Prien will mehr Naturwissenschaftler in Schulen locken – und Kirchenmusiker

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KIEL. In ganz Deutschland fehlen Lehrkräften – neben denen für die Grundschule vor allem solche für die sogenannten MINT-Fächer. Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Prien, ab Januar neue Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), will deshalb neue Wege bei der Nachwuchsgewinnung gehen. Dabei spielen auch Seiteneinsteiger eine Rolle.

Wer orgeln kann, kann auch Kindern die Flötentöne beibringen – denkt offenbar die neue KMK-Präsidentin. Foto: Shutterstock

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) will mehr Naturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler für den Lehrerberuf begeistern. «Für mich ist die Frage: Wie sehr kann man bei Studierenden naturwissenschaftlicher Fächer bereits im Bachelorstudium die Idee verankern, man könnte vielleicht auch Lehrkraft werden», sagte die designierte Vorsitzende der Kultusministerkonferenz (KMK). Dabei müsse es die Bereitschaft geben, auch neue Wege zu gehen. Prien übernimmt 2022 von Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) den Vorsitz der KMK.

«Wir müssen in Schleswig-Holstein, aber auch in allen anderen Bundesländern, große Anstrengungen unternehmen, um in den nächsten Jahren mehr Lehrkräfte auszubilden, für nahezu alle Schularten», sagte Prien. Nur das Gymnasium habe eine gewisse Sonderstellung. «Das machen immer ganz viele.» Es fehle aber an Lehrernachwuchs für Grundschulen, Gemeinschaftsschulen, die Sonderpädagogik und die beruflichen Schulen. Insbesondere in den Naturwissenschaften fehlten Lehrer. «Das ist die zentrale Herausforderung.»

Prien will im Norden eine Allianz für Lehrkräfte-Bildung gründen. «Dort wollen wir Hochschulen, das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen, Ministerium und alle anderen Akteure zusammenbringen», sagte sie. Themen seien neue Zugänge zum Lehrerberuf und neue Wege in der Lehrerausbildung.

«Wie lässt sich der Mathe- und Physik-Unterricht verändern, damit mehr junge Leute Lust haben, das später zu studieren?»

«Wir werden uns aber auch das ganze System der Quer- und Seiteneinsteiger anschauen müssen. Das ist in Schleswig-Holstein sehr limitiert», sagte Prien. Im Norden nehme die Zahl der Seiteneinsteiger nur moderat zu. «Wenn Seiteneinsteiger gut ausgebildet werden, und das machen wir in Schleswig-Holstein, dann sind sie tendenziell eine Bereicherung für ein Kollegium.».

Kirchenmusiker können beispielsweise durch eine Zusatzqualifikation bereits in den Schulunterricht gelangen. «Im Kunstbereich haben wir die Möglichkeit geschaffen, als Kunstlehrer kein zweites Fach studieren zu müssen», sagte Prien. Es dürfe nicht nur darum gehen, zusätzliche Studienplätze zu schaffen.

«Es geht darum, dass jemand, der Physik als Fach anfängt, sein Studium auch zu Ende bringt. Welche zusätzliche Unterstützung braucht er möglicherweise? Wie lässt sich bereits der Mathe- und Physik-Unterricht an den Schulen verändern, damit mehr junge Leute Lust haben, das später zu studieren?» Wer bereits als Ingenieur gearbeitet hat, müsse auch einen Weg in den Schuldienst finden können. Am Ende gehe es aber immer auch darum, an den Qualitätsansprüchen an den Lehrerberuf nicht zu rütteln. dpa

KMK sucht händeringend MINT-Lehrer-Nachwuchs – Lehrkräfte sollen über Berufsmessen tingeln

 

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Trulla
2 Jahre zuvor

So, wie gerade mit LuL umgegangen wird, werden die NWler aber noch weniger kommen …

Georg
2 Jahre zuvor

Einige Anmerkungen von jemandem, der beide Fächer studiert hat:
1) Der aktuelle Physik- und Matheunterricht ist alles mögliche, aber nicht studierbefähigend. Um das (wieder) zu werden, muss er wieder erheblich anspruchsvoller und vor allem abstrakter werden. Das widerspricht aber dem Ziel der höheren Studenten- und Akademikerquote.
2) Ingenieure wollen vernünftige Arbeitsbedingungen und ein vernünftiges Gehalt. Beides ist im aktuellen Schulwesen an keiner Schulform gegeben, auch nicht am Gymnasium mit den bildungsnächsten Schülern. Selbst ein A14-netto (rund 50-55000€ pro Jahr vor PKV) dürfte etlichen Ingenieuren nur ein müdes Lächeln abverlangen.
3) Ingenieure sind fachlich hervorragend ausgebildet, didaktisch dürfte das für eine gymnasiale Oberstufe — wo es auf Didaktik weniger ankommt — noch reichen, für eine Mittelstufe oder gar Grundschule auf keinen Fall.
4) Für Kirchenmusiker gilt ähnliches.

AusderPraxis
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

A14 gibt es für Seiteneinsteiger im Grund- und Sek1 Bereich ja auch bei Weitem nicht. E11 oder evtl A12, (wobei eine Verbeamtung noch unsicher ist, weil nur ein Fach) ist in SH evtl. drin, mehr nicht.
Während der einjährigen Ausbildung erhält man eine Vergütung wie ein Referendar. Davor muss man aber mindestens ein Jahr als Aushilfskraft an der Schule gearbeitet haben, normalerweise mit 18 Stunden. Das sind etwa 1750€ netto ( verheiratet, ein Kind). Ohne gewisse Rücklagen wird es für einige schwierig.

