
Eigentlich hatte Grün-Schwarz unter Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) im Koalitionsvertrag keine größeren Änderungen am Schulsystem bis zum Ende der Legislaturperiode im Frühjahr 2026 – und Kretschmanns Rückzug in den Ruhestand – geplant. Dann kam alles anders und die Koalition einigte sich unter Druck einer Elterninitiative auf eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium. Auch bei den anderen Schularten sind Änderungen geplant. Zudem soll massiv in Sprachförderung investiert werden. Nun soll der Landtag zum ersten Mal über die dafür nötigen Anpassungen im Schulgesetz debattieren. Sie sollen schon im nächsten Jahr in Kraft treten. Ein Überblick über die wichtigsten Fragen und Antworten:
Was ändert sich in den Kitas? Mit dem Gesetz bringt das Land ein millionenschweres Paket zur Sprachförderung an Kitas und Grundschulen auf den Weg. Dafür investiert Grün-Schwarz in den kommenden beiden Jahren 200 Millionen Euro, hinzu sollen noch 60 Millionen vom Bund kommen. Kinder, die bei der Schuleingangsuntersuchung noch sprachliche Probleme haben, sollen noch vor der Einschulung ein intensives Sprachtraining mit vier Stunden pro Woche bekommen.
Sprechen die Kinder danach noch immer nicht ausreichend Deutsch, um eine Grundschule besuchen zu können, sollen sie ab dem Schuljahr 2026/2027 in sogenannten Juniorklassen gefördert werden. Bis zu Schuljahr 2028/2029 sollen dem Gesetzentwurf zufolge dafür landesweit 832 Standorte geschaffen werden. Dann wird die Sprachförderung laut Landesregierung auch verbindlich.
Wie sieht die neue Grundschulempfehlung aus? Seit 2013 konnten allein die Eltern entscheiden, auf welche weiterführende Schule ihr Kind nach dem Ende der Grundschulzeit gehen soll. Für die derzeitigen Viertklässler wird die Grundschulempfehlung nach dem Willen der Landesregierung wieder verbindlicher.
An Stelle des reinen Elternwillens steht künftig ein Modell aus drei Komponenten: Lehrerempfehlung, Kompetenztest und Elternwunsch. Stimmen zwei aus drei überein, soll das den Ausschlag geben. Wollen die Eltern ihr Kind dennoch aufs Gymnasium schicken, soll das Kind künftig einen weiteren Test absolvieren. Verbindlich ist die Empfehlung allerdings nur für das Gymnasium.
Wie kommt die neue Regelung an? Nicht so gut. So hatte die Lehrergewerkschaft GEW erst kürzlich den erstmals durchgeführten Kompetenztest für die Viertklässler scharf kritisiert. «Wir brauchen kein neues Grundschul-Abi, das Kinder und Eltern mit fragwürdigen Inhalten unnötig unter Druck setzt», erklärte GEW-Landeschefin Monika Stein und forderte die Abschaffung. Der Test demotiviere die Kinder und führe zu Versagensängsten. Lehrerinnen und Lehrer sagten laut GEW, die Testergebnisse stimmten überhaupt nicht mit ihrer Einschätzung der Kinder überein.
Auch der Landeselternbeirat hatte sich gegen mehr Verbindlichkeit ausgesprochen. Eine Bevormundung der Eltern sei unverhältnismäßig, sagte der Vorsitzende Sebastian Kölsch. Die Eltern bräuchten gute Informationen und keine Zugangsbeschränkungen. Der Test selbst produzierte seltsame Ergebnisse – und soll nun überarbeitet werden (News4teachers berichtete).
Was ändert sich bei den Gymnasien? Dort soll nach dem Willen der Landesregierung wieder das Abitur nach neun Schuljahren zum Standard werden, zunächst beginnend mit den Klassen fünf und sechs zum Beginn des kommenden Schuljahres. Derzeit ist das achtjährige Gymnasium Standard in Baden-Württemberg.
Wie sieht das neue G9 inhaltlich aus? Das neunjährige Gymnasium soll neben der Verlängerung um ein Jahr auch zeitgemäß ausgestaltet werden. Das Konzept der Kultusministerin sieht etwa eine Stärkung der naturwissenschaftlichen Fächer vor. Kompetenzen im Bereich Informatik, Künstliche Intelligenz und Medienbildung sollen Schüler künftig in einem eigenen Schulfach erlernen, das von Klasse 5 bis Klasse 11 durchgehend unterrichtet werden soll.
