BERLIN. Die GEW ruft für den 28. September erneut zu einem ganztägigen Warnstreik an den Berliner Schulen auf. Ziel ist der Abschluss eines Tarifvertrages zum Gesundheitsschutz, in dem das Verhältnis von Schülerinnen und Schülern zu Lehrkräften – und damit die Klassengröße an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen – verbindlich geregelt wird. Die Gewerkschaft möchte sie auf 19 Schüler begrenzen. Bisher sind bis zu 26 Kinder erlaubt.
„Kleinere Klassen tragen durch eine geringere Arbeitsbelastung zum Gesundheitsschutz der Pädagog*innen bei. Auch die Schüler*innen würden von kleineren Klassen enorm profitieren“, sagt der Vorsitzende der Berliner GEW, Tom Erdmann. Aufgerufen sind die tarifbeschäftigten Lehrkräfte, Sozialpädagogen und Schulpsychologen an den staatlichen Schulen des Landes Berlin, die unter den Geltungsbereich des TV-L fallen. Dem letzten Aufruf im Juni waren rund 2.500 Lehrkräfte gefolgt, wie News4teachers berichtete.
Gleichzeitig kündigt die GEW an, die Warnstreik-Aktivitäten auch über den 28. September hinaus auszuweiten. „Wir wollen in diesem Schuljahr eine Lösung. Wir fordern den Finanzsenator auf, auf unsere Gesprächsangebote einzugehen und mit uns in Verhandlungen einzutreten. Andernfalls werden wir sehr zeitnah zu weiteren Streiks aufrufen, um unserem Anliegen den nötigen Nachdruck zu verleihen“, erklärt der Leiter des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik der Berliner GEW, Udo Mertens. Er verwies darauf, dass in ihren Wahlprogrammen alle drei Regierungsparteien kleinere Klassen gefordert haben.
„Die Berliner Schule hat bessere Arbeitsbedingungen für Pädagog*innen dringend nötig, wenn sie die so gefragten Fachkräfte gewinnen will”
Der Personalmangel in den Schulen taugt nach Auffassung der GEW nicht als Argument gegen einen Tarifvertrag. „Die Berliner Schule hat bessere Arbeitsbedingungen für Pädagog*innen dringend nötig, wenn sie die so gefragten Fachkräfte gewinnen will. Mit einem Tarifvertrag müssten die Arbeitgeber vorausschauend die Weichen stellen für Qualitätsverbesserungen in der Zukunft. Ein Tarifvertrag schafft Verbindlichkeit, damit der Senat endlich dafür sorgt, dass ausreichend Lehrkräfte ausgebildet werden“, meint Anne Albers, Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik. „Den Verweis auf das fehlende Personal bringen genau diejenigen, die es seit Jahren versäumen, für eine auskömmliche Personalsituation zu sorgen. Das fehlende Personal führt immer nur zu weiteren Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen und der Bildungsqualität“.
Wie jüngst bekannt wurde, fehlen in Berlin 20.000 Schulplätze. „Das bedeutet, dass viele Klassen deutlich größer sind als ursprünglich geplant. Das fangen unsere Kolleg*innen in Form von Mehrbelastung auf. Der Senat muss hier endlich gegensteuern. Wir brauchen einen Tarifvertrag, der die Klassengrößen regelt“, ergänzte der GEW-Landesvorsitzende Erdmann.
Im Rahmen des ganztägigen Warnstreiks ruft die GEW Berlin am 28. September zu einer Demonstration auf. Los geht es ab 10 Uhr auf dem Moritzplatz. Die Abschlusskundgebung findet gegen 12 Uhr vor dem Roten Rathaus statt. Im Juni 2021 hatte die GEW erstmals die Berliner Bildungsverwalrung zu Verhandlungen über einen TV Gesundheitsschutz aufgefordert. Eine Befragung unter angestellten Lehrkräften habe gezeigt, dass die Klassengröße die wirksamste Stellschraube bei der Senkung der Arbeitsbelastung ist, so heißt es. News4teachers
Das wird Zeit brauchen, bis die Gutherren der KMK begreifen, dass der Pöbel echt wagt auf zu mucken.
Unglaublich diese Impertinenz.
Eigentlich hatte man sich für seine Großherzigkeit doch ewige Dankbarkeit erwartet.
Das alle LuL in Deutschland die KMK in ihr Nachgebet einschließen wäre eigentlich das Mindeste!
