BERLIN. Der Bundesvorsitzende des Verbands Deutscher Realschullehrer (VDR), Jürgen Böhm, prescht angesichts der rasanten Ausbreitung des Coronavirus vor – und fordert bundesweit eine klare Linie der Gesundheitsbehörden. “In Verantwortung für alle Menschen in unserem Land muss jetzt gehandelt werden”, sagt er. Und das bedeutet für ihn: die sofortige Schließung aller Schulen in Deutschland für mindestens eine Woche. Der Philologenverband in Baden-Württemberg fordert ebenfalls flächendeckende Schulschließungen. Neben Italien haben nun auch Polen, Tschechien und Österreich alle Schulen geschlossen.
Italien hat bereits in der vergangenen Woche landesweit alle Schulen bis zum 15. März geschlossen. Ab sofort gilt eine solche Regelung auch für Deutschlands Nachbarländer Tschechien, Polen und Österreich. Der Unterricht in allen Ebenen des tschechischen Bildungssystems, von den Grundschulen bis zu den Hochschulen, wurde bis auf Widerruf eingestellt. Die Schüler und Studenten sollen Aufgaben übers Internet erhalten.
Ähnlich die Situation in Polen: Als Schutz vor einer weiteren Ausbreitung des neuartigen Coronavirus schließt Polen für zwei Wochen alle Kindergärten, Schulen und Universitäten. Auch Museen, Kinos und Theater bleiben für die Öffentlichkeit geschlossen, sagte Regierungschef Mateusz Morawiecki am Mittwoch in Warschau. “Für unserer Kinder ist es am besten, nicht aus dem Haus zu gehen, denn Kinder können die Krankheit leicht auf ältere Familienmitglieder übertragen.” In Grundschulen und Kindergärten sollen die Kinder am Donnerstag und Freitag bei Bedarf noch betreut werden, damit die Eltern Zeit bekommen, das Familienleben entsprechend zu organisieren.
Österreich reagierte ebenfalls mit einer drastischen Maßnahme auf das Virus. Zur Eindämmung des Coronavirus werden in Österreich die Schulen eine Zeit lang geschlossen. Betroffen seien zunächst ab kommendem Montag alle Oberstufenschüler, teilte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Mittwoch mit. Ab nächstem Mittwoch werde auch der Unterricht für alle anderen Schüler eingestellt.
Ähnliches schwebt dem Realschullehrerverband für Deutschland vor. „Angesichts der Entwicklungen der Corona-Epidemie in anderen Ländern ist es nahezu unverantwortlich von den Kultusbehörden der Länder, dass in puncto Schulschließungen die Entscheidung vielfach immer noch auf regionale Verantwortliche abgeschoben wird. Diese ‚Salamitaktik‘ wird der Herausforderung, vor der wir aktuell stehen, nicht gerecht”, meint VDR-Chef Jürgen Böhm. “Die umfassenden Regelungen zur Schließung staatlicher Kultureinrichtungen oder der Ausschluss von Zuschauern bei großen Sportveranstaltungen machen nur dann Sinn, wenn gleichzeitig Schulen geschlossen werden.“
Weitere Verunsicherungen der Schüler, Eltern und Lehrkräfte würden das Problem nur verschärfen und unnötige Panik erzeugen, ist sich Böhm sicher.
Schulschließungen “nach Bedarf” dann wöchentlich verlängern
Der Lehrerverbands-Vorsitzende fordert die Kultusminister der Länder zur Abstimmung einer gemeinsamen Linie auf. “Jetzt muss ein klarer, überschaubarer Zeitraum von mindestens einer Woche für flächendeckende Schulschließungen festgelegt werden, um dem Gesundheitssystem Handlungsspielräume zu verschaffen. Dieser Zeitraum kann nach Bedarf und in Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden der Länder und Regionen wöchentlich verlängert werden”, so erklärt Böhm.
Auch wenn Kinder und Jugendliche nicht die Hauptgefährdungsgruppe darstellten, würden mit der Übertragung des Virus in Schulen Familienangehörige, ältere Menschen und Kranke extrem gefährdet. „In Schulen sind die jungen Menschen stundenlang auf engstem Raum zusammen. Bei einem milden Verlauf der Krankheit zeigen Schülerinnen und Schüler oft gar keine Krankheitssymptome, tragen das Virus aber weiter“, sagt Böhm. „Es ist auch eine Frage der Verantwortung und Solidarität, die wir jenseits aller wirtschaftlichen Bedenken als Gesellschaft übernehmen müssen.“
Lehrer sollen auf digitalen Unterricht umstellen
In Zeiten digitaler Kommunikationsmittel sei es möglich und nötig, übergangsweise Bildungsinhalte auch auf diese Weise zu vermitteln.