AusderPraxis
2 Jahre zuvor
Antwortet  AusderPraxis

Allerdings finden sich für die Fächer Kunst und Musik schon noch Interessenten. Ca. die Hälfte beginnt den Seiteneinstieg auch. Die Anforderungen sind für das Fach aber so hoch, wie für „normale“ Referendare, deshalb bestehen ihn bei Weitem nicht alle.

xy
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Als ebensolcher widerspreche ich Ihnen. Das Gehalt ist nach einigen Jahren höher und A14 ist nicht Edeka wie bei Lehrern.
Karriere im Lehramt? Das ist das mythische Einhorn.
Das Geld ist aber nur zweitrangig. Die Arbeitsbedingungen sind ausschlaggebend. Und Lehrer sind seit Jahrzehnten Fußabstreifer, dürfen medial gebasht werden und sie werden jetzt Omikron zum Fraß vorgeworfen.
Warum sollte ein Ingenieur also genau an Schulen wollen? Der leuchtenden Kinderaugen wegen?

Joachim Hansen
2 Jahre zuvor
Antwortet  xy

Genau … der leuchtenden Kinderaugen wegen. Und wer das nicht versteht, der ist eben auch nicht richtig im Job. Und das ist das Problem an Seiten- bzw. Quereinsteigern. Sie sind fachlich sicherlich gut ausgebildet… methodisch, pädagogisch und didaktisch sicherlich nicht. Und eine gute fachlichwissenschaftliche Ausbildung wird erst ab der Sek. II wirklich wichtig. Macht es einen GS-Lehrer wirklich zu einem besserem Lehrer, dass er Logik oder Infinitesimalrechnung kann? Selbst in der Sek. I kommen anspruchsvollere mathematische Inhalte kaum vor.
Die ganze Lehrerausbildung und die Rahmenbedinungen in und um Schule müssen geändert werden.

Carsten60
2 Jahre zuvor
Antwortet  Joachim Hansen

„… kommen anspruchsvollere mathematische Inhalte kaum vor.“
Na das erzählen Sie mal den Gralshütern der Bildungsstandards bei der KMK, beim IQB, beim DZLM, bei der PISA-Testindustrie usw. usw.
Übrigens: Infinitesimalrechnung ist Stoff im Abitur, aber das Verständnis könnte im Studium dennoch ein wenig vertieft werden. Sonst gilt am Ende wieder „von den blauen Bergen kommen wir, unser Lehrer ist genauso doof wie wir …“.

Susi
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Dem kann ich nur zustimmen. Außerdem bleibt vielen Naturwissenschaftler*innen aus der Forschung nichts anderes übrig, als nach einem ‚sicheren Posten‘ Ausschau zu halten, nachdem das Wissenschaftszeitgesetz durch Regelungen wie das BerlHG eine wissenschaftliche Karriere noch düsterer erscheinen lässt. Die Wirtschaft kann auch nicht alle aufnehmen. Und wer eine Familie gründen will, sucht nach Alternativen.

Das Problem ist m. E. eher in der fehlenden didaktischen Ausbildung zu sehen. Aber dafür gibt es in den Grundschulen z. B. schon Support von den Hochschulen für den NaWi- und Sachunterricht in Form von Experimentierkisten mit didaktischem Material … Außerdem gibt es Studiengänge an den Unis, die Quereinsteiger*innen berücksichtigen …

Es kommt jedoch immer auf den Einzelfall an und auch auf das Team in der Schule und dessen Führung. Wenn alle ihre Allüren in einen Korb vor der Schule ablegen, kann auch hier Inklusion (ich sage bewusst nicht Integration) gelingen.

Attraktiv ist ein solcher Job für Quereinsteiger*innen alle mal!

Trulla
2 Jahre zuvor
Antwortet  Susi

Tjoa, schon seit Jahren werden sie gesucht. Kommen aber keine?
Hmmm, woran das wohl liegt???
Aber das jetzige Umgehen mit Gesundheitsschutz bei LuL ist ja super Werbung.
Da werden die NWler den Schulen sicher die Bude einrennen

Schattenläufer
2 Jahre zuvor

Wenn das mit Omikron so kommt wie alle, außer der KMK erwarten, dann können wir Kirchenmusiker echt gebrauchen. 🙂
mach die Beerdigungen der LuL und SuS dann etwas feierlicher.

Mein Name ist Hase
2 Jahre zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Dazu passend folgende Meldungen aus UK und F:

In F gab es seit Anfang November 300.000 Coronafälle. Gesundheitsminister Olivier Veran wurde in einem offenen Brief von Intensivmedizinern quasi angefleht, die Schüler besser zu schützen, da ein noch nicht da gewesener Anstieg der Hospitalisierungen von Kindern mitsamt entsprechenden Langzeitfolgen drohe. Bildungsminister Blanquer lehnte Schulschließungen ab.

In UK rief Bildungsminister Zahawi pensionierte Lehrer dazu auf, „to come forward if they are available to temporarily fill absences in the new year.“ Begründung: „with cases of Omicron increasing we must make sure schools and colleges have the teachers available to remain open for face-to-face education.“ Aus diesem Grunde wurden auch ehemalige Lehrer, die inzwischen in anderen Berufen tätig sind, aufgerufen, in den Schuldienst zurückzukehren. Das DoE wörtlich: „The Omicron variant is expected to continue to cause increased staff absence levels in the spring term, and some local areas may struggle to find sufficient numbers of supply teachers available unless former staff come forward.“

Link: https://www.express.co.uk/news/world/1541658/france-coronavirus-omicron-schools-closure-olivier-veran-emmanuel-macron-news

In D ist dagegen nur die Datenlage unklar. Honi soit qui mal y pense …

Pit2020
2 Jahre zuvor
Antwortet  Schattenläufer

@Schattenläufer

Bingo! Genau mein Gedankengang …

Thomas Schultz
2 Jahre zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Danke Schattenläufee, der war gut!!! #mademyday (wenn es nicht so traurig wäre)

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Wieso kommen uns dieselben abwägigen* Gedanken … vermutlich kindliche Vorbelastung, und ich sag euch, manche Kinder können einen auch belasten!