Jetzt werden Forderungen gestellt.
Ob ich da noch eine Rektion erleben werde?
Wohl nicht!
Zur Not gibt man der GEW eine neue, tolle, pädagogische Reform aus Wolken-Kuckucksheim. Dann sind die Nörgler wieder für ein paar Monate im 7. Himmel bis sie merken, dass man sie verarscht hat.
Für die Realität streiken ist ja schließlich mühsam.
Da ruft die GEW zu einer absolut unterstützungswerten Aktion auf und alles was Ihnen einfällt ist dieses übersättigte Genörgel?
Aha, der Gutmensch aus Wolken-Kuckucksheim ist wieder da.
Wenn bei Ihnen Nomen est Omen gilt gratuliere ich ihnen ausdrücklich zu ihrer Entscheidung.
Ist nicht beleidigend gemeint!
Mit ihren Ansichten wären Sie in den jetzigen Bildungssystem keinesfalls glücklich geworden.
Sie hätten wahrscheinlich noch keine 5 Jahre ohne kompletten Burn-Out überlebt.
Ich habe in meinem Praktikum meinen alten Realschullehrer wieder getroffen. Der gute Mann hatte ähnliche Ansichten und Weltbilder wie Sie.
Nach einem dreijährigen Burn-Out zur Lebensmitte kam er eines Tages offensichtlich zurück und war eine komplett andere Person.
Konformistisch, mit konservativem Anzug, heulte mit den Wölfen und war komplett verbittert bis zur Pension.
Hat mich damals echt geschockt.
Ich bin nicht motiviert. Da macht eh nur wieder ein kleines Häufchen mit. Berliner Lehrer wollen vor allem eins: verbeamtet werden!
“Ich bin nicht motiviert. Da macht eh nur wieder ein kleines Häufchen mit.”
Wenn alle so ticken wie Sie: Dann ja.
Zumindest verständlich, deine Haltung, Bea.Mte1.
Mmmh,
die Verbeamtung sollte man sich mal durchrechnen – nicht immer ist sie (finanziell) vorteilhaft. Es gibt gute Gründe dafür aber auch gute Gründe dagegen. Aber so klar vorteilhaft ist eine Verbeamtung längst nicht mehr, alleine schon, weil die Pension ab 2028 nicht mehr so berechnet wird wie jetzt (letztes Grundgehalt…)
Wer glaubt denn, dass es für die Jungen überhaupt noch eine Rente oder Pension geben wird? Das Interessante am Beamtentum ist, dass man pro Monat weniger Steuern zahlen muss (und dass man automatisch Zulagen für Ehe und Kinder bekommt).
Weniger Steuern?? Wo denn? Das wär mir neu.
Dann viel Spaß mit den großen Klassen!
Sie haben es nicht anders verdient!
Berlin hat mehr als 34000 Lehrkräfte. Davon haben im Juni 2500 gestreikt. Das sagt doch alles! Warum sollte sich irgendetwas ändern?
Warum sind die Lehrkräfte so streikfaul?
Ausgebrannt, erschöpft und sie brauchen das Wochenende zur Erholung.
(Oder zum Korrigieren, Vorbereiten…)
Meine deutlich jüngeren Kollegys (gendern nach Phettberg ) sind schon so durch, dass sie keine Kraft mehr haben und leider auch keine Selbstwirksamkeit darin sehen…warum wohl?
Ich kannte das noch nicht und hab es natürlich sofort recherchiert – danke für die Lachys bis die Tränys flossen!!!
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/gendergerechte-sprache-leichter-gendern-mit-phettberg-kolumne-a-ae5da027-0002-0001-0000-000176418810
Tränys und ich dachte immer das wird Trainees geschrieben, rofl!
Nach der alten Rechtschreibung 😉
Ja, ist köstlich!
Lachys sind das, was wir brauchen 🙂
Sie wollen nur maximal verdienen und möglichst wenig dafür tun. Frag mal Alex und Marc …
Ganz klassisches Gesetz der BWL – Gossen I oder II, das habe ich vergessen.
Naja, davon sind 30-40% noch aus alten Zeiten verbeamtet, aber ansonsten hast du Recht!!
Es ist eine Schande, wenn die verbeamteten Lehrkräfte nicht solidarisch mit auf die Straße gehen.
Aber das ist nur meine Meinung – in einer zersplitternden Gesellschaft ist Zusammenhalt umso wichtiger!