Man dürfe hierbei das Verantwortungsbewusstsein, die Leistungsfähigkeit und die Kreativität der Lehrkräfte in Deutschland nicht unterschätzen. Allerdings wäre es wesentlich, dass die Ministerien und angeschlossenen Schulinstitute den Schulen erarbeitete Unterrichtsmaterialien unkompliziert und digital zur Verfügung stellen, fordert der Bundesvorsitzende weiter. „Jetzt zeigt es sich auch, wie fortgeschritten Digitalisierung an deutschen Schulen bereits ist und welche Lücken schnell geschlossen werden müssen“, betont Böhm. News4teachers
STUTTGART. Die Gymnasiallehrer in Baden-Württemberg fordern wegen des Coronavirus eine präventive Schließung aller Schulen im Land bis zu den Osterferien. «Wenn nicht sofort drastische Maßnahmen zur Eindämmung eingeleitet werden, könnten in drei Wochen in Baden-Württemberg Zehntausende infiziert sein», teilte der Philologenverband am Mittwoch mit.
Die Gesundheitsämter handelten völlig uneinheitlich, so moniert der Verband. Außerdem könnten die Schulen nicht wirksam überprüfen, ob Schüler in den Faschingsferien in Risikogebieten waren – etwa im Ski-Urlaub in Südtirol. Alle Schulen müssten bis zum 3. April geschlossen werden.
Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) spricht sich weiterhin gegen pauschale Schulschließungen aus. «Dass der Philologenverband nun den Ausnahmezustand ausruft, halte ich für unverantwortlich», teilte sie mit. «Unser Kurs ist, dass wir weiterhin besonnen, lageorientiert und auf Basis der Einschätzung der Gesundheitsämter vor Ort agieren.» dpa
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“Weitere Verunsicherungen der Schüler, Eltern und Lehrkräfte würden das Problem nur verschärfen und unnötige Panik erzeugen, ist sich Böhm sicher.” Schulschließungen führen nicht zu Panik?
Jetzt haben sich auch erste Lehrerverbände von der Panik anstecken lassen umd fordern so einfach mal von heute auf morgen Coronaferien.
Der Chefvirologe des Krisenstabs des Bundesgesundheitsministerium, Prof.Drosten, hat klar gesagt, dass man diese Karte nicht zu früh, allerdings auch nicht zu spät und isoliert spielen sollte.
1. Was nutzen verlängerte Osterferien wenn trotzdem nach wie vor an den geplanten Urlaubsreisen festgehalten wird? Die Faschingsferien in Bayern haben den Anstieg der Neuinfektionen nicht verlangsamt, sondern verschärft (Stichwort: Südtirolrückkehrer)
2. Schützt man die besonders gefährdete Altersgruppe der alten Mitmenschen dadurch, dass bei Schulschließungen jetzt Oma und Opa auf die Kinder aufpassen müssen?
3. Was nützt es, einen Infektionsweg (Schule) dicht zu machen und gleichzeitig die meisten anderen, Firmen, Unternehmen, Restaurants, Kaufhäuser, öffentlicher Nah- und Fernverkehr offenzulassen?
4. Wieviele Ärztinnen, die bei Schulschließungen ihre Kinder betreuen müssen, werden dadurch dem Gesundheitssystem entzogen?
5. Wie stellt man sicher, dass Schüler in diesen Coronaferien zuhause bleiben und nicht in Jugendzentren, Kneipen und Sportvereinen gehen?
6. Was ist, wenn nach einer Woche – was zu erwarten ist – keine Abschwächung des Infektionsanstiegs beobachtet werden kann (weil Schulschließungen als isolierte Maßnahme nicht wirken)? Verlängert man dann nochmals und nochmals und nochmals?
Ich hätte mir von einem Lehrerverband dazu Seriöseres und Differenzierteres erwartet!
Genauso sehe ich das auch. Mit Schulschließungen werden wir sie weltweite Ausbreitung ohnehin nicht mehr aufhalten können. Ich gehe eher davon aus, dass wir letztlich der Natur ihren Lauf lassen müssen.