*sic

DerdermalPhysikstudierte
2 Jahre zuvor

Alles Fake, bin selbst GHWRS-Lehrer mit Schwerpunkt GS, habe im SU jedoch den Bereich Physik für HS studiert. Bereits im Refrendariat wollte ich meinen Schwerpunkt auf HS ändern und Physik unterrichten, was vom Seminar aber abgelehnt wurde.
Nach nun fast 2 Jahrzehnten im Schuldienst sieht meine Bilanz wie folgt aus: Physikstunden seit der Ausbildung: null; dafür häufig fachfremd folgende Fächer: Musik (Ich liebe AC-DC und singe unter der Dusche), Englisch (my Schpätzle-Änglisch isch nahezu verschdändlich), Kunst (das klappt recht gut), Deutsch teilweise gleich mehrere Klassen in einem Schuljahr und vertretungsweise sogar alle Arten von Religion (mittlerweile bin ich aus meinem Reli-Verein ausgetreten) und türkischem Unterricht, da das türkische Konsulat nicht in der Lage war, Vertretung zu organisieren.
Einzig Mathe darf ich in letzter Zeit als mein weiteres studiertes Fach in den letzten Jahren etwas öfters unterrichten.
Von dem her kann es sich beim Physiklehrermangel nur um eine Fake-Nachricht handeln. Welches Kumi wäre so blöd, ausgebildete Lehrer nicht in Mangelfächern einzusetzen? Das glaubt doch nun wirklich niemand, oder? *Zwinkersmiley*

DerdermalInformatikstudierte
2 Jahre zuvor

Habe einen ähnlichen Verlauf erlebt. Habe neben Mathe noch Informatik studiert. Es gab innerhalb eines Jahres aber keine feste Stelle im Umkreis von 200 km, obwohl fast jede Schule jemanden mit der Fächerkombi gerne geholt hätte. Bin dann nach einem Jahr notgedrungen ans Berufskolleg. Unterrichte nun nur noch Mathe. Wir haben zudem auch 2 Quereinsteiger. Beide mit Physik. Der Bedarf an Schulen ist da, nur werden zu wenig Stellen im richtigen Moment frei.

Emil
2 Jahre zuvor

Kirchenmusiker, ja ne, ist klar! Wo doch schon die Musikschullehrer – Einzelunterricht und Kleingruppen verwöhnt – im Jekiunterricht komplett versagen. Da sind ja die einsamen Orgelspieler geradezu prädestiniert für Unterricht mit 30 Kids…..
Was glauben die da oben eigentlich, was es bedeutet eine Klasse zu führen? Realitätscheck???

AusderPraxis
2 Jahre zuvor
Antwortet  Emil

@Emil
Meine Freundin, ausgebildete Musiklehrerin, Querflöte/Klavier, hatte vor 3 Jahren auch einmal Jeki-Gruppen übernommen, da sie über einen Seiteneinstieg nachgedacht hatte.
Sie war froh, als sie diese nach einem Jahr wieder abgeben konnte.

Küstenlehrer
2 Jahre zuvor
Antwortet  AusderPraxis

Was war denn an Jeki so schlimm?

Marie
2 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenlehrer

Nur weil man ein Instrument spielen kann, ist halt man nicht automatisch ein Musiklehrer für knapp 30 wuselige Zweitklässler. Das ist schon ein Unterschied zum Einzel- oder Kleingruppenunterricht in der Musikschule. Unser JeKITS-Mensch darf gar nicht allein in die Klasse, da muss immer die KL dabei sein.

AusderPraxis
2 Jahre zuvor
Antwortet  Küstenlehrer

„Schlimm“ war einerseits die Gruppengröße (obwohl natürlich immer ein Lehrer dabei ist, es sei denn, er ist krank oder muss Vertretungsunterricht machen). Andererseits hatten einige Kinder auch gar keinen „Bock“ und kasperten nur herum.
Auch konnte sie nicht einfach sagen: „Das Kind hat offenbar kein Interesse. Sparen Sie sich das Geld und suchen Sie etwas anderes.“
Sie gibt wieder vermehrt Privatstunden, die auch ganz lukrativ sind, und arbeitet über die Musikschule mit einzelnen Schülern und Kleinstgruppen.

Indra Rupp
2 Jahre zuvor

Sieht so aus, als wollten nicht nur 4.-Klass-Eltern „unbedingt“ zum Gymnasium, weil „sonst sind wir Assi“ und deren zwangsmotivierten Kinder ebenfalls aus denselben Gründen. Auch Lehrkräfte scheinen sich nicht anerkannt zu fühlen bei einer anderen Schulform und jetzt nicht alles auf Geld, Eltern, Kinder und Kumis schieben! Etliche Male habe ich schon von Lehrkräften gehört, dass „die Lehrer vom Gymnasium ja meinen, wir seien keine“ richtigen“ Lehrer „.

Monika, BY
2 Jahre zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Nein, es liegt nicht immer an die Lehrer.

Ich meine, 3 Stunden wöchentlich Religion/Ethik? 2 Stunden WG?? Wozu?? Und noch dazu können sich Kinder nicht mal frei verhalten, sondern genau Anweisungen verfolgen!!?? Hallo?

