Unbefristete Streiks in Kitas für bessere Arbeitsbedingungen? Große Mehrheit stimmt dafür

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BERLIN. Der Konflikt über die Arbeitsbelastung in den städtischen Kitas in Berlin hat sich seit Monaten immer weiter zugespitzt. Jetzt droht die nächste Eskalationsstufe.

Verdi und die GEW rufen Kita-Fachkräfte zum Erzwingungsstreik auf – wenn der Senat nicht über bessere Arbeitsbedingungen verhandelt. Illustration: Shutterstock

Die Eltern vieler Berliner Kita-Kinder müssen sich ab dem 30. September womöglich selbst um die Kinderbetreuung kümmern. In den städtischen Kitas der Hauptstadt droht ab dann ein unbefristeter Streik. In den knapp 300 Einrichtungen werden etwa 35.000 Kinder betreut – das sind etwa 20 Prozent der Berliner Kita-Kinder.

Zu dem Erzwingungsstreik aufgerufen haben die Gewerkschaften Verdi und GEW. Bei den Urabstimmungen der beiden Gewerkschaften haben sich genügend Mitglieder für solche Arbeitskämpfe ausgesprochen, wie die beiden Arbeitnehmervertretungen mitteilten. So sind den Angaben zufolge 82 Prozent der in der GEW organisierten Beschäftigten der Kita-Eigenbetriebe dafür. Unter den Verdi-Mitgliedern liegt die Zustimmungsquote sogar bei knapp 92 Prozent. Ziel der Gewerkschaften ist es, für die städtischen Kitas einen Tarifvertrag für bessere Arbeitsbedingungen auszuhandeln.

«Immer wieder müssen pädagogische Fachkräfte mit viel zu vielen Kindern arbeiten. Der Personalschlüssel wird einfach nicht eingehalten»

«Die Zustimmung zum Erzwingungsstreik haben sich die Kolleg*innen ganz sicher nicht leicht gemacht, weil sie besser als alle anderen wissen, was der Streik für die Familien bedeutet. Dass sich mehr als vier von fünf Erzieher*innen für diesen harten Schritt entschieden haben, zeigt, wie groß der Druck auf die Erzieher*innen und wie schlecht die Arbeitsbedingungen in den Kitas sind», sagte Christiane Weißhoff, Leiterin des Vorstandsbereichs Kinder-, Jugendhilfe und Sozialarbeit der Berliner GEW.

Die Landesvorsitzende der Gewerkschaft, Martina Regulin, erklärte: «Es geht nicht nur um Entlastung – es geht darum, die Arbeitsbedingungen in den Berliner Eigenbetrieben nachhaltig zu verbessern. Der Senat muss nun endlich handeln, denn gute Bildung braucht gute Rahmenbedingungen. Mit dem voraussichtlichen Streikbeginn am 30. September geben wir dem Senat ein weiteres Zeitfenster, mit uns Verhandlungen über eine rechtssichere Lösung zur substanziellen Verbesserung der Bedingungen in den Kitas zu beginnen. Wir hoffen sehr, dass die Verantwortlichen nun endlich realisieren, wie ernst es den Erzieher*innen ist. Wir hoffen, dass wir so die Schließung sehr vieler Kitas in dieser Stadt verhindern können.»

Bisher hat der Senat allerdings Verhandlungen abgelehnt. Nach Angaben der Gewerkschaften soll der angedrohte Streik nur abgesagt werden, wenn der Senat seine Position ändert und sich zu inhaltlichen Verhandlungen bereiterklärt. Noch heute wollten sich Gewerkschaftsvertreter mit Finanzsenator Stefan Evers und Familiensenatorin Katharina Günther-Wünsch (beide CDU) treffen. Der unbefristete Streik ab dem 30. September könne abgewendet werden, wenn der Senat «mit uns eine Vereinbarung trifft, wie wir in Verhandlungen kommen und das mit fixen Terminen hinterlegt», sagte Benjamin Roscher, stellvertretender Verdi-Landesbezirksleiter für Berlin und Brandenburg.

