Podcast: „Veränderung ist das neue Normal“ – Wie Schulen in einer sich immer schneller entwickelnden Welt mithalten können

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BONN. Die Welt verändert sich rasant – und das Bildungssystem muss Schritt halten. Eigentlich. Doch während sich die Gesellschaft durch Digitalisierung, Globalisierung und einen ständigen Krisenmodus wandelt, bleibt die schulische Bildung in alten Strukturen verhaftet. Im Podcast “Bildung bitte” diskutiert Moderator Andreas Bursche mit der Bildungsexpertin Myrle Dziak-Mahler und Felix Voss vom Bürgerrat Bildung und Lernen, wie unser Bildungssystem mit der immer schneller werdenden Welt mithalten kann. Dabei überlegen sie konkret, wie Lernen in Zukunft gestaltet werden sollte, um junge Menschen besser auf die Welt von morgen vorzubereiten.

Zimmer mit Aussicht. Illustration: Shutterstock

Im Podcast „Bildung, bitte!“ vom Bürgerrat Bildung und Lernen dreht sich alles um die großen Fragen der Bildung. In der Folge „Veränderung ist das neue Normal: Bildung neu denken“ dreht sich alles um den Umgang mit Krisen und Wandel. Moderator Andreas Bursche, bekannt aus dem WDR, stellt direkt zu Beginn fest: „Die Welt verändert sich rasant und damit die, die unsere Zukunft sind, gut in diesem ‚Krise ist das neue Normal‘-Modus zurechtkommen, müssen sie es lernen. Aber: Unsere Art zu lernen hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten nicht wirklich verändert.“

Felix Voss kennt sich selbst gut mit Veränderungen aus. Er selbst hat auf seinem Bildungsweg schon einige Stationen durchlaufen: Sein erstes Studium hat er abgebrochen, danach hat er eine Ausbildung zum Chemie-Laborant gemacht, um nun Geografie in Leipzig zu studieren – eventuell um Lehrer zu werden. Außerdem engagiert er sich seit Jahren im Bürgerrat Bildung und lernen. Für ihn ist Digitalisierung noch immer das zentrale Thema, wenn es um Veränderungen geht. „Unsere Welt wird immer schnelllebiger, immer komplexer. Man muss sich immer mehr auf interdisziplinäre Probleme einstellen und diese angehen können“, so Voss im Gespräch. „Das fängt ja schon damit an, dass Informationen heute viel schneller zugänglich und permanent abrufbar sind.“

Ständige Veränderungen plus externe Schocks

Myrle Dziak-Mahler, Bildungswissenschaftlerin und Geschäftsführerin der gemeinnützigen Lernlog GmbH, stimmt dem zu. Sie nutzt an dieser Stelle das Akronym VUKA: „Wir leben in einer hoch volatilen, unsicheren, komplexen und ambigen, also widersprüchlichen Welt.“ Seit fast dreißig Jahren werde alles digitalisiert, automatisiert und vernetzt. „Das hat durchaus Folgen für die jungen Leute. Aber es ist ja noch etwas hinzugekommen: In dieser sich eh schon schnell drehenden Welt gibt permanent externe Schocks. Die Corona-Pandemie 2020, der Ukraine-Krieg, Krieg in Nahost, Waldbrände, Überschwemmungen und so weiter.“ Dadurch, so Dziak-Mahler, werde die Veränderung zum Normalfall – und alles passiere parallel und man selbst habe keinen Einfluss darauf. Ihr Fazit: „Wir brauchen so etwas wie Veränderungskompetenz.“ Und zwar für Lernende und Lehrende.

Felix Voss sieht das Bildungssystem dafür jedoch nicht gut aufgestellt. „Ich würde unserem Bildungssystem im Moment keine so wahnsinnig gute Note ausstellen.“ Allein die Tatsache, dass das System aus dem 19. Jahrhundert stammt, spreche für sich. „An dieser Grundstruktur ändert sich einfach nichts. Auch wenn wir immer wieder versuchen, hier und da an eine paar Stellschrauben zu drehen. Am Ende wird trotzdem alles so gelassen, wie es ist.“ Der politische Wille zu umfassenden Reformen fehle. Myrle Dziak-Mahler geht noch weiter und vergleicht Schulen mit Museen, wo sich Schülerinnen und Schüler anschauen können, wie früher unterrichtet wurde: „Wir haben es nicht geschafft, Schule adäquat zur heutigen Zeit weiterzuentwickeln.”

Mehr Freiheiten für Schulen

Beide Gäste sind sich einig, dass das Bildungssystem mehr Experimentierräume braucht. „Wir zeichnen jedes Jahr Schulen mit dem Deutschen Schulpreis aus, aber das reicht nicht. Mein Vorschlag wäre, dass diese Schulen drei bis fünf andere Schulen in ihrem Umfeld über drei Jahre bei einem Veränderungsprozessen unterstützen”, schlägt Dziak-Mahler vor. Es brauche zudem mehr Autonomie für Schulen und Schulleitungen sowie eine stärkere Einbindung der gesamten Schulgemeinschaft, einschließlich Schülern, Eltern und der Schulaufsicht.

Ein weiteres zentrales Thema ist für die Gäste die Förderung von Selbstwirksamkeit. „Wir müssen aufhören, Selbstwirksamkeit bei Kindern abzutrainieren”, fordert Dziak-Mahler. Felix Voss kann dies aus eigener Erfahrung bestätigen: „Ich habe damals mein Abitur gemacht und dann stand ich da und hatte überhaupt keine Ahnung, was ich danach machen will.” Statt nur auf Noten und standardisierte Prüfungen zu setzen, müsse das Bildungssystem mehr Freiräume für individuelles Lernen und Persönlichkeitsentwicklung schaffen.

Fazit: Veränderung als Chance

Zum Ende des Gesprächs betont Myrle Dziak-Mahler, dass Veränderung nicht als Bedrohung, sondern als Chance begriffen werden müsse. „Wir verstecken uns oft hinter dem Argument, dass wir mehr Ressourcen bräuchten, um Veränderungen anzugehen.“ Sie hofft, dass Lehrkräfte sich in Zukunft mehr trauen. „Der Beamtenstatus macht total frei. Als Beamt*in ist man so abgesichert, wie kaum jemand in diesem Land. Auch noch in Zeiten, die eher unsicher sind. Und auf diesem Boden, dieser Sicherheit, ist es eigentlich total leicht, viel auszuprobieren.“ Ihr Appell an Schulen und Lehrkräfte: Nehmt euch Experimentierräume!

Insgesamt zeigt die Diskussion, dass es keine einfache Lösung gibt, aber viele Ansatzpunkte, um Bildung besser an die Anforderungen der Zukunft anzupassen. Das Ziel muss sein, jungen Menschen die Kompetenzen zu vermitteln, die sie benötigen, um in einer sich ständig wandelnden Welt bestehen zu können und ihre Freiheiten möglichst gut zu nutzen. News4teachers

Hintergrund

Der Bürgerrat Bildung und Lernen besteht aus mehr als 700 zufällig ausgelosten Teilnehmer*innen aus ganz Deutschland und wurde 2020 von der Montag Stiftung Denkwerkstatt ins Leben gerufen. Sie hat auch den vorliegenden Podcast bereitgestellt.

Im Sinne einer lebendigen Demokratie diskutieren die Mitglieder des Bürgerrats gemeinsam über gesellschaftliche und bildungspolitische Fragen. Welche Probleme und Herausforderungen müssen im Bildungsbereich dringend bearbeitet werden? Wie könnten bildungspolitische Reformen aussehen, die Probleme lösen und gleichzeitig in der Gesellschaft mehrheitsfähig sind? Und: Wie soll gerechte Bildung in Zukunft aussehen?

