Debatte um Iglu-Studie – Philologen fordern: Englisch in der Grundschule streichen!

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MÜNCHEN. Nach den desaströsen Ergebnissen der internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung sollten sich die Schulen aus Sicht von Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) stärker auf die Kernkompetenzen konzentrieren. «Wir überfrachten teilweise auch, was Schule alles tun soll: Medienkompetenz, Berufsorientierung und viele, viele Projekte», sagte er dem Bayerischen Rundfunk (BR). «Man muss sich auch vielleicht mehr auf die klassischen Dinge konzentrieren: Mathe, Rechnen, Lesen, Schreiben.» Klingt gut – aber was bedeutet das konkret?

Sollen Grundschüler keinen Englisch-Unterricht mehr bekommen? Foto: Shutterstock

Piazolo will zunächst die Schulen personell besser ausstatten, um die individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler zu verbessern. «Wir wissen, dass wir in der nächsten Legislaturperiode 6.000 Lehrer brauchen, um allein den demografischen Faktor auszugleichen. Mein Ziel ist aber eine fünfstellige Zahl: Etwa 10.000 Lehrkräfte», sagte er dem Radiosender «Antenne Bayern». Zudem setze er sich für mindestens 1.000 Verwaltungskräfte sowie zusätzliche Schulpsychologen und Sozialpädagogen ein.

Das Problem: Der Lehrerarbeitsmarkt ist leergefegt, gerade im Grundschulbereich – so leer, dass Bayern schon versucht, Lehrkräfte aus anderen Bundesländern abzuwerben. Auch Schulpsychologen und Sozialpädagogen sind rar.

Einen konkreten Vorschlag brachte dagegen der bayerische Philologenverband in die Diskussion ein: «Eine Möglichkeit bestünde darin, die Englischstunden in der dritten und vierten Klasse für Deutschunterricht zu verwenden», erläuterte dessen Vorsitzender Michael Schwägerl. «Alle Schülerinnen und Schüler brauchen für die weiterführenden Schulen eine solide Basis beim Lesen, in der Rechtschreibung und in der Grammatik.» Gerade Kinder mit Migrationshintergrund gerieten sonst in Gefahr, abgehängt zu werden.

«Es ist Aufgabe des bayerischen Bildungssystems, dass jedes Kind die nötige Förderung erhält und keines zurückgelassen wird!», betonte Schwägerl. Auch Piazolo unterstrich: «Erstmal geht es in der Grundschule auch darum, rechnen, lesen, schreiben zu lernen. Das ist ganz wichtig. Und da werden wir uns in Zukunft noch stärker auch drauf konzentrieren», sagte er dem BR. Man müsse Prioritäten setzen. «Alles kann man nicht tun», sagte Piazolo. «Man muss sich dann entscheiden: Was ist uns besonders wichtig.»

Der am Dienstag in Berlin vorgestellten internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (Iglu) zufolge droht jeder vierte Viertklässler in Deutschland wegen großer Schwächen beim Lesen im weiteren Schulverlauf abgehängt zu werden oder zu scheitern (News4teachers berichtete).

Der Anteil der Schülerinnen und Schüler in dieser Altersklasse, die nicht richtig lesen können, hat der Untersuchung zufolge in den vergangenen Jahren stark zugenommen. 25 Prozent erreichen demnach nicht das Mindestniveau, das nötig wäre für die Anforderungen im weiteren Verlauf der Schulzeit. International liegen die Grundschüler in Deutschland bei der Lesekompetenz nur im Mittelfeld.

Bei «Antenne Bayern» äußerte sich Piazolo auch zu den Einschränkungen und wochenlangen Schulschließungen während der Pandemie. «Man hätte auch noch ein bisschen stärker auf Kinderärzte und Kinderpsychologen hören sollen, mit denen ich eng im Austausch war. Dann hätte man vielleicht schon früher erfasst, wie stark sich ein Lockdown psychisch auf Kinderseelen auswirkt.» Über die ein oder andere Schulschließung könne man in ihrer Länge sicher streiten. «Zu verhindern war es angesichts des politischen Drucks in ganz Europa nicht.» Hintergrund: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat unlängst die Kultusminister dafür kritisiert, zu wenig getan zu haben, um einen sicheren Schulbetrieb in der Pandemie zu gewährleisten (News4teachers berichtete auch darüber).

Viele Kinder seien einsam gewesen, so Piazolo, Schule als sozialer Ort habe nicht stattgefunden. «Das holen wir zwar deutlich nach, aber wir müssen dennoch feststellen, dass psychische Erkrankungen, Depressionen zugenommen haben.» News4teachers / mit Material der dpa

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers heiß diskutiert:

„Sehr enttäuschend“: Philologen-Chef kritisiert Englisch-Unterricht in Grundschulen – und fordert KMK zum Handeln auf

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Bayer
11 Monate zuvor

Englisch erst ab Klasse 5 –
Ein Schritt zurück? Nein, das gabs in grauer Vorzeit – zu meiner Schulzeit, plus später französisch und italienisch und Latein und Griechisch 🙂 furchtbar oldschool, hat aber gut geklappt.

Man sollte es versuchen, auch wenn ich nicht glaube, dass es allein ausreichen wird.
Die fehlende Ruhe, weniger mediale Ablenkung, mehr Zuwendung der Eltern erhalten die Kleinen dadurch auch nicht.

Dass dieser Hauptgrund nicht so gern gesehen wird, zeigt auch Piazolos Hadern mit Distanzunterricht, etc.
Einsamkeit kam nicht nur von Schulezu
sondern v.a. von fehlender Kreativität und Bemühung des Umfeldes.
Man konnte raus, man konnte sich treffen….viele Erwachsenen waren überfordert und gingen den leichteren Weg.

So werden eben auch jetzt die Grundfertigkeiten nicht geübt – zunächst der leichtere Weg für die Eltern.
Wenns schief geht, wars die Schule…..

Ureinwohner Nordost
11 Monate zuvor
Antwortet  Bayer

Mir gefällt Ihre Begründung, dass es NICHT funktionieren wird.
Genau meine Sichtweise. 🙂

Gabriele
11 Monate zuvor
Antwortet  Bayer

Die klassischen Grundfertigkeiten, die die Grundschule immer schon vermittelt hat bzw. sollte, müssen wieder absolute (!) Priorität haben und verstärkt im Fokus stehen!

Grundschulenglisch ist de facto entbehrlich. Sicher lernen Kinder eine Fremdsprache in jungen Jahren sehr leicht und spielerisch.

Als Englischlehrerin am Gymnasium musste ich vor Jahren (!) jedoch häufig aufgelöste, tief besorgte Mütter meiner FünftklässlerInnen beruhigen, wenn der Englischunterricht ihres Kindes oft ausgefallen war oder gar fast nicht stattgefunden hatte.

Noch vor Jahren (!) wurden die Englischstunden altgedienten, sehr erfahrenen GrundschullehrerInnen noch „aufgebrummt“, die sich selbst dafür nicht ausreichend qualifiziert hielten – oder sich überschätzten.

Nicht nur falsch vermittelte, d.h. „deutsche“, Aussprache des stimmlosen bzw. stimmhaften „th“ war oft das Ergebnis, welches wir am Gymnasium den Kindern dann manchmal nicht mehr abtrainieren konnten.

Bei den jüngeren Grundschullehrkräften ergaben sich diese Probleme jedoch nicht, denn sie waren nicht nur methodisch-didaktisch, sondern auch für das Fach Englisch explizit, qualifiziert.

Viele altgediente,sehr erfahrenen Lehrkräfte an der Grundschule und den weiterführenden Schulen haben bereits vor vielen, vielen Jahren vehement gemahnt, die richtigen (!) Schwerpunkte an der Grundschule zu setzen.
Sie blieben einsame Rufer in der Wüste, wurden als Ewiggestrige mitleidig belächelt.

Die jetzt unübersehbaren Tatsachen sprechen für sich, belegen, dass sie Recht hatten!
Sehr späte Einsicht bei schulpolitisch verantwortlichen Entscheidungsträgern.

Nun heißt es, entschlossen und sehr rasch zu handeln, entschieden gegenzusteuern!!

Man darf sich nun wirklich nicht (weiter) „verzetteln“, schließlich wird die Basis für alles spätere Lernen wird hier gelegt, Lesekompetenz ist eine Schlüsselkompetenz, ohne die es einfach nicht geht.

Zahlreiche andersweitige, neuartige Defizite müssen zudem beherzt angegangen werden.

Ansonsten landen wir in einer Bildungskatastrophe für den Wirtschaftsstandort Deutschland!

Eklatanten Lehrermangel, extremen Fachkräftemangel, ungenügend qualifizierte oder gar keine BewerberInnen für Azubi-Stellen haben wir ja schon.

ysnp
11 Monate zuvor
Antwortet  Gabriele

„Noch vor Jahren (!) wurden die Englischstunden altgedienten, sehr erfahrenen GrundschullehrerInnen noch „aufgebrummt“, die sich selbst dafür nicht ausreichend qualifiziert hielten – oder sich überschätzten.“
Bitte schreiben Sie das Bundesland dazu. Ich vermute, dass jedes Bundesland da anders verfährt. In Bayern musste man für das Grundschulenglisch schon immer eine Sprachprüfung machen, sofern man das Fach nicht studiert hat. Die darauf folgende didaktische Fortbildung beschäftigte sich neben der Grundschulenglischdidaktik auch mit der richtigen Aussprache!

Englischlehrerin
11 Monate zuvor

Als langjährige Englischlehrerin an einer Gesamtschule kann ich den Vorschlag nur unterstützen: Die Kinder kommen mit extrem unterschiedlichen Englischkompetenzen aus den Grundschulen, so dass wir in der 5. Klasse ohnehin alles wiederholen müssen. Die Begeisterung für die erste Fremdsprache, die früher deutlich spürbar war, wurde abgelöst durch noch ein Fach, in dem viele bereits beim Übergang in die weiterführende Schule Schwierigkeiten haben oder sich sogar „abgehängt“ fühlen. Und besser Lese-, Schreib- und Sozialkompetenzen bei Fünftklässler:innen helfen auch mir viel weiter als einige Kinder, die Englischkenntnisse mitbringen.

Palim
11 Monate zuvor
Antwortet  Englischlehrerin

Weil die Lernstände unterschiedlich sind, soll das Fach abgeschafft werden?

Dann können wir ja Mathe und Deutsch in der Grundschule auch streichen.
Da bleibt die Begeisterung erhalten und niemand muss sich in Klasse 5 abgehängt fühlen.

Georg
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Sie wünschen sich doch sicherlich schulreife Kinder in Klasse 1, ähnlich wie die Lehrer der weiterführenden Schulen halbwegs alphabetisierte und rechensichere Kinder in Klasse 5 (an den Gymnasien vollständig und sicher alphabetisiert und rechensicher). Kriegen Sie das überwiegend? Nein. Also haben Sie ein analoges Problem, dessen Lösung an der Grundschule mit mehr Kerngeschäft und weniger Bonus gelöst werden kann. Englisch ist für die schlecht alphabetisierten Kinder Bonus, die guten Schüler dürfen gerne statt Deutsch- oder Matheförderung Englisch kriegen.

Palim
11 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Ich wünsche mir eine Menge,
tatsächlich habe ich aber im Studium Entwicklungspsychologie belegt und kann Kenntnisse mit der Realität abgleichen: Kinder sind nicht zur gleichen Zeit gleich weit entwickelt.

Schon vor 20 Jahren wurde darauf verwiesen, dass die Entwicklungsunterschiede zum Zeitpunkt der Einschulung 3 Jahre betragen. Das dürfte inzwischen weit mehr sein.

Ich würde mir wünschen, dass dem im Schulsystem endlich durch Ressourcen Rechnung getragen würde, statt weiterhin das Märchen zu verbreiten, alle Kinder in Klasse 1 oder 5 seien in allen Bereichen auf dem gleichen Stand.
Dass diese Märchen der Wissenschaft nicht Stand halten, sollten Philologen eigentlich erkennen können.

