Genderverbot an Schulen: Kultusminister erhält Negativpreis (und macht sich darüber lustig)

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DRESDEN. Schüler:innen in Sachsen, die in ihren schriftlichen Arbeiten gendergerechte Schreibweisen wie den Genderstern nutzen, müssen seit Schuljahresbeginn mit schlechteren Noten rechnen. Diese restriktiven Vorgabe hat Kultusminister Christian Piwarz (CDU) nun einen Negativpreis eingebracht. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Sachsen verlieh ihm Montagabend den sächsischen Ungleichstellungspreis.

Gendergerechte Schreibweisen mit Sonderzeichen sind an Sachsens Schulen verboten. Illustration: Shutterstock

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Sachsen hat in diesem Jahr erstmalig den sächsischen Ungleichstellungspreis vergeben. Aus den 20 Nominierungen wählte die Jury aus Vertreterinnen der DGB-Gewerkschaften Sachsens Kultusminister Christian Piwarz. „Mit dem neuen Negativpreis wollen wir sichtbar machen, wer besonders stark gegen die Gleichstellung arbeitet und wo Ungleichheit und Diskriminierung real praktiziert werden“, erklärt Daniela Kolbe, Vize-Chefin des DGB Sachsen. Sie ist überzeugt: „Wir haben mit dem sächsischen Kultusminister und seinem Genderverbot einen würdigen Preisträger ausgewählt.“

An sächsischen Schulen müssen Lehrkräfte gendergerechte Schreibweisen mit Sonderzeichen in schriftlichen Arbeiten als Fehler markieren (News4teachers berichtete). Egal ob Genderstern, Binnen-I, Unterstrich oder Doppelpunkt – Schüler:innen müssen dann mit einer schlechteren Benotung rechnen. „Das Genderverbot an sächsischen Schulen ist ein fatales Signal. Denn es bestraft eine Haltung und nicht einen unbewussten Rechtschreibfehler“, kritisiert Claudia Maaß, Vize-Chefin der Gewerkschaft Erziehung Wissenschaft (GEW) Sachsen in ihrer Laudatio. Mit dem Verbot seien zudem zahlreiche negative Konsequenzen verbunden: Schüler:innen würden ihre Lehrkräfte denunzieren, Eltern würden sich plötzlich berechtigt fühlen, Lehrkräfte unangemessen zurechtzuweisen, und Schulen seien verunsichert, ob sie mit externen Partner:innen weiterhin zusammenarbeiten können, wenn diese geschlechterinklusiv kommunizieren.

Preisträger hält dagegen

Kultusminister Piwarz nahm den Ungleichstellungspreis bei der Preisverleihung in Dresden persönlich entgegen – und verteidigte seine restriktive Linie. „Dass ein Kultusminister einen Negativpreis bekommt, weil er auf die Einhaltung von Rechtschreibregeln pocht, spricht Bände für die Beweggründe der Auszeichnenden und weniger für den Ausgezeichneten“, sagte Piwarz. „Dieser Logik folgend bekomme ich bald auch einen Negativpreis, weil ich mich an die Verkehrsregeln halte.“

Gender-Zeichen, kritisiert Piwarz, seien nicht alltagstauglich. „In der Schule erschweren sie vor allem das Erlernen unserer Sprache.“ Wer Genderzeichen verwende, baue zusätzliche sprachliche Hürden auf. Sprache müsse klar verständlich und respektvoll sein. „Das heißt auch: geschlechtergerecht und geschlechtersensibel. Das heißt nicht: willkürlich auf der Tastatur gefundene Sonderzeichen.“ Genau darauf sollen Schulleitungen und Lehrkräfte achten. News4teachers / mit Material der dpa

Genderverbote in Schulen: Wegner bleibt auf Distanz zur Linie der Union

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David
1 Monat zuvor

“Dass ein Kultusminister einen Negativpreis bekommt, weil er auf die Einhaltung von Rechtschreibregeln pocht, spricht Bände für die Beweggründe der Auszeichnenden und weniger für den Ausgezeichneten.”

100 %. Ich hätte es nicht anders ausgedrückt und höchstens die Frage gestellt, inwiefern falsche Rechtschreibung, bzw. das Anstreichen derselben, restriktiv sein soll.

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Man darf also offiziell laut deutschem Rechtschreibrat als falsch geltende Schreibweisen nicht negativ in die Benotung einbeziehen?

Rüdiger Vehrenkamp
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Man „läuft“ der Mehrheit hinterher, die ist nämlich gegen Gendersprache. Ich ebenfalls, zumindest in staatlichen Institutionen. Privat darf ja jeder machen, was er will.

RainerZufall
1 Monat zuvor

Gegen Genderzeichen, ja.
Aber gegen Verbote?

Ich glaube, manche machen sich zu viele Gedanken übers Gendern – im Vergleich zur Bevölkerung 😉

Ukulele
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich denke, es läuft keiner der AfD hinterher. Vielmehr der Mehrheitsmeinung in der Bevölkerung.

Wenn man sich die aktuellen Ergebnisse der Sonntagsfrage in Sachsen anschaut, sieht man: 77 Prozent der Befragten präferieren eine der Parteien CDU, AfD, BSW. Alle drei Parteien sind nicht gerade als Befürworter des Genderns bekannt.

Pauker_In
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Es geht um Rechtschreibung, Gendern bleibt erlaubt. Insofern haut auch Ihre AfD-Keule ziemlich ins Leere.

Ukulele
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Im privaten kann jeder tun was er will. In der Schule gibt es nun Mal Regeln.

Wenn Sie auf eine Umfrage pochen, dann lassen Sie diese als repräsentative Umfrage beauftragen. Auf das Ergebnis in Sachsen würde ich aber wetten.

Ukulele
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Bei dem Artikel geht es doch um Sachsen. Daher ist es vollkommen irrelevant, welche Regeln woanders gelten.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

“…Regeln.“ Klar, in jedem Bundesland andere. …” – gilt nicht nur fürs Gendern und ist mMn. auch ein Grund für die “Bildungsmisere” in Deutschland. Es lebe der Föderalismus im Bildungssystem! 🙂

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Der Rechtschreibrat will die Entwicklung weiter verfolgen, nicht verbieten.
(https://uebermedien.de/96987/nein-der-rechtschreibrat-hat-kein-aus-fuer-den-genderstern-beschlossen/)

Wie sehr sich die Kultusministerien an der Rechtschreibung orientieren (und absolut garantiert keine populistische Agenda verfolgen), konnte man dieses Jahr auch schon in Bayern beobachten (https://www.news4teachers.de/2024/07/genderverbote-bayerns-kultusminister-anna-stolz-setzt-jetzt-sogar-paarformen-schuelerinnen-und-schueler-auf-den-index/)

David
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Okay, @Redaktion, da haben Sie mich erwischt, es geht ums Benoten. Und inwiefern ändert das etwas an meiner Aussage?

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Eine Hochschule in einem Bundesland mit DDR-Vergangenheit (TH Wildau) hat schon länger einen “Gender-Leitfaden”, der von allen Studenten und Dozenten beachtet werden soll. Es steht zwar da nicht, ob und welche Konsequenzen eine Nichtbeachtung hätte, allerdings halten sich alle die ich kenne, die dort arbeiten oder studieren “freiwillig” daran. Aber vielleicht ist die Mehrheit der Leute dort mutiger oder überzeugter vom Gendern, als die wenigen, die ich kenne. 🙂

uesdW
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Sorry, wenn es einen Leitfaden gibt, dann wirkt sich das immer irgendwie negativ aus, wenn man degengen verstößt. Die Konsequenzen sind vielleicht nicht sofort ersichtlich und nicht direkt.

Daher wird durch diesen Leitfaden indirekt eine Gendervorgabe erstellt, weil keiner das Risiko eingeht, dagegen zu verstoßen.
Das ist des Gleiche, wenn ein KM anordnet, das Gendern zu markieren, ansonsten es keine Auswirkungen haben soll. Der Großteil der SuS wird dann aufs Gendern verzichten, weil sicher ist sicher.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

https://www.th-wildau.de/files/2_Dokumente/Amtliche_Mitteilungen/2020_36_Leitfaden_fuer_geschlechtersensiblen_Sprachgebrauch.pdf?lang=de
Zumindest für den offiziellen Schriftverkehr der TH klingt das für mich schon nicht mehr nach “Freiwilligkeit”, bei schriftlichen Arbeiten von Studenten mag die “Freiwilligkeit” noch gelten. Aber mMn. nicht für die Angestellten der TH.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

… ach, Dozenten und andere Mitarbeiter der Hochschule haben kein Recht auf freien konservativen Sprachgebrauch, nach bisher geltenden Regeln?

