Macht sie das Schreibenlernen leichter? Forscherin entwickelt „intelligenten“ Stift

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SAARBRÜCKEN. Forscher tüfteln derzeit an einem Stift, der Kindern das Erlernen der Rechtschreibung leichter machen soll. Der «Intelligente Stift» sei mit Sensoren ausgestattet und erkenne sowohl Schriftbild als auch Rechtschreibfehler, sagte die Professorin für Fachdidaktik Deutsch Primarstufe, Julia Knopf, von der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. 

Macht sie das Schreibenlernen künftig leichter? Dr. Julia Knopf, Professorin an der Universität des Saarlandes. Foto: Jörg Pütz

Der Erwerb der Handschrift ist die erste große Hürde in der schulischen Ausbildung: Kinder sollten einen automatisierten Bewegungsablauf erlernen und leserlich und fehlerfrei schreiben können. Unterstützt werden könnte dies durch ein neues intelligentes Hilfsmittel, an dem die Didaktikerin Julia Knopf von der Saar-Uni in einem Verbundprojekt forscht: Im Zentrum steht ein mit Sensoren ausgestatteter Stift, der sowohl Schrift als auch Rechtschreibfehler erkennt. Das Verbundprojekt „Schreibtrainer – Handschrift-Training und Schrift-Digitalisierung mittels kontextsensitiver Stifte“ wird vom Bundesforschungsministerium mit rund 1,3 Millionen Euro gefördert.

„Tausendfaches Stoßgebet aus Deutschlands Klassenzimmern“

Ein Stift, der beim Schreiben auf Rechtschreibfehler aufmerksam macht? Was wie ein tausendfaches Stoßgebet aus Deutschlands Klassenzimmern klingt, will die Saarbrücker Professorin Julia Knopf in einem Verbundprojekt mit dem Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS in Nürnberg, der Firma Stabilo International GmbH sowie der Kinemic GmbH Wirklichkeit werden lassen.

Im Projekt „Schreibtrainer – Handschrift-Training und Schrift-Digitalisierung mittels kontextsensitiver Stifte“ geht es allerdings um mehr als das bloße Korrigieren von Rechtschreibfehlern: „Wir wollen die technologische Basis für ein neues Rechtschreib-Übungskonzept entwickeln und prototypisch erproben“, erklärt die Professorin für Fachdidaktik Deutsch Primarstufe. Ausgestattet mit einer Sensorik, erkennt und analysiert dieser Stift die Handschrift und hilft dabei, eine gesündere Schreibmotorik sowie eine bessere Schreibökonomie zu entwickeln.

Schrift wird auf ein Tablet übertragen und ausgewertet

Thema des aktuellen Forschungsvorhabens ist es, die Rechtschreibung zu erfassen, zu kommentieren und in ein Übungskonzept einzubetten. „Der Stift ist als intelligentes Hilfsmittel gedacht – es soll Kinder dabei unterstützen, den Automationsgrad ihrer Handschrift, ihr Schriftbild und ihre Rechtschreibung selbständig zu verbessern“, erläutert Julia Knopf.

Das Prinzip klingt einfach: Während man mit dem Stift auf Papier schreibt, wird die Schrift in Echtzeit auf ein Tablet übertragen und von der Sensorik ausgewertet. Doch die Aufgabenstellung ist wesentlich komplexer: „Ein wichtiger Teil der Studie behandelt die Frage, wann und über welche Methoden die Rückmeldung zur Rechtschreibung erfolgen soll, und wie das didaktische Übungsszenario aussehen soll“, erläutert Julia Knopf. Sobald diese Übungskonzepte für die Rechtschreibung konzipiert sind, werden sie an verschiedenen Schulen erprobt. Aufgabe der Projektpartner ist es, die technologischen Herausforderungen zu lösen.

Das Verbundprojekt „Schreibtrainer“ wird koordiniert vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS in Nürnberg. Weitere Projektpartner sind die Firma Stabilo International GmbH sowie die Firma Kinemic GmbH in Karlsruhe. Neben dem Lehrstuhl Fachdidaktik Deutsch der Saar-Uni arbeitet auch das Forschungsinstitut Bildung Digital (FoBiD) im Projekt. Das Fördervolumen beläuft sich auf rund 1,3 Millionen Euro über drei Jahre. News4teachers

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