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Ja, das wäre eine Idee. Englisch-Forder und Deutsch-Förder.

ysnp
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Das fände ich sehr schade, denn Grundschulenglisch macht allen Kindern Spaß. So, wie es aufgebaut ist, finden viele Kinder einen guten Zugang zur Fremdsprache und auch Schwächere haben ein Erfolgserlebnis. Man darf den Grundschulenglischunterricht nicht mit sturem Pauken verwechseln.

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  ysnp

Und dann kommen die Kids auf die weiterführende Schule und wundern sich, dass sie plötzlich arbeiten müssen und nicht mehr nur Spaß haben?
Gerade die schwächeren Schüler*innen haben ein Problem mit der Umstellung.
Andere wiederum nehmen das nicht ernst genug, weil sie nur spielerisch Englisch gemacht (nicht gelernt) haben.

ysnp
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ist das Ihre eigene Erfahrung als Lehrkraft?
Wir haben uns jahrelang mit Lehrern weiterführender Schulen über Englisch ausgetauscht und von diesen Aspekten war nicht die Rede.
Es gibt ja nicht die reinen Gegensätze von Pauken und Freude/Spaß an einem Unterricht. Ich selbst habe schon am Englischunterricht an Mittelschule, Realschule und Gymnasium mehrfach hospitiert und habe Einblick in den Englischunterricht dort gewonnen.

Die Kunst ist es, Spaß und Lernfreude mit dem Aufbau von Wissen zu verbinden und ich finde, dass in der Grundschule dies im Englischunterricht altersgemäß gemacht wird, sofern man die Englischdidaktik der Grundschule ernst nimmt.
In der Grundschule Bayerns erarbeiten wir einen vorgeschriebenen Grundwortschatz, üben das Lesen von englischen Texten, schreiben einfache Sätze; vor allem ist das Hörverstehen und das Einüben von Sprechsituationen ein Schwerpunkt. Das geschieht in kindgerechten Rahmenhandlungen und Methoden. Das Einzige, was wir nur anfanghaft machen, ist grammatische Hintergründe systematisch zu klären. Wir klären nur da, wo es unbedingt notwendig ist.

Ich glaube, wenn Englisch in der Grundschule abgeschafft werden würde, würden sich viele Lehrer der weiterführenden Schulen, vor allem dem Gymnasium, wünschen, dass es wieder stattfindet, denn dann würden viele erst merken, was sie verloren haben. Dann müsste man in allen Bereichen wieder bei Null anfangen (und das muss man dann konzentrierter machen als in der Grundschule). Ebenso wäre in der Folge eine 2. Fremdsprache am Gymnasium im 2. Jahr schwer vermittelbar.

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  ysnp

Ich habe mich gerade gestern mit dreien meiner älteren Kolleginnen darüber unterhalten.
Mein Beitrag gibt wieder, was wir alle beobachtet haben. Das hätte ich vielleicht noch dazu schreiben sollen.

In diesen Diskussionen hier haben die allermeisten Teilnehmer*innen – wie mir scheint – Gymnasialkids vor ihrem inneren Auge. Ich unterrichte aber an einer GemS m.O., wo wir in der Unterstufe (5.+6. Klasse) Englisch leider binnendifferenziert unterrichten.
Da aber auch Gymnasialkids nicht mehr gut genug lesen können, plädiere ich inzwischen dafür, Englisch komplett aus der GS zu verbannen. Die Kapazitäten für alles, was inzwischen sonst so an GS gemacht werden muss, genügen doch hinten und vorne nicht.
Nur weil Englisch spielerisch abläuft und dadurch für Lehrkräfte wahrscheinlich eher eine Entspannung gegenüber anderen Fächern darstellt, ist es für die Kids in heutiger Zeit m.M.n. nicht sinnvoll.

ysnp
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Danke für die Erklärung. Weiter unten habe ich für Bayern geschrieben, wo ich noch Streichungspotential sehe. Das mag von Bundesland zu Bundesland verschieden sein.

Nur folgende Aussage ist in meinen Augen eine komplette Fehleinschätzung:

Nur weil Englisch spielerisch abläuft und dadurch für Lehrkräfte wahrscheinlich eher eine Entspannung gegenüber anderen Fächern darstellt …….

Gibt es einen entspannten Unterricht nach Fächern gegliedert? Das finde ich weniger. Im Englischunterricht ist man als Lehrkraft immer präsent, gerade weil es kleine Einheiten und Aktionen gibt, die abwechslungsreich gestaltet werden müssen. Stillarbeitsphasen gibt es selten. Man hat immer verschiedene Materialien zur Hand, die eingesetzt werden und muss methodisch mehrmals im Unterricht umschalten. Am besten ist, wenn man vorher alles schon griffbereit hingelegt hat, damit keine Leerläufe entstehen. Die Unterrichtssprache der Lehrkraft ist in der Regel Englisch.

Was verstehen Sie unter spielerischem Unterrichten? In meinen Augen herrschen diesbezüglich falsche Vorstellungen. Wenn Sie die Grundschule wirklich verstehen wollen, dann kann ich nur zur Hospitation dort raten.

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  ysnp

Da ich das selbst so erlebt habe und auch an Fortbildungen diesbezüglich teigenommen habe, denke ich, dass ich eine recht gute Vorstellung davon habe.
In 5. Klassen unterrichtet man außerdem auch so, dass man zu lange Phasen vermeidet und viele Methoden- sowie Arbeitsformwechsel einplant.
Allerdings ist Englisch ein fünfstündiges Hauptfach, was u.a. häufig Doppelstunden statt 45-Minuten-Einheiten zweimal die Woche zur Folge hat, so dass bereits hier eine andere Art des Arbeitens automatisch geschieht.
Wenn die Kids zu uns kommen, dann merkt man sehr schnell, wie in der GS Englisch gelernt wurde.
Im Prinzip spricht nichts dagegen, allerdings ist es für mich nur logisch, dass die Zeit viel sinnvoller für das Erlernen vieler Dinge (mit dem Schwerpunkt auf Lesen), die später in fast allen Fächern wichtig sind, genutzt werden sollte.
Die Situation ist wirklich dramatisch. Manchmal sollte man Prioritäten setzen.

Ureinwohner Nordost
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Ja, die Schüler brauchen es in der GS nicht.

Lieber richtiges Deutsch und Rechnen als schlechte Fremdsprache (z.B. English).

Wer es braucht, möge es in den weiterführenden Schule erlernen,
die anderen Deutsch und Rechnen…
bis sie es KÖNNEN.

Für mich persönlich ein weiterführendes Konzept.

Ich weiß es wird viele „junge“ Kollegen geben (<50 Jahre), die gaaanz anderer Auffassung sind.
Na und? 😉

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Wenn Englisch in der GS verhindert, dass Kids gut genug Lesen lernen, dann muss Englisch abgeschafft werden. DAS ist das Hauptargument.
Was die Kollegin schreibt, ist aber auch nicht von der Hand zu weisen. Und warum ein weiteres Fach, das so, wie es in der GS unterrichtet wird, vollkommen zweckfrei ist, für etwas überforderte Kids noch unbedingt dazu kommen muss, erschließt sich mir auch nicht.
Was die Kids lernen sollen, um in Englisch fit zu sein, lernen sie ab Klasse fünf. Oder eben gar nicht. Es gibt Studien über die Sinnhaftigkeit des frühen Englischunterrichts, wie er in Deutschland praktiziert wird. Die Ergebnisse sind nicht so toll.

Palim
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Es ist eine Behauptung, dass Englisch in der GS verhindern würde, dass Kinder Lesen lernen,
dabei ist Englisch Sprachunterricht, er fördert die Sprachkompetenz.

Ist es nicht viel eher so, dass jetzt wieder einmal jeder versucht, seine eigenen Interessen durchzusetzen und Forderung stellt fernab der besseren Ausstattung und Unterstützung der Grundschulen?

Streichen wir Sport, werden die schreien, die Bewegung fordern,
streichen wir schwimmen, haben wir noch mehr gefährdete Nichtschwimmer,
streichen wir Kunst und Musik, werden die schreien, die Kreativität fordern,
streichen wir Sachunterricht, wird die Wirtschaft schreien, Geschichte nicht mehr, das wurde schon gestrichen,
streichen wir Religion, freuen sich alle, die mit Kirche abgeschlossen haben, übersehen aber, dass es wichtig bleibt, sich mit Werten auseinanderzusetzen, was nicht allein in den Familien stattfinden sollte (klappt ja schon beim Lesen nicht).

Lesezeit in andere Fächer zu setzen, statt dafür Zeit zur Verfügung zu stellen, kommt aber dem Steichen von Inhalten gleich, da diesen Fächern ja Zeit entzogen wird.

Die Englischlehrkräfte der weiterführenden Schulen wollen selbst mit ihrer Sprache beginnen, weil die ersten 4 Wochen früher so schön und begeisternd waren (vor 2000?) oder damit sie keine Differenzierung benötigen und ihren Schüler:innen den Unterschied des Unterrichts nicht erläutern müssen, da sich der Sprachunterricht ab Klasse 5 anders als zuvor gestaltet.
Das gilt für andere Fächer aber ebenso, da würde man auch nicht streichen.

Am Ende bleibt zu sagen:
Wenn es die Philologen so gut wissen, kann man sie ja in die Grundschulen abordnen, um dort die Versorgung zu sichern. Dann sehen sie selbst, was dort „Nutzen bringt“ und wie unterschiedliche die Fähigkeiten in einer nicht vorsortierten Schülerschaft sind.

Georg
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Eine oftmals zweite Fremdsprache fördert die Sprachkompetenz nur, wenn die Muttersprache und Deutsch (falls unterschiedlich) beide in Wort und in Deutschland auch Deutsch in Schrift sicher beherrscht werden. Teilnahme am muttersprachlichen Unterricht liefert auch diese Sprache in Schrift. Solange die Voraussetzung für die deutsche Sprache nicht erfüllt ist, kann man sich Englisch in der Grundschule sparen.

Palim
11 Monate zuvor
Antwortet  Georg

„Eine oftmals zweite Fremdsprache fördert die Sprachkompetenz nur, wenn die Muttersprache und Deutsch (falls unterschiedlich) beide in Wort und in Deutschland auch Deutsch in Schrift sicher beherrscht werden.“

Das entspricht nicht den neuesten wiss. Erkenntnissen.

Hinsichtlich der Leseförderung wird die Biss-Plattform empfohlen,
da gibt es auch Module zu DaZ und Zweitspracherwerb.
Könnte sich für sie lohnen:

Das frühe Lernen mehrerer Sprachen führt zu einer höheren Sprachsensibilität, da man schon als Kind beginnt, Sprachen zu vergleichen, Verständigung zu ermöglichen unterschiedliche sprachliche Systeme erlernt.
Das hat mit dem Lesen und Schreiben einer Sprache zunächst einmal wenig zu tun,
wohl aber mit dem Erlernen von Wortschatz und Grammatik.

Georg
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Ihrem letzten Absatz stimme ich voll zu. Nur setze ich die gesprochene Sprache bei in Deutschland aufgewachsenen Kindern bei der Muttersprache und Deutsch (falls unterschiedlich) bereits mit Eintritt in die erste Klasse voraus. Wenn die Eltern das nicht können, dann gibt es den Kindergarten. Ja, ich sehe auch das Problem der Bequemlichkeit, das ungeliebte Deutsch sprechen zu müssen, wenn es das bequemere [Herkunftsprache, wegen mir ukrainisch, arabisch, türkisch, sonstwas] auch tut.

Palim
11 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Zum einen wird Eltern geraten, mit ihren Kindern in ihrer Herkunftssprache zu sprechen, damit sich die Grammatik und ein großer Wortschatz sicher in der Sprache ausbilden, die die Eltern beherrschen. Das kann in dann allen möglichen Sprachen erfolgen.