Für jedes Kram Süßigkeiten überall, dies und das wird veranstalten, nur nicht Stoff bearbeitet. Die Kinder denken, die Schule ist da zum Spaß zu haben. Und dann kommt weiterführende Schule. Ka-bum, das Kind ist verloren.

Kein Wunder. Und ja in dieser Hinsicht haben die Gymnasium Lehrer recht.

Mindestens 1/3 Stoff würde nicht richtig in der 3. Und 4. Klasse verarbeitet.

Musste ich immer unter Sommerferien alleine zum Ende bringen.

Und nur allein deshalb hat mein Kind gar keine Probleme Gymnasiumprogramm zu verfolgen. Von A- Z wurde gemacht. Alleine unter Ferien zu Hause.

Die Bücher sind super! Aber nie richtig bearbeitet. Meine Erfahrung.

ysnp
2 Jahre zuvor
Antwortet  Monika, BY

Ich bin zwar auch keine Freundin von einem 3stündigen Relifach, aber an den 3 Stunden Reli und 2 Stunden WG kann das nicht liegen! Religion und WG werden in den Grundschulen in Bayern von speziellen Fachlehrern unterrichtet. Gerade in WG lernen sie handwerkliches Geschick.
Deutsch ist 6 stündig, Mathe 5 stündig, dazu kommt noch eine Förderstunde obendrauf. HSU sind es im 3. Schuljahr 3 und im 4. Schuljahr 4 Stunden. Da kann mir keiner erzählen, dass ein Drittel des Stoffes am Ende der Vierten fehlt! Außerdem ist der Lehrplan kompetenzorientiert, d.h. gewisse Kompetenzen können an unterschiedlichen Themen festgemacht werden.
Ein Zugeständnis kann man machen, falls Sie Ihre Erfahrungen auf den Distanzunterricht beziehen: Während des Lockdowns und des Wechselunterrichts war es nicht möglich, alle Themen gut zu bearbeiten. Da können Lücken entstanden sein. Wenn ein grundlegendes Thema wegen Corona nicht durchgenommen wurde, wurde das in Bayern der nachfolgenden Schule für jeden Schüler mitgeteilt.

Bücher: Zum einen: Ein Lehrer arbeitet nicht einfach das Buch stur durch, sondern manchmal passen andere Materialien zu dem Thema und der Klasse besser.
Zum anderen: Bücher bieten in der Regel so viel Material (auch Zusatzmaterial), dass die Lehrkraft eine Auswahl treffen muss. Man schafft nie ein Buch komplett durch, es sei denn, man arbeitet oberflächlich und gibt unermesslich viele Hausaufgaben.

Spaß:
Es ist ein großer pädagogischer Erfolg, wenn Schüler gerne zur Schule gehen und ihnen Lernen Spaß macht. Dann ist die Motivation viel besser.

Monika, BY
2 Jahre zuvor
Antwortet  ysnp

„Spaß:
Es ist ein großer pädagogischer Erfolg, wenn Schüler gerne zur Schule gehen und ihnen Lernen Spaß macht. Dann ist die Motivation viel besser-“

Nein es ist nicht. Gerade das zeigt es, dass etwas gewaltig in der Gesellschaft sehr schief läuft!

Stoff:
Buchstäblich, 1/3 STOFF würde nicht bearbeitet. Das kann ich locker beweisen. Ich habe schon mit dem Buch angefangen. Und es wird erscheinen, sobald meine Kinder volljährig werden.

Und kein Einzelfall. Die Kinder quellen sich so sehr im Gymnasium, außer meiner Tochter und noch ein Paar, deren Eltern genau wissen, was zu tun ist, und das ist gar keine Wunder, sie ist kein Einstein. Und keiner kann mir mehr dieser Sch… verkaufen, dass alle so doof sind. Nein, sie sind das nicht!

Schulsysem ist down, So einfach ist es. Die Musiklehrerin hat selber zugegeben, dass sie es den Kindern leichter macht, weil die in der letzten Reihen gespielte Noten nicht gut hören können. Usw…hunderte Beispiele..

ysnp
2 Jahre zuvor
Antwortet  Monika, BY

Dann zählen Sie doch einmal auf, welcher Stoff in Ihren Augen in der Grundschule nicht bearbeitet wurde. Das würde als Grundschullehrerin in Bayern mich sehr interessieren.

Und dann kommt es noch darauf an, ob dies zu normalen Bedingungen geschah oder während des Distanzunterrichts.

Mit welchem Schulsystem sind Sie selbst aufgewachsen? Vielleicht vergleichen Sie das mit Ihren eigenen Erfahrungen.

ysnp
2 Jahre zuvor
Antwortet  Monika, BY

Dann machen Sie mal konstruktive Vorschläge, wie man das Schulsystem (bzw. die Grundschule) in Bayern verbessern könnte anstatt sich nur zu beklagen.

Halleluja
2 Jahre zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Am Gymnasium arbeiten keine Lehrer sondern Studienräte, die meist keinen einzigen Pädagogik Kurs an der Uni besuchen müssten. Aber das ist ja kein Geheimnis.

Monika, BY
2 Jahre zuvor
Antwortet  Halleluja

Das stimmt auch!

Von 10 Lehrer meiner Tochter, zwei sind Pedagogen! Und genau dieser zwei sind immer für sie da! Egal was die Leitung zu sagen hat.

GriasDi
2 Jahre zuvor
Antwortet  Monika, BY

Ist bei meinem Sohn auf der Grundschule nicht viel anders.