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Sie sind also gegen Sprachverbote?
Freut mich 🙂

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  RainerZufall

Kontext, Rainer, Kontext!

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Muss müßig sein, Sprachverbote grundlos gegen die einen zu fordern und grundlos andere davon ausnehmen zu müssen =/

Canishine
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Hier werden politisch andersdenkende […] bedroht.“ Ich möchte darauf hinweisen, dass eine solche Formulierung ebenfalls AfD-typisch ist, worauf Sie sonst sehr allergisch reagieren.
Ein politisches Andersdenken allein rechtfertig nicht zwangsläufig das bewusste Ignorieren/Abändern der Rechtschreibregeln. Man betrachtet es selbst nämlich nicht als Andersdenken, sondern als Richtigdenken. Wenn man sich im Recht wähnt, dann sollte man schon den Mut aufbringen, das auch so zu benennen. Dann muss man jedoch den Gegenwind der anderen, die man ins Unrecht setzt, ertragen.

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Canishine

Es geht ja um bestehende Gesetze und damit verbundene Sanktionen,
nicht um irgendeine abstrakte, unbelegte Sorge, irgendendwas könnte irgendwann passieren

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  RainerZufall

“… abstrakte unbelegte Sorgen…” – muss man wirklich nicht Ernst nehmen. Obwohl … vor längerer zeit gab es hier mal Diskussionen, wegen der AfD. Damals standen diese bei Umfragen so bei 20% und ich äußerte die abstrakte, unbelegte Sorge, dass sie bald bei 30% stehen könnten. Meine Sorgen waren damals tatsächlich völlig unbegründet, war nur so ein dummes “Bauchgefühl” von mir.

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Und Sie belegen dies mit konkreten Zahlen…
Was sind Ihre konkreten Zahlen für Menschen, die Genderzeichen gesetzlich allen aufzuzwingen fordern? 🙂

Ukulele
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Politisierung erfolgt aber durch die Personen, die Genderns, nicht umgekehrt.

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Ukulele

Die AfD und Union hören nicht auf, darüber zu fabulieren und sich Szenarien zu erträumen, in denen ein Sprachverbot abgebracht wäre.

Oder meinen Sie das bloße Existieren? Ja, in diesem Fall tragen die Gender-Freund*innen schuld (augenroll)

Ukulele
1 Monat zuvor
Antwortet  RainerZufall

Druck erzeugt Gegendruck.

Die Befürworter des Genderns versuchen dieses ja mir aller ihr vorhandenen Macht durchzudrücken, unter anderem durch die Konstruktion einer Verbindung dazu was moralische angebracht wäre

Dann darf man sich nicht wundern, wenn sich andere mit gleicher Vehemenz dagegen wehren.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

z. B. durch einen “Gender-Leitfaden” für die Mitarbeiter der Hochschule, der es selbst als unzulässig wertet, im Vorwort oder Fußnoten darauf hinzuweisen, dass mit dem generischen Maskulinum im nachfolgenden Text selbstverständlich alle Personen gemeint sind.

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Alles andere wäre vereinbar? Also geht es nur um das ANGEBLICHE Verbieten des generischen Maskulinums (weil es veraltet, ungenau und sexistisch ist?)

Eigentlich müssten Sie sich doch dann GEGEN Sprachverbote aussprechen?
Doch wie wäre es damit, Gendern nicht als Fehler anzustreichen, dafür dürfen andere erklären, dass der Erzieher eine Frau ist? 😉

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  RainerZufall

“Verbieten des generischen Maskulinums (weil es veraltet, ungenau und sexistisch ist?)”
Definieren Sie (a) “veraltet” (dass die absolute Mehrheit der Sprachanwender das generische Maskulinum nutzt indiziert eigtl. dessen unveränderte Aktualität), (b) “ungenau” (das vermeintl. Argument vermeintl. Präzisionsgewinns infolge des Genderns wurde hier ja bereits unwidersprochen dekonstruiert, s. https://www.news4teachers.de/2024/08/genderverbot-an-schulen-kultusminister-erhaelt-negativpreis-und-macht-sich-darueber-lustig/#comment-622358) und (c) Sexismus (,,, ich erledige auch dies für Sie: Sexismus ist die Bewertung, Benachteiligung oder auch Bevorzugung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts, eine Form der Diskriminierung – eine derartige Diskriminierung wird durch Verwendung des generischen Maskulinums nicht vollzogen). Danke.

Canishine
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Es wird „gendergerechte“ Sprache genannt. Das lässt nicht mehr allzu viel Spielraum für Wahlfreiheit. Eine Nummer kleiner wäre z.B. „genderbetont“ gewesen, da es weniger/nicht wertend ist. Auch „gendersensibel“ ist nicht so ganz wertfrei. Sogar „gendergerechter“ hätte nicht den Absolutheitsanspruch von „gendergerecht“.

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Ukulele

Druck? Meinen Sie die Existenz einer anderen Position?
Allein diese erzeugt bei Ihnen Gegendruck, alles andere verbieten zu wollen. Sie scheinen ja anzunehmen, andere würden auf einem… ähnlichen Level handeln wollen.

Wie stehe Sie gegenüber dem Gendern inform der Nennung beider Geschlechter? Ich meine, damals reichte das generische Maskulinum doch aus 😉

Lisa
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Man könnte auch Gendern als politische Aussage mit einer roten Wellenlinie unterstreichen, ohne Wertung als Rechtschreibfehler.

So wurde es in den Achtzigern übrigens mit politischen Begriffen des ideologischen Gegners auch gehalten, beispielsweise ” Monopolkapitalismus” oder ” Klassen” , sogar ” BRD”:
Unterstreichen mit Wellenlinie

Was im kalten Krieg möglich war, dürfte heutzutage nicht unmöglich sein.

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Was hat Gendern mit Gleichberechtigung zu tun?

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Frage ist ja diejenige, welcher inhaltliche Zusammenhang zwischen Gendern und Gleichberechtigung hier konstruiert werden soll resp. welcher Gerechtigkeitsbegriff dem Agens derjenigen Menschen, die gendern, zugrunde liegt. Oder: Ggü. welcher Ungleichberechtigung nach Art. 3 GG soll hier ein Bekenntnis pro Gleichberechtigung artikuliert werden?

Wir leben hierzulande in der wahrscheinl. unpatriarchalischsten Zeit in der Menschheitsgeschichte überhaupt, das ominöse Patriarchiat hier funktioniert ähnlich wie Homöopathie – nirgendwo nachweisbar, aber vermeintl. wirkmächtiger als in Zeiten vor der BRD.

‘Nichtmänner’ haben hierzulande exakt dieselben Rechte, wie Männer, ja sie genießen z.T. gar rechtliche Privilegien (versuchen Sie bspw. mal als Mann Gleichstellungsbeauftragter in einer Insitution in staatlicher Verantwortung zu werden…).
Natürlich, es gibt bedauerlicherweise immer noch chauvinistische, sexistische u.ä. Persönlichkeiten in dieser Gesellschaft und auch Klüngel dieser Personen, die entsprechendes Gatekeeping betreiben. Das macht die Gesellschaft per se, unser System aber nicht patriarchal. Das Patriarchat existierte hierzulande in der Vergangenheit, vor und in Zeiten des Kaiserreichs, im 3. Reich, war auch Jahrzehnte in der Bundesrepublik wirkmächtig, als es de facto eine strukturelle (d.h. insb. auch mottels – heute nicht mehr existenter – rechtlicher Rahmenbedingungen fundierte) Diskriminierung von ‘Nichtmännern’ (und Minderheiten wie bspw. Homosexuellen) stattgefunden hat, dies quasi Staatsräson war (und auch in einem Gros der Gesellschaft geteilt wurde).

