, …) machen, um die Situation zu verbessern?
Es sind schließlich UNSERE KINDER, für die wir uns eine gute Zukunft wünschen. … und für uns selbst wünschen wir uns natürlich auch eine gute Zukunft.
Diese Zukunft hat nur dann eine echte Chance gut zu werden, wenn alle anpacken, die in diesem Land leben und nicht nur an sich selbst zuerst denken: Deutsche, Zuwanderer, Eltern, Rentner, Kinder, Kinderlose, Arbeitgeber, Politiker, …
Solange wir uns gegenseitig beschimpfen, versuchen die Butter vom Brot zu klauen und neidisch auf die anderen schielen, wird das nichts.
Der Gedanke “das ist mein Recht” und ” das müssen andere für mich tun” ist nicht zielführend. Wenn jeder das System nur ausbeutet, ist es nicht mehr überlebensfähig.
Ein demokratischer Staat, der hilfsbedürftigen Mitmenschen, die in Not sind und die sich aus eigener Kraft nicht befreien können, in ihrer Situation hilft, bleibt nur handlungsfähig, wenn jeder, der dazu in der Lage ist, mithilft, das System zu tragen. Jeder, der keine Hilfe benötigt, sollte froh sein, keine Hilfe zu benötigen. Das ist wie eine Versicherung. Diese springt ein, wenn es ein großes Problem ist. Man versichert Risiken.
Was kann ICH beitragen um die Situation zu verbessern? Das ist die Frage, die sich JEDER von uns stellen muss!
Die Politik kann es enensowenig alleine richten wie die Schulen, die Elternhäuser oder das sonstige Umfeld. Das Problem ist viel komplexer! Das wird nur gemeinsam klappen.
Danke! Dieser Kommentar verdient viele, viele likes!
Mehr ist dazu nicht zu sagen. Vielen Dank!
Schließe mich @Mika und @potschemutschka an.
Vielen Dank.
“… und das ohne stundenlange Diskussionen. Hat man nicht gearbeitet, gab es Ärger.”
Definieren Sie bitte “Ärger”.
Eine Ohrfeige beendet eine “Diskussion” mitunter sehr schnell. Sachlich richtig.
《Definieren Sie bitte “Ärger”.》
Beispiele:
1.
Hausaufgaben waren nicht zu lesen: alles nochmal abschreiben, so dass man es lesen kann.
2.
Abspülen mit der Hand (Spülmaschine gab es noch nicht). Geschirr war nicht sauber: Nachbessern.
3.
Freies Spielen draußen, Zeit vergessen, zu spät heimgekommen: ernstes und längeren Gespräch mit Erklärung, dass Eltern sich Sorgen machen und dass man Abmachungen einhalten muss.
4.
Beim Essen zu viel auf den Teller geladen. Danach ernstes Gespräch, dass man umsichtig mit Lebensmitteln umgeht und diese nicht verschwendet. Erklärung, dass andere Menschen nichts zu Essen haben. Bei Wiederholungen gibt es halt eine Weile das Lieblingsessen nicht mehr!
Man kann ein versprochenen Eisessen streichen, Pizzaessen, in den Vergnügungspark gehen usw.
Da gubt es viele Möglichkeiten.
Kinder gehen lieber spielen als sich solchen Gesprächen zu stellen. Und solche Sanktionen mögen sie auch nicht.
《Eine Ohrfeige beendet eine “Diskussion” mitunter sehr schnell. Sachlich richtig.》
… Sie haben ja anscheinend schlimme Kindheitserfahrungen!
… oder was wollen Sie mir genau sagen mit dieser Aussage?
Gewalt ist NIE eine Alternative.
Arme Kinder, die das anders erfahren!
Solche Art von “Ärger” empfinden heute viele wohl als genauso schlimm, wie Ohrfeigen. Regeln und Konsequenzen für Nichtbefolgen der Regeln oder unerledigte Aufgaben, sind böse und traumatisieren die armen Kinder. Die Folgen dieser soften Erziehung, naja … 🙂
“Schönes” Beispiel: einer meiner ESE-Schüler musste von der Mutter aus der Schule abgeholt werden, da er massiv den Unterricht gestört hatte. Als die Mutter in der Schule war, berichtete ich ihr im Beisein des Delinquenten, was vorgefallen war. Er war ziemlich kleinlaut und gab sein Verhalten zu. Die Mutter sagte ihm, dass er 3 Tage Hausarrest bekäme. Ihm kamen fast die Tränen. Am nächsten Tag fragte ich ihn, was er gestern nach der Schule gemacht hätte. Antwort: “Ich war mit meinen Kumpels draußen.” – Alles klar!?
“… Sie haben ja anscheinend schlimme Kindheitserfahrungen!
… oder was wollen Sie mir genau sagen mit dieser Aussage?”
Ganze Generationen haben ganz schlimme Kindheitserfahrungen.
Nicht wenige wollen diese unter dem Deckmantel der ” guten alten Zeit” wieder aufleben lassen.
“Man kann ein versprochenen Eisessen streichen, Pizzaessen, in den Vergnügungspark gehen usw.”
Hat man denn vorher kommuniziert, dass das an Bedingungen geknüpft ist?
“Danach ernstes Gespräch, dass man umsichtig mit Lebensmitteln umgeht und diese nicht verschwendet.”
Gilt das auch für Sie oder nur für Kinder?
Ich darf meiner Hoffnung Ausdruck verleihen, dass Sie nichts mit Kindern zu tun haben. Das Fach schwarze Pädagogik haben Sie jedenfalls verinnerlicht.
Es ist unverschämt, was Sie hier von sich geben.
Und nein, es sind keine Generationen (alle Individuen einer Altersgruppe), die schlimme Kindheitserfahrungen gemacht haben. Auch das ist eine falsche Annahme.
Und ich darf meiner Hoffnung Ausdruck verleihen, dass Sie keine Kinder in die Welt gesetzt haben oder werden. Denn genau dieses ständige Relativieren und Nörgeln ist das Problem.
Viele hier sehen die Dinge wie Ça me fatigue , hoffe ich zumindest…
Und viele sind im Bildungsbereich tätig.
Es geht nicht um die “guten alten Zeiten” es geht darum, zukünftige Generationen für die Welt von heute und morgen fit zu machen. Das geht aber nur gemeinsam. Wir leben in einer sozialen Leistungsgesellschaft. Wer dies versteht, wird verstehen in welchem Spannungsfeld sich die Beteiligten befinden. Dafür benötigt man aber Begriffe wie Empathie, Frustrationstoleranz, intrinsische Motivation, Respekt,…um nur ein paar Begriffe zu nennen. Bei vielen Kindern und Eltern sind diese Fähigkeiten nur rudimentär vorhanden…und das macht unseren Berufsständen und der Gesellschaft zu schaffen. An Ihrem Beitrag ist dies exemplarisch deutlich zu erkennen. Da platz mir echt der Kragen.
“Viele hier sehen die Dinge wie(…)”
“hier” ist auch sehr speziell. In andern Foren wären solche Entgleisungen die absolute Mindermeinung.
An Ihrem Stammtisch?
Uiii….. Dann habe ich, glaube ich, auch schon mal schwarze Pädagogik betrieben: Als mein Sohn sein Essen nicht aufgegessen hat und ich ihn dann darauf hingewiesen habe, dass er dann auch für seinen Nachtisch anscheinend zu satt ist.
Bekannte von uns haben das in der Vergangenheit anders gehandhabt. Könnte man gewissermaßen unter weißer Pädagogik verbuchen. Ein Restaurantbesuch mit ihnen lief immer nach dem gleichen Schema ab. Deren Tochter (plus minus 12 Jahre) benötigte erstmal eine halbe bis dreiviertel Stunde für ihre Essensauswahl. Dabei redeten die Eltern mit Engelszungen auf sie ein um möglichst ein schmackhaftes Gericht zu finden, dass auch auf der Karte existiert. Sobald dann mal alles entschieden und endlich auf dem Tisch stand, wurde nochmals auf nachdrücklichen Wunsch der Tochter umsortiert. Mehrmals. Am Ende musste dann die Mutter ihr gutes Essen im Austausch mit dem Kindermenü hergeben, um es dann später wieder halbangefressen zusammen mit ein paar kalten in Ketchup eingeweichten Pommes wieder zurückzubekommen. Beim Nachtisch nochmals das gleiche Spiel. Andere Dinge wurden ähnlich gehandhabt. Kegeln zum Bsp. nur mit Bande auch wenn alle Gleichaltrigen ohne spielten. Und dazu tobender Applaus von den Eltern, wenn eine Kugel oder sogar mehr , oh welch Wunder, getroffen wurden. Nach dem Prinzip, das Töchterchen hat immer recht, weiß alles besser, kann alles hervorragend und darf frei wählen. Heute ist sie nur gegrenzt schulfähig. Hat ihren Besuch auf dem Gymnasium abgebrochen, weil sie keine sozialen Kompetenzen entwickelt hat. Mitschüler sind da nämlich nicht so einsichtig wie Eltern. Auch unsere Kinder hatten irgendwann mal keinen Bock mehr auf sie. Aus der sozialen Isolation heraus hat sich dann eine Depression entwickelt und schließlich dazu geführt, dass sie nicht mehr zu Hause sondern in einem Wohnheim für depressive Jugendliche zurecht kam. Alles sehr traurig, weil uns die Eltern sehr am Herzen liegen und wir mitbekommen, wie sehr sie, die alles zum Wohle ihres Kindes richtig machen wollten, jetzt sogar räumlich getrennt von ihr leben müssen.
“Als mein Sohn sein Essen nicht aufgegessen hat und ich ihn dann darauf hingewiesen habe, dass er dann auch für seinen Nachtisch anscheinend zu satt ist.”
Was ist Ihnen denn passiert, als Sie das letzte Mal nicht Ihr Essen aufgegessen haben?
Ich lade Sie gerne einmal zum Essen ein. Ich bestimme, was es gibt, ich bestimme die Menge auf Ihrem Teller und Gnade Ihnen Gott, Sie essen nicht auf.
mm ging es doch um das nicht Verabreichen eines Nachtisch.
Wenn das Kind satt ist, ist es satt. Da bedarf es keines Nachtisch, kann es eh nicht essen.
Sie konstruieren ein weiteres Szenario, dass gar nicht angesprochen wurde.
“Da bedarf es keines Nachtisch,(…)
Es gibt ganz grundsäztlich keine Notwendigkeit eines Nachtisches.
Ich versuche nochmal, Ihnen zu antworten, auch wenn ich Ihre Antworten als überaus provozierend empfinde.
Ich habe die Hoffnung, dass wir alle aneinander vorbeireden. Es findet ein ” zwischen den Zeilen Lesen” und etwas Hineininterpretieren statt. Das ist bei geschriebenen Aussagen leider oft der Fall.
Sie möchten mm einladen bei Ihnen zu essen, Sie bestimmen die Menge und mm muss aufessen.
Wird nicht aufgegessen, dann ” gnade ihm Gott” – was auch immer Sie damit meinen.
Habe ich das richtig verstanden?