GriasDi
2 Jahre zuvor
Antwortet  GriasDi

Aber immer noch besser als im Kindergarten.

ysnp
2 Jahre zuvor
Antwortet  GriasDi

Das war doch ironisch gemeint, oder? In Bayern unterrichtet vor allem ein Lehrer in der Grundschule, nämlich der Klassenlehrer bzw. die Klassenlehrerin in einer Klasse.

GriasDi
2 Jahre zuvor
Antwortet  GriasDi

Nein, das war nicht ironisch gemeint. Mein Sohn hat in der 3. Klasse 5 – 6 unterschiedliche LeherInnen in der Woche. Dabei wechseln sich in Deutsch und Englisch auch noch zwei jeweils ab.
In der 1. und 2. Klasse hatte er eine Top-Lehrerin. Strukturiert ohne Ende, digital bestens aufgestellt. Distanzunterrich wirklich klasse.
Wie überall gibt es auch an der Grundschule deutliche Unterschiede.

ysnp
2 Jahre zuvor
Antwortet  GriasDi

3.Klasse: LAA- Klasse? Wenn es stundenplanmäßig doof läuft, kann das in Ausnahmen vorkommen. Das ist immer ungünstig. Normalerweise ist aber das Klassenlehrerprinzip der Fall.

ysnp
2 Jahre zuvor
Antwortet  Monika, BY

Verstehe ich nicht. Woran machen Sie das denn fest? Sind Sie im Unterricht mit dabei? Was ist denn für Sie der Unterschied zwischen Pädagoge und Lehrer? Ist ein Lehrer, wenn er häufiger ansprechbar ist als andere ein guter Pädagoge?

Monika, BY
2 Jahre zuvor
Antwortet  ysnp

Nein, bin ich nicht. Meine sind schon zwei Jahre in Homeschooling und erlebe ich jeden Tag wozu sie fähig sind, und wie lief es in der Institution. Zwei volle Jahre könnte ich es haargenau verfolgen. Kein Wunder, dass Einstein schon damals rebellierte.

Wenn ich jetzt diese alle Hefter durchblättere, es ist mir übel, wie das Stoff bearbeitet wurde.

Und, ja, hier muss ich einfach den Gymnasiallehrer lassen, dass wenigsten ihnen bewusst ist, wie die Bildung vor allem von Elternhaus stark abhängig sei.

Unter gutem Pädagoge verstehe ich als Erstens einen Mensch, der in der Lage ist, die Kinder individuell zu betrachten. Keine Schubladen, bitte.

Schlicht egal, welchen Abschluss er hinter sich hat.

Wir alle sollten mit diesen sehr oft nichtsnutzigem Papier etwas runter schrauben.

Papier beweis rein gar nichts. Besonderes nicht in einem System von Prüfung zu Prüfung gelernt wird. Kein nachhaltiges Wissen mehr.

Carsten60
2 Jahre zuvor
Antwortet  ysnp

„Kein nachhaltiges Wissen mehr.“
Liegt das vielleicht auch an der neuen — und ganz offiziell und als alternativlos gepredigten — Kompetenzorientierung? Und der Vorstellung, Bildung sei etwas, das man mit psychometrischen Methoden „messen“ könne? Und wer hat uns die eingebrockt? Waren das die geschmähten Gymnasiallehrer, oder waren es sog. Bildungswissenschaftler?
„Bildung ist vom Elternhaus abhängig.“
Ja, das ist so, aber alles andere ist doch genauso vom Elternhaus abhängig: ob die Kinder sich gesund ernähren, wie sie ihre Freizeit verbringen, wie sie sich benehmen, welche Filme sie sehen, wie sie mit Geld umgehen, wie sie mit anderen Kindern umgehen, ob sie sich an Regeln halten usw. Wie kann man nur die naive Vorstellung hegen, ausgerechnet der sog. „Bildungserfolg“ (wiederum im Sinne der PISA-Psychometriker gemessen) müsse vom Elternhaus unabhängig sein?

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Halleluja

Falsch. Die Pädagogik-Kurse waren die fachwissenschaftlichen Veranstaltungen der Magister-Pädagogen. Mit Schule (Didaktik!!) haben die so viel gemeinsam wie Schulmathematik mit richtiger Mathematik.

Sie haben aber in dem Punkt recht, dass die didaktische Ausbildung seitens der Universitäten zumindest der älteren Jahrgänge in den Kollegien sehr überschaubar war. Das dürfen Sie aber nicht den Lehrern ankreiden, es gab sie schlichtweg nicht.

GriasDi
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Diese Ausbildung ist doch heute auch nicht viel besser. Eine Bekannte studiert zur Zeit Grundschul-Lehramt. Deren Didaktik oder Pädagogik hat mit dem, was in der Schule passiert auch nicht viel gemeinsam.

ysnp
2 Jahre zuvor
Antwortet  GriasDi

Ich kann das nicht beurteilen, ich kann aber nur positiv bemerken: Die StudentInnen haben einige Praktika unter verschiedenen Vorzeichen bei uns an der Grundschule, wo sie Praxis miterleben.
Wer frisch von der Uni kommt, bringt durchaus gute Ideen mit, wenngleich nicht alles so in der Praxis funktioniert. Nach dem 2. Staatsexamen und 2 Jahren Seminar haben die ausgebildeten Lehrer ganz gute pädagogische Skills und kennen viele neue pädagogische Richtungen, wenn auch noch die Erfahrung und die Vertiefung der Inhalte fehlt.
Die Klage hört man schon seit Jahrzehnten, dass die Lehrerausbildung zu praxisfern sein soll. Man muss aufpassen, dass man bei der Forderung nach Praxisnähe die theoretischen Grundlagen nicht vergisst, damit das Ganze nicht zu einer Art „Rezeptpädagogik“ degradiert wird. Wichtig ist, dass man lernt, Hintergrundwissen an die entsprechenden Voraussetzungen anzupassen. Da sind durchaus kreative Denkprozesse gefordert.
Ich war mit den Grundlagen, die ich im Studium zum Lehrberuf gelernt habe, ganz zufrieden; den Rest habe ich in der Praxis und durch Fortbildungen gelernt.