Aber wo findet bspw. eine systematische, rechtlich fundierte Diskriminierung von Frauen ggü. Männern in Verantwortung des Staates heute noch statt (d.h. wo agiert entsprechend der Staat und nicht lediglich Individuen)?

Die Frage nach der Gleichberechtigung ist eine (wie der Name indiziert) rechtliche Frage, die in Art. 3 GG abschl. geklärt ist. Fraglich wäre diesbzl. lediglich, ob die Gleichberechtigung auch (in staatlicher Verantwortung) vollends umgesetzt ist – es gibt jedenfalls keine Indizien, dass dies hierzulande zuungunsten von ‘Nichtmännern’ nicht der Fall wäre.

Insofern verfängt nicht, dass Gendern ein “Bekenntnis zur Gleichberechtigung” und erst recht nicht i.S.d. Art. 3 GG darstellen solle, denn wo wird dieser Primat der staatlich verantworterten, rechtlichen(!) Gleichberechtigung denn im Alltag seitens derjenigen in Frage gestellt, die Adressaten der gegenderten Kommunikationsinhalte sind?

Und auch wenn man mal in tatsächlichen Chauvi-/Sexistenkreisen verkehrt, dann hat man es diesen ggü. ja mit Personen zu tun, die der Behauptung einer Ungleichwertigkeit von Männern und ‘Nichtmännern’ anhängen mögen (was man sicherlich problematisieren), aber inwiefern ist dort dann Gendern gleich ‘Kante zeigen’ o.ä.? Auf die Gleichberechtigung hat die idiosynkratische Einstellungen von Chauvis/Sexisten ja keinerlei Einfluss.

Es geht also weniger (bis gar nicht) wirklich um Gleichberechtigung (jedenfalls nicht im eigtl. Sinne dessen, was dieser Begriff bedeutet), auch wenn das von Menschen, die gendern, gerne reklamiert wird.
Es geht allenfalls eher um den Versuch des Ausdrucks der Gleichwertschätzung (was etwas anderes als Gleichberechtigung ist) oder ganz andere Ziele, wie das vermeintl. (nicht wirklich strapazierbare) ‘Sichtbarmachen’ von Frauen und Minderheiten, dass unkritisch den Bedürfnissen entsprechender Personengruppen nachgekommen wird o.ä.

Kommuniziert man solches Agens aber indiffierent, z.B. als Gleichberehctigungsanliegen, dürfte man größtenteils aber auch kontraproduktiv handeln, Reaktanz evozieren, da mit einer solchen Reklamation mitschwingt, dass sich bspw. das Ggü., das nicht gendert, nicht zur Gleichberechtigung bekenne oder dieser gar entgegenstehe etc.

Ein klares Bekenntnisses zur Gleichberechtigung bedarf es dort, wo diese in Frage gestellt wird… das ist abe rnicht dort der Fall, wo Menschen z.B. das generische Maskulinum benutzen o.ä. (und da verpufft wohl auh das Gendern als irgendwie wirkungsvolle Maßnahme).

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  PaPo

“inhaltliche Zusammenhang zwischen Gendern und Gleichberechtigung hier konstruiert werden”
Das NENNEN der anderen?

“Wir leben hierzulande in der wahrscheinl. unpatriarchalischsten Zeit in der Menschheitsgeschichte überhaupt”
Jup! Das Gendern durch beispielsweise zusätzliche Nennung des anderen Geschlechts dürfte also nicht geschadet haben.

Warum sollten wir also diesen Trend (in der Sprache) politisch stoppen?

Und ich weiß, Sie lieben das generische Maskulinum, aber entspricht dies noch dem Niveau von Universitäten etc. wenn jemand sprachlich nichtmal das Gespräch zu präzisieren versucht? Würde mich nicht wundern, wenn es nur deshalb allmählich verblasst…

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  RainerZufall

Ihr Kommentar beantwortet die Fragen nicht (habe ich selbst bereits – rhetorische Feage und so…) und trägt auch sonst nichts zur Diskussion bei. Obwohl, Ihr erster Satz bestätigt ja, was ich schreibe: Es geht nicht um Gleichberechtigung. Danke.

(I) “Das Gendern durch beispielsweise zusätzliche Nennung des anderen Geschlechts dürfte also nicht geschadet haben”
Das Evozieren von Reaktanz ist schaden…
Und: Das Gendern hatte keinerlei Erfahrung mfluss auf das Ende des Patriarchats (alleine bereits infolge der zeitlichen Abfolge nicht), falls Sie das meinten.

(II) “Warum sollten wir also diesen Trend (in der Sprache) politisch stoppen?”
Irgendwie vermitteln alle diesbzgl. Daten, dass dieser “Trend” rapide erodiert, auch ohne dass dieser aktiv ‘gestoppt’ würde. Da erweisen entsprechende Proponenten des Genderns hinreichende Bärendienste.:-)

(III) “wenn jemand sprachlich nichtmal das Gespräch zu präzisieren versucht”
Welchen Mehrwert sollte dies per se haben? Das ist purer Autotelismus.

Spoiler

Fiktive Überschrift: „Ärzte der Charité ientdecken die Panazee!“
Ärzte ist hier das gen. Maskulinum, da ist eindeutig, dass Ärzte und Ärztinnen gemeint sein können, welchen Mehrwehrt soll da das „ÄrztInnen“ haben?
Und btw: „Ärztinnen“ ist ausschl. weiblich belegt, da gibt es dann nur weibliche Ärzte… diese Art des generischen Femininums ist der dt. Sprachpraxis von quasi jedem Sprachnutzer fremd und wird entsprechend auch (gegenwärtig) wohl nirgendwo etwas anderes evozieren, als die mentale Repräsentation einer Gruppe ausschl. weiblicher Ärzte. Und hier ist dann auch – am Rande – ein weiteres der Probleme des Genderns in der gesprochenen Sprache evident, nämlich überall dort, wo Ärztinnen“ phonetisch von Hörern nicht von „ÄrztInnen“ differenziert werden kann und die Kontexte ambig sind.

Wie regelmäßig sollen überhaupt Kommunikationskontexte im Alltag sein, in denen die Rede über eine heterogeschlechtliche Personengruppe es für das Verständnis (und evtl. folgende Aktionen, Schlussfolgerungen etc.) dringend erfordert, dass hier ein vermeintl. größerer Bedarf an vermeintl. sprachlicher Präzision bestehe, dass man also sex u./o. gender der Mitglieder dieser Personengruppe nicht generisch, sondern explizit adressiert? Bedarf kann hier ja lediglich ideologisch konnotiert/intendiert sein (und würde meinerseits bereits deswegen negiert).

Und ich kann mich an keinen wissenschaftl. Text erinnern, wo Gendern eine Notwendige Präzisierung herbeigeführt hätte – nehmen wir die Bildungswissenschaften: Meist reicht ein „Schüler“ (im generischen Maskulinum), Präzisierung erfolgt dann meist (z.B. in Tabellen, Graphen, der Beschreibung geschlechtsspezifischer Effekte u.ä.) mittels „Jungen“ „männlich“, „m“, „Mädchen“, „weiblich“, „w“ u.ä. – ebenso in wissenschaftl. Arbeiten außerhalb des Schulkosmos („Probanden“, „Versuchsteilnehmer“ etc.).

Auch in der Medizin btw nicht:
Wie ergibt sich aus Notwendigkeit geschlechterspezifischer Medizin eine Notwendigkeit des Genderns bzw. eine höhere Präzision, im Gegensatz zu z.B. „Jungen“ „männlich“, „m“, „Mädchen“, „weiblich“, „w“ u.ä.? Wenn etwas für Männer und Frauen gleich zutrifft, kann man von „Patienten“, „Probanden“ und Co. schreiben, wenn es geschlechtsspezifische Unterschiede gibt, dann eine der genannten Formen o.ä. – wo ist hier der Mehrwert des Genderns?
Bsp.: ‚Alle Patienten reagieren auf XYZ mit […]. Ausschließlich Frauen […].‘ Was ist hier der Mehrwert, „Patienten“ mit „Patienten und Patientinnen“, „Patient*innen“ o.ä. zu tauschen?


[Anm. Dieser Zext besteht aus copy & paste-Textbausteinen vergangener Diskussionen… auch mit Ihnen]

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  PaPo

Sie sehen also keinerlei Zusammenhang darin, Menschen im Sinne der Gleichberechtigung zu nennen?

