MAINZ. Die Grundschule Gräfenau in Ludwigshafen geriet vor knapp einem Jahr bundesweit ins Rampenlicht, weil viele Erstklässler das Jahr wiederholen mussten. Auch im laufenden Schuljahr ist die Situation ähnlich; das rheinland-pfälzische Bildungsministerium ist offensichtlich mit seinen (bescheidenen) Unterstützungsmaßnahmen gescheitert. Warum, das macht eine aktuell herausgegebene Zahl anschaulich: Praktisch alle Schülerinnen und Schüler der Gräfenauschule haben einen Migrationshintergrund – besondere Sprachförderung für sie gibt es so gut wie nicht. Ändert sich das jetzt endlich durch das Startchancenprogramm?

An zwei Schulen in Rheinland-Pfalz liegt der Migrationsanteil unter den Schülerinnen und Schülern bei über 90 Prozent. Dabei handelt es sich um die Erich-Kästner-Grundschule und die Grundschule Gräfenau jeweils in Ludwigshafen, wie Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) auf eine parlamentarische Anfrage in Mainz mitteilte.
Die Gräfenauschule in der zweitgrößten Stadt in Rheinland-Pfalz hatte im vergangenen Jahr überregional für Aufsehen gesorgt, weil 39 der 126 Erstklässler das Schuljahr wiederholen mussten. Auch in diesem Jahr haben viele Erstklässler mit Migrationshintergrund das Lernziel nicht erreicht. Die Schulleitung geht davon aus, dass bei 44 von 147 Kindern eine Klassenwiederholung sinnvoll wäre.
Der Grundschulstandort, wo zahlreiche Migrantinnen und Migranten leben, wird von vielen als Brennpunkt oder Problemviertel bezeichnet. Etliche der betroffenen Kinder waren nur kurz oder gar nicht in einem deutschen Kindergarten. «Oft sprechen die Kinder schlecht Deutsch oder kommen aus bildungsfernen Familien – wie an vielen anderen Schulen in Ludwigshafen auch. Und es gibt das Problem, Strukturen des Schulalltages anzunehmen, was nach einem kurzen Kita-Besuch vielen Kindern sehr schwer fällt», so erklärte Schulleiterin Barbara Mächtle bereits im April (News4teachers berichtete).
«Hier benötigen wir dringend andere Lösungen, etwa Sprachförderlehrkräfte oder Sprachkurse, die dem Schulbesuch vorgeschaltet sind»
Die Rektorin betonte dabei, es sei innerhalb der vergangenen Monate einiges passiert. «Es gab durchaus gute Angebote, zum Beispiel unterstützen Studenten der Universität Landau die Lehrkräfte der ersten Klassen in den ersten sechs Wochen nach den Sommerferien.» Zudem bekamen die Leitungen der Grundschulen in Ludwigshafen ein Gesprächsangebot bei der Landesregierung in Mainz. Mächtle: «All das löst jedoch das Problem der Sprachförderung nicht. Hier benötigen wir dringend andere Lösungen, etwa Sprachförderlehrkräfte oder Sprachkurse, die dem Schulbesuch vorgeschaltet sind. Das ist in anderen Bundesländern auch so.»
Das Bildungsministerium teilte seinerzeit mit, «die Situation der Ludwigshafener Grundschulen im Allgemeinen und der Grundschule Gräfenau im Besonderen» stets im Blick zu behalten. «Die Gräfenau wird seit einem Jahr von Fachleuten eng begleitet, und es wurden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Situation dort zu verbessern», sagte ein Sprecher. «Wir kennen die großen Aufgaben, vor denen diese Schule aufgrund ihrer herausfordernden Lage steht, und wir sehen auch das Engagement der Schulleiterin.» Deshalb gebe es viele Unterstützungsmaßnahmen, die aber Zeit bräuchten, bis sie vollumfänglich wirken könnten.
«Warum dies an der Grundschule Gräfenau offensichtlich bisher nicht gelingt, werden wir intensiv analysieren und gegensteuern»
«An anderen vergleichbaren Schulen sehen wir, dass Unterstützungsmaßnahmen trotz der Herausforderungen positive Effekte haben», erklärte der Sprecher. «Warum dies an der Grundschule Gräfenau offensichtlich bisher nicht gelingt, werden wir intensiv analysieren und gegensteuern.» Die Entwicklung zeige erneut, dass nur eine gemeinsame Anstrengung aller Beteiligten zu Verbesserungen führen könne. «Dies schließt neben Ministerium und Schulaufsicht die Schulleitung, die Lehrkräfte, die Eltern und das Pädagogische Landesinstitut mit ein. Alle müssen hier mithelfen, jeder in seinem Verantwortungsbereich.»
Dass Maßnahmen wie ein «Gesprächsangebot» oder eine gerade mal sechswöchige Unterstützung durch Studierende nicht reichen werden, hatte die Ludwigshafener Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck schon im letzten Jahr vorhergesagt – sie trat aus Protest aus der SPD aus (News4teachers berichtete). Steinruck erklärte seinerzeit, das von einer Ampel regierte Land Rheinland-Pfalz wolle die Situation in einer Industriestadt wie Ludwigshafen mit ihrer Sozialstruktur nicht wahrhaben. «All das wird ignoriert, obwohl die Schulen – nicht nur die Gräfenauschule – nicht erst in den zurückliegenden Monaten um Hilfe gerufen haben.» In Richtung von Bildungsministerin Hubig hieß es in der Erklärung Steinrucks, es müsse einen Ludwigshafener Sonderweg geben.
Wörtlich sagte Steinruch damals: «Die Schulen – nicht nur die Gräfenauschule – haben in den zurückliegenden Monaten um Hilfe gerufen. Wenn Bildungsministerin Stefanie Hubig sagt, es wird keinen Ludwigshafener Sonderweg geben, kann ich nur sagen, dass es dringend einen Ludwigshafener Sonderweg geben muss!»
Das Startchancen-Programm von Bund und Ländern, das zum kommenden Schuljahr anläuft (und von dem auch Rheinland-Pfalz profitiert), könnte nun allerdings tatsächlich dafür sorgen, dass die Gräfenauschule und ähnlich belastete Schulstandorte mehr Unterstützung bekommen. An dem Programm, mit dem sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche gefördert werden sollen, nehmen in Rheinland-Pfalz überwiegend Grundschulen teil – auch die Gräfenauschule. Insgesamt 200 Schulen werden von den knapp 100 Millionen Euro pro Jahr profitieren, die darüber in dem Bundesland in den nächsten zehn Jahren zusätzlich zur Verfügung stehen.
Die Zahl der rheinland-pfälzischen Grundschulen, bei denen der Migrationsanteil mehr als die Hälfte beträgt, beläuft sich nach Angaben der Bildungsministerin auf 89 im laufenden Schuljahr, was einem Anteil von mehr als neun Prozent an der Gesamtzahl entspricht. Bei den Realschulen plus seien es 26 (15,5 Prozent) und bei kombinierten Grund- und Realschulen plus eine Schule. Unter den Gymnasien in Rheinland-Pfalz hat eine Schule den Angaben zufolge einen Migrationsanteil von über 50 und bis zu 75 Prozent, bei den integrierten Gesamtschulen sind es zwei, bei den Förderschulen elf und bei den berufsbildenden Schulen eine Einrichtung. News4teachers / mit Material der dpa
Ein großes Stück Bringschuld haben auch die Eltern der betroffenen Kinder.
Diejenigen, die selbst kein Deutsch sprechen, sollen es also ihren Kindern beibringen. Wie gut das funktioniert, zeigt ja die Praxis. Es scheitert aber auch schon an der Logik.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Diejenigen können unabhängig von den eigenen Sprachkenntnissen aber prüfen, ob die Kinder ihre Hausaufgaben gemacht haben. Desweiteren gibt es doch (meines Wissens, aber korrigieren Sie mich) die Verpflichtung, Deutsch zu lernen. Es gibt genügend Sprachkurse, im Rahmen von Integrationskursen sogar kostenlos.
Hausaufgaben ohne Sprachkenntnisse überprüfen – sollen die Menschen zaubern?
Es gibt eben nicht genügend Sprachkurse – das ist ja das Problem (siehe am Fuß des Beitrags verlinkter Artikel). Gilt auch für Erwachsene: https://www.br.de/nachrichten/bayern/integration-ausgebremst-zu-wenige-sprachkurse-fuer-gefluechtete,SwC02AG
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Nicht, dass diese Erwachsenen ihren Kindern Deutsch beibringen sollten, sie könnten aber z.B mit ihren Handys Deutsch lernen. Heutzutage gibt es ja so viele Möglichkeiten! Während Corona haben so viele meiner S*S richtig gut Englisch gelernt.
Außerdem kann man seinen Kindern auch ein gutes Vorbild sein, oder nicht?
So ganz möchte ich diese Eltern nicht von ihrer Verantwortung befreien.
Oh bitte, hören Sie auf. Wie wäre es damit, dass die Schule endlich ihre Arbeit leistet, statt immer die Eltern im Kauf zu nehmen.
Meine Kinder gehen um sonst in der Schule, weil zu Hause ohnehin jeden Tag einen Unterricht erhalten müssen – von mir. In der Schule wird heute nur bis max Note 4 unterrichtet, und zwar für die deutschsprachigen Kinder. Alle andere werden glatt abgehängt.
“… dass die Schule endlich ihre Arbeit leistet …” haben Sie Informationen darüber, dass die Kollegen in Ludwigshafen faul oder unfähig seien??
Ach, sollen die Eltern in die Schule gehen?
Sie sollten meinen Beitrag noch einmal lesen.
Ja, pardon, es gibt ein paar Ukrainer, die sich relativ gut durchschlagen. Aber Mama oder Papa waren die Lehrer in der Ukraine selbst. Sonst, es klapp gar nicht, Wie nur bitte sehr, mit einem Unterricht, die nur Grundwissen (Note 5-4) im Unterricht zu Stande bringt.
“…prüfen, ob die HA gemacht wurden…” ist etwas anderes, als die Richtigkeit zu überprüfen. Hausaufgaben sollten alle Kinder (auch D-Muttersprachler) in der Regel selbständig erledigen. Die Eltern sollten nur darauf achten, dass die Kinder sie auch anfertigen. Fehler werden dann (zumindest war es zu meiner Zeit so) in der Schule besprochen und erklärt.
Richtig. Genau so ist es auch vorgesehen.
LuL -> Planung der Hausaufgaben und Stellung dessen
SuS -> Überprüfung auf Vollständigkeit der ausgegebenen Hausaufgaben, “Beieinanderhalten” der Hausaufgaben, Erledigung der Hausaufgaben, zur Verfügung Stellung (Abgabe, Kontrolle)
Eltern -> Nachprüfung, ob sie gemacht werden (nicht wie) und wie vollständig sie sind
LuL -> Gemeinsame Korrektur und Besprechung oder ähnliches (Korrektur “zuhause” + Ausgabe und Besprechung, dazu Verbesserung durch SuS)
SuS -> Korrektur/Ansehen der Verbesserung, Übung
Eltern -> Bestenfalls Sichtung der korrigierten Hausaufgaben (und ggf. Unterstützung – zumindest Hilfe soweit Bedarf und Rahmen)
Ansonsten kann man es meiner Meinung nach auch mit den Hausaufgaben lassen. Oft Verlust von sinnvoller zu nutzender Zeit dann.
Was man als Schulgemeinschaft (wichtig! Gemeinschaft) letztendlich macht (HA-Prinzip -> ja/nein) sollte man dementsprechend auch bedenken und anpassen.
Eben. Kein Elternteil muss eine Fremdsprache (Englisch, Französisch, Latein…, gilt aber auch für Mathe usw ) können, um ein Auge auf die Hausaufgaben zu haben, sich für die Arbeiten zu interessieren oder auch mal am Elternsprechtag vorbeizuschauen.
Bei einer “Fremdsprache”, die gleichzeitig die Landessprache des Staates ist, in dem man lebt, sieht das nochmal anders aus.
ABER, die Hausaufgaben bringen auch nur Grundwissen mit. Da liegt das Hacken.
Viele reden einfach zu viel hin und her und um sonst, ohne die richtige Grunde für so einen Schlamassel im Wesen Schule nennen zu wollen.
Praktisches Beispiel:
“Bringen Sie ihr zwei-sprachig erzogenes Kind doch zur Lernzeit.
Dort wird darauf geachtet, dass es die Hausaufgaben macht.
Und kann die Sprache mit Gleichaltrigen trainieren.”
Stimmt.
ABER es wird nicht darauf geachtet, dass die Aufgaben-Lösungen auch richtig sind.
“Gründes Bestätigungshäckchen” bedeutet nur: Aufsichtsperson (fachfremd und sicherlich auch keine Lehrkraft) hat zur Kenntnis genommen, dass etwas bearbeitet wurde.
So häufig habe ich unter falschen Lösungen den Bestätigungshacken beim ersten Kind gesehen, dass ich mein zweites Kind nicht mehr in die Lernzeit entsendet hatte.
Für die weiterführende Schule scheint es unwichtig zu sein, ob deutlicher Bedarf an Rechtschreibung und Grammatik Training nötig wäre.
Es wird bemängelt, aber wann trainiert?
Ich kann mich an meine eigene Schulzeit gut erinnern.
Weniger Fächer bei mehr Reproduktions- (Trainings-) Aufgaben.
Transfer-Aufgaben sind nett, genauso wie Kreativ-Aufgaben:
Aber wer das Werkzeug (z.B. [Formel-]Sprache) nicht bedienen kann,
sollte lieber Zeit für Training dieses Werkzeuges aufwenden *müssen*
statt Zeit für Internet-Rechersche für Kreativ- und Transferaufgaben zu verbrauchen.