Ich bin zwar nicht in Berlin…. Und ich bin sogar verbeamtet….
Dennoch finde ich, dass man sich gegenseitig unterstützen muss!
Ich gehe auf nahezu jede Demo. Warum? Weil Menge etwas ausmacht!
Warum soll hier gestreikt und demonstriert werden? Weil die MENGE an Schülys (gendern nach Phettberg ) zuviel ist – Menge hat also Auswirkungen!
Also bitte – raus auf die Straße – wer soll sonst für Sie und alle anderen kämpfen?
Liebe/r Riesenzwerg, Sie haben vollkommen recht.
Ihre Kommentare hier bei n4t, fand ich bisher auch immer sehr interessant. Jetzt habe ich allerdings ein kleines Problem. das gendern nach Phettberg. Ich hoffe, das ist ein ironisches Stilmittel von Ihnen. Ich gebe zu, ich bin sowieso schon kein Fan des Genderns, da dies m. M. n. das Hör- und Leseverstehen eher erschweren. Ich habe kein Problem mich angesprochen zu fühlen, wenn das generische Maskulinum verwendet wird (das ich eine Frau bin, weiß ich alleine). Aber bei Lehrys und Schülys bin ich ganz raus. Dieses Baby-Sprech kann nicht ernst gemeint sein! Da fühle ich mich verar…t und kann dann den Sprecher/Schreiber auch nicht ernst nehmen.
Generisches Maskulinum finde ich gut.
Wäre inzwischen auch bereit die weibliche Form als Standard an zu erkennen.
Als Lehrerin würde ich mich auch nicht schlechter fühlen.
Eventuell hätten die SuS Probleme sich einen dicken, bärtigen Typen als Lehrerin vor zu stellen. Soll mir aber egal sein.
Bitte nur nicht gendern, macht einfach mürbe in der Rübe und ist ein Graus beim Schreiben.
@Schattenläufer
“Eventuell hätten die SuS Probleme sich einen dicken, bärtigen Typen als Lehrerin vor zu stellen. Soll mir aber egal sein.”
“Das Wort zum Sonntag” war noch nie so lustig.
Danke für den Lacher! 🙂 🙂
Da bin ich aber mal gespannt, was Sie antworten würden bei der Aufgabe:
“Schreiben Sie Ihre drei Lieblingssänger auf”
Kommen als Antwort
a) tatsächlich drei Sänger
oder ist als Antwort auch
b) die eine oder andere Sängerin dabei?
Meine Antwort kenne ich.
Viele sind aber tatsächlich durch die Aufgabenstellung auf “männlich” gepolt.
Wenn ich Grundschüler im Stuhlkreis nach ihren Berufswünschen frage und dabei richtig gendere, also Polizist_in, Lehrer_in, Ärzt_in, Handwerker_in sage, melden sich nur Mädchen.
Benutze ich das generische Maskulinum melden sich Mädchen und Jungen.
(Habe ich in 4 Klassen durchexerziert)
Anders ist es, wenn ich ein Kind einzeln frage, was es werden will. Dann sagt ein Mädchen z.B. Tierärztin oder Polizistin (ohne Gendergap) und ein Junge Polizist oder Tierarzt.
Das beweist m. M. n., dass das generische Maskulinum die richtige Form ist (außer man will den Geschlechtaspekt besonders hervorheben).
Das wundertich nicht.
Ich gehe davon aus, dass die Jungs die kurze Sprechpause vor dem “in” gar nicht wahrnehmen und … sich nicht angesprochen fühlen.
Qed!
@Riesenzwerg
Platz 1 bis 3 bei mir (weil extrem geschäftstüchtig und in diesem Sinne erfolgreich) …:
Dietlinde Bohlenskaya. 😉
Sorry, heute gab es (mal wieder) ‘ne doppelte Portion Clown zum Frühstück. 🙂
Liebe potschemutschka,
das kann ich gut verstehen!
Ich habe insgesamt keine Probleme mit dem Gendern oder auch Nicht-Gendern, doch tun mir die angebotenen Genderformen bis in die Zehen weh. Ganz schlimm, wenn auch von Genderern anscheinend als richtig definiert, sind für mich und meine Ohren und Zehen u.a. die Begriffe Transfrau bzw. Transmann.
