DRESDEN. Der sächsische Ministgerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hält die Schulen in Sachsen für überfordert mit der Integration von Migrantenkindern. «Wir können die Qualität der Bildung nicht mehr garantieren, weil wir Schüler beschulen müssen, die von außen kommen», sagte er laut «Sächsische.de» bei einer Diskussion im Bautzener Schiller-Gymnasium. Von den Koalitionspartnern SPD und Grüne kam scharfe Kritik.
Kretschmer forderte wiederholt eine Eindämmung der Migration. «Die Zahlen müssen dramatisch nach unten im kommenden Jahr, im übernächsten Jahr unter 100.000», sagte er. Der sächsische Ministerpräsident sprach sich dafür aus, Familiennachzug zu begrenzen, Sozialleistungen für abgelehnte Asylbewerber zu reduzieren und Grenzkontrollen auch künftig fortzuführen. Bis Ende des Jahres müsse ein «Instrumentenkasten» vorliegen: «Um die Zahl der illegalen Migranten so zu reduzieren, dass das auch wieder funktioniert. Mit den Kindergärten, mit den Schulen, mit den Deutschkursen, mit den Wohnungen.»
Aus der SPD wurden die Äußerungen zur Qualität der Bildung im Freistaat ungewöhnlich scharf kritisiert. Bildungsexpertin Sabine Friedel zeigte sich am Freitag «entsetzt über eine solche Verdrehung der Tatsachen». Die Landesregierung müsse Verantwortung übernehmen – statt Schuld abwälzen.
«Wir können die Qualität der Bildung nicht mehr garantieren, weil das sächsische Bildungssystem jahrzehntelang unterfinanziert war. Weil heute in den Schulen die Lehrkräfte fehlen, die vor fünfzehn Jahren nicht eingestellt wurden. Weil kein Puffer eingeplant und das System drastisch auf Kante genäht ist», argumentierte die Landtagsabgeordnete Friedel.
Jede Erkältungswelle, jeder kleine Geburtenanstieg und natürlich auch die Aufnahme geflüchteter Kinder und Jugendlicher führe dadurch zu Unterrichtsausfall. «Doch es ist absolut beschämend, jetzt mit dem Finger auf die zu zeigen, die ‘von außen’ kommen.»
Es sei dringend nötig, dass der Ministerpräsident und seine Partei ihre «So-wenig-wie-möglich-Mentalität aufgeben und anerkennen, dass Systeme Puffer brauchen, um leistungsfähig zu sein», kritisierte Friedel den Koalitionspartner.
«Dass Michael Kretschmer nun Geflüchtete für den Lehrkräftemangel verantwortlich macht, ist geschmacklos und befeuert Fremdenfeindlichkeit in Sachsen unnötig weiter»
Die SPD-Nachwuchsorganisation Juso sprach von «Hetze». «Der Ministerpräsident ist offenbar mehr damit beschäftigt, Sündenböcke für die verfehlte CDU-Bildungspolitik zu suchen, als die Probleme wirklich anzugehen. Dass Michael Kretschmer nun Geflüchtete für den Lehrkräftemangel verantwortlich macht, ist geschmacklos und befeuert Fremdenfeindlichkeit in Sachsen unnötig weiter», betonte Juso-Landesvize Lukas Peger.
