„Ganz frei denken“: Runder Tisch zum Lehrkräftemangel hat die Arbeit aufgenommen

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Der Runde Tisch zum Lehrkräftemangel an Berliner Schulen hat die Arbeit aufgenommen. Das erste Treffen gab es am Mittwoch, wie Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) am Donnerstag im Abgeordnetenhaus erläuterte. Busse hatte dazu eingeladen. «Angedacht ist eine Serie mehrerer Termine bis Anfang Januar, vielleicht sogar noch mehr.» Der Runde Tisch sei etwas ganz Neues. «Wir erlauben uns, ganz frei zu denken.»

Was tun gegen den Lehrermangel? Das soll am Runden Tisch besprochen werden. Illustration: Shutterstock

Das Ziel sei, kreative Lösungen für den Personalnotstand an den Schulen zu finden. «Und wir werden das auch schaffen», sagte Busse. Ausgebildete Lehrkräfte werden in Berlin seit Jahren händeringend gesucht. Auch zu Beginn dieses Schuljahrs waren Hunderte von Stellen unbesetzt.

«Wir wollen niedrigschwellige Maßnahmen diskutieren und sie auf ihre kurzfristige Umsetzung überprüfen.» Es solle aber auch über zeitaufwendigere Lösungen diskutiert werden. Berlin hat bereits damit begonnen, Lehrkräfte wieder zu verbeamten – zuletzt war es das einzige Bundesland, das darauf verzichtet hatte.

Am Runden Tisch sind unter anderem Vertreter aus Landesschulbeirat, Landesausschuss des Pädagogischen Personals, Landeselternausschuss, Landesschülerausschuss, dem Beirat Berufliche Schulen und dem Verband der Oberstudiendirektoren vertreten. News4teachers / mit Material der dpa

Lehrermangel: Berliner Grundschule will die Unterrichtsstunden kürzen (und beginnt dann morgens später)

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17 Kommentare
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Lakon
1 Jahr zuvor

Wie wäre es mit einer neuen Schulreform?

Luk
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lakon

Durch neue Reformen noch „moderner“ werden, noch „fortschrittlicher“, noch „gerechter“?
Neue Schulreformen, von denen es eher zu viele als zu wenige gab, haben bisher doch fast immer nur für stetige Verschlechterung durch weitere wirklichkeitsfremde Theorien und Ideologien geführt. Nur weil etwas als „neu“ gilt, ist es noch lange nicht gut.

Pit2020
1 Jahr zuvor

„Und wenn ich nicht mehr weiter weiß
dann schnitz‘ ich mir ’nen runden Tisch.“

Sorry, dass musste mal so direkt gesagt werden … weil es @Der Reimer noch nicht getan hat. 😉

Zudem bin ich gespannt auf die üblichen Texte von den üblichen „Blumen“, „Fantasie“-Figuren, „Berlinern“ usw zum Thema „A13 hilft nicht gegen Lehrermangel“ u.ä.
Ich schaue dann morgen noch einmal vorbei, bitte enttäuscht mich nicht! 😉

DerReimer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Der Reimer war zur GLK
und freut sich auf das neue Jahr.
Ich konnte nicht antworten
muss springen zwischen den Standorten.
Deswegen reime du doch richtig
das ist hier ganz arg wichtig.

Alla
1 Jahr zuvor

Wäre sicher auch kontraproduktiv, wenn man LuL an dem runden Tisch zulassen würde…..

klm
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alla

Aber sicher doch, Realitätskenner und Praktiker an runden Tischen, die Schule betreffen, geht gar nicht!
Wie kämen denn da umwerfend neue Ideen zustande?

potschemutschka
1 Jahr zuvor

Mich würde wirklich mal interessieren, wann dieser „Runde Tisch“ stattfindet. Wieviele Lehrer welcher Schulformen daran teilnehmen, wie diese Lehrer ausgewählt wurden (Erzieher scheinen ja ganz außen vor zu sein) und ob sie dafür vom Dienst freigestellt werden oder ob sie das in ihrer“ vielen“ freien Zeit ableisten. Hätte man damit nicht in den Sommerferien anfangen können und vielleicht vorher mal einen Fragebogen an alle Lehrer und Lehramtsstudenten schicken können, zur Vorbereitung der Treffen? Aber die Antworten hätten sicher Teile des Senats verunsichert. Anstelle des Fragebogens könnte Frau Busse, ja mal die Kommentare bei n4t lesen, da sind eine Menge Ideen versteckt, woran es liegen könnte, dass es zu wenig Lehrer und Erzieher gibt.