Das klingt für mich
a) sehr künstlich,
b) sehr hart,
c) sehr “außerirdisch” (da fällt mir jetzt kein anderes Wort ein).
Außerdem war in meiner Jugend das Wort “Trans(e)” ein sehr verächtliches Schimpfwort.
Ich habe das Gendern nach Phettberg in einem Science Slam entdeckt und ja, vielleicht ist es ein Baby-Sprech (auch bei dem Wort “Sprech” krempeln sich meine Zehnägel hoch, da bin ich dann raus), aber es ist megaeinfach und stört den Lesefluss nicht.
Die bisherigen Wort-Vorschläge werden von wenigen bisher angenommen. Natürlich gibt es bisher sehr wenige, die das Gendern überhaupt als nötig oder sinnvoll erachten.
“Da fühle ich mich verar…t und kann dann den Sprecher/Schreiber auch nicht ernst nehmen.”
Das müsste dann heißen “den Sprecher/die Sprecherin bzw. den Schreiber/die Schreiberin”. Ich finde, dadurch geht viel verloren, denn der Satz wird etwas unübersichtlich.
Aber das ist nur meine Meinung.
Vielleicht ergibt es irgendwann eine Sprache mit passenderen Ausdrücken. Sie ist ja lebendig und in der Lage, Bedeutungen zu verändern.
Für das Lob bedanke ich mich sehr und freue mich darüber. 🙂
Wenn Sie meine Beiträge nun nicht mehr ernst nehmen, ist das in Ordnung.
Ich bin sicher, dass auch der/die Eine oder der/die Andere das auch vorher schon nicht immer getan hat.
Liebes Riesenzwergy, danke für die Antwort. “Baby-Sprech” war übrigens von mir ironisch gemeint, denn es klingt für mich genauso doof, wie gendern nach Phettberg. Die bisher gängigen Formen des Genderns gefallen mir , wie schon gesagt, auch nicht besonders, aber ich versuche da tolerant zu sein und respektiere das. Wenn aber erwachsene Menschen mit mir in Kindersprache reden, würde ich das als respektlos empfinden und da hört dann meine Toleranz auf (das ist meine persönliches Empfinden andere sehen das sicher anders)
Liebe potschemutschka,
Phettberg kommt aus Österreich. Da gibt es viele -ys.
Wir wollen ja schließlich auch ein wenig international sein. 😉
Ich habe schweizer Freundys, die haben ohnehin viele ies und ys in ihrem “Sprech” (danke für die Ironie!).
Von daher klingt das für meine Ohren viel geschmeidiger und freundlicher als das, was sich hier ausgedacht wurde.
Aber sei’s drum
– gendern ja oder nein ist ein Problem
– wie gegendert wird, ist auch ein Problem
– und wir werden nie alle einer Meinung sein.
Und das ist auch gut so, so bleibt Sprache lebendig.
Liebe Grüßys 😉 vom Riesenzwergy 😉
Tut mir leid, aber es macht grad einfach Spaß 🙂
So, nun habe ich zum ersten Mal einen link hierein kopiert.
https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/geschlechtergerechte-sprache-2022/346085/entgendern-nach-phettberg/
Beim Science Slam hieß es “Gendern nach Phettberg”, doch im Artikel steht das Gegenteil. Nämlich “Entgendern”.
Teilergrenze bei 26 Schülern? In anderen Bundesländern sind es 30 oder 31.
Ich unterrichte ganz aktuell Klassen mit 35 SchülerInnen.
Stimmt.
Das heißt aber nicht automatisch, dass das gut ist.
Es heißt nur, da wird nicht aktiv gegen angegangen!
Es heißt nur – macht mit uns, was ihr wollt.
Schauen Sie doch mal die offiziellen Zahlen nach. Die 26 gilt für die ISS. (In Bayern bspw. übrigens an den Hauptschulen auch 26) Tatsächlich kann ich Ihnen sagen haben wir bspw. 27 bis 28 SchülerInnen. Hinzu kommen pro Klasse 4-6 Kinder mit Inklusionsstatus. An den Gymnasien haben wir hier durchaus auch Klassen bis 34 SchülerInnen. Hier fehlen hunderte Schulplätze in Berlin, die Klassen platzen aus allen Nähten. Die 26 hab ich seit Jahren nicht gesehen.
Stimmt.
Das heißt aber nicht automatisch, dass das gut ist.
Es heißt nur, da wird nicht aktiv gegen angegangen!