«Es ist Unsinn, dass Geflüchtete die Qualität der Bildung im Freistaat gefährden. Solche Aussagen sind gerade in der aktuell ohnehin schon angespannten Situation Wasser auf die Mühlen derer, die ganz bewusst gegen schutzbedürftige Menschen hetzen», erklärte Christin Melcher, Bildungsexpertin der mitregierenden Grünen im Landtag. Die derzeitige Situation habe nichts mit der Beschulung geflüchteter Minderjähriger zu tun, hob auch die oppositionelle Linke-Politikerin Luise Neuhaus-Wartenberg hervor. Der Ministerpräsident verschiebe Verantwortung und befördere die «Sündenbocktheorie». News4teachers / mit Material der dpa
Leistungsabsturz wegen Inklusion und Migration? Prien sieht „statistische Zusammenhänge“
Man mag es nicht glauben! Nachdem Corona instrumentalisiert wurde, strukturelle Fehler in der Schul- und Personalpolitik zu kaschieren, müssen nun die Geflüchteten herhalten. Ohne rot zu werden, stigmatisieren Politiker:innen, denen es nicht zu peinlich war, einfach Hunderttausende Kinder ins Schulsystem zu geben mit ein paar DaZ- Stunden und einem lapidaren “ein paar Stühle hinzustellen”, die Kinder selbst und ihre Lehrkräfte. Und Herr Kretschmer wundert sich, dass die Blauen in Sachsen schon Machtphantasien haben!?
Was es alles braucht/ gebraucht hätte, wurde längstens beschrieben und wird hier im Forum sicher wieder wiederholt werden. Wir Lehrkräfte könnten das leisten- wir haben Ausbildung, Erfahrung, didaktische und pädagogische Kompetenz (zumindest noch mehrheitlich). Aber nur mit Luft und dummen Sprüchen sind dem natürlich Grenzen gesetzt.
Und dazu den Schulen jetzt noch die Verantwortung für den Antisemitismus in der Gesellschaft überzubrettern, ist infam.
Ausbildung als Grundschulpädagogin – ja. Aber eben nicht als Lehrerin für „Deutsch als Zweitsprache“ oder Sonderpädagogin, auch nicht als Sozialpädagogin oder Traumatherapeutin…
Woanders war’s auch Corona, war’s hier wohl aber nücht.
Unrecht hat er nicht. Die Qualität des Unterrichts leidet nun mal auch bei starkem Zuzug von bildungsfernen Familien oder Familien, die kein Deutsch sprechen. Dass Grüne und SPD das natürlich nicht sehen wollen, wundert nicht.
Mich würde ja mal interessieren an welchen Schulen viele Kollegen hier ihre eigenen Kinder unterbringen und wie dort der Migrantenanteil ist.
Oder wo die Politiker ihre eigenen Kinder zur Schule schicken oder geschickt haben …
Dein Ernst? Meinst du das wirklich?
Meinst du nicht, man könnte das alles besser regeln, wenn man denn wollte und das System nicht seit Jahrzehnten kaputt gespart hätte? Vielleicht einfach nochmal NACHDENKEN, sofern dir das überhaupt möglich ist.
Naja wenn man innerhalb kürzester Zeit mehrere tausend bis hunderttausend neue Schüler ins Land kommen lässt, dann wird das schwierig aufzufangen. Gespart wurde definitiv. Aber die Gründe liegen nicht nur da. Die aktuelle Migration seit 2015 konnte man vorher wohl kaum so vorhersehen.
Und ob man es besser regeln könnte? Bestimmt. Die Frage ist, ob die Überlastung an Schülern und Migration wirklich unveränderbar ist und geregelt werden muss, oder ob man eventuell doe Migration begrenzt, um das System zu entlasteten
Man kann die Migration nicht begrenzen, wenn man nicht eine 180 Grad- Wende in Sachen Europa machen möchte.
Wir haben einen Schengenraum, ein Recht auf Asyl und ein Italien, das seit 10 Jahren um Hilfe bettelt und nun Migranten ohne Erfassung weiterlässt.
Wer vom Migrationsbegrenzung populistisch daherschwafelt, muss erklären, wie er das machen will.
Asylrecht ändern? Das ist EU- Recht.
Das kann Deutschland nicht im Alleingang. Und was will man da denn? Abschaffung der Humanität?
Eine Mauer, einen Zaun? Den will ich (nicht) sehen.
Und der geht auch nur, wenn wir die Europäische Union zu Grabe tragen.
Ist es das, was gewünscht wird? Wir mauern uns (wieder) ein?
Man kann vieles, wenn man nur will. Man möchte aber nicht. Gerade aus linken Kreisen kommen dann gerne die Argumente dass alles andere außer ungeregelter Migration mit offenen Grenzen rechtlich total unmöglich wäre….