“Und: Das Gendern hatte keinerlei Erfahrung mfluss auf das Ende des Patriarchats (alleine bereits infolge der zeitlichen Abfolge nicht), falls Sie das meinten.”
Also Schluss mit den “Damen und Herren”!
Keine “Lehrerinnen und Lehrer” oder ähnliches! Was könnte der “Schaden” sein?

“dass dieser „Trend“ rapide erodiert, auch ohne dass dieser aktiv ‚gestoppt‘ würde.”
Warum dann POLITISCHE Verbote?
Der Rechtschreibrat will die Entwicklung entgegen Ihrer Einschätzung im Auge behalten (vielleicht behalten die sich sogar Optionen abseits eines stumpfen Verbotes vor?)

Sie sehen keinen wissenschaftlichen Sinn darin, das Geschlecht einer Person sichtbar zu machen? Erfrischend! 😀

Ihren Spoiler las ich nach der “fiktiven Überschrift” nicht weiter. War bestimmt gut – aber für einen Forumskommentar offensichtlich nicht gut genug

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  RainerZufall

Sie verstehen trotz Erläuterung nicht, was Gleichberechtigung bedeutet, insg. nicht und insb. nicht i.S.v. Art. 3 GG. Diese permanenten Versuche mittels concept creep (https://en.wikipedia.org/wiki/Concept_creep) u.ä. (hier: Das ‘Argumentationen’ wie der Ihrigen inhärente, mind. implizite framing von ‘Nichtgendern’, der Verwendung des generischen Maskulinums etc. als ‘Ungleichberechtigung’ u.ä.) das eigene Agens auf Kosten der derartig negierten Redlichkeit der Allgemeinheit als hehres Motiv zu verklären, dürfte einer der Gründe der Reaktanz ggü. dem Gendern sein – ein Bärendienst.

“Also Schluss mit den ‘Damen und Herren’! Keine ‘Lehrerinnen und Lehrer’ oder ähnliches! Was könnte der ‘Schaden’ sein?”
Ungeachtet dessen, dass Sie (wie immer) einerseits (a) ja wissen, dass Doppelnennungen in diesen Diskussionen hier nie(!) gemeint sind, sofern sie nicht expl. genannt werden (was wieder Bände über Ihr Argumentationsniveau spricht, dass Sie meinen, dergestalt ablenken zu müssen) und andererseits (b) Äpfel (z.B. sex-basierte, tradierte, d.h. gesamtgesellschaftlich etablierte Höflichkeitsformeln eines bestimmten Registers) mit Birnen (gender-basierte, ideologische, nicht gesamtgesellschaftlich etablierte, sondern mehrheitlich abgelehnte Soziolekte) mit unterschiedlichen Zielsetzungen miteinander vergleichen:
Meinetwegen. Schluss damit. Und dann? Welcher ‘Schaden’ entstünde denn Ihrer Meinung nach? Ich persönlich sähe lediglich den Verlust der Höflichkeitsfloskel “Damen und Herren”, bei “Lehrerinnen und Lehrer[n]” spreche ich seit jeher von “Lehrern”, bei “Schülerinnen und Schülern” von “Schülern” (außer dort, wo ich unter Androhung des Punkteabzugs gezwungen war, eine Doppelnennung zu Nutzen – im Referendariat) etc. – hat unsere Gesellschaft und mich nicht patriarchal gemacht… und in der realen Welt ist deswegen offenbar auch noch niemand – anders als Sie hier – auf den Gedanken gekommen, mich irgendwie als antiquiert, unsensivel, sexistisch u.ä. zu verklären, ganz im Gegenteil (ohne dies weiter auszuführen).

Und Sie ignorieren ja (natürlich) komplett den Punkt, dass es hier um Gleichberechtigung geht und Sie die Antwort schuldig bleiben, welchen Zuwachs an Gleichberechtigung hier Sprache in einer SItuation bewirken können soll, in denen wir de jure (und faktisch, mit den skizzierten Ausnahmen zuungunsten von Männern) bereits den Zustand der totalen Gleichberechtigung erreicht haben (mehr Gleichberechtigung als in allen Belangen gleichberechtigt zu sein, das ist nunmal logisch nicht möglich).

Und Spoiler: Derartige Adressierungen wie “sehr geehrte Damen und Herren” u.ä. existierten auch bereits in per definitionem eindeutig patriarchalen Zeiten – welche ‘Schädigung’ endete, als man derartige Formen einführte?

“Der Rechtschreibrat will die Entwicklung entgegen Ihrer Einschätzung im Auge behalten”
Sie kennen die Daten und Zahlen zur (nicht mehrheitlichen und insg. abnehmenden) Akzeptanz des Genderns hierzulande (immerhin konfrontierte ich auch ausdrückl. Sie in der Vergangenheit damit, s. https://www.news4teachers.de/2024/08/was-gilt-wo-philologen-verlangen-von-der-kmk-einheitliche-gender-regeln/#comment-614210), dass sind nicht meine Einschätzungen. Worauf stützen Sie also Ihre Behauptung eines Aufwärtstrends? Es ist… wenig “[e]rfrischend” (und extrem durchschaubar), dass Ihre Falsch- und Fehlbehauptungen, Ihre Logikfehler und sonstigen roten heringe hier immer und immer wieder komplett Lügen gestraft werden und Sie dann beim nächsten Mal wieder so tun, als sei dies nie geschehen und denselben Personen denselben Unfug ggü. artikulieren. Wo wir beim Thema sind:

“Sie sehen keinen wissenschaftlichen Sinn darin, das Geschlecht einer Person sichtbar zu machen?”
Hätten Sie nur gelesen und verstanden(!), was ich schrieb… als Kontrollvariable hat das ggf. seinen Sinn, um bspw. Geschlechtereffekte in Wirkungszusammenhängen transparent zu machen, im Rahmen von Statistiken u.ä., ansonsten nicht, da genügt das generische Maskulinum, wie ich anscheinend derart überzeugend erläutern konnte, dass Sie (auch hier wieder) inhaltlich nichts erwidern können. Schön. 🙂
Aber ich gebe Ihnen eine Chance: Welchen “wissenschaftlichen[!] Sinn” hat es denn Ihrer Meinung nach, Geschlecht per se sichtbar zu machen? Ich will nicht vorenthalten, dass ich mit einer Nichtantwort (irgendeinem roten Hering oder gar keiner Antwort) oder einer Antwort rechne, die keinen wissenschaftlichen Sinn skizziert. Überraschen Sie mich! 😀

“Ihren Spoiler las ich nach der ‘fiktiven Überschrift’ nicht weiter.”

Spoiler

Aaah… doch, taten Sie (deshalb ja auch Ihr Geschreibe vom “wissenschaftlichen Sinn” etc.), wie immer. Diese obligatorische Provokation Ihrerseits bleibt halt bestenfalls infantil, egal wie oft Sie diese wiederholen: Typische Trolltaktik, damit der andere erzürnt, weil er sich die Arbeit umsonst gemacht hätte. Dass der Schaden hier einseitig Ihrerseits verortbar ist, weil Sie damit unredliche Diskussionsunfähig- und -unwilligkeit demonstrieren (und Sie auch deshalb niemand hier als Diskussionspartner enst nimmt) und ich zudem nicht erzürne, sondern mir derartiger Austausch (wenngleich er sich abnutzt) Spaß macht und ich nicht für Sie, sondern unsere Mitleser schreibe, sei auch hier wieder nur am Rande erwähnt.

“[…] aber für einen Forumskommentar offensichtlich nicht gut genug”
Komisch… dachte, ich hätte mit diesem Spoiler entsprechend einen Forumskommentar verfasst. *lol*

Canishine
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Es ist ja wohl kaum zu bestreiten, dass es Menschen, die dem Gendern kritisch gegenüberstehen, um den Erhalt einer natürlichen Sprache geht, ohne dabei gegen Gleichberechtigung zu sein.