Zum anderen spitzen Sie Ihre Behauptungen auf eine Mehrsprachigkeit zu, die gar nicht Grund des Problems ist. Viel auffälliger ist, dass es eine Menge Kinder gibt, die in ihrer Erstsprache vor der Einschulung einen sehr kleinen Wortschatz aufzeigen. Das ist auch bei Kindern mit der Erstsprache Deutsch der Fall und unabhängig von einer Mehrsprachigkeit.
Die Eltern sprechen wenig mit den Kindern, die Kinder bekommen wenige Anreize.
Diesen Kindern fehlen Fähigkeiten, die sie zum Bewältigen des Unterrichts bzw. des Erstlesens bräuchten.

Diese Kinder konnte man früher über den Sprachtest frühzeitig entdecken und ein Jahr lang fördern, aber die Förderung wurde gestrichen, weil der Lehrkräftemangel damals schon groß war und man sich das Geld für diese Förderung sparen wollte.
Genau diese Förderung fehlt und diese Kinder haben von Anfang an große Schwierigkeiten.

mika
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Liebe Palim,
Was wünschen Sie sich, um mehr Zeit fürs Lernen der basalen Fähigkeiten in der Grundschule zu haben? Mehr Unterrichtsstunden? Mehr Personal, damit individuelle Förderung innerhalb des Regelunterrichts möglich ist? Sie sind die Fachfrau in der Grundschule, deshalb frage ich mal Sie konkret!

Palim
11 Monate zuvor
Antwortet  mika

Ich wünsche mir Folgendes:

a) mehr Unterrichtsstunden: Dafür sollte es einen bundesweiten Standard geben. Wenn das Üben in Deutsch und Mathe einen besonderen Stellenwert haben soll, dann muss neben den anderen Anforderungen dafür auch Zeit gewähren. Für Deutsch muss neben Sprechen und Zuhören, Sprachbetrachtung/ Grammatik, Rechtschreibung, Texte verfassen auch Zeit genug für das Lesetraining sein.
In der Diskussion hier gibt es verschiedene Vorschläge, darunter auch solche, an denen deutlich wird, dass die Stundentafel in den Ländern sehr unterschiedlich ist (Werken ab Klasse 1, Englisch 2 oder 3 Stunden, Religion 2 oder 3 Std., Sport 2 oder 3 Stunden). Hinzu kommt, dass die Länder selbst verschiedene Pflichtstundentafeln haben, die von einem Land zum anderen um mehr als 10 Stunden abweichen können. Einige Schüler:innen bekommen also mehr Unterricht als andere in der Grundschulzeit (später auch).
Es könnte einen Standard geben, dass in der Grundschule in allen Bundesländern jedes Schuljahr mindestens 6 Stunden Deutsch und mindestens 6 Stunden Mathe erteilt werden sollen.
Dazu eine Stunde für Klassenleitung, damit wichtige Zeit nicht aus diesen Fächern genommen werden muss. Und die Klassenleitungsstunde muss auch bei einer doppelten Klassenführung zur Verfügung stehen – in beiden Klassen. Man braucht diese Zeit insgesamt über die Woche verteilt, zwackt sie jetzt aber immer hier und da ab.

b) mehr Personal – mindestens eine feste Assistenz in jeder Klasse, die zur Schule gehört und zur Klasse (nicht zu einem einzelnen Kind).
Diese Assistenz könnte dann nebenher mit Kindern lesen üben, Kopfrechnen trainieren, Streit schlichten, Pflaster kleben, Reißverschlüsse binden, eingenässte Kinder umziehen, zu Hause anrufen, wenn ein Kind krank ist, Pützen aufwischen … oder wenn di Lehrkraft ein Schülergespräch führen muss o.a. schon mal zum Umziehen beim Sport gehen, einen Übung anleiten, HA aufschreiben lassen etc.
In Schulen mit benachteiligten Kindern bräuchte es eine bessere Ausstattung, da dort DaZ-Kurse eingerichtet werden müssen, die aus Kleingruppen bestehen sollten. Sind in den Klassen viele Kinder ohne Deutschkenntnisse, benötigt man um so mehr Unterstützung, da die Alphabetisierung in der Zweitsprache erfolgen muss, was noch schwieriger als in der Erstsprache ist.

Dass zudem die Inklusion besser ausgestattet sein müsste, als sie es derzeit in NDS ist (max. 2 Std. pro Woche pro Klasse per Erlass, die in der Realtität nicht ankommen), sollte selbstverständlich sein – einschließlich Therapeut:innen. Ein anderes Thema, aber nicht weniger traurig und auch das führt dazu, dass Kinder nicht frühzeitig die notwendige Förderung erhalten.

c) Als Drittes wünsche ich mir einen Minimalfahrplan für die Fächer.
Immer wieder komme ich mit bestimmten Schüler:innen an Grenzen, manches kann man später noch auffangen, manches nicht so gut.
Ein Beispiel: Wer den Zehnerübergang in Klasse 1 nicht versteht, hat in Klasse 2 gute Möglichkeiten, es im ZR 100 zu begreifen.
Das klappt z.B. mit Kindern mit Migrationshintergrund gut. Da muss man manche Inhalte erst einmal auslassen, damit sie möglichst schnell aufholen.

Es gibt Kinder, da wünsche ich mir, dass es ausreicht, wenn sie die Grundrechenarten vorwärts und rückwärts trainieren, um überhaupt in Mathe bestehen zu können. Es wird ihnen nicht helfen, Rechenwege zu diskutieren und zu erläutern, sondern sie eher verwirren, solange sie den Zahlenraum gar nicht überblicken. Für diese bräuchte man einen Minimalfahrplan – nur das, viele Male wiederholt, nicht mehr.

Für andere reicht das bei weitem nicht aus, weil ihnen das Rechnen leicht fällt und sie schnell andere Anforderungen benötigen, dennoch aber auch Anleitung benötigen, mit schwierigeren Formaten umzugehen.

Es gibt Kinder, die brauchen viele Übungen, bis sie Grundzüge der Rechtschreibung beherrschen. Da könnte es einen Minimalfahrplan geben. Die anderen, denen die Rechtschreibung mühelos schon in Klasse 1 gelingt, ohne dass man es trainiert hätte (ja, gibt es auch) benötigen dann aber etwas anderes.

Das zieht sich durch alle Bereiche hindurch.
Im Lesen: Einige Kinder lesen schon zu Beginn der Grundschule und können bald Bücher lesen, andere mühen sich über Jahre mit dem Erlesen einfacher Wörter. Beides braucht entsprechende Aufgaben.

Diese Differenzierung leistet man ohnehin, aber es wäre gut, wenn man dies mit festen Absprachen absichern könnte.

d) an jeder Schule eine gut ausgestattete Hausaufgabenhilfe – Ganztag hin oder her, den gibt es noch immer nicht flächendeckend, Horte auch nicht.
Es braucht Möglichkeiten, Kinder in die HA-Betreuung zu geben, unentgeltlich, weil Eltern nicht lesen können, weil Eltern ihre Kinder verwahrlosen und sich gar nicht kümmern, weil Eltern kurzfristig überlastet sind (Kind/Partner/Eltern erkrankt oder andere Sachen).
Dann könnten diejenigen, die zu Hause keine Unterstützung erfahren, in der Schule im ruhigen Rahmen ihre Übungen bewältigen, die sonst unerledigt bleiben.

Am Ende greifen die Forderungen dann auch ineinander:
Hätte ich mehr Zeit im Unterricht, könnte ich die differenzierten Lesephasen einbauen, in denen die Assistenz bei bestimmten Kindern unterstützt (in die Bücherei gehen, Bücher wählen, Ganzschriften lesen, weiterführende Aufgaben anleiten), während ich eine andere Gruppe betreue (grundlegende Alphabetisierung). Das Üben würde am Nachmittag ebenso erfolgen und jedes Kind hätte mehr Lernzeit, in der es begleitet wird … und allmählich selbstständiger.
Meine Vorstellung ist, dass man dann nach 4 Jahren sehr viele Kinder ganz anders an die weiterführenden Schulen geben könnte.

Als Grundschullehrkraft ist man bemüht, über innere Differenzierung vieles davon zu ermöglichen. Je herausfordernder die Klassenzusammensetzung, desto schwieriger ist es. Es braucht eine Menge Zeit und Vorbereitung, die entlohnt oder entlastet sein sollte.

Spätestens aber, wenn man eine gute Planung gemacht hat, aber mehrfach in der Woche diesen Unterricht an eine Vertretung zur Aufsicht gibt, während man selbst eine andere Klasse übernimmt, ist dieser breit differenzierte Unterricht nicht zu halten. Für die letzten 4. Klassen mehrerer Jahrgänge kann ich über Jahre (weit vor Corona) sagen, wann wo eine Lehrkraft ausgefallen ist und monatelang kein Ersatz gegeben war, sodass Unterricht Behelf war. Das kommt in der Öffentlichkeit kaum an.
Hätte man dauerhaft eine Assistenz in der Klasse, wüsste diese im Vertretungsfall Bescheid und könnte zumindest Rituale übernehmen und viele vorab eingeführte Übungen ansagen.

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Aber es geht hier doch um ein sehr schnelles Gegenlenken. Alles, was Sie da beschreiben, wünschen sich die meisten von uns. Da es das aber alles nicht geben wird, muss eine Sofortmaßnahme her: Englisch zu streichen, wäre so eine.

Palim
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ich wurde gefragt, was ich mir wünsche, darauf habe ich geantwortet.

Zusätzliches Personal für HA-Hilfe könnte man sofort einstellen, dann wäre es eine Sofortmaßnahme,
zusätzliche Assistenzen könnte man sofort in jede Grundschulklasse setzen, als Sofortmaßnahme.
Im Anschluss könnte man das Berufsbild ausarbeiten und Qualifikationen definieren und ausarbeiten, das ist dann nicht sofort, aber bis dahin könnten die Schulen mit dieser Unterstützung arbeiten.

Aber Geld will man nicht ausgeben, das wollte man in den vergangenen 20 Jahren nicht und will weiterhin einsparen.
Nichts anderes ist der Vorschlag, ein Leseband einzusetzen, ohne dafür zusätzliche Zeit zu haben.
Dr Vorschlag der Philologen, Englisch zu streichen, entbehrt jeder Grundlage, es ist eine alte Forderung, die hier aufgewärmt und angebracht wird, weil Philologen dem frühen Fremdsprachenunterricht den Nutzen absprechen, da sie ihn an 2 Jahren Unterricht am Gym vergleichen.
Um eine Verbesserung der Versorgung der Grundschulen geht es den Philologen gar nicht, sondern allein darum, die Interessen ihrer eigenen Englischlehrkräfte ein weiteres Mal vorzubringen.

dickebank
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Eine Verbesserung der Versorgung der Grundschulen in der jetztigen Situation – es gibt zu wenig examinierte Lehrkräfte mit der Lehrbefähigung für die GS und die SekI – würde nämlich bedeuten, dass noch mehr Lehrkräfte mit Lehrbefähigung für die SekI+II an andere Schulformen abgeordnet werden müssten.

Die hohe Übertrittszahl am Ende der GS zu den GY ist doch unter anderem der Tatsache geschuldet, dass die Eltern wissen, dass es an den GY die wenigsten Stundenstreichungen gibt, da die lehrkräfteversorgung ausreicht. An allen anderen Schulformen lässt sich der Mangel doch kaum noch kaschieren. Dort fehlen ja bereits die Stundenkontingente, die für die sprachliche Integration von zugewanderten SuS dringend erforderlich wären, da ansonsten wegen des zusätzlichen DAZ-Unterrichtes Lehrkräfte aus dem eigentlichen Fachunterricht abgezogen werden müssten. Das DAZ-Angebot kann nur zu Lasten des Deutschunterrichts aufrechterhalten werden. Will man den D-Unterricht aufrecht erhalten, muss man Unterricht an anderer Stelle einkürzen. Das geht, weil ja alle Lehrkräfte mindestens zwei Fakulten haben. Gibt die D/Ge-Lehrkraft eben mehr Deutsch und weniger Geschichte. Das gleiche gilt für alle anderen Fächerkombinationen natürlich genau so.