Bei mm steht nicht dabei, wer die Menge von was bestimmt. Das kann man also verschieden auslegen. Als Konsequenz für das Nicht-Aufessen gibt es Nachtischentzug. Die “Bestrafung” passt zum Thema und ist auch nicht traumatisierend. Das Kind wird erzogen.
In meinem Text habe ich das auch nicht näher ausgeführt. Aber bei uns nimmt und nahm sich schon immer jeder selbst die Menge auf den Teller, die man glaubt bewältigen zu können. Ein Nachschlag ist jederzeit möglich. Wer den Vorrat leerräumen möchte, fragt in die Runde, ob noch jemand etwas möchte und teilt gegebenenfalls.
Die Eltern achten jedoch jederzeit darauf, dass die Ernährung ausgewogen und gesund bleibt und dass die Mengen der jeweiligen Nagrungsmittel im Rahmen bleiben. Das bedeutet zum Beispiel, dass man sich nicht nur Schnitzel oder Pommes nimmt, sondern auch Gemüse oder Salat / Obst …. oder dass man auch den Gemüseeintopf isst und nicht nur den Nachtisch.
Eine vollständige Beschreibung aller möglichen Fälle würde den Rahmen hier sprengen. Ich bin also darauf angewiesen, dass alle, die hier mitlesen, nicht abstruse Beispiele dazuerfinden und mir dann unterjubeln: z.B. Pommes und Schnitzel sind nicht gesund … bei uns gibt es jeden Tag was anderes und ungesunde Nahrungsmittel wie Fleisch oder frittierte Nahrungsmittel sind die absolute Ausnahme. Solche Beispiele wähle ich aber, weil hoffentlich jedem klar ist, dass das eine eben ungesund ist und das andere gesund (Gemüse, Obst) und die Eltern auf Ausgewogenheit achten sollten. Das nennt sich Erziehung.
Auf Klassenfahrten kann man genau beobachten, wer das gelernt hat. Manche stürmen mit breit ausgefahrenen Ellenbogen zum Buffet und nehmen sich einen Berg Schnitzel und sonst nichts. Danach reichen die Schnitzel aber nicht mehr für alle, die das bestellt haben. (Dieses Beispiel habe ich mir nicht ausgedacht, sondern erlebt mit Kindern im Alter von 12 oder 13! Das war für viele andere Kinder eine sehr frustrierende Erfahrung, bei der Tränen geflossen sind. Einsicht gab es leider kaum bei den Verursachern.)
Wie machen sie das mit Ihren Kindern, falls Sie welche haben? (Ehrliche Frage- keine Provokation! Vielleicht kennen sie ja Methoden, die mir unbekannt sind?)
“Manche stürmen mit breit ausgefahrenen Ellenbogen zum Buffet und nehmen sich einen Berg Schnitzel und sonst nichts. Danach reichen die Schnitzel aber nicht mehr für alle, die das bestellt haben.”
Klingt so als hätte jemand die Regeln und Notwendigkeiten nicht definiert und erklärt.
Wer war denn dafür auf Ihrer Klassenfahrt verantwortlich?
“Wie machen sie das mit Ihren Kindern, falls Sie welche haben? ”
Bei meinen beruflichen und privaten Kindern definiere ich die Regeln.
Wenn Ihre Schnitzelanekdote wahr ist, hinterlässt es mich einigermaßen sprachlos, dass ein “Pädagoge” dort nicht mindestens eingreift, wenn schon versäumt wurde, die Dinge im Vorhinein zu klären.
Auch auf die Gefahr hin, dass Sie mir das übel nehmen.
In jeder Kita, in jeder Schulmensa funktioniert so etwas.
“Dann habe ich, glaube ich, auch schon mal schwarze Pädagogik betrieben: Als mein Sohn sein Essen nicht aufgegessen hat und ich ihn dann darauf hingewiesen habe, dass er dann auch für seinen Nachtisch anscheinend zu satt ist.”
Ja, haben Sie dann wohl.
Was hat das Erziehungsversagen ihrer “Bekannten” mit meinen Aussagen zu tun?
Alles im Leben ist IMMER an Bedingungen geknüpft – statt daran antiautoritär herumzunörglen und Kindern das auch noch als Anspruchshaltung indirekt zu vermitteln (worauf hin diese als Erwachsener dann eventuell viel schlimmeres erleiden als ‘nen lächerlichen Nachtisch nicht zu bekommen)…empfiehlt es sich eher, Kinder früh zu stärken, damit diese Bedingungen schlicht “null Problemo” sind.
Sogar der Gang auf die Toilette hängt daran, die Stadtwerke mit hartem cash zu bezahlen – sonst stinkt es danach gewaltig.
Ist das so?
Pädagogenantwort; Du hälst dich an die Regeln UND du bekommst deinen Nachtisch.
Pädagogenantwort Nr.2:
Regeln (Bedingungen) nicht zu definieren, ist bereits ein Zeichen von unglaublicher Inkompetenz.
In der Praxis ist es vielfach so, dass das aus Hilflosigkeit geborene Notausgänge sind:
“Du verhälst dich nicht so, wie ich es gerne hätte, also nehme ich dir (willkürlich) irgendetwas weg, füge dir Schmerzen zu, damit du dich das nächste Mal (Spoiler: klappt meistens nicht) dann doch endlich so berhälst, wie ich es gerne hätte.
Ich gehe nach Ihrer Einlassung davon aus, dass das Ihr Traum Vorgesetzter ist?
Der Nachtisch wurde nicht “weggenommen” sondern nicht verabreicht, da das Kind satt war.
(Übrigens vorbildlich, da keine Lebensmittel verschwendet wurden)
Fun Fact:
Sie wissen nicht, was schwarze Pädagogik bedeutet – q.e.d.
Das dachte ich auch….Eselsecke und so….
“Das Fach schwarze Pädagogik haben Sie jedenfalls” nicht verstanden.
Von einer Ohrfeige kann wohl keine Rede sein,
eher schon, dass die Eltern intensiv nachfragen
und dass das Kind sich selbst sehr unwohl
mit den nicht erbrachten Leistungen fühlt.
So ist es. Fast alle Frauen, die ich in meiner Kindheit kannte, haben “nebenher” noch andere Aufgaben bewältigt. Ganz selbstverständlich.
Mir fällt fast keine Frau aus dem Bekannten- und Verwandtenkreis von damals ein, die tatsächlich” nur” daheim war. Und das, obwohl der Haushalt in den Fünfzigern und anfangs der Sechziger umständlicher zu führen war als heute.
Sehr viele Frauen waren in Handwerksbetriebe mit eingebunden, meine Tanten arbeiteten , obwohl sie mehrere Kinder hatten , in der Raumausstattung mit, das hieß Vorhänge nähen und bügeln, oft noch spät abends, im Laden Kunden betreuen usw. Notfalls wurde das Kleinkind samt Laufstall in die Werkstatt gestellt und der Opa , der eigentlich auch noch mitarbeitete, ging dann mit ihm spazieren, wenn es nicht mehr zufrieden war. So war die Mutter in der Lage, für die ganze Belegschaft das Mittagessen zu kochen. Kein Einzelfall.
Meine Eltern arbeiteten in den Fünfzigern als Heimleiter. Grund war die Wohnungsnot in der Großstadt. Mein Vater war Sozialarbeiter, und als Heimleiter erhielt man eine Dienstwohnung. Dafür musste meine Mutter fast rund um die Uhr mitarbeiten und uns Kinder komplett fremdbetreuen lassen. Die Vorschriften waren streng. Es gab nur 2 freie Tage im Monat ( Sonntage). Auch an diesen beiden Tagen haben meine Eltern sich noch um Vollwaisen gekümmert, die nicht nach Hause fahren konnten .Meine Eltern hatten Präsenzpflicht bei den Mahlzeiten der Lehrlinge, wir Kinder durften aber nicht dabei sein. Meine Mutter musste trotz ihrer eigenen Sozialarbeiterausbildung täglich stundenlang Putz-, Wasch- und Bügelarbeit leisten, durfte aber nie eines von uns Kindern dabei haben. Vereinbarkeit von Kinderbetreuung und Arbeit Fehlanzeige, obwohl es durchaus praktizierbar gewesen wäre.
Meine Schwägerin wurde als Kleinkind in den Fünfzigern in Frankreich von ihren Eltern jede Woche montags auf einen Bauernhof auf der Hochebene gebracht und freitags wieder abgeholt, weil die Mutter arbeiten wollte ( musste auch ihren Mann um Erlaubnis fragen), und damit das Kind mehr Sonnenlicht abbekommen sollte.
Soviel zu dem gemütlichen Leben der Hausfrauen in den Nachkriegsjahren und zu der glorreichen Fremdbetreuung.
“Wie es ihnen geht, interessiert die Mehrheit der Leute gar nicht mehr.”
Doch, das interessiert schon lange Kitapersonal, Lehrkräfte, Sozialarbeiter – aber auf die hat nie jemand hören wollen.
Wir haben lange gewarnt; es hätte mehr als genug Zeit gegeben gegenzusteuern!
Als viele mit mir nach dem Referendariat keine Aussicht auf eine Lehrerrstelle hatten, war uns absolut klar, dass das in wenigen JAhren bedeuten würde, dass Lehrer etc. an allen Ecken und Enden fehlen werden.
Als wir wahrnahmen und auch kommunizierten, dass Kinder sich verändern und Schule nicht bleiben kann wie sie immer war, verstricht trotzdem Jahrzehnt um Jahrzehnt, in dem man hätte handeln können.
Statt eine Untersuchung und Erhebung nach der anderen, deren Resultat niemand wissen will (könnte ja Geld kosten), lieber mal auf die Praktiker hören, sie wenigstens fragen – und das gesparte Geld dann ins Konkrete gesteckt – würde mehr bringen als alle Datensammlungen und Theorien, die in Schublanden verschwinden (sollen – weil sie sonst Kosten bringen könnten)…
Es reicht auch nicht, für genug Aufbewahrung zu sorgen.
ES muss Qualität rein. Egal ob im Elternhaus oder in einer Einrichtung.
Nur da zu sein bringt gar nichts. Wir müssen Werte vermitteln und Chancen geben.
Vor allem müssen wir den Kindern wieder vermitteln, was das Wort “Chance” bedeutet, dass das nicht eine Freikarte ist, sondern eine Gelegenheit, mit eigener Anstrengung – ja, auch wenn das manchmal nicht so viel Spaß macht wie Tiktok – ein Ziel zu erreichen.
Ich sehe fast nur noch Kinder, die meinen, mit “Zeit absitzen” Arzt werden zu können.
Die realisieren gar nichts mehr.
Das macht mir mindestens so viel Angst wie die im Artikel beschriebenen Aussichten.
„Alle müssen einen Beitrag leisten, um die Bedingungen für die junge Generation zu verbessern. Sonst wird es gefährlich für uns alle.“
Richtig!
Aber das heißt nicht, dass Lehrer ihren Job vollkommen entgrenzt ausüben bis sie umfallen und der Rest auf Ehrenamt abgewälzt wird.
Das bringt nicht die Qualität, die wir brauchen, um zukünftig Ärzte, Pfleger, Lehrer, Sozialarbeiter, Ingenieure… zu haben.