Canishine
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Stelle ich einfach mal pauschal in den Raum …

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Gleichberechtigung steht ja schon im GG, kann also eingeklagt werden. Was konkret ändert/verbessert das Gendern daran? Das sprachliche Sichtbarmachen von non-binären durch ominöse Sonderzeichen oder “Verschlucken” beim Glottistop? Das verbessert wirklich die Gleichberechtigung? Beim generischen Maskulinum(Sexum sind alle gleichberechtigt und keiner wird “verschluckt” Ich glaube, da gäbe es wesentlich wichtigere Baustellen als die “sprachliche Gleichberechtigung” durch das von der Mehrheit abgelehnte Gendern mit Sonderzeichen, um die vom GG geforderte Gleichberechtigung aller Menschen endlich wirklich zu erreichen.

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

“Gleichberechtigung steht ja schon im GG, kann also eingeklagt werden.”
Sollte es also eingeklagt werden?

“Beim generischen Maskulinum(Sexum sind alle gleichberechtigt und keiner wird „verschluckt“”
Sie sollten dies dem Rechtschreibrat schreiben. Dieser will die Sache tatsächlich im Auge behalten und nicht krampfhaft mit Verboten beerdigen 😉

Ukulele
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Ein Bekenntnis zu Gleichberechtigung kann auch ohne Genderns abgegeben werden. Dafür braucht man das Gender nun wirklich nicht.

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Ukulele

Sagen Sie das den Betroffenen, die sich gendergerechte Sprache wünschen?
Was sagen Sie denen, welche die Grenzen (vermutlich) enger ziehen als Sie? (https://www.news4teachers.de/2024/07/genderverbote-bayerns-kultusminister-anna-stolz-setzt-jetzt-sogar-paarformen-schuelerinnen-und-schueler-auf-den-index/(
Solche warten ja gerade auf die Mehrheit von Menschen, die “genug” Gleichberechtigung empfinden

Laura
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Mich wundert immer wieder, mit welch schönfärbenden Begriffen man eine umstrittene Ideologie durchsetzen und dafür sogar das Grundgesetz in Anspruch nehmen kann.
Gendern steht demnach also für die Gleichberechtigung der Geschlechter, vor allem der sozial begründeten, die fast nichts mehr mit den biologischen zu tun haben. Je nach Identitätsempfinden kann jeder sein Geschlecht selbst bestimmen und sich per Amt bescheinigen lassen. Das ist bereits Gesetzgebung. Sie erlaubt darüber hinaus, jedes Jahr das Geschlecht neu bestimmen und umändern zu dürfen, falls der Wunsch besteht.

Wenn man dieses System der sozialen Geschlechtszugehörigkeit konsequent anwendet, wirkt sich das nicht gerecht, sondern höchst ungerecht auf die Lebenwirklichkeit aus, vor allem für biologische Frauen. Sie sind z.B. körperlich unterlegen, was Folgen hat.
Ich erinnere an Empörung bei den Olympischen Spielen, weil im Frauenboxen Gegnerinnen antraten, die physiognomisch mehr nach Männern aussahen und nach herkömmlichen Geschlechtstests auch Merkmale aufwiesen, die bei Frauen nichts zu suchen hatten. Dass diese Damen alle Kämpfe und damit die Goldmedaille gewinnen würden, war jedem klar, der die “Gleichberechtigung” verfolgte und am Bildschirm sah, wie eine biologische Frau als Gegnerin nach wenigen Kampfminuten in Tränen ausbrach und ihren Trainer bat, den Boxkampf abbrechen zu lassen.
Ohne Gendergerechtigkeit hätte es diese unwürdigen Frauenboxkämpfe nie gegeben.

Gender hat herzlich wenig mit echter Gleichberechtigung für Frauen zu tun, obwohl die Feminisierung unserer Sprache danach aussieht.
Selbst Frauen lehnen mehrheitlich diese Art von Gleichberechtigung ab, doch wen kümmert`s? Dann hängen sie angeblich noch zu sehr an alten Zöpfen, können sich nicht schnell genug umstellen und müssen eben zu ihrem Glück gedrängt werden.

Für mich ist die Gender”wissenschaft” mit ihren Behauptungen blanker Unfug. Daran ändern auch schöne Begriffe wie “Gleichberechtigung” nichts. Ich muss sachlich vom Segen überzeugt werden und dazu braucht es weit mehr als nur hehre Schlagworte.

David
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Das Verbiegen von Grammatikregeln ist aber eine seeehr kreative Auslegung des Grundgesetzes, @Redaktion. Was heißt das im Umkehrschluss, dass ich mich nicht zur Gleichberechtigung bekenne, wenn ich das generische Femininum nutze? Also quasi normal schreibe?

David
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Genau das haben Sie aber impliziert, @Redaktion. Wie dem auch sei, wenn ich mich bereits mit korrekter Schreibweise bereits zum Grundgesetz bekennen kann, wozu benötige ich dann eine unzweckmäßige und faktisch falsche Schreibweise? Und inwiefern ist es restriktiv, die gleichen Regeln für alle geltend zu machen?

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Argumentation der Antidiskriminierungsstelle ist nicht sonderlich überzeugend, s. 1. Kommentar.

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  PaPo

Kann mich nicht erinnern, dass Sie auf die Antidiskriminuerungsstelle eingegangen wären, Ihr widerspruch entspricht dagegen voll meiner Erwartung 😉

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  RainerZufall

Sie erinnern sich irgendwie rain zufällig insg. selektiv nicht an dieses und und jenes u./o. rezitieren allerlei ebenso rain zufällig ohne entsprechende Kontexte oder gleich komplett falsch, weil SieIhre ‘Erinnerung’ trügt… natürlich. HIer müssen Sie sich aber nicht “erinnern”, die Redaktion hat einen entsprechenden Link zum Artikel inkl. Kommentarbereich geboten und ich habe meinen Kommentar dort (zum Nachlesen) eindeutig (d.h. an erster Stelle)verortet. Aber schön, dass Sie die Arbeit der Antidiskriminierungsstelle aus Erfahrung (zumindest z.T.) derart problematisch finden, dass es Sie (auch ohne sich inhaltlich damit auseinandezusetzen) nicht wundert, dass diese (von mir) angemessenerweise kritisiert wird. 🙂

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  PaPo

Haben Sie sich im Artikel auf die Antidiskrimminierungsstelle bezogen?

Sie verwiesen auf Ihre Textwand – garantiert lesenswert – aber gingen Sie auf die Argumentation der Stelle ein?

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  David

Interessant, wenn das stimmen sollte.
Der Rechtschreibrat behält die Emtwicklung im Auge, bin gespannt, ob es Frau Piwarz so sieht.

In Bayern konnte man ja schon erahnen, wohin die Frage nach “unsinnigen” Doppelnennungen geht… =/

Viel Glück den Kolleg- und Schüler*innen in Sachsen!

Ragnar Danneskjoeld
1 Monat zuvor
Antwortet  RainerZufall

Ich lese Christian Piwarz als Mann, aber was weiß ich schon…. 😉
Aber ich find das sympathisch, diese Auszeichnung persönlich in Empfang zu nehmen.

RainerZufall
1 Monat zuvor

Danke für die Korrektur.

Dr. Specht
1 Monat zuvor

Zuallererst: Ich gendere auch bisweilen in Elternbriefen und diskutiere die Thematik offen im Unterricht mit meinen Schüler*innen

Zur Sache: Das Verhalten des Kultusministers aus Sachsen (den ich niemals wählen würde) liegt eindeutig innerhalb eines angemessenen demokratischen Diskurses. Warum also, liebe Redaktion, diese Art von Überschrift? Eine Kulturkampf-Rhetorik ist hier von keiner Seite angebracht, sie spielt nur den falschen Leuten (AfD & Co. in die Karten).

H. F.
1 Monat zuvor

Herr Piwarz freut sich über die kostenlose Wahlwerbung.

Vielleicht ist es bei GEW und co. noch nicht angekommen, aber eine Mehrheit der Deutschen und auch der Sachsen lehnt das Gendern mit Sonderzeichen kategorisch ab. Ich wette, dass selbst die in der GEW organisierten Lehrerinnen und Lehrer es mehrheitlich ablehnen. Wenn man sich bei GEW und DGB also mal wieder wundert, warum sich so wenige Menschen in Proteste einreihen: einfach mal den eigenen Fokus überdenken. Man war mal Arbeitnehmervertretung!