Es heißt nur – macht mit uns, was ihr wollt.
Stimmt.
Das heißt aber nicht automatisch, dass das gut ist.
Es heißt nur, da wird nicht aktiv gegen angegangen!
Es heißt nur – macht mit uns, was ihr wollt.
Super, GEW, wäre ich noch im Dienst, wäre ich dabei. Leider ist davon auszugehen, dass die Betroffenen ihren Hintern wieder mal nicht hochkriegen und statt Arbeitskampf lieber in online-Foren rumjammern wie schlecht es ihnen geht und warum da niemand was ändert.
Man muss nicht im Dienst sein, um die Kollegys (gendern nach Phettberg ) zu unterstützen.
Selbst Eltern dürfen mitmachen – ohne Lehrkraft sein zu müssen.
Aber schön zu lesen, wie solidarisch man miteinander ist…
Auch weiter oben…
So ist es!!
Nur eine Frage in die Runde – meines Wissen verhandelt nicht die GEW sondern Verdi die TV aus oder irre mich hier (für Berlin)?
Kennen Sie den Unterschied zwischen Verhandlungsführer und Verhandlungpartnern?
Was sagt Ihnen der Begriff Tarifunion?
Hilfestellung:
“ver.di ist Verhandlungsführerin für die DGB-Gewerkschaften GEW, GdP und IG BAU (bezüglich der Forstwirtschaft) und handelt zugleich in deren Namen. ver.di hat eine Verhandlungsgemeinschaft mit dem dbb beamtenbund und tarifunion verabredet. Die Tarifverträge werden getrennt, aber grundsätzlich gleichlautend abgeschlossen.”
Vielen Dank für die ausführliche Hilfestellung.
Tatsächlich bin ich mir all dieser Begriffe bewusst und kenne Sie auch nur so. Meine Frage zielte nur darauf ab, wie es genau in Berlin geregelt ist – da ich dort selbst nicht mehr lebe.
Mich wunderte die ganze Zeit, dass die GEW aufruft – aber genau genommen ist es total egal was diese inkompetente Truppe macht – denn das einzige Druckmittel, dass es in Verhandlungen gibt, hat Sie an Verdi ausgelagert – den Lohn/Entgeld. Wir schauen uns erfolgreiche Gewerkschaften an – Cockpit oder GDL – das Entgeld ist immer der Hebel und die GEW hat was – genau nichts. Und bei allen Verhandlungen an denen ich mit Verdi in Berührung komme (als Lehrer und als MTR) erkenne ich nur eines – Verdi interessiert nur Verdi – egal was die anderen Gewerkschaften wollen.
Insoweit verstehe ich das Kasperletheater der GEW nicht (und die Truppe in MV durfte ich diesbezüglich genug betrachten), denn egal was Sie tut – entscheidend ist was Verdi tut – da nur Sie über den Hebel Geld etwas zu regeln hat.
Justmy2cent
26 SuS erlaubt?
Bei uns sitzen immer 30 SuS in der Klasse
IN HESSEN
Wenn’s doch so einfach wäre.
Es geht nicht um die Kopfzahl, es geht um die Anrechenbarkeit von SuS. SuS, die Förderbedarf haben und zieldifferent bewertet werden, werden bei der Klassenbildung zur Einschulung doppelt angerechnet. Kommen diese während der weiteren Schullaufbahn zu einer bestehenden Klasse hinzu, entfällt die doppelte Anrechnung. Dasselbe gilt für die Bildung von Kursen infolge der Fachleistungs- und neigungsdifferenzierung. In NRW gilt für E-Kurse der teiler für Gymnasialklassen – und der liegt bei 35 SuS. Ansonsten liegt der faktische Klassen-/Kursteiler in der SekI bei 28 SuS, damit bis zu zwei zusätzliche SuS im laufenden Schuljahr aufgenommen werden können. Für Flüchtlinge – hier besonders ukrainische – wird aber ganz unbürokratisch von Klassenteilern Abstand genommen.
Stimmt.
Das heißt aber nicht automatisch, dass das gut ist.
Es heißt nur, da wird nicht aktiv gegen angegangen!
Es heißt nur – macht mit uns, was ihr wollt.