“Alle müssen einen Beitrag leisten…” verstehe ich auch so, dass alle die Arbeit derjenigen, die sie tun, anerkennen und “machbar” gestalten müssen. Die Arbeitsbedingungen müssen stimmen, damit Nachwuchs bereit ist mitzumachen – und auch Ehrenamtler angeleitet werden können, sich nicht ausgenutzt oder als Notstopfen oder Spardose missbraucht fühlen…
Herr gib mir Geduld, aber sofort!
In der ersten Generation nur in begrenztem Ausmaß, aber bei gelungener Integration mit Sicherheit in der zweiten und dritten Generation. Integration ist dabei aber nicht die alleinige Bringpflicht der Migranten. Und ja, es wird einen erheblichen Anteil der Zugewanderten geben, die sich nicht integrieren können bzw. integrieren lassen. Die gibt es aber bei den Einheimischen auch, wenn auch in geringerem Umfang.
Zitet „Wenn sich nur jeder zehnte Babyboomer ehrenamtlich im Bildungsbereich engagieren würde, wäre das ein riesiger Gewinn.“
Das würde ich liebend gern tun, nur leider möchte die Arbeitsagentur es nicht. Ich soll mir eine bezahlte Tätigkeit suchen. Ist aber schwierig, weil 14 Euro Mindestlohn kann niemand mal so eben aus der Portokasse zahlen, Bildungseinrichtungen schon gar nicht.
https://www.lifeteachus.org/lifeteacher
Wenn nur jeder hunderste Babyboomer mir 5 EUR schenkt…*seufz*, ich finde diese statistisch pseudounterfütterten Utopien nervig.
Vieles kann man dazu sagen. Das Ehrenamt der Boomer ist vermutlich nicht die Lösung.Zumal sie, wenn sie keine Erben sind, auch als Rentner oft zu krebsen haben. Auch durch die Einführung des Euros sind Rentenansprüche weniger wert geworden, die klammheimliche Einstellung der Rentenzahlungen bei Hartz IV tut sein übriges, ( damit war das ALG II ursprünglich mal beworben worden!) und viele Boomer haben ja auch selbst Kinder groß gezogen, die heute zwischen dreißig und vierzig Jahren alt und Stützen der Gesellschaft sind.
Nicht das Ehrenamt, sondern die Staatsausgaben müssen anders gewichtet werden.
In einem wirklich kinderfreundlichen Land würden Mütter ein Gehalt für die Erziehung beziehen , und eine Familie ab drei Kindern praktisch keine Steuern mehr bezahlen ( so ist es in Frankreich), es gäbe wieder günstige Baudarlehen ( tatsächlich gibt es eine Studie, die einen Zusammenhang zwischen Wohnungsnot und Kindern herstellt), und nicht viele Vergünstigungen wie Medikamentenzuzahlungsbedingungen würden aufhören, sobald das Kind 12 Jahre alt wird ( als ob es mit 13 weniger bräuchte!)
Und Schulen würden mit allem ausgestattet, was erstmal nötig ist.
https://jugendhilfeportal.de/artikel/studie-verfuegbarer-wohnraum-beeinflusst-kinderzahlen. Hier ist die Studie dazu.
Tja, ist irgendwie alles wie bestellt. Die Gesellschaft divergiert immer mehr in Privilegierte und Nichtprivilegierte. Sie es Wohnraum, medizinische Versorgung, Altersversorgung, Abgaben, Bildung, …
Wow, Danke!!
Endlich einer, der es mal ausspricht und auf den Punkt bringt!
Jetzt rächt sich, dass Care-Arbeit lange als “Gedöns” galt….
Volle Zustimmung. Galt ja nie als Arbeit. “Arbeiten Sie?” “Nö, ich bin nur Mutter, Hausfrau und pfleg nebenbei die Uri.”
„Unsere Analysen zeigen, dass es Müttern und Vätern unter den aktuellen Bedingungen in zu vielen Fällen nicht mehr möglich ist, zu kompensieren, was das Bildungssystem nicht leistet.“
So herum kann man es auch sehen.
“Es wird jetzt sichtbar, was die Frauen in den Familien im Privaten und im Stillen geleistet haben, in der Kinderbetreuung und in der Pflege von Angehörigen, unbezahlt. Wir stolpern als Gesellschaft in ein riesiges Pflegeproblem hinein, und gleichzeitig erkennen wir: Unseren Kindern geht es nicht gut.“
-> volle Zustimmung
“El-Mafaalani: „Wenn Kinder allerdings immer jünger in die Institutionen kommen und dort viele Stunden am Tag bleiben, muss dieses Mehr an Zeit bedeuten, dass es nicht nur um Betreuung geht. Die Einrichtungen müssen dann Aufgaben übernehmen, die früher bei den Familien lagen. Doch wenn ich mit Erzieherinnen und Lehrkräften spreche, höre ich regelmäßig, dass sie sich nicht dafür zuständig fühlen. Das passt nicht zusammen.“
-> Sehr geehrter H. Mafaalani, dazu müsste der Lehrberuf an sich umgekrempelt werden; Erziehungsaufgaben, Kind fördern, Kind trösten, Sorge und Pflege wären Aufgabe eines Lehrers für ? 25 Schüler ?
Das dies nicht möglich ist, dürfte auch Ihnen klar sein.
Mich interessiert nun Ihr neues Berufsbild. Wie sieht es aus ? Wie wird es finanziert ? Wie organisieren Sie die Schulbehörden ?
Bitte verstehen Sie dies nicht als Angriff, auch ich bin der Meinung, dass vorgestern etwas passieren müsste.
El Mafaalani: “Wenn Kinder allerdings immer jünger in die Einrichtung kommen, muss dieses Mehr an Zeit bedeuten, dass es nicht nur um Betreuung geht.”
Das ist genau das, was Kitafachkräfte rauf und runter immer wieder predigen: “Wir wollen keine Aufbewahrungsstätten sein.
Wir wollen die Kinder nicht nur betreuen, wir wollen sie optimal fördern und gut auf das weitere Leben und auf die Schule vorbereiten. ES FEHLT UNS AM PÄDAGOGISCHEN FACHPERSONAL!!!!!!!”
El Mafaalani: “Die Einrichtungen müssen dann Aufgaben übernehmen, die früher bei den Familien lagen.”
Richtig. Was war früher Aufgabe der Familien?
1. Kindern Liebe, Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln, damit sie stark und mit Selbsvertrauen ins Leben und hinaus in die Welt starten können.
2. Kindern ein gesundes Maß an Freiraum zuzugestehen, in dem sie sich frei entfalten können, sie aber auch zu Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft zu erziehen, ihnen Regeln und Grenzen zu vermitteln, um sie zum sozialen Miteinander in der Gesellschaft zu befähigen.
3.Kinder an ganz normalen Alltagstätigkeiten teilhaben zu lassen, damit sie lernen mit zunehmendem Alter mehr und mehr selbständig im Alltag zurechtzukommen.
4.Mit Kindern gemeinsam Spiele spielen, malen, basteln, ihnen vorlesen etc. damit sie die nötigen Basisfertigkeiten besitzen, um in der Schule zurechtzukommen.
Das wärs jetzt mal so im Groben.
El Mafaalani: “Doch wenn ich mit Erzieherinnen und Lehrkräften spreche, höre ich regelmäßig, dass sie sich dafür nicht zuständig fühlen.”
Ich weiß ja nicht, mit welchen Erzieherinnen Herr El Mafaalani gesprochen hat, aber aus meiner persönlichen Erfahrung heraus kann ich das so nicht bestätigen.
Mal abgesehen vom ersten Punkt, wo ich von Liebe, Sicherheit und Geborgenheit spreche, damit Kinder gewissermaßen mit einem stabilen Urvertrauen ausgestattet sind, würde ich schon sagen, dass wir in den Kitas versuchen allen anderen Punkten irgendwie gerecht zu werden.
Hinzu kommt dann noch dass wir Kinder mit Migrationshintergrund in ihrer sprachlichen Entwicklung besonders fördern und unterstützen müssen, da das die Familien ja nicht können.
Außerdem gehört es zu unseren Aufgaben, Kinder besonders zu fördern und zu unterstützen, die von Entwicklungsverzögerungen, Defiziten im Sozialverhalten und anderen Beeinträchtigungen betroffen sind.
All das dokumentieren wir für jedes einzelne Kind ausführlichen in Entwicklungsbögen, führen mit allen Eltern zweimal im Jahr Gespräche über den Stand jedes einzelnen Kindes, leiten bei Bedarf die Hinzuziehung externer Dienste wie Frühförderung, Erziehungsberatung, Logopädie etc. ein und sorgen gemeinsam mit den Grundschullehrkräften dafür, dass der Übergang vom Kindergarten zur Schule so reibungslos wie möglich verläuft, indem wir mit den Kindern vorab mehrmals im Jahr die Schule besuchen uns mit den Lehrern austauschen und gemeinsam Elternabende veranstalten.
Wir veranstalten Feste und Feiern im Kindergarten, wo wir mit den Kindern unter großem Aufwand zu den unterschiedlichsten Anlässen, wie Erntedank, St. Martin, Weihnachten, Sommerfest etc. regelmäßig kleine Geschichten, Lieder, Spiele und Tänze einüben, um sie dann den Eltern zu präsentieren. Wir erstellen Texte, suchen passende Lieder aus, gestalten mit den Kindern gemeinsam die Kostüme, Kulissen und Requisiten usw.
Wir basteln jedes Jahr Laternen, Weihnachtsgeschenke, Osternester und veranstalten alljährlich ein buntes Faschingstreiben.
Lieber Herr Mafaalani, jetzt hätte ich eine Frage: “Wofür sollen wir uns unter den gegebenen Bedingungen des permanenten Personalmangels denn noch so alles zuständig fühlen?
Ich verrate ihnen noch etwas:
Da ich in meiner Arbeit vor allem immer ganz besonders die Punkte zwei bis vier in meiner obigen Aufstellung als meine Hauptaufgabe betrachtet habe, sowie die danach aufgeführten Aspekte bezüglich Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund und Kindern mit besondeten Auffälligkeiten oder Entwicklungsverzögerungen und mich damit ziemlich ausgelastet fühlte, war ich stets geneigt eher “zweitrangigen Schnickschnack” zu vernachlässigen oder da eher mal zu bremsen. Viel lieber hätte ich mehr meiner Zeit auf die wirklich relevanten Basics, s.o. verwendet.
War immer etwas schwierig. Mir persönlich wurden Druck und Anspruch unter den derzeitigen Arbeitsbedingungen irgendwann zu gross. Als irgendwann bei mir einfach gar nichts mehr ging, habe ich nach 32 Jahren im Beruf hingeschmissen.
Ich würde inzwischen ganz gerne wieder im Kindergarten arbeiten, muss mir aber überlegen, auf welcher Basis.
Für mich ist folgendes Szenario denkbar: Ich stelle meine Arbeitskraft zur Verfügung, indem ich AUSSCHLIEßLICH für das “Alltagsgeschäft” am Kind tätig bin.
