
Zum Ende der muslimischen Fastenzeit Ramadan wollte die Zuckmayer-Oberschule in Berlin-Neukölln alle Schülerinnen und Schüler zur Teilnahme an einem gemeinsamen Fastenbrechen verpflichten. Das wurde von der Bildungsverwaltung verhindert. «Grundsätzlich gilt für staatliche Schulen in Berlin das Neutralitätsgebot. Die Teilnahme an religiösen Veranstaltungen ist für Schülerinnen und Schüler nicht verpflichtend», teilte Verwaltungssprecher Martin Klesmann mit. Er gehe davon aus, dass die Schule ein Einzelfall sei.
Ähnlich äußerte sich Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) im Abgeordnetenhaus. «Selbstverständlich besteht grundsätzlich keine verpflichtende Teilnahme am Fastenbrechen», sagte sie im Plenum. «Denn meiner ersten Einschätzung nach dürfte dies auch rechtswidrig sein.» Sie sprach von einem möglichen Verstoß gegen die staatliche Neutralitätspflicht und die sogenannte negative Religionsfreiheit.
«Dieses Treffen ist verpflichtend, da wir dafür einen anderen Unterricht ausfallen lassen»
Die «Bild»-Zeitung hatte – unter der Überschrift «Schule verdonnert Kinder zu Ramadan-Zeremonie!» – ein Schreiben der Schule an die Eltern veröffentlicht, in dem es heißt, dass am 28. März von 17.30 Uhr bis 20.00 ein Iftar (Fastenbrechen) stattfindet. Die Eltern werden darauf hingewiesen, dass die Kinder Essen beisteuern sollen. Außerdem heißt es: «Dieses Treffen ist verpflichtend, da wir dafür einen anderen Unterricht ausfallen lassen.»
Andere Medien sprangen auf: «Berliner Schule will Kinder zu Ramadan-Essen zwingen» (Focus), «Schüler an der Carl-Zuckmayer-Schule sollen zum muslimischen Ramadan-Fest, dem Fastenbrechen, verpflichtet werden – auch Nicht-Moslems!» (B.Z.), «Auch nicht-muslimische Kinder sollten verpflichtend zum Fastenbrechen abends in der Schule erscheinen. Nach einem Zeitungsbericht rudert die Schule, an der Weihnachten und Ostern keine Rolle spielen, offenbar zurück» (Berliner Kurier).
Um was für eine Schule es sich handelt, geht im allgemeinen Empörungsgeheul unter: Die Integrierte Sekundarschule liegt im sozialen Brennpunkt und wird wegen ihrer extrem schwierigen Rahmbedingungen im Rahmen des Startchancen-Programms von Bund und Ländern gefördert. Sie hat einen Migrantenanteil in der Schülerschaft von über 90 Prozent.
Sprecher Klesmann zufolge wurde nach Rücksprache mit der regionalen Schulaufsicht und der Schule klargestellt, «dass die Teilnahme an besagter Veranstaltung ausdrücklich freiwillig ist und auch kein Unterricht entfällt». Um weiteren Missverständnissen vorzubeugen, habe die Schule das Elternschreiben entsprechend korrigiert und erneut versendet.
Günther-Wünsch ergänzte, wenn eine Schule das Ziel habe, religiöse Toleranz zu fördern, sei das zu begrüßen. «Aber gelebte Toleranz würde dann gleichwohl auch bedeuten, dass auch andere religiöse Feste wie Ostern oder Pessach stattfinden und gemeinsam an der Schule gewürdigt werden.» Die Schule wollte sich nicht äußern. Ein Mitarbeiter verwies auf eine an die Bildungsverwaltung geschickte Stellungnahme. News4teachers / mit Material der dpa
Diesen Artikel las ich vor einer Stunde bei rbb24. Seltsam, dass dort die Kommentarfunktion offensichtlich deaktiviert ist. Ich lese eigentlich immer gern die Kommentare dort, da sie ein vielfältiges (manchmal auch erschreckendes) Stimmungsbild “meiner” Stadt abbilden.
Nicht seltsam – unter jedem Artikel zum Thema Muslime in Deutschland tobt ein rassistischer Exzess, wenn Redaktionen nicht einschreiten. Schon gar unter solchen, die (vermeintlich oder tatsächlich) zur Empörung Anlass geben. Deutschland 2025.
Wir machen uns die Mühe, sachliche Leser*innen-Beiträge vom Müll zu trennen. Und wir positionieren uns deutlich – wie hier: https://www.news4teachers.de/2024/05/deutschland-hat-ein-rassismus-problem-auch-in-den-schulen-und-das-nicht-erst-seit-gestern-ein-kommentar/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Also vermeidet der rbb diese Mühe?
Ja. Herzliche Grüße Die Redaktion
Почемучка
Sie stellen zu viele Fragen 🙂
Nomen est omen! 🙂
Die Teilnahme an religiösen Festen sollte an Schulen immer freiwillig sein, egal um welche Religion es geht.
Hier lag wohl ein doppeltes Problem vor:
Ich hoffe, es hagelt Dienstaufsichtsbeschwerden gegenüber der Schulleitung. Denn nur diese kann die komplette Schulgemeinschaft zu so etwas “verpflichten”. Wenn es keine Opposition aus der Lehrerschaft gab, liegt hier zudem ein eklatantes Führungsproblem vor.
Es gibt noch ein Problem: An der Schule wurde kein christliches Fest gefeiert. Immerhin wurde die Verpflichtung zur Teilnahme wieder aufgehoben und es gibt auch keinen Unterrichtsentfall an einem anderen Tag mehr.
Was ich nicht verstehe: Diese Feier findet eigentlich am sehr späten Nachmittag bzw. am Abend statt, weil man ja den Sonnenuntergang abwarten muss. Wie kann da überhaupt je die Thematik “Pflicht, weil Unterrichtszeit” aufgekommen sein?
Nein, Sie verwechseln das Essen am Abend (nach Sonnenuntergang) während Ramadan, am Ende von Ramadan feiert man das Zuckerfest. Diese Jahr am 30.3 und 31.3. Da feiert man tagsüber oder eben, wann man möchte….
Seit wann sprechen Sie für Minderheiten? ^^
Die Teilnahme an religiösen Festen, Aktivitäten etc. IST an Schulen immer freiwillig.
Ggf. gibt es ersatzweise Vertretungsunterricht.
Es wäre ein Problem, wenn die Schüler fasten sollten, nicht wenn sie essen sollen.
Unabhängig von der Religion möchte auch ich als Lehrerin nicht zur Teilnahme an einer religiösen Veranstaltung gezwungen werden. Was nicht heißt, dass ich ein gemeinsames Fastenbrechen an einer Schule nicht positiv sehe, aber dann ist es eine Feier, die neben denen anderer Religionen auch steht.
Mich würde interessieren, wie viele muslimische Eltern diesem Zwang ebenfalls negativ gegenüberstehen. Nicht wenige stehen dem Druck zum Fasten, dem ihre Kinder auch in Schulen durch Mitschüler ausgesetzt sind, sehr negativ.
Wenn Sie Aufsicht führen, nehmen Sie ja im Grunde nicht teil. Und zur Aufsicht werden Sie sehr wohl verpflichtet. Sie wurden ja seinerzeit auch dazu verpflichtet, medizinische Untersuchungen durchzuführen und Diagnosen zu stellen- man erinnere sich an die Corona- Tests.
Weil das Fasten bei vielen mittlerweile zum (wahrscheinlich auch identitätsstiftenden) Virtue Signalling verkommen ist.
Eigentlich sagt auch der Islam, dass niemand ein Urteil über seinen Nächsten zu fällen hat. Und bei der Fastenpflicht gibt es dermaßen viele Ausnahmen, dass es im Grunde sowieso unmöglich ist, bei jedem Einzelnen festzustellen, ob nicht eins dieser Kriterien auf ihn/sie zutrifft.
Ihnen ist aber schon klar, dass das muslimische Fastenbrechen innerhalb der aktuellen christlichen Fastenzeit liegt? 🙂
Es gibt die Pflicht zur Teilnahme, nicht zum Essen.
Der Hauptgrund ist wohl, dass die Lehrer ansonsten einen zusätzlichen Arbeitstag hätten und somit eine rechtlich-bürokratische Sache. Wenn man aber einen Tag zum zusammen kommen sucht, oder Infotage ect und dafür ein anderer Tag frei ist, dann müssen entsprechend alle Kinder auftauchen, denn sonst haben die wiederum einen freien Tag zuviel.
So auch an unserer früheren Waldorfschule.
Abends nach Sonnenuntergang? Mittlerweile habe ich nachgeschaut: Die Kinder sollten am Abend in der Schule erscheinen und ca. 3 Stunden lang (bis 20 Uhr) bleiben.
Übrigens, ja, ich kenne Leute, die in der christlichen Fastenzeit fasten, auch wenn viele von ihnen keine Kirchgänger sind. Zucker, Fleisch, Alkohol, manche auch Milchprodukte und alles, was Eier enthält. Andere fasten stattdessen oder zusätzlich Computerspiele, Parties, Kino, Theater und Ähnliches. Und es fördert Ihrer Ansicht nach die Toleranz für fremde Religionen, wenn man mitten in der Fastenzeit der einen Gruppe fordert, dem Fastenbrechen anderer zuzuschauen oder sogar aktiv daran mitzuwirken?
Das ist auf so vielen Ebenen falsch, dass ich gar nicht weiß, wo man mit dem Aufräumen anfangen sollte. Ganz davon abgesehen, dass es von vornherein gegen das Grundgesetz verstößt, welches auch in den Schulgesetzen seine Fortsetzung findet.
Davon ab: Sie sind doch diejenige, die in der ersten Antwort von “sollen essen” geprochen haben. Also lassen Sie den Torpfosten doch mal hübsch da, wo Sie ihn selber hingestellt haben. ^^
Mit “sollen essen” ist gemeint, dass es in erster Linie um Essen und nicht um Religion geht.
Wieviele Leute tauchen denn auf, wenn man einfach nur freiwillig zusammen kommt und feiert? Ich denke, dass kann man gleich bleiben lassen, sind immer die gleichen fünf Familien, die sich die Zeit nehmen. Klingt blöd, aber solches Zusammenkommen tut der Gemeinschaft gut, auch denen, die bei Freiwilligkeit keine Lust gehabt hätten.
Aber die Adventsfeier im Kindergarten muss ausfallen, damit man muslimische Kinder nicht ausgrenzt, die nicht daran teilnehmen möchten? Oder die Umbenennung in Laternenfest statt Sankt Martin? Und hier müssen christlich getaufte und atheistische Kinder/Jugendliche teilnehmen?
Nein, müssen nicht – weder ausfallen noch umbenennen. Herzliche Grüße Die Redaktion
Aber wer es nicht macht ist fremdenfeindlich.
Wer – je nach Herkunft – Menschen für unterschiedlich wertvoll hält und ihnen unterschiedliche Rechte zubilligt, ist fremdenfeindlich. Herzliche Grüße Die Redaktion
Problem ist, irgendwo in Deutschland kommen Leute auf so eine Idee, wie in Ihrem Beispiel, die dann sicher auch generell Neutralität möchten, also auch bezüglich islamischer Bräuche, was man ja auch so handhaben kann. Irgendwo anders in Deutschland wird es so wie auch in diesem Artikel gehandhabt, genau wie meine Beispiele aus unserer Stadt, wo die Grundschulen die Tannenbäume auf dem Weihnachtsmarkt schmücken und ihre Einschulung in der Kirche feiern.
Aufgrund der endlosen Reichweite der Medien werden aber alle in Sippenhaft genommen. So müssen sich alle Gender-Befürworter für irgendeine Uniprofessorin verantworten, die Gendern vorschreiben wollte. Allen Inklusionsbefürwortern wird unterstellt, zu 100% alle in einem Raum haben zu wollen,weil irgendeine extremere Gruppe dies mal so gefordert hat.
Usw, usf
Gewinnen tun dann diejenigen, die spalten und Hass erzeugen wollen, indem sie einfach das Beispiel mit dem neutralen Weihnachtsmarkt oder Laternenfest mit dem geforderten islamischen Abendessen verbinden und damit suggerieren, christliche Bräuche würden abgeschafft und islamische Bräuche etabliert, was dann der Afd mit ihrer Islamisierung-Panikmache in die Hände spielt.
Was erzählen Sie denn da?
Wenn die Kolleg:innen Aufsicht führen müssen, weil dienstverpflichtet, ist das Arbeitszeit- ob es einen Ausgleich geben muss, steht leider auf einem anderen Blatt. Und es ist dann KEINE Teilnahme an der Veranstaltung! Der:Die Polizeibeamte:in, die eine Demo eskortiert, nimmt schließlich auch nicht daran teil.
Kennen Sie tatsächlich noch jemanden, der christlich fastet?
Und btw: Unsere christlichen Gegebenheiten sind auch nicht immer für Muslime passend.
Fazit:Strohmann
Ja, genau, und deshalb muss man jetzt für alle Nicht-Muslime inklusive der Atheisten an dieser Schule mit Gewalt was Unpassendes durchdrücken. <irony off>
Es geht um ein gemeinsames Essen – unpassend an einer Brennpunktschule?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
In den Medien wurde gemeldet, dass es in dem Schreiben explizit um ein Iftar ging, nicht um ein zwangloses gemeinsames Essen. Der Zeitraum 17:00 – 20:00 lässt eigentlich auch darauf schließen. Aber ohne das Schreiben selber gelesen zu haben, lässt sich das natürlich nicht 100% korrekt beurteilen.
Ein Iftar ist ein zwangloses gemeinsames Essen – so zwanglos, dass sogar der (bekennend christliche) NRW-Ministerpräsident dazu eingeladen hat: https://www.land.nrw/node/18865
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Hat der Begriff Iftar dann gar nichts mit Religion zu tun und war die Teilnahme nicht angeordnet? In den Medien klang das noch anders. Dass die Schulaufsicht eingeschritten ist. lässt auch den Schluss zu, dass es ggf. nicht alles in dem Elternbrief korrekt war.
Hat denn Weihnachten etwas mit Religion zu tun? Irgendwie schon – das macht aus einer Weihnachtsfeier aber noch lange keine religiöse Zeremonie.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Wurden dort Schüler*innen auch zum Feiern des Weihnachtsfestes verpflichtet, unabhängig von Glaube/Religion?
Das Iftar ist kein Fest – sondern das alltägliche gemeinsame Abendessen während des Ramadans. Das Pendant zum Weihnachtsfest wäre das Zuckerfest, um das es hier aber gar nicht geht. Insofern ergibt die Frage keinen Sinn. Schon gar nicht an einer Schule, an der es wahrscheinlich kaum einen christlichen Schüler gibt.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Weihnachtsfeier haben Sie doch selber ins Spiel gebracht. Hat Iftar etwas mit einer Religion zu tun oder nicht? Gibt es irgendeine seriöse Quelle, die bestätigt, dass die angeordnete Teilnahmepflicht an diesem Iftar nicht gegen Art 4 GG und die schulische Neutralitätspflicht verstoßen hätte und das Eingreifen der Schulaufsicht unbegründet war?
Natürlich dürfte das Eingreifen der Schulaufsicht rechtlich nicht zu beanstanden sein. Das ändert aber am Sachverhalt nichts: dass sich die Politik (mal wieder) vom migrantenfeindlichen Boulevard treiben lässt – auf Kosten einer Schule, die einen harten Kampf darum kämpft, ein soziales Miteinander in einem sozialen Brennpunkt zu gestalten.
Mit Korinthenkackerei werden sich die Probleme solcher Schulen vor Ort jedenfalls kaum lösen lassen. Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2024/11/ein-kollegium-ruft-per-brandbrief-um-hilfe-gewalt-und-chaos-regieren-an-der-schule-lehrkraefte-werden-bedroht/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
PS. Eine Weihnachtsfeier und Weihnachten feiern – ist zweierlei.
Das sehe ich nicht so. Wer Weihnachten nicht mit der Geburt Christi in Verbindung setzt, feiert, was immer er:sie möchte, aber nicht Weihnachten.
Wenn ich von Sonnenauf- bis Untergang faste, begehe ich auch nicht den Ramadan. Machen kann man das alles gern- Weihnachten und den Ramadan als Anlässe nehmen für eigenes (positives) Tun, aber es sind 2 bzw. 3 Paar Schuhe.