Ich habe auch nicht gesagt, dass das gut ist. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass das Köpfe zählen ein Selbstbetrug ist, dem leider auch viele Kolleg*innen unterliegen. Solche Zahlenspielchen, genauso wie Streichungen in der Stundentafel wegen Lehrkräftemangels werden nur von ganz wenigen Kolleg*innen z.B. auf Elternabenden offen kommuniziert. Dies geschieht im Regelfall aus Angst, disziplinarisch verfolgt zu werden. Und in solchen Fällen nutzt der Dienstgeber in autokratischer Manier auch seine Funktion aus. Ist ja auch blöde, wenn man bei einer Missetat ertappt und an den Pranger gestellt wird, wo man doch so viel für nachrückenden Generationen tut – Blablabla …
Stimmt leider!
Wir werden auch des öfteren daran erinnert, was wir sagen sollen und wo wir besser die Klappe halten.
Aber eine Demo darf uns keine(r) verbieten.
Warum nur Berlin?
BW: GS 28 Kinder, weiterführende: 30 Kinder…..
Das einzige, was de facto die Schülerzahl je Klasse begrenzt, ist die Traglast der Gebäudedecken. Die Schulbehörde wird da nicht eingreifen, wenn ein “zusätzlicher” Stuhl zu den anderen “zusätzlichen” Stühlen hinzukommt. Allenfalls die Baubehörde könnte den Zuwachs begrenzen oder die Brandschutzbestimmungen …
Ja, die Brandschutzbestimmungen. Musste gerade letzte Woche mit dem Brandschutzbeauftragten der Stadt durch die Klassenräume marschiert, wobei dieser bemerkte, dass die Klassenräume viel zu vollgestellt seien und ein zügiges Räumen im Brandfall unmöglich sei!
Tja, was soll ich sagen? Ich habe ihn darauf hingewiesen, dass wir noch keinen Brand hatten und dass ja irgendwann ein Anbau von 8 Klassenzimmern stattfinden wird, so dass die vorhandenen Räume wieder entsprechend vergrößert werden können!
Vor 20 Jahren wurde die 2-zügige GS durch Verkleinerung der Räume auf dreizügig umgebaut, jetzt sind wir dreieinhalbzügig und unterrichten Klassen auch im Kunst- und Musikraum.
In Thüringen wird in Anbetracht des dramatischen Lehrermangels gerade mal wieder auf die moralische Drüse gedrückt:
„[…] Das Bildungsministerium versucht gegenzusteuern. Kurzfristig mit Aufrufen – mehr zu leisten, solidarisch zu sein zum Wohle der Kinder. Ministeriums-Sprecher Felix Knothe sagt: “Maßnahmen sind zum Beispiel, Studierende anzusprechen, die schon ihren ersten Studienabschnitt absolviert haben”. Sie könnten gegebenenfalls im Nebenjob Unterricht absichern. Die Schulen seien aufgefordert, pensionierte Kolleginnen und Kollegen anzusprechen. Außerdem: “Wir wollen freiwillige Mehrarbeit bei den Lehrerinnen und Lehrern ermöglichen.” […]“
https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/lehrermangel-strategien-ministerium-100.html
Klingt wieder mal danach, als seien LuL faule Säcke, die noch genügend Reserven haben, um mal eben zu den drei verpflichtenden unbezahlten Stunden Mehrarbeit im Monat noch lustig was obendrauf zu setzen. Wir waren z.B. jahrzehntelang solidarisch zum Wohl der Kinder, haben sämtliche Klassenfahrten, Studienfahrten ins Ausland usw. selbst bezahlt und dafür noch rund um die Uhr die Aufsicht gewährleistet, bis vor wenigen Jahren dann ein Gerichtsurteil dafür gesorgt hat, dass auch in Thüringen die Reisekostenabrechnung entsprechend erfolgen muss.
Und das Lehramtsstudium scheint ja pillepalle zu sein, wenn man noch Unterricht (inklusive Vorbereitungen und Korrekturen) als Nebenjob machen kann. Gut, das wäre sicher für den Unterrichtsbetrieb nützlicher, als wenn Studierende nebenbei an der Supermarktkasse oder der Tankstelle arbeiten. Aber das kann doch nicht die Lösung sein. Ich frage mich, was die 600000 Euro teure Werbekampagne in Thüringen vor drei Jahren überhaupt gebracht hat. Statt auf lustige Reime wie „Werde Welterklärer und Lieblingslehrer“ zu setzen, hätte man sich mal mit der Verbesserung der Arbeitsbedingungen beschäftigen sollen. Und ohne jegliche Infektionsschutzmaßnahmen nun wieder die pensionierten LuL ins Boot holen zu wollen, ist schon ziemlich dreist.