Wenn ich da bin kann die zuständige Erzieherin sich Aufgaben wie Dokumentation, Vorbeteitung oder Elterngesprächen widmen. Ich unterstütze in dieser Zeit die Kollegin in der Gruppe. Ich spiele mit den Kindern, lese vor, mach bei Bedarf auch kleine Angebote wie Spielekreis, Bilderbuchbetrachtung, Bewegungsangebot, Kreativangebot, auch spezielle Angebote für die Vorschulkinder kann ich mir vorstellen.
Ansonsten bin ich raus.
Mehr schaff ich nicht mehr. Mehr will ich auch nicht mehr. Selbstverständlich nehme ich dafür in Kauf, nur als pädagogische Hilfskraft angestellt und bezahlt zu werden, das ist ja völlig klar.
Das ist mein Angebot. Das kann ich noch leisten. Wenn ich jemanden finde, der dieses Angebot gerne in Anspruch nehmen würde, freue ich mich. Wenn nicht, muss ich mich nach anderen Optionen umsehen.
“Wenn ich da bin kann die zuständige Erzieherin sich Aufgaben wie Dokumentation, Vorbeteitung oder Elterngesprächen widmen. Ich unterstütze in dieser Zeit die Kollegin in der Gruppe. Ich spiele mit den Kindern, lese vor, mach bei Bedarf auch kleine Angebote wie Spielekreis, Bilderbuchbetrachtung, Bewegungsangebot, Kreativangebot, auch spezielle Angebote für die Vorschulkinder kann ich mir vorstellen.
Ansonsten bin ich raus.” .
Liebe Marion, für das, wa Sie an Erfahrung und Unterstützung zu geben haben, sollten Sie selbstverständlich nicht bereit sein, sich nur als Hilfskraft einstellen zu lassen. Es wird höchste Zeit, dass Kindergartenleitungen und Träger sich darauf einigen, Fachkräften ein angemessenes Honorar zu zahlen, wenn sie anbieten, stundenweise in Kitas vorzulesen, Kurse anzubieten oder im Außengelände Aufsicht zu übernehmen, damit mehr Kinder außerhalb des offiziellen Freispiels der Gruppe draußen unter fachkundiger Aufsicht spielen können. Handwerker werden als Freiberufler besser bezahlt im Angestelltenverhältnis. Warum ist das bei uns eher andersherum und es wird schon als “gut” angesehen, wenn Vertretungseinsätze gemäß dem TVöDSuE bezahlt werden?
Und noch eine Frage: Inwieweit sind Sie vom Ausmaß der Dokumentionspflichten und der Umsetzung im Kindergartenalltag überzeugt?
Wenig bis gar nicht. 😉
Dem kann ich mich nur anschließen. Früher haben zahlreiche ErzieherInnen gern und ohne schlechtes Gewissen mit Hilfe von Schablonen die Kinder zum Basteln angeleitet. Die Feinmotorik war trotz erheblich kürzerer Zeit in der Kita bei den Kindern auf gar keinen Fall in Durchschnitt schlechter entwickelt als heute.
Und trotz Fachkräftemangels dokumentieren zahlreiche Erzieherinnen mit oder ohne Überzeugung nach von anderen als ihnen selbst entwickelten Text-Schablonen.
Ein entscheidender Unterschied: Zertifizierungen und Rezertifizierungen kosten Geld und sorgen für neue bürokratische Pflichten.
Aber wenn man es nicht dokumentiert hat, dann kann es doch nicht gut sein.//
Man fragt sich wirklich immer wieder, wozu das alles wirklich gut sein soll, wenn doch am Ende nachweislich etwas Schlechteres herauskommt.
Inzwischen müssten doch selbst die verbohrtesten Befürworter*innen der Dokumentationspflicht in diesem Bereich kapiert haben, dass es sogar kontraproduktiv ist.
Auszug aus dem Buch “Liebe Sophie! Brief an meine Tochter” von Henning Sußebach:
“Und wir beobachten Euch von Eurer Geburt an, auch wenn Ihr es nicht merkt. Glaub bloß nicht, ein Kind in Deutschland spielt nur, wenn es spielt! In unserem Bundesland gibt es schon für Vorschulkinder einen ‘Beobachtungsbogen zur Erstellung eines Entwicklungsprofils zum Übergang von der Kindertageseinrichtung in die Grundschule’. Ein langer Titel für einen dicken Katalog, in dem Erzieherinnen und Erzieher ihre Eindrücke eintragen.
‘Das Kind arbeitet auf ein Ziel hin’, ‘Das Kind weiß, wie man sich Infos, Wissen verschafft’,
‘Das Kind startet neue Versuche, wenn eine Aufgabe misslingt’.
In Hamburg gibt es den ‘Mini-KEKS-4’, einen ‘Fragebogen zur Einschätzung von 4-jährigen Kindern’, in dem in 64 Teilbereichen die ‘Kompetenzen des Kindes’ abgefragt werden – an erster Stelle und besonders ausführlich ‘Selbstkonzept und Motivation’, also Leistungsbereitschaft: ‘Das Kind ist beharrlich und ausdauernd’, ‘Das Kind zeigt Eigeninitiative’, ‘Das Kind ist motiviert etwas zu schaffen oder zu leisten’ und so weiter. Erst später – und deutlich knapper – geht es um das eigene Körpergefühl, um Musik und Kreativität.
Klar kann man denken: Solche Bewertungsbögen sind gut. Sie machen auf frühe Fehler aufmerksam und spornen die Erzieher an, den Kindern dann zu helfen.
Aber wenn ein Kind im Kindergarten nie ein Bild zu Ende malt oder beim Basteln immer Wutanfälle kriegt oder sich dauernd mit den anderen streitet, dann merken die Erzieher das doch sowieso, oder? Das haben die doch gelernt.”
Das Buch ist von 2013. Es hat m.E. jedoch nichts an Aktualität eingebüßt.
Herr Sußebach schreibt, wie er selbst betont, aus der Sicht eines relativ gutsituierten Mittelschichtsfamilienvaters dessen Tochter ein Gymnasium besucht hat.
Aber es wirft dennoch sehr anschaulich einen Blick auf unsere modernes Bild vom Kind und von Kindheit, auf unsere Prioritätensetzung hinsichtlich Erziehung und Bildung, die irgendwie als völlig selbstverständlich hingenommen und kaum noch hinterfragt werden.
Ich bin auf dieses Buch vor etwa zehn Jahren aufmerksam gemacht worden, habe es gelesen und zum ersten mal das Gefühl gehabt: Hier faßt jemand all meine Gedanken, meine Zweifel, meine Überzeugungen, die mich so oft in meinem Beruf umgetrieben haben, in einer Weise zusammen, als hätte er mir direkt in den Kopf geschaut.
Was Sie beschreiben, scheint gar nicht so recht erfolgreich gewesen zu sein, denn gerade heute wird geklagt, dass die Kinder bei Schulbeginn dies und das nicht können, obwohl sie in der Kita waren.
Kinder gehen zur Grundschule und können trotzdem nicht richtig lesen, schreiben und rechnen.
Scheint also am Mangel an Fachpersonal zu liegen und nicht daran, dass Kinder zur Schule gehen. Ist übertragbar auf Kitas.
Ja, Herr Alter Hase. Das klappt inzwischen alles nicht mehr so ganz optimal.
Diese Klagen hatten wir in Zeiten, als Kinder frühestens mit drei Jahren und dann sehr häufig auch nur vormittags, einen Kindergarten besuchten, noch nicht in diesem Ausmaß.
Und da waren durchgehend eine Erzieherin plus eine Kinderpflegerin für 25, manchmal auch 26, 27 oder gar 28 Kinder verantwortlich und wenn eine krank wurde, Urlaub hatte oder auf Fortbildung war, auch eine Kraft alleine.
Und schon damals, in den 90er und Anfang der 2000er Jahre, hatten wir bei uns in der Gemeinde ein Asylbewerberheim und dadurch immer auch Kinder ohne Deutschkenntnisse bei uns in den Einrichtungen.
Als die eingeschult wurden, sprachen sie alle nahezu akzentfrei deutsch. Wie konnte das funktionieren?
Ich weiß es nicht. Keine Ahnung.
Ich kann da nur meine persönlichen Eindrücke schildern und, wie immer, wenn ich das tue, wird’s dann ein wenig ausführlicher, weil das ein äußerst komplexes Thema ist, dass sich nicht in ein, zwei Sätzen abhandeln lässt.
Damals lief das so:
Im September kamen die “Neuen” in die Gruppe. Je nach dem, wieviele Kinder in dem Jahr in die Grundschule wechselten, konnten das mal mehr, mal weniger Neuzugänge sein. Je mehr es waren, desto anstrengender gestaltete sich in der Regel die Eingewöhnungszeit.
Aber so nach vier bis sechs Wochen hatte man das Gröbste hinter sich. Die Tagesroutine schliff sich langsam ein, die Kinder kannten den Ablauf immer besser, das tägliche Klein Klein gestaltete sich relativ reibungslos. Es gab immer die ein, zwei, manchmal auch drei “Quertreiber”, aber die hatte man nach einer Weile auch ganz gut im Griff, weil die anderen 22 bis 25 vormachten, wie’s geht.
Es gab Tage, da waren die Kinder ausgeglichen, betätigten sich selbständig, so dass wir uns relativ mühelos mit einzelnen Kindern beschäftigen konnten, die unserer Aufmerksamkeit stärker bedurften. Manchmal war es sogar möglich, dass eine Kraft sich nebenher Vorbereitungstätigkeiten widmete. IM GRUPPENRAUM! MIT ALL DEN KINDERN DRUMHERUM!
Es gab auch Tage, an denen es nicht so reibungslos lief. An denen es unruhiger, lauter, lebhafter, aggressiver zuging.
Dann brauchten die Kinder im Ganzen, als Gruppe, unsere ungeteilte Aufmerksamkeit, man konnte sich weniger mit dem Einzelnen befassen und “Nebenherarbeiten” gingen gar nicht. Am besten war es an solchen Tagen, so viel Zeit wie möglich im Garten zu verbringen.
Trotzdem – die täglichen Routinen, z.B. “wer sich fertig angezogen und seine Hausschuhe ordentlich ins Garderobenregal gestellt hat, setzt sich schon mal auf die Bank”, “wer sich ausgezogen und seine Sachen ordentlich am Garderobenplatz verstaut hat geht zum Hände waschen” usw. – die funktionierten. Da musste man sich nicht jeden Tag aufs Neue ‘nen Wolf labern. Die haben das einfach gemacht. Und wenn die Routine sich aus irgendeinem Grund mal ändern musste, dann hat man ihnen das vorher erklärt und dann lief auch das. Und wenn es einer nicht so ganz verstanden hatte und aus der Reihe tanzte, dann haben die anderen ihn darauf aufmerksam gemacht.
Das ist heute anders, Zumindest empfinde ich das so.
Eine Teil der Kinder beherrscht immer noch die täglichen Routinen. Ein großer Teil nicht mehr. D.h. jeden Tag aufs Neue erklären, verhandeln und durchsetzen von Selbstverständlichkeiten. Das zermürbt mit der Zeit unwahrscheinlich.
Hinzu kommt:
Nur noch wenige Kinder, die sich unabhängig von den Erwachsenen selbständig auch mal länger mit einer Sache beschäftigen wollen oder können. Du kommst als Erzieherin manchmal kaum noch hinterher mit dem befriedigen all der “Bedürftigkeit”.