Palim
11 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

An den Grundschulen ist es schon lange so, in 10 Jahren habe ich genau ein einziges Mal die DaZ-Stunden durchgängig gehalten, in allen anderen Jahren waren Lehrkräfte zu vertreten, in Hauptfächern und als Klassenleitung.
Damit waren dann die Hauptfächer in Teilen und die Klassenleitung gesichert, der DaZ-Unterricht entfiel, weitere Stunden konnten nur noch beaufsichtigt werden – das ist kein Unterricht.
Oftmals übernimmt irgendjemand ohne GS-Ausbildung die Klasse in Vertretung (Lehramts-Bachelor oder andere Vertretungen zur Aufsicht, wenn keine Studierenden zu finden waren) und da muss der Laden irgendwie laufen, breite Differenzierung, auch gezielte Leseförderung erfordern aber eine vorherige gute Ausbildung.
Die schlechten Ergebnisse spiegeln somit die schlechte Versorgung der Schulen.

Der Schluss, dass es keine Lehrkräfte gibt und man deshalb auf das Aufstocken des Personals ganz verzichtet, ist aber falsch.
Es bräuchte um so mehr Assistenzen, je weniger Lehrkräfte sich die anstehenden Aufgaben teilen müssen.
Jede fehlende Lehrkraft müsste also durch 2 andere Kräfte aufgefangen werden, unabhängig davon, dass man ohnehin in jeder Klasse eine feste Assistenz bräuchte.

Gleichzeitig bräuchte es einen Vertrag, der auf lange Sicht gewährleistet, dass nicht die Assistenzen den Unterricht übernehmen, sondern auf lange Sicht in den Schulen als festes Berufsbild neben den Lehrkräften eingebunden werden.

Mika
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Vielen Dank @palim für diese sehr ausführliche Antwort. Kann ich genauso unterschreiben, obwohl ich am Gymnasium tätig bin. Zeit bzw. Lehrkraft pro Kind ist letztlich der limitierende Faktor, an den keiner ran will, weil das sehr viel Geld kosten würde. Die Folgekosten sind m.M.n ungleich höher, aber die müssen dann ja nicht von den Kultusministerien beantragt werden…

Fresh L
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Ich finde, alle haben hier teilweise recht.
Vielmehr ist es sehr traurig, dass wir darüber diskutieren müssen, Englisch eventuell in der GS abzuschaffen, damit die Grundlagen nicht komplett verkümmern.

Meine Kinder sind seit dem Kindergarten im deutsch-dänischen System.
Perfekt! Deutsch, Dänisch fließend und Englisch geht dann durch die vorherige frühe Sprachbildung auch easy von der Hand.

Wenn Sie gewollt hätten wäre noch eine 4. Sprache drin gewesen. Das gute daran, nicht notwendig, weil bereits die zweite Fremdsprache von Anfang nahezu perfekt gelernt wurde.

Was ich aber eigentlich damit sagen möchte: Es steckt in Kindern grundsätzlich viel mehr Potenzial. Meine Kids sind auch keine Überflieger, keine dänischen Natives und haben das trotzdem gewuppt.

Weshalb es so traurig und erschreckend ist, dass unsere Grundschulkinder in unserem System mit dem aktuellen Angebot bereits so enorme Probleme zu haben scheinen.

Palim
11 Monate zuvor
Antwortet  Fresh L

Was machen denn die Dänischen Schulen anders?

Fresh L
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Die Kochen natürlich auch nur mit Wasser und es ist nicht alles Gold, was glänzt.

Nur hat das dänische System noch das Privileg teilweise (leider auch nur noch selten) sogar einzügig zu sein mit meist nicht weit mehr als 20 SuS pro Klasse. Wobei sich auch das stetig ändert.

Die Vorarbeit und die Durchlässigkeit vom Kindergarten über Grundschule bis zur Mittelstufe und Oberstufe ist mMn auch viel besser organisiert und vernetzt.

An unserer Schule ist der Kindergarten direkt mit der Schule verbunden.
Fast die komplette Kindergartengruppe ist als Team in eine gemeinsame Klasse in die benachbarte Grund- und Gemeinschaftsschule gekommen.

In der Freizeit gibt es ebenfalls ein angeschlossenes Jugendfreizeitheim, dass immer in engem Austausch mit den jeweiligen Schulen steht. So können Probleme und Konflikte aus der Schule auch dort geklärt und besprochen werden.

Jetzt im Gymnasium sind die Kids aus dem Kindergarten heiß begehrt als Teams, weil sie sich tatsächlich blind vertrauen, mit einander arbeiten können und z.B. bei sämtlichen Sportspielen wirklich perfekt eingespielt sind.

Trotzdem wird und wurde immer darauf geachtet, dass trotzdem viel Austausch mit anderen Schulen und Lernenden stattfindet.

Ich habe das Gefühl, die Kids können die erlernten sozialen Kompetenzen ziemlich gut und fließend auch auf neue Umgebungen anwenden.

Ich vermute also die positivsten Hauptmerkmale der dänische Schule sind die hervorragende Vernetzung von Kindergarten bis Oberstufe und die Integration der Freizeiteinrichtung sowie die (noch) kleinen Klassen und geringe Zügigkeit der Jahrgänge.

Ich muss jedoch auch zugeben, dass sich diese vorgenannten tollen Entwicklungen so bei meinem jüngeren Sohn nicht mehr abzeichnen lassen.
Die nicht immer positiven gesellschaftlichen Veränderungen und digitalen Einflüsse bei unseren Kindern sind offenbar leider in keiner Schule und auch nicht, das muss ich eingestehen, von allen Eltern aufzuhalten oder zu verhindern.

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  Fresh L

Nichts für ungut, aber ich vermute nach dem Lesen vieler Ihrer Beiträge (denen ich in der Regel zustimme), dass Ihre Kids neben dem Privileg, keine Regelschulen besuchen zu müssen, auch noch ein Elternhaus haben, das ihnen von Geburt an ein anderes Leben ermöglicht.
Das sei ihnen auch von Herzen gegönnt!
Die Mehrheit der Kids hierzulande jedoch erlebt eine ganz andere Kindheit und Schulzeit, was sich mehr und mehr negativ in unserer Gesellschaft bemerkbar macht. Zusammenhänge werden nicht mehr verstanden, weil sinnentnehmendes Lesen nicht mehr möglich ist.
Und die Grundsteine hierfür werden nun einmal in der Grundschule gelegt, weshalb man den Fokus darauf legen muss und eben nicht auf „spielerisches Englisch“.
Daran führt derzeit m.M.n. kein Weg vorbei.

Fresh L
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Sie haben sicherlich recht.
Der Kern meiner Aussage sollte auch sein, hinzuweisen, dass ja trotzdem in jedem Kind, zumindest ist das meine Schlussfolgerung aus dem, was ich zu Intelligenz gelernt habe, meist ein hervorragendes Potenzial hat, welches bei vielen und offensichtlich immer mehr Kindern irgendwo, irgendwie ungenutzt auf der Strecke bleibt.

Deshalb gehe ich auch komplett konform mit Ihnen, was die ordentliche Grundsteinlegung bereits in der Grundschule angeht, weil dies eben, zumindest in unserer dänisch-deutschen Schule auch klappt, zumindest was das Lernen der Dänischen Sprache angeht.

Der Vorteil ist natürlich, dass auch im übrigen Umgang im Schul- und Kindergartenalltag ebenso nur Dänisch gesprochen wird.

Dort wird auch bereits im Kindergarten schulisch vorgearbeitet. Bei meinen Kids gab es sogar noch die „Vorschule“ bei der dienstältesten und wirklich kompetenten und fordernden Erzieherin, die leider nicht mehr arbeitet.

Bin mir nicht sicher, ob es die Vorschule überhaupt noch im deutschen Kindergarten-System gibt.

Fakten sind Hate
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Nein. Das Fach soll abgeschafft werden, damit grundlegende Kompetenzen besser gefördert werden. Die Lesekompetenz ist auch für andere Fächer wichtig.

A.J. Wiedenhammer
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Man könnte ja auch einfach mal das, was eine langjährig mit der Materie befasste Person zu dem Thema beizutragen hat, als wertvolle (meinetwegen Einzel-)Erfahrung auffassen.
Statt mit schiefen Vergleichen Nebelkerzen zu zünden.
(„Ha, ha, bringen wir doch den Kindern erst ab 5. Klasse das Reden bei, um ihnen die Begeisterung für die Muttersprache zu erhalten, ha, ha.“ Solche „Diskussionsbeiträge“ sind alle falls ausbaufähig.)

Palim
11 Monate zuvor

Langjährige Erfahrung mit dem Lesenlernen in der Grundschule hat aber genau wer?
Der Philologenverband, der allein für seine Lehrkräfte an den Gymnasien spricht?

A.J. Wiedenhammer
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Etwa derjenige, der sich nicht freut, wenn durch Streichung von zumindest diskussionswürdigen Lerninhalten mehr Zeit für das Lesenlernen in der GS freigeschaufelt wird?

Palim
11 Monate zuvor

Diskussionswürdig ist, was Philologen vom Englischunterricht an Grundschulen erwarten, welche Kriterien sie anlegen und auf welcher Grundlage sie zu einer Einschätzung kommen.

Grundschullehrer
11 Monate zuvor
Antwortet  Englischlehrerin

Der Umgang mit unterschiedlichen Lernständen als Problem… müssten sich die weiterführenden Schulen da nicht endlich mal weiter-entwickeln?

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Bei uns an einer GemS mit Oberstufe wird in Englisch binnendifferenziert inzwischen auf drei bis vier Niveaus in den Klassenstufen fünf und sechs. Seit 50 Jahren wird in der Unterstufe bei uns binnendifferenziert unterrichtet. Vor ca. 10 Jahren brauchten wir nur zwei Niveaus, jetzt bräuchten wir mind. fünf u.a. wegen Englisch in der GS.

Palim
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Und die Reaktion auf eine veränderte Schülerschaft, die in allen Fächern eine breitere Differenzierung benötigt, ist das Streichen irgendeines Faches?

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Ja, da sich herausgestellt hat, dass das wenig hilfreich ist.

A.J. Wiedenhammer
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Nicht irgendeines Faches.
Eines Faches, dessen Nutzen in der jetzigen Ausführung zumindest diskussionswürdig ist.

Da wir ja offenkundig nicht über unbegrenzte Ressourcen im Bildungsbereich verfügen, halte ich es für eine nachvollziehbare Idee, den sowieso schon bestehenden Differenzierungsbedarf nicht noch unnötig erhöhen zu wollen.

A.J. Wiedenhammer
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ach, ist doch alles nur eine Frage der Methodik und Didaktik….

Grundschullehrer
11 Monate zuvor

Im Grundschulbereich ist es üblich, in Kindergärten zu hospitieren und die Lernstände der zukünftigen Schulanfänger zu erfassen sowie mit ihnen Grundlagen zu erarbeiten. Welcher Gymnasiallehrer hospitiert an Grundschulen? Das Wissen, das Gymnasiallehrer über die Grundschule haben, ist – bestenfalls – überschaubar. Dafür schieben sie immer wieder der Grundschule beharrlich den schwarzen Peter zu, wenn es um Lerndefizite geht.

A.J. Wiedenhammer
11 Monate zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Hier schiebt niemand der GS einen schwarzen Peter in Bezug auf Lerndefizite zu!
Hier wird darüber diskutiert, wie sinnig Englischunterricht in der Grundschule ist. Und ob es nicht besser wäre, die knappen Ressourcen (auch an GSLuL) in andere Lernbereiche umzulenken.

Palim
11 Monate zuvor

Es ist eine merkwürdige Diskussion, wenn Lehrkräfte der weiterführenden Schulen einmal mehr ihren Wunschkanon in den Grundschulen abgeben und dabei, wie deutlich dargestellt, die vermeintlichen Vorzüge für ihren eigenen Fremdsprachenunterricht im Blick haben und an ihren eigenen Vorstellungen den Unterricht in der Grundschule messen.

Neulich gab es einen Bericht, dass ein Prof einer Uni die Matheleistungen der Studierenden beklagt.
Was wohl die Philologen aller Fächer sagen würden, wenn Mathprofs den Gymnasien vorschreiben wollten, dass andere Fächer unnötig seien und alle ihre Anstrengungen in den Matheunterricht stecken sollten, damit die Spielerei in den Gymnasien endlich ein Ende findet?

