Die Weihnachtszeit ist in vollem Gange. Gerade für Eltern heißt das: Geschenke kaufen. Doch müssen sich die Einkäufe für die Kinder – so wie es durch Marketing häufig nahegelegt wird – wirklich immer an den Geschlechterstereotypen orientieren? Oder sollte auch mal die Tochter einen Fußball oder der Sohn eine Puppe bekommen? Und was wollen die Kinder selbst?
Laut Doris Holzberger, Professorin für Psychologie des Lehren und Lernens an der Technischen Universität München, sind es weniger die Kinder, sondern besonders die Eltern, die das Spielzeug aussuchen. «Sie greifen dabei oft – bewusst oder unbewusst – auf die Geschlechterstereotype zurück, die sie selbst seit der Kindheit gelernt und verinnerlicht haben», erklärt Holzberger im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.
So bildeten Kinder von klein auf bestimmte Interessen stärker aus und verinnerlichten Rollenklischees mit der Zeit selbst. Unternehmen sprängen dann aus ökonomischem Interesse immer wieder auf den Zug auf und gestalteten Kampagnen, die die Stereotype weiter befeuern. «So werden Rollenklischees immer weitergetragen und es ist gar nicht so einfach, sie aufzubrechen.»
Spielzeug stärkt die klassischen Rollenbilder
Die Bildungsforscherin erklärt zudem, wie das Spielzeug die klassischen Rollenbilder langfristig stärkt: Spielzeug wecke das Interesse für bestimmte Themen. «Stehen Kindern also nur geschlechtertypische Spielzeuge zur Verfügung, lernen sie damit, althergebrachte Geschlechterrollen zu verinnerlichen und entwickeln auch entsprechende Fähigkeiten und Interessen.»
So sei es bei Jungen, die nur mit Technik- oder Konstruktionsspielzeug spielen, wahrscheinlicher, dass sie ein Interesse für technische und naturwissenschaftliche Fächer sowie mehr Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten entwickeln. «Sie sind weniger ängstlich, haben eine höhere Selbstwirksamkeit und eine innere Motivation, erfolgreich in naturwissenschaftlichen Fächern zu sein.» Die gestern erschienene TIMS-Studie, die Leistungen von Viertklässlerinnen und Viertklässlern untersucht, ergab einmal mehr signifikante geschlechterspezifische Unterschiede zugunsten der Jungen in Mathematik (News4teachers berichtete).
Mädchen dagegen, die nur mit geschlechtertypisch weiblichem Spielzeug spielen, fehle diese Erfahrung, sodass sie in diesen Bereichen dann womöglich weniger Interesse haben und sich selbst als weniger kompetent wahrnehmen. «Sie verbinden dann eher negative Emotionen wie Angst mit Fächern wie Mathe oder Physik und schreiben diesen Fächern außerdem einen niedrigeren Wert zu», sagt Holzberger. IGLU-Daten zeigen auf, dass Mädchen dafür im Schnitt über eine höhere Lesekompetenz verfügen (News4teachers berichtete auch darüber).
Autorin Schnerring nimmt Unternehmen in die Pflicht
Autorin und Journalistin Almut Schnerring hat sich unter anderem für ihr Buch «Die Rosa-Hellblau-Falle» mit dem Thema Rollenklischees in der Kindheit auseinandergesetzt – und deren Verbreitung nachgewiesen. Sie kritisiert, dass Unternehmen diese Geschlechterstereotype beim Kinderspielzeug bewusst bedienen.
«Firmen setzen auf Gendermarketing, weil sie sich eine Umsatzsteigerung erhoffen, und aktuell klappt das auch noch: Trotz sinkender Geburtenraten nimmt der Umsatz in der Spielwarenbranche zu.» Haben Eltern beispielsweise einen Sohn und eine Tochter, wird Spielzeug häufig neu gekauft statt weitergegeben.
Schnerring warnt obendrein: «Gendermarketing zieht die Normen enger und vermittelt vielen Kindern, falsch zu sein. Es kommt jenen entgegen, die der Norm entsprechen, aber wer tut das schon in allen Bereichen?» Das Gendermarketing untergrabe daher die Individualität der Kinder sowie deren Chancen, sich frei zu entwickeln – und damit Kinderrechte.
Das genderstereotypische Marketing belege letztlich, dass die Geschlechterrollen eben nicht natürlich gegeben seien. «Denn wenn es in der Natur läge, dass Mädchen Puppen wollen und Jungen Bagger, dann muss die Frage erlaubt sein, wozu die Spielzeugindustrie so immense Summen investiert, um ihre Produkte nach Geschlecht zu labeln und mit Herzchen oder Blitzen zu markieren», merkt Schnerring an.
Kinder merken schnell, wenn sie nicht in die Norm passen
Die Kinder, die sich für Spielzeug oder Kleidung entscheiden, das nicht ihrem biologischen Geschlecht entspricht, merken laut der Autorin schnell, dass diese Wahl nicht in die Normen der Erwachsenen passt. «Gendermarketing zieht einen Graben zwischen Kinder und produziert Unterschiede, wo Kinder keine machen würden.»
Ein Beispiel dafür sei ein grundsätzlicher Gegenpol, den schon Dreijährige verinnerlicht hätten: Jungs müssten cool und Mädchen schön sein. «Während Jungen häufiger Komplimente bekommen für ihr Handeln, erleben Mädchen häufiger, dass ihr Aussehen bewertet wird. Spielzeug spiegelt diesen unterschiedlichen Umgang mit Kindern wider», betont die Expertin.
Jungen bekämen häufiger Spielzeug, das sich für draußen eignet und zur Bewegung einlädt, Mädchen dagegen mehr Spielzeug, das mit Haushalt und Schönheit zu tun hat. «Und diese binäre Trennung durch die Erwachsenen beginnt in einem Alter, in dem Kinder selbst noch gar keine Wünsche äußern.»