GriasDi
2 Jahre zuvor
Antwortet  GriasDi

Bei uns war das Referendariat hart aber spitze. Die Fach-Seminarlehrer hatten richtig was drauf. Von denen haben wir viel gelernt. 2 Monate Referendariat und mehr gelernt als in der Uni (zumindest in Didaktik und Pädagogik).

GriasDi
2 Jahre zuvor
Antwortet  Halleluja

Woher nehmen Sie Ihr Wissen?
Pädagogik- und Psychologie-Vorlesungen bzw. Seminare sind für Studierende des Gymnasial-Lehramtes Pflicht (zumindest in Bayern), ohne kommt keiner durch. Auch Prüfungen in diesen beiden Fächern gehören zum Staatsexamen verpflichtend dazu.
Außerdem:
Diese Vorlesungen und Seminare haben mit dem, was in der Schule später kommt nichts zu tun, also wäre es auch nicht schlimm, wenn man keine solchen Kurse besucht hätte.
Und weiter:
Nach einer der wenigen Studien zu diesem Thema (KiL-Projekt) unter Prof. Olaf Köller „erzielen Studierende des Gymnasiallehramtes in den vier Skalen Lehren, Lernen und Entwicklung, Klassenführung und Innovieren signifikant bessere Ergebnisse als Studierende der anderen Lehrämter“.

Monika, BY
2 Jahre zuvor
Antwortet  GriasDi

„Wer frisch von der Uni kommt, bringt durchaus gute Ideen mit, wenngleich nicht alles so in der Praxis funktioniert. “

Ja, DAS kann ich nur bestätigen. 2 Studierende, fast am Ende mit ihren Fächern habe ich für meine Kinder online angaggiert. 9 + 3 Fächer kann ich beim besten Willen nicht alleine mit den Kindern schaffen. 10 geht es noch. Und ja, die Mädels sind top! Die Ergebnisse meiner Kinder sprechen für sie.

Aber mit Vorsicht zu genießen. Sie sind Jung und potent und in der Lage die Berge zu bewegen. Und dann kommt das System. Auf Einmal nach einiger Zeit können sie nicht mehr richtig fliegen.

Pia
2 Jahre zuvor

Einstiegsgehalt: 5000 Euro brutto, dann würden einige Ingenieure ggf. wechseln. Denen fehlt aber das komplette didaktisch-methodische Wissen.

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Pia

Aber nur mit realistischen Aufstiegschancen auf nicht weit weg von 100000€ brutto im Jahr. Das ist selbst für Schulleiter am Gymnasium nur schwer erreichbar.

xy
2 Jahre zuvor
Antwortet  Georg

Um das Gehaltsgefüge realistisch darzustellen, muss man unterscheiden.
E Technik und Maschinenbau liegt mit etwas Selbstverkaufsskills nach einigen Jahren auch bei Mittelständlern zwischen 80t und 100t. 120t ist Senior Standard.
Bauingenieure und andere können weit darunter liegen.
Das einzige echte Gadget bei Lehrern ist deren Unkündbarkeit. In der Pandemie ist das Beamtentum aber auch für den Staat Gold wert. Ohne Risikozuschlag täglich in ein Hochrisikogebiet? Das machen nur Beamte klaglos mit.

Monika, BY
2 Jahre zuvor

Und was soll das – Bücher zu verleihen??? Nein, meine Herrschaft, die Bücher sollte man für eigenes Kind kaufen! Und immer parat zu Hause haben!

So viele arme Länder kenne ich und alle am Anfang jedes Jahr kaufen ganzen Set von Schulbücher und Heften für eigene Kinder. Jedes Jahr von vorne. Es kostet, ja, es kostet. Aber lieber das, als neues IPhone immer wieder.

Also bitte sehr.

Das System hat es verkackt, die Eltern haben es verkackt.

Schule ist da um Wissen zu schöpfen, nicht zur Betreuung und um Spaß zu haben.

Erst dann, wenn diese Gedanke wieder vorherrscht, können wir darauf hoffen nicht mehr Experten importieren.

Indra Rupp
2 Jahre zuvor
Antwortet  Monika, BY

Furchtbar!
Schule ist sehr viel mehr als Wissen in den Kopf zu stopfen – und nebenbei : Menschen lernen in schöpferischen Pausen am meisten!

GriasDi
2 Jahre zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Menschen lernen in schöpferischen Pausen am meisten!
Aber nur dann, wenn sie vorher entsprechenden Input hatten.

Monika, BY
2 Jahre zuvor
Antwortet  GriasDi

Ja.

Monika, BY
2 Jahre zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ja, echt furchtbar. Ein Paar Stunden lernen, dann den halben Tag für sich haben und trotzdem top Leistung liefern, sogar ohne schulischen Fahrplan, die uns meistens verweigert wird..

Was fürchterlich? Skandalös!.

Monika, BY
2 Jahre zuvor
Antwortet  Indra Rupp

„Schule ist sehr viel mehr als Wissen in den Kopf zu stopfen“

Erzählen sie das Da Vinci, Mozart, Stern, Hesse, Mann, Röntgen, Königin Elisabeth II und, und…..so ein Paradox, diese unsere Gesellschaft. Kinder sind keine Soldaten, vor allem keine hölzerne.