“Wer Weihnachten nicht mit der Geburt Christi in Verbindung setzt, feiert, was immer er:sie möchte, aber nicht Weihnachten.”( als Christi Geburt.) So war es in der DDR und so ist es auch heute bei sehr vielen Ostdeutschen und auch bei einigen anderen! Das Weihnachtsfest verliert nach meinen Beobachtungen immer mehr seinen religiösen Charakter, genau wie Ostern (außer vielleicht in Bayern). 🙂 Sogar in China etablieren sich einige “Weihnachtsbräuche” und da gibt es nur wenige Christen.
https://www.bing.com/videos/riverview/relatedvideo?&q=weihnachten+in+china&&mid=A7EE819991808330994BA7EE819991808330994B&&FORM=VRDGAR
https://www.chinarundreisen.com/chinesische-festivals/weihnachten-in-china/
Jepp, Firmen organisieren oft eine Weihnachtsfeier, um ihren Angestellten was gutes zu tun. Das findet in der Vorweihnachtszeit statt und beinhaltet ein Abendessen, zB in Kombination mit einer Museums Führung. Mit Weihnachten selber hat das nichts zu tun, sondern eher mit Weihnachtsgeld.
Soziales Miteinander lässt sich aber nicht durch “Zwangsmaßnahmen” erreichen.
Der Schule hätte eigentlich klar sein müssen, dass sich BILD und Co darauf stürzen würden, so aufgeheizt wie dieses Thema in DE seit Monaten ist. War das Dummheit oder Absicht? So löst man jedenfalls die Probleme solcher Schulen auch nicht, im Gegenteil!
Etwas anderes wäre es gewesen, wenn die muslimischen Familien gezielt die nicht-muslimischen Mitschüler (und Familien) zu dieser Feier in der Schule eingeladen hätten.
“Der Schule hätte eigentlich klar sein müssen, dass sich BILD und Co darauf stürzen würden, so aufgeheizt wie dieses Thema in DE seit Monaten ist.”
Muss sie das? Sind wir in Deutschland so weit, dass jede Schule, die auf die Lebenswirklichkeit ihrer Schülerinnen und Schüler einzugehen versucht, die Springer-Presse oder Schlimmeres fürchten muss? Armes Deutschland.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Hmm, die Betonung meines Kommentars lag auf “Zwang” bzw. Verpflichtung zur Teilnahme. Und das lieferte halt das “Kanonenfutter” für die einschlägigen Medien.
Über die mehr oder weniger erzwungene Teilnahme der DDR-Jugendlichen an den Jugendweihen u. ä. “Diktatur-Dinge” echauffieren sich doch (zu Recht) auch immer viele sehr gern.
Die gesamte Schülerschaft zu einem Fastenbrechen verpflichten, ist Lebenswirklichkeit der (aller?) Schüler?
Nein wohl kaum. Es ist eine Steilvorlage. Als würde ich am Aschermittwoch mit geschlossener Klassen zur Jurche marschieren und allen ein Aschekreuz auf die Stirn machen lassen.
Auf freiwilliger Basis scheint das gut anzukommen:
https://www.wn.de/muensterland/kreis-steinfurt/lengerich/gemeinsames-essen-verbindet-3262738?pid=true
Genau so meinte ich das! Freiwillig! Nette Einladungen wirken viel mehr als jede Verpflichtung. Und wenn beim ersten Mal noch nicht so viele dabei waren, wirkt die Mundpropaganda (wenn es gefallen hat) beim nächsten Mal sicher.
In der Wahrnehmung vieler sowohl Muslime als auch nicht Muslime hat Iftar sehr wohl eine religiöse Konotation.
Es wäre eventuell sinnvoller gewesen, in einer Zeit des Jahres zusammenzukommen, die keine religiöse Bedeutung für irgendeinen hat, und zum Beispiel ein Essen zu veranstalten, bei dem man Spezialitäten der Kultur der man sich zugehörig fühlt teilt. Meiner Erfahrung nach verbindet gemeinsam Kochen und essen, insbesondere, wenn diePolitik und Religion außen vorgelassen wird.
Aber natürlich! Die Geburt Christi bzw. das Gedenken daran ist der Anlass des Festes/ der Feiertage. Der Bezug zur Religion ist doch eindeutig. Dass sich das für viele Menschen inzwischen etwas entkoppelt hat, ändert doch nichts an dem Kontext. Was heißt denn “religiöse Zeremonie”? Niemand wird davon ausgeschlossen, Weihnachten zu feiern, aber es wird auch niemand dazu verpflichtet. Aber genau genommen feiern diejenigen, die eben den Zusammenhang mit der Geburt Jesu nicht herstellen, eben nicht Weihnachten, sondern nehmen einen Anlass für ein selbst gestaltetes Fest/ Zusammensein mit den Lieben wahr- ist auch ok, aber eben etwas.
Dann gerne nochmal das Schulrecht (Beispiel Niedersachsen): “Schulen müssen auf das Empfinden Andersdenkender Rücksicht nehmen, schreibt das niedersächsische Schulgesetz vor. Das gilt auch im Hinblick auf Weihnachtsfeiern. Wie sie Weihnachten begehen, könnten Schulen aber frei entscheiden, solange eine Feier nicht den Charakter eines Gottesdienstes habe, heißt es aus dem Schulministerium.” Quelle: https://www.news4teachers.de/2017/12/keine-weihnachtsfeier-aus-ruecksicht-auf-muslime-lueneburger-schule-antwortet-mit-weihnachtsbasar/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Habe ich denn davon in irgendeiner Form gesprochen??? Jeder kann Weihnachten, Zuckerfest, Ramadan usw. feiern, wie er:sie will. Aber in jedem Fall sind das Feste, die ihren Ursprung in einer Religion haben. Auch wenn ich mich als Atheist:in mit Krippe unter den Baum setze, hat das Fest immer noch einen christlichen Ursprung.
Und wenn eine Schule “Weihnachten begeht”, nimmt sie Bezug auf den Herkunftskontext des Festes, der nunmal ein religiöser ist.
Niemand muss dabei mitmachen, darf es aber gern- ich sagte es schon. Und an KEINER Stelle habe ich irgendetwas formuliert, dass es rechtfertigt, mich mit dem Passus aus dem niedersächsischen Schulrecht zu belehren! Die damit verbundene Unterstellung verbitte ich mir!
Offenbar doch. Denn Sie haben den Passus nicht verstanden: Er sagt ja gerade, dass verpflichtende Weihnachtsfeiern schulrechtlich erlaubt sind, wenn sie nicht den Charakter von Gottesdiensten haben. “Niemand muss dabei mitmachen” – eben doch.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Sollte man dann ggf. auch mal ändern …
das ohne ss.
„Das gilt auch im Hinblick auf Weihnachtsfeiern. Wie sie Weihnachten begehen, könnten Schulen aber frei entscheiden“
Um mit Ihren Zeilen sinngemäß zu antworten: Während der Weihnachtsfeiertage sind die Schulen geschlossen. Die Schulen bzw. die Mitglieder der Schulgemeinschaft begehen also in der Regel kein Weihnachten.
Ach ja, zwanglos ….. Sie haben noch keine Erfahrungen in der Realität gemacht.
Wir leben in der Realität – und berichten tagtäglich darüber. Herzliche Grüße Die Redaktion
Wenn es tatsächlich um ein Iftar geht, ist der Zeitraum falsch. Zu keinem Zeitpunkt in diesem Jahr wäre ein Iftar vor 18 Uhr erlaubt gewesen/ erlaubt. Also doch eine hetzerische Interpretation? Denn an einem solchen Iftar würde ein gläubiger Muslim nicht teilnehmen.
Ein gemeinsames Essen ist durchaus passend, sogar an jeder Schule. Das Fastenbrechen ist aber viel mehr. Eine umgekehrte Veranstaltung in Syrien zu Weihnachten oder an Karfreitag wäre undenkbar.
“Das Fastenbrechen ist aber viel mehr.” Was ist es denn mehr – Christen mit dem Krummsäbel traktieren (Scherz)?
“Nach alter Sitte essen viele Musliminnen und Muslime zuerst einige getrocknete Datteln und trinken ein Glas Wasser oder Milch dazu. Anschließend beten sie. Und dann freuen sich alle auf eine normale Mahlzeit.” Quelle: https://www.religionen-entdecken.de/lexikon/i/iftar-und-sahur
Scheint nicht sooo wild zu sein: “Ministerpräsident Hendrik Wüst lädt zu gemeinsamen Iftar-Essen ein.” Quelle: https://www.land.nrw/node/18865
Und: Ist Syrien jetzt der Maßstab, an dem sich Deutschland Ihrer Meinung nach orientieren sollte? Unser Meinung nach nicht.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Hätte es die Schule z.B. wie Herr Wüst gemacht und eine zwanglose Einladung verschickt, gäbe es hier vermutlich gar keine Diskussionen.
Könnte es womöglich schwierig an einer Brennpunktschule sein, unverbindliche Einladungen zu verschicken, wenn es darum gehen soll, das Miteinander und gegenseitige Toleranz in der Schülerschaft zu verbessern?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Wie gut Miteinander und Toleranz mit einer Pflicht zur Teilnahme an bestimmten religiösen Festen gestärkt wird, kann ich als pädagogischer Laie nicht beurteilen. Die Schulaufsicht scheint da Zweifel gehabt zu haben, sonst hätte sie vermutlich die Anwesenheitspflicht nicht aufheben lassen.
Die Schulaufsicht hat auf Druck der Bildungssenatorin gehandelt, die wiederum auf Druck der “Bild”-Zeitung gehandelt hat.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Sie meinen, die Bildungssenatorin macht, was die BILD will? Hmmm, davon auszugehen, dass die Bildungssenatorin entgegen ihrer eigenen Überzeugung und der ihrer Rechtsberater der BILD zu Willen ist, find ich ne ziemlich fette Unterstellung. Können Sie das belegen?
Glauben Sie allen Ernstes, eine Bildungssenatorin bleibt von einer Springer-Kampagne unbeeindruckt?
Wir haben politische Erfahrung genug, um sagen zu können: Das ist sie ganz sicher nicht. Gerne hier nachlesen: https://www.spiegel.de/kultur/tv/ard-doku-bild-macht-politik-ueber-die-bild-zeitung-a-827416.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
🙂 🙂 Beispiel
https://youtu.be/m2AvTJGnq2k?si=STNZS5wh7eXi_aP4
Genau … Genau so bringt man Menschen (friendlich und natürlich wohlwollend) zusammen. Mit Teilnahmepflichten. Dazu im Kontext zu Religion.
Wer kennt es denn nicht.
Gebete und Fastenbrechen sind eben religiöse Riten, an denen nicht jeder unbedingt teilnehmen möchte und daran hat sich die Schule aufgrund des Neutralitätsgebots zu halten. Ob man im Rahmen eigener Freizeitgestaltung einer Einladung folgt, ist jedem selbst überlassen.
Unser Grundgesetz garantiert neben der positiven Freiheit der Religionsausübung auch die sog. negative Freiheit, nämlich den Schutz von jeglichen religiös konnotierten Pflichten.
Nirgends stand, dass Schülerinnen und Schüler auf der schulischen Veranstaltung zu beten haben – halten wir auch für eine absurde Vorstellung.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ich glaube, Sie missverstehen mich. Es gibt keine Möglichkeit eine Teilnahme an religiösen Festen verpflichtend zu gestalten, ganz generell. Man muss sich also nicht in Räumlichkeiten aufhalten, in denen eine religiöse Veranstaltung stattfindet.
Sie unterstellen, dass ein Iftar eine religiöse Veranstaltung sei. Das ist sie erkennbar nicht – wenn auch der nicht-muslimische NRW-Ministerpräsident dazu einlädt.
Eine schulische Adventsfeier ist auch kein “religiöses Fest”.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Wenn ein Iftar nur zur Ramadanszeit nach Sonnenuntergang stattfinden kann, handelt es sich ganz eindeutig um einen religiösen Brauch. Ansonsten könnte man sich jederzeit zum gemeinsamen Essen oder gar Frühstück verabreden, dies ist aber hier ganz offensichtlich nicht der Fall. Die Einladung des Ministerpräsidenten ist ein Entgegenkommen zur Förderung des interkulturellen Dialogs, kann aber die Gründe und Anlass dieses bestimmten Zusammenkommens nicht ändern. Dafür handelt es sich auch um eine bloße Einladung, nicht um eine Verpflichtung.
Sie können natürlich muslimische Schülerinnen und Schüler während des Ramadan zu einem gemeinsamen Frühstück in der Unterrichtszeit einladen – wenn Sie gerne alleine frühstücken.
Solche Belehrungen dürften Lehrkräften an Schulen in sozialen Brennpunkten allerdings wenig nützen, wenn diese das Miteinander unter ihren Schülerinnen und Schülern stärken möchten.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Genau und ich würde allein frühstücken müssen, weil Muslime während der Ramadanszeit aus rein religiösen Gründen fasten.
In dem Sinne sind alle diesbezügliche Aktivitäten, Riten und Bräuche eben religiös.
Bezüglich des letzten Satzes hätte ich gern eine Begründung für diese Ansicht. Das Miteinander wird dadurch gestärkt, dass man Schülern Anwesenheitspflichten an religösen Festen auferlegt, weil ansonsten keine anderen Möglichkeiten vorhanden sind oder dieses Ziel nicht anderweitig erreicht werden könnte?
Ich war mal Eltern Vertreterin in der GS und habe auch was organisiert. Da ging es um einen Vortrag, wie Kinder am besten lernen können, für Eltern. Dachte auch, da kämen richtig viele. ^^
Die Vorstellung über einen sozialpädagogischen Mehrwert eines Iftars kann einen Eingriff in die grundrechtlich geschützte Rechtsposition der Religions- und Weltanschauungsfreiheit nicht rechtfertigen, auch wenn man dies für noch so toll halten mag. Es gibt Lebensbereiche, die dem staatlichen Einfluss und Kontrolle volkommen zu Recht entzogen sind, und dieser ist eben einer von ihnen.
Man kann auch aus allem einen Popanz machen. Herzliche Grüße Die Redaktion
Eine EINLADUNG mit Zwang zu verbinden widerspricht dem Charakter einer Einladung. Der Ministerpräsident hat eingeladen – die Schule hat angeordnet. Eine Einladung muss man nicht annehmen – die Schule hat zum Erscheinen verpflichtet.
Da gibts dann doch schon Unterschiede.
PS: Sie zielen so auf die Weihnachtsfeiern ab: gibt es denn Fälle, wo die Teilnahme von Kindern ohne christlichen Glauben verpflichtend war?
Selbstverständlich – ein Klick, Hunderte.
“Es ist Tradition, Weihnachten nicht nur in der Familie zu feiern. 2024 trafen sich alle Klassen in der Turnhalle.” Quelle: https://ms-muen.de/weihnachen-23/
“Am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien versammelten sich alle Klassen in der Aula, um gemeinsam die traditionelle Weihnachtsfeier zu begehen.” Quelle: https://www.grundschule-wahlwies.de/aktuelles/weihnachtsfeier-an-unserer-schule-ein-festlicher-abschluss-vor-den-ferien/
etc.
Schulrechtlich: “Schulen müssen auf das Empfinden Andersdenkender Rücksicht nehmen, schreibt das niedersächsische Schulgesetz vor. Das gilt auch im Hinblick auf Weihnachtsfeiern. Wie sie Weihnachten begehen, könnten Schulen aber frei entscheiden, solange eine Feier nicht den Charakter eins Gottesdienstes habe, heißt es aus dem Schulministerium.” Quelle: https://www.news4teachers.de/2017/12/keine-weihnachtsfeier-aus-ruecksicht-auf-muslime-lueneburger-schule-antwortet-mit-weihnachtsbasar/
Da ein Fastenbrechen zweifellos nicht den Charakter eines (muslimischen) Gottesdienstes hat, wäre es – in Niedersachsen jedenfalls – eine erlaubte Veranstaltung gewesen.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/lueneburg-weihnachtsfeier-laut-schule-nicht-wegen-muslimin-verschoben-a-1184273.html
Weder Weihnachts- noch sonstige Glaubensfeste sind verpflichtend. Wie man sieht liegen die traditionellen Veranstaltungen eher im gewohnheitsrechtlichen Bereich und können erfolgreich mit einer Beschwerde angegriffen werden.
Haben Sie den Beitrag auch gelesen, auf den Sie verlinken? Offensichtlich nicht.
Hervorhebung von uns: “Der sensible Umgang gelte natürlich auch bei verpflichtenden Weihnachtsfeiern. Dies sei aber ausdrücklich kein generelles Verbot, christliche Lieder in der Schule zu singen.”
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Wahrscheinlich gab es- wie bei uns- für alle Kinder, die nicht teilnehmen wollten oder sollten einen Ersatzunterricht. Denken Sie, das muss dann in die Artikel? Oder wäre das gar diskriminierend?
Was machen Sie mit dem unseligen Kreuzerlass in BY?
Warum dann nicht einfach Silvester mit Tannenbäumen an Schulen zu feiern, wie es in USSR war? Keine religiöse Gefühle verletzt, Weinachtsbaum wurde als schönes Gebrauch behalten, Vater Frost statt Nicholaus mit Geschenken & ein guter Grund für alle, zusammenzukommen und das neue Jahr zu treffen. Und ob man fastet – nach christlichen, muslimischen oder sonst welchen Traditionen – oder gar nicht interessiert keinen.