Langfristige Folgen
Besonders fatal seien auch die langfristigen Folgen dieser Einteilung. «Es ist ja kein Zufall, dass der Fachkräftemangel in Deutschland in genau den Berufen am größten ist, in denen die Geschlechtertrennung am stärksten ist und Klischees am stärksten wirken: Handwerk, MINT und Pflege», sagt Schnerring.
Auch Bildungsforscherin Holzberger weist darauf hin, dass naturwissenschaftliche Studiengänge und Jobs nach wie vor großteils männlich besetzt sind. Der soziale Bereich hingegen sei eher weiblich besetzt. Diese Aufteilung benachteilige Frauen stärker als Männer: Sogenannte Frauenberufe seien oftmals weniger angesehen und schlechter bezahlt.
Wie kann man mit den Stereotypen brechen?
Doch was könnte gegen diese limitierenden Rollenbilder getan werden? Schnerring zufolge sollten sich zum einen Eltern und pädagogische Fachkräfte häufiger mit Kommentaren oder Bewertungen zurückhalten, wenn etwas passiert, das nicht den eigenen Erwartungen entspricht – wenn beispielsweise der Junge gerne mit einer Puppe spielen möchte.
Zum anderen brauche es Menschen, die widersprechen, wenn andere über untypische Entscheidungen urteilen und Witze machen. «Vor allem dann, wenn ein Kind es hört».
Holzberger zufolge sollten Eltern, Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrkräfte mit Spielzeugklischees aufräumen und dafür ausgebildet werden. Das könne dazu beitragen, dass mehr Frauen besser bezahlte Karrierewege einschlagen und sich insgesamt Berufe von Rollenklischees lösen.
Zwar sei geschlechterspezifisches Spielzeug nicht allein für Rollenklischees im beruflichen Kontext verantwortlich, aber es verstärke diese Geschlechterstereotype, meint Holzberger. «Gleichzeitig steckt in Spielzeug somit auch das Potenzial, schon den Kleinsten in unserer Gesellschaft zu zeigen, dass ihnen viele Möglichkeiten und auch Karrierewege offenstehen.» Von Marco Rauch, dpa
Erziehung: Wie Rollenklischees (und auch die Gene) die Geschlechter prägen
“Das sind halt Jungs” ist immer noch angesagt.
Interessant finde ich, dass das bei den philippinischen DaZ-Kids an meiner Schule ganz anders ist. Die sind im Unterricht im Vergleich zu den anderen Jungen aus anderen Kulturkreisen diszipliniert und arbeiten ihren Stiefel weg.
In den Pausen spielen sie ganz normal mit den anderen Jungs, werden also nicht irgendwie als Streber oder Außenseiter gesehen.
Ah… Korrelationen, DIY-social sciences, das Ignorieren der Drittvariablenproblematik und die üblichen non sequitur-Rückschlüsse ohne strapazierbar-empirische Grundlage (ad verecundiam vorgetragen). Nichts neues also. Ich hätte gerne eine strapazierbare(!) emprische Studie zu den behaupteten Effekten, die nicht rein korrelativ und ohne angmessene Drittaviablenkontrolle daherkommt, mithin entsprechende mittlere bis hohe Effektstärken demonstriert (und nicht lediglich irgendwie statistisch signifikante Zusammenhänge)… und danach sprechen wir über das sog. Gleichstellungsparadoxon.
Auch Bildungsforscherin Holzberger weist darauf hin, dass naturwissenschaftliche Studiengänge und Jobs nach wie vor großteils männlich besetzt sind. Der soziale Bereich hingegen sei eher weiblich besetzt. Diese Aufteilung benachteilige Frauen stärker als Männer: Sogenannte Frauenberufe seien oftmals weniger angesehen und schlechter bezahlt.
Ich glaube, Jordan Peterson hätte dieser unterkomplexen Sichtweise einiges zu entgegnen.
Der ist böse.
Gegenvorschlag:
Die Bären aus dem Wald bekommen eine feste Einstellungsquote im Medizinbereich:
1) Das leert Wartebereiche
2) und beugt Speziesismus vor
3) und trägt zum Sicherheitsgefühl vieler moderner Frauen bei.
Ich bin “team bear” – sei auch Du dabei, für einen besseren MINT- und Medizinbereich.
Wieder mal Behauptungen, die nicht belegt sind. Ich fasse mal zusammen, was ich dem Artikel entnommen habe: Weil gewisse Menschen per se nicht akzeptieren wollen, dass das biologische Geschlecht die Tendenz bei der späteren Berufswahl beeinflusst, wird immer wieder nach anderen Ursachen für diese Unterschiede gesucht. Jetzt soll es die Spielzeugwahl der Eltern sein.
Um eines vorweg zu nehmen: Ich halte diese Geschlechtetspezifische Unterscheidung beim Spielzeug für furchtbar, z.B. auch die Rosa Kinderüberraschungseier, die es früher nicht gab.
Zu behaupten, die Eltern alleine könnten die Neigung der Kinder für bestimmte Berufe durch den Kauf von Spielzeug beeinflussen, ist sehr gewagt. Dann hätte ich die Frage: Welches Spielzeug muss ich kaufen, damit mein Sohn mit hoher Wahrscheinlichkeit später Krankenpfleger wird?
“Weil gewisse Menschen per se nicht akzeptieren wollen, dass das biologische Geschlecht die Tendenz bei der späteren Berufswahl beeinflusst, wird immer wieder nach anderen Ursachen für diese Unterschiede gesucht. Jetzt soll es die Spielzeugwahl der Eltern sein.”
Nene, Sie haben Recht.
Frauen können genetisch keine Ärzte, Anwälte, Politiker, Polizisten, Bauarbeiter, Förster etc. sein (augenroll)
Absichtliches Missverstehen und Unterstellungen haben bei Ihnen Methode, oder? Mit keiner Silbe hat Ukulele gesagt oder auch nur impliziert, dass er so denkt.