Selbst wenn es so wäre, dann wären die Gesetze halt unscharf und müssten dahingehend reformiert werden. Wäre nicht die erste Reformation des Asylgesetzes in der Geschichte.
Und warum sind Mauern immer gleich eine Abschaffung der Humanität? Heißt Humanität immer Verzicht auf Sicherung von Grenzen? Schützt du deine Haustür? Ist Australien inhuman?
War die Politik vor 2015 inhuman?
Migration soll ja nicht auf Null reduziert werden, aber man muss sich doch mal ehrlich machen. Das System ist massiv überlastet. Wir werden ja auch den neu zugewanderten Kindern überhaupt nicht mehr gerecht. Wie wäre es mal mit Humanität gegenüber den Kindern, die kein Deutsch lernen können, da sie mittlerweile kein Sprachbad mehr an der Schule haben, da 95% selber Migrationshintergrund haben?
Dass diese Kinder nicht genug lernen, da die Lehrkraft selber überlastet ist mit GL-Kindern, DAZ Kindern und dann kommt in Klasse 3 plötzlich wieder ein bildungsfernes Kind aus Ghana rein, das noch nie ein Buch vorher gesehen hat. Wird man da allen noch gerecht? Ist das gerecht durch Überlastung des Systems die Bildungsqualität für alle zu reduzieren? Brauchen wir immer mehr Lehrkräfte und Geld, die man wie immer mehr Eimer unter einen Rohrbruch stellen muss, aus dem immer weiter ohne Ende Wasser strömt? Oder reduziert man eventuell den Wasseraustritt und behebt den Rohrbruch?
Sie argumentieren an der Realität und der Gesetzeslage vorbei. Die Vorwürfe an die Linke”, wer auch immer das sein soll, ist allenfalls populistisch.
Zielführend ist das nicht.
2015 war die Migration vor allem anlassbezogen( Syrien) , die Art der Migration heute ist eine andere.
Und natürlich ist es problematisch, wenn Politiker denken, ein Stuhl genügt.
Aber die Forderungen nach einer Obergrenze sind, ich wiederhole mich, aktuell nicht umsetzbar.
Aber natürlich kann Deutschland aus der EU austreten. Ist es das, was Sie eigentlich meinen? Dann schreiben Sie das.
Ihre Lösung? Alles so laufen lassen, bis kein Stein mehr auf dem anderen steht?
Das Schöne ist, dass ich keine Lösung haben muss. Dafür habe ich ein Volksvertretung und drei Gewalten.
Es gab immer Migrationswellen und als das System noch nicht auf Kante geplant war konnte man es auffangen. Natürlich hat die Migrationswelle seit 2015 dazu geführt, dass die Mängel im System sichtbar werden. Daran ist die Sparpolitik, die schwarze Null, schuld. Bildung kostet und wenn man hier spart, werden die Klassen größer und damit die Qualität schlechter.
Daran ist doch nicht die schwarze Null schuld. Man kann doch nicht jahrzehntelang Schulden machen. Wir haben ein Ausgabenproblem mit falschen Schwerpunkten, das ist alles.
Exakt so scheint es zu sein.
“Der finanzielle Umfang der bestehenden größeren Sondervermögen beträgt insgesamt rund 869 Mrd. Euro. Ihr am 31. Dezember 2022 noch vorhandenes Verschuldungspotenzial lag mit rund 522 Mrd. Euro bei etwa dem Fünffachen der im Finanzplanungszeitraum 2023 bis 2027 ausgewiesenen Kreditaufnahme.”
https://www.bundesrechnungshof.de/SharedDocs/Downloads/DE/Berichte/2023/sondervermoegen-volltext.pdf?__blob=publicationFile&v=6
https://www.europarl.europa.eu/about-parliament/de/democracy-and-human-rights/fundamental-rights-in-the-eu/guaranteeing-the-right-to-asylum
Respekt?
Das könnte man.
Nur passiert das eben nicht.