“Und das Lehramtsstudium scheint ja pillepalle zu sein, wenn man noch Unterricht (inklusive Vorbereitungen und Korrekturen) als Nebenjob machen kann.”
Man könnte auch sagen – wenn Studierende neben Unterricht (inklusive Vorbereitungen und Korrekturen) ihr Studium hinbekommen ….. – was jammern dann die “fertigen” Lehrkräfte?!
Kann doch dann nicht wirklich schlimm sein – oder doch?!
Mit Betonung auf (fix und) f e r t i g ! 😉
Autsch 😉
Mich würde interessieren, woher die GEW zusätzliche Lehrkräfte für kleinere Klassen nehmen will? Wohlklingendes zu fordern ist keine Kunst.
Und was hat die GEW in der Vergangenheit getan, um den Lehrerberuf attraktiver zu machen und nicht an der Schraube zu drehen, die Lehrkräfte durch ständig neue systemische Reformen und eine Inflation an schulfremden Themen, die von der GEW gewaltig unterstützt wurden, zu überfordern?
Die Lehrer erst in die Bedrouille reiten und dann als “Gewerkschaft” fromme Forderungen stellen, nenne ist unrealistisch und unredlich.
Also nochmals, liebe GEW: Woher die Lehrkräfte in einer Zeit nehmen, wo der Lehrerberuf kaum abstoßender sein könnte?
Und wenn heute viele Abiturienten sogar ein pädagogisches Studium aufnähmen (was natürlich Illusion ist), könnte sich das doch erst in mehreren Jahren so entlastend auswirken, dass man kleinere Klassen bilden könnte. Was soll also die Forderung?
Ihrer Logik nach, sollen also alle so weiter machen wie bisher (allerdings unter immer schlechteren Rahmenbedingungen)? Es ist nun mal so, kannste nix machen? Klar ist das Problem nicht einfach zu lösen, aber Lehrermangel besteht nicht erst seit gestern. Mit dieser fatalistischen Einstellung hat sich das Problem ja eben immer weiter ausgeweitet. Es gab ja keinen Grund etwas zu verbessern. Die Lehrer (und auch die Eltern) machen ja alles klaglos mit. Wenn das so weitergeht, haben wir in ein paar Jahren den Mount Everest an Problemen. Aber so wie Sie sehen das leider zu viele, deshalb sind wir ja auch in der jetzigen Situation.
Das sehe ich genauso!
Aber leider sehe ich auch die ausgebrannten, desillusionierten KuKs, die teilweise jetzt schon auf dem Zahnfleisch kriechen.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Teilnahme an der Demo enorm wichtig ist.
300 Leutchen sind schon lächerlich, 1000 wären schon nett, 150000 jedoch ist die Mindestzahl, die etwas mit Nachdruck und nicht mit Lächerlichkeit zu erreichen versuchen muss.
Die, die auf dem Zahnfleisch kriechen, sollten überlegen, wie lange sie das noch tun wollen/müssen, wenn sie nicht aufbegehren.
Das wäre das Beste für die Gesundheit.
Aber seien wir ehrlich – (ohne Phettberg 😉 ) Lehrer:innen unterliegen – wie Erzier:innen auch – einer inneren Megapflicht und vorauseilendem Gehorsam bist zum Zusammenbruch – zumindest schlechter Laune und Erkrankung. Und das immer noch – nach allden lustigen KuMi-Ergüssen der letzten zig Jahre.
Die meisten von uns sind nicht umsonst in diesem Beruf. Wir mögen Kinder und wollen ihnen was beibringen – ein Dienst an der Gesellschaft.
Wir schleppen uns zur Arbeit, wenn es nur eben geht.
Drei Wochen war Hochalarm – viele KuKs erkrankt, viel viel Unterrichtsausfall.
Schniefend und hustend und mit Halsweh – alles uns sehr bekannten Symptomen – sitzen wir nun alle beieinander – heroischer Unfug, aber wir sind da!
Wir alle wissen es besser, …..
Da haben Sie Recht. ABER wird es in Zukunft besser, wenn alle LuL und EuE so weitermachen?
Wir wissen alle, dass die Antwort hierauf ein ganz klares N E I N ist.
Ich war ja schon vor und während Corona gegen unsinnigen Heldenmut ….