Ist Ihnen mal in den Sinn gekommen, dass es einen Unterschied zwischen einer statistischen Neigung und Befähigung und der Ausprägung beim einzelnen Individuum gibt? Anders gesagt: nur weil man die offensichtlichen statistischen Unterschiede (die natürlich genetisch begründet sind) zwischen den Geschlechtern nicht leugnet (so wie Sie das tun), spricht man Frauen doch nicht die Befähigung für die von Ihnen aufgezählten Berufe ab.
Sprach man früher eben doch.
Meist aufgrund der angeborenen Merkmale zwischen den Geschlechtern, welche die Ausübung der Berufe für (überwiegend) Frauen ausschloss.
Wenn Ukulele mit “Weil gewisse Menschen per se nicht akzeptieren wollen” startet, sehe ich hier einen deutlichen Fehlschluss bezüglich der Sozialisation von Kindern
Das Aufzeigen von Realitätsleugnungen ist für Sie ein Fehlschuss?
Ach, Rainer! Nicht nur den Post nicht verstanden, sondern auch noch einseitige Beispiele geliefert. Sie hätten genauso (aber trotzdem falsch aus Ukuleles Post hergeleitet) feststellen können, dass Männer keine Altenpfleger oder Erzieher werden können. (Doppel-Augenroll)
Danke, dass Sie meine Beispiele um männliche ergänzen 🙂
Ich hätte jetzt angenommen, Sie würden Ukulele da widersprechen. Wo habe ich Sie falsch verstanden bezüglich der Gewichtung von Sozialisation (welche Sie mit Ihren Beispielen hervorheben)?
Ich habe gar nichts “bezüglich der Gewichtung von Sozialisation” geschrieben. Also haben Sie mich diesbezüglich gar nicht falsch verstanden.
Mein Post bezieht sich auf Ihren Schluss zu Ukuleles Kommentar, dass dann ja Frauen “Beruf xy” nicht ausüben können.
Und natürlich können sie das, vielleicht wollen sie in der Mehrheit nur nicht Maurer(in), Klempner(in) oder sonstwas werden. Ist doch in unserer Gesellschaft jedem selbst überlassen, was er/sie/es wird.
“Und natürlich können sie das, vielleicht wollen sie in der Mehrheit nur nicht Maurer(in), Klempner(in) oder sonstwas werden. Ist doch in unserer Gesellschaft jedem selbst überlassen, was er/sie/es wird.”
Durchaus, setzt aber eine Gleichbehandlung voraus, um eben keine Ungleichheiten zu sozialisieren – siehe Artikel
Meine These und die der anderen Foristen ist ja eben gerade, dass die Unterschiede zwischen Männern und Frauen nicht erst durch ihre (unterschiedliche) Sozialisation zustandekommen, sondern schon biologisch angelegt sind, was sich dann später eben auch auf die jeweilige Berufswahl auswirkt.
Natürlich müssen in unserer Gesellschaft alle Menschen die gleichen Chancen haben, das werden zu können, was sie werden wollen, aber im Prinzip festlegen zu wollen, wie viele Männer in Pflegeberufen zu arbeiten haben oder wie viele Frauen Bauingenieurinnen werden sollen, greift in die individuelle Freiheit der Menschen ein und benachteiligt auch noch eventuell besser Qualifizierte (des jeweils anderen Geschlechts). Darauf läuft es nämlich dann hinaus.
Und dabei sagt man Männern einen Hang zum logischen Denken nach (H, wHvH!) Womit zumindest bewiesen ist, dass es da Ausnahmen gibt.
Sie kennen “Schrödingers Patriarchat” nicht:
1) Männer sind GLEICHZEITIG emotional verkümmerte Grobiane und intrigante Machtmenschen voller r***e-culture sowie potentielle Steinzeittäter und Ultra-Aggressoren (gegen jeden und alles, inklusive Natur, Frauen und andere Männer), die all-überall ein umfassendes (jedoch unsichtbares, das ist das fiese daran!) Patriarchat zur Absicherung ihrer Macht errichtet haben
UND
2) vollkommen toxisch-zersetzt, fragil, zerbrechlich, unfähig, mit der sehr schweren care-Arbeit überfordert und räumen die Spülmaschine falsch ein, so dass ihnen Frauen *eigentlich* überall total überlegen sind.
Sie sind also gleichzeitig allmächtig und völlig unfähig.
Wenn nun ein Ereignis geschieht oder eine Aussage getroffen werden soll, bestimmt die lokal ansässige Feministin, welchen Quantenzustand (siehe oben für Zustände 1 und 2) einer oder mehrere Männer gerade haben.
Hilfreich dabei ist die Konsultation mut den örtlichen Bären, die sind immerhin wenigstens keine Männer.
Frauen können alles werden.
Männer auch.
Man muss nur genug “Förderung”, Medien”information”, Fortbildungen, Quoten, finanzielle Anreize, Einstellungsverbote und -gebote, staatliche Programme in Millionenhöhe, Aktionstage in Schulen, social media -Kampagnen und “Studien” machen …
… daraufhin weicht das vollkommen künstlich konstruierte Berufspatriarchat (eingeführt von tyrannischen cis-hetero Männern, um Frauen zu unterdrücken) der wahren Natur des Menschen und Frauen/Mädchen werden scharenweise Maurer, Metzger, Piloten, Stahlkocher, Manager usw.
So wie in Norwegen und Schw….MOMENT MAL 😀
ed840 meinte: “In Algerien, Indien, Vereinigte Arabische Emirate, Oman, Malaysia etc. ist der Fraenanteil in MINT-Fächern anscheinend wesentlich höher als in DE, FIN, NOR etc.”
Müssen die Gene sein (augenroll)
Die haben halt keine reichen Eltern. Das ist der ganze Zauber.
Interessant wenn das stimmen sollte.
Müsste die Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland noch viel extremer werden, dass Frauen am Ende davon profitieren (wider ihrer Gene 😉 ) ?
Klar, was sonst.
Dass (schwach prägende) Faktoren in der Masse mit jeweils konkret vor Ort herrschenden Randbedingungen ein Verhalten mit erhöhter Wahrscheinlichkeit produzieren…das kann ja garnicht sein.