Würde Ihnen in der Hinsicht völlig recht geben.
Die zweite Seite der Medaille sind eben die Folgen, wenn man… na ja, hatten wir ja hier alles schon öfter.
Nur “kaputt gespart”? Ich würde sagen: kaputt modernisiert durch bildungspolitischen Gerechtigkeitswahn.
Das hat Marc doch gar nicht bestritten. Augenwischerei ist m.E., dass viele – gerade auch in den Ministerien – so tun, als ob wir in der Schule alle gesellschaftlichen Probleme lösen könnten.
Sie, Ernsthaft?, haben m.E. insofern recht, dass wir mit einer besseren personellen, räumlichen und materiellen Ausstattung viel mehr für in welcher Hinsicht auch immer herausfordernde Schüler und Schülerinnen tun könnten. Wir sind Opfer eines an die Wand gefahrenen Systems.
Aber auch wenn man jetzt sofort viel Geld ins System investieren würde, würden wir noch viele harte Jahre vor uns haben.
Und da bin ich bei Marc: Ein größerer Anteil von Kindern aus bildungsfernen Familien mit wenig oder ohne Deutschkenntnissen haben eine Auswirkung auf die Unterrichtsqualität. Die Differenzierung, die nötig wäre, kann ich zumindest oft nicht leisten. An unserer Schule haben wir keine ausreichende Kapazität und neben mir nur noch eine Kollegin mit einer Schmalspur-DaZ-Ausbildung. Es sind viele Kinder, denen wir nicht gerecht werden können.
Das System hat zumindest noch vor wenigen Jahren deutlich besser funktioniert. Das sage nicht ich, sondern meine Kollegen, die schon viele Jahre an meiner Brennpunktschule arbeiten. Sie reden von einem Zeitraum von 10-15Jahren.
Ich bin nächste Woche wieder im Ruhrpott in verschiedenen Schulen unterwegs. Kommen Sie mit. Während ich meinen Job erledige, können Sie dort dann hospitieren. Ich würde Sie aber bitten, zwei Artikel für n4t zu schreiben. Den ersten können sie jetzt schon einreichen. Im zweiten Bericht, können Sie Marcs Kommentar kritisch hinterfragen und mit ihrer Wochenhospitation abgleichen.
Da wo es bekannt ist, ist es immer das gleiche:
Privatschulen ohne “Bereicherung” oder zwar öffentliche, faktisch aber als … stringent… betrachtete Schulen.
Wasser predigen (tolle Stadteilschule mit vielfältigem Fest der Kulturen) – den Wein literweise runterkippen (EIGENE Kinder natürlich auf richtige Schulen schicken)
Auf den Stadtteilschulen werden die Unterschiede innerhalb der Schülerschaft immer größer. Bildungsnahe Eltern ermöglichen ihren Kindern die Wahrnehmung durchaus hochwertiger außerschulische Angebote. Sie überlassen die Bildung ihrer Kinder nicht (mehr) allein den Schulen. Neben den vielen Baustellen bleibt in den Schulen natürlich die größte: Unterrichtsausfall-Unterrichrsausfall-Unterrichtsausfall…
Das, was Sie beschreiben, kann man auch in Gymnasien bzw. dem dreigliedrigen Schulsystem haben. Worin liegt nun der Fortschritt?
“Nach Angaben des Statistischen Landesamtes entspricht das einem Anteil von 5,7 Prozent an der Gesamtbevölkerung. Damit liegt Sachsen weiterhin deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 13,7 Prozent.”
https://www.l-iz.de/politik/kassensturz/2023/05/zahlen-fur-2021-auslandische-bevolkerung-sachsen-533022#:~:text=Nach%20Angaben%20des%20Statistischen%20Landesamtes,Bundesdurchschnitt%20von%2013%2C7%20Prozent.
Nette Ablenkung vom eigenen politischen versagen würde ich mal sagen. Und natürlich das fischen in trüben rechtspopulistischen Gewässern.