Der Berliner Senat will einen sogenannten Entlastungstarifvertrag nicht aushandeln, weil er davon ausgeht, dass Berlin dann aus der Tarifgemeinschaft der Länder geworfen wird. «Wir werden nicht in Tarifverhandlungen gehen», sagte kürzlich der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU). Aus Sicht von Verdi ist ein Tarifvertrag die gewünschte, aber nicht die einzige Lösung. «Es geht uns darum, dass wir eine rechtssichere, verbindliche Vereinbarung haben, die nachher auch individuell einklagbar ist», sagte Roscher.

In Niedersachsen gibt es derzeit einen ähnlichen Fall, Verdi will dort die Entlastung von Angestellten der Medizinischen Hochschule Hannover erreichen. Das Land hat sich dort inzwischen zu Verhandlungen bereiterklärt, das Ergebnis wird am Ende aber rechtlich betrachtet wohl kein Tarifvertrag, sondern ein anderes Vertragswerk sein.

«Leider haben die Streiks in den vergangenen Monaten zunehmend an Maß und Mitte verloren»

Vom Streik in Berlin betroffen wären die knapp 300 städtischen Kitas. Insgesamt gibt es in Berlin laut Bildungsverwaltung rund 2.900 Kitas, in denen fast 170.000 Kinder betreut werden. Die meisten werden von freien Trägern betrieben.

«Leider haben die Streiks in den vergangenen Monaten zunehmend an Maß und Mitte verloren. Für uns bedeutet dies, dass wir nun gemeinsam mit den Kita-Eigenbetrieben alles daransetzen müssen, die Betreuung unserer Kinder zu gewährleisten», sagte Familiensenatorin Günther-Wünsch zur Streikandrohung. «Eltern müssen sich auf eine zuverlässige Funktion der Kitas verlassen können, insbesondere in der sensiblen Eingewöhnungszeit neuer Kitakinder.»

Genau das sei schon wegen der Arbeitsbedingungen gar nicht möglich, kritisiert Verdi. «Immer wieder müssen pädagogische Fachkräfte mit viel zu vielen Kindern arbeiten. Der Personalschlüssel wird einfach nicht eingehalten», sagte Martina Breitmann, stellvertretende Leiterin eines Kita-Eigenbetriebs. Direkt nach der Sommerpause habe eine Krankheitswelle die Kitas erreicht, Eingewöhnungen hätten verschoben, Gruppen aufgeteilt werden müssen. Breitmann ist Mitglied der Verdi-Tarifkommission. «Wir haben die Nase voll.»

Gewerkschaft fordert unter anderem Personalschlüssel von eins zu drei bei kleinen Kindern

Für mehr Entlastung fordert Verdi unter anderem, dass eine Fachkraft maximal drei Kinder im Alter von ein bis drei Jahren betreuen muss. Zudem sollen für die Kita-Beschäftigten sieben Wochenstunden für Vor- und Nachbereitung und Elterngespräche eingeplant werden. Um einen solchen Personalschlüssel einhalten zu können, hält Verdi einen «trägerübergreifenden, betrieblichen Notfallrahmenplan» für zentral.

Dieser soll zum Beispiel die Verkürzung von Betreuungszeiten oder die Einschränkung von Öffnungszeiten beinhalten. «Falls die Fachkraft-Kind-Relation nicht eingehalten werden kann, fordert die Verdi-Tarifkommission einen Belastungsausgleich für die Beschäftigten», teilte die Gewerkschaft mit. News4teachers / mit Material der dpa

Streiks in Kitas und Schulen! Wegner: “Werden nicht in Tarifverhandlungen gehen”

 

 

 

 

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RainerZufall
13 Tage zuvor

“Eltern müssen sich auf eine zuverlässige Funktion der Kitas verlassen können”
DARUM streiken die Kitas!

Inwiefern “Maß und Mitte verloren” wurden, nachdem sich die Politik nachweislich nicht um die Behebung der Missstände bemühte, kann ich nicht nachvollziehen

pfk
13 Tage zuvor
Antwortet  RainerZufall

„Maß und Mitte verloren“?