Zitat: “Das was während Corona nicht in der Primarstufe unterrichtet wurde, können wir nicht auffangen oder nachholen. Aber ihr Kind ist zu gut als das es sitzenbleiben sollte. Nur schreiben kann es nicht richtig. Das wird ein Problem am Ende der Mittelstufe sein. (Q-Vermerk oder keiner.)”
Zitat: “Leider können wir uns um Sonderfälle nicht kümmern.
Lassen Sie doch mal Ihr Kind auf LRS prüfen, dann bewerten wir die Fehler nicht mehr.”
Wenn der ersthafte Versuch schulisch erst gar nicht unternommen wird,
Rechtschreibung und Grammatik beizubringen, dann wird vermutlich jede LRS-Prüfung dazu führen, dass festgestellt wird: “Kind hat Rechtschreibschwäche”.
[“Schreiben nach Gehör” bei gleichzeitiger Weisung durch Lehrerinnen an Eltern “nicht-berichtigend” in den Spracherwerb einzugreifen (“Wir sind die Pädagogen. Lassen Sie uns unsere Arbeit so machen, wie es die BezReg von uns verlangt”) hat natürlich Konsequenzen, die man auch bei den Studierenden feststellten würde, wenn man dies mal untersuchen täte.]
Wie gut das Schreiben-nach-Gehör in NRW nun schon seit zwei Jahren verboten ist. https://www.ksta.de/politik/schreiben-nach-gehoer-pass-reformen-fuer-grundschulen-in-nrw-gilt-jetzt-343659
Mal sehen, wann man in Klausuren an Hochschulen wieder weniger Grundlagenfehler finden wird…
“Praktisches Beispiel:
„Bringen Sie ihr zwei-sprachig erzogenes Kind doch zur Lernzeit.
Dort wird darauf geachtet, dass es die Hausaufgaben macht.
Und kann die Sprache mit Gleichaltrigen trainieren.“
Stimmt.
ABER es wird nicht darauf geachtet, dass die Aufgaben-Lösungen auch richtig sind.
„Gründes Bestätigungshäckchen“ bedeutet nur: Aufsichtsperson (fachfremd und sicherlich auch keine Lehrkraft) hat zur Kenntnis genommen, dass etwas bearbeitet wurde.
So häufig habe ich unter falschen Lösungen den Bestätigungshacken beim ersten Kind gesehen, dass ich mein zweites Kind nicht mehr in die Lernzeit entsendet hatte.”
Hier unterliegen Sie einem Irrtum, was solche HA-Zeit betrifft.
Mitnichten sollen die dort aufsichtführenden Erwachsenen dafür sorgen, dass alles richtig ist!
Das soll im Unterricht gemacht werden.
Meine Kolleg*innen und ich können ein Lied davon singen, wie nervig es ist, wenn alle Kinder alles richtig haben, weil eigentlich andere deren HA gemacht haben. Wie sollte man so herausfinden, wer was noch besser üben sollte oder noch nicht verstanden hat? Und dann kommt die Klassenarbeit, welche ganz schlecht ausfällt. Die Eltern sind sauer …
Es geht um Hilfestellung und die Überprüfung, ob gearbeitet wurde, bei solchen Angeboten.
Ich habe am Elternsprechtag gefragt, ob die Hausaufgaben im Unterricht berichtigend besprochen werden würden:
Klare Antwort aus Grundschulzeit: “Nein, für Hausaufgaben vergleichen , berichtigen oder ergänzend erklären bietet die Kompetenzorientierung und das freie Aussuchen der Materialien keinen Rahmen. Wissen Sie, jedes Kind hat seine eigene Geschwindigkeit. Wir können gar keine Hausaufgaben vergleichen lassen. Dieser ist schnell und hat das schon vorgestern gemacht, jener ist langsam und wird es nie machen.”
In so einem Umfeld erwarte ich von einer betreuten HA-Zeit auch und gerade, dass die Korrektheit der Lösung beachtet wird.
Als ich Schüler war, war klar 15 Minuten vom Unterricht gehen auf “Übertragen vom Heft auf Tafel” drauf, weil jemand nach vorne kommen musste, um seine Lösungen allen zu zeigen.
Zwei Kinder auf zwei unterschiedliche weiterführende Schulen:
Rechtschreibung und Grammatik in allen Fächern eine Katastrophe.
Den Kampf um die Schriftsprache habe ich aufgegeben, denn zum Training durch Reproduktionsaufgaben scheint dank Kompetenzorientierung der Kernlehrpläne und die Ausgestaltung der schulinternen Lehrpläne keine Zeit zu bleiben.
Kompetenzorientierung bedeutet im Wesentlichen, die Fähigkeit zu stärken “Probleme lösen zu können” und dafür einen passenden “Werkzeugkasten” zu verwenden.
Dass für SuS der Werkzeugkasten inzwischen digital ist, und zusätzlich interaktive Anwendungen auf große Sprachmodelle zurückgreifen können,
verschiebt die Akzeptanz gerade von (trivialen) Wiederholungsaufgaben.
In der späten Mittelstufe und der Oberstufe kann man durchaus digital unterwegs sein, wenn die analogen Kultur-Techniken (Lesen, Schreiben, Rechnen) mit Reproduktionsaufgaben zu fachlich motivierten W-Fragen geübt worden sind.
Gerade heute habe ich beobachtet, wie Latein übersetzt wird:
Material digitaler Stift auf Touchscreen und digitales Lateinbuch.
Es wird Wort für Wort als jeweilige Grundform übersetzt.
Anschließend werden die Wörter in eine “wohlklingende” Reihenfolge verschoben.
(Wort und Satzanalyse: “Was ist das für ein Fall und welche Zeit steckt in der Verb-Endung” geschieht gar nicht.)
Aber die Rechtschreibung der Übersetzung ist sehr eigenwillig.
Und die Zeiten passen auch nicht.
Aber nun könnte man das Sprachmodell auch direkt um eine Übersetzung bitten … mhm …
Die Frage, wozu soll ich Vokabeln lernen, kann man heute leider nicht mehr beantworten mit der Aussage, dass es Zeit spart, die man fürs Nachschlagen sonst benötigen würde.
Insbesondere, da der moderne Lateinunterricht auf zwei verschiedenen Schulen wohl einen großen Bogen um Wörterbücher macht, ist die “Nachschlage-Begründung” hinfällig.
Ab Klasse 8 haben wir damals auch in der Klassenarbeit das Wörterbuch genutzt, zumindest ist es in meiner Erinnerung so.
Latein fand ich daher sehr toll und war in der Oberstufe richtig traurig, als nach der 11 kein Lateinkurs mehr gegeben wurde.
Was Sie da beschreiben, ist halt der Unterschied zwischen Schule von früher und heute. Wissen und Übung braucht man nicht mehr, Kompetenzen sind entscheidend für die Zukunft. Das heute alles besser ist, sieht man ja an den Pisa- und sonstigen Studien. Und ich vermute, es wird in den nächsten Jahren noch weiter voran gehen, bis in den Abgrund.
“Klare Antwort aus Grundschulzeit: „Nein, für Hausaufgaben vergleichen , berichtigen oder ergänzend erklären bietet die Kompetenzorientierung und das freie Aussuchen der Materialien keinen Rahmen. Wissen Sie, jedes Kind hat seine eigene Geschwindigkeit. Wir können gar keine Hausaufgaben vergleichen lassen. Dieser ist schnell und hat das schon vorgestern gemacht, jener ist langsam und wird es nie machen.“”
Na, dann wissen wir jetzt ja, woher die Defizite in der Sek I stammen, wenn das alle GS-Lehrkräfte so handhaben.
Tun die meisten nicht. Und wer als GS- Lehrer meint, so frei arbeiten lassen zu müssen, muss eben alles korrigieren.
Das bloße Abarbeiten von Hausaufgaben hat nicht den Effekt, den Sie sich anscheinend ausmalen. Viele Studien sprechen dafür, GERADE DIESE Schülergruppe davon auszunehmen
Nick wollte damit sagen, dass Eltern, die nicht motiviert sind, die Sprache des Landes, in dem sie leben wollen, zu lernen und weiterzugeben, auch ihre Kinder nicht dazu ermutigen können. Die Bildung von Parallelgesellschaften verstärkt die Isolation. Die Schulen sollen es also wieder richten.
Es gibt tausende positive Beispiele dafür, dass es auch durchaus anders geht. Und dazu tragen nun mal die Eltern bei.
Das ist eine Unterstellung. Es gibt nachweislich zu wenige Sprachkurs-Angebote – also gibt es logischerweise auch Menschen, die solche Angebote nicht wahrnehmen können. Dafür werden Sie dann beschimpft. Freundliches und weltoffenes Deutschland.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Auch ich besitze einen Migrationshintergrund- und meine Eltern hatten sich entsprechend bewegt.
Dann ist das schön für Sie. Herzliche Grüße Die Redaktion
Wenn aus Ihnen etwas wurde, wird Ihrer Logik nach doch aus jeder und jedem mit Migrationshintergrund etwas 😀
Ja, wenn sich deren Eltern auch bewegen. Ich investieren auch in meine Kinder.
Warum sollte ich Ihrer Logik folgend nicht weniger von diesen Eltern annehmen?
Demzufolge bemühen sie sich, schaffen es aufgrund von Hindernissen, die Ihre Eltern nicht betrafen, nicht
Was ist die Lösung?
Wenn ich auf Dauer in einem anderen Land lebe, gibt es durchaus zusätzliche Möglichkeiten zu Sprachkursen, die Sprache zu lernen. Die Bemühungen müssen auf beiden Seiten vorhanden sein. außerdem beschimpfe ich hier niemanden.
Ich war letztens auf einer Elternpflegschaftsversammlung (7.Klasse). Das musste ein -tadellos Deutsch sprechendes – Mädchen für ihre Mutter übersetzen. Die Schule hatte vorher empathisch und explizit alle “Sprachmittler” eingeladen. Nur, das Kind war schon vorher mal eine Zeitlang in der Klasse des eigenen Sprösslings gewesen, in der 1. und 2. (!) Klasse. Nur eine anekdotische Erfahrung von sehr vielen.
Auf der anderen Seite bin ich immer wieder erstaunt, wie schnell und mit welchem Elan andere Menschen eine neue Sprache unter veränderten Lebensbedingungen lernen können. Da bin ich manchmal schwer beeindruckt.
Das Problem ist tatsächlich, dass man hier in Deutschland meint, nichts fordern zu dürfen. Eigeninitiative zur Integration nicht, genauso wenig wie z.B. Leistungsbereitschaft bei Schülern (um ein hier des öfteren angesprochenes Problem zu nennen). Leute, die wie hier die Redaktion, immer nur alles relativieren und jegliche Bringschuld immer nur dem “Gastgeber” auferlegen, sind Teil des Problems.
https://www.sueddeutsche.de/politik/fluechtlingspolitik-sprachkurse-zur-integration-werden-haeufig-abgebrochen-1.3670747
Zitieren Sie den Artikel von 2017 (sic!) gerne vollständig: “Die Statistik ist allerdings ungenau: So werden beispielsweise auch Abmeldungen wegen Schwangerschaft, Krankheit oder eines Umzugs dort erfasst.”
Und: “Auch der einheitliche Lehrplan gehört für Pothmer ‘auf den Prüfstand’. Das fordert ebenfalls Experte Schroeder. Für ihn sind die Kurse ‘bislang leider wirklich kein Erfolgsmodell’.”
Herzliche Grüße
Die Redaktion
@ Redaktion,
Sie machen es sich m.E. zu einfach:
Wenn ich Japanisch lernen möchte, muss ich dafür nicht in Japan leben und von den Menschen in dem Land erwarten, dass sie mir einen Sprachkurs anbieten!
Es gibt genügend Möglichkeiten, sich grundlegend eine Sprache beizubringen, von Internet, über Apps, Bücher, bis hin zu Filmen mit Untertiteln.
Wir haben noch immer Eltern, mit denen wir keine Elterngespräche ohne Übersetzer führen können. Und das, obwohl die Familie seit mehr als 6 Jahren hier lebt, die großen Kinder Abi machen und die Jüngste in unserer Klasse ist.
Andere Familien sind seit 2 Jahren in Deutschland, sprechen soweit passabel Deutsch und fordern auch ein, dass man mit ihnen Deutsch spricht.
Auch von “unserer” Familie aus Syrien habe ich hier schon geschrieben: Der Vater lernt mit seinem Sohn Naturwissenschaften – der Vater erklärt als ehemaliger Ingenieur die Inhalte, der Sohn hilft ihm, die deutschen Begriffe zu verstehen. Wie inspirierend ist sowas!
“Wenn ich Japanisch lernen möchte, muss ich dafür nicht in Japan leben und von den Menschen in dem Land erwarten, dass sie mir einen Sprachkurs anbieten!”
Kann man so sehen – und muss dann eben ohne Einwanderung leben, weil die Hürde (außer vielleicht für inspirierte Ingenieure) nicht zu nehmen ist. Die wirtschaftlichen Folgen für Deutschland scheinen Sie nicht so recht bedacht zu haben (wie die Frage, wer denn dann Ihre Rente bezahlt): https://www.zeit.de/wirtschaft/2023-11/migration-fachkraeftemangel-pull-faktoren-asylpolitik
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ein “Einwanderungsgesetz”, wie z.B. in den USA, würde da sicher auch etwas helfen. Trennung von Asylsuchenden und Einwanderern. Förderung und Integrationshilfen für die einen und Unterstützung und Anreize für die anderen.