Man kann es so wie folgt formulieren: Sachsen sieht schon Grenzen bei nur 5,7% Anteil, wobei man immer zwischen den Herkunftsregionen differenzieren muss. Japaner machen in der Regel kein Problem, Deutschtürken auch nicht, jedoch sind die jeweiligen Anteile an problematischen Schülern bei Japanern und Deutschtürken unterschiedlich groß.
Im Jahr 2022 betrug der Ausländeranteil in Sachsen 7,3 Prozent.
(Veröffentlicht von Statista Research Department, 10.07.2023)
Bundesweit betrug der Ausländeranteil 14,6 Prozent und erreichte vor allem durch Flüchtlinge aus der Ukraine einen neuen Höchstwert.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/274558/umfrage/auslaenderanteil-in-sachsen/
Man sollte dabei bedenken, dass es eine ständige legale Zuwanderung aus der EU gibt, dank der EU-Freizügigkeit. Im Jahre 2022 waren das 480.000 Zuwanderer, die meisten aus den östlichen EU-Ländern. Alles hat seine Grenzen. Gerade die klassischen Einwanderungsländer hatten immer Kontingente, und einwandern konnte man nur auf Antrag. Wenn also Deutschland ein Einwanderungsland sein soll, muss das alles in geordneten Bahnen verlaufen. Wer für eine unbegrenzte Zuwanderung aller plädiert, die das möchten, der muss auch sagen, woher dann die Wohnungen, die Kitaplätze, die Schulplätze usw. kommen sollen. Und die Rolle der anderen EU-Länder müsste auch diskutiert werden. Schließlich gibt es EU-Verträge, auch zur Registrierung von Flüchtlingen.
Deutschland “soll” kein Einwanderungsland sein. Aber es IST ein Einwanderungsland.
Was sollen geordnete Bahnen denn sein?
Die Eu- Verträge, die sie meinen, sind vermutlich die Dublin- Verträge, mit denen die EU den Schwarzen Peter an Griechenland und Italien geschoben hat.
Noch dazu für ” n Appel und n Ei”.
Damals schon peinlich, heute schlicht unverschämt.
Ich finde es ziemlich platt und beschämend, und auch rassistisch, den Migrant:innen jetzt die Schuld zu geben!
Es ist doch nicht von der Hand zu weisen, dass das Land seit Ewigkeiten zu wenig Geld in die Bildung investiert! Mit genug Geld könnten auch die Herausforderungen, die durch Migration dazukommen, gemeistert werden!
Vergessen Sie mal nicht, dass wir Zuwanderung BRAUCHEN(!), auch wenn führende Konservative dieses Landes uns glauben lassen wollen, dass Migration schlecht ist.
Wie sehen die Lösungen von SPD und Grünen, die in aktuellen Umfragen in Sachsen beide zusammen auf ganze 13% kommen, denn aus?
Die beiden Parteien verantworten allerdings nicht seit Jahrzehnten den Kultus in Sachsen.
Dass man in den Lehrermangel hineinläuft hat man dem CDU Finanzminister bereits vor über einem Jahrzehnt gesagt.
Als man Lehrer noch zu EG 11 als Angestellte arbeiten ließ.
Ich arbeite nach 32 Jahren übrigens immer noch als Angestellter…..
Wenn alle angestellten Lehrer JETZT kündigten… müsste doch etwas zu bewegen sein, oder?!
…. sagt ein Beamter ……
Ich auch. Die Zweiklassengesellschaft im Lehrerzimmer war ja auch ein Produkt der Union.
https://m.faz.net/aktuell/politik/inland/soeder-legt-scholz-neue-regierung-mit-union-nahe-19256560.html
Passend zum Thema Migration. Herr Söder bringt u.a. eine mögliche “Grundgesetzänderung” zur Sprache.
Das kann er gerne täglich wiederholen. Und es bleibt BlaBla. Grundgesetzänderung ist natürlich möglich, auch zum Thema Asyl.
Aber auch diese Änderung muss mit EU- Recht im Einklang sein.