Wenn an den GS etwas verändert werden soll, dann sind sicher nicht die Philologen diejenigen, die Vorschläge zur allgemeinen Verbesserung in den Grundschulen eröffnen, zumal sie ja deutlich bekunden, dass Differenzierung im Unterricht nicht ihre Stärke ist, weil sie sich homogene Gruppen wünschen.

Auch ging es um 25% schwache Schüler:innen, die dringend Hilfe benötigen. Das sind gar nicht diejenigen, die im Anschluss die Gymnasien besuchen. Warum also schreien die Philologen am lautesten?

Man sollte in den Grundschulen fragen, was dort helfen würde. Hat schon mal ein Kultusministerium dort nachgefragt?

Und man sollte so ehrlich sein, den Unterrichtsausfall der letzten Jahre zu benennen und zu beziffern. Dieser lag nicht allein an Corona, auch wenn der Erhebungszeitraum in die Pandemie fiel.

A.J. Wiedenhammer
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Zunächst einmal ganz grundsätzlich: Sich homogene Lerngruppen zu wünschen, hat ja wohl nichts mit fehlender Stärke in Differenzierung zu tun! Man kann solche Lerngruppen auch einfach für effizienter halten.
Was ist das denn für eine armselige Argumentation: jemand ist gegen irgendetwas, ergo kann er es wohl nicht, zumindest nicht gut, bzw. hat einfach keine Ahnung davon?!

Auch das Beispiel des Mathematikprofessors ist schief: Natürlich soll dieser nicht die Abschaffung anderer Fächer zugunsten von Mathe fordern (schließlich studiert wahrlich nicht jeder Abiturient anschließend Mathematik), aber es wäre durchaus hilfreich und konstruktiv, wenn zum Beispiel klar wäre, welche Fähigkeiten von den zukünftigen Studenten in diesem Fach erwartet werden.

Deshalb erwarte ich ja auch nicht von Professoren oder auch Ausbildern in Betrieben, dass sie in der Schule hospitieren, um sich schon einmal auf die Fähigkeiten der zukünftigen Studenten/Azubis einstellen zu können, sondern dass sich Schule/Schüler informieren, was später verlangt wird.

Analog dazu: Mir geht dieses ständige Beharren darauf, dass Lehrer weiterführender Schule gefälligst nichts, aber auch gar nichts, zu Belangen/Inhalten/Methoden von GS zu sagen hätten, ziemlich auf den Senkel!
Wo sind denn im Gegenzug die Heerscharen von GS-Lehrern, die wochen- und monatelang an allen erdenklichen Schulformen der näheren Umgebung hospitieren, um sich einen Eindruck eventueller Anforderungen zu verschaffen?
Ich persönlich würde es allerdings für sinnvoller halten, die kostbaren Zeit- und Personalressourcen vorrangig dem direkten Unterricht zugute kommen zu lassen.

Fürs Über-den-Tellerrand-Schauen sind Diskussionen wie hier hilfreich. Nicht hilfreich sind dagegen Äußerungen, dass bestimmte Gruppen sich doch besser nicht zu bestimmten Themen äußern sollten, da sie ja eh‘ keine Ahnung davon hätten.

Palim
11 Monate zuvor

Der Prof soll nicht die Abschaffung anderer Fächer fordern,
aber wenn Philologen das für die GS wünschen, ist das in Ordnung?

Es ging den Philologen einmal mehr nicht darum, über den Tellerrand zu schauen, nicht darum, nach Bedingungen zu fragen, zu überlegen, warum diese Ergebnisse zu Stande kommen, nicht um die 25% Schüler:innen mit schwachen Leistungen.
Es ging nicht um die Stundentafel, nicht um den Anteil an Stunden, den Englisch einnimmt, nicht um den Unterrichtsausfall, der weit mehr Stunden betrifft.

Es wurde eine Forderung vorgetragen, die alt ist.
Von Anfang an hat sich der Philologenverband am Konzept gestört, nach dem Englisch in den GS unterrichtet wird und bringt deshalb wiederholt die Forderung, dass Englisch in der GS abgeschafft werden sollte.

A.J. Wiedenhammer
10 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Der imaginäre Professor wird bei großen Defiziten in Mathe und der Beteuerung der Schule, nicht genug Zeit dafür zu haben, schon deutlich seine Verwunderung ausdrücken, wenn er dafür in der Stundentafel der allgemeinen Hochschulreife so zuträgliche Fächer wie Handarbeiten oder Japanisch finden würde. Zu Recht.

Ich habe nie gesagt, der Prof solle keine Abschaffung von Fächern fordern. (Darf er ruhig.) Ich habe gesagt, dass er nicht an die Schule kommt, um sich den Unterricht dort anzugucken und an diesem dann festmacht, welche Ansprüche er an Studenten stellen darf. (Anders herum: Schüler besuchen die Hochschule, um sich zu informieren.)
Die gymnasiale Oberstufe bereitet auf ein mögliches Studium vor, nicht das Studium bereitet die Schule nach.

Palim
11 Monate zuvor

Wenn Schule sozialer Ort sein muss, damit es Kindern gut geht und sie gut lernen können, wird es nicht helfen, den Englischunterricht zu streichen.

Erstaunlich, dass die Philologen nun die Kinder mit Migrationshintergrund entdecken.
Mehrsprachigkeit ist für die sprachliche Entwicklung von Vorteil, zudem kann man auch im Sprachunterricht lesen. Die Biss-Plattform, die zum Thema Lesen nun bundesweit für FoBi herhalten muss, hat auch im Bereich DaZ und Mehrsprachigkeit Module, die helfen könnten.

Ureinwohner Nordost
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Gilt für eine Sprachgruppe.

Schauen Sie sich die über tausend Sprachen auf Papua Neuguinea an.

Benachbarte Völker sprechen eigene Völkersprachen.

Gut, die Völker sind manchmal sehr klein (einige Dutzend bis Hunderte Menschen, aber es sind eigenständige Völker).

Der „Eurozentrismus“ bezüglich Kultur und Zivilisation erstaunt mich immer wieder.

Vor allem bei all der „Sexpräpherierung“:
abcdefghijklmnopqrstuvwxyz

Für mich nicht erschliessbar.
Ist für mich persönlich aber auch nicht mehr wichtig. 😉

lehrer002
11 Monate zuvor

Auf keinen Fall! Der Englischunterricht in der Grundschule ist ein Erfolgsmodell! Sicherlich war vor Jahren der Start holprig, als es noch keine gut ausgebildeten Lehrkräfte für Grundschulenglischunterricht gab und fachlich nicht ausreichend qualifizierte Lehrkräfte aushelfen mussten oder pädagogisch nicht ausreichend für die Primarstufe qualifizierte Lehrkräfte aus der Sekundarstufe. Inzwischen ist es aber so, dass zumindest in NRW Englisch neben Sport und Religion zu den Fächern gehört, die grundsätzlich nicht fachfremd unterrichtet werden dürfen. Ein guter Grundschulenglischunterricht schafft eine herausragende Basis (ganz besonders im Listening und Talking sowie den ICCs), auf der weiterführende Schulen gut aufbauen können.

Georg
11 Monate zuvor
Antwortet  lehrer002

Die Basis funktioniert nur, wenn in der Klasse 5 alle Kinder eine vergleichbare Basis haben. Das kann man getrost ausschließen.

Palim
11 Monate zuvor
Antwortet  Georg

In welchem Fach kann man denn davon ausgehen, dass Kinder im 5. Schuljahr eine vergleichbare Basis haben?

Sie geben sich einer Illusion hin, die der Realität nicht entspricht.
Das könnte daran liegen, dass sie gewohnt sind, vorsortierte Klassen zu erhalten und daraus ein Wunschdenken entwickelt haben, dass dort nur perfekt vorbereitete Lernende sitzen dürfen. Eine weitere Illusion.

Grundschullehrer
11 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Einheitliche Lernstände sind eine Illusion.

Georg
11 Monate zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Ich bin durchaus bereit, drei Standards für Hauptschule, Realschule, Gymnasium zu akzeptieren und mich auf Lesen, Schreiben, Rechnen zu beschränken.

Palim
11 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Und wo möchten Sie das stattfinden lassen?

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  lehrer002

Sorry, aber das sehe ich nicht so. Und ich unterrichte seit 25 Jahren in weiterführenden Schulen Englisch.

Ragnar Danneskjoeld
11 Monate zuvor
Antwortet  lehrer002

Woran machen Sie Ihre Behauptung fest, der Englischunterricht in der Grundschule sei ein Erfolgsmodell? Ist das Daumen mal Pi? Bauchgefühl? Basierend auf meiner anekdotischen Evidenz würde ich sagen: abschaffen. Bestenfalls ein, zwei Wochenstündchen in Klasse 3/4.

Ich habe mit Fünftklässlern mit und ohne GS-Englisch gearbeitet, teilweise sogar in einer Klasse gemischt. Einen relevanten Unterschied konnte ich nur bei wenigen feststellen, spätestens zu den Herbstferien waren die Zinsen des GS-Englisches aufgezehrt.

Ureinwohner Nordost
11 Monate zuvor

Kann ich mir gut vorstellen. (besonders Ihr letzter Abschnitt)

A.J. Wiedenhammer
11 Monate zuvor
Antwortet  lehrer002

Soweit die Theorie…

Aus der Praxis kann ich dazu nur ein müdes „ha, ha“ beisteuern, ähnlich wie @Englischlehrerin. Der momentane Zustand ist mindestens so holperig wie der am Anfang (durch zusätzliche Schwierigkeiten verschärft) und Meilen von „Erfolgsmodell“ entfernt.
Aber man kann es ja mal behaupten…

Grundschullehrer
11 Monate zuvor
Antwortet  lehrer002

Weiterführende Schulen KÖNNTEN darauf aufbauen, WENN die lieben Kolleginnen und Kollegen der weiterführenden Schulen auch nur einen Hauch darüber wüssten, wie und in welchem Umfang Grundschulenglisch gelehrt wird. Wie gesagt, ich hatte noch nie einen Gymnasiallehrer, der hospitiert hat. Während unserer Grundschulleute jedes Jahr in den Kitas hospitieren. Bei vielen Gym-Kollegen läuft es anscheinend so: Meckern, aber selbst kaum Interesse an der Grundschule zeigen.

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Ich würde Ihre Arbeit niemals kritisieren, da ich weiß, was Sie leisten müssen an den GS.
Jedoch ist Englisch an der GS unsinnig, wenn man stattdessen Lesen (Inhalt von Texten und Arbeitsanweisungen) üben würde.
Braucht man schließlich in Deutsch, Mathe, Geschichte, Erdkunde, Naturwissenschaften, Englisch (da Methodik gleich) usw.
Das ist ungleich wichtiger als pro Woche zwei Stunden Englisch in der GS.

Palim
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Sie wollen die Arbeit der Grundschullehrerinnen nicht kritisieren?

Warum schreiben Sie dann, dass Englischunterricht in der GS nichts bringt, dass zu viel gespielt würde und zu wenig gelernt, dass Differenzierung erfolgen muss?
Messen Sie den Unterricht in der Grundschule an den dortigen Vorgaben?

Zu erwarten, dass der Englischunterricht heute wie vor 25 Jahren erfolgen kann, ist unrealistisch. Ich kenne kein Fach, in dem das möglich und ratsam ist.

Aber sicher haben wir an den Grundschulen vor lauter Spielen ganz vergessen, mit den Kindern Arbeitsanweisungen und Texte zu lesen.

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Ich kritisiere nicht die GS-Kolleg*innen, sondern, was aufgrund gravierender Fehler seitens der Politik, in GS los ist.

Ich unterrichte nicht nur Englisch, sondern auch Weltkunde, wo Leseverstehen essentiell ist. Da Lehrkräfte vieler anderer Fächer, in denen die Kids auch ab und zu lesen müssen (was ja inzwischen viel, viel weniger geworden ist aufgrund der zunehmenden Defizite), sich genauso äußern, können Sie mir gern vorwerfen, dass ich angeblich GS-Lehrkräfte kritisiere, wenn ich fordere, Englisch zugunsten des Lesens in der GS abzuschaffen.