Sie haben das Trennen von Kindern und Eltern vergessen 😉
Ein schönes Beispiel, schade, dass die Deutsche Rechte diese Menschen abschieben will =(
Ihr erstes Beispiel ist allerdings etwas sehr schwach. Wenn ich in fünf Minuten Ihre Nachbarschaft bombadieren, Ihre Nachbarn und ihre halbe Familie töten würde, Sie alles Notwendige (sofern verblieben) einpacken müssten, um sich mit Ihren Angehörigen auf eine lebensgefährliche Reise ins Nirgendwo zu begeben – welche Sprache würden Sie pauken?
Wenn ich dann in Deutschland angekommen wäre und klar ist, dass ich dort länger bleiben würde, Deutsch natürlich.
Vor, zwischen oder nach monatelangem Leben in Flüchtlingsunterkünften, unterbrochen von stundenlangen Wartezeiten und den Traumata Ihrer Kinder bzw. Ihren eigenen?
Ja, sämtliche Zuwanderer*innen sind ja traumatisierte Geflüchtete. Hatte ich vergessen.
Glauben Sie, dass alle haben ein Talent Fremdsprachen zu lernen??? Schade! Aber wenn es genug Geld für Renten gibt in Deutschland, wegen der Migranten , ist es dann kein Problem!! Oder wenn die deutsche Wirtschaft, Infrastruktur, Gesundheit System mit Hilfe von Migranten funktioniert ist es wieder kein Problem!
Ich habe 15 Jahren in Deutschland gewohnt und bin zurück zu meinem Land, weil Grundschule in Bayern z B hat meinem Kind nur schlechtes getan, er hat da nichts gelernt, als Corona Generation, mein Kind hat alles von uns Eltern gelernt und Grundschulabitur ist wie in einem Mittelständischen Kasten Gesellschaft!!! Schade!
Es gibt Familien, die seit über fünfzehn Jahren in Deutschland leben, und in denen die Eltern der in Deutschland geborenen Kinder immer noch so wenig Deutsch sprechen, dass wir zum Elterngespräch Kollegen benötigen, welche die Herkunftssprache sprechen und übersetzen können. Ich gehe davon aus, dass jeder! innerhalb von 15 Jahren einen Sprachkurs hätte besuchen und die Sprache erlernen können, wenn er es denn wollte. Diese Eltern meine ich persönlich, wenn ich davon spreche, dass die Eltern den Kindern teilweise ein schlechtes Vorbild sind und ihrer Verantwortung als Eltern nicht ausreichend nachkommen. Das hat nichts mit beschimpfen zu tun.
Dessen ungeachtet braucht es ausreichend Sprachkurse für Erwachsene und Sprachlernunterstützung für Kinder in Kita und Schule.
Ja, solche Fälle gibt es. Und die Konsequenz? Die Kinder mit Perspektivlosigkeit bestrafen? Herzliche Grüße Die Redaktion
Solche Fälle gibt es leider viele. Im heutigen Aufmacherartikel schreiben Sie selbst, dass in nur 13% der Einwandererfamilien der ersten Generation (2012) Deutsch gesprochen wird. 2012-2024: in 12 Jahren kann und muss man Deutsch lernen, wenn man dauerhaft als Teil der deutschen Gesellschaft leben möchte.
Hier sehe ich eine erhebliche nichterbrachte Leistung der Eltern hinsichtlich der Integration auch ihrer Kinder.
Die Konsequenz ist, die Eltern viel eher und auch konsequent in die Pflicht zu nehmen und parallel die Kinder in Schule und Kita zu unterstützen, so wie ich es auch in meinem vorigen Post schrieb.
“Im heutigen Aufmacherartikel schreiben Sie selbst, dass in nur 13% der Einwandererfamilien der ersten Generation (2012) Deutsch gesprochen wird.”
Ja und? Wir halten es für völlig normal, dass Einwandererfamilien ihre Familiensprache zu Hause beibehalten.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
“Die Familiensprache zu Hause beibehalten” – ja, das ist vollkommen richtig und wichtig. @Mika meinte mMn. Familien, in denen einige Familienmitglieder (oft die Frauen) sich außerhalb der Familie, auch nach vielen Jahren hier, nicht auf deutsch verständigen können. Das ist leider sehr oft der Fall (meine persönliche Beobachtung).
Ich halte es für selbstverständlich, die Sprache des Landes zu lernen, in welchem ich dauerhaft leben will, und dabei auch mein Kind zu unterstützen. Sprache ist ein wesentlicher Schlüssel für Integration und Bildung. Ich kenne mehrere migrantische Familien aus verschiedenen Bekannten- und Freundeskreisen her. Alle sprechen Deutsch (obwohl zum Teil erst in den letzten Jahren hierher gekommen), alle sprechen auch mit ihren Kindern Deutsch UND die Muttersprache, alle erziehen ihre Kinder dahingehend, sich zu integrieren, alle sind in Arbeit. Diese Familien zählten aber auch in ihren Herkunftsländern zur bildungsnahen Schicht. Und hier sehe ich den Staat in der Pflicht: zur Integration gehört zwingend das Beherrschen der Landessprache. Also muss auch durchgesetzt werden, dass die Sprache gelernt wird. Wer das nicht will, dem kann auch nicht wirklich daran gelegen sein, hier mit uns zu leben, und dann soll er bitte wieder gehen. Sprache lernen und sich integrieren WOLLEN ist aus meiner Sicht das Mindeste, was man von einem Einwanderer oder Schutzsuchenden verlangen kann.
Wie gesagt: ich spreche von Leuten, die bereits seit etlichen Jahren hier leben.
Und selbstverständlich ist der Staat ebenso in der Pflicht, den Lernwillen der Migranten durch das Bereitstellen der notwendigen Kurse zu unterstützen.
Und da würden wir, schon der Logik wegen, dafür plädieren, zunächst mal ein flächendeckendes Angebot zu schaffen, bevor man über Zwangsmaßnahmen nachdenkt. Umgekehrt ist sinnfrei, wird aber immer wieder (auch leider hier) gefordert. Bedient halt die Ressentiments so schön.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Wahrscheinlich gäbe es das Problem so gar nicht, wenn nicht immer so viele neue Leute auf einmal kommen würden?
Man könnte natürlich einfach mehr Sprachlehrkräfte bestellen. … Bloß wo?
Lesen Sie halt einfach mal bis zu Ende, was ich schreibe, bevor Sie es als unlogisch, sinnfrei oder populistisch bezeichnen. Wer seit mehreren Jahren hier ist, hat definitiv die Möglichkeit gehabt, die Sprache zu erlernen. Sei es in einem Sprachkurs, den man in fünf Jahren mit Sicherheit bekommt, oder sei es im Austausch mit Muttersprachlern im Rahmen niedrigschwelliger Angebote oder im Alltag.
“Wer seit mehreren Jahren hier ist, hat definitiv die Möglichkeit gehabt, die Sprache zu erlernen.”
Behaupten Sie. Wir behaupten – und belegen – das Gegenteil. Viele Migrantinnen und Migranten in Deutschland (und das betrifft auch die Kinder) haben nicht die Möglichkeit, Deutsch so zu lernen, dass diese Sprachkenntnisse Grundlage für erfolgreiche Bildungsprozesse oder gar gutbürgerliche Existenzen in Deutschland sein könnten (außer vielleicht in Parallelgesellschaften). Da ist es mit ein bisschen Umgangsdeutsch nicht getan.
Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2024/02/vorschulische-sprachfoerderung-kitas-kaempfen-mit-platzmangel-und-sozialer-selektion/
Oder hier: https://www.news4teachers.de/2021/06/fluechtlingskinder-integration-laeuft-oft-gut-es-mangelt-bei-der-sprachfoerderung/
Oder hier: https://www.news4teachers.de/2024/05/iglu-sonderauswertung-viele-kinder-die-zu-hause-kein-deutsch-sprechen-erhalten-keine-besondere-lesefoerderung/
Hintergrund: “Mit dem Begriff Bildungssprache wird auf Besonderheiten des Sprachgebrauchs verwiesen, der in Schulen und in anderen formalen (Bildungs-)Kontexten benutzt wird, um Fähigkeiten und Wissen zu vermitteln bzw. sich anzueignen. Der Begriff hat in den letzten Jahren im deutschsprachigen Raum eine breite Rezeption erfahren. Bildungssprache gilt als Schlüssel für Schulerfolg, wird als Grundvoraussetzung für erfolgreiches Lernen in Bildungsstandards und Lehrplänen erwähnt, und die Förderung bildungssprachlicher Kompetenz zählt zu den Kernaufgaben von pädagogischem Personal und Lehrkräften.” Quelle: https://www.mehrsprachigkeit.uni-hamburg.de/oeffentlichkeit/grundwissen/bildungssprache.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ich schreibe über die Eltern, Sie über die Kinder. Ich spreche über „Landessprache lernen“, Sie bringen jetzt „Bildungssprache lernen“ ins Spiel.
Aber gut, dass wir das mal geklärt haben.
Wir reden davon, dass Migrantenfamilien so gut Deutsch lernen, dass die Kinder in der Schule erfolgreich sein können. Ihre implizite These – Eltern bringen sich irgendwie Deutsch selbst bei und vermitteln die Sprache dann perfekt an ihren Nachwuchs – kann nicht funktionieren. Tut’s ja auch nicht, wie PISA und Co belegen.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Es gibt Kinder, welche in der Schule erfolgreich sind, ohne dass die Eltern deutsch sprechen …
Es gibt auch Kinder, die in der Schule nicht erfolgreich sind, obwohl sie und ihre beiden Elternteile Muttersprachler Deutsch sind …
Also entweder ich verstehe jetzt wirklich nicht, auf was Sie hinaus wollen … Oder keine Ahnung.
Ich frag mal so: Um was geht es genau?
Geht es darum, dass die Eltern deutsch beibringen sollen?
Geht es darum, dass sie (etwas) deutsch verstehen und etwas helfen?
Geht es darum, dass die Eltern ein Sprachvorbild/Integrationsvorbild sein sollten?
Also rein theoretisch ist es durchaus möglich, dass die Kinder alle deutsch “outsourced” lernen und gar kein Migrationselternteil (welche neu zuwandern) deutsch können oder lernen müssten. Das wäre im besten Fall dann mit genug DaZ-Lehrenden und Ressourcen und Angebote ja möglich.
Ob das jetzt sinnvoll ist, dass Eltern grundlegend die Landsssprache nicht sprechen … Ich weiß ja nicht.
Geht es hier also um eine Grundsatzdiskussion der Integration? Oder um “Chancengleichheit in der Schule”?
Die “Chancengleichheit” gibt es nicht. Nie. Das ist ein Mythos. Die kann es rein logisch gesehen ja gar nicht geben, so lange nicht alle Menschen die gleichen Bedingungen, Zeiten, Arbeiten, Bildungen, Persönlichkeiten, Motivationen, Lehrkräfte, Wohnorte, “Intelligenz” und Krankheiten haben. Zumindest nicht im Gesamten. Natürlich kann man versuchen gleiche Chancen “von außen” zu stellen … Aber auch das ist immer ungleich oder ungerecht. Ich habe von noch keinem Konzept gehört, welches komplett Chancengleich wäre oder auch nur sein kann …
Oder ich verstehe einfach nicht, was man immer mit “Chancengleichheit” meint …
Sind Privatschulen im System schon gerecht? Kann es das sein?
Ist der Wohnort es?
Es geht darum, dass der Staat sich nicht aus der Verantwortung für eine gelingende Schulbildung stehlen kann. Dazu gehört, Kinder (und zwar alle) mit den Grundlagen auszustatten, die sie befähigen, die Schule bestehen zu können. Dafür sind elaborierte Deutschkenntnisse vonnöten. Da logischerweise fremdsprachige Eltern diese nicht ihren Kindern vermitteln können – ist hier der Staat in der Pflicht, für eine flächerndeckende individuelle Sprachförderung zu sorgen, die diese Grundlage vermittelt.
Das tut er nicht, also darf sich auch niemand über “Parallelgesellschaften” beschweren. Das sind nämlich soziale Netzwerke, in denen Menschen auch außerhalb von – abgeschotteten – Mehrheitsgesellschaften überleben können.
Noch ein Punkt: Warum soll es keine Chancengleichheit geben können? Chancen sind nicht Bedingungen. Chancen sind Möglichkeiten, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Dafür reichen Mindeststandards. Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2018/01/draengender-denn-je-warum-wir-mehr-chancengerechtigkeit-im-schulsystem-brauchen-eine-gegenrede/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Nochmals,
Es geht hier nicht um Wollen sondern um Können und Schaffen!!!
Ich kenne viele ausländische Familien, in denen die ausländische Diplomen nicht in Deutschland anerkannt wurden ( könnten deswegen nur in unqualifizierte Jobs arbeiten, oder als Frauen nicht arbeiten)und die, als Uni Absolventen konnten leider Deutsch nur kaum lernen….Die hatten keine deutsche Freunden!!!
Es geht hier wie beim Musikalischen Ohr!!!! Hat man es, oder nicht, insbesondere beim Erwachsenen!
Gilt dies für alle Eltern in Deutschland? Sehen Sie dass ähnlich bei Eltern, die ihre Kinder zur Demokratiefeindlichkeit erziehen? Hier geht ja eine noch höhere Gefahr (bei allen politischen Extremen) aus…
Was genau meinen Sie? Ich sprach vom Lernen der Landessprache und vom Willen von Einwanderern oder Schutzsuchenden, sich zu integrieren.
Klar und deutlich, haben Sie keine Ahnung worüber Sie reden!!!