Ende der Geschichte. Auch Ende vom Märchen mit der Obergrenze. Australien wird hier immer als Beispiel angeführt. Warum wohl?
Australien macht Gesetze für Australien. Fertig.
Und für wen machen wir die Gesetze? Für die ganze Welt?
Danke Herr Kretschmann für dieses verblüffend ehrliche Eingeständnis. Die Finanzierung der Schulen ist nicht an die Migration gekoppelt, aber die völlige Überforderung einzugestehen, ist ein wichtiger Schritt!
Als Nächstes bitte die Bildung dem Bund anvertrauen und endlich diesen kinderschädlichen Bildungsföderalismus ausklingen lassen 🙂
Um dann die Bildung in den Händen EINER Partei zu haben???
Nee, dann lieber Föderalismus. Aber kooperativen!
Muss ja auch nicht in der Hand einer Partei liegen, sondern könnte aus einem Gremium aus Wissenschaftlern und Praktikern bestehen und geführt werden. Der Föderalismus ist zu behäbig und alle paar Jahre gibt es jemand neues an der Spitze, der das Ministerium zur Selbstverwirklichung nutzt ohne längerfristige Zukunftsvision/-bindung.
System an sächsischen Schulen: unabhängig vom Beherrschen der deutschen Sprache werden ukrainische Kinder in Regelklassen verteilt.
Resultat: weinende Erstklässler, denen alles fremd und neu vorkommt, sprechen kein Wort deutsch – nicht einmal Hallo – wenn vorher kein Trauma da war, dann spätestens jetzt;
Lehrer, die bereits mit einer gewöhnlich stark heterogenen ersten Klasse zu kämpfen haben, bekommen noch ein Problem mehr zu schultern. Denn auch der neue Mehraufwand mit der Elternarbeit muss gestemmt werden.
Wie unterrichtet man lernzieldifferent und jongliert gleichzeitig verschiedene Sprachen? Wie wird man den Bedürfnissen von Kindern gerecht, wenn man einfach nur sagt: hier ist eben Schulpflicht?
Ich finde schon, dass Bildung unter den jetzigen Bedingungen noch schlechter wird. Lehrer Überfordert, Motivation fällt, eigne Ideale werden begraben.
Ein hausgemachtes Problem – doch statt über vergangene Fehler zu schimpfen, sollte man vielleicht eine Richtung finden, die bewältigbare Probleme bereit hält?
Oder man macht weiter. Wer es sich leisten kann, schickt sein Kind auf eine Privatschule oder zieht in die „richtigen“ Einzugsgebiete. Alle anderen müssen sehen wie sie kommen.
Denn während ukrainische Kinder in der Grundschule „nur“ die Sprache erlernen sollen und keine Noten erhalten: wen kümmert es in dem Gedankenmodell, dass ja eigentlich auch Fähigkeiten und Fertigkeiten in verschiedenen Stoffgebieten vermittelt werden sollten? Sitzen bleiben ist nicht erwünscht. Nur wie sieht die Zukunft von Kindern aus, die im Fach Mathematik wichtigen Input verpassen?
Auf dem Papier ist alles so einfach gesagt. Da gelten die Kinder, die mit keinem Wort deutsch in unsere Klassen kommen auch schon als DAZ 2. Die wenigen DAZ-Stunden an unserer Schule hatten auch im letzten Jahr die höchste Ausfallquote, weil andere Klassen unterrichtet werden mussten.
Wie garantiert man also die Qualität der Bildung unter diesen Umständen? Idealismus ist schön und gut. Nur manchmal muss auch er sich vor der Realität beugen.
Wir schaffen das nicht, ohne Kinder zurückzulassen.
Ist bei uns genauso, allerdings auch mit afghanischen, syrischen, ägyptischen, iranischen … Kindern. Tür auf, Kind rein, sieh zu, wie du klar kommst.
Ganz unabhängig von Parteipolitik und konkreten Problemlagen:
Es ist beschämend, wenn zwei prekär finanzierte Systeme gegenseitig ausgespielt werden, die kommunale Aufgabenfülle und das Schulwesen. Ein Ministerpräsident ist hier mit populistischen Taschenspielertricks unterwegs.