Wenn die Empathie und Social Care Arbeitenden, auf dem Zahnfleisch gehend, und diese unter den sattsam bekannten Bedingungen einfach keine erwartbar genügende, ausreichend befriedigende, sach- und fachgerechte Leistung mehr bringen können, weil hunderte bis tausende Erzieherinnen allein in dieser Stadt ausgelutscht, groggy und körperlich und mental angegriffen oder sogar bis zerstört sind, man dann die Segel streicht, weil man zu kaputt ist, um noch das eigene Leben und die sozialen Einheiten aufrecht zu erhalten, man vorher 20 Mal Bescheid sagt, per Streik, Petitionen, Eingaben, stimmt dann ist Absteigen und mal kucken was mit der Rosinante nicht stimmt, weil der Gaul nur noch mit Beinen, wie bei einem Bild von Dali manövriert, also Maß und Mitte verlieren?
Hat das Essen vom Caterer 40 seconds beim letzten Fest im Roten Rathaus eigentlich geschmeckt? Ich las und hörte, die hatten Probleme mit Maß und Mitte…

RainerZufall
12 Tage zuvor
Antwortet  pfk

Diese Auffassung teile ich ja eben, Danke

Autobahnabfahrt
13 Tage zuvor

Ich wünsche viel Erfolg. Ich wundere mich aber, wenn die “Streikbereitschaft” so hoch ist, warum nehmen dann auch bei den Erziehern so vergleichsweise wenige teil?

Petrosilius Zackelmann
10 Tage zuvor
Antwortet  Autobahnabfahrt

Weil einige nicht streiken dürfen. Wie die kirchlichen Kiras

Fräulein Rottenmeier
12 Tage zuvor

Weselsky hat es vorgemacht, wie man durch Streiks (auch während der Verhandlungen) etwas erreicht. Jeder Streikführer kann daran lernen. Wenn aber schon ein Streik abgesagt wird, nur weil der Senat ganz vielleicht in Verhandlungen eintreten wird und dies mit zeitnahen Terminen (was bedeutet zeitnah) hinterlegt, dann weiß man im Grunde schon, dass das wohl eine Hohlfrucht ist.
Auch wenn ich Streiks nicht toll finde (weil z.B. konkret betroffen), so verstehe ich, dass man in diesem Land wohl nur noch etwas erreichen kann, wenn man aufs Ganze geht und Kollateralschäden (hier sind es eben nicht betreute Kinder) in Kauf nimmt.
Erzieherinnen sollten sich nicht einfangen lassen, mit den ewig gleichen Apellen der armen Familien, die nun nicht mehr wissen, wohin mit ihren Kindern. Die kommen schon klar und wenn die Forderungen erfüllt werden, dann steigt auch wieder die Qualität der Betreuung…
Auch während der Bahnstreiks kamen die Leute irgendwie von A nach B….

Lehrer Lempel
12 Tage zuvor

Wow! Das sollten Ärzte und Pflegekräfte auch mal sagen! Ein paar Kollateralschäden gibt’s immer …

Was für eine menschenverachtende Meinung

potschemutschka
12 Tage zuvor
Antwortet  Lehrer Lempel

Haben Ärzte und Pfleger in DE etwa noch nie gestreikt? Da gab es immer eine Notversorgung und so auch bei Schulen und Kitas.

Lehrer Lempel
12 Tage zuvor
Antwortet  potschemutschka

Doch, sie haben gestreikt. Vorwiegend in der Mittagspause. Obwohl der Schichtdient wohl deutlich mehr persönliche Opfer verlangt als der 9to5 Job im Kindergarten.
Unbefristete Streiks, und zwar zum wiederholten Maße sind mir zumindest nicht bekannt. Ich lasse mich aber gerne belehren, wenn es nachweislich doch wiederholte unbefristete Streiks gab.

Dass Kollateralschäden, in diesem Fall Kinder als irrelevant bezeichnet werden, dürfte aber einzigartig sein.