Wenn es schon Multikulturalismus sein muss, dann entweder Feste von allen Religionen, die an der Schule zu treffen sind, zu feiern oder keine.
Der 23 März ist übrigens der World Atheist Day, diese Menschen werden oft vergessen.
Und, gibt es auch nur einen belegten Fall, dass ein Schüler zur Teilnahme gezwungen wurde, obwohl er/sie aufgrund seiner religiösen Überzeugung beantragt hat, nicht daran teilzunehmen?
“Zeugen Jehovas” z. B. mussten bei uns an solchen Veranstaltungen (Weihnachten, Fasching, …) nicht teilnehmen, obwohl die Veranstaltungen nicht religiös geprägt waren, eher Traditionsveranstaltungen. Da musste auch nicht jedes Mal ein neuer Antrag gestellt werden. Die Eltern teilten das einmal mit und das wars.
Man kann zu jedem anderen Zeitpunkt ein “zwangloses Essen” veranstalten, da braucht es die Nähe zu religiösen Riten nicht. Ansonsten, wie schon vorher von anderen geschrieben: eine unverbindliche Einladung.
Eine freiwillige schulische Veranstaltung am Nachmittag/Abend wird an einer Brennpunktschule in Berlin-Neukölln sicher riesigen Anklang finden (Spaß). Im Ernst: Dann kann man’s vermutlich gleich lassen – was das Kollegium in Zukunft auch sicher tun wird.
Damit ist der Schule toll geholfen, danke “Bild” (nochmal Spaß).
Herzliche Grüße
Die Redaktion
“Eine freiwillige schulische Veranstaltung am Nachmittag/Abend wird … sicher riesigen Anklang finden (Spaß).”
Jetzt mal im Ernst: Genau so wurde das in der DDR mit vielen (ideologischen) (Schul-)Veranstaltungen gehandhabt – da wurde sanktioniert, wer nicht “freiwillig” dran teilnahm. Es stößt mir unangenehm auf, dass es hier plötzlich etwas ganz anderes sein soll. Auch in der DDR ging es darum, das “Gemeinschaftsgefühl” zwangsverordnet fördern zu wollen.
Genau daran dachte ich auch. Wie “freiwillig” man am 1 Mai zur Demonstration ging, um zusammen ein “Zeichnen zu geben”. Als es freiwillig wurde, habe ich kaum was von diesen Veranstaltungen mitbekommen.
Vielleicht auch gut so. Dann sollen sie eben mit Nicht-Religiösen Kontext eine Gemeinschaft bilden und fördern?
Ich persönlich bin generell für eine Trennung von Staat und Kirche, sowie von Bildungsinstitut und Religion. Dazu gehören auch “traditioneller Religionsunterricht” (welcher Art und Religion auch immer) und dafür “Werteerziehung” und “Ethik”. Weitgehend neutral und gleichberechtigt thematisiert.
Dann halt eine Pflichtveranstaltung zu einem gemeinsamen Essen, zu einer Zeit, die keine religiöse Bedeutung hat. Und eventuell auch nicht so spät. Ich wäre nicht begeistert meine Kinder bis 8 Uhr abends in der Schule zu wissen, besonders, wenn sie dafür Training oder Musikunterricht verpassen müssen.
Wenn ein Firmenchef also zur Weihnachtszeit großzügig seine Angestellten zum Essen einlädt, als Weihnachtsfeier der Firma, gilt das als religiöse Veranstaltung, so lange, bis er das auf einen anderen Monat verlegt und die Muslime unter den Angestellten haben dann an etwas teilgenommen, das ihrem Glauben widerspricht? Gilt das dann auch für Weihnachtsgeld?
Sie verstehen aber schon, dass Einladung und Verpflichtung zu ganz unterschiedlichen Folgen führen.
Weichnachtsgeld ist ein Bonus, zusätzliches Entgelt, sonst nichts. Dafür muss ich weder religiös sein, noch einen Baum schmücken oder Lieder singen.
Um zu essen muss man auch nicht religiös sein. Es heißt Weihnachtsgeld und gibt es vor Weihnachten aus gutem Grund und mit Zweck. Nämlich wegen der Mehrausgaben aufgrund des Weihnachtsfestes.
Natürlich kann man auch unreligiös essen. Man entscheidet aber immer noch selbst, ob man an einem religiös konnotiertem Essen teilnimmt, auch wenn Sie diesen Kern des Problems geflissentlich ignorieren.
Übrigens, Weihnachtsgeld ist ein vertraglich geregelter Anspruch auf eine Sonderzahlung und außer eines wirksamen Arbeitsverhältnisses gibt es zum Zwecke dieser Auszahlung keine weiteren Voraussetzungen. Um es etwas praktischer zu formulieren, ich kann mir auch zwei paar Schuhe dafür gönnen.
Und wer Weihnachtsgeld nicht mit seinem Gewissen vereinbaren kann, kann es sicher ablehnen bzw. zurück zahlen. Da freut sich der Arbeitgeber dann.
Das ist eine Jahressonderzahlung laut Tarifvertrag. Sie können das nennen wie Sie wollen: die Zahlung hat keinerlei religiösen Bezug.
Wird aber nur umgangssprachlich so bezeichnet, tarifrechtlich ist es ein dreizehntes Monatsgehalt oder eine tarifliche Sonderzahlung.
Im gegensatz dazu steht das Urlaubsgeld, das auch in den tariflichen vereinbarungen so tituliert wird.
“Weihnachtsgeld” hieß bei uns “Jahresendprämie”, aber Weihnachtsfeiern hießen weiter Weihnachtsfeiern, trotz Umbenennungsversuchen durch die “Oberen”. Allerdings haben nur wenige noch den religiösen Hintergrund des Festes gefeiert. Trotzdem lernten wir in der Schule (im Geschichtsunterricht), wo der Ursprung dieses Festes lag.
Religionsunterricht gab es aber nicht in der Schule. Wer dieses wünschte konnte sich nachmittags in der Kirche in dieser Richtung weiterbilden, das war nicht verboten. 🙂
Wenn es als Weihnachtsfest so fixiert ist, dann kann ich großzügig ablehnen? Wenn ich dazu dann noch eine Weihnachtsmütze aufhaben sollte … Dazu dann ggf. Singen … Kann ich erst recht drauf verzichten. Kann man mit “Gemeinsam” kommen wie man will.
Das Weihnachtsgeld gibt es dann ja trotzdem … Für eine Umbenennung zum 13. Gehalt oder Sonderzahlung oder Bonus würde ich persönlich trotzdem tendieren.
Wenn dort gebetet wird, und das Gebet zur Veranstaltung gehört, ist die Veranstaltung religiös.
Wenn… Davon war nirgends die Rede. Herzliche Grüße Die Redaktion
Also wird es doch kurz gebetet vor dem Fastenbruch? Ich habe noch nie erfahren, dass an nicht christlicher Schule beim gemeinsamen Essen zum Weinachten oder Ostern gebetet würde.
Da führen Sie ausgerechnet Syrien an? Informieren Sie sich mal, was in Syrien und z.B. Ägypten an den christlich orthodoxen Feiertagen so stattfindet. Erst informieren, dann schreiben.
Es gibt sehr viele Christ:innen, die fasten, Frau Rupp, auch wenn Sie das in Zweifel ziehen.
Gemeinsames Essen ist nicht nur an einer Brennpunktschule zu begrüßen. Aber nicht mit Verpflichtung aus welchem religiösem Anlass auch immer.
Im Zweifel muss es Ersatzunterricht oder Freistellung geben.
Ok, könnten wir gemeinsam von Ihrem Gipfel der Intoleranz herabsteigen ?
Erklären Sie mir bitte, was Sie an Ihrer Schule für ein friedliches angenehmes Miteinander tun.
Ich nenne dazu: Wer bei uns will, ist zum Zuckerfest eingeladen. Wer bei uns will, ist am Ostermontag zum traditionellen Ostereiersuchen eingeladen. ( Wer will, SuS und LuL egal welcher Nationalität )
Bei Ihnen ?
Und trotzdem ist Deutschland christlich und nicht muslimisch geprägt. Deshalb hat man bis vor kurzem christliche Feste an den Schulen gefeiert und es war ok.
Fasten tun schon einige. Nur man redet darüber nicht so offen wie Muslime, weil Christen am Tag essen dürfen. Den Rest behält man für sich
Schon der alte Fritz meinte: “Jeder nach seiner Fasson!”
https://de.wikiquote.org/wiki/Friedrich_II._(Preu%C3%9Fen)
Da ich früher christliches Fasten praktiziert habe und nun muslimisches Fasten: Kennen Sie Christen, die tatsächlich fasten? Also kein Fleisch, kein Alkohol und Mäßigung in allem? Selbst wenn fastende Christen teilnehmen wollten, würde das ihre Regeln nicht brechen. Es gibt genug Gemüse beim Iftar und sowieso keinen Alkohol. Ansonsten finde ich das Verhalten der Schule unmöglich. Wie kommt man auf so eine Idee? Das Fastenbrechen ist eine EINLADUNG zum gemeinsamen Essen. Selbst wenn an meiner 93% Migration davon 60% Muslime jemand auf die Idee kommen würde- ich bliebe zu Hause. Das ist ein Arbeitsplatz, keine Familie.
Sollen muslimische Schülerinnen und Schüler auch zu Hanuka oder Weihnachtsfeiern verpflichtet werden?
Ich fürchte, bei ihnen nicht.
Das aber müsste so sein, wenn man Respekt ernst nimmt.
Verpflichtende religiöse Veranstaltungen darf es in staatlichen Schulen nicht geben. Noch nicht einmal eine Pastsfeier zu Ehren des Spaghettimonster, was einst die Welt eeschuf.
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Sollte sich das tatsächlich so zugetragen haben, dann ist die Verpflichtung zur Teilnahme an einem religiösen Fest durchaus empörend. Um welche Religion es sich dabei handelt, ist nach meinem Empfinden zweitrangig. In unserem Land herscht Religionsfreiheit und die schließt Freiheit von Religion ein. Dabei finde ich es allerdings auch anstrebenswert, dass Kinder Grundwissen zu verschiedenen Religionen erwerben und diese als gleichwertig erleben
Bei uns (kath. Niederbayern) gibt es jedes Jahr eine Weihnachtsfeier. Wer nicht teilnehmen will, wird in der Schule betreut; also kein “Muss”. Dann gibt es doch keine Probleme beim Fastenbrechen. Toleranz ohne Zwang! Mitfühlen, mitfeiern, mitdenken!
So kommt man sich näher, lernt den Anderen zu akzeptieren.
rfalio
Der echte Skandal ist nicht, dass die Bild-Zeitung einen Skandal daraus macht. Viel mehr ist es, dass diese Ereignis zeigt wie gespalten das Land ist. Bevor ich mich um die Frage, kann die Anweisung “Dieses ist Verpflichtend” mit der Aussage “war ein Missverständnis” als Schuldzuweisung Richtung Eltern “Ihr habt das einfach nicht richtig verstanden” angesehen werden kann, möchte ich über die Motive spekulieren.
Vermutlich war der Gedanke daran, die Integration zu fördern. “Damit die nicht Muslime deren Traditionen lernen und verstehen.” Eine Idee die sehr weit links ist. Denn auf der anderen Seite werden christliche Feste umschifft, um die Muslime nicht mit anderen Religionen zu belästigen. “Kann ja nicht sein, dass die zu Weihnachten keine Geschenke bekommen.”
Meine zweite Spekulation: Kein Lehrer hat widersprochen, denn das wäre rechts. Es fehlt eine Mitte, die den gesunden Menschenverstand vertritt. Zu meiner Zeit war es normal, dass zu Weihnachten ein Baum in der Schule aufgestellt wurde. Diese Tradition wurde geopfert, im Namen der Gleichheit. Das diese Handlung auf widerstand stößt, ist nur natürlich. Jetzt einen Schritt weiter zu gehen, ist eine klare Aussage: Die muslimischen Feste sind wichtiger als die Christlichen.
Mit so eine Handlung wird keine Integration gefödert. Vielmehr ist es Wasser auf die Mühlen jener, die vor einer Islamisierung warnen. Denn christliche Feste abzuschaffen und durch Muslimische zu ersetzen, ist nichts anderes als eine Islamisierung.
Man kann es als, als einmaliges Ereignis sehen oder als Präzedenzfall. Faktisch wurde eine Grenze überschritten. Zu sagen “Die «Bild»-Zeitung machte einen Skandal daraus.” ist ein Indiz dafür, dass die Tragweite nicht verstanden wurde.
“Kein Lehrer hat widersprochen, denn das wäre rechts”
Glaube ich nicht. Wahrscheinlicher wurde die Feier in der Lehrerkonferenz abgenickt und die Schulleitung hat einen Brief in ihrem Gutdünken formuliert. Heraus kam dann die “Verpflichtung”.
Meiner Erfahrung nach stimmen immer knapp 20% gegen etwas. Der Abstimmungsinhalt ist dabei meist irrelevant. Demokratische Mehrheit. Um die praktische Umsetzung kümmern sich dann aber wieder nur eine handvoll Personen.
Da hier eine Abendveranstaltung geplant ist, sind an dem Tag 50% des Kollegiums unpässlich.
Deswegen sprach ich von Spekulation.
Der komplette Themenbereich ist heißgelaufen. Wenn ich politisch werden darf:
Solche, eventuell gut gemeinten/unabsichtlichen Begebenheiten helfen am Ende dem rechten Spektrum.
Politisch müssen sie sich nicht anstrengen, um mehr Wähler zu gewinnen. Es reicht solche Beispiele anzusprechen. Sie müssen nicht einmal Lügen, die Fakten aufzuzählen reicht:
“Schule in der christliche Feste nicht feiert, zitiert alle Schüler zu einer verpflichtenden Islamveranstaltung.”
Wie weit bei der Lehrerkonferenz widersprochen wurde ist zweitrangig. Ob 20% oder 49% nein gesagt haben, ändert nichts am Ergebnis. Die Ablehner haben verloren. Die Formulierung “Verpflichend” ist nur die Kirsche oben drauf. Denn allein das Stattfinden eines solchen Events ist eine Herabwürdigung anderer Religionen.
Die Aussage 90% Ausländeranteil in der Schule ist ebenfalls kein Argument. Das kann sofort widerlegt werden, da christliche Feste bereits wegen einem nicht christlichen Schüler abgesagt wurden.
Es kann eine logische Argumentationskette aufgebaut werden, die mit früheren Beispielen verteidigt werden kann.
Bildich gesprochen hat die Schule ein weiteres Puzzleteil im Gesamtbild erschaffen.
“Sie haben mit ihrer Handlung ein Gesetz gebochen, um den Islam über das Christentum zu stellen.” Das können rechte Grupperungen als Überschrift verwenden und es ist wahr.
Wäre ich Anwalt dieser Gruppierung, würde ich jubeln. Bei so viel Munition, die mir die Gegenseite liefert, könnte ich jeden Versuch der Abmilderung abschmettern. Das ist die Tragweite von der ich spreche.
Ich bin seit 27 Jahren Hauptschullehrer. Und ich muss sagen: Wir waren schon mal weiter. Kann mich gut erinnern, meine erste Schule, 80% Moslems, Interreligiöser Gottesdienste mit dem Pastor (der bei uns Religion unterrichtete) und dem Hodscha vor Ort waren etwas völlig normales und das Fastenbrechen wurde gemeinsam gefeiert, ein Weihnachtsbaum wurde auch aufgestellt und ich hatte in meiner Klasse zu Weihnachten auch eine Krippe. Und dann kamen die Fundamentalist*innen auf allen Seiten und haben für eine ganz ganz üble Stimmung gesorgt. Allen voran die Bild Zeitung immer schon die Speerspitze der Menschenfeindlichkeit.
Ich stehe dem ganzen ziemlich entspannt gegenüber (wobei ich auch finde das solche interreligiösen feiern freiwillig sein sollten, an unserer Schule gab es auch eine solche Veranstaltung aber eben freiwillig). Die St. Martin Laternenumzüge sind ja auch beispielsweise an den Grundschulen freiwillig.
“Um was für eine Schule es sich handelt, geht im allgemeinen Empörungsgeheul unter: Die Integrierte Sekundarschule liegt im sozialen Brennpunkt und wird wegen ihrer extrem schwierigen Rahmbedingungen im Rahmen des Startchancen-Programms von Bund und Ländern gefördert. Sie hat einen Migrantenanteil in der Schülerschaft von über 90 Prozent.”
Na und?! Was tut dieser Fakt zur Bewertung der Sache bei? Richtig, nichts. Im Kontext liest es sich aber relativierend.
90% Migrantenanteil bedeutet auch nicht 90% Muslimisch.