// Das Genderverbot an sächsischen Schulen ist ein fatales Signal. Denn es bestraft eine Haltung und nicht einen unbewussten Rechtschreibfehler //

Man muss das mal zu Ende denken: mit der Behauptung, eine bestimmte Haltung auszudrücken, könnte man die wildesten Schreibweisen etablieren. Beispiel: ich verwende den Buchstaben Z nicht mehr, weil er für den russischen Angriffskrieg steht.

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  H. F.

“Herr Piwarz freut sich über die kostenlose Wahlwerbung.”

Wenn sich ein ehemaliges Land der DDR über eine Sache freut, dann sind es wohl Sprachverbote… =/

H. F.
1 Monat zuvor
Antwortet  RainerZufall

In der DDR gab es keine Bundesländer und keinen echten Föderalismus, sondern nur Bezirke und — ja! — auch echte Sprachverbote. Wer die korrekte Benotung von unzulässigen Schreibweisen mit solchen vergleicht, verharmlost die DDR-Diktatur.

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  H. F.

Aber das scheint Herrn Piwarz leider nicht zu stören 🙁

Die Union warnte ja eindringlich vor einer “Sprachdiktatur” und “Sprachpolizei”, weshalb sie angeblich vorsorglich Genderverbote verhängte…

Alx
1 Monat zuvor
Antwortet  RainerZufall

Die DDR erinnert sich halt an aufoktroyierte Sprachgebote.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Alx

@Alx
Das ist wohl ein “Tsukumogami” aus DDR-Zeiten. Tsukumogami bezeichnet im japanischen Volksglauben Geister von Artefakten, die nach Ablauf von hundert Jahren geboren werden, wenn Gebrauchsgegenstände verwahrlost oder achtlos weggeworfen werden. Diese Geister sind rachsüchtig, blutrünstig und frech.
Der Filmjournalist Matthias Flügge beantwortete die Frage: Wie sähen die Geister der DDR aus?” wie folgt:
” … was wir dachten, dass wir es von der DDR wegwerfen können oder gar weggeworfen hätten, das war das primat der ideologie vor dem, was die mehrheit der menschen für die realität hielt. diese form der welt-anschauung ist, wie wir sehen, extrem”rachsüchtig, blutrünstig und frech” zurückgekehrt und nicht erst nach hundert jahren …”
(konsequente Kleinschreibung original im Zitat aus “Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat”)

Manfred
1 Monat zuvor
Antwortet  RainerZufall

Der Westen freut sich doch auch über Sprachverbote. Statt ein Sammelsurium an germanischen Sprachen, sprechen und verstehen viele Menschen Hochdeutsch.

Ist das noch prima, wenn man im Bayrischen Wald verstanden wird, obwohl man selbst bayrisch vielleicht nicht versteht?

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Manfred

Naja, ist ja schön, wenn die mich dort verstehen. Aber ich verstehe die Menschen in Bayern oft nicht. 🙂

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Abgesehen von Gefälligkeiten, können wir uns nicht endlich gegen Sprachverbote aussprechen? Egal in welchem Bundesland?

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Manfred

Also sind Sie pro Sprachverbote?
Ich finde das eher schade, unabhängig der Bundesländer – warum auch immer Sie da einen Unterschied zu erkennen meinen =/

Canishine
1 Monat zuvor
Antwortet  H. F.

Zumal die Haltung gegen das Genderzeichen von Herrn Piwarz halt auch eine Haltung ist.

A.J. Wiedenhammer
1 Monat zuvor
Antwortet  Canishine

Ja, vielleicht, aber doch die FALSCHE! Das muss doch zu verstehen sein, Wenn nicht, müssen wir das nur noch ein paarmal mehr erklären …(Ironie off)

Herr Pwarz scheint Humor zu haben. Wohltuend ist seine Reaktion allemal, in Zeiten der bitterernsten, polarisierten Nicht-Diskussionen zwischen zementierten Lagern.

RainerZufall
1 Monat zuvor

Ich bin auf seine Reaktion gespannt, sollten bzw. wenn Genderzeichen o.ä. vom Rechtschreibrat aufgenommen werden 😉

Grillsportler
1 Monat zuvor
Antwortet  RainerZufall

Er will sich ja nur an die derzeit bestehenden Regeln halten. Werden die geändert, dann wird er sich auch an die neuen Regeln halten. Dazu wird es aber nicht kommen, da die überwiegende Mehrheit der Bürger gegen das Gendern mit Sonderzeichen ist.

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Grillsportler

“da die überwiegende Mehrheit der Bürger gegen das Gendern mit Sonderzeichen ist”

Ist nicht wirklich ein Beliebtheitswettbewerb, Herr Piwarz wird die Regeln dann halt humorvoll gegen den Mehrheitswillen durchsetzen und verteidigen, garantiert 😉

Manfred
1 Monat zuvor

Die einen zwingen ihre Studenten die Genderzeichen zu verwenden. Insbesondere durch Androhung und Durchsetzung von Notenabstufungen bis zum durchfallen.

Die anderen verbieten es ihren Schülern Genderzeichen zu verwenden. Auch sind die Mittel gleich.

Um eine n4t-Kommentatorin sinngemäß zu zitieren: Sprache wandelt sich, auch wenn es manche nicht wahr haben wollen und sich dagegen stemmen.

Ich ergänze: Das Pendel schwingt hin und her.

RainerZufall
1 Monat zuvor

Beim ersten Fall wurde hoffentlich Beschwerde eingelegt, mehr konnte ich über die Paywall hinaus nicht erkennen.

Der zweite Fall bezieht sich auf ein Studierendenparlament – who cares?

Beim dritten Fall sprang der Student direkt über das Gesprächsangebot in die Klage. Finde es persönlich nicht genau, wenn jemand bspw. über Frauen im generischen Maskulinum schreibt, das Thema hatten wir ja schon.

Insgesamt scheint es aber doch mehr um Gendern IRGENDEINER Art gehen und gegen generisches Maskulinum.
Ich sehe nicht, was dies mit Genderzeichen oder einem POLITISCHEN Verbot zu tun haben soll

Ragnar Danneskjoeld
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Es gibt Fälle aus Leipzig, Dresden, Tübingen, München, Aachen, Saarbrücken, Bremen, Gießen und Kassel. H

(https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/gender-pflicht-an-deutschen-hochschulen-wacklige-rechtsgrundlage-17805594.html)

Herzlich willkommen in der Wirklichkeit, liebe “Redaktion”

Keine herzliche Grüße,
Ragnar Danneskjoeld

unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Für Studenten ist es aber egal, ob der Genderzwang oder das Genderverbot vom Dozenten oder von der Hochschule ausgeht.

unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Sie wissen aber, dass es ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis zwischen Student und Dozent gibt? Als Student braucht es schon Mut, um sich gegen einen Dozenten zu erheben, mit dem Risiko dass es danach noch schlimmer wird, weil der Dozent und der Vorgesetzte beim monierten Thema, beispielsweise Genderzwang oder Genderverbot, auf einer Linie sind.

Eine eingehaltene oder nicht eingehaltene Kleiderordnung ist nicht auf einer abgegebenen Seminararbeit ersichtlich und hat keinerlei inhaltlichen oder darstellerischen Einfluss auf die Arbeit an sich.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

… und über Beschwerden eines Studenten über einen Dozenten entscheidet … gaaanz objektiv wer? Genau, die Hochschule!

Lisa
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Es gibt Studiengänge, da hat man für ein Thema nur einen einzigen Dozenten. Oft der Platzhirsch. Wenn man diesem vor den Karren fährt, nein danke..

Die Studenten lösen das Problem meist aber damit, dass sie im Epilog schreiben, dass immer und stets alle existierenden, vergangenen und zukünftigen Geschlechter mitgemeint sind.

Ich selbst habe freilich die Panik miterlebt, als ein Student diesen Einschub in einer abgegebenen Hausarbeit schlicht vergessen hatte.

Sie haben Recht damit: Es scheint sich um einen Kulturkampf zu handeln. Er wird leider beidseitig geführt.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

Die Th-Wildau lässt einen solchen Epilog für offizielle Schreiben der Mitarbeiter der TH ausdrücklich nicht zu (siehe meinen link zum “Gender-Leitfaden der TH-Wildau an anderer Stelle hier im thread).