Ein umfassendes Papier mit Empfehlungen wurde unlängst erarbeitet (News4teachers berichtete). Leitthema dabei: „Chancengerechtigkeit: Wie viel Freiheit braucht das Lernen?“

Der Bürgerrat Bildung und Lernen ist aktuell der einzige Bürgerrat, der auf Bundesebene aktiv ist und auch Kinder und Jugendliche einbezieht. Die mehr als 250 Schülerinnen und Schüler kommen über sogenannte Schulwerkstätten der Bundesländer dazu und sind vollwertige Mitglieder des Bürgerrats Bildung Lernen. Darüber hinaus haben sie aber auch eigene Empfehlungen entwickelt sowie einen offenen Brief unter dem Titel „Hört und zu!“ geschrieben.

www.buergerrat-bildung-lernen.de

Hier geht es zu weiteren Folgen der News4teachers-Podcasts:

Den Podcast finden Sie auch auf

 

“Der Lehrplan sollte ein Instrument sein, kein Ziel“: PISA-Chef Schleicher über mehr Freiheit für die Schulen

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Tim & Struppi
1 Monat zuvor

Schulen haben sich eben nicht verändert und werden sich nicht verändern.
Deshalb macht Gen Z auch einen Bogen drum 🙂

Katze
1 Monat zuvor
Antwortet  Tim & Struppi

Nicht verändert?
Den Bildungsidealen und Wertmaßstäben vieler Oldschool-Lehrer widerstrebt, wie sich die Schulen nach unzähligen Reformen zum neuen Normal bereits verändert haben (weiter verändern sollen). Wir wollen nur noch raus aus dem System und künftig auch einen großen Bogen um die neue Normalität in unseren vom Leistungsgedanken befreiten schulischen Experimentierräumen machen.
Rette sich, wer kann!

Alese20
24 Tage zuvor
Antwortet  Katze

Das waren doch alles nur Reförmchen. Es gibt weiterhin Grundschule und im Anschluss die Ausdiffernzierung nach Leistung. Es gibt Klassen, Unterricht im Gleichschritt, feste Lehrpläne, LuL, die lehren etc, etc. Das System ist geblieben und somit sehe ich da keine entscheidenden Reformen außer der wirklich schlecht gemachten Inklusion oder die Reschreibreform. Diese kleineren Dinge wie Schreiben nach Gehör oder hier und da mal Projektarbeit ist keine Reform, sondern Rumdoktorn
Das Wesen ist geblieben.

ed840
24 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Es gibt 16 Bundesländern mit unterschiedlichen Schulsystemen, unterschiedlich langer Grundschulzeit, unterschiedlichen Schularten, mal mit Ausdifferenzierung, mal ohne,. Es gibt in vielen Bundesländern Schularten ohne Separierung, ohne unangekündigte Leistungsnachweise, ohne Noten , ohne Sitzenbleiben usw. , wo alle Kinder mit und voneinander lernen, von Lerncoaches die individuell passenden Lernangebote erhalten, die ihnen die Möglichkeit geben, ihr maximales Lern- und Leistungspotential auszuschöpfen usw. usw. .

Alese20
23 Tage zuvor
Antwortet  ed840

Aber das gibt es doch schon alles seit den 90er (Waldorf, Montessori etc.).
Vielleicht erwarte ich auch zu viel – eher mehr Diversität der Schularten in der Fläche und zwar öffentlich und nicht privat.

PaPo
24 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

… Unverbindlichkeit der Empfehlungen für die weiterführenden Schulem; Reduktion der notwendigen Punkte für nicht austeichende Leistungen (für dieselben Punkte bekam man damals max. eine mangelhafte, heute eine ausreichende Benotung); Stärkung der Schulkonferenz resp. des (sachfremden) Einflusses von Eltern und Schülern auf wesentloche Aspekte von Einzelschulen; Verentselbstständigung von selbst Fünft- und Sechstklässlern (die per Verordnung nicht mehr ad hoc bach Hause geschicktvwerden können); immer mehr Verwaltungsaufgaben für Lehrer; VERA8; Zentralabitur; ZP10; jahrelange Diabolisierung von Frontalunterricht etc. etc. etc.

Schule heute ist eine grundlegend andere als bspw. noch kurz nach der Jahrtausendwende…. undczwar nicht zum Besseren, infolge unzähliger Minireförmchen umd einiger größerer Reformen, die z.T. berwits jeweils für sich absolut kontraproduktiv waren und sich läppern.

Alese20
23 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Ja, Minireförmchen ohne erkennbare Strategie…nicht das, was ich unter Reform verstehe.

E.S.
25 Tage zuvor
Antwortet  Tim & Struppi

Eine Bildungspolitik, die jeden modischen Blödsinn mitmacht, nur um auf der “Höhe der Zeit” zu sein, lehnt nicht nur die GenZ ab.
In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten wurden nicht zu wenige Reformen durchgeführt, wie Sie behaupten, sondern zu viele! Und jede war auf hoffnungsvolle Verheißungen gebaut, die zu selten wahr wurden.
Wollen Sie davon noch mehr, also ein Weiter-So um jeden Preis?!

Unfassbar
24 Tage zuvor
Antwortet  E.S.

In dem Fall müsste Schule sich auf die zeitlosen Grundlagen beschränken, insbesondere das Abitur also wieder wissenschaftspropädeutisch werden.

Andreas Schwichtenberg
25 Tage zuvor

“Krise ist das neue Normal”
“interdisziplinär”
volatilen, unsicheren, komplexen und ambigen, also widersprüchlichen Welt”
“Veränderungskompetenz”
“Veränderung nicht als Bedrohung, sondern als Chance”

Schlagwortbingo zu spielen ist sicher kein Bildungskonzept.

Vermutlich wird es noch Jahrzehnte dauern (falls überhaupt), bis man in Dt. zu der Meinung kommt, dass man jungen Menschen freilstellen muss, auf welche Weise und in welche Richtung sie sich bilden möchten. Die meisten Konzepte die man so mitbekommt, laufen nur darauf hinaus den einen Zwang durch einen anderen zu ersetzen.

DerechteNorden
24 Tage zuvor

Ja, Menschenkinder wissen ja quasi von Geburt an, was für sie am besten ist. Zwang ist daher gar nicht nötig, damit die sich alle gut (also um ein selbst bestimmtes Leben führen und gesellschaftsdienlich sein zu können) entwickeln.
Jedes Kind sollte selbst entscheiden können, wann es aufsteht, was es isst, was es spielt, ob es tut, was Erwachsene es bitten zu tun, ob es lernt, …

Andreas Schwichtenberg
23 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Wie wäre es, wenn Sie aufhören in Extremen zu denken?

Peace
25 Tage zuvor

Also wenn jemand den Krisenmodus beherrscht, dann ja wohl die Schulen. Seit Jahrzehnten immer wieder dasselbe, marode Gebäude, mangelnde Ausstattung, Lehrermangel, immer mehr Aufgaben ohne Entlastung, veraltete Lehrpläne, miserable Arbeitsbedingungen…….. Da werden Schulen ja auch noch mit den Naturkatastrophen klar kommen oder sonstigen Ereignissen.

Realistin
25 Tage zuvor

Ganz genau Tim und Struppi,
deshalb jetzt
4-Tage Woche für bessere Attraktivität
in Abstimmung und wo es geht, etwas online-Unterricht
Hybridkonferenzen
und Gleitzeitmöglichkeiten.

Wenn es woanders schon die 32 Stunden Woche gibt und viel Homeoffice, müssen wir auch etwas bekommen. Denn, Tim und Struppi, sonst kommt keiner mehr nach!

DerechteNorden
25 Tage zuvor
Antwortet  Realistin

Ich finde ja, dass es in Schulen nur darum gehen sollte, wie es am bequemsten für Lehrkräfte gehen muss. Die Bedürfnisse und guten Entwicklungsvoraussetzungen von Heranwachsenden sollten keine Rolle spielen.//

PaPo
24 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich verstehe die Aversion nicht, die u.a. @Realistin entgegenschlägt. Der Lehrerberuf ist in enormer Konkurrenz zu anderen Berufen und verliert hier zunehmend an der ohnehin kaum mehr gegebenen Attraktivität (für Akademiker). Uns fehlt bereits massiv das Fachpersonal, so dass alle, die noch im System verblieben sind, zunehmend brlastet werden und entsprechend auch innerlich u./o. äußerlich ausfallen werden. Ich sehe ohne solche Schritte, wie Sie @Realistin vorschlägt, keine Zukunft. Das System kann nicht auf Nrnschrn bauen, die bis zur Selbstaufgabe alles geben, das ist unrealistisch.

DerechteNorden
23 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Die sind aber blödsinnig, weil sie keine Menschen anziehen, die für den Beruf geeignet sind.
Außerdem helfen diese Maßnahmen den Kids nicht.
Und dass ihre Forderungen erfüllt werden, ist noch unrealistischer, als dass bessere Bedingungen geschaffen werden.

HHCityroller
22 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Die sind aber blödsinnig, weil sie keine Menschen anziehen, die für den Beruf geeignet sind.

