BERLIN. Die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst von Bund und Kommuen gehen ab heute in die möglicherweise entscheidende Runde. „Wenn die Arbeitgeberseite nicht endlich aufhört, ein angemessenes und konkurrenzfähiges Gehalt und attraktive Arbeitsbedingungen als Verlustgeschäft statt als langfristige Investition in einen gut funktionierenden öffentlichen Dienst zu sehen, bleibt es schwer, junge Menschen für eine Arbeit in Kitas und Schulen zu gewinnen“, meint Rita Mölders, stellvertretende VBE-Bundesvorsitzende mit dem Arbeitsbereich Tarifpolitik.

Angesichts des bedrohlichen Personalmangels in den Kitas erklärt Mölders: „Schon jetzt warten viele Eltern vergebens auf einen Kitaplatz für ihre Kinder. Wenn es nicht gelingt, dem Personalmangel etwas entgegenzusetzen, wird es in den kommenden Jahren nicht einmal mehr möglich sein, den Status Quo aufrechtzuerhalten, geschweige denn, zusätzliche Kapazitäten aufzubauen.“
Darüber hinaus würden absehbar der Anspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder – er tritt ab dem Schuljahr 2026/2027 bundesweit in Kraft – und massive Pensionierungswellen in den Startlöchern den Bedarf an Betreuungspersonal noch einmal deutlich erhöhen. Mölders: „Angesichts der dramatischen Lage muss das Taktieren ein Ende haben. Die Gewerkschaften haben ihre Forderungen bereits vor geraumer Zeit vorgestellt. Wie kann es da sein, dass zwei Verhandlungsrunden vergehen, ohne dass ein konkretes Angebot vorgelegt wird? Nach zwei Runden heißer Luft erwarten wir nun substanzielle Vorschläge zur Verbesserung des Einkommens und der Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst.“
Gerhard Brand, Bundesvorsitzender des VBE, ergänzt: „Seit geraumer Zeit arbeiten die Kolleginnen und Kollegen in den Schulen und Kitas weit über ihrer Belastungsgrenze. Hinzu kommen vielfältige gesellschaftliche Herausforderungen, die in Schule und Kita gelöst werden sollen. Was allerdings ausbleibt sind Wertschätzung und Anerkennung. Das geht sicherlich nicht nur über eine bessere Vergütung oder zusätzliche Tage zur Erholung. Aber es wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung und ein Signal an Millionen Beschäftigte.“
„Die Arbeitgeber sind noch meilenweit entfernt von den berechtigten Forderungen der Kolleginnen und Kollegen“
Hintergrund: Vom nun verhandelten Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) sind über 2,6 Millionen Beschäftigte direkt oder indirekt betroffen: Für rund 1,7 Millionen Arbeitnehmende und Auszubildende des Bundes (über 156.000) und der Kommunen (über 1.500.000) und weiterer Bereiche hat der TVöD direkte Auswirkungen. Hinzu kommen knapp 370.000 Bundesbeamtinnen und Bundesbeamte, Anwärterinnen und Anwärter sowie fast 600.000 Versorgungsempfängerinnen und -empfänger beim Bund, auf die der Tarifabschluss übertragen werden soll.
Mittelbar hat die Einkommensrunde auch Auswirkungen auf weitere Bereiche des öffentlichen Dienstes, so betont der VBE – also auch auf die landesbeschäftigten Lehrkräfte. Die Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst der Länder laufen im Herbst.
Die Gewerkschaften fordern 8 Prozent, mindestens jedoch 350 Euro mehr Gehalt sowie drei zusätzliche freie Tage im Jahr. Der Tarifabschluss soll eine Laufzeit von einem Jahr haben. Ob es in einer dritten Verhandlungsrunde zu einer Einigung kommen kann, sei offen, so hatte GEW-Chefin Maike Finnern unlängst erklärt. „Die Arbeitgeber sind noch meilenweit entfernt von den berechtigten Forderungen der Kolleginnen und Kollegen“, so Finnern. News4teachers
“Nicht von dieser Welt”: Boris Palmer kritisiert Forderungen im ÖD-Tarifstreit
15 % Gehälter rauf und die Inflation ausgleichen
Flexible Arbeitszeiten
etwas Homeschooling
und 4-Tage Woche
Richtige Wertschätzung für euer Kollegium
15% mehr Gehalt für die gesamte Nation!