Zudem soll das neue neunjährige Gymnasium mehr berufliche Orientierung, mehr Demokratiebildung und auch einen stärkeren Fokus auf die Basiskompetenzen bekommen. Konkret sollen etwa in der fünften und sechsten Klasse die Fächer Deutsch und Mathematik gestärkt werden.
Was ändert sich bei Werkrealschulen, Realschulen und Gemeinschaftsschulen? Mit dem neuen Schulgesetz schafft Grün-Schwarz den Werkrealschulabschluss ab. Der letzte Jahrgang, der diesen noch ablegen können soll, hat bereits zum laufenden Schuljahr begonnen. Bestehende Werkrealschulen sollen aber als Standorte erhalten bleiben und entweder Verbünde mit Realschulen oder Gemeinschaftsschulen eingehen oder als Hauptschulen weitermachen.
An den Realschulen soll die sogenannte Orientierungsphase verkürzt werden. Diese umfasst derzeit die fünfte und sechste Klasse und soll künftig nur ein Schuljahr dauern. In dem einen Schuljahr lernen alle Kinder auf dem mittleren Niveau. Nach dem Jahr wird dann geschaut, wer künftig auf diesem Niveau weiterlernt und den Realschulabschluss anstrebt und wer künftig auf grundlegendem Niveau unterrichtet und auf den Hauptschulabschluss vorbereitet wird. Die Gemeinschaftsschulen sollen mit dem Reformpaket künftig zwei Wochenstunden pro Zug für individuelle Coachings zugewiesen bekommen.
Warum macht Grün-Schwarz überhaupt diese Reformen? Aus verschiedenen Gründen. Mit den Maßnahmen zur Sprachförderung reagiert die Regierung auf deutliche Leistungseinbrüche bei Grundschülern. Bildungsstudien hatten in den vergangenen Jahren gezeigt, dass es mit den Leistungen in vielen Kernfächern bergab geht.
Im Jahr 2022 zeigten das etwa schlechte Testergebnisse bei Viertklässlern in Mathematik und Deutsch: Fast jedes fünfte Kind schaffte die Mindeststandards in den zwei Fächern nicht. Und auch der Anteil der starken Schülerinnen und Schüler sank, die den Regelstandard in Deutsch und Mathematik schaffen oder übertreffen.
Die Rückkehr zu G9 brachte die Koalition unter dem massiven Druck einer Elterninitiative auf den Weg. Diese hatte für einen Volksantrag, der die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium vorsah, mehr als 100.000 Unterschriften gesammelt. Zudem hatte auch ein Bürgerforum der Landesregierung die Rückkehr zu G9 empfohlen. Diesem Druck hatte Grün-Schwarz im Dezember 2023 nachgegeben und den Weg für eine Rückkehr freigemacht.
Wie kommt das im Parlament an? Bei der Opposition wie erwartet gar nicht gut: Der FDP-Bildungsexperte Timm Kern hält die Abschaffung des Werkrealschulabschlusses für einen «schweren bildungspolitischen Fehler». Richtig und wichtig sei dagegen die geplante Sprachförderung – diese komme aber zu spät.
Der SPD-Bildungsexperte Stefan Fulst-Blei kritisierte im Landtag fehlende Perspektiven für derzeitige Schülerinnen und Schüler am Gymnasium. «Sie geben weiterhin keine Antwort, wie Sie den Druck von den älteren Jahrgängen an den Gymnasien nehmen wollen», sagte er. Der bildungspolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Rainer Balzer, forderte unter anderem, dass die Grundschulempfehlung künftig wieder für alle Schularten und nicht nur für das Gymnasium verbindlich sein sollte.
Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) verteidigte die Reformen dagegen als «guten Kompromiss». CDU-Bildungspolitiker Andreas Sturm sprach von «wichtigen Weichenstellungen». News4teachers / mit Material der dpa
Bildungsabsteiger Baden-Württemberg: Wie bekommen Politiker die Schülerleistungen wieder nach oben?
Welches Personal soll eigentlich das KI-Informatik-Fach an den Gymnasien durchgehend unterrichten? Wussten die nicht, womit die die zusätzlichen Stunden füllen sollen oder weshalb sollen an den Gymnasien Basiskompetenzen gestärkt werden? Was machen die Kinder, die die Basiskompetenzen schon besitzen? Wieso geht BaWü nicht zurück zum Lehrplan G9alt, womit das Bundesland im Ländervergleich fast ganz oben war?
Für mich ist der gymnasiale Bildungsgang geprägt von der Vorstellung, dass Gymnasiasten pünktlich,fleißig, eigenmotiviert, ordentlich ihr angestrebtes Bildungsziel Abitur verfolgen.