A.J. Wiedenhammer
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Ich lese keine Kritik an der Arbeit der GS, sondern an dem Fach. Bzw., an dem Fach in dieset Phase der Schullaufbahn. Und noch spezieller, in dieser Phase, da doch in anderen Bereichen (L&S) die Defizite gravierend und die Nachteile für den weiteren Schulerfolg noch heftiger sind.
Wenn alle Schüler lesen und schreiben können, super lernbereit sind, der Tag 40 Stunden hat und das Kollegium aus allen Nähten platzt (im Gegensatz zu den Klassenzimmern), dann kann man es meinetwegen auch mal mit Chemie in der GS versuchen.
So aber gibt es Dringlicheres.

A.J. Wiedenhammer
11 Monate zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Wenn sich Unidozenten, Ausbilder in Betrieben oder Berufsschullehrer über die Fähigkeiten ihrer Schützlinge beklagen, sagt man also einfach: „Ach, Sie haben eben nicht einen Hauch von Ahnung, wie und in welchem Umfang an den weiterführenden Schulen gelehrt wird.“ Punkt.
Das ist ja schön einfach, merke ich mir….

Oben genanntes Klientel kommt tatsächlich nicht zum Hospitieren in die weiterführenden Schulen.
Allerdings kommen auch keine GS-LuL, die sich angucken wollen, auf welche Anforderungen GS-Schüler eventuell vorbereitet werden sollten.

Schüler tragen ja vieles in die nachfolgenen Schulen. (Wissen, Fähigkeiten, meinetwegen Kompetenzen, oder einfach: „Das haben wir aber noch nie/immer anders usw. gemacht“.) Umgekehrt funktioniert der Informationsaustausch deutlich träger. Oder wann hat das letzte Mal ein ehemaliger Schüler vor Ihrer Tür gestanden, um Rückmeldung („Schön, dass wir das damals gemacht haben“ oder „Diese Fähigkeiten haben mir an auf der weiterführenden Schule wirklich gefehlt“) zu geben?

Vierblättriges Kleeblatt
11 Monate zuvor

Debatte um Iglu-Studie – Philologen fordern: Englisch in der Grundschule streichen!

Das wäre richtig. Es reicht ab Klasse 5. Das meiste Englisch lernen die Kinder auch gar nicht in der Schule, sondern außerhalb!

Palim
11 Monate zuvor

Wie kommen Sie darauf, dass Kinder außerhalb der Schule Englisch lernen würden?

Erik
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Sie schauen so viele Videos an und hören englische Musik :-)))))))))))))))))))))))))).

Oberkrämer
11 Monate zuvor
Antwortet  Erik

Ganz genau! Und die Jugendsprache ist voller Englisch…….. Sie spoilern, sie pranken, sie mobben………

Pälzer
11 Monate zuvor
Antwortet  Oberkrämer

Ach so. Das meinen Sie mit „Englisch lernen“.

Oberkrämer
11 Monate zuvor
Antwortet  Pälzer

Nicht ich, sondern das Kleeblatt. Aber ich sehe es auch so. (Meinen Sie, man lernt nur in der Schule?)

Katinka
11 Monate zuvor
Antwortet  Erik

Kann ich von meinem Sohn auch bestätigen. Er hört sich Lieder an und liest dazu die Texte, dann fragt er mich ständig, was dieses und jenes heißt und merkt es sich zum großen Teil sogar. Aber ich freue mich, wenn er jetzt an der weiterführenden Schule „richtig“ Englisch hat.

Wolkenkuckucksheim
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Na die, wo von Seiten des akademisch gebildeten Elternhaus die Rahmenbedingungen und Möglichkeiten dazu stimmen. Andere- herausfordernde Kinder- interessieren die Philologen gemeinhin weniger. Werden abgeschult, kann man nicht.

Georg
11 Monate zuvor

Der Philologenverband repräsentiert die Gymnasiallehrer. Was soll der sonst machen? Ein Grundschul- oder Realschulverband existiert kaum, könnte man ändern.

Palim
11 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Stimmt,
dann muss man dem Philologenverband in diesem Fall einfach mal die Expertise absprechen und spiegeln, dass die Klientelpolitik der Philologen den Verbesserungen an den Grundschulen häufig zuwider läuft.

A.J. Wiedenhammer
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Aber eine Meinung darf der Philologenverband schon noch haben, oder?

Fehlende Expertise?
Mag sein.
Aber dann könnte man auch den Beschäftigten im GS-Bereich mangelnde Expertise für die Belange der weiterführenden Schulen unterstellen. (Was ich mir ausdrücklich nicht erlauben würde.)

Palim
11 Monate zuvor

Der Philologenverband hat keine „Meinung“, er setzt seine Möglichkeiten dafür ein, dass Philologen Privilegien erhalten und behalten.
Dabei geht es gar nicht um eine Auseinandersetzung mit den Gegebenheiten an den anderen Schulen, sonst hätte sich der Verband ja schon seit Jahren für eine bessere Ausstattung der Grundschulen, A13 für alle und mehr Anstrengungen gegen den Lehrkräftemangel an anderen Schulformen als dem Gymnasium positionieren können.
Damit wären Forderungen nach bester Ausbildung an Grundschulen auch der Schüler:innen, die später das Gym besuchen werden, dann tatsächlich glaubwürdig.

A.J. Wiedenhammer
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Der Vorsitzende des bayerischen Philologenverbandes regt also an, mehr Zeit für das Lesen- und Schreibenlernen freizuschaufeln, indem man ein anderes Fach erst später beginnt. Aha.
Mir erschließt sich nicht, inwieweit dies nun ein prima Beispiel dafür sein soll, wie der Verband seine Möglichkeiten einsetzt, Philologen Privilegien zu erhalten und zu bewahren.

Herr Schwägerl hat sehr wohl eine Meinung geäußert. Er hat eine durchaus nachvollziebare Überlegung zur öffentlichen Diskussion gestellt.
Was diskreditiert ihn dafür?

Auch Metzgermeister Koslowski darf eine solche Überlegung in den Raum werfen. Besonders, wenn er Kinder, Enkel, Nichten und Neffen im schulpflichtigen Alter hat. (Aber auch, wenn nicht.)

Georg
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Die Grundschulen könnten sich auch mal am mittleren Leistungsdrittel orientieren und dem unteren Drittel in Förderung stecken und Spaßveranstaltungen wie Englisch oder Sport AG im Nachmittagsbereich für die streichen.

Palim
11 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Die Grundschulen orientieren sich nicht an irgendwelchen Dritteln, die Sie definieren,
die Grundschulen differenzieren und beschulen alle Kinder.

In die Förderung würde ich gerne einige geben, dafür bräuchte es aber entsprechende Stundenzuweisungen. Das gleiche gilt für zusätzliches AG-Angebot am Nachmittag. Dafür sind keine Lehrkräfte vorgesehen, das muss über Vereine oder preisgünstig Beschäftigte laufen.

Die Sache mit dem Lehrkräftemangel ist schon ernst gemeint, da geht es nicht um Zusatzangebote, sondern darum, dass man in der 1.-4. Stunde nicht genug Menschen in der Schule hat, damit jede Klasse versorgt ist.

Georg
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Die Philologen wollen an den Gymnasien auf Deutsch vollständig alphabetisierte Kinder mit Rechenkenntnissen. Englischkenntnisse brauchen sie nicht.

Palim
11 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Ja, die Philologen wünschen auch Inhalte, die in der GS nicht oder nicht mehr gesetzt sind,
sie wollen Kinder, die eine perfekte Rechtschreibung zeigen, obwohl Rechtschreibung ein Teil des SekI-Curriculums ist.

Sie möchten nur Kinder, die in allen Fächern gleiche Fähigkeiten mitbringen und am liebsten die Schüler:innen, die ein herausragendes Arbeitsverhalten zeigen und jegliche an sie gestellte Aufgaben sorgfältig und fehlerfrei lösen.

An sich möchten die Philologen nur 10% eines Jahrgangs beschulen. Dass sie dann 40% ihres Kollegiums an andere Schulen entsenden müssen, wollen sie aber nicht.
Schließlich sind sie groß darin, sich zu wünschen, was und wie andere zu unterrichten haben, möchten dies aber selbst nicht an den anderen Schulformen übernehmen, obwohl sie doch so genau wissen, wie es woanders zu laufen hat.

Grundschullehrer
11 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Es existiert ein Grundschulverband. Aber wen vertritt er eigentlich?

Pälzer
11 Monate zuvor
Antwortet  Georg
Oberkrämer
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Ich würde sogar sagen, sie lernen viel mehr außerhalb als in der Schule! Musik, Filme, das ganze Denglisch……… !!!!!!

Tester
11 Monate zuvor

Ich bin da auch der Meinung, dass man besseres Englisch lernt außerhalb der Schule. Ich habe mir immer Filme mit englischem Subtitles und das Gesprochene in einer Sprache, die ich nicht verstehe, angeschaut. Hat wahre Wunder gewirkt mit der Note.

Was halt generell im Englischunterricht fehlt, ist der Praxisbezug. Ich habe Wörter gelernt, die niemand im regulären Englisch verwendet, weil die so alt waren.

Last edited 11 Monate zuvor by Tester
Palim
11 Monate zuvor
Antwortet  Tester

Wenn das der Maßstab ist, können wir auf das Lesen verzichten:
Das bessere Lesen lernt man doch außerhalb von Schule, einfach so beim Schmökern und Zuhören.

Grundschullehrer
11 Monate zuvor

Das meiste Deutsch lernen Kinder nicht in der Schule, sondern außerhalb. Deshalb können wir den Deutschunterricht eigentlich komplett streichen und dafür mehr Mathe unterrichten… 😉

Georg
11 Monate zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Je nach Gegend lernen die Kinder außerhalb der Schule kein Deutsch mehr.

Melissentee
11 Monate zuvor

Wie wäre es mit Religionsunterricht? Religion ist doch wirklich Privatsache der Eltern! Ernst gemeint.

Ich finde den Englisch-/Französischunterricht gut, aber aus anderer Sicht. Er vermittelt eine andere Art des Lernens (Vokabeln). In überschaubarem Rahmen. Leistungsstarke Kinder, die sonst alleine schon durch Zuhören Einser geschrieben haben, entdecken, dass auch sie lernen müssen. Und wenn es schon bei 5 Vokabeln hapert und zuhause der große Familienkrieg ausbricht (deswegen forderten Eltern in der Klasse meines Sohnes die Abschaffung), kann das ein guter Indikator sein, ob das Gymnasium was fürs Kind ist.

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  Melissentee

Hüstel. So soll der Englischunterricht aber eben gerade nicht laufen.
Außerdem sind Kids, die einfach schlau genug sind, auch wieder diejenigen, die gerade keine Vokabeln pauken müssen. Diejenigen, die pauken müssen, sind dann ja wohl eher nicht fürs Gymnasium geeignet.

Palim
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Was man bemerkt, wenn man in der GS Englisch unterrichtet, nicht aber, wenn man es sein lässt.

DerechteNorden
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Das bemerkt man auch in anderen Fächern. Dazu braucht man kein Englisch in der GS.

A.J. Wiedenhammer
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Wenn man in der GS kein Englisch unterrichtet, unterrichtet man statt dessen anderes. Und da kann man durchaus auch etwas bemerken.

Melissentee
11 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Auch sehr schlaue Kinder müssen Vokabeln lernen, es sei denn es liegt eine außerordentliche Begabung für Sprachen und ein nahezu fotografisches Gedächtnis vor. Oder meinen Sie, alle Kinder auf dem Gymnasium brauchen keine Vokabeln zu lernen?

Georg
11 Monate zuvor
Antwortet  Melissentee

Wenn ich es richtig im Kopf habe, soll Englisch in der Grundschule ausdrücklich ohne Vokabelnlernen auskommen. Viel sinnvoller finde ich richtigen Englischunterricht in der Grundschule für kognitiv dafür bereite Kinder. Die anderen kriegen währenddessen Deutsch- oder Matheförderung.