Hier geht’s nicht um Wollen unsern um Schaffen sich in Deutschland zu integrieren als Familien, insgesamt!!! Aber sowieso reden wir besser nur um Kindern! Lassen Sie die Eltern in Ruhe! Sie haben keine Ahnung wie es wirklich ist!
Leider waren wir als Uni Absolventen Ausländer in einen Parallel Gesellschaften ausgeschlossen!!!! In 15 Jahren haben wir als Familie überhaupt keine deutsche Freunden gehabt!!!
Und nicht vergessen, nicht alle Eltern können und schaffen ihre Kindern zu unterstützen!!! Ich als Mutter habe es gemacht, während Corona Jahren, aber es hat mein Job gekostet und am Ende von Grundschule, haben wir uns als Familie zurück nach unserem Heimatland zu kehren!!! Eine Freude für alle, oder?
Aber Schade für die nächsten Generationen die werden am Meisten Foreigners sein !!!
Sie sind im Unfrieden mit Deutschland in Ihr Heimatland zurück gekehrt, bauen sich dort gerade Ihr Heimatland auf und verwenden Ihre Zeit darauf, auf einer auf das Bildungswesen in Deutschland spezialisierten Website spaltende Kommentare abzugeben. Natürlich.
Ich schreib es gern noch mal:
Herzallerliebste Trollfabrikbetreiber:
Es beleidigt unsere Intelligenz, wenn Ihr uns solche Storys vorsetzt. Trainiert Eure LLMs oder Eure Sockenpuppen besser – das sollte in unser allen Spaßes Namen doch möglich sein.
Herzlichen Dank, Mika
„Bauen sich dort gerade Ihre EXISTENZ neu auf“ sollte es heißen.
Sie sollten etwas sachlicher bleiben, Sie echauffieren sich hier über Gebühr. Anekdotische Erfahrungen sind nicht allgemeingültig, Freunde fallen nicht vom Himmel, man muss sich darum bemühen. Aber wenn Sie derart negativ über unser System denken und nur schimpfen, dann wird es schwierig. Die Bildungschancen hier in Deutschland sind sehr gut ausgebaut, nur darf man nicht erwarten, dass man alles geschenkt bekommt. Es gibt hunderte von positiven Beispielen, die ihre Chance genutzt haben.
“Freunde fallen nicht vom Himmel, man muss sich darum bemühen”
Bringt nichts, wenn man kein Alphatier oder ersatzweise sehr “gleich” ( Sozialstatus, Einkommen,…) der Anderen ist.
Nun, ich fühle mich in den Kreisen der “Reichen und Schönen” nicht wohl und finde da sicher keine Freunde, will da auch keine finden. Sie meinen wohl, dass nur “Alphatiere” oder Leu9te mit gutem Sozialstatus Freunde finden? Na ja, das sehe ich anders, wenn es um echte Freunde geht.
Ich meinte die Gruppe mit Grips, mit der man anregende Interessen teilen und geistreiche Gespräche führen könnte, die aber leider im Vorfeld aufgrund von Einkommen, Ausbildung, ect aussortiert.
Wer hierarchiemäßig aussortiert, der hat keinen Grips.
Reich und Schön ist relativ. Ich meinte Akademiker.
Alphatiere gibt es überall, in jeder Kindergruppe, auch in der Proll-Gang.
Sie begeben sich immer mehr in Erklärungsnot aufgrund Ihrer unausgegorenen Aussagen. Wie konnen Sie belegen, dass Akademiker sich immer nur mit Gleichgesinnten umgeben? Bei mir ist das nicht so. Und alle anderen mit Hierarchiedenken verachte ich.
“Die Konsequenz” ist tatsächlich eine sehr gute Frage … Logischerweise wäre eine Besserung in jeglicher Hinsicht wünschenswert.
Eine Verbesserung wären viele der obigen – im Artikel – angesprochenen Dinge. Jedoch fordern “wir” dies doch schon etwas länger … Wenn dies gestellt wird, wird es erst realistischer. Ansonsten sprechen wir Maximal/Minimal von einer weiteren Mehrbelastung auf die sowieso schon belasteten Schulen und deren Personal.
Was wäre hier die Konsequenz?
Daher:
– Der Staat/Arbeitgeber muss die Rahmen stellen. Das ist unabdingbar.
– Die Verantwortung der Eltern sollte man trotzdem benennen und ggf. auch kritisieren.
-> Wenn beides jedoch fehlt … Ja, dann nimmt die Chancenungleichheit logischerweise zunehmend zu. Das ist dann auch mehrseitig hausgemacht.
Bei diesem Thema dreht man sich – auch politisch – im Kreis und schiebt die Verantwortung rum. Ebenfalls einige – bei weitem zum Glück nicht alle – Eltern. Natürlich auch einige Lehrkräfte. Nur der Vollständigkeit halber mal mitbenannt.
Jeder und jede hat dann ihre oder seine Gründe dafür … Zeit, Ressourcen, Mangel, Alter, Zuständigkeit … Usw. Usf.
Führt halt zu nichts … Staat/Arbeitgeber MUSS handeln. Eltern SOLLTEN handeln.
Tatsächlich sehe ich die Politik in der Pflicht, das Problem anzugehen.
Man kann Eltern heutzutage zwar andauernd sagen, was sie tun sollten, damit ihre Kinder bessere Chancen haben, man kann aber nichts dagegen tun, wenn sie dem Rat nicht folgen.
Von daher würde ich mir wünschen, dass andere Steuerungsmaßnahmen eingeführt würden. Ich hätte da ein paar Ideen für Maßnahmen, die allerdings von gewissen – offensichtlich sehr mächtigen – Lobbygruppen natürlich verhindert würden.
Die Tatsache, dass Bezahlkarten (trotz deren Widerstandes) eingeführt wurden, stimmt mich aber doch ein wenig hoffnungsvoll.
Nicht nur für die. Die AfD will die auch für Bürgergeldempfänger*innen einführen. 😀
Ich verstehe ehrlichgesagt nur nicht den Sinn der Sache…
Ich auch nicht. Weder bei Migranten noch bei Bürgergeldempfängern. Ist einfach nur unwürdig.
Klassen und Kasten Gesellschaft wie in Indien???? Schlimm, dass sie stellen Migranten in selben Platz wir Bürgergeld-Empfängern….Schade!
Meine Güte, liebe Trollfabrikbetreiber, könnt Ihr Eure LLMs nicht mal so justieren, dass sie in ihren Kommentaren
Erstens: Bezug zum Ausgangspost nehmen
Zweitens: besser übersetzen?
Man will verhindern, dass Geld in die Heimatländer transferiert wird. DAS ist der Sinn.
Und das ist auch richtig, um zu verhindern, dass die nächste Schlepperbande Geld kassiert ind Menschen eine riskante Reise aus sonstwo antreten.
Klar. Weil ich mit 50€ Bargeld im Monat, die hier den Leuten zugestanden werden, im ländlichen Raum, auch menschenwürdig teilhaben und mich integrieren kann. Versuchen Sie das einfach mal selbst. Bedenken Sie dabei, dass kein! Unternehmen gezwungen werden kann, die Bezahlkarten zu akzeptieren. Wenn man will, kann man das System übrigens einfach unterlaufen, indem der Karteninhaber für mich einkauft und ich ihm den Gegenwert in bar auszahle.
Ach ja, die riesigen Transfersummen, welche bei 460€, die jemand mit Asylstatus im Monat erhält, nach Abzug der Lebenshaltungskosten übrigbleiben.
Das ist einfach nur noch lächerlich.
Und doch wird genau das genacht.
Sie können sich ja mal schlau machen.
Außerdem sollten Sie AsylSUCHENDE nicht automatisch als Asylberechtugte sehen. Der Punkt ist nämlich, dass sehr viele Wirtschaftsmigrant*innen ebenfalls einen Asylanteag stellen, um ihre Chancen bleiben zu können zu erhöhen.
Das finde ich nicht lächerlich, sondern bedenklich.
Klar, besser ehrenvoll im Heimatland verhungern als sein Glück woanders zu versuchen. Ich würd‘s genauso machen, und ich würde jedes bisschen Geld, was übrig bleibt, nach Hause schicken, um meine Familie nachzuholen. Können Sie sich vorstellen, wie groß die Not sein muss, damit man sich der Gefahr, auf dem Meer zu ertrinken aussetzt? Waren Sie mal in Ruanda? Kennen Sie Leute bei Ärzte ohne Grenzen? Sprechen Sie mal mit denen. Mit dem Glück der Geburt im richtigen Land satt am Küchentisch sitzend lässt es sich trefflich moralisieren, die müssten doch ihr eigenes Land aufbauen usw.
@Mika: Sollten wir den Menschen nicht besser dort helfen?
Warum muss denn Deutschland alle Menschen in Not aufnehmen?
Wenn man so argumentiert, wie Sie es tun, dann müsste Deutschland eigentlich alle Menschen, denen es nicht so gut in ihren Heimatländern geht und die gern nach Deutschland wollen, in ihren Heimatländern abholen. Ohne wenn und aber, oder nicht?
Alles andere wäre verlogen.
Aber Hauptsache, „Wirtschaftsmigrant*innen“ korrekt gegendert. Unfassbar!
Warum unfassbar? Ist doch aber wahr, oder nicht?
Flüchtlinge dürfen nicht arbeiten von Gesetzes wegen, schon garnicht in der Überprüfungszeit, in der festzustellen ist, ob das Asylgesuch zurecht gestellt wurde. (vgl. §25 AufenthG)
Wenn wir etwas können, dann ist es bürokratisch-kompliziert.
@DerechteNorden:Was wäre so schlimm, wenn “Wirtschaftsmigrant*innen” hier gute Arbeit machen?
Es steht jedem Einheimischen offen bei den viel beschworenen Fachkräfte-Mangel sich auf Stellenausschreibungen zu bewerben.
Ich erinnere an gut 90 Bewerbungen nach dem Studium.
Bedenklich finde ich die Bezahlpraxis, dass der Lohn vom Bildungsstand und ggf von der Herkunft abhängt.
Wenn Arbeitgeber/innen nicht die passenden Ressourcen aufbringen wollen, dann erhalten diese u.U. nicht die Beschäftigten, die sie benötigen, weil z.B. schon die jüngere Generation entscheidet:
“Nein, das will ich auf keinen Fall machen: Dafür lerne ich nicht in Schule, der Ausbildung oder im Studium.”
Der Sinn ist doch, dass nicht mehr Geld “abgegriffen” werden kann und in’s Ausland verfrachtet?
Was das bei Bürgergeldempfängern bringen soll, keine Ahnung.
Nachtrag: Wer genau sind denn für Sie eigentlich Migrant*innen in diesem Kontext?
Es ist ja nicht so, dass Menschen mit Migrationshintergrund per se so eine Karte erhalten. Da sollte man schon differenzieren.
Ich korrigiere mich: Asylsuchende.
Sie schrieben:
„Die Tatsache, dass Bezahlkarten (trotz deren Widerstandes) eingeführt wurden, …“
Frage an Sie: Wer sind in diesem Kontext eigentlich „deren“? Meinen Sie generell „Eltern“, die Sie in Hrem Post explizit als Verantwortliche benennen? Sollte man da nicht eigentlich differenzieren?
Ein Steuermittel wäre, dass man gesetzliche Arbeitsverbote für Nicht-Deutsche abschafft, so dass Integration auch möglich wird außerhalb von Sprachkursen.
Ich bin wirklich erschreckt erstaunt darüber, dass wir unsere “knappen Arbeitsplätze” gesetzlich vor “Fremdübernahme” schützen.
https://www.zoll.de/DE/Fachthemen/Arbeit/Aufenthaltstitel/Folgen-bei-Nichtbeachtung/folgen-bei-nichtbeachtung_node.html
Es macht einen Unterschied, ob man der Arbeit wegen nach Deutschland kommt oder als Flüchtling/Asylbewerber-in:
“Die Aufenthaltserlaubnis berechtigt nicht zur Erwerbstätigkeit;”(§23 (1) AufenthG)
“Die Aufenthaltserlaubnis berechtigt nicht zur Ausübung einer Erwerbstätigkeit” (§25 (4) AufenthG)
Erwerbstätigkeit und Ausbildung u.U. erlaubt
https://www.gesetze-im-internet.de/aufenthg_2004/__4a.html
https://www.gesetze-im-internet.de/aufenthg_2004/__16.html
https://www.gesetze-im-internet.de/aufenthg_2004/__39.html
Aber auf der Flucht ist Erwerbstätigkeit in der Regel nicht erlaubt:
https://www.gesetze-im-internet.de/aufenthg_2004/__23.html
https://www.gesetze-im-internet.de/aufenthg_2004/__25.html
Einfach der Realität ins Auge sehen. Sich nicht als “Retter” aufspielen für die, die nicht gerettet werden möchten.
Viele finden in Deutschland, in den großen Städten, eine Community aus dem eigenen Land vor, da ist es nicht notwendig die fremde Sprache zu sprechen. “Perspektivlosigkeit” ist relativ. Viele kommen hier her, weil das Einkommen und/ oder Bürgergeld sowie die relative Sicherheit mehr ist, als sie in ihrem eigenen Land je erhoffen können.
“Oft sei es für die Menschen jedoch gar nicht möglich, ökonomische Kalküle bei der Wahl des Ziellandes aufzustellen, ‘weil die Auslöser für die Flucht meistens vollkommen unvorhergesehen eintreffen’, sagt (Migrationsforscher) Kalter. Soziale Netzwerke oder die Sprache spielten bei der Fluchtentscheidung eine ‘viel größere Rolle.’ ‘Die Verbindung zu Verwandten und Freunden ist das absolut dominante Motiv.'” Quelle: https://www.tagesschau.de/faktenfinder/kontext/migration-push-pull-faktoren-101.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Genau, sag ich ja, natürlich informieren sich die Menschen wohin sie am besten flüchten können und wo vielleicht sogar schon Bekannte sind oder eine Community die helfen kann.