Und ja, ich wiederhole, das ist menschenverachtend, einzigartig und verabscheuungswürdig.

Fräulein Rottenmeier
11 Tage zuvor
Antwortet  Lehrer Lempel

Sie hängen sich doch nur an dem Wort „Kollateralschaden“ auf….und empören sich sich um des Empörens willens…

Sie tun ja gerade so, als ginge es um Leib und Leben (daher auch ihr Beispiel mit den Ärzten).

Und auch die Bahnstreikenden haben nicht ununterbrochen gestreikt, dafür immer wieder und mit immer kürzerer Ankündigung….und ja, es hat gewirkt.

Und Erzieherinnen sollten es genauso tun, unbeirrt, damit alle mal aufwachen und die Mißstände wahrnehmen und vor allem ernstnehmen. Das geht aber nicht, ohne das es weh tut (in diesem Fall den nichtbetreuten Kindern und den Eltern, die in der Zeit andere Möglichkeiten der Betreuung finden müssen…..eben die Kollateralschäden).

Fräulein Rottenmeier
12 Tage zuvor
Antwortet  Lehrer Lempel

Genau, Ärzte und Pflegekräfte haben gestreikt. Es gab eine Notversorgung, alle nicht lebensnotwendigen Operationen wurden verschoben….so!
Was daran menschenverachtend sein soll, erschließt sich mir nicht, es sei denn, Sie meinen, dass ein „weiter so“ menschenverachtend gegenüber den Erzieherinnen ist….denn das trifft es ziemlich gut….

Annika
12 Tage zuvor
Antwortet  Lehrer Lempel

Erzieherinnen und Kinder sollen also menschenverachtende Zustände in Kitas ertragen, weil es menschenverachtend wäre sich dagegen zu wehren?

Welche Menschen verachten die Erzieherinnen denn genau mit ihrem Streik? Die armen Eltern, deren Kariere wichtiger ist als die Gesundheit ihrer eigenen Kinder? Die armen Arbeitgeber, deren Gewinnmaximierung wichtiger ist, als intakte Familiensysteme? Die armen Politiker, die sich so sehr für die Rahmenbedingungen in den Kitas ins Zeug legen und es dann von den bösen streikenden Erzieherinnen derart gedankt bekommen?

Lassen wir doch einfach mal die Kirche im Dorf und die menschenverachtende Haltung da, wo sie wirklich zu finden ist!

Mona
11 Tage zuvor
Antwortet  Annika

Lehrer Lempel (warum eigentlich nicht Lämpel?) meinte vielleicht eher, es sei gegenüber den Eltern menschenverachtend, wenn sie sich bei einem Streik in der Kita selbst um ihre Kinder oder um deren anderweitige Unterbringung kümmern müssten.

Das wäre zumindest ein Standpunkt. Aus Sicht eines vermutlich verbeamteten, nicht selbst zum Streik berechtigten Lehrers und Vaters vermutlich sogar irgendwie folgerichtig, wenn auch ziemlich kurzsichtig.

Annika
10 Tage zuvor
Antwortet  Mona

So mag die wahrlich kurzsichtige Meinung des Lehrer Lempels gewesen sein.

Dann möchte ich gar nicht wissen, wie menschenverachtend es ein Lehrer Lempel erst findet, wenn die Kita seines Kindes dauerhaft geschlossen wird, weil sich keine Erzieherinnen mehr bereit findet sich wie eine Weihnachtsgans ausnehmen zu lassen.

Egal wie man es dreht und wendet, Lehrer Lempel sucht die Schuld für die Misere am falschen Ende.

Mama
7 Tage zuvor
Antwortet  Lehrer Lempel

Und all die pflegenden Angehörigen, die UNBEZAHLT jahrelang Angehörige pflegen und im “besten” Fall dauerhaft dadurch mit Bürgergeld abgestraft werden! Hier wäre der “Kollateralschaden” ein paar Tote, wenn sie streiken würden…
Die Versorgung ALLER Menschen– egal, ob jung, alt, krank, behindert— muss endlich die finanzielle Wertschätzung bekommen, die die verdient!