Pension für alle!
Inflation für keinen!
Ich würde mir auch stets gutes Wetter wünschen. Bitte nicht das Wetter vergessen!
Ja. Und alle Feiertage sollten auf einen Wochentag fallen. Auch der Ostersonntag!
(Das mit fett und unterstrichen kann ich nicht. Das nehme ich aber in meine Forderungen mit auf: fett und unterstrichen für alle!!!!!!!)
Genau, denn die 500 Mrd. Schulden müssen auch zeitnah sinnvoll verbraten werden.
und natürlich: Massagen am Arbeitsplatz!
@Realistin: bitte nicht die Forderungen differenzieren: alle sind gleich wichtig: also bitte mit durchgehender Fettschrift und Unterstreichung!
Was ist nur los in Realistan?
Wenn sich nichts ändert und die Arbeitsleistung weiterhin so hoch bleibt, liebe Realistin, dann wird sich nichts ändern und keiner mehr Lehrer. Fertig. Aus.
Die Digitalisierung wurde im Bildungssektor noch nicht erkannt.
Also weiter ran an die 60h Woche ole 😀
“keiner mehr Lehrer”
Und den Glorreichen wird nichts anderes einfallen, als die Arbeitsbelastung der verbleibenden Lehrkräfte noch weiter zu erhöhen. Die wenigsten sind in der Lage, eigenes Versagen zu erkennen und zu korrigieren.
Genau, keiner will Lehrer im öffentlichen dienst des Bundes und der Kommunen werden.
Finde den Fehler.
Ach, dickeBank,
der Abschluss bei Bund und Kommunen hat doch immer Pilotwirkung für den TV-L und in den letzten Jahrzehnten war TV-L immer tendenziell schlechter als Bund + Kommunen (logisch, denn der Bund hat bezogen auf sein Haushaltsvolumen sehr wenig Personal und die Kommunen werden im Zweifel von den Ländern gerettet, schreibt die Verfassung so vor), diesmal wird es wegen Rezession + Deindustrialisierung + Neuverteilung der Finanzien zwischen Bund + Ländern (hat der Merz ja so angekündigt) extrem bitter für die Länder.
Sie haben alle so Recht und ich sehe den Verfall.
Realist und Realistin bringen das auf den Punkt, denn es liegt natürlich auch am zu niedrigen Akademikergehalt mittlerweile und der dafür zu hohen Arbeitsbelastung von 41h.
Warum arbeiten die Autobauer eigentlich nicht auch 41h, Realist?
Und warum wurde der Digitalunterricht noch nicht so wie im Ausland ausgebaut?
41h?! Das wäre ja eine Verbesserung…
Mein Tipp:
5% für 24 Monate.
“Zweitbestes Ergebnis aller Zeiten!”
“Ein gewaltiger Schluck aus der Pulle!”
“Arbeitgeber gehen über die Schmerzgrenze!”
“Füllhorn für den öffentichen Dienst!”
Bestes Egebnis des letzten Jahres … TVöD und TV-L werden doch nicht umsonst alternierend im Zwei-Jahres-Rhytmus verhandelt.
passt.
Mehr wird’s nicht werden.
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Die Verhandlungsführerin der kommunalen Arbeitgeber spricht von unrealistischen Forderungen – und kritisiert die Warnstreiks der vergangenen Tage.
Vor dem Beginn der dritten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes hat die Verhandlungsführerin der kommunalen Arbeitgeber, Karin Welge, den Forderungen der Gewerkschaft ver.di eine deutliche Absage erteilt. Die Forderungen der Gewerkschaft seien unrealistisch, sagte Welge dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. “Wir befinden uns seit über zwei Jahren in einer Rezession und auch die Inflation ist seit mehreren Monaten auf rund zwei Prozent zurückgegangen.””Die Forderungen passen überhaupt nicht in diese Zeit” und seien für die Kommunen auch finanziell nicht darstellbar.
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Es gehe vielmehr darum, dass die Wirtschaft endlich wieder in Schwung komme.