Sie meinen Dummköpfe, die sich für ein Appel und Ei bis zur Selbstaufgabe verheizen lassen?

Ja, das will ich doch hoffen, dass die Trottel endlich nicht mehr in die Schulen kommen.

PaPo
21 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Inwiefern soll es negativ mit der Eignung für den Beruf einhergehen, seine Arbeitskraft nicht unter Wert zu verkaufen und Wert auf eine ausgeglichene work-life-Balance zu legen, sich nicht der Selbstaufgsbe hinzugeben?

Mithin, es sind auch Modelle denkbar, in denrn die Kids bei 5 Tagen an Vollunterricht bleiben, bspw. hrißen 4 Tage für Lehrkräfte nicht, dass alle am selben 5. Tag keinen Präsenzunterricht haben etc.

Stromdoktor
23 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Liegt vielleicht daran, dass für Ihre Kolleginnen und Kollegen dann doch auch noch ein paar andere Motivationsfaktoren eine Rolle bei der Berufswahl / Ausübung des Berufes spielen…

Realist
22 Tage zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Es geht hier um den Nachwuchs, der nicht mehr kommt, insbesondere Männer kommen nicht mehr, bei Neubewerbungen haben Sie mittlerweile selbst am Gymnasium nur och 20% Männeranteil. Das waren vor wenigen Jahren noch mindestens 40% ! Wenn einer kommt, dann oft als Quer-/Seiten-/Um-/Absteiger (ich sag’ jetzt mal nichts dazu, gab ja vor kurzem sogar einen Artikel dazu: https://www.news4teachers.de/2025/04/zu-viele-seiteneinsteiger-woidke-verteidigt-zusaetzliche-unterrichtsstunde-fuer-lehrer/ ). Und da Männer stärker auf das Geld und gute Arbeitsbedinungen achten als Frauen (eine der Ausnahmen: Realistin), da sie seltener “Idealisten” sind, ist klar, was hier passiert.

Viele(?) Frauen gingen noch mit der Vorstellung ins Lehramt nach dem Kinderkriegen zwanzig Jahre Teilzeit zu machen (halbe Stelle), quasi als “Beschäftigunstherapie und den Mann die Kohle ranschaffen zu lassen. Dieses Modelll findet man in vielen Lehrerzimmern (oft als Partner Ingenieure oder “Manager”). Aber dank Teilzeitverbot und Co. wird sich dieser “Nachschiub” demnächst auch in Luft auflösen.

Gen Z ist ja nicht blöd! Auch die Frauen nicht!

PaPo
21 Tage zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Dass es einen nicht unerheblichen Teil an Kollegen gibt, deren Beruf Ihr komplettes Leben ist (die also kein Privatleben i.e.S haben), die die Selbstaufgabe leben, die sich emotional mit ‘[…] aber die Kiiiiiiiiinder […]’ erpressen lassen und dies auch von allen anderen erwarten, wird nicht in Frsge gestellt, sondern ist eines der Probleme, warum es krine sinnvollen Veränderungrn im System Schule gobt.

Unfassbar
21 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Referendaren, befristet angestellten und an einer Beförderung interessierten bleibt aber leider nichts anderes übrig…

PaPo
20 Tage zuvor
Antwortet  Unfassbar

Bei uns machen den Zusatzkram (ohne Not, übernommen bei uns wird ohnehin niemand und die Wertungen sind i.d.R. auch bei Dienst nach Vorschrift super) die Referendare. Bisweilen lassen sich neu eingestellte Kollegen einspannen, merken aber schnell, dass es nur undankbare Nehtarbeit bedeutet. Auf Beförderungen über A14 (mit quasi keiner Mehrarbeit zu A13) lockt am Gymi such qzasi nienanden hervor – man ist froh, wenn überhaupt jmd. Interesse an ‘ner Funktionsstelle zeigt. 😉

DerechteNorden
25 Tage zuvor
Antwortet  Realistin

Im Ernst: Fordern Sie lieber bessere Bedingungen für alle!
Kleinere Lerngruppen, weniger Verwaltungskram …
Menschen, die lieber weniger persönlichen Kontakt mit S*S haben wollen, sollten besser nicht Lehrkräfte werden.

PaPo
24 Tage zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Das s8mind ja komplementäre Forderungen.

PaPo
23 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

*sind

anka
24 Tage zuvor
Antwortet  Realistin

Bitte die durchgehende Fettschrift mit ebensolcher Unterstreichung nicht länger ignorieren. Früher war das besser!
So stellen Sie Ihre Forderungen der Beliebigkeit anheim.

anka
24 Tage zuvor
Antwortet  Realistin

Das beste: “Gleitzeitmöglichkeiten“.
Cool, fängt z.B. Französisch nur dann an, wenn sich genügend SuS gerade einfinden und die Lehrperson auch zufällig zugegen ist?
Klausurtermine: ich stelle gerne gleitzeitbedingte Nachklausuren, da ich das ja als Hobby und nicht als Beruf betreibe, das Unterrichten.
Geil, das will ich auch: bleib ich doch glatt bei vollen Bezügen zu Hause.
Vlt. mal nach einem Job umsehen, Realistin?

uwe
24 Tage zuvor
Antwortet  anka

anka, zieh das nicht ins Lächerliche, denn die 4 Tage Woche wird bereits im Handwerk und der Pflege praktiziert. Warum nicht auch in der Schule?
In erster Linie geht es um die Schüler, aber auch um die Gesundheit des Lehrpersonals. Das scheint dich überhaupt nicht zu tangieren. Du gehst straff deine 42 Stunden Wochen ohne wenn und aber mit hohem Reallohnverlust.
Idealismus pur!

Fräulein Rottenmeier
23 Tage zuvor
Antwortet  uwe

Auch bei einer 4 Tage-Woche bleibt es ja bei den 42 Stunden, nur eben in 4 Tage gepresst. Wollen Sie weniger arbeiten, müssen Sie TZ beantragen…..und büßen damit auch Gehalt ein….
Unser Job ist im übrigen auch nicht vergleichbar mit Handwerk oder Pflege….

Realist
22 Tage zuvor

Unser Job ist im übrigen auch nicht vergleichbar mit Handwerk oder Pflege….”

Handwerk erlebt ja gerade bei Berufsanfängern ein Revival:
4-Tage-Woche und dann am am 5. Tag “für sich selber” arbeiten hat was, ist quasi wie Bürgergeld, nur für die ehrlicheren Menschen…

Bleiben Pflege und Lehrer, was kaum noch einer machen will: Schlecht für die Work-Life-Balance und kein “Extra-Taschengeld” möglich (nein, mit Stundenten und Schülern in der Nachhlfe zu quasi Mindestlohn konkurrieren (erledigt sich sowieso gerade mit ChatGPT und Co) oder für einen Verlag für ein paar Euro fuffzig am Lehrwerk mitarbeiten lockt keinen Gen Z-ler mehr hinterm dem Ofen hervor.)

anka
23 Tage zuvor
Antwortet  uwe

42? Ist und bleibt die Antwort auf die “ultimative Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“.

anka
22 Tage zuvor
Antwortet  uwe

Herr oder Frau anka, uwe.

GriasDi
25 Tage zuvor

Um sich an eine ständig ändernde Welt anpassen zu können, muss in Schulen das gelehrt werden, was als Basis notwendig ist, um sich an diese Änderungen anzupassen, nicht den Änderungen hinterherhecheln.
Zudem werden im Beitrag keine Vorschläge gemacht, wie sich Schulen ändern sollten. Das liegt vielleicht daran, dass es gar nicht so einfach ist, das festzulegen. Siehe: die gehypten (auch für das deutsche Schulsystem vehement geforderten) Schulreformen in Finnland (eigenverantwortliches Lernen, projektartiges Lernen, Lernlandschaften usw.), die zumindest was die Ergebnisse bei Pias angeht völlig nach hinten losgegangen sind.
Vielleicht sind ja Methoden, die gut klingen in der Breite gar nicht so erfolgreich, wie manche es gerne hätten.
Auf der einen Seite werden z. B. Hausaufgaben als unzumutbar und sozial ungerecht verunglimpft. Aber was sind Hausaufgaben anderes als eigenverantwortliches Lernen, bearbeiten der Aufgaben im eigenen Tempo? Also beinhalten Hausaufgaben vieles von den Dingen, die auf der anderen Seite gefordert werden.