Am Ende hatte ich oft das Gefühl: ” Ich werde ausgesaugt”.
Das Bedürfnis der Kinder nach Aufmerksamkeit und Zuwendung ist so groß. Sobald ich mich in irgendeiner Ecke mit ein paar Kindern beschäftige, bin ich umringt von anderen, die mitspielen wollen, die gaaaaanz dringend und gaaaaanz ausführlich etwas erzählen wollen, die jetzt und sofort gaaaanz dringend etwas brauchen, wo sie selbst nicht rankommen, die sooooo müde sind und gerne auf den Schoß wollen, oder, oder, oder…..
Natürlich ist das auch heute nicht jeden Tag gleich. Auch heute gibt es bessere und schlechtere Tage. Aber es hat sich spürbar etwas verschoben.
Meine Erklärung dafür ist folgende: Kinder verbringen heute wesentlich mehr Zeit des Tages in Betreuungseinrichtungen, und sie fangen wesentlich jünger damit an als früher.
Der Kindergarten ist in viel höherem Maße zu einer Art zweitem Zuhause geworden, als er das einmal war.
Vor allem bei denjenigen, die schon sehr früh eine Krippe besucht haben, obwohl sie vielleicht noch gar nicht in der Lage waren, diese frühe Trennung zu verkraften, äußert sich das in der oben beschriebenen, besonderen Bedürftigkeit.
Und auch die Kinder, die stabile Bindungen und dadurch ein gesundes Urvertrauen aufbauen konnten, sind ja deshalb keine bedürfnislosen Wesen, die man getrost vernachlässigen kann.
Auch deren Bedürfnisse verlagern sich, je mehr Zeit sie in der Kita verbringen, stärker auf das pädagogische Fachpersonal. Auch sie brauchen Aufmerksamkeit und Zuwendung während des Tages.
Da kann man nicht davon ausgehen, dass die das alles in die frühen Abendstunden verschieben, bis Mama und Papa wieder zur Verfügung stehen. Das sind kleine Kinder. Die brauchen Zuwendung über den ganzen Tag verteilt.
Wenn es nun mal gewünscht ist, dass Eltern sich verstärkt Vollzeit einer Erwerbsstätigkeit widmen, dann werden Kindertageseinrichtungen mehr und mehr zu so etwas wie einem “Familienersatz”.
Und wenn man dem gerecht werden soll, dann müssen die Einrichtungen mehr in Richtung “familienähnliche Strukturen” weiterentwickelt werden.
D.h. kleinere Gruppen, mehr gut ausgebildetes Fachpersonal.
So seh ich das.
Aber es taucht ein “Licht am Ende des Tunnels” auf:
Laut Spiegelbericht brechen
die Geburtenzahlen gerade derart ein, dass einigen Kitas schon sehr bald statt der Erzieher, die Kinder ausgehen dürften. Ob man das jetz als frohe Kunde betrachten will, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Die Überschrift in dem ZEIT-Interview lautet etwas anders als die oben:
“Der Staat kann nicht die Mütter ersetzen”
Aber hören wir nicht überall das Loblied auf die Kinderbetreuung durch Kitas, Ganztagsschulen usw.? Wer singt eigentlich dieses Loblied? Sind das nicht vorwiegend die Arbeitgeberverbände?
Angesichts der Verteilung von Haus- und Carearbeit in den Familien: wohl vor allem die Frauen.
“In Deutschland leisten Frauen einer Studie zufolge weiterhin deutlich mehr unbezahlte Arbeit als Männer. Im Schnitt verbringen Frauen demnach rund 44 Prozent mehr Zeit mit sogenannter Sorgearbeit. ‘Damit leisten Frauen am Tag durchschnittlich eine Stunde und siebzehn Minuten mehr unbezahlte Arbeit’, sagte die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, Ruth Brand. Vor zehn Jahren waren es noch 52 Prozent mehr unbezahlte Arbeit. Die Lücke werde kleiner, so Brand – ‘sie ist aber nach wie vor beträchtlich’.” Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/frauen-unbezahlte-arbeit-100.html
Wenn Männer ihren Teil nicht leisten – Frauen aber nicht deshalb studiert haben wollen, um dann mit akademischem Abschluss zu Hause zu bleiben -, bleibt in solchen Familien ja nur die Fremdbetreuung. Oder (auch gerne gewählte Option): Kinderlosigkeit.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Die Kürzung der Witwenrente, die Scheidungsquote und die niedrigen Renten im Alter für Frauen, auch wenn sie noch so vorbildlich künftige Steuerzahler großgezogen haben, singen dieses Lohnlied von alleine.
Klar ist: Die Emanzipation der Frauen mit viel Berufstätigkeit sowie der ganze Regenbogen mit queer usw. und immer mehr Single-Haushalten ist in einem Zielkonflikt mit dem gedeihlichen Aufwachsen der Kinder in Familien. Das sagt auch El-Mafaalani sinngemäß.
Aber er sagt nicht, wie man den Konflikt lösen könnte. Er postuliert auch nur mit müsste, hätte, sollte:
“El-Mafaalani: „Wenn Kinder allerdings immer jünger in die Institutionen kommen und dort viele Stunden am Tag bleiben, muss dieses Mehr an Zeit bedeuten, dass es nicht nur um Betreuung geht. Die Einrichtungen müssen dann Aufgaben übernehmen, die früher bei den Familien lagen. Doch wenn ich mit Erzieherinnen und Lehrkräften spreche, höre ich regelmäßig, dass sie sich nicht dafür zuständig fühlen. Das passt nicht zusammen.“ ”
Da passt vieles nicht zusammen, aber eine solche Feststellung ist nun keine Großtat eines Wissenschaftlers mit Bundesverdienstkreuz. Und was ist mit der Überschrift in der ZEIT “Der Staat kann nicht die Mütter ersetzen” ? Hat er es nicht versucht mit der Ganztagsschule? Und wie erfolgreich ist das nun? War da nicht mal ein großer Erfolg angekündigt?
Selbst wenn es mehr Kita-Personal gäbe: Es haben schon viele auf die Paradoxie hingewiesen, dass gebildete Frauen ihre Kinder in einer Kita von erheblich weniger gebildeten Leuten erziehen lassen, um selber höhere Einkommen zu erzielen. Derweil die am wenigsten gebildeten Leute ihr Kinder bei sich behalten, weil sie ohnehin nur schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben und ggfs. Bürgergeld bekommen. Die logische Folge mag jeder selbst überlegen.
Fassen Sie sich doch kürzer, bitte!
Eigentlich hätten Sie schreiben können, dass Sie die Emanzipation von Frauen nicht gutheißen, weil Sie meinen, dass ihre Kinder darunter leiden. Nicht viel anderes besagt Ihr Beitrag.
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/unterhalt-unterhaltsvorschuss-102.html
Auch nicht zu verachten, die Milliarden die von den “hedonistischen Daddies” nicht gezahlt, oder nennen wir es mal, umgangen, werden.
Müsste man dann nicht auch sagen, der Bildungsnotstand hat mit der Erwerbsquote der Männer bzw. Väter zu tun? Die waren immer schon diejenigen, die generell bwz. mehr gearbeitet haben und deutlich weniger Care-Arbeit geleistet haben (wenn überhaupt). Diese Aufgabe allein auf die Mütter abzuwälzen (und das im 21. Jh. immer noch!), finde ich total überholt und rückständig. Während die Erwerbstätigkeit der Mütter zunimmt, könnte die Care-Arbeit der Väter ja auch mal zunehmen (das tut sie, aber sehr langsam!).
Die Unis waren (sind?) bis heute voll mit Männern, die (ob aus ideologischer Überzeugung, purer Notwendigkeit oder eigener Präferenz sei dahingestellt) sehr gerne “care-Arbeit” übernehmen würden. Jedenfalls in den Päda, Soziologie- usw.-Fakultäten.
Nach Hause geht allerdings auch die sehr, seeeehhhhr aufgeklärte und enorm links-progressive Frau Studentin viel lieber mit dem durchtrainierten Ex-Bundi (voll unvegan!) oder dem angehenden Jurist aus gutem Hause (so kaputtita-lustisch!).
Insofern…joa, nech. 😀
Ich habe schon Frauen mit Hochschulabschluss in MINT-Fächern sagen hören, sie wollten lieber nicht so viel arbeiten, einen Büro-Arbeitstag von 10-12 Stunden mochten sie nicht und erzählten, dass das bei den männlichen Kollegen ganz anders sei. Irgendwie scheint es noch einen Rest biologisch bedingter Unterschiede zu geben (auch psychische). Gibt es eigentlich genau so viele weibliche wie männliche Workaholics? Oder was wäre in diesem Punkte erstrebenswert?
Also haben Frauen biologisch bedingt weniger Lust aufs Arbeiten? Bemerkenswerte These.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Vielleicht haben die sich so geäußert, weil sie zuhause alles (Kinder-Versirgung, Haushalt, Pflege Angehöriger etc.) erledigen müssen?
Meines Wissens gibt es mehr männliche Mörder.
Sollen wir Ihrer Meinung nach dagegen präventive Maßnahmen ergreifen? 😉
Von Medizinern hörte ich, dass der Ärztemangel auch damit zu tun hat, dass die viele Ärztinnen lieber nicht full-time arbeiten wollen, was im Krankenhaus aber so einfach nicht geht. “Lust auf Arbeit” vs. “Work-Life-Balance”. Auch die Redaktion wird davon schon gehört haben.
Auch die Redaktion macht hin und wieder Feierabend – und sieht entsprechend keinen Gegensatz zwischen “Lust auf Arbeit” und “Work-Life-Balance”. Herzliche Grüße Die Redaktion
Im Krankenhaus sind die Arbeitsbedingungen schlecht. Und auch hier: Wenn die Ärztinnen Mütter sind und den größten Teil der Care-Arbeit leisten, dann ist doch nachvollziehbar.
Ich finde Ihre Argumentation seltsam.
Nicht nur die Eltern mit dem Schwerpunkt auf den Müttern, sondern auch die Großeltern beachten. Wenn der Renteneintritt immer später wird, fällt diese “kostenlose” Hilfe/Unterstützung auch weg.
Man kann ein Kernproblem identifizieren: die niedrige Geburtenrate. Die hat mannigfaltige Ursachen, aber vieler dieser lassen sich unter den Stichworten “Hedonismus” und “Verantwortungslosigkeit” zusammenfassen. Selbst gewählte Kinderlosigkeit fällt in aller Regel in mindestens eine dieser beiden Kategorien. Man entzieht sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung, wenn man, aus welchen Gründen auch immer, keine Kinder bekommt, obwohl man die Möglichkeit dazu hat. In Deutschland wird man dazu allerdings nachgerade gedrängt, man rufe sich den oft gehörten Satz “Kinder sind Privatvergnügen” ins Gedächtnis. Nein, sind sie nicht! Das Gegenteil ist richtig, Kinder sind gesellschaftlich notwendig! Die öffentliche Wahrnehmung muss diesbezüglich vom Kopf auf die Füße gestellt werden. Die Natur des Menschen hat sich nicht wesentlich geändert, doch seit es sichere Verhütungsmethoden gibt, haben die Hedonisten die Gelegenheit, ausschweifend zu leben und dabei doch kinderlos zu bleiben.