Im übrigen hat hier die Bildungsbehörde, nach ihren ganzen Fehlschlag der vergangenen Monate, endlich mal richtig gehandelt.
In unserer Kleinstadt schmücken traditionell alle Grundschulen die Tannenbäume auf dem Weihnachtsmarkt,der auch so heißt. Hierfür basteln jeweils die 3.Klassen,gab noch nie eine Beschwerde.
In unserer früheren Waldorfschule gab es ein paar Infotage im Jahr. Das waren Samstage und die Anwesenheit der Schüler Pflicht, damit sich die Schule präsentieren kann. Es gab dafür ein paar Tage längere Winter(Zeugnis-) Ferien. Hierfür wurden Gelegenheiten gesucht, zum anlocken, zB die Adventszeit, die man mit einem Basar verknüpfen konnte. Dafür wurde entsprechend gebastelt und gebacken. Das war also Zweckmäßig und es ging nicht darum jemanden religiös zu indoktrinieren.
Genauso klingt hier für mich diese Geschichte. Es wird die Gelegenheit zum zusammen kommen gesucht. Es geht auch einfach nur um “essen”. Es ist angemessen, ein islamischen Anlass zu suchen, wenn die absolute Mehrheit islamisch ist. Gerne kann man Minderheiten, also Christen, auch berücksichtigen, was sicher der Fall ist, siehe Weihnachts-und Osterfeiertage. Reichlich absurd wäre es, aus Prinzip einen Christlichen Anlass zu wählen, wenn fast alle islamischen Glaubens sind, nur weil wir in Deutschland sind. Deutschland hat das Christentum nicht gepachtet, nicht einmal die deutsche Sprache. Ich selber fühle mich auch mit deutscher Sprache und deutschen Bräuchen wohler, weil mir das vertraut ist, ist doch klar. Aber wir werden nunmal weniger und die islamischen Familien bekommen reichlich Kinder. Also sind wir irgendwann die Minderheit und müssen nicht meinen, dass uns Deutschland “gehört” und wir auf alle Zeit Sprache und Gebräuche festlegen können.
Es gibt auch genug andere Länder, wo nicht eine Sprache vorherrscht.
Lediglich muss man sich entscheiden :
Wenn das Zuckerfest integriert wird, brauch man auch nicht den Weihnachtsmarkt in Wintermarkt umbenennen. Macht hier bei uns auch niemand.
Genau so würden wir den Sachverhalt interpretieren – etwas unglücklich (weil verpflichtend), aber im Kontext einer Brennpunkt-Schule mit überwiegend muslimischer Schülerschaft, wo aufgrund der problematischen Sozialstruktur nunmal nur klare Ansagen wirken, ziemlich undramatisch.
Dass solche Anlässe immer wieder von rechts genutzt werden, um Kampagnen gegen Kitas und Schulen zu fahren, die sich um Integration und Gemeinsamkeit bemühen (und wie viele Menschen in Deutschland auf diese Masche anspringen): Das sind für uns die problematischen Aspekte an dieser Geschichte. Jede Wette: Eine verpflichtende Weihnachtsfeier an einer Schule in Bayern wäre von keinem der Revolverblätter, die sich hier in Szene setzen, für erwähnenswert gehalten worden. Wenn es aber gegen Muslime geht, springt die Empörungsmaschine sofort an. Alltagsrassismus halt. Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2025/02/warum-das-schulmassaker-von-oerebro-hierzulande-kaum-jemanden-interessiert/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Das war nicht einfach nur “etwas unglücklich”. Das war der Versuch, mit Autoritätsgehabe die Teilnahme durchzusetzen, in der Hoffnung, das die Eltern sich davon einschüchtern lassen. Eine religiös bedingte Pflichtveranstaltung, an einem Freitagabend(!). Wie naiv ist die Schulleitung, dass sie dachte, damit durchzukommen? Es ist doch klar, dass es knallt, wenn auch nur ein Elternteil mit sowas an die Presse geht.
… unterstellen Sie mal eben. Und Ihr aggressiver Ton (“durchsetzen”, “einschüchtern”) lässt erkennen, wie sehr Sie dieser doch recht banale Sachverhalt in Wallung bringt. Würde Sie eine verpflichtende Weihnachtsfeier an einer Schule ebenso empören? Wohl kaum.
Übrigens können Sie mit Sicherheit davon ausgehen, dass das Kollegium der Schule in den nächsten Tagen und Wochen mit Drohungen und Hassmails geflutet werden wird. Das Muster ist stets das Gleiche. Dabei fast immer vorneweg: die “Bild”-Zeitung. Beispiele gefällig?
https://www.news4teachers.de/2024/11/gaertner-stellt-eigenmaechtig-weihnachtsbaum-in-kita-gelaende-auf-hausfriedensbruch/
https://www.news4teachers.de/2023/12/kulturkampf-soeder-hetzt-gegen-hamburger-kita-beschaeftigte-werden-von-rechtsextemem-internet-mob-bedroht/
https://www.news4teachers.de/2023/05/politiker-stellen-kita-belegschaft-an-den-internet-pranger-und-stehen-jetzt-selbst-in-der-kritik-hass-geschuert/
https://www.news4teachers.de/2019/06/beleidigungen-und-drohungen-gegen-lehrer-haeufen-sich-wie-rechtsextreme-immer-oefter-schulen-terrorisieren/
https://www.news4teachers.de/2019/06/so-machen-rechtsextreme-jagd-auf-lehrer-und-die-schulbehoerden-schauen-nur-zu-wo-bleibt-die-verantwortung-des-dienstherren/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Welche verpflichtenden Weihnachtsfeiern?
Zig Tausende in Deutschland:
https://www.gutefrage.net/frage/ideen-fuer-klassen-weihnachtsfeier
https://www.lehrerforen.de/thread/48101-weihnachtsfeier/
https://www.crs-dormagen.de/fotos/weihnachtsfeier-20-12-23/
https://mesbm.de/weihnachtsfeier-2024/
https://www.schule-am-lousberg.de/wordpress_3/2023/01/weihnachtsfeier-in-der-ganzen-schule/
etc.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ja, das läuft doch ebenfalls falsch … Bildung sollte über Religionen gehen und (be)handeln und nicht durch diese agiert und iniziiert werden.
Die logische Konsequenz:
– Entweder komplett auf solche Feierlichkeiten auf Schulebene verzichten
-> Dafür einfach “normale” Anlässe oder andere neutralere (!) “Gedenktage” usw. dafür hernehmen
– Oder: Alle (höheren) Feiertage aller [anerkannten] Religionen einbeziehen [und das unabhängig der Religionszugehörigkeiten irgendwelcher Personen]
-> Umsetzung überhaupt möglich?
????
Wenn Eltern nicht möchten, dass ihre Kinder am Weihnachtsbasteln oder Plätzchen backen oder was auch immer im Zusammenhang mit christlichen Festen steht, teilnehmen, dann gibt es während der Veranstaltungsdauer (falls die Veranstaltung innerhalb der regulären Schulzeit liegt) eine Betreuung für diese Kinder oder die Eltern melden die Kinder ab. Eine Zwangsverpflichtung zur Teilnahme kenne ich nicht, deshalb wiederhole ich meine Frage: gibt es dokumentierte Fälle, nach denen Kinder entgegen ihrer religiösen Überzeugung und gegen ihren bzw. den Willen ihrer Eltern an solchen Veranstaltungen teilnehmen mussten?
Natürlich nicht, es gibt kein Schulgesetz in keinem der Bundesländer, das verpflichtende Weihnachtsfeier regelt. Es gibt allerdings Schulgesetze, die über diese Frage schweigen, was zur Folge hat, dass es den Schulen selbst überlassen ist, diese Fragen zu entscheiden. Die hier verlinkten Beispiele zeigen allerdings deutlich, dass die jeweiligen Schüler mit ihren Beschwerden gegen eine Teilnahmepflicht durchaus erfolgreich waren. Im Übrigen gilt- wo kein Kläger, da kein Richter.
Ich hätte aber gerne, dass Unterricht statt Plätzchen backen stattfindet.
Generell hätte ich gerne, dass in der Schule Unterricht stattfindet.
Aber es wird jede Einladung für Alternativprogramm freudig angenommen.
Plätzchenbacken. Basteln für den Tag der Offenen Tür. Theaterausflug (finde ich eigentlich gut, wird aber nicht eingebettet oder vor- oder nachbereitet, ist einfach ein weiterer unterrichtsfreier Tag), …
Wie viele Unterrichtstage ohne Störung gibt es denn im Schuljahr?
Kein Wunder dass alles den Bach runtergeht.
Es gibt einige offizielle Pflichtveranstaltungen, von deren Pflicht man aus speziellen Gründen entbunden werden kann. Wer sagt, dass das bei dieser Veranstaltung anders wäre? Wurde die Schule dazu befragt? Das ist doch das Problem mit diesem ganzen Reißerischem, man will nur schwarz-weiß, sonst langweilig, weil harmlos.
Bei uns Einschulung mit Kirchgang. Einschulung =Pflichtverantstaltung. Kommt auch keiner auf die Idee, im Vorfeld schon das Feuer zu löschen und zu erwähnen, dass man Rücksicht nimmt, falls welche da ein arges Problem mit dem Kirchgang haben. Wäre wohl auch nicht gut, gleich im Vorfeld Tipps zu geben, wer sich alles von irgendwelchen Pflichten befreien kann.
Da könnte die Bild das auch gleich aufschnappen und dramatisieren und ganz Melle wüßte nicht, wie ihm geschieht.
Wollen wir wetten, wenn es dieses mediale Theater nicht gäbe und an der Schule im Artikel eine Fundi-Christen-Familie sich geäußert hätte, dass da auch eine Außnahme gemacht würde? Aber soweit konnte es ja gar nicht kommen.
Den ersten beiden Sätzen widerspreche ich, Frau Horn,
den nachfolgenden stimme ich zu.
Übrigens ist die Sensibilität ob Verpflichtung inzwischen bei vielen Eltern und auch Kindern ganz gleich welcher Religions(nicht)angehörigkeit inzwischen recht groß.
Bei Gottesdiensten (ausdrücklich überkonfessionell), Weihnachtsfeiern etc. haben wir inzwischen ganz viele Kinder im Ersatzunterricht, das Fasten ist bei vielen muslimischen Schüler:innen seit Jahren immer verbreiteter- bis hin zu Forderungen des Schulelternbeirates, während des Ramadan keine Klassenarbeiten, Tests, Überprüfungen zu schreiben. Ersteres organisieren wir, letzteres ist nicht zu machen. Gleiches gilt für den Wunsch nach einem Gebetsraum.
Gut, dass Sie das erwähnen. Bei der Einschulung geht es bei uns in die evangelische Kirche. Es gibt auch eine Moschee und eine katholische Kirche, aber die Evangelische ist am größten und hat am meisten Platz. Der evangelische Pastor ist auch für die Unterhaltung zuständig und wer möchte, darf sich… äh… weihen lassen oder so. Am Ende der 4. nochmal das gleiche. Es gibt in der GS-Zeit zum Ausgleich aber auch einen Besuch in der Moschee.
So oder so, da müssen bei der Einschulung alle hin und es waren auch muslimische Kinder, die sich… ähm… weihen lassen wollten, falls das so heißt (?). Das dürften die Kinder selber entscheiden und die muslimischen Eltern haben auch nichts dazu gesagt.
segnen lassen
Niemand wird “müssen”, das müssen Sie mir bitte belegen. Im Zweifel handelt es sich um eine nichtkonfessionelle Feier ohne Gebete etc. so wie bei uns. Es ist KEINE MESSE!
Davon abgesehen kann man auch in einer Kirche dabei sein ohne zu beten oder z. B. das Abendmahl mitzufeiern (adäquat in anderen Religionen). Oder wie halten Sie das, wenn Sie z. B. bei einer Beisetzung dabei sein wollen oder zu einer Hochzeit in eine Kirche o.ä. eingeladen sind? Kommen Sie dann erst nach Grablegung oder Jawort hinzu? Kann man freilich machen.
Unterschätzen Sie den Gruppendruck nicht. Was meinen Sie, wie die übergroße Mehrheit der Kinder einer Klasse mit dem einzigen Kind macht, das am Iftar nicht teilnimmt?
Mich würde wirklich interessieren, wie der Beschluss der Lehrerkonferenz über die verpflichtende Teilnahme am Iftar zustande kam, und ob es kritische Stimmen gab.
Und wo sehen Sie jetzt den Unterschied zu dem Essen in dieser Schule? Da müssen Sie auch nicht beten, nicht einmal essen. Sie können ganz religiös unbeteiligt teilnehmen – wie bei einer Beerdigung.
Und das ist gut zu heißen oder wie?
Finde ich genauso albern.
Dazu mein Waldorf Beispiel!
Es gibt dafür an einem anderen Tag frei! Müssen nicht alle Schüler teilnehmen, müssen auch an dem eigentlich freien Tag Lehrer da sein.
Das Recht scheint da wohl eindeutig zu sein.
Schade, wenn dies bedeuten sollte, dass Plätzchenbacken und Weihnachtsfeiern künftig freiwillig außerhalb der Schulzeiten stattzufinden haben 🙁
Wo werden denn bisher alle Schüler*innen unabhängig von Glaube/Religion in der Schule zum Feiern des Weihnachtsfestes verpflichtet?
Das Weihnachtsfest wird jedes Jahr vom 24. bis zum 27. Dezember gefeiert. Dann haben die Schulen in Deutschland geschlossen – also wird niemand in der Schule zum Feiern des Weihnachtsfestes verpflichtet. Es ging im vorliegenden Fall aber auch nicht darum, Schülerinnen und Schüler zum Feiern des Zuckerfestes zu verpflichten.
Schulische Advents- oder Weihnachtsfeiern gibt es selbstverständlich vielerorts, zumeist wohl während der Unterrichtszeit (also verpflichtend). Das geht beim Iftar aber aus naheliegenden Gründen nicht.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Das stimmt so nicht. Weihnachten wird in Deutschland am 25./26. Dezember gefeiert. Am 24. Dezember ist Heiligabend, am 27. Dezember ein normaler Arbeitstag.
Die Weihnachtsfeiern finden daher vorher während der Schulzeit statt, z.B. am letzten Schultag. Wir hören die Weihnachtsgeschichte und singen Weihnachtslieder, denn das gehört in Deutschland zu unserer christlichen Kultur und Tradition, der wir viel zu verdanken haben – übrigens nicht nur als Christen, sondern als gesamte Gesellschaft.
Anscheinend nirgends, wäre ja gegen das Gesetz…
Zu meiner Schulzeit gab es einen Weihnachtsbasar und eine Weihnachtsfeier (sogar in einer Kirche!).
Heutzutage wohl verboten, da können sich die Leute freiwillig am Nachmittag treffen, wenn gerade nichts auf Tiktok los ist 🙁
Ich musste damals als Vertretungslehrer morgens um 8 Uhr meine Schüler der Klasse 5 zu einem Weihnachtsgottestdienst begleiten. Da wurde keiner gefragt.
Düsseldorfer Gymnasium.
Finde ich absolut nicht schade. Warum kann man nicht unabhängig von Religionstagen Plätzchen backen? Oder man nimmt eben alle möglichen Rituale und Anlässe rein? Dazu eben freiwillig. Wenn jemand keine Lust drauf hat … Ich kann das nachvollziehen. Das ewige “Aufgedränge” von Religion …
Das Planen von Verkäufen, gemeinsamen Essen und Feiern auf Basis freiwilliger Teilnahme finde ich (im Rahmen meiner Erfahrungen) sehr schwierig.
Am Ende feiern wir dann Halloween und Fasching/ Karneval, aber keine Feste, die vielen Familien eine Brücke zur Schulgemeinschaft bauen können.
Die Forderung ist ja im wahrsten Sinne rechtens, aber ich finde es schade, dass wir (angeblich) nur miteinander auskommen können, wenn Religion und Kulur aus dem öffentlichen Leben verbannt werden.
Was sagt das über unsere offene Gesellschaft aus?
Und warum genau ist es schwierig? Sehe ich genauso. Nur Ihre Begründung hätte ich gerne auch. Zu wenig Engagement von Eltern, SuS usw.? Dann zeigt es vllt. auch eine Art “Nicht-Interesse”. Sollte man dem nicht auch respektieren? Gerade im Kontext mit religiösen Bezügen.
Ja, aber genau das ist ebenfalls zu kritisieren. Entweder man bezieht die Eltern/SuS dann eben auch bei anderen Festen mit ein oder man lässt diese grundsätzlich? Wäre das nicht ein Zeichen? Gemeinsam gegen etwas zu sein ist doch auch ein Weg.
Kultur ist meistens mit Religion verbunden. Man kann allerdings auch Kultur ohne Religionsanlässe nahebringen. Schule als möglichst neutrale Instanz sehe ich nicht für allumfänglich private Sachen verantwortlich und tragend.