Alese20
25 Tage zuvor
Antwortet  GriasDi

Ansich sind Hausaufgaben das. Aber sie kommen on top. Also nach dem Schultag – darum geht es und dass man womöglich keine Ansprechpartner / Lernbegleiter hat, die einem bei Problemen helfen könnten. Daher zu Lasten der Chancengerechtigkeit.

GriasDi
25 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Wenn Hausaufgaben im Unterricht besprochen und verbessert werden, können die Lehrkräfte gefragt werden.

GriasDi
25 Tage zuvor
Antwortet  GriasDi

Außerdem sollten Hausaufgaben der Festigung und Einübung von schon bekanntem dienen. Da sind die Hürden sicher niedriger als bei der selbstständigen Erarbeitung von neuem Stoff im Unterricht.

Alese20
24 Tage zuvor
Antwortet  GriasDi

Aber es bleiben on top Aufgaben. Wie häufig kommt mein Kind nach Hause und hat sich Tode gelangweilt, weil nichts Neues dran war und es nur die Zeit abgesessen hat, um dann noch ihre Freizeit für Hausaufgaben zu opfern. Da kann man doch besser in der Schule arbeiten und nachmittags frei haben.

Na ja
24 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Wenn denn tatsächlich gearbeitet würde… Lernzeiten sind an meiner Schule rausgeschmisse Lehrerstunden: zu viele SuS in zu kleinen, viel zu schlecht belüfteten Räumen, Lärm, weil die SuS sich partout nicht auf Einzelarbeit einlassen wollen, das Ganze nach der Mittagspause, in der die SuS aufgrund mangelnder Angebote sich weder austoben noch entspannen konnten. Viele SuS arbeiten in dieser Zeit nicht, sondern sagen mir dann: “Das mache ich lieber in Ruhe zu Hause.”

Alese20
23 Tage zuvor
Antwortet  Na ja

Das ist leider das architektonische Probelm, das Schulen haben. Sie stecken noch im letzten Jahrhundert fest. Wie viele Ihrer SuS würden denn das Angebot wahrnehmen, die Arbeiten in der Schule zu erledigen, wenn es dafür die richtigen Voruassetzungen gäbe – sprich einen Arbeitsraum, in dem nur geflüstert werden dürfte? Ich könnte mir vorstellen, dass das einige wären, um dann Zuhause frei zu haben. Leider gibt es diese in der Regel nicht – Schulen sind übervoll. Jeder kleinste Raum wird als Klassenraum genutzt, in dem auch noch katastrophale Schallschutzbedingungen herrschen – da bleibt einem dann kaum Spielraum. Wenn es separate Räume zum Lernen gäbe, könnten die SuS frei wählen und würden nicht aus der Not heraus ihre Zeit absitzen, um dann Zuhause noch mal ran zu müssen.

nurmalso
22 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Für einige wenige SuS wären die separaten Lernräume wirklich gut.
Nach der Erfahrung aus unzähligen “Lernzeiten” an einer GeSa kann ich nur sagen, dass die SuS, die dort nicht arbeiten, nachmittags dennoch auf jeden Fall “frei” haben…
Ausnahmen: “Das mache ich lieber mit meiner Mutter / der Nachhilfe.”
Bei mir durften immer einige im Flur arbeiten. Leider muss ich gestehen, dass sie das nicht “frei wählen” durften… Es war schon eine Art Belohnung…

GriasDi
23 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Es hat sich unter anderem deswegen gelangweilt, weil alle SchülerInnen da abgeholt werden, wo sie sind. Es wird von den LehrerInnen erwartet, dass alles 10 mal erklärt wird. Und dann schreien immer noch genügend: der erklärt ja nix.

Lera
25 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Also Hausaufgaben ja, aber nicht „on top“.

D.h. dann Unterricht weglassen und nur Hausaufgaben geben.

Und jedem zu Hause einen Lernbegleiter an die Seite stellen.

Habe ich Sie da richtig verstanden?

Alese20
24 Tage zuvor
Antwortet  Lera

Nein :), es hieß, Hausaufgaben seien ja das eingeforderte selbstständige Lernen. Darauf bezog sich mein ursprüngl. Kommentar. Ich bin aber für für selbstständiges Lernen in der Schule – weniger Lehren (und somit passiv Konsumieren), mehr aktiv Lernen. So, wie es jetzt läuft wird fürs Lernen einfach zu viel Lebenszeit der Kids verbraucht – meiner M.n. ein völlig ineffizientes System.

Monika, BY
24 Tage zuvor
Antwortet  Lera

In der Realität ist es mittlerweile tatsächlich so geworden. Die Kinder sitzen im Unterricht größtenteils nur noch ab, bekommen Notizen und Anweisungen, was sie bis zur nächsten Stunde, dem nächsten Test oder Projekt lernen und vorbereiten sollen. In der Schule selbst wird heute weniger gearbeitet als je zuvor. Bildung findet heutzutage überwiegend zu Hause statt – idealerweise mit einem oder, noch besser, zwei Lernbegleitern, die möglichst in verschiedenen Fachbereichen versiert sind.

GriasDi
23 Tage zuvor
Antwortet  Monika, BY

Bildung findet deswegen immer häufiger zuhause statt, weil immer mehr SchülerInnen den Unterricht torpedieren. Dauernde Störungen, aber das ist ein Symptom der Zeit. Erwachsene beim Theaterbesuch oder in der Kirche sind auch nicht besser: Youtube-Videos schauen, WhatsApps schreiben, Nachrichten lesen, halblaut unterhalten, da gibt’s kaum noch Grenzen.

447
23 Tage zuvor
Antwortet  Monika, BY

Geliefert wie bestellt:
– “Kompetenz” statt Wissen & Können
– Fühli-fühli statt Information
– “Schülerzentrierung” statt Lehrerzentrierung.

Ich persönlich habe “gelernt die Bombe zu lieben” … und gehe deutlich relaxter durch den Schultag.

Schüler wollten es so.
Eltern wollten es so.
Nun wird es so geliefert.

Tja, hoffentlich gute Experten zur Hand zu Hause…

Monika, BY
22 Tage zuvor
Antwortet  447

Ja, kann ich es nur leider bestätigen.

Lera
23 Tage zuvor
Antwortet  Monika, BY

Kann ich für die Grundschule absolut nicht bestätigen, ganz im Gegenteil: zu Hause läuft immer weniger. Bestes Beispiel: Lese-Übungen. Die werden zunehmend als optional betrachtet. Da müsste man sich als Eltern abends halt mal 15 Minuten Zeit nehmen und wirklich zusammen mit dem Kind lesen. Das ist eine Aktivität, die ūber die Frage: “Sind die HA fertig?” und einen flüchtigen Blick auf ein Arbeitsblatt hinausgeht und offenbar Eltern an ihre Belastungsgrenze bringt. Meiner Meinung nach ist das einfach nur erbärmlich und ich frage mich wirklich, wie egal einem die EIGENEN Kinder sein können, während man gleichzeitig vom Staat erwartet, die eigene Ignoranz komplett zu kompensieren.

Das mag am GY in Bayern noch anders sein.

Monika, BY
22 Tage zuvor
Antwortet  Lera

Ja, leider, definitiv ist es anders.

Monika, BY
22 Tage zuvor
Antwortet  Lera

Also, die Grundschule – insbesondere die 3. und 4. Klasse, By – ist ohne die Unterstützung der Eltern kaum zu schaffen. Das ist mittlerweile kein Geheimnis mehr.

In den letzten Jahren, vor allem bei unserem zweiten Kind, hat eine Lehrerin, die die Klasse ab der 3. übernommen hat, das endlich offen, ehrlich und klar ausgesprochen. Sie appellierte an die Eltern, ihren Kindern zu helfen, da sie den Lehrplan in der Schule zwar schnell durchgehen, aber nicht vertiefen können – um den Kindern wirklich gerecht zu werden. Ich finde, das ist bereits ein großer Fortschritt.

Zur Zeit unseres ersten Kindes war noch die alte Parole im Umlauf: Entweder ist ein Kind fürs Gymnasium oder die Realschule „geeignet“ – oder eben nicht. Zum Glück ist das endlich vorbei. Wahrscheinlich haben auch die Lehrkräfte inzwischen genug von dieser falschen Illusion.

Monika, BY
22 Tage zuvor
Antwortet  Lera

Was By Gym angeht…naja….sagen wir so..

Latein und Mathematik sind eigentlich extrem einfache Fächer, aber sie werden seit Jahren – von Generation zu Generation – auf völlig falsche Weise unterrichtet.