Ein weiterer Punkt: die absurd hohe Scheidungsrate, die einerseits die Geburtenrate negativ beeinflusst und andererseits viele Kinder in zerissenen Familien aufwachsen lässt. Wenns mal ein paar Monate oder Jahre holprig wird, lassen sich heute Paare ratzfatz scheiden. A****backen zusammenkneifen ist out. Gern gehörte Phrase dabei: “Ich habe ein Recht auf Glück!” Das stimmt grundsätzlich (es ist aber eher ein Recht auf das Streben nach Glück), aber erstens gilt es nicht in jedem Moment des Lebens und zweitens muss man an seinem Glück als Paar auch arbeiten. Gerade, wenns mal schwierig wird!
Was das Problem der Kinderbetreuung und Erziehung angeht: ja, es ist für eine Familie herausfordernd, wenn beide Eltern arbeiten. Aber es ist machbar. Und es ist nur für 15-20 Jahre eine Herausforderung (je nachdem, wie viele Kinder in welchem Abstand man hat). Das ist keine besonders lange Zeit, auf ein ganzes Leben betrachtet. Dieser Verantwortung sollte man sich schon stellen.
Oha, Hedonismus und Verantwortungslosigkeit als Gründe für Kinderlosigkeit…
Der eigene Nachwuchs und zahlreiche Nichten und Neffen sehen es eher als verantwortungslos an, Kinder in diese ihnen recht unsicher erscheinende Welt zu setzen.
Eine hedonistische Lebensweise sehe ich bei keinem von ihnen.
Gesellschaftliche Verantwortung kann man/frau auch übernehmen, ohne Nachwuchs in die Welt zu setzen , meine Meinung.
Dann fragen Sie doch Ihren eigenen Nachwuchs nebst zahlreichen Nichten und Neffen, ob sie auf ihre Existenz verzichten wollen.
Soll das ein Argument für irgendetwas darstellen?
Sollte sich der zahlreiche Nachwuchs durchsetzen, wird er sich dann wundern, wenn es plötzlich zu wenige Leute gibt, um die eigenen Altersbezüge zu erwirtschaften.
Genau! Die jetzigen Rentner sind alles Schmarotzer, die auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung leben. Auweia! Eine tolle Würdigung der Lebensleistung der vielen Renter und Rentnerinnen.
“Der eigene Nachwuchs und zahlreiche Nichten und Neffen
sehen es eher als verantwortungslos an, Kinder in diese ihnen
recht unsicher erscheinende Welt zu setzen,” schreiben Sie.
Das ist aus meiner Sicht, Vater von 5 Kindern, deren marode
Ausrede sich dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe, Kinder
verantwortungsbewusst für unsere Gesellschaft zu erziehen,
dieser sich eben zu entziehen.
Wow!: „Man entzieht sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung, wenn man, aus welchen Gründen auch immer, keine Kinder bekommt, obwohl man die Möglichkeit dazu hat. Sorry, aber ich glaube bei Ihnen knarrt nicht nur das Klo! In der heutigen Zeit ist es notwendiger denn je, sich auch und gerade als Frau auf eine gute Ausbildung zu konzentrieren. Und es ist ebenso absolut legitim sich eine Beziehung zu wünschen, die passt. Menschen verändern sich und heutzutage kann man, wenn es eben nicht mehr passt, getrennte Wege gehen. Gott sei Dank sind die Zeiten vorbei, in denen hauptsächlich die Frauen bleiben mussten: wegen der Kinder und fehlender Unabhängigkeit. Viele Frauen bekommen keine Kinder, weil sie sich mit zunehmendem Alter der Verantwortung bewusst werden. Sorry, aber ich sehe tagtäglich viele Frauen/ Männer, die sich das mit den Kindern einfacher vorgestellt haben und eigentlich auf die Pflichten der Elternschaft keinen Bock haben. Stattdessen wird gedaddelt und der Nachwuchs vors Tablet gesetzt. Da kommen doch viele Probleme her: Sprachdefizite, Konzentrationsstörungen, Übergewicht ….
Von jemandem ohne Kinder: Machen Sie sich klar, dass Sie mit der Haltung die eigene Altersvorsorge denjenigen überlassen, die sich die Mühe der Elternschaft auferlegt haben.
Schließlich ist es die neue Generation, von deren Arbeit man im Alter lebt.
Nö, ich hab mir alles soweit selbst erwirtschaftet bzw. profitiere ich von dem, was meine Eltern erwirtschaftet haben. Deshalb: Respekt vor der Lebensleistung der Renter und Rentnerinnen. Danke!
Aber Respekt vor Lebensleistung füllt die Supermärkte nicht auf wenn Sie alt sind. Auch die Pensionskassen werden nicht durch Repekt gefüllt.
Das machen nur die Kinder fremder Leute, von denen es genu geben muss. Eigentlich eine Banalität, die aber auch von vielen Akademikern nicht verstanden wird.
Das können Sie ignorieren, aber die Folgen davon werden Sie nicht ignorieren können.
Kinderlose sind nicht verantwortlich für leere Sozial- oder Rentenkasse. Häufig haben diese hart und erfolgreich gearbeitet und in die Sozialkassen eingezahlt. Was ist mit den Frauen, die zwar viele Kinder kriegen, aber später vom Sozialamt leben? Oder deren Kinder auch vom Sozialamt leben? Wer in die Rentenversicherung einzahlt, erwirbt Entgeltpunkte. Diese sind verfassungsmäßig geschützt. Das was Sie meinen, ist der Generationenvertrag, den es aber gar nicht gibt. Ein Vertrag muss nämlich von beiden Seiten unterzeichnet werden. Mir wurde nie einer vorgelegt.
Es kann in Verträgen stehen was will, es ohne (genug) Kinder gibt es keine Altersvorsorge. Der Staat hat hier ein Versprechen gegeben, dass er gar nicht versprechen kann.
Und die Rentner merken das bereits.
So ist es ….es gibt keinen Generationsvertrag (klingt hübsch, aber das ist Utopia aus den 80 er Jahren)….
Was wir machen können, ist Immobilien und Vermögen für unsere Kinder erhalten und weitergeben, denn sonst gucken die in die Röhre….das erste Mal, dass die nächste Generation nicht besser lebt als die davor….
Ich habe mich mein ganzes Arbeitsleben lang um die Kinder anderer gekümmert. Erst im Wohnheim, jetzt in der Kita. Ich habe viele schwangere Kolleginnen vertreten, ihre Arbeit übernommen. Oft über mein eigenes körperliches Limit hinaus, denn ich war ja die ohne Kinder. Auch dann als ich mich erst um die kranke Oma und jetzt um die kranke Mutter gekümmert habe. Seit Jahren fange ich die Lücken auf, die schwangere Kolleginnen und Mütter in der Arbeitswelt hinterlassen. Ich arbeite in der Kinderbetreuung, damit andere Mütter arbeiten gehen können. Eigene Kinder habe ich keine – aus sehr privaten Gründen. Und trotzdem darf ich mir immer wieder unterstellen lassen ich wäre verantwortungslos und egoistisch, weil ich meine gottgegebene Aufgabe von Mutterschaft erfülle. Es ist zum Kotzen.
Aber das ändert doch alles nichts daran, dass die Versorgung im Alter nunmal durch die neue Generation geleistet werden muss.
Da können Sie noch so viele (durchaus verständliche) Punkte aufzählen. Wenn Sie (und ich) alt sind, dann werden es die Kinder anderer Leute sein, die uns pflegen werden und die unsere Altersbezüge erarbeiten werden.
Übrigens auch dann, wenn es eine Aktienrente ist. Auch die ist nur etwas wert, wenn es genug Arbeitskräfte gibt.
Fun fact…ich hab mein FSJ im Altenheim gemacht und sie glauben nicht wie viele alte Menschen ich gepflegt habe die Kinder hatten. Die unmöglichen Menschen haben es aber gar nicht eingesehen die Eltern schön selbst zu pflegen. So viel zu dem Thema. Mein Plan sieht übrigens vor, dass ich Abhilfe schaffe bevor ich pflegebedürftig werde , wenn ich die Möglichkeit dazu habe. Und selbst wenn es anders kommen sollte auch ohne Mensch mit Kindern habe ich jawohl das Recht, versorgt zu werden. Einfach weil ich ein Mensch bin. Andernfalls hätte ich gerne die freie Zeit zurück, die ich an Überstunden geleistet habe um schwangere Kolleginnen oder Mütter zu vertreten. Gerne auch in Geld, vielleicht kann ich mir dann im Alter eine Pflegekraft leisten ohne anderen auf der Tasche zu liegen. Die hol ich mir dann auch aus einem kinderreichen Land von da, wo Frauen noch mehr als genug Kinder bekommen.
Sie selbst haben sich aber als „jemand ohne Kinder“ die Mühe der Elternschaft nicht auferlegt und überlassen durch Ihre Haltung Ihre eigene Altersvorsorge mit der persönlichen Pflege genau wem? Was haben Sie sich da klar gemacht?
Ihre Worte.
Ich habe mir klar gemacht, was ich geschrieben habe. Und Mariechen hat das nicht, sonst hätte sie keine Probleme mit der Aussage, dass Kinder bekommen etwas mit “Verantwortung gegenüber der Gesellschaft” zu tun hat.
Ich habe tatsächlich Probleme mit dieser Aussage. Es erinnert mich stark an längst vergangene Zeiten und die Forderung ‚Vö… fürs Vaterland‘, um es mal drastisch auszudrücken. Kinder sollte man kriegen, weil man das selbst will. Für sich. Ganz egoistisch, um dann, wenn sie da sind, zu erkennen, dass es kein ‚Ich‘ mehr gibt. Ich bin dankbar, dass meine Eltern mich nicht fürs Vaterland, sondern für sich selbst gezeugt haben. Auch ich bin Mutter für mich und nicht für andere geworden. Das habe ich mir sehr wohl klar gemacht.
Unter dem Aspekt betrachtet wäre die Aussage sicher problematisch. Aber ich gehe davon aus, dass “Peterchens Klo knarrt” nicht an “Vö… fürs Vaterland” gedacht hat.
Klar ist dabei: Renten und Pensionen derer, die keine eigene Kinder haben, müssen von den Kindern der anderen mitbezahlt werden. Das ist platt, aber eben dennoch wahr. Es liegt an unserem System des “Generationenvertrags”. In der Schweiz dagegen werden die Pensionen von den Einzahlungen in die “Pensionsfonds” bestritten. Die Idee dabei ist: Jeder bekommt so in etwa das später ausbezahlt, was er mal eingezahlt hat (plus Erträge). Das ist dann weitgehend unabhängig von künftigen Generationen.
Es geht noch etwas weiter: Auch angespartes Vermögen ist nur ein Anrecht auf zukünftige Arbeit. Wenn es diese Arbeit nicht (oder zu wenig) gibt, ist auch Vermögen nichts mehr Wert. Der Generationenvertrag ist daher automatisch vorhanden, nur bei und falsch gemacht. Man müsste Ansprüche bekommen über die Beteiligung an der neuen Generation, nicht dadurch, dass man die Elterngeneration finanziert.