Davon mag es höchstens 10% der Gesamtschülerschaft geben.
Für alle Anderen gibt es ein Netzwerk, das ðas Abitur auch ermöglicht.
Für o.g. Klientel stehen weitere Möglichkeiten sehr gerne weit offen.
Das Personal für Gymnasiasten steht sehr wohl zur Verfügung, für die “Anderen” jedoch nicht.
Warum wohl? 😉
“Für mich ist der gymnasiale Bildungsgang geprägt von der Vorstellung, dass Gymnasiasten pünktlich,fleißig, eigenmotiviert, ordentlich ihr angestrebtes Bildungsziel Abitur verfolgen.”
Also zumindestens die erziehungsberechtigten verfolgen dieses Ziel mit entsprechenden Folgen für die Nachkommenschaft.
Das mit Fleiß und Zielstrebigkeit schwächelt mal in der Mittelstufe, denn auch Gymnasiasten kommen in die Pubertät, aber ansonsten: Grundsätzlich ja!
“Wieso geht BaWü nicht zurück zum Lehrplan G9alt?” Weil die Abiquote dann bei 6% läge.
Wie kommen Sie darauf? Die echt gymnasiale Schülerschaft wird kaum dümmer geworden sein. Oder beziehen Sie sich auf den anderen Artikel hier bei n4t?
“Am 14. März 2021 wurde in Baden-Württemberg der 17. Landtag gewählt. Hierbei hatte jeder Wähler eine Stimme. Die neue Legislaturperiode hat am 1. Mai 2021 begonnen, sie dauert regulär bis 30. April 2026.”
https://im.baden-wuerttemberg.de/de/land-kommunen/lebendige-demokratie/wahlen/landtagswahlen
Warum steht im Artikel etwas von September 2025? Sehe ich da etwas nicht?
Wir müssen Frau Schopper noch einige Zeit als Kultusministerin tragen oder ertragen. Eine wertschätzende Führung sind anders aus. Viel besser als Frau Eisenmann regiert Frau Schopper auch nicht. Und eigentlich war sie dafür eingesetzt, das KM nach Frau Eisenmann und ihren Methödchen in ruhiges Fahrwasser zu führen.
“Bei den Koalitionsverhandlungen von Grünen und CDU steht am Dienstag erstmals das zentrale landespolitische Thema Bildung auf der Tagesordnung. Bei ihren Sondierungen hatten sich die beiden Partner schon darauf verständigt, die Schullandschaft nicht groß verändern zu wollen. Gleichwohl stehen große Aufgaben vor der Nachfolgerin oder dem Nachfolger von Kultusministerin Susanne Eisenmann, die nach ihrem Scheitern als CDU-Spitzenkandidatin aus der Politik aussteigen will.”
Aus dem Südkurier vom 20. April 2021.
Auf der Linie ist Kretschmann krachend gescheitert – “nicht groß verändern zu wollen”.
Sie haben Recht – die nächsten Landtagswahlen sind im Frühjahr 2026. Wir haben den Beitrag entsprechend korrigiert. Danke für den Hinweis. Herzliche Grüße Die Redaktion
„Wir müssen Frau Schopper noch einige Zeit als Kultusministerin tragen oder ertragen.“
Genau! Ich habe mir die Sitzung im Live-TV angesehen und musste feststellen, dass die Dame keinen geraden Satz zustande gebracht hat.
Ehrlicherweise gehört das Kultusresort aber auch nicht zu den beliebtesten Ministerposten. Im Grunde kannste da nur alles falsch machen – Herr Stoch ist da das beste Beispiel.
Frau Schopper…hoffentlich setzt sie ihre “Giftzähne” (gegenüber Lehrern, siehe Artikel auf dieser Plattform) nicht auch gegen die politische Konkurrenz ein. 🙁
https://tinyurl.com/3smw5hmm
Neues G9: In den unteren Klassen werden die HAUPTFÄCHER dreistündig – ist man Klassenlehrer/in wird das dann locker zum zweistündigen Fach! Von irgendwoher müssen die Stunden ja kommen. In spätestens 9 Jahren wird das Geheule dann groß sein, denn so wird das nicht funktionieren und BW bleibt auf der (Abwärts-)Spur…
Der Lehrplan g8 wird ja nur auf neun Jahre ausgeschmiert. Inhaltlich bleibt er sodann wie vorher.
Die Abdchaffung des WRS Abschlusses wird sich noch bitter rächen.
Hintergrund ist doch nur, dass so Lehrerstunden eingespart werden.
Die Hauptschule wird somit endgültig zur Restschule.