Indra Rupp
2 Jahre zuvor
Antwortet  Monika, BY

Ja, eben! Und wenn sie in der Schule nur „funktionieren“ sollen und konsequent die Bücher abarbeiten, dann ist das doch wie „Soldaten“. Sie widersprechen sich selber.

Monika, BY
2 Jahre zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Tut mir Leid, aber das tun Sie gerade selbst.

Ich glaube, Sie sind nicht mal in der Lage zu verstehen, um was es sich handelt.

Ja, Indoktrination sollte schon längst als Verbrechen gelten.

Monika, BY
2 Jahre zuvor
Antwortet  Indra Rupp

„Kooperatives, soziales Verhalten in einem Team, lachen und Spaß zu haben, gehört dazu, ist geradezu ein „Muss“! “

Und genau das wollen Grundschullehrer heutiger Familien wegnehmen.
Als ob das nur in der Schule möglich ist.

Meine Kinder lachen viel mehr zu Hause, als in der Schule, meine liebe Frau.

Unverschämt. Sie reden sogar keiner Kinder ein, dass sie besser in der Schule haben, als zu Hause! Habe mit eigenen Öhren gehört.

Meisten Kinder und wirklich sehr viele hassen diese Betreuung in der Schule, sie hassen es bis 16 Uhr, den ganzen Tag da bleiben zu müssen.

AM liebsten werden so kleine Kinder höchst 3 Stunden in der Schule verbringen, täglich.

Ich erinnere mich genau, wie alle so neidisch waren, dass meine Tochter schon um 13 nach Hause darf. Arme Kinder. Einige haben auch immer wieder geweint. Hatte auch Möglichkeit mit älteren Generationen zu sprechen, alle buchstäblich alle habe es gehasst so lange in der Schule bleiben zu müssen, weil Eltern arbeiten müssten.

Also das können Sie von mir aus gerne weiterverkaufen, aber nicht jedem.

Sie können sich weiter gerne einreden, wie ihr alle so toll seid, aber es bleibt eine bittere Tatsache, die Kinder mit 9 Jahre in eine ganz andere Einrichtung zu schicken, wo schon Erwachsene Junge Leute durch die Gängen streifen ist und bleibt unnatürlich.

Und das gibt es nur hier, nirgendswo anderes. Die Grundschule sollte mindestens 6, am besten 8 Jahre dauern. Das wäre Kinderwohl, und diesen Kram, was seit Jahrzenten an den Bürgern verkauft wurde, ist und bleibt Kram.

Ganz davon abgesehen, dass eine 4 oder eine 3 als eine super tolle Note eingestuft in Gymnasium ist krank. Ihr wollt einfach nicht zugeben, da Ihr nicht in der Lage seid, diese Kinder besser vorzubereiten, weil KM große Scheiße baut, seit Jahrzenten.

Ihr macht zusammen mit diesem krankhaftem System Kinder und Jugendliche kaputt, sie sehen sich grau, sie dürfen keine Fragen stellen, keine eigene Meinung bilden, nein sie dürfen nicht denken, nur folgen. Eigene Wörter viele zu viele Jugendliche und Studierende. Selbst habe ich gestaunt, wenn ich mit den jungen Leuten gesprochen habe. Sollte eigentlich ganz informativ sein, hat sich als Groß entpuppt, junge Leute leiden unter diesem Schulsystem, aber sie stoßen nirgendswo auf Verständnis. Warum? Gerade haben Sie oben geschrieben.

Es ist so und nur so, stellt nichts in der Frage. Es ist so!

Es ist keine Wunder, dass so viele gebürtige Deutsche in den letzten Jahrzenten aus dem Land fliehen.

Monika, BY
2 Jahre zuvor
Antwortet  Monika, BY

Und übrigens, selbst habe ich ein ganz anderes System gelebt. Der Staat war krank, sehr krank, aber die Schulen, bzw. Menschen da waren eine Klasse für sich selbst. Aber das waren auch 70er und 80er, hat nichts viel direkt mit System zu tun, sondern viel mehr mit den Menschen.

Dann kam es Kapitalismus und angebliche Demokratie. Jetzt sind beide krank.

Junge Menschen hier wollen nicht mehr lernen und nicht mehr arbeiten bzw. höchst Mindestarbeit und lernen soviel, dass man nicht durchfehlt. Zunehmend zu beobachten.

Wir haben schon seit Jahren Problem, junge qualifizierte Menschen zu finden, die Berge bewegen wollen.

Hm, frage mich warum?

Schauen wir mal, wohin uns das alles hinführt.

GriasDi
2 Jahre zuvor

Zitat:
„Wie lässt sich der Mathe- und Physik-Unterricht verändern, damit mehr junge Leute Lust haben, das später zu studieren?“

Wie lässt sich das Studium so gestalten, dass nicht 80 % der Mathe-Studierenden am Mathe-Studium scheitern?

Für viele ist ein Mathe-Studium einfach zu anspruchsvoll, da würde auch ein anderer Mathe-Unterricht kaum etwas ändern.
Und diejenigen, die es schaffen, verdienen außerhalb der Schule mehr.

Georg
2 Jahre zuvor
Antwortet  GriasDi

Man könnte die Abbrecherquote durchaus mehr als halbieren. Allerdings würden dann die gescheiterten Studenten schon während der Oberstufe aufgrund der Mathematik am Abitur scheitern.

(Ich beziehe mich da auf reine Mathematik oder gymnasiales Lehramt oder vergleichbares Niveau. Mit etwas gutem Willen lasse ich Physik (Hauptfach) oder einige Ingenieure noch zu. Die Mathematik für die Sekundar- und Grundschulen ist sehr einfach dagegen.