Die “Sache” mit Religionen und Schule ist einfach extrem kompliziert und dementsprechend auch komplex in der Handhabe. Eben auch für Schulen, damit man nicht aneckt. Das sieht man an diesem und anderen Beispielen und Diskussionen. [Gebetsräume, gemeinsames Essen, Feste und Rituale, Ausflüge und Übernachtungen (Schullandheim), Tragen von bestimmten Symbolen und Kleidungen – Schwimmunterricht und co.]
Das ist einer der Gründe, warum ich persönlich inzwischen für eine Bildungspflicht (statt Schulpflicht) bin. Und ja, es gibt auch deutliche Nachteile. Inzwischen sind mir die Vorteile aus LuL Sicht jedoch durchaus auch bewusst. Unser System trägt die Schwächsten doch sowieso nicht (mehr?).
Gute Frage tatsächlich. Es sagt für mich mitunter aus, dass viele eine Trennung von Staat und Kirche gerne hätten. Einige ebenfalls für Bildung und Religion. Die Zahlen der “Religionslosen” stieg (und steigt). Religion hat eben auch seine Kehrseite (Glaubenskriege usw.). Auch das sieht man bspw. am Nah-Ost-Konflikt sehr deutlich. Religion führt eben nicht nur zusammen, sondern spaltet ebenfalls. Auch der Kritik muss man sich stellen. Ob und wie “Religion” und “Glaube” in der Schule stattfindet und haltbar/sinnvoll ist, muss man immer wieder reflektieren.
Kann man nicht einfach die (Schul-)Gemeinschaft religionsneutral gestalten?
Warum “brauchen” wir hier Religionen als Beweggrund des Zusammenkommens? Wäre nicht schon hier der Fehler im Denken, dass es ohne gar nicht machbar wäre? Also Mensch als Mensch und Individuum?
Privat darf gerne jeder und jede an das glauben, was er/sie möchte. SO LANGE es keinen schadet.
Hier gibt Glaube (ggf. durch Religion) durchaus einigen Halt und kann helfen (auf welche Art und Weise auch immer).
Aber warum muss Schule das allumfänglich beachten und dulden? Und wenn das eine mit dem anderen nicht einhergeht, warum gibt es dann die Präsenzpflicht? Wäre die Bildungspflicht hier nicht hilfreich, damit jeder abwägen kann, “was wichtiger” ist zu welchen Zeitpunkt?
Eine Gottheit ist nicht erwiesen. Was hat das direkt mit Bildung zu tun? Man kann das gerne in Ethik, Werteerziehung und/oder Philosophie behandeln. Ebenfalls im Zusammenhang mit Geschichte. Hier ist Religion oft immens prägend für die fachliche Reichweite (Bspw. Mittelalter/Kreuzzüge). Aber eben auf “Faktenbasis” und nicht auf institutionellem Glaube.
“Und warum genau ist es schwierig?”
Tiktok
“Dann zeigt es vllt. auch eine Art “Nicht-Interesse”.”
Das betrifft meiner Meinung nach viele Anlässe.
Warum noch Bundesjugendspiele? Warum Faschingsdisko (organisieren)?
Warum Sommerfest?
Warum Erlebnispädagogik in Wald – Äxte werfen und Feuermachen?
Ich bekomme meine Tiktok-Kinder nicht durch Zureden aus der Couch und unter andere Menschen, vielleicht sogar zu erinnerungswürdigen Erlebnissen.
Wer schonmal erlebte, trotz Unlust sich zu etwas aufgerafft und dann doch etwas erlebt zu haben, kann dies gerne (mit erheblich größeren Widerständen) auf freiwillige Aktionen übertragen :/
Dass man an einer Schule mit überwiegend muslimischer Schülerschaft nicht zum Osterbrunch lädt, ist mir einsichtig.
Es sollte aber denjenigen, die anderen Glaubens sind, freigestellt sein selbst zu entscheiden, ob sie daran teilnehmen möchten oder nicht. Hätte man von Anfang an so kommunizieren können. Hat man nicht gemacht. Damit hat man die eh schon aufgeheizte Stimmung nochmal geschürt und denen Munition geliefert, die die derzeitige Migrationspolitik kritisch sehen.
Zu denen gehöre ich zwar auch, aber ich würde die ganze Geschichte hier schon ein wenig differenzierter sehen.
Wie gesagt, für eine Schule, die in großer Mehrheit von einer muslimischen Schülerschaft geprägt ist, ist es nachvollziehbar, dass sie auch muslimische Bräuche und Gepflogenheiten aufgreift.
Ich würde zur Förderung gegenseitiger Toleranz und Offenheit vorschlagen, hin und wieder auch christliche Bräuche zum Anlass für eine solche Schulveranstaltung zu nehmen.
Oder auch jüdische, buddhistische oder hinduistische. Je nachdem welche Religionen in der jeweiligen Schule so alles vertreten sind.
Kann ja nicht schaden, ab und an über den eigenen Tellerrand hinauszublicken.
Insbesondere gegenüber jüdischen Tratitionen würde ich mir da von so manchem Radikalfundamentalisten, egal welchem Glauben oder welcher Ideologie er auch immer anhängen mag, ein wenig mehr Toleranz wünschen.
Es würde mir schon reichen, wenn gerade in Deutschland, mit seiner unseligen Vergangenheit, niemand jubelnd durch die Straßen tanzt, wenn in Israel Tausende Jüdinnen und Juden durch radikale Terroristen massakriert werden.
Es sollte auch muslimischen Schülern freigestellt sein, ob sie daran teilnehmen möchten oder nicht. Nicht alle muslimischen Eltern lassen ihre Kinder fasten!
Richtig. Blöd formuliert.
Alles schön und gut, aber ich bin nach wie vor der Meinung, dass diese religiösen Auswüchse und Religion generell an der Schule nichts zu suchen haben, da Privatsache. Ein Fach wie Ethik statt Religion könnte die ganzen Probleme beseitigen, und in diesem Rahmen könnte man auch mal ein Fastenbrechen zelebrieren, um Verständnis dafür zu entwickeln. Aber bitte nicht als Zwang, weil muslimeische Schüler allmählich die Mehrzahl sind. Sollte sich das weiterentwickeln, muss man sich wirklich überlegen, alle Religionen aus der Schule zu nehmen.
Genau das. Vollste Zustimmung.
Entweder eben kompletter Verzicht auf solche “Festlichkeiten” [gibt genug andere Sachen, welche man feiern kann …] oder eben Einbezug von “Festlichkeiten” aller Glaubensrichtungen. Komplett unabhängig, wer auf die Schulen geht. Einfach “alle” oder “niemand” hier “feiern/Feiern”.
Schule sollte ein Ort der weitgehenden Neutralität sein. V. A. gegenüber/in Bezug auf Glaubensrichtungen. Der Folgeschluss bleibt dann eben bei “alle oder keiner”. Thematisieren sollte man generell alle Religionen – eben im Ethikunterricht. Religionsunterricht grundlegend abschaffen. [V. A. wenn die Kirche im Referendariat und im Studium usw. mit mischt … Das ist sowieso ein “Skandal” meiner Meinung nach]
… oder in Deutschland, mit seiner unseligen Vergangenheit, nicht jahrelang montags islamfeindliche, völkische und rassistische Umzüge abgehalten worden wären. Herzliche Grüße Die Redaktion
Die sind in DIESEM Artikel aber nicht das Thema.
Ich verurteile islamfeindliche, völkische und rassistische Umzüge genau wie Sie, egal ob sie an einem Montag oder an einem anderen Wochentag stattfinden. Ich hab auch niemals an einem teilgenommen und werde es auch in Zukunft nicht tun.
Islamisten sind auch nicht das Thema des Artikels. Herzliche Grüße Die Redaktion
Das Thema hat mich mal wieder so richtig gepackt. Ich bin die Kommentare dazu nochmal durchgegangen, und zwei sind bei mir hängen geblieben: Einer von Indra Rupp und der von N.C.
Beide ein Stück weiter oben zu finden.
Zunächst zu den Aussagen von Indra Rupp. Sie vergleicht die Einladung zum Fastenbrechen in der Berliner Schule, mit einheimischen Bräuchen zur Weihnachtszeit. Da wird mit den Kindern einer Schule z.B. gebastelt, um dann die Bäume für den örtlichen Weihnachtsmarkt zu schmücken, und alle machen mit. Auch muslimische Kinder. Es geht darum, ein Gemeinschaftsgefühl herzustellen und nicht darum, Kinder mit religiösen Riten zu indoktrinieren.
Ähnlich kann die Einladung zum Fastenbrechen an der Berliner Schule gesehen werden: Als eine Aktion, die die Gemeinschaft und den Zusammenhalt an der Schule fördern soll. Und da diese Schule wohl mehrheitlich von muslimischen Schülern besucht wird, hat man sich eben für den muslimischen Brauch des Fastenbrechens entschieden, zu sehen aber nicht als religiöse Indoktrination, sondern als Gemeinschaftserlebnis, wie andernorts das Schmücken vonTannenbäumen für den örtlichen Weihnachtsmarkt.
Grundsätzlich habe ich da nichts dagegen einzuwenden. Wobei ich die ursprünglich von der Schule vorgegebene Verpflichtung zur Teilnahme, schon etwas kritisch sehe, zumal das Ganze ja nicht während der regulären Unterrichtszeit stattfindet.
Dann schreibt Frau Rupp sinngemäß noch, dass uns Deutschen weder Deutschland noch die deutsche Sprache “gehören” würden, dass wir aufgrund der demographischen Entwicklung wohl irgendwann in der Minderheit wären und dann eben nicht mehr über Bräuche, Sitten und Gepflogenheiten hierzulande bestimmen würden.
Hmmm, ja – wäre nicht das erste mal in der Menschheitsgeschichte –
Völker und Kulturen kamen und gingen – ist also ganz normal und natürlich dass das in nicht allzuferner Zukunft auch mit uns passiert?
Also Achselzucken, ist halt so, macht nichts, unwichtig?
Kann man so sehen. Muss man aber nicht.
Und da komme ich zum Kommentar von N.C.
Der beschreibt die deutsche Gesellschaft sinngemäß als eine christlich- (jüdisch, würde ich noch hinzufügen) geprägte, die dabei ist ihre Tratitionen zugunsten islamischer Bräuche aufzugeben. Da wird dann in Schulen zuweilen auf das Aufstellen eines Weihnachtsbaumes verzichtet, um die religiösen Gefühle von Muslimen nicht zu verletzen.
Gleichzeitig lädt man in Berlin verpflichtend zum Fastenbrechen in eine Schule ein. N.C. bezeichnet es als “Präzedenzfall”, als Grenzüberschreitung”.
Zwei Kommentare, zwei Welten.
In Teilen stimme ich zwar Indra Rupp zu. Man kann das Vorgehen der Schule einfach als einen gutgemeinten Vorstoß verstehen, die Schulgemeinschaft zu stärken.
Wo ich aber schon ein bißchen zusammenzucke, ist die Aussage mit der demographischen Entwicklung, wo Frau Rupp in Aussicht stellt, dass die Deutschen hier halt irgendwann in der Minderheit sein und nicht mehr über Sprache und Gepflogenheiten bestimmen würden.
Vor einiger Zeit habe ich auf news4teachers unter einem Artikel zum Thema Migration ja Ähnliches geschrieben und mich dabei auf ein Zitat von Sawsan Chebli bezogen, die in etwa sagte: “Die Demographie wird Fakten schaffen”. Da wurde ich von der Redaktion heftig gescholten, dass das völliger Unsinn wäre.
Gilt das jetzt nicht mehr?
Oder macht es einen Unterschied, ob man diese These als ganz ok bewertet, wie Indra Rupp das offenbar tut, oder ob man das kritisch sieht, so wie ich?
Da bin ich schon eher bei @N.C., der/dem das offenbar auch nicht völlig egal ist, ob wir unsere eigenen Tratitionen, unsere Kultur, unsere Idendität zugunsten einer anderen, überwiegend muslimisch geprägten an mancher Stelle zurückstellen.
Weiter oben habe ich geschrieben, dass wir Deutsche, durch unsere Vergangenheit eine besondere Verantwortung, vor allem der jüdischen Bevölkerung gegenüber, haben. Es kann m.E. nicht sein, dass Juden wieder Angst haben müssen, wenn sie in einer deutschen Stadt auf der Straße unterwegs sind.
Egal, ob die Gefahr eher von einem islamistischen Messerträger oder einem Nazi-Baseballschlägerbesitzer ausgeht.
Beides ist nicht hinnehmbar.
Man kann sich aber der Verantwortung, die sich für Deutschland durch die Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus ergibt, bewußt sein und trotzdem das Land, die Sprache, die Trationen und die Kultur schätzen und erhalten wollen.
Und ich würde es wirklich sehr, sehr bedauerlich finden, wenn das in Zukunft, so wie Indra Rupp prophezeit, hier halt nur noch so ‘nen “Minderheitenstatus” hat.
Sorry, da hänge ich zu sehr an meiner Heimat, als dass ich das mal so einfach gut heißen kann.
Was mir auch nicht in den Kopf will:
Einerseits sind viele so sehr bedacht darauf, bloß nichts zu tun oder zu sagen, was Menschen mit (muslimischem) Migrationshintergrund irgendwie stören könnte. Da wird ganz fix Nazi, rechts, ausländerfeindlich gerufen – also sozusagen das ganz große Besteck aufgefahren und sich auf Deutschlands unselige Vergangenheit berufen – “nie wieder” und so.
Gleichzeitig dulden wir es, dass jüdische Studenten sich kaum noch in die Universität trauen, weil sie Angst haben von Mitstudenten aus “Solidarität mit den Palästinensern”
verprügelt zu werden.
Wir lassen die unkontrollierte Einwanderung von Menschen zu, für die Juden der erklärte Hauptfeind sind, den es zu bekämpfen gilt. Und nein, damit leugne ich nicht, dass es natürlich immernoch mehr als genug antisemitische deutsche Biokartoffeln gibt, deren Gebahren ebensowenig geduldet werden darf.
Aber müssen wir dann wirklich auch noch völlig grenzenlos jährlich zigtausende muslimische Antisemiten ins Land lassen? Und auch hier gilt, nein, selbstverständlich sind nicht alle Migranten, auch nicht die muslimischen, Judenhasser und Terroristen.
Mich überrascht nur immerwieder, die Sensibilität, die von manchen im Namen von “gegen rechts” und “nie wieder ist jetzt” gegenüber den Belangen von Muslimen aufgebracht wird und gleichzeitig die völlige Blindheit für die Belange von jüdischen Mitbürgern, die es nicht mehr wagen, mit Kippa durch bestimmte Viertel in deutschen Großstädten zu laufen.
Oder die Sensibilität gegenüber sog. queeren Minderheiten und die Blindheit gegenüber der Intoleranz, die häufig vor allem in muslimisch geprägten Migrantenmillieus bezüglich Homosexualität und Transsexualität herrscht.
Für mich paßt da vieles nicht zusammen.
Und klar, hier ging es letztendlich “nur” um eine Schule, die wahrscheinlich in bester Absicht, etwas für die Verbesserung des Schulklimas tun wollte.
Und trotzdem geht es gleichzeitig auch um die ganz großen Themen, wie man an den Kommentaren hier ablesen kann.
Jeder sieht die Geschichte aus einem anderen Blickwinkel, jeder hat seine ganz eigenen Assosiationen, wenn er eine solche Nachricht liest.
Man merkt, wie sehr das Thema Migration und verbunden damit die Frage nach Offenheit und Toleranz gegenüber neuen, fremden Kulturen und gleichzeitigem Wunsch nach Bewahrung der eigenen Idendität und den eigenen Trationen, die Gemüter bewegt. Wie weit können und wollen wir das “Fremde”, das “Andere” annehmen, zulassen und vielleicht auch in Teilen übernehmen und ab wann geht es uns zu weit, ab wann ist der Punkt erreicht, wo wir fürchten müssen “überrollt” zu werden und das “Eigene”, das “Vertraute” zu verlieren.
Ich glaube nicht, dass man das nur als Skandalisierung durch die Bild-Zeitung oder anderer “rechtslastiger Krakeeler” abtun kann.
Das sind Fragen, die die Menschen hierzulande völlig zurecht bewegen und das sollte man nicht einfach so abtun und beiseitewischen.
Das nützt sonst nur den Falschen.
“Wo ich aber schon ein bißchen zusammenzucke, ist die Aussage mit der demographischen Entwicklung, wo Frau Rupp in Aussicht stellt, dass die Deutschen hier halt irgendwann in der Minderheit sein.”