Das ist doch nicht Aufgabe irgendeiner gewerkschaft, also auch nicht die der GEW. Das ist die ureigenste Aufgabe des Arbeitgebers. Wenn er keine Arbeitskräfte findet, muss er sehen wie er die Arbeitsbedingungen anpasst. Das geht in Schule nur über Kürzung der Stundentafel. An einer Schule können eben nicht mehr Unterrichtsstunden abgehalten werden als es das Prodult aus Anzahl der Lehrkräfte mal Wochenstundenzahl mal Teilzeitquotient (Teilzeitdeputat/Vollzeitdeputat) ergibt.
Bsp:
Schule mit 80 Lehrkräften, davon 60 mit 100%, 15 mit 75% und 5 mit 50%, wobei von den 60 Vollzeitkräften 3 Lehrerinnen schwanger, 4 in Elternzeit und eine im Sabbatjahr ist. Also 52*25,5*1 + 15*25,5*0,75 + 5*25,5*0,5 = gerundet 450 Unterrichtsstunden ohne den Abzug von Ermäßigungsstunden. Im Ganztag haben die SuS mindestens 3 Tage 7 und 2 Tage 6 Unterrichtsstunden, also zwischen 32 und 34 Wochenstunden. 450 Lehrerstunden geteilt durch 33 Schülerstunden ergibt für 15 Klassen Unterricht nach Stundentafel und für den Rest der vier- bis fünfzügigen SekI-Schule verdammt viel Freizeit.
Um mit den 450 Lehrerstunden die 27 Klassen der SekI nur im Klassenverband zu unterrichten müsste die Stundentafel auf 17 Wochenstunden eingekürzt werden. Also 3 Tage a sechs Schulstunden und der Rest ist Freiteit oder Unterricht by EVA.
Doch der Arbeitsgeber hat insbesondere im Schulbereich viele Stellschrauben:
Im Endeffekt geht das alles auf Kosten der Unterrichtsqualität, aber eine neue “Faule Säcke”-Kampagne verursacht nur einen Bruchteil der Kosten, die das Einstellen von zusätzlichen Lehrkräften verursachen würde. Da es diese Lehrkräfte zudem nicht gibt (“Lehramt? Ich bin doch nicht blöd!”), läuft es alles auf die oben aufgezählten Punkte hinaus. Ist doch kein Zufall, dass aktuell sowohl Verwaltungsgerichte als auch Landesrechnungshöfe das Ganze mit Urteilen und Empfehlungen vorbereiten…
‘Die Lehrer erst in die Bedrouille reiten und dann als „Gewerkschaft“ fromme Forderungen stellen, nenne ist unrealistisch und unredlich.”
Das finde ich auch!
Aber eas genau hat fie GEW getan, um “[die] Lehrer erst in die Bredouille (zu) reiten” ?
Fragen Sie auch, woher der Staat das Geld nehmen soll, wenn Lehrer mal wieder mehr verdienen wollen, alleine durch A13 oder die Verbeamtung? Seltsamerweise interessiert das dann nie.
Kleinere Klassen könnten durch mehr Seiteneinsteiger erreicht werden, aber auch dadurch, dass vorübergehend die Stundentafel gesenkt wird, dann werden Lehrer frei für neue Klassen. Das darf natürlich nur eine vorübergehende Lösung sein. Aber um Ihre Frage zu beantworten!
Es ist die letzte Chance der GEW, auf diesem Wege noch etwas zu erreichen. Wenn (fast) alle Lehrer in Berlin verbeamtet sind, kann ja quasi niemand mehr streiken.
Und wer interessiert sich schon für Demos außerhalb der Arbeitszeit.
Schade nur, dass es der GEW erst jetzt einfällt. Früher hieß es ja immer, für kleinere Klassen u. dgl. könne man nicht streiken. Warum jetzt doch?
Was sind Pädagog ???
Was soll der Mist. Dafür war und ist genug Geld da. Haben die Textverfasser etwa eine Grammatikschwäche?
Berliner Lehrer wollen am Samstag auch für die 1600-Euro-Zulage demonstrieren. Sie soll für alle neueinzustellenden Lehrer wegfallen, denn die werden ja nun wieder verbeamtet.
Protest vor dem Berliner Rathaus angemeldet: Lehrkräfte demonstrieren für 1600-Euro-Zulage (tagesspiegel.de)