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

Es handelt sich um ein Problem, wobei die Politik das Verbot für alle unumstritten verhängt.
Dagegen stehen Einzelpersonen, die – sofern deren Wunsch um die Nennung anderer Geschlechter nicht als Genderzwang ausgeschlachtet wird – sich irrt und belangt werden KANN =/

Ukulele
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

Platzhirsch*in

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Ukulele

🙂

Lisa
1 Monat zuvor
Antwortet  Ukulele

Platzhirschkuh ( und nein, das Reh ist nicht die Frau vom Hirsch : D)

A.J. Wiedenhammer
1 Monat zuvor
Antwortet  Ukulele

Platzhindin wäre korrekt 🙂
Da geht jetzt leider nur die Doppelnennung. Oder vielleicht besser “Platzhirsch*kuh?

Oha, die meisten bekommen schon das Gendern für menschlich gelesene Lebewesen nicht kohärent “richtig” hin. Jetzt also noch die tierisch oder gar pflanzlich gelesenen….
Da springen doch sicherlich noch ein paar Lehrstühle oder Forschungsgruppen für Gleichstellungsspezifizismus’ o.ä. raus.

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

Ich bin mal gespannt, wer diesen Kampf gewinnen wird. Aufgrund der demographischen Entwicklung prognostiziere ich schwierige Zeiten für beide Seiten.

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

“Aufgrund der demographischen Entwicklung prognostiziere ich schwierige Zeiten für beide Seiten.”

Ich glaube, Sie unterschätzen hier Gevatter Tod ein wenig…
Dagegen halte ich das für ein wenig überzogen, oder nicht? Wir verbieten einer handvoll Menschen das Verwenden von Genderzeichen, obwohl sie doch “klar” in der Minderheit sind und sich nicht durchsetzen.
Trotzdem haut die Politik von Oben Verbote drauf und verkündet die fröhlich nach den düsteren Aussichten bezüglich des Lehrkräftemangels in den nächsten Jahren…

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  RainerZufall

“[…] und verkündet die fröhlich nach den düsteren Aussichten bezüglich des Lehrkräftemangels in den nächsten Jahren…”
Whataboutism Ihrerseits. 🙂

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  PaPo

Wenn Kultusminister*innen Ihre Eingeständnisse bezüglich des Lehrkräftemangels mit populistischen Aktionen gegen Gender(zeichen) verkünden, kreiden Sie MIR Whataboutism an?

Alx
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Alleine schon das Wort “Dozierende” rollt mir die Fußnägel hoch.
Dozenten dozieren zwar aber man muss kein Dozent sein um zu dozieren.
Wenn zum Beispiel meine Oma doziert, ist sie also Dozierende aber noch lange kein Dozent.
Und auch ein Dozent ist nicht immer ein Dozierender sondern nur während der Tätigkeit an sich. Manchmal ist ein Dozent auch ein Singender oder ein Lesender. Partizip Präsens.

Alx
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Ihre Antwort hat jetzt nicht unbedingt etwas mit meinem Kommentar zu tun und der Artikel ist leider hinter der Paywall versteckt.

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Bin gerade am Handy und kann deshalb nicht selbst umfangreicher recherchieren, deshalb: Haben sie das “festgestellt” (d.h. empirisch analysiert – dann bitte die Studie verlinken, der Artikel ist hinter einer Paywall) oder behaupten sie das lediglich? Ich meine, mich da an etwas zu erinnern, das Gendern nur in bestimmten Bereichen analysiert wurde, die nicht für das Gros des alltägl. Sprachgeprauchs repräsentativ ist (“Geschlechtergerechte Sprache auf den Webseiten deutscher, österreichischer, schweizerischer und Südtiroler Städte“ )…

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  PaPo

“Haben sie das „festgestellt“ (d.h. empirisch analysiert […] oder behaupten sie das lediglich?”

Sie haben gerade keine Zeit, aber bezichtigen andere automatisch der Lüge und setze doppelte Standards… und so weiter…

Haben Sie nicht noch Ferien? 😉

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  RainerZufall

Erstaunlich, dass auagerechnet Sie mit GSP-Erfahrung den Vorwurf der Lüge nicht von einer (rhetorischen) Frage zu differenzieren wissen. Ich erkläre es Ihnen aber netterweise: Dass insg. “Neutralisierungen und Doppelformen siegen”, ist mittels der Studie “Geschlechtergerechte Sprache auf den Webseiten deutscher, österreichischer, schweizerischer und Südtiroler Städte“ der beiden Forscher nicht strapazierbar, hier wäre unzulässog extrapoliert worden – das ist kein Vorwurf der “Lüge”, sondern eine Kririk der Überinterpretation der entsprechenden Studienergebnisse / der Validität der Studie. Die Frageform lässt aber sie Möglichkeit offen, dass sich die Forscher auf Studienergebnisse bezogen, die mir nicht zugänglich waren. Nicht so kompliziert, oder?

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  PaPo

“ist mittels der Studie „Geschlechtergerechte Sprache auf den Webseiten deutscher, österreichischer, schweizerischer und Südtiroler Städte“ der beiden Forscher nicht strapazierbar”

Quelle, oder träumen Sie wieder?

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  RainerZufall

*lol*

Welche Studie ist denn sonst gemeint?

Oder meinen Sie etwa (was noch bescheuerter wäre) eine Studie zu vermeintl. “[g]eschlechtergerechte[r] Sprache auf den Webseiten deutscher, österreichischer, schweizerischer und Südtiroler Städte” (das ist btw der Titel der Studie, wie Sie nicht wissen, weil Sie nichtmal ein paar Sekunden an Zeit opfern, sich einmal über Themen zu informieren, die Sie hier kommentieren) könne irgendwie feststellen, dass gesamtgeselslchaftlich (und nicht etwa lediglich auf den entsprechenden Webseiten) “Neutralisierungen und Doppelformen siegen” – verlangen Sie dafür ernsthaft eine Quelle?!

Oh man… Mensch… Rainer… oh man, oh man, oh man………

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Wird dann wohl auch noch verboten. Nicht dass die Politik geistlos eine populistische Agenda verfolgen würde 😉

A.J. Wiedenhammer
1 Monat zuvor
Antwortet  Alx

Abgesehen davon ist “dozieren” auch noch negativ konnotiert.

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  unfassbar

SOLLTE es überhaupt um den Zwang gehen, Genderzeichen zu verwenden und nicht um genaues Arbeiten (bspw. Frauen nicht mit generischem Maskulinum unsichtbar zu machen),
ist es doch erstens ein Unterschied, wenn die Politik dies anordnet (anstelle eines Professors, gegen den man sich beschweren kann und sollte!)

Zudem halten Sie den Zwang für falsch – meinerseits absolute Zustimmung!
Warum fordern Sie dann einen Zwang gegen Genderzeichen?

David
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Sagen wir so, @Redaktion, es gibt mehr Fälle, in denen das Verbot gerechtfertigt ist, als dass es restriktiv ist. Man kann Regeln nunmal nicht nach seiner Gesinnung anpassen. Zumindest nicht, wenn sie für alle gelten sollen.

Manfred
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Den Beleg habe ich Ihnen bereits vor zwei Jahren inkl. Verlinkung zu verschiednen Prüfungsordnungen sowie Nennung der Fakultät, welche die Genderverpflichtung durchsetzt.
Die Verlinkung schenke ich mir, da sie von Ihnen offensichtlich ignoriert wird. Hier aber nochmals die Information, welche Sie gerne selber überprüfen können. Als Faktencheck wäre das eine schöne ne eigenständige journalistische Arbeit. Auf das Ergebnis bin ich gespannt. Ich denke aber, dass Sie auf andere Fakten stoße als ich, was ich gerne mit mehreren bewerteten Seminar/- Bachlor/-Masterarbeit von unterschiedlichen Personen belegen kann. Die Notenbegründungen der Professorinnen lege ich selbstverständlich auch bei. Sie können sich dann im Anschluss per Presseanfrage an der Uni, davon überzeugen, dass ich Ihnen keine “Fakenews” untergejubelt habe.

Hier der Deal in kurz: Sie recherchieren zum Thema und veröffentlichen einen Artikel mit Ihren Ergebnissen. Im Anschluss liefere ich Ihnen meine “Beweise”.