Cornelia
11 Monate zuvor
Antwortet  Melissentee

Das ist eine Argumentation! Die Schüler sollen in der Grundschule Englisch lernen, dass man sie besser sortieren kann??
Durch das Zuhören alleine bekommen manche gute Noten? Schon mal drüber nachgedacht über die Zusammenhänge zwischen Konzentrationsfähigkeit, Kurzzeitgedächtnis, Arbeitsgedächtnis und Intelligenz und Begabung?

Melissentee
11 Monate zuvor
Antwortet  Cornelia

Ich finde an der Argumentation nichts verkehrt. Englisch UM zu Sortieren sag ich doch gar nicht. Aber als Mutter (!) fand ich Französisch in Klasse 4 super zum Schnuppern, was die weiterführende Schule bedeutet. Und es gab Eltern, die gesagt haben, dieses Drama bei zwei Fremdsprachen machen sie nicht mit. Und das finde ich okay und damit waren die Familien zufrieden.

Man muss das Fach ha noch nicht mal benoten. Aber es ist eine neue Herausforderung mit einer bisher unbekannten Lernmethode. Und wenn ein Kind ein Wackelkandidat fürs Gymnasium ist, dann kann das oft die Richtung weisen.

Es gibt ja die schöne Weisheit „Wegen Mathe wiederholt man, wegen Fremdsprachen geht man (vom Gymnasium)“.

Und ja, ich habe von Konzentrationsfähigkeit, Kurzzeitgedächtnis, Arbeitsgedächtnis und Intelligenz und Begabung gehört. Darf die jetzt auch nicht mehr als Hinweis für die passende Schulform herangezogen werden?

Cornelia
11 Monate zuvor
Antwortet  Melissentee

Naja, wenn der Englischunterricht nur zeigen soll, was auf die Kinder zukommt und was evt. Schwierigkeiten bereiten kann und wer dann eher nicht für das Gymnasium geeignet ist, dann ist das schon fragwürdig, ob sich der zeitliche Aufwand lohnt oder ob lieber anderes gefördert werden soll.
Eigentlich soll es ja darum gehen, das sensible Zeitfenster der frühen Kindheit zum Sprachenlernen nicht ungenutzt verstreichen zu lassen, sondern einen vielseitigen Anfang zu machen.
Ich denke da an die vielen Schüler, die eben mehr Zeit und Unterstützung zum Lesen, Schreiben, Rechnen lernen brauchen, und für die das Gymnasium nicht das Ziel ist. Die Grundschule ist eine Schule für sich, eine Schule für alle, auch für zukünftige Haupt- und Realschüler. Sie ist keine Zubringerschule für’s Gymnasium! Und auch Migrantenkinder profitieren von mehr Zeit im Deutschunterricht! Ihr Wortschatz verteilt sich ja von vorneherein auf 2 Sprachen, ist also in der Zweitsprache nicht so umfangreich wie bei gleichaltrigen einsprachigen Kindern. Oh ja, und manche wachsen schon zu Hause zweisprachig auf, das gibt es häufiger als man denkt, dass sie Eltern aus zwei Nationen haben.

Wenn Schüler alleine vom Zuhören gute Noten schreiben, spricht das zuallererst für eine gute Konzentrationsfähigkeit . Über das Begabungsprofil sagt das noch nichts oder nicht viel. Dieses kann von Kind zu Kind derart verschieden sein, schon bei Geschwistern. Ob ein Kind für das Gymnasium geeignet ist, hängt von vielen verschiedenen Parametern ab. Wenn man nun Algebra in der Grundschule schon zum Schnuppern einsetzen würde, was käme dann vielleicht dabei heraus? Es würde scheinen, als ob so manches außergewöhnlich sprachbegabte
Kind mit fotografischem Gedächtnis , das keine Vokabeln lernen muss, nicht für das Gymnasium geeignet wäre…..und gerade aus diesem Grund bin ich dafür, dass die Grundlagen der Kulturtechniken für ALLE Grundschüler noch viel mehr Priorität haben sollen, sonst haben die einseitig Begabten keine Chance für eine höhere Schule.

Teacher Sachsen
8 Monate zuvor
Antwortet  Melissentee

Dummerweise versteht man vieles in der Welt ohne religiöse Bildung überhaupt nicht.
Und Religion ist mitnichten Privatsache.

Titeuf
11 Monate zuvor

Spätestens zur 2. Klassenarbeit Englisch hat Klasse 5 (Realschule) den Lernstoff der Grundschule bisher eh gelernt. Ohne Vorkenntnisse dauert es vielleicht etwas länger, Englisch ist dann vermutlich aber motivierender, weil es dann neu und spannend ist.

Daddy Cool
11 Monate zuvor

Englisch in der GS streichen? Warum nicht. Habe meine Tochter bereits seit der 1. Klasse verschiedenste außerschulische Angebote auf dem freien Markt wahrnehmen lassen, nachmittags und in den Ferien. Vermittelt wurde dabei die Sprache durchweg durch Muttersprachler. Klar, es kostete bzw. kostet mich zwar Zeit und Geld, aber der Mehrwert ist unübersehbar. Meine Tochter hat neue Freunde kennengelernt und ist im Fach Englisch ihren Mitschülern sehr weit voraus.. Fächer in der Schule zu streichen bringt bildungsnahe Eltern dazu, Alternativen im außerschulischen Bereich zu suchen. Die Bildungsschere wird größer.

Palim
11 Monate zuvor
Antwortet  Daddy Cool

Ja, tolle Idee,
und jede Familie, die es sich leisten kann,
finanziert den Unterricht für ein weiteres Kind aus einer benachteiligten Familie?

Es ist erschreckend, wie viele die Segregation unterstützen.
Wenn dann Schulen immer schlechter ausgestattet sind und die Gruppe der Benachteiligten immer größer wird, schottet man sich weiter ab und verbreitet, die anderen müssten einfach ein bisschen fleißiger sein.

Bildung in staatlicher Verantwortung immer weiter zu schwächen, wird am Ende für alle nachteilig sein.

Daddy Cool
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

So ist’s nun mal im Leben.

Palim
11 Monate zuvor
Antwortet  Daddy Cool

Nein, so machen es die Leite, die bevorteilt sind,
weil sie die anderen nicht sehen wollen, aber bereitwillig ihre Leistungen tagtäglich in Anspruch nehmen.

Du wolltest meinem Kind die Schulbildung verwehren?
Dann kann ich deinen Müll nicht abholen.

Gesellschaft bedeutet nicht, dass man sich auf Kosten anderer profiliert, sondern dass man gemeinsam gestaltet und alle im Blick behält.
Alles andere ist schäbige und höhlt das, was die Gesellschaft trägt, immer weiter aus. Aber es gibt ja einen zunehmenden Teil in der Bevölkerung, der genau das anstrebt.

Daddy Cool
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Dann gehen Sie gern einfach mit gutem Beispiel voran anstatt von anderen zu fordern.

Warum? Zum einen wende ich immense Freizeit auf, um meinem Kind etwas zu ermöglichen. Im Schnitt nehme ich dafür pro Jahr 2/3 meines Jahresurlaubes in Anspruch. Zum anderen bringe ich für die Bildung meiner Tochter Gelder auf, die ich vorher durch Arbeit verdient habe.

Viele hochwertige außerschulische Angebote kosten nicht viel Geld. Sehr oft können staatliche Unterstützungen beantragt werden. Aber dazu müssen sich die entsprechenden Eltern für ihre Kinder mal selbst bewegen.

Ja, ich werde weiterhin meine Tochter unterstützen. Das wäre vielleicht in dem Maße nicht nötig wenn es aktuell in den Sek1/ Sek2 nicht so immense Unterrichtsausfaelle gäbe.

Last edited 11 Monate zuvor by Daddy Cool
Palim
11 Monate zuvor
Antwortet  Daddy Cool

Ich gehe mit sehr gutem Beispiel voran, täglich in einer GS, in der die Eltern ihren Kindern das, was sie schildern, nicht bieten können, weil ihnen Möglichkeiten, Mittel und Fähigkeiten fehlen.

Dafür können die Kinder aber gar nichts
und die Kinder dieser Kinder werden dafür auch nichts können.

Man macht es sich zu einfach, auf die Eltern zu verweisen.
Man müsste aktiv gegen die Segregation arbeiten, um die Bildung aller gesellshaftlich zu forcieren.

Daddy Cool
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Ich bin Sorgeberechtigter meines Kindes und nur für mein Kind in der Verantwortung. Meine Ansichten hinsichtlich müssen nicht die Ansichten der anderen Eltern zu deren eigenen Kindern sein.
Wenn zu Elternversammlungen in den Klassen eingeladen wird, dann erscheinen oft nur die Hälfte der Eltern, wenn man Glück hat…
Während ich große Teile meines Urlaubs damit verbringe, mein Kind zu außerschulischen Lernorten zu fahren verbringen andere Eltern mit ihren Kindern den Urlaub/ die Ferien eben nach ihren Vorstellungen. So ist’s im Leben eben.
Ich habe KEIN schlechtes Gewissen hinsichtlich meines Denken und Handeln.
Für Ihre Vorwürfe bin ich der falsche Adressat.

Palim
11 Monate zuvor
Antwortet  Daddy Cool

„Ich bin Sorgeberechtigter meines Kindes und nur für mein Kind in der Verantwortung.“
Nein, Sie sind auch Teil der Gesellschaft, die sie selbst mitgestalten,
auch indem Sie die Benachteiligung anderer negieren und sich selbst nur in der Verantwortung für das eigene Kind sehen.

Daddy Cool
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Träumen Sie weiter…

A.J. Wiedenhammer
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

„Nein, Sie sind auch Teil der Gesellschaft, die sie selbst mitgestalten..“

So, so, aber gerade noch Lehrern der weiterführenden Schulen das Recht absprechen, sich zum Fächerkanon der Grundschule zu äußern.

Aber auch diese Lehrer (und sogar Philologen) sind Teil der Gesellschaft und wollen/dürfen/sollen diese mitgestalten. (Oder? Oder dürfen sich zumindest bei GS-Belangen nur „Insider“ äußern, nicht „die Gesellschaft“?)

Daddy Cool hat übrigens keineswegs die Benachteiligung anderer Kinder negiert. (Wo denn?) Er nimmt die Verantwortung für sein Kind offenbar sehr ernst. Und mal ehrlich: mehr Eltern dieser Sorte und wir hätten (auch als Gesellschaft) deutlich weniger Probleme.
Sollen Eltern ernsthaft ihre Kinder nicht fördern, weil andere Eltern es auch nicht tun, damit die Schere ja nicht weiter auseinanderklappt?
Darf ich nur dann meinem Kind abends am Bett etwas vorlesen, wenn ich tagsüber in der OGS auch ein Lesestündchen für die benachteiligten Kinder abgeleistet habe?

Was wissen Sie denn über Daddys Engagement für die Gesellschaft? Vielleicht arbeitet er hart und zahlt viele Steuern, von denen dann Schulen und Sozialprojekte finanziert werden.