Sind Sie FDP? Ansprüche erhalten Sie durch Ihre Arbeit. Finanziert wird Ihre Rente oder Pension durch die nächste Generation. Fair wäre es, wenn alle Einkünfte (Gehalt, Erträge durch Immobilien und Börsenertröge, etc) in eine Rentenkasse einfließen würde. Diese Rentenkasse (angelegt in Aktien?) wird nicht angegriffen in Zeiten klammer Haushaltsmittel…..
Rentenansprüche bekommt man aktuell nicht durch Arbeit, sondern dadurch, dass man Rentenbeiträge bezahlt. Und diese werden nicht angespart, sondern direkt ausgegeben und nur noch als Ansprüche gegenüber der kommenden Generation aufgeschrieben.
Sorry, aber so ist unser System aufgebaut.
Fair wäre es tatsächlich, wenn alle Einkünfte zusammengelegt würde, aber das würde auch das Ende des Pensionssystems bedeuten.
Dann stimmt das System nicht okay. Bin ich auch dafür, dass man das ändern muss. Das verpflichtet trotzdem niemanden, Kinder in die Welt zu setzen. Eine Entscheidung, die jeder selber treffen sollte. Die zukünftigen Generationen haben wenig Aussicht auf ein entspanntes Leben und das hat sich die Menschheit selber eingebrockt. Geliefert wie bestellt. Außerdem haben Frauen ohne Kinder ihren Beitrag für die Gemeinschaft geleistet. Sie haben Steuern bezahlt. Der Sozialstaat finanziert sich ja wohl so.
dto
Natürlich ist eine gute Ausbildung wichtig! Ebenso ein guter Beruf. Das ist doch aber keine Antithese zum Kinderkriegen. Beides zusammen ist anstrengend, aber machbar. Und natürlich ist Kinderkriegen eine Verantwortung der Gesellschaft gegenüber. Genau wie Steuern zahlen oder Gesetzestreue. Ohne bricht der ganze Laden auseinander.
Ich habe keine Antithese zum Kinderkriegen aufgestellt, ha ha. Leute, kriegt ordentlich Kinder! Ich habe nur gesagt, dass es damit alleine nicht getan ist. Man muss aber eben auch den Pflichten nachkommen.
Angesichts der Rechtslage und auch der praktisch gelebten sozialen Realität ist das echt witzig, wenn ausgerechnet die am besten behüteten, um- und versorgtesten 😉 Frauen des Planeten und der Geschichte jeden und alles für ihre Kinderlosigkeit verantwortlich machen wollen – ausser sich selbst.
Und bevor Sie mir jetzt auch ‘nen Vortrag halten:
1. Mir/uns ist es total egal, ob ANDERE Frauen sich für mehr oder weniger oder keine Kinder entscheiden. You do you.
2. Diejenigen, die “Ihnen” bzw. ihren Töchtern reproduktive Rechte wegnehmen wollen (und das auch werden, sobald genug zusammenkommen) sitzen schon lange, laaaaange nicht mehr in Lehrerzimmern, Amtsstuben oder Pfarrhäusern.
Wer macht hier wen oder was für Kinderlosigkeit verantwortlich? Außerdem: woher wollen Sie wissen, ob ich kinderlos bin? Hab ich nicht gesagt! Ich kann aber gedanklich Positionen einnehmen, obwohl ich von etwas nicht betroffen bin: das nennt man emotionale Distanz.
Man liest es immer mal wieder, aber trotzdem bin ich jedesmal irritiert bis amüsiert. Wer kennt sie nicht, die promisken Hedonisten, vor denen schon bei Einführung der Pille gewarnt wurde. Dann noch die Ausbeutung des Staates (oder war es Volksgemeinschaft) durch kinderlose Egoisten, die oft entsprechend Steuern zahlen, ihre Eltern immer noch nicht abgeschoben haben und die ausfallenden Stunden der verantwortungsbewussten Eltern übernehmen. Es ist auch interessant, zu beobachten wie diese Verantwortungsbewussten reagieren, wenn man ihre Kinder nicht als Privatvergnügen betrachtet: schon einmal freundlich (!) ein Kind (natürlich im entsprechenden Alter) darauf hingewiesen, dass manchmal etwas Rücksicht gut wäre? Viel Spass, das Auslassen von Erziehung ist doch Privatsache, ‘Einmischung’ selten akzeptiert. Die Gesellschaft muss mich finanziell gleich stellen, was ich bei der Erziehung meiner Kinder tue, geht niemand etwas an. Persönliche Entscheidungen, deren Folgen zu 100% durch andere ausgeglichen werden. Könnte man auch Hedonismus nennen. (bevor wieder jemand etwas falsch verstehen will: natürlich sollten Familien unterstützt werden. Am besten übrigens durch Ändern des Ehegattensplittings in ein Familiensplitting bei insgesamt gleicher Entlastungshöhe)
Es ist auch allgemein bekannt (Achtung, so fangen viele Fabeln an..), dass Scheidungen überwiegend Kurzschlusshandlungen sind. Kinder haben vermutlich ebenfalls ein Recht auf ‘Streben nach Glück’, auch wenn das eher in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung steht. Wo bleibt dieses Glück, wie lange müssen sie das Unglück einer dysfunktionalen Beziehung ertragen? Nur 15-20 Jahre? Also bis dahin ihr ganzes Leben? Dieser Verantwortung sollte man sich auch stellen!
Über die 15-20 Jahre musste ich auch grinsen. So sollte man nicht mit seiner Lebenszeit umgehen.
Diese Zeit der Kinderbetreuung mag von außen betrachtet sehr kurz sein, wenn man gerade selbst betroffen ist, kann sogar eine Woche wie eine andauernde persönliche Katastrophe wirken.
Es gibt Länder, in denen die Scheidungsrate noch höher ist, aber die Kinderbetreuung viel besser funktioniert. In den nordischen Ländern (Baltikum und Skandinavien) z.B. ist sie viel höher als in Deutschland. Die Regelungen, was das Erziehungsrecht angeht, sind dort außerdem viel besser gestaltet.
Die Menschen dort sind im Allgemeinen ja mehr auf den Gemeinschaftsgedanken in ihrem Staat fokussiert als Deutsche und trotzdem lassen sie sich viel öfter scheiden.
Deshalb würde ich Ihre Ausführungen nicht bestätigen.
Besser sich zu trennen, als in toxischen Beziehungen zu verweilen, gerade für Kinder. Sonst lernen Kinder das dies der normale Zustand ist.
Das “Glück” an dem man “arbeiten muss” war vor Jahrzehnten noch eine bürgerliche Welt voller Zwänge und Normen, die so heute nicht mehr existieren. Es gibt diese Welt nicht mehr, geblieben ist davon nur “mein Auto, mein Haus, mein Boot”. Auch ein Erklärungsansatz für die zunehmende Kinderlosigkeit.
So laufen viele Menschen unglücklich durch ihr Leben, arbeiten, haben viel zu viel Geld, aber was ihnen fehlt, nämlich Kinder und Kontakt, menschliche Verbindung, hinterlässt später das Gefühl eines unerfüllten Lebens, tiefe Unzufriedenheit. Der trübe Lebensabend in der Villa, Einsamkeit, psychische Abgründe.
Zustimmung zum oberen Teil des Kommentars. Unten wird es allerdings sehr klischeehaft. Es gibt nicht nur schwarz und weiß oder das, was man in Filmen sieht. Es gibt auch viele Frauen, die einen trüben Lebensabend in einer 1 Zimmerwohnung fristen, ohne Geld und ohne Besuch des eigenen Nachwuchses… psychische Abgründe. Keine eigenen Kinder zu haben bedeutet außerdem nicht, dass einem Kinder fehlen. Vielleicht kümmert man sich dafür um Nichten, Neffen oder sonst was. Und nein, ich werde jetzt nicht mit Ihnen diskutieren, dass eigene Kinder ganz was anderes sind. Das sind sie nämlich definitiv. Jeder wie er will. Leben und Leben lassen.
“die niedrige Geburtenrate. Die hat mannigfaltige Ursachen, aber vieler dieser lassen sich unter den Stichworten “Hedonismus” und “Verantwortungslosigkeit” zusammenfassen. Selbst gewählte Kinderlosigkeit fällt in aller Regel in mindestens eine dieser beiden Kategorien.”
Die Realität ist dann doch deutlich kompplexer s. (bspw.) https://de.wikipedia.org/wiki/Antinatalismus.
Frauen, die verhüten, sind also hedonistisch und staatsfeindlich. Ein paar Jahre unglückliche Beziehung müssen ausgehalten werden. Die Pflicht gegenüber dem Staat, eine Familie mit möglichst vielen Kindern und hart arbeitenden Eltern zu sein, ist oberstes Gebot. Das persönliche Glück sollte dem Wohle der Gesellschaft untergeordnet werden.
Da höre ich nicht nur das Klo vom Peterchen Knarren, sondern auch die Stimme und die gebohnerten Dielenböden.
Richtig gruselig.
Klappt schon, liebe TaMu, denn Peterchen macht alle Geburtsvorbereitungskurse, VorsorgeUs… mit, besorgt die Erstausstattung, streicht die neue Wohnung, während die Gravide auf der Couch liegen muss, weil Risikoschwangerschaft; außerdem ist er bis zur Geburt natürlich voll im Beruf.
Nach der Geburt bleibt er daheim, wäscht, spült putzt, kurz, macht best Job in Haushalt und Erziehung. Dumm nur, gleich sind dann Zwillinge unterwegs, weil Peterchen nicht verhüten möchte, um im Alter Vorteile zu haben.
Klappt schon, liebe TaMu – in Gedanken.
Viele Frauen sagen dazu Griff ins…
Voll gruselig! Man fühlt sich ins vorherige Jahrhundert zurückversetzt.
Keine Frau muss irgendwas.
Die Rechtslage, das praktische Alltagsleben in der Gesellschaft und auch alle sonstigen Regelungen und offiziell erlaubte Meinungen sind hier absolut eindeutig und mit sehr großen Mehrheiten hinterlegt.
Die Realität schert sich nur halt nicht um Gefühle und Mehrheiten.
Und wer glaubt, Zuwanderer (insbesondere die, die in der Masse noch kommen) würden sich als billige Pflegekräfte einspannen lassen…
Ich/wir sorgen schon lange entsprechend vor und werden unser Alter definitiv NICHT in ‘Schland verbringen.
Da heisst es halt: Frühzeitig aktiv werden…
” Und wer glaubt, Zuwanderer (insbesondere die, die in der Masse noch kommen) würden sich als billige Pflegekräfte einspannen lassen…”
Ich dachte Sie sind Lehrer ? Und so viel in Klinik, Pflege-, Altenheim unterwegs? um derartig urteilen zu können.
Bin derzeit etwas gehandicapt, doch ansonsten sehr wohl dort unterwegs und sage, wie @AvL bereits anmerkte: Wir hätten ohne unsere hart arbeitenden zugewanderten Kollegen bereits jetzt einen erheblicheren Pflegenotstand.
-> eine unglaubliche Unverschämtheit ! – Ihr Geschreibsel
Bei so manchem ist es eher sehr verantwortungsvoll, wenn er keine Kinder hat.