Wenn in Kulturkreisen zum Mannsein Schlachterei usw. gehören und Frauen sich nur gesehen fühlen, wenn sie Mutti sind, dann werden Männer Schlachter usw. und Frauen was Mütterliches.
Können Sie sich vorstellen, dass ZWEI Faktoren (gesellschaftlich-kulturelle Wertung, [beim Menschen flach und breit in der Masse, jedoch dafür nur schwach prägende] genetisch Veranlagung) Faktoren GLEICHZEITIG wirken können?
So lange eine Gesellschaft genug Ressourcen einsetzt, kann man übrigens fast jeden alles werden lassen. (Passiv bewusst gewählt)
Die Ägypter haben dabei sogar (völlig nutzlose) Weltwunder mit blossen Händen errichtet.
Ich wäre beispielsweise ein *richtig* schlechter Nuklearphysiker – aber wenn man für mich ‘ne Quote festlegt und nur genug Ressourcen reinpumpt (z.B. echte Physiker, die hinter den Kulissen die eigentliche Arbeit für mich stemmen) – also…bitte, dann stehe ich gerne bereit. Als Astronaut, Nuklearphysiker, Jetpilit, Herzchirug…was immer Sie wollen.
Nur eben als “”””Nuklearphysiker”””” statt als Nuklearphysiker.
“Die Ägypter haben dabei sogar (völlig nutzlose) Weltwunder mit blossen Händen errichtet.”
Die Ägypter sahen das wohl anders. Wir sind alle gespannt auf Ihre Weltwunder 😀
Aber verwischen Sie hier jetzt nicht (eine Phantasie von) Quote mit besserer Bildung für alle?
Von mir sind keine Weltwunder zu erwarten.
Die der Ägypter bewundere ich zwar gerne – für den Sonnengott Steinblöcke stapeln ist aber wohl eher was für Kultisten, äh, wahre Gläubige.
Hallo Ukulele, also wenn sie ihm nur ein Good-will-Alibi-Püppchen schenken, das ihm nicht gefällt, könnten die Glieder verrenkt und amputiert werden. (Bei Barbies lassen sich sogar die Unterschenkel nach vorn biegen.) Eine solide Basis, damit der Junge mal Chirurg wird. Oder Pathologe. Viele Stofftiere prädestinieren zum Tierarzt und wenn es partout ein Krankenpfleger werden soll, sollten sie so viele Puppen anschaffen, wie seine Kindergruppe Kinder hat. Dann weiß er schon aus Erfahrung, dass kranke Kinder besonders gute Betreuung brauchen. Dann wird der Kleine voller Mitgefühl Sandförmchen vor jede Puppe stellen, für den Fall, dass sie mal erbrechen muss. Zu 99,8 Prozent wird er Krankenpfleger! (Oder Erzieher) Aber als erstrebenswert kann man diese Berufswünsche leider nicht bezeichnen. Wenn man sieht, welche Missstände von der Politik im Bereich der Alten- und Krankenpflege und in den sozialen Berufen seit JAHRZEHNTEN!!! geduldet wurden, werden diese grundsätzlich sinnvollen Berufe nicht mehr “zukunftsfähig” sein. In der Pflege wird es nur noch Pflegeroboter und Experten geben, die voller Sozialkompetenz und mit vorbildlicher Empathie diese Mitarbeiter aus kostbaren Rohstoffen programmieren und neue nachbestellen. In den Kitas wird es ähnlich sein. Die frühkindliche Bildung wird sich jedoch garantiert geschlechtersensibel darauf einstellen und schon bald unter dem Einsatz von KI dafür sorgen, dass alle später Karriere machen.
Ironie Ende: Danke für Ihren Beitrag. Es ist eine beachtliche Leistung, wenn ein Kind begiffen hat, dass es verschiedene Geschlechter gibt. Wenn es darüber den Wunsch entwickelt, mal für eine Zeit den Macker oder die Prinzessin zu sein, dann brauchen wir keine Angst zu haben, dass das nicht ohne therapeutische Interventionen irgendwann von allein aufhört. Kindern sollte zugestanden werden, dass sie noch nicht den Überblick über die Geschlechtervielfalt haben und dass sie vieles erst später als von Erwachsenen geplant verstehen können.
Es gibt einen wunderbar humorvollen und aussagekräftigen Artikel einer Mutter von 4 Kindern (2 Jungen + 2 Mädchen) über das Thema „Geschlechterrollen“.
https://www.theeuropean.de/politik/geschlechterrollen-und-kinderspielzeug
Statistisch interessieren sich Mädchen und Frauen eher für Menschen, Jungen und Männer eher für Dinge. Das ist in den Unterschieden der Persönlichkeitsstruktur zwischen den Geschlechtern begründet und wird sich auch nicht ändern, wenn ich Jungs Barbies und Mädchen Autos zum spielen gebe.
Die diesbezüglichen Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind zwar klein (kleiner als die Varianz innerhalb eines Geschlechts), doch das reicht, um auf gesellschaftlicher Ebene einen deutlichen Trend zu erzeugen. Je egalitärer die Gesellschaft bzgl. der Geschlechterrollen, desto stärker manifestiert sich dieser Trend. Eine Gesellschaft wird nicht davon profitieren, Mädchen in MINT-Berufe und Jungen in soziale Berufe zu “nudgen”.
Was hingegen angepackt werden muss: Die Bezahlung ist in vielen sozialen Berufen zu gering, vor allem in der Pflege. Der gesamtgesellschaftliche Nutzen dieser Berufe wird pekuniär nicht ausreichend abgebildet, weil er nur indirekt zum BIP beiträgt. Das ist ungerecht und schlecht für die Gesellschaft. Es gibt auch Ausnahmen: Ärzte und Lehrer sind vernünftig bezahlt.
“Eine Gesellschaft wird nicht davon profitieren, Mädchen in MINT-Berufe und Jungen in soziale Berufe zu “nudgen”.”
Immer schön daran denken, die ärztliche Behandlungen durch Frauen zu verweigern! 😉
Hä? Was fantasieren Sie sich da herbei?