Unsere Politiker vermeiden persönliche Treffen soweit möglich oder begeben sich freiwillig in Quarantäne, Firmen stellen auf Home-Office um, Großveranstaltungen sind nun endlich auch abgesagt und alle Bürger sind dazu aufgefordert ihren Beitrag zur Eindämmung des Coronavirus zu leisten. Nur unsere Kinder und Lehrer sind nach wie vor verpflichtet mehrere Stunden täglich in geschlossenen Räumen zu verbringen – bei ca. 400 bis 1200 Schülern pro Schule und einer Toilette pro Stockwerk. D.h. Händewaschen wie empfohlen – mindestens 30 Sekunden – ist selbst in der Hofpause (20 Minuten) zeitlich für alle Schüler gar nicht möglich.
Zudem schicken einige Eltern nach wie vor ihre Kinder mit Erkältungssymptomen oder nach ihrem Skiurlaub in Norditalien zum Unterricht. Und bisher hat mein Sohn (9 Jahre) noch jeden grippalen Infekt mit nach Hause gebracht und uns alle angesteckt. Ich bezweifel, dass das Corona-Virus sich anders verhält.
Deutschlandweite Schulschließungen für mehrere Wochen müssen jetzt erfolgen und nicht erst in Wochen, wenn sich bereits ein Großteil der Bevölkerung angesteckt hat!
Die Bildung meines Sohnes sehe ich selbst bei mehrwöchigen Schulschließungen nicht gefährdet, da der Schulstoff zu Hause bearbeitet werden kann.
Und vielleicht würden leere Schulgebäude und entsprechende Lehrerkapazitäten sogar das Abitur wie geplant ermöglichen.
Betreuungsprobleme wären sicherlich auch lösbar – z.B. Notfallbetreuung in Kleingruppen oder an der frischen Luft, wenn die Eltern (z.B. Ärzte, sonstiges Gesundheitswesen) unabdingbar sind.
Auch wenn das Coronavirus bei den Jüngsten unserer Gesellschaft nach aktuellem Kenntnisstand selten Schaden anrichtet, haben wir alle eine soziale Verantwortung auch den Älteren und weiteren Risikogruppen gegenüber zu tragen.
Wenn wir jetzt aktiv deutschlandweite Schulschließungen angehen, könnte eine „schulische Notfallversorgung” weitergehen – Abitur, Zuhause-Lernen, Notfall-Betreuung etc. Letztendlich würden wir wertvolle Zeit nicht nur im Kampf gegen das Coronavirus gewinnen, sondern auch Zeit und Spielraum gewinnen, die wichtigsten oder grundlegenden Dinge zu organisieren und am Laufen zu halten.
Sehr geehrter Herr Böhm,
kurz:
Sie haben Recht.
Sie haben gehandelt.
Sie haben RICHTIG gehandelt!
Lange Version:
Ich bin Fachärztin für Hygiene und Umweltmedizin,
früher im Gesundheitsamt tätig, jetzt im Ruhestand.
Das fadenscheinige Argument, dass bei Schulschließungen Krankenschwestern nicht zur Arbeit erscheinen können, ist Unfug.
Wie hoch ist der Anteil der Schüler mit Eltern im Gesundheitswesen?
Im Promille-Bereich.
Selbst bei 1% aller Schüler könnten dann eben nur diese in der Schule betreut werden. Bei 1.500 Schülern wären dies 15.
Sicherlich werden sich Freiwillige finden.
Auch angesichts heutiger technischer Mittel wie Internet & Co. ist Fernunterricht daheim möglich. Da muss man eben die Schulbuchverlage in die Pflicht nehmen.
Wollen wir 1.000 Tote in Deutschland abwarten, bevor etwas getan wird?
Italien hat erst nach 1.000 Kranken und 80 Toten am 04.03.2020, also viel zu spät reagiert mit dem Aussetzen des Unterrichts!
Der Schritt war schon damals überfällig.
Sieben Tage später, also heute am 11.03.2020, hat Italien über 10.000 Betroffene und über 630 Tote. Tendenz steigend. (Daten von der John Hopkins)
https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/bda7594740fd40299423467b48e9ecf6
Vielen Dank für Ihren mutigen Schritt, Herr Böhm!
Übrigens:
Es gibt wohl ZWEI Varianten von Corona.
Die derzeitigen Fälle in Deutschland sind fast alle auf die ungefährlichere Variante zurückzuführen. Die gefährliche Variante (6% Sterblichkeit) in Italien breitet sich gerade in Frankreich und Spanien aus. Von dort wird sie nach Westdeutschland (NRW, RLP, BaWÜ) eindringen.
Die Inkubationszeit von 14 Tagen ist eine überschlägige Schätzung.