Kolumbus
12 Tage zuvor

Wo kommt diese Mehrheit her? Bei den Streiks sieht man sie ja eher nicht?!

Mona
11 Tage zuvor

Tja wo kommt wohl die Streikmehrheit auch unter den EuE bei den Urabstimmungen her?

Zunächst fallen bei dem geringen Organisationsgrad unter den Bestands-EuE die evtl. streikenden Gewerkschaftsmitglieder überhaupt nicht groß ins Gewicht. Das haben sich die Gewerkschaften übrigens selbst zuzuschreiben, denn keine hat sich für die EuE jemals wirklich ein Bein ausgerissen. Vor allem Verdi schien mir als Universalgewerkschaft immer im Interessenkonflikt mit anderen vertretenen Berufen, denen ein Arbeitskampf bei der Kinderbetreuung wohl nicht zugemutet werden sollte.

Zudem muss man sich einen Streik als EoE auch erst einmal leisten können, selbst wenn man Gewerkschaftsmitglied ist, für den Streik stimmt und hofft, damit etwas bewirken zu können. Bei vielen der u.a. im Verhältnis zur Ausbildung, Ausbildungsdauer, Ausbildungskosten, Belastung und Verantwortung nach wie vor lächerlich gering alimentierten EuE gibt es in Wahrheit keinerlei finanzielles Polster. Bei meinen Ex-Kolleginnen, teils Alleinerziehende und teils Alleinverdienerinnen mit mehreren Jobs, um überhaupt halbwegs über die Runden zu kommen, hätte außer mir schlichtweg keine einzige auf ihr Gehalt verzichten können, auch nicht mit Unterstützung aus der Streikkasse einer Gewerkschaft. Da gibt es keine einzige – wie hier von “alten Paukern” zuweilen neidisch kolportiert – mit einem reichen Arzt oder Anwalt daheim oder die es sich leisten könnten, während der Beaufsichtigung des Freispiels zu tratschen und lecker Kaffee zu schlürfen. Die reißen deshalb auch bei Streik lieber den Laden alleine oder melden sich notfalls krank, was dann natürlich wieder schlecht für die Streik-Statistik ist und zu solchen Fehlsch(l)üssen verleitet wie bei @Kolumbus zu lesen.

Sind die nicht-streikenden EuE deshalb irgendwie hohl in der Birne? Nein, weil alles andere für sie regelmäßig ganz einfach existenzbedrohend wäre.

Ich verstehe in gewissem Umfang sogar die Kommunen bzw. hier das Land Berlin. In Zeiten stagnierender bzw. sinkender Einnahmen bei dennoch wachsenden Ausgaben z.B. für die massiv gewachsenen Pflichtaufgaben bei der Flüchtlingsunterbringung ist einfach kein Spielraum mehr für einen besseren Betreuungsschlüssel und natürlich auch nicht für eine bessere Entlohnung als Anreiz, um überhaupt auf einen ausreichenden Pool bei der Stellenbesetzung zugreifen zu können. Jeder vorhandene Euro kann eben nur einmalig ausgegeben werden, bei den EuE ebenso wie bei den Trägern.

Ich denke deshalb, die meisten Träger sind insgeheim sogar heilfroh, dass es nur so wenige, dafür aber so willfährige EuE gibt und sie haben in Wahrheit keinerlei Interesse an einer Verbesserung der Situation – im Gegenteil.

Meine Empfehlung an die EuE: So schnell wie möglich und so lange noch anderweitig Fachkräftemangel herrscht raus aus diesem ehemals schönen, vielseitigen und sozialen, aber heute praktisch von A-Z beschissenen Beruf ohne jede Wertschätzung, der euch nur mittelfristig krank und selbst zum Sozialfall macht. Besser wird es erst einmal nicht werden. Und falls die Rahmenbedingungen dereinst doch wieder besser werden sollten, nimmt man euch auch wieder mit Kusshand zurück.

Meine Empfehlung an den potenziellen Nachwuchs: Augen auf bei der Berufswahl. Ganz weit auf.