Ist ja im Smartphonezeitalter kein Problem mehr und das würden alle tun, in der Situation. Viele aus Ländern mit dysfunktionalem Staatswesen und daher einer Tradition die sich mehr auf die eigene Familie und Sippe als auf einen Staat verlässt.
Zumindest sollte man dem Gastland nicht permanent ungenügende Integrationsbemühungen vorwerfen. Das ist schon eine sehr einseitige Betrtachtungsweise.
Das Problem dürfte schon mit dem Selbstverständnis beginnen. Deutschland ist Einwanderungsland, nicht “Gastland”. Einwanderer sind in der Regel keine “Gäste” (und einwandernde Fachkräfte keine “Gastarbeiter”) – sondern Menschen, die dauerhaft hier leben werden. Herzliche Grüße Die Redaktion
Es ist ein großer Unterschied, ob man von “Einwanderern” spricht oder von Asylsuchenden.
Glauben Sie, dass alle haben ein Talent Fremdsprachen zu lernen??? Schade! Aber wenn es genug Geld für Renten gibt in Deutschland, wegen der Migranten , ist es dann kein Problem!! Oder wenn die deutsche Wirtschaft, Infrastruktur, Gesundheit System mit Hilfe von Migranten funktioniert ist es wieder kein Problem!
Ich habe 15 Jahren in Deutschland gewohnt und bin zurück zu meinem Land, weil Grundschule in Bayern z B hat meinem Kind nur schlechtes getan, er hat da nichts gelernt, als Corona Generation, mein Kind hat alles von uns Eltern gelernt und Grundschulabitur ist wie in einem Mittelständischen Kasten Gesellschaft!!! Schade!
Das ist richtig, es gibt zu wenige Sprachkurse. Allerdings gibt es auch noch niedrigschwellige, kostenlose Angebote. In meiner Wohnortnähe (Brennpunktkiez mit hohem Anteil von Menschen nichtdeutscher Herkunft und einer Flüchtlingsunterkunft) gibt es 2 Sprach-Cafes und eine Eltern-Kind-Bastel-/Spielgruppe. Was soll ich sagen – es gibt mehr Plätze als Teilnehmer. Ein Grund, der uns genannt wurde: Frauen und Mädchen dürfen ohne Männerbegleitung nicht daran teilnehmen und die Männer arbeiten zu den angebotenen Zeiten oder sind anderweitig beschäftigt.
Man lernt eine Sprache nicht nur in einem Sprachkurs. Ehrlich wahr.
Man lernt eine Sprache sicher nicht ohne jeglichen Sprachkurs. Auch wahr. Herzliche Grüße Die Redaktion
Echt jetzt?
Wie ging das dann früher?
Es ging ja auch früher nicht. Seit der ersten PISA-Studie 2001 ist bekannt, dass Deutschland Migrantenkinder schlecht integriert.
Über “20 Jahre nach dem sog. PISA-Schock gilt weiterhin: Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund besuchen seltener eine Kita und sind an Hauptschulen über- und an Gymnasien unterrepräsentiert. Zudem belegen die verschiedenen Schulleistungsuntersuchungen, die in den letzten Jahren durchgeführt wurden, dass die schulischen Kompetenzen von jungen Menschen mit Migrationshintergrund weiterhin erheblich
hinter denen von Gleichaltrigen ohne Migrationshintergrund zurückbleiben. Auch in der beruflichen Bildung und im Studium setzt sich diese Benachteiligung fort.” Quelle: https://www.stiftung-mercator.de/content/uploads/2020/12/2020_Kurz_und_Buendig_Bildung_final.pdf
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Früher ging das sehr wohl. Im Ruhrpott der 70er Jahre konnten beide Eltern meiner türkischen, ägyptischen und italienischen Freundinnen bald recht gut Deutsch, ganz ohne Sprachkurs….man erschien zum Elternabend, war in der Lage, mit Lehrern zu reden und war beflissen, den Kindern Dampf zu machen, um gute Noten zu erhalten, um mindestens auf die Realschule, besser Gymnasium zu kommen. Ich habe einigen Kids jahrelang Nach- bzw Hausaufgabenhilfe gegeben, und als tollen Nebeneffekt Türkisch, Italienisch und einen Hauch Arabisch gelernt. Wer will, der kann. As simple as that.
“Früher ging das sehr wohl” – behaupten Sie. Die erste umfassende Bildungsstudie in Deutschland, PISA 2000, zeigt ein anderes Bild.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Meine Großeltern mütterlicherseits (Sudetendeutsche) haben schon im Vorschulalter die tschechische Sprache durch Kontakt zu gleichaltrigen beim Spielen gelernt und Kontakte zu den tschechischen Nachbarn auch als Erwachsene weiter gepflegt (bis zur Vertreibung). Sie besuchten deutsche Schulen, ohne tschechischen Unterricht und keine Sprachkurse. Sie haben ihren Kindern und Enkelkindern immer wieder die Vorteile bewusst gemacht, was es heißt, mehr als seine Muttersprache zu beherrschen.
Prima! Dann Schluß mit der Segregation! Die Kinder, die kein Deutsch sprechen, haben nämlich gar keine deutschen Freunde.
Wenn in einer Schulklasse und im Brennpunkt kaum noch deutsche Kinder sind, ist das wirklich ein Problem. Deshalb muss in Kitas, Schulen und Wohngebieten auf bessere Durchmischung geachtet werden. Sonst wird das nichts.
Der beste Freund meines Mannes kam Ende der 70er mit 10 Jahren aus der Türkei nach Deutschland.
Raten Sie! Genau, er hat keinen Sprachkurs besucht und spricht wie mein Mann und ich Deutsch mit norddeutschem Einschlag. Er hat eine Ausbildung zum Techniker (entspricht dem Bachelor-Titel) gemacht und arbeitet für den NDR.
Nein, sein Familie hat keinen akademischen Hintergrund.
Er hat noch zwei Brüder, die ebenfalls akzentfrei Deutsch sprechen. Einer hat Abitur …
Irgendwie scheint es ja doch zu gehen.
Ich vermute, dass das ging, weil die Familie damals nicht nur mit anderen Türk*innen verkehrte und Deutschlernen für sie als essentiell betrachtet wurde.
Klar, irgendwie geht das – bei irgendwem. Bei Millionen von Menschen aber eben nachweislich nicht. Herzliche Grüße Die Redaktion
Warum nicht?
Warum sind nicht alle Schülerinnen und Schüler 1,0-er-Abiturienten? Warum sind nicht alle Menschen Akademiker?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Was wollen Sie damit ausdrücken? Dass es signifikant viele Zugewanderte gibt, deren intellektuelle Fähigkeiten nicht zum Deutschlernen ausreichen? Oder dass es signifikant viele Zugewanderte gibt, denen Deutschlernen nicht wichtig ist, weil sie andere Ziele priorisieren?
Ich verstehe Ihre Aussage bezüglich des Kontextes nicht.
Offenbar ist es unglaublich schwer, sich in Menschen hineinzuversetzen, die auswandern, weil in ihrer Heimat keine Zukunftsperspektive besteht. Diese Menschen möchten vor allem: Sicherheit, ein Auskommen, eine Community – und nicht primär Bildungsdeutsch lernen, wie es in der Schule verlangt wird. Letzteres ist bestenfalls Mittel zum Zweck, aber ohne ausreichende Unterstützung ohnehin kaum zu erreichen. Für viele, die Sicherheit, ein Auskommen und eine Community auch außerhalb der tradierten deutschen Karrierewege finden, ist dann anderes eben wichtiger. Zum Beispiel ein eigenes Geschäft aufzubauen.
Hintergrund: Die sogenannte Gründungsquote bei Migranten (19,9 Prozent) ist mehr als doppelt so hoch wie bei Menschen ohne Einwanderungsgeschichte (8,3 Prozent). “Grundsätzlich kann ich schon sagen, dass viele Menschen mit Migrationsgeschichte oftmals auch keine andere Option haben, um wirtschaftlich erfolgreich und unabhängig zu sein.” Heißt: Weil sie sowieso keine Optionen haben, etwa im Staatsdienst unterzukommen, machen sie sich selbstständig – und wer sich mit voller Kraft für den Aufbau eines Geschäfts einsetzen muss, lernt am Abend nicht noch elaboriertes Deutsch. Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/migranten-gruendungen-100.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Sie haben den Artikel aber schon gelesen, oder? Die dort vorgestellten Menschen sprechen allesamt Deutsch, müssen sie auch, denn sonst könnten deutschsprechende Kunden nicht „bedient“ werden. Oder glauben Sie, dass der dort vorgestellte Fahrschulbesitzer nur in seiner Sprache unterrichten kann? Oder der Barbershopinhaber nur migrantische Kunden frisieren wird?
Selbst im Nagelstudio um die Ecke, wo ich von vorzugsweise Asiatinnen bedient werde, wird deutsch gesprochen, zumindest so, dass meine Wünsche erfüllt werden und ich eine kleine Unterhaltung führen kann, ebenso im Chinarestaurant spricht der Kellner deutsch mit mir, oder der türkische, pakistanische oder indische Händler in seinem Geschäft auch….
Und hier hat niemand von elaborierten Deutschkompetenzen oder Bildungssprache gesprochen, sondern es geht hier um Alltagssprache, um sich überhaupt mit einander zu verständigen.
Elaborierte Sprachkenntnisse sind in vielen Berufen erstmal gar nicht nötig, alltagstaugliche Sprachkenntnisse aber schon….
Elaborierte Sprachkenntnisse sind aber in der Schule nötig – und um die geht es hier. Herzliche Grüße Die Redaktion
Nein, Alltagssprache ist in der Schule nötig! Wir entwickeln dann weiter….
Ach ja, haben aber viele nicht. Und jetzt?
Zunächst mal braucht es Grundlagen, erst dann kann man seine Sprachkenntnisse verfeinern. Aber wenn man sich schon den Grundlagen entzieht, geht halt gar nichts.
Wer entzieht sich denn? Bitte Nachweis bringen statt nur Behauptung aufstellen. Herzliche Grüße Die Redaktion
Meine erwähnten Abzensen. Haben Sie auch einschlägige Erfahrung?
Ich glaube, niemand hier verlangt von den Eltern, nicht-deutscher Herkunft, elaboriertes Deutsch! Es geht um das Bemühen, die Sprache des Landes für den Alltagsgebrauch zu erlernen, als Vorbild für die Kinder und darum sich um die schulischen Belange der eigenen Kinder zu kümmern, damit diese in der Zukunft ein besseres Leben haben können (Wert der Bildung erkennen, Chancen nutzen) Das geht auch, wenn man andere Sorgen hat, wenn man will und Unterstützung annimmt.
Meine Großeltern, keine Akademiker, verloren durch die Vertreibung aus den Sudeten alles. Sie waren durch Krieg und Vertreibung ebenfalls traumatisiert und wurden von den einheimischen Deutschen nicht mit offenen Armen empfangen. Es gab auch keine “Entschädigund” für ihr verlorenes Hab und Gut in der DDR und auch ansonsten keine Hilfen. Alle hatten zu der Zeit eigene Probleme und jeder musste sehen, wie er klar kommt. Sie mussten also komplett bei Null anfangen. Einziger Vorteil gegenüber heutigen Migranten – sie kannten die Sprache. Allerdings mussten sie sich schnell ihren Dialekt abgewöhnen, um nicht als die “Habenichtse” diskriminiert zu werden. Neben all den ganzen Existenzsorgen (Wohnraum beschaffen, Arbeitsplatz, Tod von Verwandten verarbeiten, …) schafften sie es, sich um die schulische und berufliche Bildung ihrer 4 Kinder zu kümmern. Als das jüngste, ein Nachzügler, zur Schule kam lernten sie noch die lateinische Schrift gemeinsam mit dem Kind.( In ihrer eigenen Schulzeit lernten sie noch Sütterlin.) Sie schafften das alles aus eigener Kraft, ohne jegliche staatliche/finanzielle oder sonstige Unterstützung (in der DDR wurde über das Thema Vertreibung offiziell nicht gesprochen). Ähnliche Erfahrungen und ähnlicher Umgang mit diesem Vertriebenen-Trauma und “bei Null anfangen müssen” machten meine Schwiegereltern ( vertrieben aus Schlesien).
Ja ich weiß, aus den Erzählungen, wie traumatisierend Krieg, Flucht und Vertreibung sind. Ich bin froh, dass es heute Unterstützung für diese Menschen gibt. Aber es hängt auch viel von den Menschen selbst ab!
“Es geht um das Bemühen, die Sprache des Landes für den Alltagsgebrauch zu erlernen.”
Klar. Nur dass hier offenbar nicht bekannt ist, dass die “Sprache des Landes für den Alltagsgebrauch” millieubedingt höchst unterschiedlich ausfällt (und auch schon mal Arabisch oder Japanisch mit deutschen Einsprengseln sein kann) – weshalb am Ende dann doch wieder elaboriertes Deutsch, das in der Schule verlangt wird, gemeint ist.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
… auch von den Eltern? Welche Fremdsprache(n) sprechen Sie persönlich denn “elaboriert”? Also ich beherrsche zwei Fremdsprachen, aber keine davon “elaboriert”. Aber ich kann mich in Ländern, in denen das Landessprache ist und mit Muttersprachlern hier ganz gut verständigen. Und was das “millieubedingte” betrifft – da sind wir wieder beim Thema “Ghettobildung vermeiden” und auf bessere Durchmischung in den Schulen achten (keine Brennpunktschulen mit kaum D-Muttersprachlern), alles andere ist Augenwischerei!