Beraubt der Möglichkeit den Werkrealschulabschluss anzubieten, den vielen spät migrierte SuS abgelegt und so einen Zugang zur Erlangung der Hochschulreife geschafft haben.
Beraubt dem klassischen Profil auf Ausbildungen hinzuarbeiten weil Fächer wie Technik oder Hauswirtschaft verkopft wurden ohne Ende…
Beraubt der Möglichkeit irgendein Angebot Eltern gegenüber abgeben zu können, weil es jetzt nur noch HS Abschluss gibt und die Perspektive nun RS oder längere Schulzeit auf der Berufsschule geben wird.
Die Berufsschulen werden sich bedanken wenn plötzlich weitere Klassen eingerichtet werden müssen.
Da freue ich mich auf meine berufliche Zukunft – zukünftig bin ich dann ein fast reines SBBZ, mit wenigen Ausnahmen…
Es ist zum kotzen diese bildungspolitischen Spinnereien in diesem Land…,
Zum Thema Berufsschulen und berufliche Schulen?
Warum gibt es das kaufmännische Berufskolleg I?
Weil das Arbeitsamt nicht so viele Stühle hat.
Das AVDual wird alle aufnehmen, die ohne oder auch mit Abschluss ankommen. Der Lehrerstundenbedarf ist immens. Da gehen Ressourcen ohne Ende rein. Ein Kollege unterrichtet drei oder vier Schüler im AVDual. Und freut sich seiner Tage, abgesehen von der mentalen Belastung, da die drei oder vier nahezu unbeschulbar sind.
“Ich kann nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte.” Um das Liebermann Zitat mal auf die Bildungspolitik von The Länd anzuwenden. Völlig daneben und das seit Jahren – auch schon zu Zeiten des Herrn Stoch, der sich jetzt aufregt.
Sorry, aber ich verstehe nicht, wieso sich dies noch bitter rächen wird. Aus Ihren Worten würde ich schließen, dass es sich bei dem WRSAbschluss um eine weitere Selektion bei den mittleren Schulabschlüssen zwischen Hauptschul- und Realschulabschluss handelt. Ist dieser nicht auch mit einem Realschulabscluss möglich?
Frage aus Interesse, da es ihn in meinem Bundesland nicht gibt.
Die Hauptschule in BaWü hat aktuell noch folgende Optionen:
Der WRS Abschluss ist gleichwertig zum RS Abschluss.
Bei uns ist es so, dass wir viele Migrantenkinder haben die spät noch Deutschland kommen. Oft sind das hochintelligente Schüler die nur ein Sprachproblem haben und deshalb (auch aufgrund der Vorbereitungsklassen) an einer HS landen.
U.a. diese Schüler müssen nun einen deutlich längeren Weg gehen um einen höherwertigen Schulabschluss zu erreichen – was bei manchen die Gefahr birgt, dass sie das dann eben nicht tun.
Dazu kommt noch, das man sich als HS Lehrer fragt – mit was werbe ich denn noch für meine Schulart.
Bislang konnten wir klar sagen, wir fangen Kinder pädagogisch auf mit all ihren Schwächen sind und bekommen es hin, dass auch diese einen dem RS Abschluss gleichwertigen Abschluss erreichen.
Rächen wird sich das deshalb, weil nun alle die mit Problemen in die weiterführende Schule starten, nunmehr vermehrt an die RS drängen werden, um dort die Chance auf die 10te Klasse zu haben.
Die RS in BaWü bietet seit geraumer Zeit zwei Niveaustufen und HS und RS Abschluss an.
Ich hab die RS direkt neben mir und kann mit denen die von der Gemeinschaftschule, der Realschule und zum Teil vom Gymnasium zurückkommen, in der Jahrgangsstufe 7 eine neue Klasse aufmachen. Das dann mit total frustrierten Kindern, die erstmal fett gescheitert sind und in ihren eigen Augen Versager sind und einen sozialen Abstieg in der Peer Group hinter sich haben.
Und das ist das was sich rächen wird. Ein funktionierendes System das darauf aufbaute unglaublich viele Chancen zu bieten wird immer mehr eingeschränkt und das Problem an die Berufsschulen verlagert, die sich bedanken werden. Die HS wird zur Restschule werden….
Die letzten Jahre waren im Bereich HS in BaWü davon geprägt, dass immer mehr funktionierende Modelle weggekürzt wurden.
U.a. war es ein unglaublicher Fehler die Kooperationsklasse mit der Berufsschule zu streichen und zu glauben, das AV Dual würde alle auffangen.
Halt!