Es gibt wohl Fälle mit 27 Tagen und mehr…
Lesen Sie mal die englischsprachige medizinische Fachliteratur.
Da werden Sie sich wundern…
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Anhang Artikel über einen Arzt in Bergamo, der Corona anfangs auch unterschätzt hat:
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/aus-dem-coronavirus-krisengebiet-tsunami-der-uns-ueberwaeltigt-hat-der-verzweifelte-bericht-eines-italienischen-arztes/25629010.html?utm_source=pocket-newtab
Hallo, in Anbetracht der Situation finde ich es richtig die Schulen zu schließen. Es geht ja auch schließlich um Menschenleben.Vielleicht hilft es den Einen oder Anderen seine Meinung für die Schließung auszusprechen ,wenn er selbst Betroffener (selbst an Corona erkrankt /Familienangehörige wg.corona verstorben )ist. Ich möchte keine Panik ausbreiten, aber seid nicht so egoistisch.alles kann man ersetzen- nur das Leben und die Gesundheit nicht ! Jetzt haben wir noch die Möglichkeit diese Krankheit einzustampfen- in ein paar Wochen/Monaten vielleicht nicht. Die meisten denken : ist doch fast wie eine Grippe…da sind doch auch Menschen gestorben und es wurde kein Wind drum gemacht…Diese Leute haben keine Ahnung! Corona hat grössere” Flügel “und könnte die ganze Welt damit umarmen. Mal abgesehen davon : Wie stark würde denn unser Gesundheitssystem damit klarkommen ? ?? Ich bin ganz klar dafür die Schulen zu schließen. Aber auch sollte jeder erstmal für sich und andere Zuhause bleiben!
Kannst du es dir leisten, einfach zuhause zu bleiben? Ich nicht….
Hysterie bringt niemandem etwas.
SCHULEN schließen!!!! Es sind jeweils hunderte von Schülern an einer Schule. Grundschulen sind besonders gefährdet, da die Kinder noch nicht das erforderliche Verständnis haben, bestimmte Verhaltensweisen zu ändern und einzuhalten. Sie sind zu klein. Der Virus wird sich in Grundschulen rasant verbreiten und wir Eltern sind machtlos, da wir vom Gesetz gezwungen werden, unsere Kinder in einer Epidemie in die Schule zu schicken, obwohl wir es wg dem Coronavirus zur Zeit nicht möchten, um uns alle zu schützen.
Der Kommentar von Wolfgang Bergmann ist nicht durchdacht.
Gehen Schüler nicht zur Schule und sind auch ansonsten in ihren Aktivitäten eingeschränkt, kann Oma Opa aufpassen, da sie nicht jeden Tag mit der Angst leben müssen, ob sie sich doch eventuell heute angesteckt haben… sie wären zu Hause und nicht mit Hunderten Schülern (und 5-8 schmutzigen Toiletten) jeden Tag auf engen Raum gezwungen zu sein, obwohl der Coronavirus sich ausbreitet.
Ab der 5. Klasse, können die Schüler auch sicher eine gewisse Zeit x auch ohne ihre Eltern zu Hause bleiben. Das mal am Rande erwähnt.
Eine Frechheit die Schulen geöffnet zu lassen. Das sind die Überträger schlechthin…. dort breitet es sich so schnell und heftig aus…
Viel Spaß, Wenn deine Kinder spätestens nach drei Tagen rebellisch werden, weil sie sich zu Tode langweilen.
Schon mal was von Sommerferien gehört ?
Guten Morgen und grüß euch alle erstmal ganz lieb!
Ob flächendeckende “Corona-Ferien” jetzt überhaupt noch irgendeinen Nutzen bringen, sei mal dahingestellt. Wissen wir denn überhaupt, wieviele unerkannt Infizierte schon in Schulen, Kitas und Betrieben unterwegs sind?
Ich weiß, dass der Gedanke manchem absurd erscheinen und manchen auch erschrecken mag, aber wäre es mittlerweile nicht besser, der Natur ihren Lauf zu lassen? Die meisten von uns werden ohnehin nicht so schwer erkranken, danach aber erst mal gefeit sein. Denn so, wie es momentan aussieht, lässt sich eine weltweite Ausbreitung von Sars-Cov 2 ohnehin nicht mehr stoppen.
Euch allen wünsche ich dennoch, dass es auch nicht erwischt! Bleibt gesund, ihr Lieben!