Meine Kinder sind nicht überdurchschnittlich begabt, keine Einstein IQ – sie sind fleißig und interessiert. Ich bringe aber ihnen beide Fächer zu Hause bei, obwohl ich weder das eine noch das andere Fach studiert habe und darin früher auch nie besonders gut war.

Sie hingegen glänzen – und das nur wegen des Zugangs, den sie ausschließlich zu Hause erhalten.

Monika, BY
22 Tage zuvor
Antwortet  Lera

Jedes Kind kennt Lego-Steine – beide Fächer funktionieren genau nach diesem Prinzip: sehr einfach, verständlich und greifbar.

Monika, BY
22 Tage zuvor
Antwortet  Lera

Pardon, ich unterrichte nur noch das jüngere Kind. Das ältere braucht mich nicht mehr – die Grundlagen sind gut gelegt.

Ich nehme an, dass mich auch das jüngere Kind in etwa zwei Jahren nicht mehr brauchen wird.

447 hat meiner Meinung nach recht. Vieles wurde dadurch zerstört. Kinder, besonders die jüngeren, brauchen eine klare Struktur, eine Reihenfolge und greifbare Inhalte, damit sie später problemlos „mitschwimmen“ können.

Kinder brauchen zuerst feste Rahmenbedingungen und Klarheit – zuerst den festen Boden unter den Füßen. Erst dann können sie beginnen, ihre Grenzen auszutesten und sich mit komplexeren Inhalten auseinanderzusetzen, die oft über das hinausgehen, was ihrem Alter eigentlich entspricht.

Aber wenn eine gute, gründliche und stabile Grundlage vorhanden ist, dann werden sie dazu in der Lage sein. Dieses Überfordern und Abstempeln von Kindern im Alter von 8 oder 9 Jahren ist erschreckend – es hat absolut nichts mit echten pädagogischen Grundsätzen zu tun.

447
21 Tage zuvor
Antwortet  Monika, BY

….uuuuund wir nähern uns dem Kern des Schäferhundes (Pudels? Ach was, Chatty wird es schon wissen):

Was “echte Pädagogik” ist – bestimmen “Institute” und “Studien”.

Wer produziert die?

Wissenschaftler.

Wer “produziert” bzw. bezahlt und publiziert diese ?
Großverlagsgruppen, Politik, “NGOs”, Verbände.

Monika, BY
22 Tage zuvor
Antwortet  Lera

Und warum sind meine Kinder dauerhaft, nicht nur gelegentlich interessiert? Weil sie es können. Und warum können sie es? Weil die Grundsteine gut und fest gelegt wurden. Keine hohe Wissenschaft.

Die Lücken zu stopfen ist am schlimmsten – und der Unterricht ist heute zunehmend lückenhaft.

Monika, BY
22 Tage zuvor
Antwortet  Lera

Es ist ein sehr trügerisches Bild, das in den Köpfen der Menschen existiert – eine kleine Elite, die es „kann“ und alle anderen sind, milde ausgedrückt, ungeeignet.

Aber wir sind doch keine Oligarchie, oder? Nein. Wir brauchen zunehmend hochgebildete junge Menschen – nicht weniger. Da liegt Bayern ganz schön falsch.

Der Staat? Der Staat interessiert sich überhaupt nicht für den kleinen Menschen – außer im Rahmen seiner Steuernummer.

Hat er auch nie – weder seit den Ägyptern noch seit den Römern – und wird es auch nie tun. Wie gesagt: Diese elitäre Schlamassel sollte endlich aufhören, bevor es zu spät ist.

ed840
24 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Wenn sich die Eltern aus allem raushalten würden was Schule und Unterrichtsinhalte betrifft und ihren Sprösslingen evtl. Vorteile gegenüber anderen Kindern bringen würden, könnte man die Chancengleichheit vermutlich deutlich erhöhen. Das Kind mit den niedrigsten Chancen müsste dann die Marke für alle anderen sein.

Unfassbar
24 Tage zuvor
Antwortet  ed840

Wenn man das so durchziehen würde, wären ausnahmslos alle Kinder, die ab Sommer eingeschult werden, Analphabeten, Weil es immer mindestens ein Kind in der Klasse gibt, das keine Lust hat.

ed840
24 Tage zuvor
Antwortet  Unfassbar

Wenn alle ähnlich schlecht lesen könnten, wäre aber aus Controllingsicht die Zielvorgabe erfüllt. Je geringer die Unterschiede, desto besser die Kennzahl “Gerechtigkeit” . Bei PISA 2022 schneiden z.B. die Länder beim Thema “Gerechtigkeit” besonders gut ab, in denen der Unterschied zwischen oberer/unterer Schicht besonders niedrig ist. Wenn z.B. in Land A der Schnitt 475 PKt wäre, die privilegierten Schüler*innen 530 Pkt erzielten und der Abstand zwischen den Schichten 100 Pkt wäre, in Land B der Schnitt 465 Pkt, die privilegierten Schüler*innen 490 Pkt erzielen und der Abstand 75 Pkt wäre, dann würde Land A als ungerecht eingestuft, Land B als besonders gerecht.

Lera
22 Tage zuvor
Antwortet  ed840

Schönes Beispiel, warum „kennzahlgetriebene Schulentwicklung“ (das neue Hobby von Frau Prien) absoluter Schwachsinn ist.

Das einzige, was dabei „evident“ wird, ist, dass die Wirklichkeit deutlich komplexer ist, als controlling-affine Menschen es sich vorstellen können.

Monika, BY
24 Tage zuvor
Antwortet  ed840

In diesem Fall würde heute kaum noch jemand seinen Abschluss schaffen, so wie die Dinge sich in den letzten Jahren entwickelt haben. Die Schule wird den Anforderungen, die an die Kinder gestellt werden, schon lange nicht mehr gerecht – vor allem dann nicht, wenn sie eine Bewertung über „ausreichend“ hinaus erreichen möchten.

E.S.
24 Tage zuvor
Antwortet  ed840

Wie definiert man denn das Kind mit den niedrigsten Chancen und wer legt die Kriterien dafür fest?
Und dann soll sich der Unterricht für alle Kinder im Lerninhalt, Lernniveau und Lerntempo nach den Handicaps dieses Kindes richten??

ed840
23 Tage zuvor
Antwortet  E.S.

ich fühle mich nicht ausreichend dazu befähigt zu dieser Thematik praktische Ratschläge zu erteilen. Diese Fragen sollten Sie vermutlich besser Leuten stellen, die sich beruflich bedingt wesentlich besser mit Pädagogik und Bikdungsgereichtkeit auskennen.

Alese20
23 Tage zuvor
Antwortet  E.S.

Ne, eben nicht. Das passiert nämlich heute so. Wieso verabschiedet man sich nicht von dem Gleichschritt und somit von dem Klassensystem. Wieso wird nicht Unterricht ( punktuell) nach Themen angeboten und die SuS gehen in den, wo sie inhaltlich gerade sind. Alle bekommen einen Lernleitfaden mit SOL-gerechten Materialien und schauen sich bei Bedarf dann die jeweiligen Unterrichtseinheiten an. Dann könnten SuS unterschiedlichen Alters darin sitzen.Je nachdem wie weit sie sind. Das alles natürlich begleitet und gecoacht von Lernbegleiter*innen – selbstorganisiertes Lernen will ja schließlich auch etstmal gelernt sein. . Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen, wer den Stoff durch hat und erkennbar bewiesen hat, dass der Stoff auch wirklich verstanden wurde (Gelingensnachweise) darf den Schulanschluss machen. Egal wie alt. Dann haben manche ihn eher, andere später. Egal – Hauptsache, es kommen gebildete Menschen dabei raus. Wir können uns eher junge Spätabschließer erlauben, als welche ohne Abschluss. Alles natürlich meine Meinung.

Canishine
22 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Letztlich muss (!) halt gelernt werden und zwar (auch) das, was in der Gesellschaft benötigt wird, bzw. wichtig ist, um sich in der Gesellschaft zurecht zu finden und teilzuhaben, und nicht (nur) das, was einem „liegt“. Und zu dieser Allgemeinbildung gehört eine ganze Menge, eine breite naturwissenschaftlich-mathematisch-technische Ausbildung, geschichtlich-politisch-sozialwissenschaftliche Kenntnisse, Sprachen, Kunst, Musik, Sport, … eben all das, was durch die unterschiedlichen Fächer abgebildet wird. Und dazu kommt noch so Einiges on top.
Solange die Kinder dies alles brav selbstorganisiert bzw. -ständig lernen, ist ja alles gut, aber es sollte nicht suggeriert werden, dass die Notwendigkeit des breiten, umfassenden Lernens durch die Selbstbestimmung des Lernwegs wegfallen/weniger würde. Die Kinder müssen/sollten all dies lernen, um überhaupt eine gewisse Entscheidungsfreiheit/Wahlfreiheit/Mitsprachemöglichkeit in ihrem Leben erreichen zu können. Daher sollten sie eigentlich lernen wollen – beinahe egal wie.