Sie meinen, Sachsen ist ein reiches Bundesland? Da bin ich nicht so sicher. Das gilt nur im Vergleich zu den anderen “neuen” Bundesländern.
Ein System seit x Jahren auf Kante nähen und am Ende sind die Flüchtlinge schuld.
Klassischer AFD Move. Von denen will man ja auch die Stimmen.
Bereits 2010/11 hat man den sächsischen Finanzminister Unland auf den drohenden Lehrermangel hingewiesen….Nachdem man in den Jahren zuvor kaum Leute eingestellt hatte. (Dieser Mittelbau fehlt in den sächsischen Kollegien übrigens fast völlig.)
Bezahlt hat man die Lehrer als Angestellte in der EG 11. Wundert man sich da, dass Lehrer fehlen? Wer verantwortet den Kultus eigentlich seit Jahrzehnten?
Wohl eher Unions-Move. Kurz bevor alles zusammenbricht, wird dann die AfD an die Macht gelassen. Zeitgleich wechseln dann die Unionspolitiker in die AfD, um ihre Futtertröge zu behalten.
Ich bin gespannt, wer an allem Schuld ist, wenn der Laden hier zusammenbricht.
Im Zweifelsfall: Lehrer.
Die Qualität des Unterrichts mag vielleicht leiden, aber liegt das in erster Linie an den Zugezogenen? Wohl eher an jahrzehntelanger Unterversorgung, immer knapp an der Kante, da bringt jede Veränderung das System zum Wackeln. Das ist doch nicht die Lösng aller Probleme, wie Kretschmer sich das so schön vorstellt! Gegen Probleme vorgehen, nicht gegen Menschen, aber das ist wohl zu viel Denkleistung für eine Partei mit C im Namen. Als nächstes nur noch Essensmarken für alle, die mehr als zwei Jahre Sozialleistungen bezogen haben? Krankenhausbetten nur unter 50 Jahren? Wer mehr als drei Kinder hat, dem steht kein weiterer Kitaplatz zu? Obdachlosen wird jede Stunde die Hälfte aus der Sammeldose gelehrt? Denken Sie weiter, Herr MP, da ist noch Luft nach oben!
“Gegen Probleme vorgehen, nicht gegen Menschen…”
Cooler Spruch! 🙂
Egal ob Flüchtlinge, Integrationskinder, Jungen, Mädchen oder X , im Grunde hätte er auch sagen können: Nur der nicht vorhandene Schüler ist ein guter Schüler. Sie hatten es sich oben sehr bequem gemacht mit der Aussicht auf niedrige Geburtsjahrgänge. In den Nullerjahren wurden Grundschulen geschlossen, und die Aussicht auf Geld sparen trieb manchem Stadtrat Freudentränen in die Augen ( ich war da in einer kleinen Stadt dabei)
In den letzten 10 Jahren ist die Einwohnerzahl Deutschlands von 80,77 Mio (2013) auf 84,5 Mio Menschen gestiegen. Das sind 3,73 Mio Menschen mehr, also etwa soviele, wie die Stadt Berlin Einwohner hat.
Berlin hat 51 Krankenhäuser, 906 Schulen und ca. 1 Mio Wohnungen.
Wurden in den letzten 10 Jahren diese Krankenhäuser, Schulen, Wohnungen zusätzlich gebaut, um die Menge an Menschen zu versorgen?
Wie weit soll die Einwohnerzahl noch steigen? Ich glaube, alle verdrängen nur jeden Gedanken an diese Frage. Verbunden damit ist: Wie viele Wohnungen müssten gebaut werden?
Was für einen Schulabschluss kann ein 14jähriger Neuzugang in Klasse 8 mit mangelhaften Englisch- und noch weniger Deutschkenntnissen real erlangen?
Abitur.