Abgesehen von der Absurdität Ihrer Implikation: Humanmedizin zieht unter allen im weitesten Sinne naturwissenschaftlichen Fächern deswegen so viele Frauen an, weil es eben eine (im Studium unterrepräsentierte aber in der Praxis immens wichtige) soziale Komponente hat.
Seien Sie bereit für eine geistige Weltzerschmetterung: Ich finde Ärztinnen oft besser und kompetenter.
Und männliche Zahnärzte über 50 finde ich ALLE (ja, alle!) doof.
“Statistisch interessieren sich Mädchen und Frauen eher für Menschen, Jungen und Männer eher für Dinge.”
Das kann ich bei meinen Kindern bestätigen. Mein Sohn hat Schiffe gebaut, mit Traktoren gespielt und in der Umwelt Fahrzeuge wahrgenommen. Mit den Mädchen, bekamen die Schiffe die Besatzung, der Traktor den Fahrer und sie sahen die Tiere. Außerdem gab es viel mehr Rollenspiele.
Trotzdem interessiert sich meine Tochter inzwischen sehr für Technik – vielleicht auch, weil sie ihrem Bruder nacheifern will …
Das lässt sich auch auf dem Schulhof, im Hort etc. schön beobachten. Kinder sind eben doch keine reinen, aber gleichzeitig leeren und geschlechtsneutralen Dinge, die es pädagogisch mit den “richtigen” Ansichten zu befüllen gilt. Das ist eher, davon zeugt auch wieder dieser N4T-Artikel, Symptom einer sich selbst entfremdeten Gesellschaft, von Menschen also, denen von klein auf erzählt wird wie sie sind und wie sie zu sein haben und deren Blick stets darauf gerichtet ist.
Man KÖNNTE fast in die diabolisch-patriarchale Versuchung geraten, zu glauben, dass (typische) männliche und weibliche Perspektiven sich ergänzen (was nützen die schönsten Archen ohne Tiere und Menschen darauf?), also arbeitsteilige Kooperation ohne Scheuklappen “in good faith” das Optimum wär….halt NEIN! Das ist Bösdenk! Das ist alles “Konstruktion” des Patriarchats!
Wieso soll man mit Stereotypen brechen?
Mein Sohn hat Puppen bekommen. Meine Töchter Autos. Alle waren in Montessori Kitas wo darauf geachtet wurde keine gendersterotypischen Klischees zu bedienen.
Meine Lieblingsfarbe als Mann ist pink, es findet sich in fast all meiner Kleidung wieder. Ich habe viele Male probiert mit allen Kindern gleich zu spielen. Fakt ist nach 7 Jahren.
Meine große Tochter spielt nur noch mit Puppen und/oder Rollenspiele, mein großer Sohn will meist nur Toben und Kämpfen oder mit Autos spielen und meine kleine Tochter will nur Bücher angucken.
Ähnliche Berichte bekomme ich von überall. Jungen und Mädchen sind unterschiedlich. Genauso wie Menschen unterschiedlich sind.
Ich hasse z.B. Fussball und liebe shoppen.
“Jungen und Mädchen sind unterschiedlich. Genauso wie Menschen unterschiedlich sind.
Ich hasse z.B. Fussball und liebe shoppen.”
Ja, Menschen sind unterschiedlich, aber Mädchen und Jungen sind eben gerade nicht von Geburt auf rosa und blau geeicht, sondern werden es.
Ihre Beispiele Ihre Kinder betreffend finde ich gar nicht überzeugend, denn es ist die gesamte Umgebung, die prägt. Wenn Sie als Mann pink mögen, alle anderen Männer und Jungen, mit denen Ihr Sohn Kontakt hat, aber auf blau konditioniert sind, dann ist es sehr, sehr schwer, pink gut zu finden.
Mich würde es deshalb auch interessieren, ob Sie schon mit 13 pink getragen haben.
Pink ist eine schöne Farbe, wen es man mag. Ich nicht, meine Seele ist schwarz lol. Meine Töchter auch nicht, nie. Ihre Farbe ist schwarz, seit immer. Unsere Jungs zu Hause mögen aber helle uns lustige Farben. Und beide sind doch ziemlich dominant, kein bisschen weniger als meine Töchter und ich lol
“Mich würde es deshalb auch interessieren, ob Sie schon mit 13 pink getragen haben.”
Lieblingsfarbe meines Sohnes ist rot, pink, und hellgrün. Lange Haare hat er auch, seit er 9 ist. jetzt ist er 12.
Er wurde schon als Trans, Homo etc. in der Schule beschimpft. Ihm ist es das so was von egal. Charakter halt.
Das Kind ist einfach so selbstbewusst, dass ihm so was von Arsch vorbei ist, wann irgendwelchen stereotyp Deppen mit eine Menge Vorurteile, die sie von zu Hause mitbringen, von ihm halten.
Sehen Sie, Sie bestätigen meine Annahme. Was aber, wenn Kids nicht so selbstbewusst sind? Tragen sie dann nicht das, was sie meinen tragen zu müssen?
Nein. Zu dem Zeitpunkt war ich auf dem Punk Trip und habe damit anders ausgehen. Pink kam erst ab 18 ca. Davor musste alles kaputt und dunkel sein.
Alles klar. Dachte ich mir.
“Meine Lieblingsfarbe als Mann ist pink, es findet sich in fast all meiner Kleidung wieder. Ich habe viele Male probiert mit allen Kindern gleich zu spielen. Fakt ist nach 7 Jahren.”
Mein Mann mag auch pink, rot und orange. Ich schwarz und beige.
… und kann, wenn Sie es ihm erlauben, trotzdem im Stehen pinkeln.
Das gibt es bei uns Zuhause gar nicht. Wer im Stehen pinkelt muss die Toilette direkt wieder sauber machen. Absolut eklig sowas. Zumal die Spritzer überall hin fliegen.
Im Stehen pinkeln eh nur Tiere.