Lera
22 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

„ Wieso wird nicht Unterricht ( punktuell) nach Themen angeboten und die SuS gehen in den, wo sie inhaltlich gerade sind.“

Weil man dafür sehr viele Lehrer braucht, die es nicht gibt.

Es reicht doch heute schon nicht mal mehr, um die Massenabfertigung anständig durchzuführen.

Und da wollen Sie das schulische Angebot noch erweitern?

Junge, Junge… Das wird nie passieren! Woher nehmen Sie den Optimismus? Sie sagen doch selbst, dass das Grundmodell (Massenabfertigung) sich seit 200 Jahren nicht geändert hat.

Warum wohl?

Weil es billig ist.

So einfach ist das.

Aber malen Sie mal weiter Ihre Luftschlösser.

Alese20
22 Tage zuvor
Antwortet  Lera

Das ist kein Optimismus, sondern Wunschdenken. Mir ist doch klar, dass Vieles von mir Beschriebene nie passieren wird. Aber besser wär’s.
Die Alemannenschule setzt vieles davon um, aber das war ein steiniger Weg und ich glaube nicht, dass da so viele, wie nötig wäre, folgen. Aber es gibt doch einiges an Bewegung in diese Richtung: viele Schulen sind interessiert, Hospitationen dort auf 2 Jahre ausgebucht, überall Vorträge von Stefan Ruppaner. Da geht so langsam was und das stimmt mich zumindest positiver.

ed840
21 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Da Sie sich mit der Alemannenschule Wutöschingen gut auszukennen scheinen, was waren die Ursachen, dass dort der Abiturschnitt im Jahr 2023 um 0,5 Notenpunkte schlechter war als im Vorjahr? Zum Jahrgang 2024 habe ich keine Veröffentlichungen zum Abischnitt gefunden, wissen Sie da mehr?

Alese20
21 Tage zuvor
Antwortet  ed840

Nein, so tief bin ich da dann doch nicht drin. Wobei ich Schwankungen im Durchschnitt auch nicht so aussagekräftig finde, weil es ja auch immer Individuen sind. Da sind eben mal mehr besser oder schlechter. Erst wenn sich eine Tendenz herausstellt, müsste man das hinterfragen.

Alese20
23 Tage zuvor
Antwortet  ed840

Aber die schlechtesten sind doch schon die Marke für alle – schon heute. Deshalb langweilen sich ja viele SuS. Aber es muss ja alles im Gleichschritt gemacht werden….irgendwie wird versucht, die Langsameren mitzunehmen. Am Ende bleiben die Schnelleren hinter ihren Möglichkeiten und für die Langsameren hätten noch mehr Zeit gebraucht und haben trotzdem Lücken. Ein völlig unbefriedigendes Gefühl für alle! Und dass trotz Aufspaltung in unterschiedliche Schularten.

Lera
22 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

„Und dass trotz Aufspaltung in unterschiedliche Schularten.“

Nee, nee:

Die gute alte Vier (!) – Gliedrigkeit hat da tatsächlich gute Dienste geleistet.

Da war lernen im Klassenverband, Unterrichtsgespräch noch möglich.

Mit der Spar-Lösung GY + Rest wird schlicht nicht genug differenziert.

Alese20
22 Tage zuvor
Antwortet  Lera

Mag sein, aber auch in Klassen am Gymnasium sind die Unterschiede zu stark. Es gibt 2/5 gute, 2/5 schlechte und nur 1/5 dazwischen. Und raten Sie mal, wie gut da Gleichschritt funktioniert?

ed840
21 Tage zuvor
Antwortet  Lera

Wenn man den Studienergebnissen der verlinkten Quelle glauben will, scheint es noch Bundesländer zu geben, wo das gegliederte Schulsystem einigermaßen funktioniert.

https://www.news4teachers.de/2021/03/studie-gegliedertes-schulsystem-staerkt-die-bildungsgerechtigkeit/

GriasDi
23 Tage zuvor
Antwortet  Alese20

Meine These: werden Hausaufgaben abgeschafft, wird die Chancengerechtigkeit noch schlechter. Eltern, denen etwas daran liegt, dass ihre Kinder lernen werden immer Möglichkeiten finden, ihre Kinder zu fördern. Das werden sich solche Eltern nicht verbieten lassen.

ed840
25 Tage zuvor
Antwortet  GriasDi

Ich bin immer wieder amüsiert, wenn Bildungsexperten mit verklärtem Blick nach vermeintlichen PISA-Champions in Skandinavien schauen. Vermutlich hat sich da kaum jemand mal mehr angesehen als die jeweiligen Punkteschnitte in den drei Kategorien Mathe/Lesen/NW. Es mag zwar sein, dass diese Schnitte in FIN, SE, DK ein paar Punkte höher liegen als in Gesamt-DE, aber ein kurzer Blick in die OECD-Berichte würde schon reichen um zu merken, dass das eher wenig mit dem Schulsystem zu tun haben dürfte, sondern mehr mit statischen Verzerrungen der jeweiligen Stichproben. Übrigens lägen Bundesländer wie Bayern und Sachsen bei den innerdeutschen Vergleichsstudien wesentlich weiter über dem Bundesschnitt als die Skandinavier bei PISA. In diesen BL wäre der Vorsprung zu Gesamt-DE z.T. doppelt bis dreifach so groß. Trotzdem fährt eine Bildungsdelegation aus Sachsen-Anhalt lieber zur Erkundung von Bildungssystemen nach Finnland statt nach Sachsen Und das obwohl z.B. in Sachsen Schüler*innen mit Migrationshintergrund oder Jungs bei Weitem nicht so stark abgehängt sind wie in FIN bei PISA-2022.

Pit2020
25 Tage zuvor

Ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Bildungs”experten mit Schwafelkompetenz und entsprechend wertvolle KONKRETE Beiträge … 😉

Katze
25 Tage zuvor
Antwortet  Pit2020

Oh ja, ich freue mich auch. Die Schwafelkompetenz ist die Kompetenz, welche gepaart mit leerer Betriebsamkeit und Leerlatsch stetig zugenommen hat.
Namen für “Bildungsexperten” des neuen Normal: Lästwin, Nervin, Stören, Stressica, Belastian, Gehald, Nullschnall …

GBS-Mensch
25 Tage zuvor

Schulen sollten m.M.n so autonom wie möglich sein:

Bei der Auswahl des Personals, bei der Verwendung von Mitteln, bei der Festlegung von Schwerpunkten und der Erstellung und Auswahl eines Konzepts und Leitlinien. Die Schulleitung wird gewählt.

Dann kann jeder sein eigenes Süppchen kochen und jeder kann das Süppchen essen, das ihm am besten schmeckt.

So geht Wettbewerb, Subsidiarität, Diversifizierung und Partizipation.

GriasDi
25 Tage zuvor
Antwortet  GBS-Mensch

Und Schulwechsel wären noch schwieriger als bisher schon.

GBS-Mensch
25 Tage zuvor
Antwortet  GriasDi

Irgendetwas (Randständiges und Abwegiges) ist ja immer. Als ob es jetzt anders wäre…

GriasDi
25 Tage zuvor
Antwortet  GBS-Mensch

England machts vor.

Sepp
25 Tage zuvor

Wenn man eine hohe fachliche Experise hat, kann man sich schnell in neue Themen einarbeiten und andere Projekte realisieren.

Warum glauben wir also, dass man die fachlichen Anfoerungen immer weiter reduzieren müssen, um die Kinder auf eine ständig verändernde Welt vorzubereiten?

Monika, BY
24 Tage zuvor
Antwortet  Sepp

„Wenn man eine hohe fachliche Expertise hat, kann man sich schnell in neue Themen einarbeiten und andere Projekte realisieren.“

Eine interessante Aussage, denn genau das wird heutzutage von Schulkindern erwartet, obwohl sie keine Experten sind. Sie gehen ja gerade zur Schule, um es eines Tages vielleicht erst zu werden.