Frau M.
2 Jahre zuvor

Ich bin wirklich entsetzt, was ich hier lese. Bin selbst Grundschullehrerin und Mutter von 3 erfolgreichen, erwachsenen Kindern und sehe es als selbstverständlich an, Spaß und Wissen miteinander zu verbinden. Selbstverständlich ist Schule weit, weit mehr als reine Wissensvermittlung! Kooperatives, soziales Verhalten in einem Team, lachen und Spaß zu haben, gehört dazu, ist geradezu ein „Muss“! Die armen Kinder, die nur pauken, tun mir sehr leid. Aus ihnen werden Fachidioten ohne Empathie, um es ganz deutlich zu formulieren.

Und noch ein Zusatz: Wenn wegen der Pandemie tatsächlich nicht jedes Thema durchgenommen wurde, ist es nicht relevant für die Schullaufbahn oder sogar das Leben. Sollte ich nicht genau gelernt haben, wie viele Zähne ein Hund hat… so what!

ysnp
2 Jahre zuvor
Antwortet  Frau M.

@Frau M.
Danke für den Beitrag.
Es scheint offensichtlich noch viel Elternarbeit vonnöten zu sein, bis verstanden wird, was eine zukunftsorientierte Schule im gesellschaftlichen Kontext bedeutet.

Monika, BY
2 Jahre zuvor
Antwortet  Frau M.

„Und noch ein Zusatz: Wenn wegen der Pandemie tatsächlich nicht jedes Thema durchgenommen wurde, ist es nicht relevant für die Schullaufbahn oder sogar das Leben. Sollte ich nicht genau gelernt haben, wie viele Zähne ein Hund hat… so what!“

Und sie bereiten Kinder für weiterführende Schule vor? Hervorragend.

Ja, richtig, bleiben wir alle am besten in unserem Wissen beschränkt, so kann man das Volk besser manipulieren.

Ihre Wünsche gehen gerad in Erfüllung.. Wir können es gerade sogar live verfolgen.

Monika, BY
2 Jahre zuvor

„Aus ihnen werden Fachidioten ohne Empathie, um es ganz deutlich zu formulieren.“

Genau.

Und diese Pandemie hat uns allen genau gezeigt, wie viele bzw. wie wenige sind zu dieser Emotion fähig.

Tolle Generationen haben wir großgezogen.

Monika, BY
2 Jahre zuvor

Kinder brauchen ihre ELTERN, immer, sogar wilde Pubertierende, junge Erwachsene auch mitte 40. Man braucht immer seine Famile.

Sie brauchen ihre Eltern!

Und diese FAMILE WURDE IHNEN heute WEG GENOMMEN, SCHON VON KLEIN AN.

Indra Rupp
2 Jahre zuvor
Antwortet  Monika, BY

WAS GENAU wollen Sie eigentlich?
Einerseits schreiben Sie, dass Kinder nicht verwahrt werden sollen, da bin ich voll bei Ihnen. Meine Kinder sind erst mit vier Jahren in den Kindergarten gekommen und auch nach der Grundschule mittags wieder zu Hause gewesen.
Andererseits wollen Sie alle Schulbücher in den Ferien durchpauken und den Lehrer*innen soll es auch nur darum gehen?
Ich finde die Ergebnisse am Ende der GS immer gut! Alle Kinder können lesen, keiner oder kaum mal einer blieb sitzen. Die Daz-Kinder sprechen deutsch (OK, wir sind auf dem Dorf) , die schwierigen Kinder sind ganz gut integriert und haben Freunde und können auch was, ein Teil ist fit fürs Gymnasium und meine geistig behinderte elfjährige Tochter liest jetzt Harry Potter – ja wirklich!
Warum klappt das alles immer? Wegen der guten Klassengemeinschaft. Warum ist die gut? Weil es eben nicht nur um büffeln geht in der GS. Die Grundschullehrerin meiner Kinder ist immer noch deren Nummer 1 und egal, wie der ihre nächste Klasse gestrickt ist, die kriegt sie auch wieder gut hin. Mit Schneemannbauwettbewerb im Lockdown, mit Interesse an Freud und Leid der Kinder, mit sich selber als Mensch geben und nicht als „Hochwürden“, mit viel guter Laune und gleichzeitig ein notwendiges Maß an Konsequenz und Disziplin. Und mit dem know-how um Gruppen Dynamik zu steuern um Mobbing und Ausgrenzung zu verhindern. Da wurde auch mal eine Stunde gestrichen, weil wichtiges zwischen den Kindern geklärt werden musste mit dem Ergebnis, dass sich alle wohl fühlen und entsprechend gut lernen können. Wie gesagt, meine Tochter mit IQ 62 liest und versteht Harry Potter. Glauben Sie, dass hätte sich durch pauken, pauken, pauken, Nachhilfe, pauken, Hausaufgaben, pauken, pauken, Ferienbetreuung, pauken, pauken, Bücher abarbeiten…. entwickelt? Nein!
Wie dann? Sie hat mich und ihren Bruder gelegentlich lesen sehen und findet die Schulbücherei ganz toll, wegen der vielen Bücher mit Bildern, mit Pferden und Comics – also das was wir sonst eher bildungsniveaumäßig abwerten. Irgendwann lockt es einen doch mal, auch die Geschichten dazu lesen zu können. Und der große Sprung in Richtung Lesefähigkeit/Leseverständnis kam zufällig während des nichts tun – Naja – im Lockdown. Wir haben da nicht groß mehr getan als nötig. Das war wohl die schöpferische Pause oder das Ergebnis von positiver Langeweile? Natürlich war das auch zeitlich ein Zufall und das Ergebnis aus dem vorherigen,konnte sich aber vielleicht gerade durch die positive Langeweile entfalten.