Probieren Sie es aus! Haben Sie Erfolg, werden Sie begeistert sein!
Seltsames Verständnis von Erfolg. Offensichtlich putzen andere bei Ihnen.
In Algerien, Indien, Vereinigte Arabische Emirate, Oman, Malaysia etc. ist der Fraenanteil in MINT-Fächern anscheinend wesentlich höher als in DE, FIN, NOR etc. . Ob sich dort in den Familien auch weniger gendertypische Spielzeuge und weniger Genderklischees finden?
https://www.theatlantic.com/science/archive/2018/02/the-more-gender-equality-the-fewer-women-in-stem/553592/
https://www.vdi-nachrichten.com/karriere/bildung/frage-warum-meiden-so-viele-maedchen-und-frauen-die-ingenieurwissenschaften/
Klingt tatsächlich spannend. Wurden die Gründe untersucht?
Würde spontan darauf tippen, dass Medizin für Frauen entweder nicht automatisch als Männerdomäne gelesen wird oder – aus meiner Sicht schlimmer – sich männliche Ärzte nicht mit weiblichen Patientinnen beschäftigen sollen =/
Sie können gerne Ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Aber selbst wenn, was sollten Ihre Mutmaßungen denn damit zu tun haben, dass in DE etc. “fewer women in stem” vertreten sind als z.B. in Indien?
Witzigerweise gehen wählen in Deutschland viele Frauen Studiengänge im Sozialwissenschaftlichen Bereich um dann über die Unterrepräsentanz im MINT Bereich zu forschen. Würden diese Frauen direkt MINT wählen, wäre ihr Beitrag zu mehr Ausgeglichenheit zwischen den Geschlechtern weitaus höher.
Konnte man z.B. an der Uni Paderborn-Fachbereich Maschinenbau-Institut für Leichtbau mit Hybridsystemen sehen. Dort wurde eine Juniorprofessur für eine Soziologin geschaffen, um über Diversität und Technik zu forschen.
Ja, und die Mütter stecken beruflich freiwilllig zurück, wenn es um ihre Kinder geht. Für kurze Zeit habe ich mal im Kindergarten konsequent den Vater, der ein krankes Kind gebracht hatte, zum Abholen des Kindes angerufen. Die meisten Väter verwiesen (vor circa 15 Jahren) auf ihre Partnehin. Woraufhin ich sagte, dass ich ihn erreicht und keine Zeit zu weiteren Telefonaten hätte. Ich hatte den Eindruck, dass mich die Väter seeeehr gut verstanden haben. Die meisten holten ihre Kinder persönlich ab und nahmen es mir nicht übel. (Manche Kinder wurden deshalb krank vom Vater gebracht, weil sie sich von der Mutter nicht so leicht getrennt hätten). – Jedes Mal wurde mir von Müttern – spätestens beim zweiten Mal – gesagt, dass ich im Krankheitsfall bitte immer zuerst sie anrufen solle.
Vor so einem Hintergrund und den realen Konditionen in Krippen und Kitas wünsche ich Eltern für unter Dreijährige eine Wahlfreiheit zwischen Betreuungsgeld und Betreuungsplatz. Auch wenn das Kind dann seine Mutter sieht, wie sie am Herd steht oder die Waschmaschine füllt und ausräumt.
Ist ja nur eine Vermutung. Irre da gerne.
Ukulele und Grillsportler würden jetzt wohl damit kommen, dass die andere Gene haben 😛
Wurde erhoben, wie anderen Ländern gelingt, wo Deutschland noch viel Luft nach oben zeigt?
ich glaube sofort, dass Sie gerne irren. Da Medizin nicht zu den “stem” Fächern gezählt wird und in DE a. 65% der Studierenden im Fach Humanmedizin weiblich sind, dürfte das wohl auch hier der Fall sein.
Geht es bei dieser Diskussion hier aber nicht schon wieder darum, ob Menschen sich danach verhalten, welches Geschlecht sie haben? Also eine genetische Vorprogrammierung?
Wäre dann die Tatsache, dass es Kulturen gibt, in denen Frauen viel häufiger Studiengänge und Berufe wählen, die bei uns als männertypisch angesehen werden, nicht der Beleg dafür, dass es nicht so ist, sondern Sozialisation eine viel größere Rolle spielt?
Diese Frage hatte ich hier schon einmal im Kontext Schule aufgeworfen.
Wenn es denn so sein sollte, dass Menschen von Kindesbeinen an wirklich frei entscheiden, wie kommt es dann, dass Kids aus benachteiligten Kreisen überproportional nicht so entscheiden, wie es gut für sie wäre?
Jemand schrieb hier, dass Frauen ja auch alles wählen könnten, was zur Verfügung steht, also alle Angebote nutzen könnten, es aber nicht tun.
Ich sehe da eine Parallele.
Um auf das Thema des Artikel zurückzukommen: Natürlich wird ein Junge, den man von Anfang an bewusst mit Barbies beschenkt, nicht den Barbie-Weg einschlagen, wenn alles um ihn herum (Oma + Opa, Freunde*innen, Fernsehen, Internet, Warenangebot …) nicht-Barbie ist. Es gehört ein großes Selbstbewusstsein dazu, dann doch gegen den Strom zu schwimmen.
Wenn Eltern also versuchen, ihre Kinder neutral zu erziehen, indem sie ihnen das entsprechende Spielzeug schenken, wird das eher wenig bis nichts bringen.
Was ein “Vorteil” ist, entscheiden ganz häufig konkrete Personen für sich und ihr Leben ganz anders, als es die gut-bürgerlich akademisch-{un(i)}formierte Schicht sagt oder meint.
Ich dachte immer, das wäre so ein Demokratieding.
“Würde spontan darauf tippen, dass Medizin für Frauen entweder nicht automatisch als Männerdomäne gelesen wird…” – Ich kennen keine Ärztin oder Medizinstudentin, die etwas anderes gelesen hat als Worte und Texte. Selbstverständlich wird auch auf das Aussehen von Patienten geachtet, aber gelesen werden Laborbefunde.