Da zucken wir zusammen. In Deutschland leben, bei einer Gesamtbevölkerung von 84 Millionen Menschen, gerade mal 14 Millionen Ausländer. Die können Sie also kaum meinen. Ergo meinen Sie alle Migrantinnen und Migranten. Sind Menschen mit Migrationshintergrund und deutschem Pass für Sie denn dann keine Deutschen? Falls nein: Da wären wir bei einem völkischen Verständnis vom Deutschsein, das ganz weit rechtsaußen anzusiedeln ist. Nämlich im Rassismus.
“Wie weit können und wollen wir das ‘Fremde’, das ‘Andere’ annehmen, zulassen und vielleicht auch in Teilen übernehmen und ab wann geht es uns zu weit, ab wann ist der Punkt erreicht, wo wir fürchten müssen ‘überrollt’ zu werden und das ‘Eigene’, das ‘Vertraute’ zu verlieren”, so schreiben Sie.
Da wäre zunächst mal zu fragen, wer für Sie “wir” ist – wir zum Beispiel verwahren uns dagegen, auf diese Art zum Beispiel mit AfD-Anhängern in Zusammenhang gebracht zu werden, nur weil die zufälligerweise die gleiche Staatsbürgerschaft haben. Die sind für uns jedenfalls fremder als so manche arabisch-deutsche Familie, mit der wir freundschaftlich und familiär verbunden sind. Wir gehören also schon mal nicht zu Ihrem “Wir”.
Gehören ehemalige Bürgerinnen und Bürger der DDR dazu? Wie sich an den Wahlergebnissen ablesen lässt, klappt es ja auch in Ostdeutschland bis heute nicht so gut mit der Integration – ist das egal oder sollen wir nun ernsthaft darüber diskutieren, wieder eine Grenze zu ziehen und die Ostdeutschen auszusperren?
Ähnlich absurd ist es, Migration grundsätzlich infrage zu stellen. Deutschland braucht Einwanderung, weil diesem Land sonst der wirtschaftliche Niedergang sicher ist. Also werden wir uns damit arrangieren müssen, mit Ausländern zu leben – die dann irgendwann zu Inländern werden. Diese Menschen bringen eigene Ideen, Vorstellungen und Werte mit, die Deutschland dann auch verändern. Das ist auch völlig in Ordnung, solange als Grundlage des Zusammenlebens das Grundgesetz und damit die Würde des jeweils anderen akzeptiert wird.
Dieses Grundgesetz muss allerdings vermittelt werden. Das nennt sich demokratische Bildung – und die brauchen alle Menschen in Deutschland, Zuwanderer genauso wie Ostdeutsche und junge Menschen überhaupt. Dass es an dieser demokratischen Bildung in Deutschland hapert, das ist das eigentliche Problem. Und das ist auch an den rechtspopulistischen Kampagnen ablesbar, die pausenlos durch dieses Land laufen – ob von der AfD, wie im vorliegenden Fall von Revolver-Medien oder vom CDU-Kanzlerkandidaten losgetreten. Hier wird erkennbar mit zweierlei Maß gemessen. Es wird immer wieder vor allem gegen Muslime Stimmung gemacht (auch wohl deshalb, weil Juden als Sündenböcke ja nicht mehr herhalten können, öffentlich jedenfalls nicht). Schlimm genug.
Dass aber kaum jemandem auffällt, wie sehr das den Werten des Grundgesetzes widerspricht, auch in diesem Forum nicht – das ist für uns das eigentlich Bestürzende an der Geschichte.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ich habe lediglich Frau Rupps Aussage aufgegriffen.
Warum stellen die diese Frage nicht auch Frau Rupp?
Frau Rupp stellte in Aussicht, dass “die islamischen Familien mehr Kinder bekommen” als “wir” und “wir” dann irgendwann eine Minderheit wären.
Warum kritisieren Sie mich, wenn ich das aufgreife und meine Gedanken dazu äußere, während Sie das bei Frau Rupp kommentarlos hinnehmen?
Und ich sage es ganz deutlich:
Sollte Frau Rupps Prognose so zutreffen, dann muss man das nicht gut finden. Sie können mir da gerne widersprechen, Sie können das gerne anders sehen, aber ich lasse mich nicht von Ihnen unwidersprochen in irgendeine “völkische” Rassismus-Ecke ganz rechts außen stellen.
Ich vertrete vielleicht eine Sicht, die Ihnen und manch anderem nicht gefällt. Aber ich bewege mich auf dem Boden unserer demokratischen Grundordnung und bin bei weitem nicht allein mit meiner Einstellung. Viele Menschen teilen meine oder eine ähnliche Sicht auf die derzeitige Lage und wir sind nicht irgendwie völkisch oder rassistisch oder rechtsextrem, merken Sie sich das.
Diesen Diskurs muss man führen können, ohne das Gegenüber ständig in die Nazi-Ecke zu stellen.
Wir stellen niemanden in die “Nazi-Ecke”. Wir haken nach, was genau gemeint ist – damit muss jede und jeder leben, der sich hier öffentlich zu Wort meldet.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ach, und noch etwas:
Menschen mit Migrationshintergrund, die einen deutschen Pass besitzen, sind deutsche Staatsbürger. Daran gibt es selbstverständlich nichts zu rütteln.
Und trotzdem ist es legitim, sich Gedanken darüber zu machen, was es für ein Land wie unseres, das nun mal christlich-jüdisch geprägt ist, bedeutet, wenn der Einfluß muslimisch geprägter Millieus zunimmt.
Wie jüdisch ist ein Land geprägt, das die Mehrzahl seiner Juden ermordet hat?
Und was genau sind “muslimisch geprägte Millieus”? “Die neuen Ergebnisse belegen aber auch, dass zum Teil erhebliche Anteile der Personen mit Migrationshintergrund aus den entsprechenden Herkunftsländern keine Muslime sind. Beispielsweise geben fast 40 Prozent der Migranten aus dem Iran an, keiner Religionsgemeinschaft anzugehören.” Quelle: https://www.deutsche-islam-konferenz.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Ergebnisse-Empfehlungen/MLD-Zusammenfassung.pdf?__blob=publicationFile&v=6
Sie postulieren hier “wir gegen die” – und diese Pauschalisierungen sind Teil des Problems, nicht der Lösung. Aufklärung hilft – gegen Antisemitismus, aber auch gegen Islamfeindlichkeit. Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2025/03/antisemitismus-mit-fakten-entgegenwirken-wie-das-juedische-museum-lehrkraefte-im-unterricht-unterstuetzt/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
PS. Natürlich sind sie deutsche Staatsbürger – aber sind sie für Sie auch Deutsche?
Nein. Ich postuliere nicht “wir gegen die” und ich pauschalisiere nicht.
Ganz und gar nicht.
Unter muslimisch geprägten Millieus verstehe ich Menschen, die dem muslimischen Glauben anhängen und die muslimische Trationen leben.
Das ist in sehr vielen Fällen völlig kompatibel mit den hier herrschenden gesellschaftlichen Regeln, Normen und Gepflogenheiten.
Es kann aber auch, s. obigen Artikel, zu Konflikten führen.
“Und trotzdem ist es legitim, sich Gedanken darüber zu machen, was es für ein Land wie unseres, das nun mal christlich-jüdisch geprägt ist, bedeutet, wenn der Einfluß muslimisch geprägter Millieus zunimmt.”
Ich kann Sie beruhigen. Derzeit haben wir mehr Rechtsextreme als Moslems in Deutschland.
Und wenn Sie christlich-jüdische Traditionen erleben wollen, besuchen Sie beizeiten das Jüdische Museum in Berlin.
Da sehen Sie das “wir” der christlich-jüdischen Tradition! 😉
Für mich ist die deutsche Identität schwierig. Ich bin in einem bayerischen Dorf nahe der österreichischen Grenze aufgewachsen. Meine Identität kommt zunächst durch die Verbundenheit mit dieser Region, sehr lokal – die lokalen Gebräuche, Gerichte etc, das hab ich insbesondere beim Austausch mit Menschen aus anderen Ländern gemerkt, bei denen es oft ähnlich ist.
Dann hab ich noch eine deutsche Identität. Die ist hauptsächlich von Schuld und Scham geprägt, obwohl ich viele Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkriegsgeboren bin. Und auch meine Eltern Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkriegs geboren sind. Erst danach kommen positiver Assoziationen, zb in Bezug auf Schriftsteller oder Forscher von vergangenen Jahrhunderten.
Ich denke, man ist Deutscher, wenn man sich diese Schuld und Scham zu Eigen gemacht hat. Egal ob manselbst oder seine Eltern etwas mit den Grausamkeiten der Nazis zu tun hatten. Und dies sollte sich zeigen zB indem man nicht zulässt, dass irgendjemand in seinem Umfeld unwiedersprochen Anfeindungen gegenüber Juden äußert.
Ups, da habe ich ja glatt die letzte, angehängte Frage übersehen: “…. – aber sind sie für Sie auch Deutsche?”
Ja, auch das.
Und je nachdem, welchen migrantischen Hintergrund sie mitbringen, sind sie selbstverständlich dadurch geprägt. Die Einen mehr, die Anderen weniger. Kommt wahrscheinlich auch sehr darauf an, wie weit die Einwanderung zurückliegt – ob die Betreffenden selbst schon hier geboren sind, oder, wenn nicht, in welchem Alter sie nach Deutschland gekommen sind.
Komme ich selbst, oder z.B. meine Eltern oder Großeltern aus der Türkei, dann habe ich dadurch höchstwahrscheinlich eine andere Beziehung zu diesem Land, als jemand der seine familiären Wurzeln in Deutschland hat. Dann kann ich Deutschland als meine Heimat empfinden, mich hier zuhause fühlen, aber ich habe trotzdem eine andere Verbindung zu Deutschland und seiner Geschichte, als, ja, wie soll ich es nennen, sog. “Alteingessene”.
Daran ist nichts auszusetzen, Das ist völlig normal.
Aber es macht einen Unterschied. Und das zu leugnen und so zu tun, als spiele das alles überhaupt keine Rolle, ist in meinen Augen völlig naiv und weltfremd.
Deutschland hat in den Jahrzehnten nach 1945 ungemein davon profitiert, dass Menschen aus unterschiedlichen Teilen der Welt hergekommen sind und sich hier ihr Leben, ihre Existenz aufgebaut haben. Auch daran gibt es nichts zu rütteln.
Sie sind Deutsche und gehören zu dieser Gesellschaft dazu und haben sie bereichert.
Aber, und da bin ich ganz bei dem, was Indra Rupp in ihrem Kommentar weiter unten sagt:
“Deshalb Gleichgewicht, Migranten reinlassen, fördern, investieren, aber auch schauen, wo unsere Grenzen sind und verhindern, dass wir kollabieren und alles ins Negative kippt.”
So, ich glaub jetzt hab’ ich alles zum Thema gesagt.
Denken Sie von mir aus darüber was und wie Sie wollen.
Wie kommen Sie dann dazu, einen solchen Quatsch zu posten, dass Deutsche irgendwann zu einer Minderheit in Deutschland werden könnten?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Nochmal, ich bezog mich auf den Kommentar von Indra Rupp.
Komischerweise haken Sie DA nicht nach.
Aber ich gebe Ihnen recht.
Deutsche werden wohl nicht zur Minderheit in Deutschland werden.
Möglicherweise aber werden Muslime zur Mehrheit, wenn die Aussage von Frau Rupp, bezügl. demographischer Entwicklung, zutrifft. Also Muslime insgesamt, egal ob sie nun Deutsche sind oder nicht.
Und ob es einem nun gefällt oder nicht, es wird unser Land verändern.
Das kann man begrüßen, das kann einem einerlei sein, man kann es auch mit vorsichtiger Skepsis betrachten oder eine solche Entwicklung rundheraus ablehnen.
Ich befinde mich zur Zeit in der Phase “vorsichtige Skepsis”.
“Möglicherweise aber werden Muslime zur Mehrheit.”
Es gibt rund 5,5 Millionen Muslime in Deutschland – bei etwa 84 Millionen Einwohnern. So viel zu den Fakten.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Nochmal zu dem, was ich gestern noch gepostet habe, weil ich mich so wahnsinnig über Ihre Reaktion geärgert habe: Es werden “Deutsche” natürlich nicht zu einer “Minderheit”.
Ich bezog mich lediglich auf Frau Rupps Aussage, dass sich die Mehrheitsverhältnisse in Richtung mehr Menschen muslimischen Glaubens als Nichtmuslime entwickeln.
Wahrscheinlich sind wir auch davon noch meilenweit entfernt.
Es gibt aber, und das kann doch inzwischen niemand mehr bestreiten, Teile in Großstädten, die stark muslimisch geprägt sind.
Und das ist manchmal – nicht immer – auch ein Problem.
Es gibt neben den Muslimen, die gut integriert sind nun mal auch eine wachsende Anzahl solcher, die einen sehr dominantes islamisches Glaubensverständnis haben.
Zu sehen an den Aufmärschen in Essen mit 3000, das Kalifat einfordernder Muslime und ähnlicher Demonstrationen in Hamburg.
Das kann einen schon bedenklich stimmen und dazu führen, dass man die weitere unkontrollierte Zuwanderung ablehnt.
Ich habe überhaupt nichts gegen Migranten, egal welchem Glauben sie anhängen, die hier einfach nur in Ruhe leben wollen.
Aber die radikalen Tendenzen von Teilen muslimischer Einwanderer stimmen mich ebenso nachdenklich, wie die Zunahme extremer rechter Positionen in der Gesellschaft und beides hängt zusammen.
Nachtrag: Ich bin keine Journalistin oder Reporterin.
Ich möchte lediglich meine Gedanken zu Themen, die mich bewegen, ausdrücken.
Vielleicht benutze ich dabei manchmal missverständliche Begriffe, äußere mich nicht exakt genug und das führt dann zu Missverständnissen.
Das geht aber anderen Foristen sicher auch so.
Warum Sie auf meine Kommentare oft so harsch antworten, darüber habe ich in meinem gestrigen, noch nicht veröffentlichten Post, der dann mindestens ebenso harsch ausfiel Vermutungen angestellt.
Ob diese stimmen oder nicht, können nur Sie beantworten.
Es ist mir aber langsam auch egal. Ich stecke für Sie offenbar unwiderbringlich in einer Schublade fest, in die ich definitiv nicht gehöre.
Damit kann ich leben.
Die Frage, wer ist Deutscher, beantwortet Rafik Schami (Iraner, Christ und seit 1971 in DE lebend) in seiner Kurzgeschichte “Von echten und unechten Deutschen” auf humorvolle Weise:
“… Die Deutschen bilden ein Volk von ca. 80 Millionen Menschen. Davon sind aber nur etwa zehn Prozent echt. (Sie werden Echtdeutsche oder kurz: E-Deutsche genannt.) …Kurz gesagt, die überwältigende Mehrheit der herumschwirrenden Massen besteht aus unechten Deutschen. (Sie werden als Unechtdeutsche oder kurz: U-Deutsche bezeichnet.) … Familiennamen, die mit Al anfangen, Buchstabenfolgen wie cs, szk, jijickl, oo, ou oder nckh aufweisen oder mit i, o, sky, ow oder son enden, haben mit Sicherheit kein Echtheitssiegel.
Auch die sogenannten typisch deutschen Namen wie Schmidt (zu siebzig Prozent aus Rumänien), Meier (zu fünfundachtzig Prozent aus Polen), Müller und Fischer (zu neunzig Prozent aus Siebenbürgen) sind bessere Tarnungen. Sie haften selten an E-Deutschen. …”
🙂
Hmmm, da ist was dran – ich persönlich kenne einige Deutsche mit Nachnamen, die man kaum aussprechen, geschweige denn fehlerfrei schreiben kann – Prsz…ik, Sz…ki, …, -iol, -ics, -eit(e) …
Die “Völkerwanderung” und Vertreibungen durch Kriege hat halt schon immer Spuren hinterlassen.
Wie “deutsch” sind eigentlich Familiennamen wie Chrupalla oder Krah?
Den Ostdeutschen zu unterstellen, die “Integration” würde bei ihnen ja auch nicht so gut klappen, ist eine bodenlose Unverschämtheit gegenüber allen ehemaligen DDR-Bürgern.
Auch wenn deren Wahlverhalten Ihnen nicht gefällt.
Eine Mehrheit im Osten wählt übrigens immernoch nicht die AfD, falls ihnen das entgangen sein sollte. Und selbst denen gegenüber die die AfD gewählt haben, ist Ihre Äußerung eine absolute Frechheit.
“Sehnsucht nach ‘autoritärem Staat’: Eine Studie zu politischen Einstellungen zeigt das geringe Vertrauen in die Demokratie bei vielen Menschen in Ostdeutschland.” Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/demokratie-ostdeutschland-100.html
Das nennen Sie gut integriert? (Oder sind für Sie Deutsche per se gut integriert, weil sie ja “deutsch” geboren sind?)