Ich machs kurz und knapp bin Mutter von drei Kindern davon ein Grundschulkind ein Herzkrankeskind und ein Frühchen baby ich selber bin eine Mutter mit Vorerkrankungen. Und wir sind nicht die einzigsten die in solch einer Situation stecken mehr brauch man dazu nicht zu schreiben!!!!!!!!!
wer ist eigentlich diese “man”?
wie ein einziger virus mehr dramaturgisches machtpotential und entsprechende aufmerksamkeit erhält als die weiterhin konkret drohende klimakatastrophe, die humanitäre europäischen katastrophe insbesondere für kinder- und jugendliche an grenzübergängen und nicht zuletzt dem gegenwärtigen ausmaß an rechtextremistischen terroranschlägen, verwundert mich sehr…warum zeigt sich die hiesige forderungshaltung nicht annähernd ähnlich vehement hinsichtlich wesentlich fieseren gefahren?
Ich gebe dir vollkommen Recht. Eine panisch verordnete Schulschließung dürfte mittlerweile ohnehin sinnlos sein.
Es gibt tatsächlich eine weitaus größere Gefahr, und damit meine ich nicht nur dem wachsenden Rechtsradikalismus in unserem Land: viel gefährlicher finde ich inzwischen den wachsenden Egoismus und die zunehmende Hysterie wegen irgendwelcher imaginärer Gefahren.
Schulschließungen werden die weltweite Ausbreitung von Sars-Cov 2 nicht mehr aufhalten.
Es soll doch jeder denken, was er will, aber wenn man mal nachdenkt, dann weiß man auch, dass alte Leute nicht die einzigen Risikogruppen sind. Es gibt auch abwehrgeschwächte Kinder, die dennoch schulpflichtig sind oder Kinder, die alte oder Früh/-Neugeborene zuhause haben!
Natürlich bringt es etwas die Schulen zu schließen, denn auch WENN es schon infizierte Personen an einer Schule gegeben hat, schützt man so vor weiterer Ansteckung derer, die sich nicht infiziert haben. Ich höre ständig Panikmache in den Medien wegen Impfungen und Erregern, die weit weniger present sind. Und hier hört dann die Vorsicht plötzlich auf?? Wir haben Risikogruppen in der Familie. Aber auch davon abgesehen finde ich es unmöglich, dass man bewusst die Infektion meiner Kinder in Kauf nehmen will! Die Schulen gehören geschlossen! Wenn schon die Experten das sagen, dann sollte man das nicht ignorieren. Aber auch der gesunde Menschenverstand sagt einem das.
Mein Sohn und ich sind Asthmatiker, mein Mann hat eine Krebserkrankung hinter sich und leidet außerdem an COPD. Im Eifelkreis Bitburg-Prüm, wo wir leben, gibt es auch zwei bestätigte Fälle. Dennoch mache ich mir relativ wenig Sorgen wegen des Corona-Virus, und die meisten hier in der Region bleiben ebenfalls gelassen. Liegt wohl an der Eifler Mentalität.
Es macht so wütend zu sehen, dass man alles schließt nur die Schulen nicht! Dann wird einem geprägt soziale Kontakte zu meiden aber die Kinder lässt man in die Schule! Das passt nicht und ist verantwortungslos. Es ist auch wirklich traurig, dass hier die Politiker nicht handeln und, dass sie keine Verantwortung übernehmen können und somit die Bevölkerung alleine lassen! Jetzt wäre der entscheidende Moment die Schulen zu schließen, die Menschen in Home Office zu schicken, den Firmen zu helfen und nicht nur zu reden! Deutschland wache auf!
Kinder im Schulalter gehören ebenso wie alle nicht chronischen Kranken nicht zu den Risikogruppen am Corona-Virus zu versterben. Die meisten Infektionen verlaufen nur mit leichten Symptomen.
Auch wenn Kinder gar nicht oder „nur“ mit leichten Symptomen erkranken, sind sie dennoch möglicher Überträger. Wie es schon viele formuliert haben: Es geht jetzt vorrangig nicht um den Eigenschutz, sondern um den Schutz aller anderen und um eine Verlangsamung der Epidemie, um das Gesundheitssystem nicht vollends zu überlasten.
Es existierte bisher kein einziger Ausbruchsherd an irgendeiner Schule in Deutschland. Schüler gehören nicht zu den hochmobilen Gruppen, die quer durch Deutschland und die Welt reisen, um das Virus zu verbreiten.
Die bisher bekannten Ausbruchsherde in Deutschland sind bekannt, sodass die betroffenen Personen und ihre Kontaktpersonen unter Quarantäne gestellt wurden.