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

„Wieviele Lehrer welcher Schulformen daran teilnehmen, wie diese Lehrer ausgewählt wurden.“

Ich könnte mir folgende Lösung vorstellen:

„Lehrkräfte sind herzlichst eingeladen am runden Tisch teilzunehmen. Die Treffen finden vormittags von 9 bis 12 Uhr statt. Unterricht darf wegen der Teilnahme selbstverständlich nicht ausfallen. Die An- und Abfahrtskosten sind selbst zu tragen, da das Budget dafür dieses Jahr leider schon erschöpft ist. Der Antrag auf Teilnhame ist auf dem Dienstweg an die Schulbehörde zu richten. Es empfiehlt sich, den Antrag mindestens drei Monate vor der Teilnahme zu stellen, um eine zügige Bearbeitung zu garantieren. Das erste Treffen findet bereits nächste Woche statt, das letzte voraussichtlich in einem Monat.“

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Genauso habe ich mir das auch gedacht. Nur habe ich mich nicht getraut, es laut zu sagen! 😉

Mr. Jones
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich hoffe, dass ich hier schreiben darf, ohne Ärger zu bekommen!
Wie alle an dem Runden Tisch, wollen wir Schule verbessern…für alle: Schülerinnen und Schüler, Personal, Schulleitungen, sonstiges Personal, Eltern etc.
Evtl. kann ich einige deiner / eurer Fragen beantworten.
Es sitzen einige LuL an dem Tisch: die Berufsschulen sind z.B. vertreten und ich selber unterrichte an einer Grundschule (welche aber auch eine Oberschule hat). Das Personal kommt u.a. aus dem Landesschulbeirat (LSB), sprechen also für das Personal. Ich selbst bin außerdem in einem der Bezirksschulbeiräte (BSB), in einem der Bezirksausschüsse des pädagogischen Personals (BPP) und außerdem im Landesausschuss des pädagogischen Personals (LPP). Des Weiteren bin ich im Personalrat und auch in einer Gewerkschaft. (Die Ausschüsse des Personals hießen vor vielen Jahren Bezirks- und Landeslehrerausschüsse; durch die Verzahnung des eFöB-Bereichs können auch Erzieherinnen und Erzieher, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter in diese Ausschüsse sein, daher auch die Namensänderungen zu Ausschüsse des pädagogischen Personals.) Auch wenn keine Erzieherin oder kein Erzieher o.ä. am Tisch sitzen, denke ich, dass wir auch für diese Gruppen sprechen. Persönlich tausche ich mich regelmäßig mit Erzieherinnen und Erziehern, Hausmeistern, Sekretärinnen und Sozialarbeitern aus. (Mein Stellvertreter im Landesausschuss (LPP) ist z.B. ein Erzieher und wir kommunizieren mindestens wöchentlich! Wir versuchen also bestmöglich alle „Aspekte“ zu sehen—am Ende geht es ja eh immer um die Schülerinnen und Schüler, ohne das Personal aus dem Blick zu verlieren! Es sind außerdem einige Schulleiterinnen und Schulleiter vertreten, ein Schülervertreter aus dem LandesschülerInnenausschuss (LSA) sitzt am Tisch (mit dem ich auch kommuniziere), der Landeselternausschuss ist vertreten, die Schulaufsicht ist vertreten und die Verwaltung (auch die Senatorin selbst). (Evtl. habe ich jetzt jemanden vergessen?)
Also, noch einmal, alle am Tisch, behaupte ich jetzt mal, sind Menschen, die sich für die SuS, für das gesamte Personal und für die verschiedenen Schulformen einsetzen…sonst würden wir das alles nicht machen. Und sicherlich ist all das ehrenamtlich und die Treffen finden nach der normalen Schulzeit statt… Das ganze wird auch von außen moderiert und unterstützt, was sicherlich auch sinnvoll ist.
Der Runde Tisch ist also wirklich gut aufgestellt, denke ich, und ich bin selber gespannt, was wir gemeinsam erreichen können.
Ich bin dankbar für eure Hinweise…wenn ihr Vorschläge habt, immer gerne!