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Die DDR gibt es seit mehr als 35 Jahren nicht mehr. Die Menschen dort im Alter von unter 35 Jahren brauchen und müssen sich nicht integrieren.
Ein rechtsextremes Weltbild haben nach der von Ihnen verlinkten Studie 7,1% der Menschen in den neuen Bundesländern.
Nach der Mitte-Studie der Friedrich Ebert Stiftung haben bundesweit 8% der Menschen ein rechtsextremes Weltbild. Bedeutet: in den alten Bundesländern hat mindestens derselbe Bevölkerungsanteil (rein rechnerisch sogar ein höherer) ein rechtsextremes Weltbild wie in den neuen Ländern.
Läuft nicht so gut mit der Integration in den alten Ländern, oder?
Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/rechtsextremismus-studie-100.html
Das geringe Vertrauen in die Demokratie und die “Sehnsucht nach autoritärem Staat” scheinen aber nicht nur ein ostdeutsches Problem zu sein. Oder sind etwa in NRW so viele “Ossis” zugewandert, um diese AfD-Wahlergebnisse dort zu ermöglichen? Oder welche andere Erklärung gibt es für diese Zahlen?
https://www.ruhr24.de/nrw/2025-nrw-wahlergebnis-bundestagswahl-deutschland-afd-hochburgen-wahl-rechts-ergebnisse-93591179.html
https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/afd-wahlergebniss-europawahl-nrw-100.html
Wie wäre es, langsam einmal die AfD nicht als ostdeutsches, sondern als gesamtdeutsches Problem zu sehen?
https://www.ds.ksta.de/politik/bundestagswahl/bundestagswahl-2025-alice-weidel-westen-gelsenkirchen-kaiserslautern-2-971255
Es geht nicht nur um die AfD. Herzliche Grüße Die Redaktion
Sehr geehrte Redaktion,
ich habe eine kleine Mathe-Aufgabe für Sie (die Zahlen sind gerundet, um es einfacher zu machen):
Wir haben in DE ca. 60 Millionen Wahlberechtigte. Bei der Bundestagswahl erhielt die AfD ca. 20% der Stimmen = 12 Millionen.
In den ostdeutschen BL gibt es ca. 11 Mill. Wahlberechtigte (inkl. Berlin). Es hätten dort also alle die AfD wählen müssen, um bundesweit die 20% zu erreichen. Ca. 70% im Osten haben aber nicht AfD gewählt. Bitte errechnen Sie, wieviele Menschen in den westlichen BL ihr Kreuz bei der AfD gemacht haben!
Trauen Sie sich meine Aufgabe und Ihre Lösung zu veröffentlichen?
Mit freundlichen Grüßen
potschemutschka
“Antisemitische Ressentiments sind weit verbreitet, ausländerfeindliche Aussagen werden von vielen akzeptiert, der Wunsch nach einer autoritären Herrschaft ist ausgeprägt: Eine neue Studie zum Zustand der Demokratie in Ostdeutschland stellt vor allem Mitteldeutschland ein erschreckendes Zeugnis aus.” Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/studie-ostdeutschland-demokratiefeindlichkeit-100.html
Migrantinnen und Migranten wird unterstellt, sich nicht in Deutschland integrieren zu wollen. Was wäre hier (auch hier in diesem Forum) los, wenn Einstellungsmuster wie in “Mitteldeutschland” unter Zugewanderten festgestellt würden?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
… und wieder nur der Verweis auf Ostdeutschland! Was ist mit “antisemitischen Ressentiments und ausländerfeindlichen Aussagen” in den alten BL? Woher kommen die (z.B. in Gelsenkirchen und Kaiserslautern)? Was läuft schief in Gesamt-Deutschland?
Wahlbeteiligte ca. 53 Mio in toto, AfD-Anteil der Zweitstimmen knapp 22%, das sind etwa 11,7 Mio Zweitstimmen für die AfD.
Ziehen wir von den 53 Mio die 11 Mio Stimmberechtigten aus dem Osten ab, bleiben 42 Mio wahlberechtigte Wessis.
Osten:
11 Mio Wahlberechtigte mal 35% ergibt 3,8 Mio Stimmen für die AfD
Westen:
Wenn 22% aller Stimmberechtigten 11,7 Mio Menschen sind und im Osten 3,8 Mio Menschen die AfD gewählt haben, müssen 7,9 Mio Menschen im Westen die AfD gewählt haben.
Knapp 8 Mio von 42 Mio sind dann um die 19% Stimmenanteil im Westen pro AfD.
Setzen! Eins mit Sternchen! 🙂
Liebe Brüder und Schwestern im Osten der Republik …
Können Sie sich noch an diese Eingangsformel vieler Politikerreden vor 1990 erinnern? Ich habe damals schon dabei gedacht, soll sie mir doch den Buckel runterrutschen die popelige Verwandtschaft:)
Aber nix für ungut ich habe für mehrere Jahre in den FNBL gearbeitet, ein Jahr in DD gelebt und Urlaub in MV gemacht und der Nachwuchs hat in TH studiert.
Äääh, diesen Kommentar verstehe ich nicht, bzw. ich hoffe er ist nicht so gemeint, wie ich ihn verstehen könnte …
Sie können ihn verstehen wie Sie wollen. Tatsache ist und bleibt, den meisten Knatsch gibt es innerhalb von Familienstrukturen – also innerhalb der näheren und weiteren Verwandtschaft.
Bei den allermeisten Verbrechen gegen Personen richten sich die Ermittlungen der Polizei gegen das unmittelbare Umfeld des Opfers. Sowohl die Erfahrung als auch die Statistik zeigt, dass die Vorgehensweise nicht unberechtigt ist.
Worauf ich hinaus will, mir war 1990 klar, dass der Zusammenschluss nicht nur Eitel Freude, Sonnenschein mit sich bringen würde.
Es tut mir aufrichtig leid für Sie, dass es in Ihrer näheren und weiteren Verwandtschaft offensichtlich gravierende Probleme gibt.
Aber warum übertragen Sie Ihre persönlichen schlimmen Erfahrungen mit dysfunktionalen Familienbeziehungen auf alle anderen Menschen in Ost und West?
“Entfernte Verwandte sind gut. Es ist aber verboten, sie selbst zu entfernen.” (Robert Lembke)
Jetzt machen Sie es sich aber etwas zu einfach. Da hätte ich schon etwas mehr erwartet.
Ich bräuchte jemanden für Mathe und Physik @ dickebank.
Na, ein paar Stündchen ?
Klar doch, aber nur in den Sommerferien, weil ich da nicht mehr in den Urlaub fahren muss.
Und jetzt noch eine Zusatzaufgabe:
Wenn keiner aus den westlichen BL für die AfD gestimmt hätte, wieviel % hätte die AfD dann bei der Bundestagswahl erreicht?
(Wenn man dann noch alle u35-jährigen im Osten herausrechnet, da die ja eigentlich gar nicht mehr Diktatur-sozialisiert sind und schon in den Genuss des demokratischen Bildungssystems gekommen sind …) 🙂
Zusatzaufgabe heißt aber dann auch Zusatzvergütung – und die müssen wir erst einmal aushandeln bevor ich über Ihr Stöckchen springe:)
🙂 Okay, “Eins mit Sternchen” reicht Ihnen nicht, verstehe. Keine intrinsische Motivation vorhanden?
Und ich dachte im Osten gab’s Bienchen:)
Und watt die intrinsische Motivation angeht, ja watt glaubse, wo ich wech komm? Ich bin schließlich kapitalistisch sozialisiert worden und da setzt Knete den extrinsische Motivationsanreiz.
Sonderzahlungen und Boni sind fürs eigene Konto zielführender als die Auszeichnung Held der Arbeit.
Meinen “Bienchen-Stempel” besitze ich noch. Kann ich nur hier leider nicht einscannen.
Schade, aber die Lösung der Zusatzaufgabe hätte vielleicht auch einige hier “beunruhigt”.
Hmm, es müssten anscheinend neue Zahlen für die Aufgabe zugrundegelegt werden. Aber diese Umfrage (link) betrifft sicher nur den Osten – Augen zu, Finger in die Ohren, lalala summen und ganz fest daran glauben … (Sarkasmus!)
https://www.gmx.net/magazine/politik/inland/afd-verringert-umfrage-abstand-cducsu-40782200
Bleibt ja immer noch die Frage offen, warum die westdeutsche Mehrheit 1990 als die Ostdeutschen um den Beitritt zum Geltungsbereich der D-Mark – sorry des GG – nachgefragt haben, keinen Türsteher hatten, der deutlich zum Ausdruck bringen konnte: “Du kommst hier nicht rein!”
Ich kannte die entsprechende Präambel im GG auch und ich weiß sogar, dass es ein Ministerium für die Wiedervereinigung gab. Bleibt die Frage: “Wofür? – Was war dessen Plan?”
Aber es hat etwas, das nicht unberücksichtigt bleiben sollte, warum Kohl im Westen als “Kappes” bezeichnet wird.
Jetzt verstehe ich Ihren Kommentar mit den “Brüdern und Schwestern” weiter oben. Da hatte ich wohl leider doch die richtige Vermutung.
Sie sehen das wie Putin mit seinen “ukrainischen Brüdern und Schwestern” – die Ländereien und Städte sind ganz nett, nimmt man gerne mit – aber die Menschen, die dort leben sind sch…egal, die stören nur.
Alles klar!
Falsch, ich hätte gut und gerne verzichten können, wurde aber nicht gefragt.
Das ist aber auch fies von den Ossis, dass Sie nicht gefragt wurden! Und Dankbarkeit für die Westpakete mit dem “besten” und billigsten, was ALDI zu bieten hatte, hat die Ostverwandtschaft Ihnen wohl auch nicht richtig erwiesen. So was Undankbares aber auch!
„ Das nennen Sie gut integriert? (Oder sind für Sie Deutsche per se gut integriert, weil sie ja “deutsch” geboren sind?)“
Meiner Erinnerung nach ging es beim Beitritt der DDR zum Bundesgebiet nach Artikel 23 Satz 2 gerade nicht um Assimilation oder Integration im Sinne des „wir nehmen Euch auf“, sondern um den gleichberechtigten Beitritt unter Wahrung und Anerkennung der kulturellen Identität der DDR -Bürger.
Der heutige in den neuen Bundesländern verbreitete Rechtsruck rührt meiner Ansicht nach insbesondere daher, dass die kulturellen Errungenschaften der DDR -Bürger, ihre kulturelle Identität, eben NICHT anerkannt wurden und werden, sondern als falsch und/oder nicht existent dargestellt werden. Viele Menschen wurden entwurzelt und haben sich erst den Konservativen zugewandt, die Halt gaben (ich erinnere an Kurt Biedenkopf), und dann den die Lücke füllenden Rechten. Je mehr die demokratischen Parteien ihre Verachtung für den „rechten Osten“ zum Ausdruck gebracht haben, desto mehr haben sich die ungeliebten Schmuddelkinder an die gehalten, die ihnen Zuwendung gaben und ihre Lebensleistung anerkannten.
Ich halte es da sehr mit Monchi und seinem Spruch, die Pissrinne betreffend. Und ich will dafür sensibilisieren, dass pauschalisierendes Draufhauen keine Meinung ändert.
Wäre doch schon mal etwas: Ähnlich viel Verständnis auch für Migrantinnen und Migranten. Oder gelten für die andere Maßstäbe? Herzliche Grüße Die Redaktion
Das mit den verschiedenen Maßstäben kann ich gern an Sie zurückgeben!
Indra Rupp schrieb weiter unten den Begriff “doppelgesichtig” – das trifft mMn. den “Zeitgeist” in vielen Diskussionen und in den Medien (nicht nur hier) sehr gut.
Das wäre eine offene Tür, die Sie bei mir einrennen.
Als Pforzheimer gebe ich Ihnen insoweit recht, dass es zu einfach ist, “Ostdeutschland” als Problemzone abzustellen.
Das gilt allerdings mehr als Mahnung für Ewiggestrige, als eine Entlastung.
Viele Bundesländer und Städte in Deutschland haben ein Naziproblem!
Und Pforzheim hat ein rain zufälliges Problem…
Das war jetzt voll ad hominem – habe ich von PaPo gelernt…
Ja, von ihm kann man viel lernen! 🙂
Richtig. Aber ein pures, ohne argumentum (also kein Argumentersatz); komplett autotelisch.
Und: Bitteschön. 😉
“Es wird immer wieder gegen Muslime Stimmung gemacht…”
Hm, mag sein. Was das mit meinem Kommentar zu tun hat, verstehe ich trotzdem nicht.
Ich kann nicht erkennen, wo ich da “Stimmung machen” würde.
Ich äußere differenziert, wie ich finde, meinen Blick auf die derzeitige Migrationsthematik.
Dabei beziehe ich mich auf die Aussagen zweier anderer Kommentatoren, drnen ich beiden in manchen Punkten zustimme, bzw. widerspreche
Nicht mehe und nicht weniger.
Sie bringen das in Verbindung mit “Stimmung machen”, mit “völkischem Denken”, mit “Rassismus” und – natürlich – wie immer mit AfD.
Kann man machen. Ist dann halt Sch….. schade, wollt ich sagen.
Der “Witz”, es ist eigentlich kein Witz, an der Sache ist, dass, wenn wir rein logisch betrachtet irgendwann in der Minderheit sind, wir darauf angewiesen sein werden, dass die Mehrheit Rücksicht auf Minderheiten nimmt.
In vielen Teilen der Welt ist es nicht üblich, Rücksicht auf Minderheiten zu nehmen und die Menschen, die von dort kommen, kennen das nicht.
Unsere Chance für die Zukunft ist also, dass wir JETZT Demokratie vorleben , dass wir jetzt als Mehrheit vorbildlich Rücksicht auf Minderheiten nehmen. Selbstverständlich beinhaltet das auch, auch von Minderheiten, zB Muslimen dies ggü zB Juden zu erwarten.
Aber wir sind vorab hier die starke Mehrheit, die schon etwas länger eine Demokratie ist und schon länger Demokratie gelernt hat und dies quasi anbieten und vorleben muss.
Soll heißen,Ghettos, Benachteiligungen, Separierung, Chancenungleichheit, ect fällt uns später auf die Füße. Hier zu investieren ist jetzt unbequemer und teurer, genau wie grundsätzlich Investitionen in die Jugend, und auch da fällt uns sparen später auf die Füße.
Ich hänge auch an meiner Heimat und ich werde zB auch nostalgisch bei “Indianer” – Spielen aus der Kindheit (und ja, die waren immer die Guten). Aber die nächsten Generationen kennen ihre Heimat dann schon wieder anders und trauern auch nichts nach, wenn die Indianer nicht mehr Indianer genannt werden, weil sie das so auch nicht kennen gelernt haben. Das ist also nicht schlimm. Schlimm ist es, wenn wir es nicht schaffen, von Demokratie zu überzeugen!
Und das ist auch nicht gesagt, dass wir das schaffen, denn Demokratie ist nicht leicht und nicht selbstverständlich und ständig in Gefahr. Selbst, wenn wir ganz vorbildlich demokratisch sind und ganz vorbildlich Rücksicht auf Minderheiten nähmen, hätten wir keine Garantie, dass es uns als Minderheit später ebenfalls gut ginge.
Wäre natürlich schön, wenn da auf die Menschheit verlaß wäre, aber dann gäbe es sowieso ganz viele Probleme der Menschheit nicht.
Bezüglich “grenzenloser” Migration :
Es gibt Bereiche, da brauchen wir es dringend, sprich Fachkräftemangel, und es gibt Bereiche, da können wir das kaum stemmen, sprich Bildung, Wohnen, Pflege.
Bezüglich Wohnen gilt auch zweierlei. Abgesehen von Migration ist es nämlich auch so, dass tatsächlich 50% der Haushalte Singlehaushalte sein sollen und das ist definitiv ein Ur-deutsches Problem.
So oder so, denke ich, man muss da ein sinnvolles Gleichgewicht schaffen. Wir brauchen Fachkräfte, aber wir können diesbezüglich auch nicht bestimmte Bereiche zusammen brechen lassen. Wir können auch nicht einfach an die Politik fordern, baut doch mal ein paar hundert tausend Wohnungen mehr. Das muss auch leistbar sein.
Aber wenn ich an einer Baustelle vorbei fahre, sehe ich dort 100%Migranten arbeiten und auch im Krankenhaus gut ein Drittel. Trotzdem müssen wir auch in Schule und Kiga die vielen Kinder integrieren können, auch wenn wir diese später brauchen, es muss jetzt leistbar sein, sonst haben wir später nur endlos viele Schulabbrecher und ehemalige vernachlässigte, ganztagsverwahloste, chancenungleich-behandelte ect. Kinder und eben nicht die Fachkräfte, die wir brauchen. Deshalb sind die beiden Extremseiten, sprich abschieben vs alle reinlassen eben nicht gut für uns, typisch für Extremseiten.