Es war ja nur eine Idee, dass bspw. die Behandlung eines Mannes durch eine Frau schwieriger war, weshalb mehr in Frauenärztinnen investiert wurde.
Kann mich da absolut irren, aber ECHTE Argumente wären da schon hilfreich
Vielmehr sind es die sozialen oder finanziellen Aufstiegschancen bzw. die fehlende soziale Hängematte, die auch Frauen in den MINT-Bereich bringen. In Westeuropa können die Frauen werden, was sie wollen, also gehen sie in den sozialen Bereich.
Damit würden Sie aber auch voraussetzen, dass Frauen (genetisch) zu solchen Berufen veranlagt sind – was es zu beweisen gilt
Logisches Denken gilt tatsächlich als eher männlich. Ob das mit gehirnstrukturen und die mit dem y-Chromosom zusammenhängt, weiß ich nicht.
Tatsächlich gibt es eine Korrelation: Je freier eine Gesellschaft ist, umso extremer sind die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Berufswahl.
In den genannten Ländern “Algerien, Indien, Vereinigte Arabische Emirate, Oman, Malaysia”, wählen die Mädchen oft deshalb einen Mint Bereich, weil dieser einen sozialen Aufstieg verspricht und von der Familie erwartet wird.
In de liberalen Gesellschaften des Westens wird die Wahl des Berufes zunehmend nach Interessen gestaltet. Skandinavische Länder sind besonders weit, was die Gleichberechtigung anbelangt. Dort sind die Geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Berufswahl auch besonders groß.
Ist eine These. Das Studienwahlverhalten von jungen Frauen kann aber auch schlicht mit dem Angebot vor Ort zusammenhängen. Herzliche Grüße Die Redaktion
Ohne jetzt alle Universitäten nachgeschlagen zu haben: In meinen drei Stichproben (UAE, Malaysia, Indien) war man mit wenigen Klicks bei den Social Studies. Die Gegenprobe in Schweden und Norwegen spare ich mir, da ich recht sicher bin, dass dort problemlos Ingenieurswissenschaften studiert werden können.
Kann ich aus der eigenen, begrenzten Erfahrung bestätigen.
Zudem landete meine Schwester bei HR, ist also jetzt die Böse unter den Geschwistern 😛
https://www.amazon.de/Das-Geschlechter-Paradox-schwierige-Unterschied-zwischen/dp/3421043612
Die Wissenschaftlerin Susan Pinker hat das vor vielen Jahren klar und unaufgeregt in einem Buch dargelegt. Sie hatte damit gerechnet, zu anderen Ergebnissen zu kommen und wurde wegen der Ausrichtung des Buchs von Feministinnen selbstverständlich kritisiert.
Unter den Zweitkräften, die die praxisintegtierte Ausbildung zur Erzieherin absolvieren, sind – so mein Eindruck – nicht gerade wenige, die früher einen Beruf hatten, in den sie mehr verdienten, aber in dem sie keinen Sinn sahen. Sobald Frauen es sich leisten können, raffen sich wirklich einige zu Veränderungen auf, die ihnen weniger Geld, aber mehr Freude bei der Arbeit bescheren. Sie empfinden es als befreuend und einige klagten darüber, dass sie sich aus rationalen Gründen und aufgrund Einflussnahme von Angehötigen erst mal für einen besser bezahlten Beruf entschieden haben. In der Schule und OGS arbeiten vermutlich ebenfalls Frauen aus einem inneren Wunsch nach einer Arbeit für und mit Menschen. Wenn das erfolgreich verändert würde, bräuchten wir wirklich Roboter für das Soziale.
Klingt tatsächlich spannend. Wurden die Gründe untersucht?
Durchaus, die Berufswahlen hängen mit dem Wohlstand der betreffenden Länder zusammen:
https://www.inside-it.ch/je-reicher-ein-land%2C-desto-tiefer-der-frauenanteil-in-mint-berufen
Krass! Geht es uns mit Blick auf den Fachkräftemangel am Ende (noch) zu gut? 🙁
Der Grund ist, dass in anderen Teilen der Welt junge Frauen das studieren, was Geld bringt. Der Überlebenskampf ist hart. Habe selbst eine junge Cousine, die Philosophie studieren wollte und jetzt Informatikerin wird. Je entwickelter und sozialer ein Land, desto mehr studieren Menschen nach Neigung und dann eben auch “brotlose Kunst”
Die Motivation ein Fach zu studieren, das vermutlich mehr finanzielle Unabhängigkeit bedeuten könnte und die Chancen verbessert eine green-card für eines der klassischen Einwanderungsländer zu erhalten, dürfte in manchen Ländern deutlich höher sein als in DE.
Aber heißt das nicht gleichzeitig, dass es eben nicht in den Genen liegt?
Offensichtlich ist es doch die Sozialisation.
Warum fragen Sie das mich? Die These, dass es an angelich den Genen liegen soll, hat hier eigentlich jemand anders vertreten.
Sorry, ich wollte diese Frage mehr allgemein in den Raum werfen und habe Ihren Beitrag als Aufhänger verwendet.
Alles klar.
Mit Verlaub, das ist doch nichts Neues, oder irre ich mich hier?
Was kommt als Nächstes? Fotos von Präsident Roosevelt als Kind oder die rot-blau-Zuordnungen für Jungen und Mädchen im Mittelalter?
Und ja, Lego war zunächst für alle Kinder gedacht, aber wen überrascht dies?
Ansätze für den Unterricht begrüße ich sehr, aber sonst sehe ich hier keinen wirklich neuen Input, wenn dann hätte ich eher Schwierigkeiten…
“Jungen bekämen häufiger Spielzeug, das sich für draußen eignet und zur Bewegung einlädt,”
Achja, wie oft ich meine Lego-Ritter mit auf die Straße nahm, währen meine Schwester mit ihren Springseilen und Inline-Skates im Haus bleiben musste… 😛
Oh je, ich lese hier nur eine behauptete Kausalität und nicht im Ansatz den Versuch eines Beleges. Aus persönlichen Beobachtungen kann ich sagen, dass das Spielzeug deutlich mit dem Bildungsgrad der Eltern variiert. Je niedriger dieser ist, um so bedenkenloser werden die Jungs mit blauem Jungsspielzeug (Autos, Waffen usw…) und die Mädchen mit rosa Mädchenspielzeug versorgt. Akademiker hingegen setzen andere Schwerpunkte beim Spielzeug. Was sagt die Frau Professorin dazu?