Noch eine kleine Anmerkung zu Ihren “elaborierten Deutschkenntnissen”, das in der Schule (wirklich?)
verlangt wird: gilt das auch für Brennpunkt- und noch z. T. existierende Sonderschulen, oder doch eher fürs Gymnasium? Gilt das auch für Fachkräfte mit Migrationshintergrund? Wenn ja, dürften Sie mit dieser “Anspruchshaltung” ziemliche Probleme bekommen, z. B. bei so manchem Arztbesuch. Ich habe in den letzten Jahren einige sehr gute Ärzte erlebt, die sehr gutes Deutsch sprechen und fachlich topfit sind. Deren Deutsch würde ich allerdings nicht als “elaboriert”, sondern “nur” als (sehr) gut bezeichnen. Wieso verlangen Sie dann von allen, auch Nicht-Akademikern, unbedingt “elaboriertes” Deutsch? Außer Ihnen verlangt das niemand! Alle hier wünschen sich nur, dass Menschen, die hier leben (wollen) sich bemühen, die Landessprache so gut wie möglich zu erlernen, damit sie hier am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können und “Einheimische” mit ihnen über einfache “Alltagsprobleme” (z. B. in der Schule, in der Nachbarschaft, beim Arzt, ..) ohne Dolmetscher reden können.
Jetzt kommt von Ihnen sicher wieder: es gibt nicht genug Sprachkurse … Ja, das wissen wir alle! Aber warum können Sie, liebe Redaktion, nicht akzeptieren, dass es leider auch zu viele Migranten gibt, die kein Interesse haben (aus welchen Gründen auch immer) unsere Sprache zu lernen. Und die, die es wirklich wollen, nutzen auch jede noch so kleine Möglichkeit, um die Sprache doch irgendwie zu lernen.
Sie haben wirklich keine Ahnung, aber viel Standpunkt!
Es reicht, wenn Kinder mit rudimentären Sprachkenntnissen in unsere Schule kommen. Das kriegen wir schon hin. In der Grundschulzeit werden sie ein ein angemessenes Deutsch lernen.
Es geht um die Eltern, die auch vielfach nach vielen Jahren kein Alltagsdeutsch können, sodass immer auch ein Dolmetscher vor Ort sein muss….
Das hat mit Ihrem Link nun gar nichts mehr zu tun….!
Aber von Höckchen auf Stöckchen das können Sie ja gut….meine Güte….
Deutsch für den Alltagsgebrauch heißt, sich im Alltag auf Deutsch verständigen zu können. Dazu gehört auch, mit den Lehrkräften der Kinder ein Gespräch ohne Übersetzer führen zu können. Also eben nicht „Muttersprache mit deutschen Einsprengseln“, sondern Deutsch mit evtl. Problemen bei Fachbegriffen. Aber ich halte es in der Diskussion inzwischen wie eine andere Foristin: Ich muss niemanden von meiner Sicht der Dinge, die ich aus inzwischen 30 Jahren Berufserfahrung in Berlin (Wedding und Zehlendorf/Steglitz) und Brandenburg habe, überzeugen.
Die Perspektive der Redaktion und meine auf das Problem sind offensichtlich grundverschieden, und das dürfen sie auch sein.
@Redaktion
Bitte erklären Sie, was Sie unter “elaboriertem Deutsch” verstehen. Ich glaube nämlich, da verlangen Sie selbst von vielen D-Muttersprachlern zu viel. Es gibt nicht nur Gymnasiasten und Akademiker.
Außerdem ging es in meinem Kommentar hauptsächlich um die Eltern, die schon einige Jahre hier leben.
Dazu haben wir bereits oben einen Beitrag verlinkt. Gerne nochmal:
„Mit dem Begriff Bildungssprache wird auf Besonderheiten des Sprachgebrauchs verwiesen, der in Schulen und in anderen formalen (Bildungs-)Kontexten benutzt wird, um Fähigkeiten und Wissen zu vermitteln bzw. sich anzueignen. Der Begriff hat in den letzten Jahren im deutschsprachigen Raum eine breite Rezeption erfahren. Bildungssprache gilt als Schlüssel für Schulerfolg, wird als Grundvoraussetzung für erfolgreiches Lernen in Bildungsstandards und Lehrplänen erwähnt, und die Förderung bildungssprachlicher Kompetenz zählt zu den Kernaufgaben von pädagogischem Personal und Lehrkräften.“ Quelle: https://www.mehrsprachigkeit.uni-hamburg.de/oeffentlichkeit/grundwissen/bildungssprache.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Okay, dann haben wir uns missverstanden. Ich verstehe unter Bildungssprache etwas anderes als elaborierte Sprache. Bei Bildungssprache für die Schule gehe ich mit, aber dies auch von allen Eltern zu verlangen, die nicht in einer deutschen Schule waren, finde ich trotzdem etwas viel verlangt.
Wir auch. Und deshalb erscheint uns die Forderung, dass fremdsprachige Eltern in der Pflicht sein sollen, ihren Kindern Deutsch beizubringen, als wenig zielführend. Herzliche Grüße Die Redaktion
Das habe ich auch nie gefordert. aber die Eltern sollten sich bemühen, ebenfalls deutsch zu lernen. einerseits als Vorbild für die Kinder und andererseits, um sich zu integrieren, wenn sie denn auf Dauer hier leben möchten. Ich kenne z. B. auch Eltern, die gemeinsam bei den Hausaufgaben mit ihren Kindern die Sprache gelernt/geübt haben. Das war für die Kinder gleich doppelte Motivation unsere Sprache gut zu lernen.
Vielleicht mal von einer ganz anderen Seite aus betrachtet:
Sind es vor allem die Mütter, die an der Gesellschaft nicht teilhaben und deshalb kein Deutsch beherrschen? Spielt hier vielleicht etwas anderes eine Rolle, als der Willen, nämlich Unterdrückung?
Ja, ist oft so. das sehen wir bei den Angeboten hier im Kiez: ohne männliche Begleitung dürfen einige Frauen und Mädchen nicht teilnehmen. Vielleicht ist das ja auch bei offiziellen Sprachkursen so. Da kann man wohl nichts machen!
@Redaktion
… und warum sprechen nicht alle Bio-Deutschen “elaboriertes” Deutsch? Also, jedenfalls nicht hier in meinem Kiez! Wir brauchen also auch für die Deutschen mehr Sprachkurse, damit auch die Kassiererinnen bei Aldi endlich sich elaboriert mit der Redaktion verständigen können :)!
Griaß di God
potschemutschka
Selbstverständlich betrifft das Problem mangelnder Sprachkompetenz auch Kinder, bei denen zu Hause Deutsch gesprochen wird. Gerne hier nachlesen: https://www.diw.de/de/diw_01.c.619383.de/publikationen/wochenberichte/2019_16_3/sprachkompetenz_von_kindern__unterschied_nach_bildung_der_eltern_im_unteren_leistungsbereich_besonders_gross.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Wie gesagt, Schluß mit Segregation. Bei uns auf dem Dorf geht’s auch. Genug deutsche Freunde!
Die kriegt man nur aufgebrochen, wenn der Start stärker eingreift.
Es muss eine bessere Verteilung geben, auch auf Schulen.
Ich lebe in einem Genossenschaftskomplex, in durchschnittlicher Wohnlage. Hier gibt es auch geförderte Wohnungen, in denen Migrant*innenfamilien leben. So kann man auch verhindern, dass sich bestimmte Ethnien ghettoisieren.
Wie sind hier insgesamt eine recht heterogene Gemeinschaft was Alter, ethnischen, sozialen und bildungstechnischen Hintergrund angeht. Auch Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen leben hier.
Und für diejenigen, die gerne alles missverstehen wollen: Ich finde das super!
Die Verteilung bringt es auch nicht mehr oder nicht mehr lange, weil der Migrantenanteil bei den Kleinkindern schon nahe 50% beträgt.
Bei ihnen auf dem Dorf beträgt der Migrantenanteil aber eher 5% als 95%. Da bleibt den Menschen aus rein praktischen Gründen des Überlebens (Einkaufen, Ärzte usw) nichts anderes übrig, als Deutsch zu sprechen.
Nee, 5 % war vielleicht in den 90ern.
Also in der Oberschule können es schon 50% sein. In der Grundschule etwa vielleicht 15-25 %.
Klappet dann och noch met de Mundart?
sch’mein . Ech han minge Mundart äver, die hat dat Zweisprachige nit janz, als dritte Familiensprooch im Bunde, tu minge Pänz jeschaff.
Es macht wirklich einen Unterschied ob man seine Kinder zweisprachig erzieht, weil beide Elternteile unterschiedliche Muttersprachen haben, bzw nur eine Muttersprache im Spiel ist.
Da ist dann auch der Regiolekt, falls nicht gar die Mundart, ein Sprachpaket.
Als Zugezogener merke ich schon den Mundartunterschied;
Noch nach 15 Jahren muss ich mich anstengen die örtliche Mundart zu verstehen; sprechen und das auch noch richtig, versuche ich erst garnicht.
Mundart ist ja auch kein elaboriertes Deutsch 🙂
Selbe Erfahrung, auch MiGru.
Achso, die Flüchtlinge sollen so sprechen, wie die türkischen Gastarbeiter und deren Familien, Alter?
Warum motzen Sie dann? Die Kinder der Flüchtlinge sind doch jetzt schon oft besser. In einer Generation sprechen die flüssig und mit Sprachgefühl 😉
Sorry, das ist quatsch. Dazu gibt es einfach vieeeel zu viele Beispiele. Sprachkurse sind eine wichtige Sache zum effektiven und effektiveren Lernen einer Sprache – wenn sinnvoll gemacht. Aber als Grundvoraussetzung ist kein Sprachkurs nötig.
Das ist wie bei (den meisten) Instrumenten … Auch die kann man autodidaktisch erlernen. Oft schwieriger und zeitbeladener als (professionellen) Instrumenteunterricht natürlich. Dazu fehleranfälliger. Wobei das auch mit Musiklehrer nicht ausgeschlossen wird.
Falsch! Ich habe Schülerinnen, die fließend amerikanisches Englisch sprechen, so dass ich sie zunächst für Native Speaker hielt. Ich selbst habe mir Suaheli beigebracht, ganz ohne Sprachkurs!
Toll. Und deshalb sollen Grundschulkinder das auch können? Herzliche Grüße Die Redaktion
Ich dachte, wir sprechen von den Eltern. Bei Kindern ist das Problem, die Sprache zu erlenen, weniger groß.
Es geht hier wie beim Musikalischen Ohr!!! Haben wir, insbesondere als Erwachsene oder nicht! So ist es auch beim Fremdsprachen!! Glauben Sie mir!
@Roxanne
Auch wenn man kein “musikalisches Ohr” hat, kann man Musik mögen. Auch wenn man nicht sonderlich sprachbegabt ist, kann und sollte man sich bemühen, die Sprache des Landes, in dem man leben möchte zu lernen. Es verlangt doch niemand, dass man diese Sprache perfekt beherrschen muss. (abgesehen von der Redaktion, die es allen ermöglichen möchte “elaboriertes Deutsch” zu lernen, was ich persönlich als utopisch empfinde, denn das können nicht mal die meisten D-Muttersprachler – ich zähle mich auch dazu!)
Nicht besonders schlüssig. Ich lerne natürlich nicht, Geige zu spielen, wenn ich permanent in ein Symphonieorchester gehe, aber wenn ich in einem Land lebe, lerne ich dessen Sprache, weil ich mich aktiv darum bemühe (oder zumindest sollte). Es gibt natürlich unterschiedliche Sprachbegabungen, aber eine Sprache in den Grundlagen zu lernen, damit ich mich verständigen kann, müsste jedem möglich sein.
Kommt auf die Sprache an. Deutsch ist einer der schwierigeren Sprachen wegen der ganzen Deklinationen..
Englisch für die normale Unterhaltung finde ich persönlich viel komplizierter.
Fach-Englisch im Kontext der beruflichen Domain, ist wenigstes so eingeschränkt, dass ich mich darin und darüber verständigen kann.
Wohnungssuche, Mietvertrag oder ähnliches, oder nur eine Interpretation zu einem Buch in Englisch auf Englisch ist ein Grauen für mich.
Ich kann durchaus die Aversion nachvollziehen, gesprochene Sprachen lernen zu sollen.
Sprache muss nützlich sein, um lernbar zu werden, oder der Unterricht muss Freude bereiten, dann lernt man, weil es Spass macht und Endorphine frei gesetzt werden.
Latein hat Spass gemacht bei einer promovierten Kinderbuchauthorin, die uns Latein mit Ihrem eigenen Buch bei brachte (bis sie viel zufrüh verstarb).
Englisch hat trotz Native-Speaker als Lehrerin mit als Schüler keine Freude bereitet.
“Sprache muss nützlich sein, …” und genau das scheint bei einigen nicht der Fall zu sein. Sie brauchen in ihren “Parallelwelten”/Communities die deutsche Sprache nicht. Und das es oft die Frauen sind, die keine Chance haben, die Sprache zu lernen, könnte auch daran liegen, dass die Männer Angst davor haben, wenn ihre Frauen mehr Selbständigkeit/Unabhängigkeit von ihnen bekommen.
Doch, Kinder lernen sie sehr leicht und ohne Sprachkurs. Eltern müssen sich dann halt auch mal bemühen.