Deshalb Gleichgewicht, Migranten herein lassen, fördern, investieren, aber auch schauen, wo unsere Grenzen sind und verhindern, dass wir kollabieren und alles ins negative kippt.
PS: Ich finde auch, dass die Redaktion Ihre Kommentare sehr subjektiv interpretiert und hart urteilt.
Sie sind als Nicht-Migrantin auch nicht davon betroffen, ständig mit Antisemiten und Islamisten in einen Topf geworfen zu werden – wir zum Teil schon.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ich habe niemanden mit irgenwem in einen Topf geworfen. Im Gegenteil.
Keine Frage und Sprache ist Kunst! Da kann man in viele Richtungen deuten und auch Smileys helfen nicht unbedingt weiter. Würden wir uns alle direkt gegenüber sitzen, wäre das viel einfacher. Auch aus diesem Grund schaukeln sich Foren ja aggressiv hoch, siehe Grolli, der sich wahrscheinlich nach meinem Post nicht vorstellen kann, dass ich Atheist bin. Auch nicht ohne Grund haben Sie es studiert, Berichte zu verfassen, die Foristen dagegen nicht und da wundert man sich manchmal, wie etwas verstanden wird.
Wie genial, und deshalb muss man an den Schulen unbedingt religiöse Feste verpflichtend gestalten, denn das wird die Stellung der Eingewanderten erheblich verbessern.
Wenn einem die Argumente ausgehen, lohnt es sich natürlich auf die Opferkarte zu setzen.
Ich bin übrigens auch eine Eingewanderte, hab absolut null Interesse an Religion, diesbezüglichen Konflikten und öffentlich ausgetragenen Streitigkeiten und siehe da, auch null Probleme mit meinen Mitbürgern/Mitmenschen/Kollegen/Freunden/Bekannten.
Dann müssten Sie eigentlich verstehen, dass auch nicht alle “Ossis” in einen Topf mit den AfD-Wählern geworfen werden wollen!
Verstehen wir – tun wir auch nicht. Herzliche Grüße Die Redaktion
Dann ist ja gut! Liegt sicher nur an meiner Überempfindlichkeit, dass ich das oft anders empfinde. Mea culpa!
Nein. Das liegt ganz sicher nicht an Ihrer Überempfindlichkeit.
„ tun wir auch nicht.“
Sehe ich anders. Wenn Sie tatsächlich differenzieren wollten, würden Ihnen Sätze wie :“ Wie sich an den Wahlergebnissen ablesen lässt, klappt es ja auch in Ostdeutschland bis heute nicht so gut mit der Integration“ nicht so leicht aus der Tastatur rutschen, sondern Sie würden realisieren, dass über 2/3 der ostdeutschen Wähler nicht die AfD gewählt haben, dass es gerade im Osten viele Demonstrationen in Kleinstädten gegen Rechts gab (wozu wesentlich mehr Mut gehört, als eine Großdemonstration in HH oder FFM zu besuchen), dass in den alten Bundesländern der Anteil der Rechtsextremen mindestens genauso groß wie im Osten ist (ich hab’s oben verlinkt), dass es „den Ossi“ genauso wenig wie „den Wessi“ gibt, dass es darum geht, Rechtsextremismus gesamtdeutsch zu bekämpfen, anstatt sich allein am Osten abzuarbeiten.
So. Und jetzt gehe ich meinem Erstberuf nach. Im Osten.
Bei uns sind die Nazis aber Traditionalisten.
Dafür werden wir Nicht-Migranten gerne mit Rassisten in einen Topf geworfen. Ist auch nicht vom Herrlichsten.
Sie haben alle Möglichkeiten, dem glaubhaft zu widersprechen. Herzliche Grüße Die Redaktion
Als Nicht-Migrant und in den neuen Bundesländern lebend werde ich stattdessen ständig in den Nazi-Antidemokraten-Diktaturliebenden- und die DDR -Verklärenden-Topf geworfen.
Dann sollten Sie wissen, wie sich Vorurteile anfühlen – und dagegen ankämpfen, auch wenn sie andere betreffen. Herzliche Grüße Die Redaktion
Das kann ich zurückgeben: Sie sind, die Vorurteile gegenüber „Ostdeutschen“ betreffend, gut dabei:
„ Gehören ehemalige Bürgerinnen und Bürger der DDR dazu? Wie sich an den Wahlergebnissen ablesen lässt, klappt es ja auch in Ostdeutschland bis heute nicht so gut mit der Integration – ist das egal oder sollen wir nun ernsthaft darüber diskutieren, wieder eine Grenze zu ziehen und die Ostdeutschen auszusperren?“
Sie pauschalisieren über alle Ostdeutschen (meinen Sie damit eigentlich auch all die ehemaligen „AltbundesbürgerInnen“, welche unter Inanspruchnahme der „Buschzulage“ in Scharen in den Osten umsiedelten?) hinweg unter Missachtung der Tatsache, dass die deutliche Mehrheit NICHT die AfD gewählt hat.
Wo pauschalisieren wir? “Der entscheidende Unterschied zu Ostdeutschland besteht noch nicht einmal in der Quantität – AfD und BSW erlangen auch im Westen immer größeren Zuspruch –, nein, der maßgebliche Unterschied ist ein anderer: Im Westen stehen die Extremisten und ihr Wählerpotenzial – noch! – an den Rändern, im Osten aber bestimmen sie aus der Mitte der Gesellschaft heraus immer mehr das Geschehen. Es geht nicht nur um AfD und BSW, nein, es geht um einen weitaus stärkeren gesellschaftspolitischen Mainstream: die Sehnsucht nach einem autoritären Staatsgebilde, einer homogenen Gesellschaft und einer »Diktatur der Mehrheit«, in der die Rechte und Ansprüche von Minderheiten keine Rolle spielen.” Quelle: https://www.spiegel.de/kultur/wahlen-in-ostdeutschland-die-repraesentative-demokratie-ist-gefaehrdet-wie-nie-gastbeitrag-a-92aab600-bdb3-429d-91a0-33d872ccddfe
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Danke. Dem kann ich in vollem Umfang zustimmen und habe nichts hinzuzufügen. 🙂
Anekdotisches Erlebnis, aber vielleicht bezeichnend:
Eine türkische Schülerin, kurz vor dem Fachabitur und mitten in den Abitursvorbereitungen, tauchte nicht mehr auf, krank geschrieben. Ich machte mir Sorgen und rief an, die Mutter gab mich ziemlich unwillig an die Tochter weiter, die mir dann mit weinerlicher Stimme sagte “ich faste”. Auf meinen Einwand hin, ob die Eltern keine Ausnahme machen können und das Abitur doch als wichtiger erachten, kam nichts. Die Schülerin hat das Abitur nicht bestanden und musste die Klasse wiederholen. Ich habe dafür kein Verständnis. Und nun sollen wir diese Rituale auch noch im Schulalltag übernehmen?
Weiteres anekdotische Beispiel:
SuS durfte nicht bei Abschlussfeier (obwohl von ihm gewünscht) teilnehmen, da dieser SuS um die Häuser ziehen musste [Zeugen Jehovas]
Diese religiösen Zwänge erachte ich schon fast als Diktatur, da sollte man aufpassen.
Ich bin selbst als “Zeugin Jehovas” aufgewachsen, später ausgetreten, und muss sagen, dass ichmich auch mit einigen Ex-Muslimen unterhalten habe und erstaunlich viele Gemeinsamkeiten gefunden habe (sowohl was das aufwachsen in einer strengen Gesellschaft, als auch das Leben und Verhältnis zur Familie nach dem Verlassen der “Gemeinschaft” (Religion/Sekte/…. betrifft).
Wir haben auch fastende Schüler. Die hängen zwar manchmal etwas durch, weil das Familienleben hauptsächlich abends/nachts stattfindet, dennoch erschließt sich mir nicht, warum sie dafür krankgeschrieben werden sollten.
Es gibt durchaus “Schlupflöcher” beim Fasten, sei es wegen Krankheit oder (eigentlich: körperlich) anstrengender Tätigkeiten. Wenn sie so “krank” beim Fasten werden, dass sie nicht in die Schule können, können sie eigentlich auch nicht fasten. Und dass Abiturvorbereitungen durchaus anstrengend sind, wird wohl niemand bezweifeln.
Einige unserer Schüler nehmen das Fasten auch ernst, einschließlich höflicher Umgangsformen etc. Andere nutzen es gerne, um sich ganz groß herauszustellen und die Mitschüler niederzumachen. Also eigentlich interpretieren sie die Religion einfach so um, dass es für sie selbst passt…
Insgesamt bräuchte man vielleicht wirklich mehr islamischen Religionsunterricht in deutschen Schulen, von deutschen Lehrkräften, nach eigenem KC.
Ich habe mal eine Klassenfahrt aus versehen in den Ramadan gelegt. 90% der Schüler*innen Moslems. War kein Problem, wenn man auf Reisen ist, wenn andere Dinge wichtiger sind, wenn die Gesundheit nicht mitspielt kann das Fasten jederzeit unterbrochen werden und man fastet später einfach nach. Hat mir sogar der Hodscha genauso mitgeteilt.
Es gibt halt viele Familien, die das nicht so sehen, was übrigens auch das Tragen des Hidjabs anbelangt.
Ich finde, “Empörungsgeheul” ist eine sehr problematische, suggestive Formulierung, die nahelegt, es handle sich bei den Kritikern um Personen, die über kein Urteilsvermögen verfügen und sich nur emotional-hysterisch artikulieren können. Diese Art der Abwertung werden nur wenige User gut finden.
Der im Beitrag genutzte Begriff “Empörungsgeheul” bezieht sich auf die zitierten Boulevard-Medien – und er ist gerechtfertigt, weil es erkennbar nicht um sachliche Kritik sondern um Stimmungsmache ging. Die Position der Schule fand in keinem dieser zitierten Artikel Erwähnung.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Manchmal wundere ich mich, wie blöd einzelne Schulleitungen agieren. Das ist unfassbar, wie man da ein Eigentor produziert.
Diese Schule hat überwiegend – m.E.n. und ohne mich zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen – SuS mit muslimisch geprägtem Background. Schaut man sich die Internetseite der Schule an, wird man gleich darauf aufmerksam gemacht, welche Konsequenzen bei einer gewissen Anzahl an unentschuldigtm Fernbleiben des schulischen Unterrichts erfolgen. Ich denke -auch, wenn die Verpflichtung verwerflich ist, dass die Intention der Schulleitung eine andere war, als diese, ,zu der sie nun aufgebauscht wird.
Es ist völlig egal, was die “Intention” der Schulleitung war. Eine Schulleitung hat sich an Recht und Gesetz zu halten. Wir leben immer noch in einem Rechtsstaat und nicht in einem “Ich mache das, was ich für richtig halte”-Staat.
An öffentlichen Schulen m.E. etwas problematisch. An einer freien Schule in kirchlicher bzw. religiöser Trägerschaft wäre das etwas anderes.
Richtig. Wer sein Kind unabhängig von der eigenen Religionszugehörigkeit an einer katholische, evangelischen, jüdischen oder muslimischen Schule anmeldet, hat damit sein Einverständnis mit den Gepflogenheiten der Schule gegeben und an den zugehörigen Veranstaltungen teilzunehmen. Staatliche Schulen haben keinen religiösen Träger und sind religiös somit neutral. Die Teilnahme an eventuellen religiösen Veranstaltungen ist somit rein freiwillig.
Anekdote auch meinerseits: Die Schule an der ich unterrichte hat einen Anteil Moslems von so 80%, die (Grund)schule an die mein Sohn geht so um die 20%. Weihnachten wollte die Grundschule ein Konzert machen, in einer Kirche, sie haben das Problem auch gelöst indem es freiwillig war, Abends und es in dem Flyer ausdrücklich betont wurde das es sich NICHT um einen Gottesdienst handelt und die Kirche nur als GEBÄUDE genutzt wurde und nicht als religiöses Gebäude.
Mal was anderes, was viel aufdringlicher ist :
Schokomänner im E-Center Ende August!
Ich vermute, die Wirklichkeit ist ganz langweilig, wie so oft.
Die Schule hat sich bei dem Wort “Pflichtveranstaltung” nichts gedacht und wollte nur verhindern, dass alle Schüler blau machen. Und wenn jemand das Religiöse sehr wichtig nimmt und da ein Problem mit hat, wäre da eine Ausnahme gemacht worden. Aber schon wurde das politisch ausgeschlachtet, es geht durchs ganze Land, die Kommentare überschlagen sich und nun muss man zu seinem Wort “Pflichtveranstaltung” stehen und selber tiefgründig in sich gehen, was man da genau meinte und wollte und das ganze moralisch, ethisch und philosophisch erklären, ansonsten feige, schwach und unglaubwürdig. Genauere Erklärung klingt nur noch nach “zurückrudern” und “kuschen” und wenn es demnächst ne lgbti – Veranstaltung an der Schule geben sollte, wirkt das “Doppelgesichtig”. Die Schule wird auf einem Wort festgenagelt und deshalb sind alle anderen (Pflicht) – Veranstaltungen was anderes, weil es da ja Ausnahmen gab und keine offizielle Pflicht. Der Unterschied liegt wohl hauptsächlich in Pflichtveranstaltung mit und ohne mediale Aufmerksamkeit.
An unserer GS steht ein freundliches Schild, dass die Kinder den Weg in die Schule alleine schaffen. Also, Eltern draußen bleiben, damit die Kinder selbständig werden. Weiß jeder, wie es gemeint ist. Heißt nicht, dass Eltern in den Knast kommen, wenn sie die Schule betreten. Erst recht nicht, bei einem Notfall. Auch nicht, wenn sie das Frühstück nachreichen müssen oder anderes…. Oh, könnte man das jetzt ausschlachten! Kinder verhungern! Verbotsschild – sind wir bei der… was auch immer.
Kurz, die Welt mag das Spiel mit Gut und Böse und versucht verzweifelt seine Marionetten da rein zu quetschen, dabei befinden wir Menschen uns doch eher diesbezüglich in Grautönen.
Alles verrückt!
Sollten sich Foristen mit Migrationshintergrund durch meine Kommentare persönlich angegriffen fühlen, bitte ich um Entschuldigung.
Das liegt nicht in meiner Absicht.
Ich trete jedem einzelnen Menschen mit Respekt und Wertschätzung gegenüber, egal woher er kommt und woran er glaubt.
Es ist mir wichtig, das zu betonen.
Meine Äußerungen beziehen sich ganz allgemein auf das Thema Migration, das durch die hohen Zuwanderungszahlen seit 2015 nun mal an Bedeutung im öffentlichen Diskurs gewonnen hat.
Ich fand es damals gut, dass Deutschland sich weltoffen und aufnahmebereit gezeigt hat.
Inzwischen zeigt sich aber, dass sich neben den vielen, zweifellos positiven Aspekten, auch einiges an zusätzlichen Problemen durch die anhaltende Migration auf zahlenmäßig sehr hohem Niveau, für unser Land ergeben hat, und es stellt sich die Frage wie wir weiter damit umgehen wollen.
Dazu habe ich hier nach bestem Wissen und Gewissen versucht meine Gedanken mitzuteilen.
Sollte der Eindruck entstanden sein, dass ich Menschen mit Migrationshintergrund, insbesondere Muslime, geringschätze, so möchte ich betonen, dass das keinesfalls zutrifft.
Dieser Post – ohne Wenn und Aber – ehrt Sie. Herzliche Grüße Die Redaktion
Danke.
Danke @ Marion, jetzt verstehe ich besser. Danke für Ihre Klarstellung, eindeutige Darstellung.
https://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/interreligioeses-fastenbrechen-an-der-ursulaschule-osnabrueck-48472856
Guck an!
Könnt leider nur die Einleitung lesen, da Bezahlschranke.
Sehr geehrte Redaktion,
in der heutigen “Berliner Zeitung” steht ein “open source Artikel” einer Berliner Lehrerin zum Thema “Ramadan” und den Problemen damit an Schulen. Vielleicht haben Sie die Möglichkeit diesen Artikel hier zur Diskussion zu stellen, da er ja direkt aus der Praxis berichtet:
Ada M. Hipp “Die Energiefrage – An so mancher Schule in Berlin ist das Thema Fasten während des Ramadans allgegenwärtig – eine verzweifelte Lehrerin berichtet von ihren Erfahrungen”
Danke!
Mit freundlichen Grüßen
potschemutschka
Gruselige Verhältnisse werden da beschrieben… Vielen Dank für den Hinweis!
@Redaktion
Hier noch ein interessanter link zur Realität an Berliner Schulen:
https://www.jmwiarda.de/2024/04/11/ein-verdammtes-recht-auf-bildung/
Eine Lehrerin einer Neuköllner Schule berichtet immer wieder (nicht nur in der “Berliner Zeitung”) über ihren schulischen Alltag.