Sepp
23 Tage zuvor
Antwortet  Monika, BY

Ich schreibe es gerne für Sie noch mal anders:

Gerade in den Naturwissenschaften werden Fachinhalte immer weiter ausgehöhlt, lernen muss man kaum noch was, selbst im Abitur muss man ein Grundverständnis haben und dann v.a. mit Material umgehen könnnen. Schauen Sie sich doch dazu mal die Abiturklausuren von vor 15 oder 20 Jahren in Chemie oder Physik an und vergleichen Sie diese mit den heutigen Klausuren.

Statt immer mehr auf irgendwelche sog. “Kompetenzen” zu setzen, die eine gewisse Beliebigkeit haben, sollten wir uns eben mehr auf Fachwissen konzentrierten.

Denken Sie doch bspw. an so tolle “Kompetenzen” wie den Umgang mit digitalen Medien. Unsere Kinder können jetzt ganz tolle bunte Präsentationen mit großartigen Übergängen machen – nur ernsthafte Präsentationsskills haben sie keine. Und wenn man mal inhaltlich nachfragt, fällt das schöne Präsentationsgebäude sofort in sich zusammen.
Die Schüler können grandiose “Erklärvideos” erstellen, diese schneiden usw., nur plappern sie dabei Erklärungen nach und verstehen sie gar nicht selbst!
Neu sind bei uns in den Lehrplänen “Multiperspektivische” Betrachtungen, quasi die Königsdisziplin, wenn man in verschiedensten Bereichen wirklich fit ist. Ohne solides Fundament ist es aber einfach nur “Gelaber”.

Also bevor man dieses ganze Gedöns macht, sollte man die Kinder und Jugendlichen eben wieder fachlich fit – quasi zu Experten – machen. Nur dann haben sie ein solides Fundament für eine sich wandelnde Welt.

Rüdiger Vehrenkamp
25 Tage zuvor

Ein alter, ehemaliger Kollege (inzwischen in Rente) meinte mal zu mir: “Ein Rad ist ein Rad und bleibt ein Rad. Mal ist es aus Gummi, mal ist es aus Holz, aber es bleibt am Ende ein Rad.”

Diese Erkenntnis lässt sich auch auf das Schulsystem übertragen. Was hat man in all den Jahren und Jahrzehnten nicht schon durchprobiert und immer neue Ideen hindurchgejagt, nur um dann wieder zurückzurudern (aktuelles Beispiel: Digitalisierung mit Rückkehr zum klassischen Schulbuch). Früher gab es die Volksschule für alle, dann kam das gegliederte Schulsystem, nun möchten Reformer am liebsten zurück zur Einheitsschule und sogar die Gymnasien abschaffen. Das Rad – es dreht sich und kommt dennoch immer wieder an derselben Stelle an.

Entwicklungsprozesse sind ja nie wirklich abgeschlossen. Nur wird meines Erachtens zu wenig evaluiert, was am Ende wirklich von Nutzen ist. Warum werden die Schülerleistungen immer schlechter? Weshalb sind Absolventen immer weniger ausbildungsreif oder studierfähig? An zu wenig Veränderungen kann es ja nicht liegen, wenn man sich anschaut, wie Wissenschaft und Politik alle paar Jahre den “neuesten Shit” ins System einbringen. Nicht alle davon mögen schlecht gewesen sein, Gott bewahre, doch im Gespräch mit Lehrkräften schütteln die immer mehr den Kopf, wenn aus dem Ministerium eine neue Vorgabe kommt, aktuelle Beispiele aus BW: Verbindlicher Grammatikrahmen, WBS-Projekt in Klasse 9 (das nun aber wohl wieder durch etwas anderes ausgetauscht wird), veränderte Hauptschulprüfung und natürlich das Verwässern der Schularten seit einigen Jahren. Deren Fazit: Verbessert haben all diese Dinge nichts.

Bella
25 Tage zuvor

Konkretker als die Forderung nach Kompetenzenkompetenz kann es auch nicht werden.

Nichts im Bürokratwesen bewegt sich ohne schriftliche Anweisung.

” .. Alles, was außerhalb des Unterrichts passiert – sei es eine Theateraufführung, eine Klassenfahrt oder eben solche Besuche –, bedeutet immer Unterrichtsausfall und Mehrarbeit. .. “

https://www.news4teachers.de/2025/04/grosse-schultausch-aktion-in-heidelberg-ich-habe-auf-jeden-fall-neue-perspektiven-mitgenommen-ein-interview/

Realist
24 Tage zuvor
Antwortet  Bella

Nicht nur Mehrarbeit, sondern ggf. auch Shitstorm und strafrechtliche Ermittlungen:

Als sich ein Teil der Gruppe zum Umkehren entschied, rutschten zwei Schüler ab und verletzten sich leicht. Da einzelne Jugendliche in Panik gerieten, setzten die Lehrer einen Notruf ab. Laut Polizei wurden etwa 70 Mitglieder der Gruppe von zwei Hubschraubern mit Seilen geborgen, die anderen stiegen von Bergrettern begleitet ab.

Der Fall werde nach Abschluss der Erhebungen der Staatsanwaltschaft Feldkirch zur strafrechtlichen Beurteilung übermittelt, hieß es.”
https://www.news4teachers.de/2022/06/dramatische-rettung-von-mehr-als-100-schuelern-und-lehrern-aus-bergnot/

Dagegen:

“Zuvor war noch ein kleiner Teil der Gruppe aus eigener Kraft durch den Priel nach Amrum gelangt. Der Rest der Gruppe, 25 Personen, stand dann auf der anderen Seite des tiefen Priels – auf einer Sandbank – 300 Meter vor der Amrumer Odde.

Der Wattführer rief die Seenotretter.

Die DGzRS betont, der Wattführer habe besonnen und richtig gehandelt. Sonst hätte die Wanderung auch ohne gutes Ende ausgehen können, betont Thomas Berndt.”
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Tiefer-Priel-Wattwanderer-geraten-vor-Amrum-in-Not,wattwanderung176.html

Als Lehrer ist man immer der Depp der Nation, der alles falsch macht. Die einzig logische Konsequenz ist, auf den ganzen außerunterrichtlichen Kram bedingungslos zu verzichten.

Stromdoktor
23 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Sie sehen sich doch auf Augenhöhe mit Anwälten, Ärzten und der Wirtschaftselite?

Dort wird in der Regel Verantwortung übernommen.

Realist
22 Tage zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Nee, “nur” auf Augenhöhe mit Wattführern..

Sie haben in Ihrer exquisiten Aufzählung übrigens den respektablen Beruf des Politikers vergessen…

Aber im Ernst: Jeder Busfährer trägt mehr Verantwortung als ein Durchschnittsanwalt oder Manager…

Lera
22 Tage zuvor
Antwortet  Stromdoktor

„…Wirtschaftselite?

Dort wird in der Regel Verantwortung übernommen.“

Wir haben sehr gelacht.

447
7 Tage zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Ok, dann trete ich zurück, nachdem der “golden handshake” erfolgt ist.

IBAN wo einreichen?
Was letzte Preis?

vhh
25 Tage zuvor

“Mein Vorschlag wäre, dass diese Schulen drei bis fünf andere Schulen in ihrem Umfeld über drei Jahre bei einem Veränderungsprozessen unterstützen” – wenn diese Expertin sich das so einfach vorstellt, sollte die Bezeichnung Expertin in Anführungszeichen stehen. Da arbeiten oft einzelne nach ihren eigenen Präferenzen an passenden Projekten, wie soll das mal eben übertragen werden? Oder auch warum, man kann auch nicht jede Startup-Idee beliebig übertragen. Oder durch wen, da arbeiten im besten Fall ganze Kollegien, im schlechtesten Einzelne in den ausgezeichneten Schulen am Rande ihrer und über ihren Kapazitäten, die bilden nebenher noch weiter?
Der Beamtenstatus erlaubt es, aus der Sicherheit heraus etwas zu wagen. Da hat wohl jemand vergessen, dass dieser Status auch mit Bürokratie, Vorschriften und Hierarchie verbunden ist.
Nach dem Abitur nicht zu wissen, was man will hat wohl kaum etwas mit abtrainiertem Glauben an Selbstwirksamkeit zu tun. Wohl eher mit dem Gegenteil, dem Glauben daran, dass die Entscheidung für einen Weg auf ewig wirken wird.
Veränderung gab es schon immer und wer sagt, die heutigen wären dramatischer sieht das sehr subjektiv. Vor ca. 35, 55, 80 Jahren oder auch davor, diese Zeiten waren für diejenigen, die sie miterleben konnten nicht weniger dramatisch, im Rückblick kann man das leicht anders sehen und die Gegenwart als einzigartig empfinden.
Das klingt alles sehr nach ‘disruptivem Management’: alles anders, sofort, und abwarten was daraus wird, das Gute behalten. Hier geht es aber nicht um neue Schokoriegel, sondern Menschen. Unter anderen Menschen, die sehr auf Kontinuität und Routinen angewiesen sind, man nennt sie Förder- oder Inklusionsschüler. Lasst tausend Blumen blühen, einfach ausprobieren? In der internationalen Wirtschaft versucht gerade jemand einen radikalen Wandel, ich bezweifle, dass das deutsche Bildungssystem solche Turbulenzen besser verträgt.
‘Im übrigen bin ich der Meinung, dass wir doch mehr Ressourcen in den Schulen brauchen’ (ja, Plagiat)