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Welge, die Präsidentin des Verbandes der kommunalen Arbeitgeber (VKA) ist, kritisierte die Warnstreiks der vergangenen Tage. Angesichts der weltpolitischen Lage und weiterer Herausforderungen glaube sie, “dass die Menschen gerade größere Probleme als die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst haben”, erklärte sie.
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Der öffentliche Dienst sei zudem ein attraktiver Arbeitgeber, betonte die SPD-Politikerin. Derzeit sorgten sich viele Menschen in der Wirtschaft um ihren Arbeitsplatz. Im öffentlichen Dienst müsse niemand diese Sorge haben. “Unsere Jobs sind sicher”, betonte Welge.
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Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/tarifverhandlungen-oeffentlicher-dienst-118.html
Muss man die Perfidität des ‘mindset’ und der Argumentation und die Realitätsferne von Fr. Welge eiigtl. noch kommentieren?
(I) “Wir befinden uns seit über zwei Jahren in einer Rezession und auch die Inflation ist seit mehreren Monaten auf rund zwei Prozent zurückgegangen.” Richtig… und da kommt man nicht auf die Idee, die wirtschaftliche Situation des eigenen Personals zu verbessern? Und wen möchte man mit dem Inflationsunfug eigtl. – sry, not sorry – verarschen? Ist ja ‘schön’, wenn die Inflationsrate zu Vormonat resp. Vorjahresmonat(!) jeweils ca. 2 % beträgt, ist nur doof, wenn man die kumulierte Inflation der letzten Jahre ignoriert und dass sich hier entsprechendw Plateaus gebildet hat (2022: 6,9 %; 2023: 5,9%), hinter sie sie Teuerung ja nicht zurückfällt, während die Löhne nicht ansatzweise mitgestiegen sind. Die Rede von “auf rund zwei Prozent zurückgegang” hofft ja darauf, dass die Adressaten nicht verstehen, wie das mit der Inflation funktioniert….
(II) “Die Forderungen passen überhaupt nicht in diese Zeit” – richtig! Sie sind selbst bei Maximalerfüllung viel zu niedrig, um die Situation zu verbessern, um irgendwie konkurrenzfähig zu sein. Due Zeichen der Zeit sind nämlich ein eklatanter Fachkräftemangel, eone erst noch beginnende Pensionierungswelle und ein bereits jetzt in weiten Teilen nicht mehr funktionstüchtiger ÖD. Jede Aufschiebung con Vetbesserungen sorgt dafür, dass man die Probleme bald gar nicht mehr ‘eingefangen’ bekommt; die Ressourcen werden nicht mehr…
(III) “Es gehe vielmehr darum, dass die Wirtschaft endlich wieder in Schwung komme.” Hmmm… könnte ein funktionierender ÖD dem iiirgendwie zuträglich sein?!
(IV) “Angesichts der weltpolitischen Lage und weiterer Herausforderungen glaube sie, ‘dass die Menschen gerade größere Probleme als die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst haben’,, erklärte sie.” Aaaaaaaaaltee… divide et impera………
(V) “Der öffentliche Dienst sei zudem ein attraktiver Arbeitgeber, betonte die SPD-Politikerin.”
*lol*
Und weil der Arbeitgeber „ÖD“ so attraktiv ist, gibts an allen Ecken und Enden Personalmangel: seien es die Gesundheitsämter, Kitas in öffentlicher Trägerschaft, Schulen, Verwaltungsmitarbeiter, Polizei, Amtsgerichte…. Wobei, eigentlich müsste dort doch genug Personal sein, wenn der Arbeitsplatz so attraktiv ist? Muss sie mir mal erklären, die Frau Welge…
Mein Mann hat 3 Tage Homeoffice und verdient fast das Doppelte!
Wir brauchen mindestens 18%
Mehr Homeschooling
und endlich die 4 Tage Woche zur Entlastung.
Es freut mich sehr, dass es Ihrem Mann so gut geht. Sie werde ja nicht gezwungen den Beruf des Lehrers auszuführen. Machen Sie sich doch selbstständig, dann könnne Sie Ihre Arbeitszeit selbst wählen und auch 5 Tage im Home office arbeiten.