Schulschließungen sind deshalb zum jetzigen Zeitpunkt nicht das Mittel, um die Pandemie einzudämmen.
Es existieren keine Betreuungsangebote für die Kinder der medizinischen Angehörigen.
Aktionismus beruhigt die Seelen der Verstörten und Verunsicherten.
Man erlebt schließlich auch im beruflichen Umfeld irrationale und unangemessen Verhaltensmuster im Umgang mit der derzeitigen Situation.
Es ist schlichtweg falsch, was Sie schreiben.
– Es gab schon etliche Schulschließungen und Quarantänen, nach positiver Testung wie auch präventiv. Auch auf dieser Seite wurde davon berichtet.
– Die Oster- oder Frühlingsferien liegen in den BL sehr unterschiedich, führen zu Reise- und Rückreiseverkehr. In den vergangenen Monaten hatten 9 Bundesländer Ferien mit 1-2 Wochen Dauer, in denen sicherlich auch gereist wurde.
– Rückreisende sehen die Notwendigkeit der Quarantäne selbst nicht immer gegeben, wurden offenbar nicht alle erfasst und nehmen durchaus am öffentlichen Leben teil, Familienangehörige auch.
Im übrigen haben Sie selbst doch vor ein paar Tagen geschrieben, wie hoch ansteckend das Virus sei, wenn eine einzige Person bei der Karnevalsveranstaltung in Heinsberg angeblich 290 weitere infizieren konnte.
Und nicht jedeR mit Schnupfen oder Halsweh bleibt jetzt zu Hause, wenn er es sonst auch nicht tut.
In den meisten Bundesländern werden gerade für Kinder von Eltern, die im medizinischen Bereich arbeiten, Notfallbetreuungen in den Schulen angeboten. Damit da nicht jedes Kind abgegeben wird, wird betont, dass dies kein Unterricht und nicht die sonst übliche Betreuung ist, sondern der Personenkreis eingeschränkt wurde.
Wenn das in Ihrem BL anders ist, müssen sie für Ihr BL schreiben und Ihrem Ministerpräsidenten auf die Füße treten.
Für eine 24/7 Betreuung sind sonst auch nicht die Schulen verantwortlich. Wenn dem Arbeitgeber an der Arbeitszeit seiner Arbeitnehmer gelegen wäre, könnte er solches für die Kinder seiner Mitarbeitenden einrichten.
Die generelle Schließungen aller Schulen in Deutschland war zum jetzigen Zeitpunkt falsch !
Meine Aussagen sind nicht falsch, denn die von Ihnen allgemeinsprachlich erwähnten und von Amts wegen vollzogenen Schulschließungen waren wohlbegründet, weil die betroffenen Schüler von Schulausflügen aus Norditalien zurückkamen oder zu Kontaktpersonen von Infizierten gehörten oder weil ein Lehrer Kontakt zu Infizierten hatte.
Auch die Schulschließungen im Kreis Heinsberg waren auf Grund des massiven Ausbruchs von 290 positiv getesteten und inzwischen positiv bestätigten , siehe http://www.rki.de , durch den Besuch einer Karnevalsfeier wohl begründet.
Es bleibt dabei, dass keine Ausbruchkette aus einer Schule heraus nachgewiesen ist.
Zum jetzigen Zeitpunkt dienen Schulschließungen eher der Beruhigung der Bevölkerung und der Vermittlung des Ernstes der Lage und des Gefühls, dass von verantwortlicher Seite unternommen wird, hier natürlich wieder einmal Herr Söder als großer Vorreiter, als dass durch diese Maßnahme eine weitere Ausbreitung verhindert werden könnte !
Aktionismus, Seelenmassage und Beruhigung der Bevölkerung, wir tun ja etwas einfach toll !
Schulschließungen in besonders betroffenen Gebieten, wie Großstädte mit einer hohen Mobilität der Bevölkerung, diese kommen schon eher in Betracht, weil sich das Virus durch die Mobilität der Menschen weiter ausbreiten wird, so man die Mobilität nicht weiter einschränkt und Rückkehrer aus Risikogebieten nicht isoliert.
Da kann es durchaus vorkommen, dass für eine gewisse Zeit die Grenzen zu angrenzenden Risikogebieten geschlossen werden müssen, siehe das westfranzösische Grenzgebiet zu Deutschland, wo es sehr große Fallzahlen gibt.
Dass es die Eltern jetzt mit einem Betreuungsaufwand trifft, ist ein anderes Problem.