DAS frage ich mich auch immer, wenn da so ein armes, entwurzeltes Wesen mitten im Jahr in Klasse 8 auftaucht, ohne Deutschkenntnisse, oft auch ohne Englischkenntnisse. Was denken sich Eltern, wenn sie Kinder erst derart spät “nachholen”?
Im Fall von Flucht und Asyl ist der Grund natürlich klar.
In beiden Fällen kann man nur über von der Gesamtkonferenz abgesegnete “Ehrenrunden” etwas für das “Kind” herausschlagen – wenn Kind und Erziehungsberechtigte mitspielen.
https://www.news4teachers.de/2023/07/brennpunkt-grundschule-in-ludwigshafen-39-von-126-erstklaesslern-muessen-das-schuljahr-wiederholen/#comments
Mit den “Ehrenrunden” ist es nicht getan. Im von mir zitierten Beispiel betrifft es mehr als 25% der Erstklässler einer Grundschule, welche eine solche ‘drehen’ dürften. Für die nicht wenigen betroffenen Schüler (nicht nur bei Erstklässlern in Ludwigshafen) müssen die notwendigen Kapazitäten/ Ressourcen vorhanden sein. Wer muss es im Schulalltag ‘wuppen’?
In NRW? Je nach Verstrahlungsgrad der Lehrerschaft reicht das von “alles” (was sozial und individuell gut ist, jedoch Bildung noch weiter erodiert) bis “nichts” (der umgekehrte Fall).
Geradezu zynisch ist es, durch das Vorenthalten von bildungsbiographisch lebensnotwendigen Ressourcen Lehrer in den toxischen double-bind zu setzen ENTWEDER sich für Bildung zu entscheiden (Individuen leiden, wer will das schon?), zu gute Noten zu geben und Bildung weiter zu erodieren (welcher Lehrer zerstört gerne die normative Grundlage des Berufes?) ODER aber sich bis zum burn-out aufzureiben um beides unter einen Hut zu bringen, während das faktisch weder honoriert noch gesehen wird…mit ungewissem Ausgang.
Der letzte Abschnitt: Großer Sport!
Dieser double-bind macht zu viele Lehr-Menschen verrückt, kaputt und ungewollt zur Ars***l*chern.
Naja, das mit dem solitär auftauchenden Körperteil würde ich so nicht unterschreiben, aber sonst: ja!
Ich habe 2001 in Leipzig als Lehrer gekündigt. Das Schulamt hat einen Freudentanz gemacht, weil man einen von den viel zu vielen Lehrern loswurde, das Schulamt in Hessen tat dasselbe, weil man einen ausgebildeten Mathe-Physik-Lehrer bekam. Viele Lehrer waren auf 60% gesetzt und die Bezahlung als Angestellter war grottenschlecht. Die CDU hat seit Biedenkopf das Bildungssystem so unterfinanziert, dass jetzt nicht die Flüchtlinge das Bildungssystem kaputt macht, sondern jedes Zuviel an Schülern. Von überproportional nicht ausgebildeten Quereinsteigern im Lehrerpool will ich gar nicht reden. An der Misere ist zu 100% die sächsische CDU schuld, aber im Sündenböcke finden war diese Partei schon immer gut.
Anmerkung: Sachsen steht im Ranking bei den Vergleichsstudien des IQB, Iglu etc. immer an der Spitze.
Schweden erklärt sinkendes Schulniveau mit Zuwanderung (bereists vor sieben Jahren)“Die schwedischen Behörden haben einen direkten Zusammenhang zwischen dem sinkenden Niveau in den Schulen des Landes und dem steigenden Zuzug von Migranten hergestellt. Der Niveauabfall sei im Umfang von „bis zu 85 Prozent“ damit zu erklären, dass „der Anteil ankommender Schüler jenseits des Einschulungsalters“ steige, erklärte die Bildungsbehörde “– allerdings bereits am 14.03.2016 (welt.de).
Dabei hat Schweden doch ein so tolles Schulsystem! Da wird jede(r) optimal individuell gefördert, ganz anders als hier in Deutschland.