Nur die Ferien und schöne Pension bei Minderleistung und vielen Krankheitstagen gibt es dann nicht mehr…
Dass permanent die Ferien als Zugabe angeführt werden… Liegt wohl an der Unwissenheit…Bereinigt durch die Arbeitszeit kommt nahezu weniger raus als bei einem AN mit 30 Tagen Urlaub im Jahr.
aufgeführt wird auch ständig die Teilzeitreduzierung, um auf die 4-Tage Woche zu kommen. Aber im Lehrerberuf winken dann Tausende weniger pro Monat.
Da ist der Homeofficejob mit höherem Gehalt definitiv lukrativer.
Macht euch doch alle nichts vor.
Erstens wird derzeit der TVöD verhandelt und der Streik richtet sich gegen die Arbeitgeber – also Bund und Kommunen. Und zweitens, warum sollten die Angestellten des ÖD des Bundes und der Kommunen mehr Ferien haben als die Mitarbeiter in der freien Wirtschaft.
Den meisten Menschen scheint nicht klar zu sein, dass Lehrkräfte Personal der Länder sind. Somit werden für die Angestellten der Länder derzeit überhaupt keine Tarifverhandlungen geführt.
Wer will, kann einen direkten Vergleich der beiden Tarifsysteme anstellen, indem er die Gehaltsentwicklung von Pflegepersonal und sonstigen Beschäftigten außer Medizinern in kommunalen Krankenhäusern und Landeskrankenhäusern/Universitätskliniken vergleicht. Ebenso ließen sich Gehaltsvergleiche bei Mitarbeiter*innen von Strassenmeistereien anstellen, da es sowohl im Krankenhausbereich als auch bei den Strassenmeistereien vergleichbare Stellen bezüglich Stellenbeschreibung, Anforderungsprofil und Eingruppierung gibt.
Anekdote am Rande:
Als in NRW die Mitarbeiter der Strassenmeistereien, die von den Reginalverbänden als kommunalen Körperschaften betrieben worden waren, zum Land NRW – StrassenNRW – wechseln mussten, erhielten sie wegen der Differenz zwischen TVöD und TV-L Angleichszahlungen.
Mittlerweile ist das alles noch bekloppter, es gibt Strassenwärter im kommunalen Bereich, die gemäß TVöD kommunal vergütet werden, Strassenwärter die bei StrassenNRW oder dem Pendant der anderen Bundesländer beschäftigt sind und gem. TV-L/TV-H vergütet werden, und die Beschäftigten der Autobahn GmbH, die zum Bund gehört und deshalb gem- TVöD vergütet werden.
Und wenn man dann ständig die Hälfte bis 2/3 der Ferien krank flachliegt, nochmal weit weniger.
@Matthias Hofmann
Jupp, Füße hoch und Spaß dabei. Ich muss immer über Leute wie Sie lachen: ich stehe am Grill, während sie die Steuern für mich erarbeiten müssen. Das Leben ist schön als Beamter.
Tja, Herr Hofmann,
Gemessen an meiner getrackten Arbeitszeit muss ich in diesem Schuljahr, welches bis zum 31.07.25 geht, nur noch 10 Wochen arbeiten, dann hab ich meine Jahresarbeitszeit abzüglich 30 Tagen Urlaub und Feiertagen erfüllt. Und die Abiturzeit kommt erst noch. So ein Schlaraffenleben als Lehrkraft…
Und hier die üblichen Glückwünsche meinerseits; diesmal zur Partnerwahl.
An die KI:
Damals, nannte sich Föderalismusreform und seither ist jedes Bundesland selbst für die Besoldung seiner Beamtinnen und Beamten zuständig.
Lehrkräfte sind in der Regel Landesbeamte und da dauert es wohl bis zum Herbst …
https://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/tr/2025/
16.03.2025
Die Arbeitgeberseite hat nun offenbar ihr Angebot vom Vortag verbessert:
Ich bin gerade vom Stuhl gefallen.
Da sag noch einer schlimmer geht immer.
Selbst bei einer Inflation von nur 2% bleibt das Angebot der AG ein Minusgeschäft
Das ist auch die Absicht…
Die Inflation soll höher sein als die Lohnerhöhung..
Das ist Gehaltskürzung und nichts anderes 🙂