Der Erfolgsbericht des AVDual ist unstrittig – auch, wenn er zur Einführung des AVDual schon fertig in der Schublade lag!
Die beruflichen Schulen schaffen das! Aber mit einem massiven Stundenaufwand – 10 Schüler pro Lehrer, davon 8 oder weniger Schüler anwesend. Unterricht aufgrund der verhaltengestörten (ich weiß, dass ich das nicht so schreiben darf) nicht durchgängig möglich.
Die beruflichen Schulen bedanken sich jetzt schon. Mir haben einige Jahre in der Suppe gereicht. Unbeschulbare Kappen ohne jegliche Erziehung zusammen mit einigen wenigen Schülern, die jede Stunde Unterricht wert waren. Binnendifferenzierung durch “Raumverweis”.
Aber den Hauptschulabschluss kann man im AVDual auch verbessern oder auch aufwerten.
Das ist ja paradiesisch bei ihnen. 😀
In unseren AVDual Klassen sitzen 17-18 Schülerinnen und Schüler.
Das Lieblingskind GMS bekommt zwei Coachingstunden. RS geht leer aus. Wieder mal typisch.
Nicht nur das, es wird auch vereinfacht, eine Oberstufe einzurichten. So wird die GMS gestärkt.
Frau Schopper sagte zudem in der Plenarsitzung, dass das Ziel eine zweisäulige Schullandschaft sei. Klarer Plan. So viel zu „Schulfrieden“. Und die CDU nickt alles ab. Katastrophe!
Wie sagte Kretschmann 2011 so schön? Es würde in Zukunft zwei Schulen geben: Das Gymnasium und die Schule für den Rest. Das Wort Rest änderte er dann in das Wort „Vielfalt“ um….
Wieso sollten Realschulen weitere Stunden bekommen, wenn dort doch ohne Hauptschüler alles so gut funktioniert.
Seit Kretschmann regiert ist die Realschule doch bereits zur neuen Hauptschule geworden. Verbessert hat sich für alle Beteiligten jedoch nichts.
Wieso ohne Hauptschüler???
Es werden parallel beide Abschlüsse angeboten, eine Hauptschule, auf die die Kids wechseln, gibt es ja nicht mehr.
In vielen kleinen Realschulen sitzen diese Schüler bis zur 9. Klasse im gleichen Unterricht wie die Realschüler und schreiben dann halt leichtere Arbeiten.
Dass das nicht funktioniert und niemandem geholfen ist, sieht man zwar, verändert aber nichts.
Und wieder einmal kein Wort über die beruflichen Gymnasien und Berufsschulen. G9 hätte man sich sparen können, wenn man die beruflichen Gymnasien richtig fördern würde, da gab es/ gibts das G9 seit Jahrzehnten und sind ein wichtiges Bindungsglied zwischen den verschiedenen Schularten, welche eben die viel umschworene Durchlässigkeit des System gewährleisten!
So ist es!
„Der Weg zu der höheren. Allgemeinbildung führt über den Beruf und nur über den Beruf.” um es mit Eduard Spranger zu sagen.
Die beruflichen Schulen werden wie immer “vergessen” oder “vernachlässigt”.
Ich glaube, dass die im KuMi gar nicht wissen, dass es berufliche Gymnasien gibt!
Wofür selbige oft dankbar sein können…vermutlich.
Made my day!
und diese beruflichen Gymnasien leisten unglaublich tolle Antwort, was oft übersehen wird.
Viele meiner Werkrealschüler haben hier ihre Hochschulreife erlangt und haben sich so unglaublich Möglichkeiten eröffnet…..
„Bestehende Werkrealschulen sollen aber als Standorte erhalten bleiben und entweder Verbünde mit Realschulen oder Gemeinschaftsschulen eingehen oder als Hauptschulen weitermachen.“
Mogelpackung: Wenn sich hieraus ein Verbund ergibt, dann muss ein Schulleiter abdanken. So spart man teures Personal ein….
Das nennt sich dann Abteilungsleiter und die Besoldung bleibt beim gleichen, da man dir das Beamtenrechtlich nicht so einfach wegnehmen kann – bis auf die Funktionszulage….
Kretschmanns Vermächtnis ist nicht nur schulpolitisch eine Katastrophe!
Statt direkt der Elterninitiative G9 nachzugeben, hätte man man es auch auch eine Volksabstimmung ankommen lassen können, in der man Pro und Kontra hätte herausarbeiten können. Die Gegner hatten ja nie die Gelegenheit abzustimmen, da man sich ja nur für G9 aussprechen konnte, Gegenstimmen aber nicht gezählt wurden.