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mr. Jones

Danke für Ihre Antwort und Ihr Engagement. Hoffen wir mal, dass es endlich auch wirklich etwas bringt. Denn so wie es jetzt im Berliner Bildungssystem läuft, kann es definitiv nicht weitergehen. Wie wäre es, wenn Sie auch Vertreter der Initiative „Schule muss anders“ zu Ihrem Runden Tisch einladen? Die haben gute Ideen und vertreten sowohl Lehrer und Erzieher, als auch Eltern und wissen als Beteiligte genau, wie es in Berliner Schulen läuft.

Mr. Jones
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

@potschemuschka: Mit Philipp Dehne von Schule Muss Anders bin ich auch im ständigen Kontakt, mal mehr mal weniger. Im LPP war er auch schon und in den meisten Bezirksgremien ja auch!

Mr. Jones
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Hört sich an, als solltest du dich an deiner Schule in den BPP wählen lassen und dann in den LPP. Dann sehen wir uns mal persönlich und kannst dich mehr einbringen. Nur zusammen können wir was verändern!

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mr. Jones

Danke für das Vertrauen, aber ich bin in 40 Dienstjahren zu oft mit dem Kopf gegen Wände gestoßen. Ich habe meinen Ruhestand vorgezogen und brauche erst mal etwas Abstand.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mr. Jones

Genauso langatmig wie Ihr Kommentar wirkt, stelle ich mir die Effizienz des runden Tisches vor. Ich muss mich doch immer wieder wundern, wie lange es dauert, bis ein Problem angegangen wird. Nun wieder endlose Diskussionen, deren Ergebnis man in etwa kennt: knappes Budget. Pragmatische und sinnvolle Lösungen seitens der Betroffenen, die abseits des runden Tisches arbeiten, werden ignoriert: knappes Budget. Von „ehrenamtlich“ kann man wohl nicht sprechen, wenn die Teilnehmer einen Posten/eine Funktion innehaben. Man ist so langsam frustriert, dass außer theoretischem BlaBla kaum greifbare und umsetzbare Ansätze in der Bildungspolitik präsentiert werden, immer ist man zu spät dran, hat die Mittel nicht zur Verfügung, schätzt die Lage falsch ein, ist verwundert über „unvorhergesehene“ Entwicklungen, wälzt so lange den Behördenapparat, bis das Problem in der diskutierten Form gar nicht mehr besteht und fängt von vorne an.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mr. Jones

Und sicherlich ist all das ehrenamtlich und die Treffen finden nach der normalen Schulzeit statt…“

Dann hoffen wir mal, dass das für alle Beteiligten gilt.
Sicherlich kommen die Mitarbeitenden der Verwaltung, der Schulaufsicht und des Ministeriums gerne in ihrer Freizeit mit Lehrkräften zusammen, um ehrenamtlich die Schule zu verbessern.
Sie könnten auch in die Schulen gehen und dort aushelfen, wenn schon so viel intrinsische Motivation besteht und wenn man ganz frei nachdenken möchte. Wenn es ehrenamtlich erfolgt, ist es auch kostengünstig.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor

Wenn man nicht bereit ist Geld und Arbeit zu investieren, dann kann der Tisch so rund sein wie er will. Das bringt nichts.
Lassen sie mich raten, von den LuL sitzt eh keiner mit am runden Tisch. Die sind zu sehr daran gewöhnt in die Ecke gedrängt zu werden. Rund können die eh nicht.
Außerdem versauen sie mit ihrem Gemaule und ihren Ansprüchen die komplette gute Stimmung.