H. F.
25 Tage zuvor

// „Wir leben in einer hoch volatilen, unsicheren, komplexen und ambigen, also widersprüchlichen Welt.“ … Das Ziel muss sein, jungen Menschen die Kompetenzen zu vermitteln, die sie benötigen, um in einer sich ständig wandelnden Welt bestehen zu können und ihre Freiheiten möglichst gut zu nutzen. //

Kann die Frau mal erklären, welche Fähigkeiten und — wenn es sein muss — “Kompetenzen” man konkret dafür braucht, die wir nicht schon vor 30 Jahren in der Schule gelehrt haben?

Ich denke Lesen, Schreiben und Rechnen, sowie ein umfassendes fachliches Fundament in Naturwissenschaften und Kultur, sind nach wie vor bestens geeignet, um sich in einer verändernden Welt zurechtzufinden.

Ja ich weiß, das ist garstig und populistisch, aber am Ende kommt bei den Labertanten aus dem Elfenbeinturm doch immer das Gleiche raus: irgendein Projektunterricht, bei dem die Schüler sich in fünf Stunden gefährliches Halbwissen erwursteln, welches man in einer Stunde Frontalunterricht vermittelt hätte. Dann präsentiert man sich gegenseitig das Halbwissen. Die begabten Schüler kommen sich vor wie Hochstapler, die durchschnittlichen Schüler glauben, sie hätten wirklich was gelernt, und die schlechteren Schüler freuen sich, dass sie chillen konnten.

Katze
25 Tage zuvor
Antwortet  H. F.

Der Operator “Erwurstle in der Gruppe” klingt aber auch viel entspannter als
Berechne!, Definiere!, Erläutere!
Ausrufezeichen (früher hinter jeder Aufgabe als “Aufforderung”) sollten bei schriftlichen Aufgabenstellungen auch vermieden werden, meinte eine junge Kollegin des “neuen Normal”.

447
24 Tage zuvor
Antwortet  Katze

Also, Ausrufezeichen, geht ja gaaaaarnicht!
Ich füge auch immer ein “bitte” hinzu, immerhin ist das ganze ja ein “Lernangebot, mithin eine “Bitte”.

Passt doch.

Katze
24 Tage zuvor
Antwortet  447

Genaaaau so geht es! Ein SuperSonderLernangebot wird inhaltlich um die Hälfte des erforderlichen Halbwissens reduziert.
Dafür verdoppeln sich Bitte, Bitte, Bearbeitungszeit (eigentlich auch ein hässliches Wort) in der Gruppe und die Vortanz- äh Präsentationszeit.
Der beste Präsentator gewinnt einen Energy-Drink im Schülerimbiss.
Leider erleide ich immer mal wieder einen Rückfall in alte abnorme Verhaltensmuster und will lehren und zum Lernen auffordern. Das geht gaaaaarnicht im neuen Normal.

447
23 Tage zuvor
Antwortet  Katze

Eben.

Das wirklich praktische daran: Wer nix weiß, erkennt das auch nicht, dass es so ist.

Wenn die PPT nachher schön ästhetisch gestaltet ist tue ich immer so, als ob ich die “presenter”-Funktion nicht gesehen habe und lobe ausführlich.

Wir gehen alle zufrieden nach Hause. 🙂

Hans Malz
24 Tage zuvor
Antwortet  Katze

Erläutere in ganzen Sätzen! – Ist mein neues “Normal”.

Katze
23 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Das ist aber sehr herausfordernd und anspruchsvoll.
Erläutern in Sätzen und das sollen auch noch ganze Sätze sein etwa mit Subjekt, Prädikat, Objekt ?
Das sind ja gleich drei Dinge (äh sechs) auf einmal und das noch mit Ausrufezeichen!
Das geht nun gaaaaarnicht, Sie DRILL INSTRUCTOR! 

anka
22 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Aber wo bleibt denn da das “Fühli-Fühli”?

447
21 Tage zuvor
Antwortet  anka

Eben!

Like, share & subscribe bei 447 für megr Fühli-fühlis!
ca. 150 SuS können nicht irren!

Lera
25 Tage zuvor

Man nehme eine Forderung nach XY-Kompetenz (hier beliebiges, zeitgeistiges, abstraktes Wort einsetzen), mische sie mit dem Verweis auf das 19. Jahrhundert und rühre je nach Geschmack noch ein paar Stereotype über bequeme/ faule/ feige Lehrer unter:

Fertig ist die „Expertise“.

Merke: Wirklich JEDER kann Bildungsexperte sein.

PS: Wann kommt mal ein Podcast mit ganz normalen Lehrern (keine Schulleiter, keine Verbandsleute) an ganz normalen, staatlichen Schulen (keine Preisträger, keine Leuchttürme)?

Wäre mal ne Abwechslung.

Beli
24 Tage zuvor
Antwortet  Lera

“PS: Wann kommt mal ein Podcast mit ganz normalen Lehrern (keine Schulleiter, keine Verbandsleute) an ganz normalen, staatlichen Schulen (keine Preisträger, keine Leuchttürme)?”

DAS ist mal eine richtig gute Idee!!

Mannkannesnichtfassen
24 Tage zuvor
Antwortet  Beli

Die haben dafür keine Zeit, die arbeiten.

Fräulein Rottenmeier
24 Tage zuvor

Es gibt staatliche Schulen in prekären Vierteln, die das umsetzen https://grundschule-neisseweg.de/
Und auch private Schulen z.B. https://www.pgschule.net/team/

Rüdiger Vehrenkamp
23 Tage zuvor

Und wie erfolgreich sind sie dabei?
Grundschulen sind noch mal anders geartet, da die Kinder jünger und vom Verhalten her noch leichter händelbar sind. Als konkretes Beispiel: Halten Sie mal einen 8-jährigen von einer Schlägerei ab vs. halten Sie mal einen 15-jährigen von einer Schlägerei ab. Und private Schulen können sich ihr Klientel immer selbst zusammenstellen und eine möglichst homogene Schülerschaft schaffen.

Fräulein Rottenmeier
23 Tage zuvor

Meine Expertise umfasst die Grundschule, daher habe ich auch zwei Schulen gewählt, die mir persönlich bekannt sind, über deren Konzept ich Bescheid weiß.
Die erstgenannte Schule ist übrigens eine ganz normale staatliche Grundschule mit einem schwierigen Einzugsgebiet. Und soweit ich es beurteilen kann, arbeitet die Schule erfolgreich mit ihrem Konzept.
Die zweite Schule ist eine schon eher besondere Schule. Die nehmen tatsächlich nicht jedes Kind und schon gar nicht jeden LuL…..sind aber auch erfolgreich mit ihren ungewöhnlichen Konzept….

Philine
24 Tage zuvor

Das dem Artikel zugrunde liegende Denkmuster (“neu = grundsätzlich gut”, “alt = grundsätzlich schlecht”) ist sehr simplistisch. Es müsste von – nicht nur verbal – kompetenter Seite eine Bestandaufnahme dessen geben, was sich bewährt hat und beibehalten werden kann und was geändert werden müsste. Ein Bildungssystem, das auf rasante Veränderung allein setzt, wird den Kindern und Jugendlichen, glaube ich, nicht viel bringen.

E.S.
23 Tage zuvor
Antwortet  Philine

Sie sprechen mir aus dem Herzen!