Tolle Ausrede.
ich glaub ich krieg Schnappatmung
und als nächstes wird das Mütter-Verdienstkreuz wieder eingeführt
und überhaupt, wenn die Hauptaufgabe von Frauen im Kinderkriegen besteht, dann können wir uns das mit der Ausbildung auch gleich sparen. Dann werden die Klassen auf natürlichem Weg um die Hälfte kleiner …
nix war’s mit freier Entfaltung der Persönlichkeit, körperlicher Unversehrtheit und Unverletzlichkeit der Freiheit der Person
Müttern oder werdenden Müttern ist abzuraten.
Der Lehrerberuf mit all seinen Termin, die vorher keiner auf dem Schirm hat, zu präsenzlastig.
Sie sind 5 Tage die Woche von 7 bis mind. 15 Uhr eingespannt. Danach kommen Elterngespräche, Konferenzen, Planungen, Projektgruppen, Veranstaltungen etc.
Alleine Elterngespräche am Nachmittag dauern in der Regel 1,5-2 Stunden.
Nehmen sie sich einen Job mit Homeofficemöglichkeit für 3 Tage und Gleitzeit.
Mit Gehalt in Urlaubstausch sorgen sie für bis zu 10 zusätzliche freie Tage pro Jahr.
Alternativ um wieder wettbewerbsfähig zu werden:
4-Tage Woche in der Schule
30% Homeschoolinganteil! mehr Digital!
18% Gehalt rauf (alleine um erstmal die Krankenkassenzahlung zu stabilisieren.
Veränderungen werden eh von den Jüngeren eingefordert!
Und es gibt schon Schulen, die einen solchen Kurs fahren 😉
Nennen Sie eine Schule, die Homeoffice und all die netten Dinge bietet, die Sie so fordern….
Kleiner Tipp am Rande, suchen Sie sich eine kleine Dorfschule, da haben Sie bei weitem nicht die Arbeitszeiten, die Sie so beschreiben…..
Ich habe 15 Jahre an einer gearbeitet, habe zwei Kinder gut aufziehen können und war rundum zufrieden…..
Glauben Sie, dass die selbsternannte Realistin Lehrerin ist?
Machen sie mal etwas in Richtung Verbesserung, anka.
Bei ihnen bleibt alles beim Status Quo 🙁 🙁 🙁
Dann fragen Sie mich doch mal nach einem Plan?
Kann ich so nicht bestätigen. An unserer Dorfschule lassen sich Job und Kinder sehr gut vereinbaren – weil es “noch wie früher” ist. Und das ist ja beileibe nicht die einzige Schule, wo das so ist. Jeder muss halt die passende Schule für sich finden, dann klappt das auch mit Kindern und Beruf. Und Ihre komischen Forderungen gibt es in so gut wie KEINER Branche! Und Home-Office habe ich als Lehrkraft an die 40 Prozent – nur halt nicht morgens. Die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit hat mit Sicherheit nichts mit solchen Dingen zu tun, sondern eher mit einem Schülerklientel, das sich viele nicht mehr zumuten wollen.
Neulich waren es noch “17% Gehalt rauf, um wieder bei +|- 0 zu sein.”
Aber natürlich werden Sie das weder lesen noch kommentieren, post-and-forget scheint Ihre Devise zu sein.
In Schule ändert sich einfach mal gar nichts.
Von daher finde ich die 4 Tage Woche tatsächlich mal gerechtfertigt.
An unserer Schule fordern die Lk Konferenzen digital ein und viele geben Kurse online.
Für 2-3 Stunden lohnt sich für manchen der Fahrtweg nicht und dann für Mütter sowieso nicht.
Man, Entschuldigung, weibliches Wesen – in welchem BL lehrern Sie denn?
Hier wären Sie bei so viel Nervkraft schon längst in Amt und Würden 🙂
Soll heißen: Geht’s auch konstruktiver – gibt auch andere Erleichterungen außer HO; und 4tage schaffen bei uns einige in Absprache, wenn Sie am selben Strang ziehen…..( auch Stundenplaner haben Kinder und müssen vorsorgen….)
Führt jetzt dier Arbeitszeiterfassung ein, optimiert die Stundenpläne, führt Besprechungen und Konferenzen digital durch und ermöglicht es, jungen Menschen den Beruf auszuüben.
Landschulen sind derart davon betroffen, wenn sie pendeln und weit raus müssen. Der Lehrermangel ist in Sachsen, SH und Niedersachsen heftig und geht nur über super Arbeitsbedingungen, oder?
Die Frage ist doch, wie junge Leute geworben werden können.
Z.B. eben durch eine 4 Tage Woche in Schule.
“Wir hatten noch nie einen so großen Anteil an Eltern, die ihre Kinder nicht unterstützen können, selbst wenn sie wollten. Entweder weil sie das deutsche Schulsystem nicht kennen, die Sprache nicht beherrschen oder weil beide arbeiten müssen, um mit ihrem Haushaltseinkommen über die Armutsschwelle zu kommen.”
Dies bezweifle ich in der Absolutheit, in der es formuliert wird. Wer das deutsche Schulsystem nicht kennt, kann es kennen lernen,- es ist nicht so kompliziert, dass dies länger als ein Jahr in Anspruch nehmen würde.
Auch die Sprache ist erlernbar, es gibt so viele Sprachkurse und Unterstützung. Ich hatte eine Mutter in der Klasse, die nie zu Gesprächen kam, Begründung war, sie könne nicht so gut Deutsch, sie sei ja erst 10 Jahre in Deutschland! Da rollen sich mir die Fußnägel auf!
Dass beide Elternteile arbeiten müssen und wollen, ist heute die Realität. Ob es immer bei beiden eine 100%-Stelle sein muss, solange die Kinder unter 10 Jahre sind, ist überlegenswert. Die meisten Arbeitgeber bieten in diesen Fällen Teilzeit an.
Was mich außerdem wundert, ist, dass viele Eltern sich nicht untereinander vernetzen und gegenseitig unterstützen, z.B. Mittwochnachmittag habe ich frei und kann dein Kind mit betreuen, dafür nimmst du meines am Freitag.
Ich finde es schwierig, wenn Lösungen immer nur von außen erwartet werden, ich vermisse in vielen Fällen das eigene Engagement.
Zitat:
‘Kinder – Minderheit ohne Schutz“. Der Befund der Wissenschaftler: Kinder sind zur Randgruppe geworden. Entsprechend wenig zählen ihre Interessen. „Bald bestimmen diejenigen, die selbst nicht mehr berufstätig sind, über die Zukunft. Das ist historisch einmalig“’
Das ist so. Nirgendwo würde es deutlicher sichtbar als in der Corona Politik.
Letztlich beruht (ganz, ganz tief in der untersten Sedimentlage) gesellschaftliche Ordnung auf Macht.
Echter Macht.
Bei entsprechender Fortsetzung der Lage (wofür alles spricht): Wer soll denn “die Jungen” dazu “zwingen”, die Alten (aus ihrer Sicht: bevorzugt) zu behandeln?
Sobald 5% bis 10% der jungen Männer das ERNSTHAFT nicht mehr wollen – ist damit Schicht.
Gut,klopfen wir mal das Bildungsprogramm der Parteien daraufhin ab.Oje….
Wie sagt man: Um ein Kind zu erziehen braucht man ein ganzes Dorf.
Das bedeutet,man kann nicht einfach auf andere zeigen und jede Verantwortung von sich weisen.
Passiert aber nicht. Wir werden vor die Wand fahren. Die einzelnen Kultusministerien scheuen sich,der Wahrheit ins Gesicht zu sehen. Parteien führen lächerliche Scheindebatten um das Gendern. Wir testen und manche wollen wieder intensiv sieben. Wird nicht nutzen.
Wir packen das Problem nicht bei der Wurzel.
Wer mag schon Wurzelbehandlungen?
Die 16 “Weisen” schon mal nicht.
20 % in der Schule, 80 % zu Hause ist schon längst die Realität – wie soll das ein Kind noch alleine schaffen?
Der Unterricht in der Schule deckt längst nicht mehr den gesamten Stoff ab, der notwendig ist.
Schüler und Eltern stehen vor der Herausforderung, dass ein großer Teil der Lernarbeit ins eigene Zuhause verlagert wird. Dabei ist es kaum realistisch, dass Kinder diesen zusätzlichen Aufwand alleine bewältigen können – vor allem nicht ohne Unterstützung.
Mich würde mal interessieren, was Sie genau damit meinen. Reichen Ihnen die Inhalte der Lehrpläne nicht aus oder verstehen die Kids in der Schule zu wenig und müssen daher Zuhause nacharbeiten? Oder gibt es sogar noch einen anderen Hintergrund für Ihre Aussage, den ich nicht erkennen kann?
Monika, BY
5 Stunden zuvor
20 % in der Schule, 80 % zu Hause ist schon längst die Realität – wie soll das ein Kind noch alleine schaffen?
Diese Behauptung ist schon rein rechnerisch völlig unsinnig: Wenn 6-7 Unterrichtsstunden an einem Schultag stattfinden, sind das 5,25 Zeitstunden. Setze ich die als 20%, bin ich bei über 26 Zeitstunden am Tag. Plus Schlafzeit (8Stunden), Weg zur Schule und Essenszeiten wird klar, wie unsinnig diese Behauptung ist. Ich stimme Ihnen da zu, das kann auch ein Wunderkind nicht schaffen!
Bitte erst denken und dann einen Post schreiben…
Ah, sorry, ich schreibe über Bayern. Kommen Sie mal vorbei, unterrcihten Sie hier oder haben Sie selbst Schulkinder hier, ist lustig, das verspreche ich Ihnen 😉
Auch in Bayern sind 7 Schulstunden 5,25 Zeitstunden, also 1/5. Wenn 4/5 zu Hause erbracht werden -nach Ihren Angaben- kommen 21 Zeitstunden dazu. Auch in Bayern haben Tage nur 24 Stunden. Vielleicht können Sie einfach unsinnige Behauptungen auch mal zurücknehmen?
Ja, in Bayern da hat der Tag 30 Stunden. Da kann der Rest der Republik nicht mithalten.
Das haben Sie neulich schonmal geschrieben und das kann ich überhaupt nicht bestätigen, weder bei meinen eigenen Kindern, noch bei meinen Schüler(inne)n. Eher umgekehrt: Die häusliche Vorbereitung lässt oft zu wünschen übrig oder viele Schüler am Gymnasium sind einfach auch überfordert, weil sie an der falschen Schulart sind.
“….an der falschen Schulart sind”,
Darf man das so noch (und hier) schreiben?
Die wurden doch nur nicht ausreichend gefördert!
(Sarkasmus: AUS)
Na ja, gut möglich, dass heute 95% Schüler an der falschen Schulart sind.
Sie können es vielleicht nicht aus eigener Erfahrung bestätigen, aber wenn mir dann mehrere Lehrer unserer Schule bestätigen, dass sie ihre eigene Kinder lieber an die Realschule statt ans Gymnasium schicken, dann sagt das schon einiges aus.
Ok, was genau? Ich habe das von Kolleg*innen noch nie gehört.
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