Ich stelle mir da jetzt gerade mal vor, dass ich nicht in ein Land ziehe, welches eine ähnliche Schrift hat wie ich, sondern eine ganz andere! Vielleicht von re nach li zu lesen oder von oben nach unten. Laute, die ich noch nie gehört habe, wo ich keine einzelnen Buchstaben erkennen kann und mir alles nur wie krächzen und gurgeln vorkommt und wo ich mir beim Nachahmen die Zunge verknote. Dann stelle ich mir noch vor, ich komme gerade aus einem Armuts-oder/und Kriegsgebiet und war vielleicht selber nie in der Schule. Einfach mal selber aneignen, die neue Sprache? Einfach mal ein paar Infoblätter lesen, wo man das lernen kann? Google fragen, wie man einen Dolmetscher suchen und um Hilfe fragen kann? Davor erstmal die Smartphone-Bedienungsanleitung lesen? Joah, wenn ich anderswo sterbe, will ich wohl in so einem Land mit komplett unbekannten Erwartungen leben, sonst würde ich ein vertrauteres Land wählen.
Ist jetzt natürlich überspitzt – aber als Akademiker stellt man sich das zu einfach vor.
Und warum wählen sie kein vertrauteres Land? Doch nicht etwa, weil sie dort weder willkommen sind noch finanziell und wohnungstechnisch unterstützt werden? Nein, sicher nicht……….
“Davor erstmal die Smartphone-Bedienungsanleitung lesen?”
Ähem, Sie stellen diese Menschen als etwas unbeholfen dar. Dabei haben sie es geschafft alleine nach z.B. Deutschland zu kommen.
Ich denke, die können ihr Smartphone alle wunderbar selbst bedienen.
Die ukrainischen Kids an meiner Schule hatten anfangs alle andauernd ihr Smartphone am Start. Das ging sehr gut.
Die Welt hat sich durch die Digitalisierung sehr stark verändert.
Würde trotzdem nicht voraussetzen, dass die ganze Welt ein Smartphone hat.
Ich habe noch Migrant*innen kennengelernt, die kein Smartphone hatten.
Offenbar reicht das Verständnis mitunter nicht mal soweit, dass die Bedeutung des Smartphones als Medium für soziale Vernetzung gesehen wird. Gerne hier nachlesen: https://www.sueddeutsche.de/panorama/vorurteile-warum-handys-fuer-fluechtlinge-kein-luxusartikel-sind-1.2603717
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Bestätigt genau, was ich denke:
Es ist absolut notwendig für diese Menschen.
@Indra Rupp meint, dass Migrant*innen keine Ahnung von Smartphones hätten.
In meinem Post fehlt “keine”.
Dann hatten wir Sie falsch verstanden, sorry. Herzliche Grüße Die Redaktion
Es gibt auch Deutsche, ohne Händy (und ohne Smartphone).
Äthiopien Außenbereich. Kann man da den Umgang mit dem Handy lernen?
Natürlich, wieso nicht?
Machen Sie sich mal schlau, was alles geht!
Hier, sehr spannend: https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/frauen-in-afrika-mit-smartphones-zu-mehr-gleichberechtigung;
https://www.sueddeutsche.de/panorama/vorurteile-warum-handys-fuer-fluechtlinge-kein-luxusartikel-sind-1.2603717
Ich sehe keine Unterstellung und empfinde die allgemeine Haltung oder Aussagen hier keineswegs unfreundlich. Jeder ist willkommen, der sich bemüht – sei es beim Erlernen der Sprache oder der Integration. Diesbezüglich sind Eltern nun mal Vorbilder, das ist doch nicht von der Hand zu weisen. Tagtäglich mache ich die Erfahrung, dass manche in ihrer Rolle versagen.
Ja, kommt vor – auch unter Deutschstämmigen. Und was heißt das für die Bildung? Die Kinder ungefördert scheitern lassen? Ist ein bisschen doof: Deutschland sucht händeringend Fachkräfte, schon um die Renten finanzieren zu können. Und wir schicken jedes Jahr 50.000 Jugendliche ohne Abschluss in die Perpektivlosigkeit.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Natürlich auch unter den “deutschstämmigen” Eltern. Das ist zwar ein anderes Thema, aber ganz klares JA. Auch die sollten sich um ihre eigenen Kinder kümmern. Hoffentlich haben sie die Sprachbarrieren dann allerdings nicht. Aber sollte und kann man alles auf “die Schule” denn abwälzen? Warum? Wie?
Ist Bildungsgleichheit und Bildungsgerechtigkeit überhaupt logisch vollkommen umsetzbar (und auch nötig?) ?
Gibt es Länder, wo das als Musterbeispiele komplett gegeben ist? Also auch bei Einbeziehung von Nachhilfe, Elternarbeit, Sozialen Status, Ortgebundenheit, usw. usf.?
Eine Annährungung ist immer wünschenswert. Die bestmögliche Förderung für alle ebenso. Aber … Wie soll das denn konzeptionell funktionieren?
Gibt es dazu aussagekräftige Beispiele? Wo man Ressourcen “gleichberechtigt” verteilt und dann auch gerecht wirkt/wird? Wie erfasst man das? Wie definiert man das? Was ist “hier” überhaupt “gleich” und “gerechts” (dabei)?
Ja, das ist traurig. Leider Realität.
Ich weiß, dass es in Schweden in der Vergangenheit ein Recht auf Unterricht in der Muttersprache gab. Das wurde irgendwie z.T. sehr aufwendig organisiert. Nebenbei haben die Kids Schwedisch-Kurse absolviert.
Nun ja, wie wir wissen, hat das nicht den Erfolg gebracht. Integration ist in Schweden noch weniger erfolgreich als in Deutschland.
Interessant. Dann stellt sich mir allerdings die nächste Frage:
Wurde das Recht nur festgelegt (und geplant/organisiert) oder auch durchgeführt(/wirklich organisiert)?
Wenn ich da an “unser” Recht auf Kitaplätze denke oder das Recht auf Ganztag (“Wunsch”/”Plan”) …. Dann ist das ja nicht immer deckend.
Ich weiß nicht, wie gut das insgesamt funktioniert hat. Ich kenne allerdings ein Beispiel: Zwei thailändische Jungen, die in ihrer Muttersprache an einer allgemeinbildenden Schule in Norrtällje unterrichtet wurden.
Das war ca. 2012.
Inzwischen hat Schweden aber “zugemacht”. Und das bereits unter einer rot-grünen Regierung. Unter Tränen, aber diese Wende gab es, nachdem 2015 so viele Menschen nach Schweden kamen.
So, so. “Wir schicken jedes Jahr 50.000 Jugendliche ohne Abschluss in die Perspektivlosigkeit”. Ich wusste gar nicht, dass wir Jugendliche dazu zwingen, ohne Abschluss zu bleiben, denn so hört sich das an. Ich bitte Sie, die Formulierungen etwas zu überdenken und vielleicht auch mal die andere Seite zu beleuchten. Man sieht bei den EU Wahlen, was man mit einer solchen Haltung anrichtet.
Was will man machen denn, wenn manche nicht wollen oder können oder beides? Was wenn Bemühungen einfach ins Leere laufen?
Wir schicken die sicherlich nicht vorsätzlich ohne Abschluss von der Schule, so klingt das leider immer wieder.
Von “wir” (Lehrkräfte) ist hier nicht die Rede. Es geht ums System, für das die Politik die Verantwortung trägt. Herzliche Grüße Die Redaktion
Man kann den Staat nicht auch noch verantwortlich machen für die Tatsache, das etliche Schüler einfach keinen Bock auf Schule haben. Aber man könnte es natürlich so drehen, dass der langweilige Unterricht der Lehrer schuld ist.
Oder “man” nimmt wahr (was niemand ernsthaft bestreitet), dass das Bildungssystem so auf Kante genäht ist, dass für die Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Problemen schlicht keine Ressourcen vorgesehen sind (wie das geschilderte Beispiel Gräfenau ja eindrucksvoll belegt). Diese Kinder und Jugendlichen lässt “man” lieber fallen, als sie zu unterstützen. Ist billiger – allerdings nur kurzfristig. Langfristig überschreiten die Kosten für gescheiterte Bildungskarrieren die Kosten für eine bessere Förderung bei weitem.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
So kann ich Ihre Aussage unterschreiben. Das zuvor von Ihnen verwendete „Wir“ lehne ich ab, da ich mich mit meiner täglichen Arbeit und politischen Engagement für gute Schulbildung einsetze.
Mit “wir” war Deutschland gemeint. Herzliche Grüße Die Redaktion
Da gebe ich Ihnen Recht. Die Bildung wird kaputt gespart, da unsere Politiker nicht begreifen wollen, dass dies langfristig auch ihren Lieblingsprojekten schadet. Das gilt aber für alle Schüler, und trotzdem sollte man nicht vergessen, dass sich die Leistungsbereitschaft und Lernwilligkeit der Schüler in den letzten 10-20 Jahren gewaltig verändert hat, zu meiner Schulzeit gab es noch nicht so viel Förderung und Durchlässigkeit im Bildungssystem, nur müssen die Chancen auch genutzt werden. Die Abzensen bei Förderangeboten und Integrationsunterricht sprechen eine deutliche Sprache. Ich wehre mich einfach gegen die Aussage, dass allumfassend unser System schuld sein soll. Wir haben früher (nein, da war nicht alles besser) mit sehr viel weniger Angeboten und Chancen bessere Ergebnisse erzielt. Und das ist es, was ich dem System vorwerfe: man nimmt den Leistungsgedanken immer mehr heraus und setzt auf Freiwilligkeit und Nivellierung der Anforderungen, man nimmt den Schülern immer mehr die Eigenverantwortlichkeit. Das ist nicht zielführend, denn das schadet allen.
Lösung wäre:
Nicht ohne Schulabschluss die Schullaufbahn beenden können.
Möglicherweise würde schulisches Lernen für verschiedene Personen besser funktionieren, wenn es nur zwei Stunden am Tag wäre, und der Rest des Tages eben als “handwerkliche/künsterlische/sportliche Tätigkeit” aufgewendet würde.
Aber dazu bräuchte es organisierte Kooperationen zwischen Schule und Betrieb. (Hier meine ich nicht das Konzept der Berufsschule.
Sondern ich meine ein Konzept, was schon ab der Sekundarstufe 1 also 5. Klasse greift.)
Gehen wir mit. Aber die Nummer: Haben wir schon immer so gemacht, haben wir noch nie so gemacht, verhindert in Deutschland leider, dass mal über die Grenzen des Bekannten hinaus nach Lösungen gesucht wird. Herzliche Grüße Die Redaktion
Ja, es gibt so wenige Angebote, dass in Berlin sogar die 2. und 3. Generation kein richtiges Deutsch spricht.
Sie leben in ihren Familien und wollen sich auch nicht öffnen – keine Unterstellung- sondern Erfahrungen im Umgang
Was lässt sich erwarten, wenn es für Migrantenkinder seit Jahrzehnten keine besondere schulische Sprachförderung gibt – dass die von selbst irgendwie elaboriertes Bildungsdeutsch lernen, das sie dann an ihre Kinder und Kindeskinder weitergeben können?
Noch 2006 hat die CDU (Schäuble) postuliert: “Deutschland ist kein Einwanderungsland.” Und genau so sieht die Infrastruktur hierzulande aus.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Sie meinen, so sah die Infrastruktur hier aus. In 18 Jahren hat sich eine Menge getan, 2015 zeigten sich die Deutschen unglaublich offen im Rahmen einer Willkommenskultur. Viele Kommunen tun heute noch ihr Allermöglichstes.
Auch wir vermitteln im Rahmen der sozialen Arbeit immer wieder Sprachkurse und freiwillige Helfer zum Lernen der deutschen Sprache. Das Ergebnis ernüchtert leider in den meisten Fällen. Und meine (subjektive) Beobachtung hier:
Während Migranten aus China, Taiwan, Vietnam, der Ukraine, Polen, Italien und anderen EU-Staaten diese Sprachkurse verhältnismäßig selten abbrechen, sieht das bei Afghanen, Syrern, Türken und Migranten aus afrikanischen Ländern häufig (nicht immer) genau gegenteilig aus. Entweder kommen sie schon zum ersten Termin nicht oder brechen nach zwei bis drei Wochen ab.
Meine Erklärung: Ein grundsätzlich anderes Verhältnis zu Bildung, aber auch Wissenschaft. Und hier spielt die Religion wieder eine Rolle, denn die Inhalte des Korans werden eher verbreitet, als die Inhalte von Schulbüchern.
Es geht nicht darum, dass Menschen ihr “Allermöglichstes” tun – es geht darum, dass Standards geschaffen werden, die ein Einwanderungsland benötigt.
Dafür, dass Sie Menschen aufgrund ihrer Religion pauschal mal eben jeglichen Bildungswillen absprechen, reicht uns Ihre subjektive Beobachtung als Beleg nicht. So etwas nur mal eben öffentlich zu behaupten, geht in Richtung Hetze.
Wir kenne sehr wohl muslimische Familien, in denen Bildung eine große Rolle spielt. Und nun?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ja, diese Familien kenne ich selbstverständlich auch. Nur stellen diese, nach meinen Erfahrungen, eben eine Minderheit dar.
Ich versuchte hier Beobachtungen wiederzugeben, die ich in gut 18 Jahren Sozialarbeit im Raum Mannheim wiederholt gemacht habe und versuche mich an Erklärungsansätzen. Vom Fehlen „jeglichen Bildungswillens“ sprach ich im Übrigen nicht.
Natürlich könnte ich wieder verschweigen, dass bestimmte Klientel wesentlich häufiger Sprach- und Integrationskurse abbrechen als andere. Nur die Probleme sind nun einmal real.
Standards schaffen ist eine Seite.
Die gesellschaftlichen Strukturen und Problematiken eine andere Seite.