In den Einrichtungen, die mir bekannt sind, haben alle Kinder den gleichen Zugang zu Spielen, Spielzeug, Aktivitäten, Kursen, Neigungsangeboten etc.
Die Ergebnisse sind eindeutig und ja, geschlechterstereotyp.
Zugang zu etwas haben, ist nicht relevant.
Wäre das so, würden ja auch alle Kinder gleiches Engagement in der Schule zeigen, denn alle Kinder haben Zugang zu Bildung. Sie dürften sich dann nur in ihrer Leistungsfähigkeit unterscheiden.
Das ist aber eindeutig nicht der Fall, wie hier ja immer wieder von allen bestätigt wird.
Nö, denn dafür gibt es Vorbedingungen. Für die Wahl und den Griff in die Spielzeugkiste gibt es keine Vorbedingungen, lediglich Präferenzen und darum geht es ja.
Ebenso verhält es sich, ob man ins Sport- oder Handarbeitsangebot geht.
Nö, auch für den Griff in die Spielzeugkuste gibt es Vorbedingungen.
Auch dafür, ob man Sport oder Handarbeit wählt, gibt es natürlich Vorbedingungen.
Meine Tochter hasste Puppen, seit immer. Barbie könnte sie nicht ausstehen. Ihr Lieblingsspielzeug war Auto, und zwar bevor sie einen kleinen Bruder bekam und sie war nicht mal 3. Heute in Teenageralter ist sie immer noch verrückt nach Autos. Ganz verrückte Einfälle hat sie, was sie alles in der Zukunft entwerfen wird.
Let it be. Ganz einfach.
Klingt so, als seien Sie stolz darauf. Warum eigentlich? Warum soll Spielen mit Autos irgendwie höherwertiger als Spielen mit Barbies sein?
Weil Barbies doof sind.
Es gibt auch andere Puppen. Meine Söhne hatten eine Jungen-Puppe, mit Penis. Aber Barbies finde ich auch doof und meine Enkeltochter auch. Aber sie und ihr Bruder spielten oft gemeinsam, mal mit “Jungen”- mal mit “Mädchen”-Spielzeug, meist alles durcheinander. 🙂
Barbie hatte schon alle Berufe von Astronautin bis Ärztin, sogar schon Recht früh.
Kompromiss: Die IT – Barbie!
Damit kriegen wir die Mädchen.
Ich fand sie als Kind nicht doof. Nur dass sie zu groß für meine Ritterburg war 😀
Und ja, sie ist definitiv ein Mädchen, trotzdem. Und was nun? Diese Stereotype und Vorurteile sind einfach schlimm.
Die ” Pinkizierung” der Mädchenwelt ist rein kapitalistisch und relativ neu ( gefühlt so seit den 00er Jahren?) In den Siebzigern auf meinen alten Kinderbildern trugen wir alle Latzhosen und quitschebunte Klamotten, und es ist schwierig zu erkennen, da auch die Jungs recht lange Haare haben, welchen Geschlechts wir sind. Ich hatte Rollschuhe, Fahrrad, Ritterburg, Barbies, Lego, Puzzles, Malzeug, Puppen alles durcheinander. Wenn man die Spielsachen teilt ” pinkes LEGO” kann man schlicht mehr Geld damit verdienen. Da gibt es gar keinen Hintersinn einer gezielten Manipulation.
Was mich stört, ist, dass “männliche” oder männlich konotierte Tätigkeiten immer noch als höherwertig angesehen werden. Sie werden besser bezahlt, das ist wahr, aber warum sonst steht Soziales niedriger als Technik?
Wie ich weiter oben schrieb, gehe ich davon aus, dass die finanzielle Schlechterstellung aus den lediglich indirekten (dafür aber sicher sehr gewichtigen) Effekten auf das BIP herrührt. Gut bezahlt wird unmittelbar dort, wo das Geld verdient wird. Hintenüber fällt leider, dass z.B. ein Arbeitnehmer/ eine Arbeitnehmerin deutlich produktiver ist bzw. überhaupt nur produktiv sein kann, weil im Hintergrund von Altenpflege, Krankenpflege und Kinderbetreuung der Rücken freigehalten wird.
Wenn man diese Kosten so ähnlich wie bei der Umwelt mit einrechnen würde, sähe es anders aus.
Vor langer, laaaaaaanger Zeit haben Menschen festgestellt, dass Arbeitsteilung und Spezialisierung enorme Produktivkräfte freisetzt.
Bis vor relativ kurzer Zeit war allerdings klar, dass “Sozialgedöns” Luxus ist, weil materielle Produktion aufgrund von “Realität” (Menschen sterben leicht und schnell und gehen schnell kaputt) immer den Vorzug hatte.
Das ändert sich “nun” langsam logischerweise – je weiter wir vom Naturzustand weggehen, um so WICHTIGER werden soziale (im weitesten Sinne) Dienstleistungen.
Die Frage ist nicht mehr OB wir über-leben, sondern WIE wir leben.
Die Haltung, dass “Sozialgedöns” eine relativ unprofessionelle, leicht zu erledigende Tätigkeit ist wird strukturell durch Fortschritt zunehmend negativ beantwortet werden, woraufhin erst indirekte (“Fachkräftemangel”, sic!) und dann direkte Umverteilungskonflikte (Professionalisierungs-, Anerkennungs-, Lohnforderungen) losgehen werden.
Immer vorausgesetzt, die Allgegenwart und Verfügbarkeit des Produktionsfortschrittes bleibt bestehen.