Ach, es ist wahrscheinlich eh‘ vergebene Müh‘ …

Pälzer
11 Monate zuvor

Wenn man eine andere Sprache als Deutsch in der Grundschule unterrichten will, hängt die Wahl dieser Sprache doch extrem davon ab, was die Muttersprache des Kindes ist. Inzwischen gibt es doch sehr viele Orte, wo mehr Kinder Türkisch, Russisch, Arabisch, Dari oder anderes als zu Hause gesprochene Hauptsprache haben. Dann würde ein Unterricht in dieser Sprache am meisten bringen. Ich behaupte nicht, dass das leicht zu organisieren oder billig wäre …

ysnp
11 Monate zuvor
Antwortet  Pälzer

Das lässt sich quasi nicht organisieren. Bei uns gibt es nur wenige Türkischlehrer, die von Schule zu Schule reisen und Schüler aus unterschiedlichen Klassen zusammengefasst werden müssen. (So auch in Religion, WG und Ethik, wo Schüler zusammengefasst werden und es „reisende“ Lehrer gibt.) Stundenplanmäßig schwierig, teilweise nicht durchführbar. Fällt es auf den Vormittag, könnten andere wichtige Stunden betroffen sein – das hatten wir zeitweise einmal mit dem Islamunterricht, sehr unbefriedigend.
Meine Schule hat es mit türkisch versucht mit dem Erfolg, dass der Türkischunterricht nachmittags stattgefunden hat und nur noch wenig Eltern an dieser zusätzlichen Belastung Interesse hatten.
Übrigens gibt es keinen Unterschied im Englischunterricht der Grundschule zwischen den Nationen. Oft sind Kinder, die zuhause etwas anderes als deutsch sprechen, in Englisch ganz gut in der Grundschule. (Oft besser als in Deutsch.)

ysnp
11 Monate zuvor

Es ist die Frage, wo man noch Zeit herbringt. In meinen Augen sollte man zuerst Projekte und Wettbewerbe einbremsen. Viele Schule sind stolz auf ihre erworbenen Labels und sehen das als Außenwirkung. Doch das ist mehr Schein.
Projekte und Wettbewerbe nehmen nämlich viel Zeit vom Unterricht weg. Außerdem weg mit den Vergleichsarbeiten! Die nehmen einige Unterrichtszeit weg, weil viele sich explizit auf die Vergleichsarbeiten vorbereiten.
In früheren Jahren hat man ein Schulfest und eine Weihnachtsfeier im Jahr gemacht und das war es.

Da viele Interessensgruppen sich in die Schulen einbringen wollen, kann man sich bei umfangreichen Projekten anmelden. Seien es Gesundheitsprojekte, Projekte zur Stärkung des Selbstbewusstseins, Digitalisierungsmaßnahmen usw. Immer, wenn irgendwelche Defizite deutschlandweit festgestellt werden, gibt es irgendeine projektmäßige Kampagne. Manchmal wird man auch „von oben“ gezwungen, Projektwochen durchzuführen. Beispiel letztes Schuljahr: eine Projektwoche zur Alltagskompetenz. Da geht viel Unterrichtszeit verloren!
Die Erfahrung zeigt, dass alles zwar gut klingt, aber dann, wenn man es in der Praxis durchführt, viel Zeit dafür draufgeht.
Statt auf Fortbildungen Lehrkräften sinnvolle Möglichkeiten, vorzuschlagen, wie man Defizite angehen kann, werden umfangreiche Projekte angeleiert, wo ich den Nutzen bezweifle. Wenn das Projekt durch ist, wird es abgehakt. Das, was projektmäßig von außen herangetragen wird, kann man auch viel kürzer und genauso effektiv in den Unterricht integrieren. Dort ist es sinnvoller aufgehoben. Schließlich kann man wichtige Sachen so oder so zum Unterrichtsprinzip machen bzw. ist so oder so Unterrichtsprinzip. Dadurch würde man Zeit gewinnen.

In Bayern wird Englisch erst ab dem 3. Schuljahr zweistündig unterrichtet. Das genügt in meinen Augen. Religion/Ethik ist im 3. Schuljahr dreistündig, zweistündig reicht in der Woche. Dadurch würde man Zeit fürs Lesen gewinnen. Früher hatten wir das Fach Deutsch 7stündig, jetzt ist es 6stündig in Klasse 3/4. Eine Stunde Religion streichen – dann wären wir wieder bei 7 Stunden in der Woche.
Einschränkung: Aufgrund des Lehrermangels wurde an meiner Schule eine Stunde flexible Förderung in der Klasse (eine Förderstunde für die ganze Klasse) gestrichen. Diese Förderstunde braucht man wieder. Die war nämlich immer gut, um dort, wo es Probleme gab zu üben.

Last edited 11 Monate zuvor by ysnp
Palim
11 Monate zuvor
Antwortet  ysnp

Danke für die Erläuterung von „Projekte und Wettbewerbe“,
bei uns ist das Mangels Lehrkräften und durch Corona stark eingedampft.
Wettbewerbe wie Mathe-Olympiade, Känguru und Lesen finden weiter statt, Radfahrprüfung geht wieder, alles andere ist fast verschwunden.

7 Stunden Deutsch gab es hier noch nie, es sind 6, aber davon gehen oft die Sachen der Klassenleitung ab, um so mehr, da man für Klasse 3/4 als Klassenleitung weitere Fächer abgeben muss und dann schlechter ausgleichen kann.

Eine weitere Stunde zum Üben gibt es auch nicht, man hatte sie mal in einem Schulmodell „Volle Halbtagsschule“, die Kinder hatten täglich 1 Stunde mehr Unterricht, davon waren einige zum Üben im Klassenverband. Aber das war dem Land zu teuer, man hat die bessere Ausstattung dieser Schulen gestrichen.

Das sind die fehlenden Verbindlichkeiten in der Stundentafel,
da sollte man sich innerhalb der KMK auf einen Konsens einigen und diesen in allen BL finanzieren.

Die Mahnung, dass das Sparen in den Schulen zu schlechteren Ergebnissen führt, wollte man nicht wahrhaben und will es bis heute nicht, wenn ich die Vorschläge für Verbesserungen sehe, die in einigen Ländern jetzt von der Politik kommen.

ysnp
11 Monate zuvor
Antwortet  Palim

Da habe ich es in meinem Bundesland gut. Ich gebe fast alle Fächer in meiner Klasse und kann deswegen jonglieren – sowohl was die Klassenleiteraufgaben betrifft als auch welche Prioritäten ich setze. Da im Lehrplan von HSU auch soziales Miteinander verankert ist, kann ich einige soziale Klassenthemen bedarfsgerecht in HSU (= Sachkunde) behandeln.
Wir sind so ausgebildet und fortgebildet, dass wir fast alle Fächer können bzw. uns in manchen Fächern nachqualifizieren können.

Palim
11 Monate zuvor
Antwortet  ysnp

Ich habe auch schon Klassen geleitet, in denen ich nur 10 Stunden hatte
und doppelt Klassen geleitet, da kann man dann ja nicht alle Stunden übernehmen, muss aber trotzdem Unterricht und KL unter einen Hut bekommen.

Hamburg hat übrigens 108 Stunden in der GS-Tafel,
BY 104, NDS 94,
SH und Hessen und Berlin nur 92.

Dil Uhlenspiegel
11 Monate zuvor

Naja, bleibt die Frage, ob sich Englisch durchsetzt. HTML nach dem Abnabeln (also WLAN-Entwicklungsstand), aber Englischlernen, ich weiß nicht.

Last edited 11 Monate zuvor by Dil Uhlenspiegel
Yunus
11 Monate zuvor

Nrw rhein sieg kreis Grundschule
Wie bringt man Kinder Englisch bei?
Natürlich wir fangen mit Vokabeln an oder??
Bei uns auf der Grundschule fangen die Lehrer/ Lehrerin mit kleinen Sätzen. Warum?
Sorry aber die Kinder reden zuhause kein Englisch nur die wenigsten.
Meine Meinung die Lehrer/Lehrerin haben doch keine Lust mehr zu unterrichten ich rede nicht von der jetzigen oder besser gesagt die frischen Lehrer Lehrerin meine die ab 1962-1976 geboren sind. Die machen sich es ganz einfach wenn Kind Gut ist kommt es weiter und wenn nicht nochmals wiederholen.
Keiner von den Lehrerin ist bemüht oder fragt sich Warum ist das kind so?

Alice Luva
11 Monate zuvor

Englisch in der Grundschule zu streichen ist keine gute Idee. Denn Kinder können eine Sprache auf einem Muttersprachen Niveau theoretisch bis sie Circa. 10 Jahre alt sind lernen. Was wiederum heißt das wenn wir Englisch Unterricht an der Grundschule Streichen würden, dass dann das Gesamte Englisch Niveau in Deutschland sinken würde. Was hierbei natürlich immer wichtig zu erwähnen ist, ist das der Englisch unterricht an der Grundschule eine Hohe Qualität haben sollte und nicht Fachfremd unterrichtet werden sollte. Was leider nicht immer der Fall ist. Deswegen sollte die Forderung eher lauten mehr Qualifizierte Englisch Lehrkräfte für die Grundschule ausbilden.

A.J. Wiedenhammer
11 Monate zuvor
Antwortet  Alice Luva

(Ich wünsche mir gerade mehr qualifizierte Deutsch-Lehrkräfte… )

Das, was Kinder in der GS an Englisch lernen, hat nichts mit Lernen auf ein Muttersprachlerniveau hin zu tun.
Alle Englischlehrer (wS), mit denen ich bisher sprach, meinten, nach einem Jahr weiterführender Schule könnte man die Schüler mit und die ohne Englisch an der GS sowieso nicht mehr unterscheiden.

Zum Wunsch nach qualifizierten Fachkräften:
Das wünschen wif uns alle! Manchmal wünschen wir uns auch ganz bescheiden schlicht mehr Lehrer.

Alice Luva
11 Monate zuvor

Es geht eher darum das es in dem Alter Theoretisch besonders einfach ist für die Kinder Englisch zu lernen und deswegen in dem Alter theoretisch besonders viel Englisch gelernt werden sollte. Das es in der Realität anders aussieht ist mir bewusst. Ich Rede lediglich davon das es für den Spracherwerb auf einem Hohen Niveau notwendig ist früh mit einer Sprache anzufangen also Grundschule oder noch besser im Kindergarten. Denn ab dem Alter von circa. 10-12 jahren ist das Menschliche Gehirn einfach nicht mehr fähig eine Sprache so zu lernen wie es davor möglich gewesen wäre.

A.J. Wiedenhammer
11 Monate zuvor
Antwortet  Alice Luva

Im Augenblick scheint unser Augenmerk darauf zu liegen, dass zumindest EINE Sprache den Anfordernissen einer halbwegs gelungenen Kommunikation untereinander genügt.
(Was ja auch in der GS gelehrt werden sollte.) Und für „Native English Speaker“-Niveau reicht GS-Englisch sowieso nicht. Dafür braucht es schon intensiven Kontakt/Unterricht mit Muttersprachlern (bestenfalls).

Ja, für so viele Dinge gilt: je früher, desto besser: Musik (speziell Instrument), Sport, Motorik, Sprechen, Verhaltensweisen…. (Seufz!)

Die Zeit ist knapp, die Ressourcen auch, die Kinder dürfen auch nicht überfordert werden…
Ergo wird man um eine Priorisierung wohl nicht herumkommen.

Rob
8 Monate zuvor

Ich bin Niederländer und ab dem 10. Lebensjahr müssten wir Englisch, Deutsch und Französisch lernen. Englisch war auch später im Studium ein absolutes Pflichtfach.

Meine Sprachlehrer waren alle Muttersprachler. Ich sehe es als großes Hindernis,dass in Deutschland alle Filme und Programme,die nicht Deutschsprachig sind, synchronisiert werden. Genauso im Kino und im Theater. Warum?

Die Grundschule war,Dank unser böser Kolonialismus, sehr interkulturell. Indonesier, Surinamer, Süd Afrikaner usw.

Dadurch hatten wir bereits sehr früh eine interkulturelle Kommunikation & Kooperation.

Uns würde gelehrt, dass Diversität spannend ist und dass man dadurch viel lernen kann.

In der fünften Klasse hat ein Klassenkamerad unser Lehrer erzählt,dass er sich gerne als Mädchen kleidet. Der Lehrer hat sich mit uns zusammen gesetzt und darüber mit uns gesprochen.

Alles entspannt und pragmatisch.

Als der Klassenkollege dann in ein Sommerkleid in der Klasse erschien,haben wir kurz geschaut und dann war das Thema erledigt.

Er störte niemand und es war sein Ding. Abgehakt.

Deutschland ist nicht lediglich bezüglich Infrastrukturen und Digitalisierung seit Jahren rückständig, sondern auch die Deutsche Kultur. Resilient gegen Innovation, denn „das haben wir immer schon so gemacht“. Eine der Gründe dass Deutschland immer weiter zurück geht im weltweiten Vergleich.

Deutschland braucht ein Kulturwandel. Ganz dringend.

https://www.ef.de/blog/language/warum-die-niederlander-besser-englisch-sprechen/