Beides sollte man im Kopf und Blick haben. Nur eine wirklich ernsthafte Auseinandersetzung und dementsprechend auch Kritik in den verschiedenen Bereichen ist sinnvoll und kann ggf. zielführend sein. Ansonsten verliert man eben auf irgendeiner Seite die mögliche Effizienz und müsste es auf (der) anderen Seite(n) ausgleichen. Ob das dann “gerecht” oder “chancengleich” ist, lässt sich grundsätzlich stark in Frage stellen. Egal, wie man es sieht.
Unsere Beobachtungen sind ähnlich: Bildung hat nicht in allen Kulturen denselben Wert. Zusätzlich spielt mMn der Faktor der Sozioökonomie eine bedeutende Rolle: die Werte der sog. Mittelschicht sind bezogen auf
die Förderung und Bildung ihrer Kinder in vielen Ländern der Welt sehr ähnlich. Die Mittelschichtsfamilien in Iran, Syrien, Argentinien, Serbien, Bolivien, Schottland, Korea, USA, Kanada, Indonesien, die ich kennengelernt habe, unterschieden sich hinsichtlich der Förderung und Bildung ihrer Kinder fast nicht von deutschen Mittelschichtsfamilien.
Ich finde das höchst bemerkenswert und selbstverständlich können interessante Schlüsse daraus gezogen werden.
Das hat nichts mit Herkunftskulturen zu tun. Bert Brecht hat gesagt: „Erst kommt das Fressen, dann die Moral“, und so ist es auch. Wenn mein Tagwerk damit ausgefüllt ist, um das existenzielle Überleben, sprich Nahrung, zu sichern, habe ich keine Zeit, mich um Dinge wie Lesen lernen usw. zu kümmern. Und das muss man dann auch erst mal in die Leute reinbekommen, wenn sie wirtschaftlich gesichert leben können, siehe die Einwanderer in der ersten großen Einwanderungswelle aus der Türkei und Italien, die größtenteils aus extrem ärmlichen Verhältnissen kamen.
Frei nach Josef Pieper:
“Arbeit ist nutzende Tätigkeit. Daher hat sie laut Definition ihren Sinn nicht in sich selbst. Das, was man Freizeit nennt, ist ja keinesfalls schon Muße. Freizeit dient der Erholung, hat daher einen Zweck, und ist somit der Arbeit zuzuordnen.”
Zudem ist “Arbeit ein notwendiges Übel. Das die freien Menschen tunlichst anderen überlassen sollten. Denn: wer arbeitet, kann sich nicht bilden. Weder seinen Geist, noch seinen Charakter. Nur wer nicht arbeitet, kann sich als Mensch entfalten.
Sehen Sie dass ruhig als elitär an. Ja, wer arbeitet, kann sich nicht zu voller Blüte bringen.” (Vgl. Antike /Aristotelische Auffassung von Muße, z.B. Kullmann, Wolfgang: Aristoteles und die moderne Wissenschaft. Stuttgart 1998 S400f, 419f)
Die Schulpflicht und damit das Verbot der Kinderarbeit ist somit die praktische Reaktion auf die antike Erkenntnis, dass man eben nicht gleichzeitig lernen und sich bilden kann, während man für den Unterhalt des Lebens sorgt.
Klassische Einwanderungsländer kriegen viele Neuzugänge, die echte Neubürger*innen werden wollen.
Solche Leute haben wir auch. Die sind z.B. in Mosambik geboren und wollen unbedingt Deutsche werden. Die es hier sogar trotz Rassismuserfahrung gefällt.
Unsere Zuwanderung ist in der Regel eine andere. Es sind Menschen, die keine Wahl haben (Flüchtlinge) und reine Wirtschaftsmigrant*innen, denen die angestammte Bevölkerung egal ist.
Es liegt doch auch an der Einstellung zum Einwanderungsland, mit der die Menschen kommen.
Das kann man doch nicht einfach immer ignorieren.
Nein, ich erwarte nicht, dass alle Deutschland toll finden. Ich stelle nur fest, dass das einen großen Unterschied macht.
Glauben Sie ernsthaft, es käme jemand aus Afrika oder Asien nach Deutschland, weil er oder sie Deutschland mag? Das tun ja, erstens, viele Deutsche nicht mal. Und, zweitens, lernt man ein fremdes Land (wie einen Menschen) kaum aus der Ferne lieben; dafür halten wir längere Anwesenheit schon für notwendig.
Dummerweise gefällt es vielen Migranten dann in Deutschland eher nicht. “Expats können in Deutschland am schwersten Fuß fassen. Im Expat Essentials Index, der die Themen Digitales, Verwaltung, Wohnen und Sprache abdeckt, belegt Deutschland den weltweit letzten Platz. Besonders frustriert sind die Befragten von der digitalen Infrastruktur und der Sprachbarriere. Expats zufolge hat Deutschland zudem die schlechtesten bargeldlosen Zahlungsmöglichkeiten und die zweitschlechteste Bewertung für das problemlose Einrichten eines schnellen Internetzugangs. Die Hälfte der Befragten (50%) findet es zudem schwierig, ohne Kenntnisse der Landessprache hier zu leben (vs. 32% weltweit). Dies ist insofern ein Problem, als 60% die Sprache für schwer zu erlernen halten (vs. 38% weltweit).” Quelle: https://www.service-verband.de/blog/expats-sind-in-deutschland-einsam-und-unzufrieden/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Mensch, ich muss mal meine mosambikischen, togolesischen, ghanaischen, syrischen … Schüler*innen fragen, wie sie Ihre Annahme sehen.
Deutschland ist rechts und links nicht wohl gelitten. In allem immer am schlechtesten. Und deutsche Umfrageergebnisse bestätigen uns auch immer schön, wie schlimm es hier ist.
Ist eine internationale Vergleichsstudie. Und, klar, dass Deutschland als fremdenfeindlich kritisiert wird, kann nichts mit der Realität in diesem ach so weltoffenen Land zu tun haben. Oder doch? https://www.news4teachers.de/2024/06/rassismus-jugendliche-ueberfallen-ghanaische-kinder-und-treten-achtjaehrige-krankenhausreif/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Wir haben leider zu viele Menschen, die fremdenfeindlich sind. Absolut.
Allerdings ist Deutschland trotzdem attraktiver als z.B. Schweden, Dänemark und andere Länder.
Wussten Sie, dass von dort Migrant*innen jetzt nach Deutschland ziehen?
Welche europäischen Länder werden denn als besonders Migrationsfreundlich empfunden?
Was Sie nicht sehen, ist, dass Deutsche tendenziell nicht freundlich wirken.
In Norddeutschland ist “Muss ja” das Äquivalent zu “Ganz okay.”
Kulturelle Unterschiede! Wer selbst mit “Phantastisch, meine Lieben!” aufgewachsen ist, wird Deutsche per se als unfreundlich empfinden, obwohl die meisten es nicht sind.
Doch, sind sie leider – merkt man vielleicht nicht, wenn man dauernd mit diesem Gemuffel konfrontiert ist. Gerne hier nachlesen: https://www.wiwo.de/erfolg/jobsuche/expats-in-deutschland-deutschland-ist-eines-der-unfreundlichsten-laender-der-welt/20270260-2.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Wird sehr schnell deutlich, wenn das Lebenszentrum einige Zeit ins Ausland verlegt wird.
Eine übertriebene Freundlichkeit ist nicht immer echt, ich nenne jetzt keine Beispiele.
In GB z.B. erscheinen alle super freundlich.
@Redaktion: Der Hauptgrund für viele dieser freundlichen Briten für den Brexit stimmen …
Nein, “unfreundlich sein” und “unfreundlich wirken” sind zwei paar Schuhe.
Sie scheinen also per se ein Problem mit Deutschen zu haben.
Nee, Deutsch MÜSSEN sich im eigenen Land anpassen, damit Leute, die hierher kommen, es nicht müssen.
Umgekehrt müssen sich Deutsche im Ausland selbstverständlich den dortigen Gepflogenheiten anpassen.
Jepp, passt zu Ihren anderen Statements.
“Sie scheinen also per se ein Problem mit Deutschen zu haben.”
Wir haben kein Problem “per se mit Deutschen”, mit manchen allerdings schon – und mit Deutschtümelei und einer “Leitkultur”, die niemand so recht definieren kann, ohnehin. Und ja, ein Land, dessen Wohlstand davon abhängt, dass es mit der Welt Handel treibt (Stichwort: Exportwirtschaft), dass Menschen aus aller Welt hierhin kommen, um die dafür notwendige Arbeit zu leisten (Stichwort: Fachkräftemangel), sollte sich schon um die Welt und die Menschen darum bemühen. Es gibt ein schönes deutsches Sprichwort: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Das gilt aber wiederum für beide Seiten.
Wo stehen denn für Sie die Kinder – auf der Gegenseite? Herzliche Grüße Die Redaktion
Das Sprichwort kann man auch umdrehen, nicht wahr?
Wer ständig auf Menschen aufgrund ihrer vermeintlichen Unfreundlichkeit herumhackt, der muss sich nicht wundern, wenn diese dann nicht erfreut sind.
Das passiert hier gerade.
Ich bin wirklich sie Letzte die “deutschtümelt”, ich erwarte auch keine Assimilation, es gibt für mich auch keine deutsche Leitkultur (Was genau sollte das sein?), was ich aber wichtig finde, ist, dass man nicht umgekehrt alles über einen Kamm schert.
Wenn Norddeutsche z.B. eher maulfaul sind, dann ist das eben keine Unfreundlichkeit, sondern Beschränkung auf das Notwendigste. Und wenn Sie erwarten, dass wir das ablegen, dann habe ich ein Problem damit. Denn das bedeutet, dass Sie viel intoleranter sind als wir.
Den Fachkräftemangel könnte man auch anders beheben: Einfach mal die Menschen, die bereits hier sind, wirklich richtig fördern, anstatt die Mittel/Ressourcen andauernd für die teure Versorgung all der ständig nachkommenden Menschen zu stecken.
Aber auch hier kann man sehen, wie niedrig Mathe im Kurs steht.
Um hier noch einmal etwas klarzustellen: Es ist ein echtes Problem, wenn hier von einigen immer böse Absichten unterstellt werden, wenn man so argumentiert. Ich unterstütze meine S*S mit Migrationshintergrund, wo ich kann, weil ich möchte, dass sie ihre Chancen wahrnehmen können. Wenn ich aber sehe, wie das System komplett überlastet wird und das gar nicht mehr möglich ist, dann ärgert es mich umso mehr, wenn Sie immer wieder den Fachkräftemangel und die Notwendigkeit von Zuwanderung “herauskramen”.
Ja, die Politik hat einiges versäumt und tut es noch immer. Aber durch immer mehr ungesteuerte Zuwanderung wird es nicht besser, im Gegenteil!
Mal ehrlich. Der Blick in die Geschichte zeigt, das Gebiet der Bundesrepublik Deutschand war schon immer ein Hin- und Herwanderungsgebiet.
Warum sollte sich das nach dem zweiten Weltkrieg vom Grunde geändert haben?
Es gibt kein Volk der Deutschen, das gab es noch nie.
Es gab Volksstämme, die untereinander sich hinreichend verstanden haben, so dass die sich durch Krieg,Heirat,Wirtschaft,Buchdruck und (klösterlichen) Schulen die deutsche Hochsprache entwickelte.
Nicht nur daher ist die ganze NS-Rassenlehre gefährlicher Humbug und hoffentlich unvergessendes mahndendes Beispiel dafür nicht Ideologien hinterherzulaufen.
Natürlich müssen auch Deutsche sich an geänderte Randbedingungen anpassen oder die Gesellschaft ist nicht mehr Wettbewerbsfähig.
“Nationalität
Ein Vorzug bleibt uns ewig unverloren,
Man nennt ihn heut die Nationalität;
Sie sagt: daß irgendwo der Mensch geboren,
Was freilich sich von selbst versteht.”
(Franz Grillparzer 1791-1872)
Wie gesagt. Ich hab es ihnen ja schon mal geschrieben, aber das hat ihnen wohl nicht gefallen. Also nochmal: Wer hier wohnt und arbeitet verduitst (so nennt man das in Nederland) automatisch mit. Also auf der Hut sein. Ich sehe schon erste Anzeichen.
Es gibt tatsächlich Leute, die haben ganz andere Erfahrungswerte, komisch. Und fraglich ist eigentlich schon, warum dann so Viele nach Deutschland wollen, wo hier doch so eine mufflige und unhöfliche Atmosphäre herrscht.
Im Übrigen sollten Sie nicht immer nur Einzelsätze aus Berichten picken, sondern alles lesen und evaluieren.
Mach wohl!
😉
Gibt es denn für unsere Inklusionskinder in den Schulen eine besondere Förderung? Und was hat die Infrastruktur mit Einwanderung zu tun?
Kitas, Schulen, Sprachkurse, Sprachföderung, Integrationskurse, Anerkennung von Abschlüssen … Herzliche Grüße Die Redaktion
Woher sollen denn all die Menschen kommen, die all die Menschen ohne Deutschkenntnisse unterrichten und betreuen?
Ach, ja das können Fachkräfte aus dem Ausland machen, die auch kein Deutsch können.
Das ist ja immer Ihr Lösungsvorschlag.
Im Ernst, es kann Ihnen doch nicht verborgen geblieben sein, dass Deutschland im letzten Jahrzehnt eine so starke Zuwanderung erfahren hat, die den Staat zu erheblichen Mehrausgaben zwingt.
Und weil immer mehr Menschen nachkommen, kann man das nicht mehr auffangen.
Wo sollen denn all die Mittel und Kapazitäten herkommen?