Meine Information beziehen sich auf die Fakultät Erziehungsschaften und Psychologie – TU Dortmund

Unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Manfred

Sprache wandelt sich in der Tat. Allerdings sehr langsam und unbewusst. Beim Thema Gendern ist das anders.

unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Ja, langsam und unbewusst, die ganzen Anglizismen und neuerdings auch Arabismen zum Beispiel. Genderkonstruktionen werden von einer akademischen Blase befürwortet und in die Öffentlichkeit gedrückt, nicht von der breiten Bevölkerung.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

@Redaktion
Teils richtig! Beispiel dafür ist ja die “Jugendsprache”, da entstehen immer wieder neue Begriffe, allerdings schaffen es auch die wenigsten davon, in den Sprachgebrauch der Allgemeinheit zu wechseln! Das möchte “die Jugend” auch gar nicht, sie wollen sich damit von den “Alten” abgrenzen. Beim Gendern sieht das mMn. etwas anders aus. Da will die Minderheit die Mehrheit “erziehen”?/”überzeugen”?
Noch ein Beispiel: die Minderheit der Adligen in Europa sprach französisch, um sich vom einfachen Volk abzugrenzen – die Mehrheit der Europäer spricht nach wie vor nicht französisch.
Haben Sie ein Beispiel vor Augen, wo die Minderheit eine Sprachentwicklung nachhaltig und ohne “Zwang” angestoßen hat? Mir fällt leider keines ein. Oder meinen Sie die “Anglizismen”, die immer mehr in unserem Alltag Einzug halten? Da gab es aber keine “Minderheit”, die diese Entwicklung angestoßen hat.

unfassbar
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Jugendsprache? Die kleinen Gruppen müssen aber breit in der Bevölkerung verstreut sein, eine kleine, relativ homogene Gruppe der Genderbefürworter ist das nicht.

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  unfassbar

Warum dann das Verbot? Wieso die Angst, Genderzeichen vorgeschrieben zu bekommen, dass es Erwachsenen staatlich verboten werden muss?

Ukulele
1 Monat zuvor
Antwortet  unfassbar

Typisches Wort in der Jugendsprache: Talahon*in

Ukulele
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Versuchen kann es ja jeder. Aber irgendwann ist auch zu akzeptieren, wenn es in der Breite nicht klappt.

Manfred
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Der Duden ist nicht das Amtliche Regelwerk, welches bezüglich Gendern auch 2024 immernoch lediglich eine Empfehlung abgibt. Wäre das ändern, hätte Söder kein Genderverbot durchdrücken können.
Selbst das Amtliche Regelwerk ist nicht maßgeblich am Sprschwandel beteiligt, auch wenn man es gerne so hätte. Die Jugend denkt sich nämlich ihre eigene Sprache aus. Das geht von “affengeil” über “ROFL” bishin zu “crush”.
Sobald diese Wörter überhaupt im Duden oder sonstwo erwähnt werden, sind diese bereits wieder stark veraltet.

Man schaue allein auf das “Jugendwort des Jahres”. Das sind regelmäßig Wörter, von den meine Schüler noch nie etwas gehört haben und wenn mal doch, dann wird erwähnt, dass das Wort fast nicht benutzt wird.

Mary-Ellen
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Oh ja, da stimme ich zu, und trotz meiner inzwischen zehn Lenze zählenden Arbeit als Korrektorin bei einer Lokalzeitung lerne ich noch immer dazu – eben, weil sich Sprache kontinuierlich verändert. Warum auch nicht?
(PS: vermisse @Dil, der uns stellenweise gern daran erinnert, wie nach heutiger Sichtweise früher recht “drollig” formuliert wurde.)

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Unfassbar

Der Rechtschreibrat behält daher Gendern und Genderzeichen im Auge, anstatt ein Verbot zu fordern…

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Manfred

“Die einen zwingen ihre Studenten die Genderzeichen zu verwenden. Insbesondere durch Androhung und Durchsetzung von Notenabstufungen bis zum durchfallen.”
Die einen Einzelfälle würde ich verurteilen – SOFERN sie existieren.

Die “anderen” verabschieden Gesetze in der Bildungspolitik. Scheint so, als würde man sich mit staatlichen Mitteln gegen Entwicklung und Pendel stellen..

Sie setzen einen Asta (die den Schuss nicht gehört haben) mit Kultusministerien gleich :/

Manfred
1 Monat zuvor
Antwortet  RainerZufall

Die AStA ist eine Studentenvertretung und ist für die Benotung nicht zuständig. Als Student muss keinen Kontakt zu dieser pflegen, egal ob sie das Gendern befürworten oder auch nicht.
Den Prüferinnen ist man ausgeliefert. Man hat nur die Option zwischen Uniwechsel, Durchfallen oder das Gendernschlucken. Den Studenten und Schülern im anderen Fall ist es ziemlich egal, ob es eine gesetzliche Pflicht oder ein gesetzliches Verbot vorherrscht.

Meine Meinung: Eine Arbeit wird nicht besser oder schlechter, wenn man gendert oder nicht-gendert. Demnach sollte in beiden Fällen auch keine Notenabstufung geben.

Die Realität zeigt aber etwas anderes: Die Genderbefürworter haben den ersten Stein geworfen. Die Gegner werfen neuerdings zurück.

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Manfred

“Die AStA ist eine Studentenvertretung und ist für die Benotung nicht zuständig. Als Student muss keinen Kontakt zu dieser pflegen, egal ob sie das Gendern befürworten oder auch nicht.”
Schreiben Sie das Rüdiger, dieser führte den Link an =/

“Den Prüferinnen ist man ausgeliefert.”
Leider ja. Darum bin ich ja auch gegen Sprachverbote. Warum sind Sie es angesichts dieser Situation nicht? 😉

Patrick
1 Monat zuvor

Sehr geehrte Redaktion,

wenn ich ehrlich bin: Ich verwende selbst auch lieber Ausdrücke wie “Schülerinnen und Schüler” statt “Schüler*innen”. Beim Lesen stört mich das weniger, aber beim Hören von Nachrichten und TV-Sendungen finde ich die kleine Pause bei “innen” doch sehr merkwürdig. Das hört sich grammatikalisch einfach nicht korrekt an. Vor allem, wenn dann mehrere solcher Ausdrücke in einem einzigen Satz verwendet werden. Bei aller aktueller “Verunstaltung” der deutschen Sprache durch Anglizismen und andere fremdsprachige Neologismen (zunehmend aus dem arabischen Sprachraum) wird es zunehmend unangenehmer, der deutschen Sprache zu lauschen.

Vielleicht bin ich auch einfach zu meinem eigenen Großvater geworden, der sich schon an Worten wie “Job”, “cool” und “T-Shirt” gestört hat. Über diese Worte diskutiert heute ja auch niemand mehr.

Wenn ich richtig informiert bin, soll das Sternchen aber ja auch die gesamte LGBTQ+ Gemeinschaft einschließen. Insofern bin ich mir auch wieder unsicher, ob die Bezeichnung “Schülerinnen und Schüler” inklusiv genug ist. Wie so oft in letzter Zeit lässt mich auch dieses Thema konfus zurück.

Es wird alles nicht einfacher.

Herzlichst

Patrick

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Patrick

“wenn ich ehrlich bin: Ich verwende selbst auch lieber Ausdrücke wie „Schülerinnen und Schüler“ statt „Schüler*innen“.”

Interessiert niemanden. Schreiben Sie, wie Sie wollen bzw. bis der Staat Ihnen “Schülerinnen und Schüler” verbietet 😉
(https://www.news4teachers.de/2024/07/genderverbote-bayerns-kultusminister-anna-stolz-setzt-jetzt-sogar-paarformen-schuelerinnen-und-schueler-auf-den-index/)

Niemand verurteil oder korregiert Sie, wenn sie “falsch” oder nicht gendern. Es geht hier um die Ausdrucksfreiheit vs. (echte!) Sprachverbote

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Vorerst! Muss aber auch schwierig für die CSU sein, frei von eigenen Werten in die Thematik einzusteigen.

Ich kann deren Irritation vollkommen nachvollziehen: “Genderzeichen schlecht, aber Gendern ok??”
Ganz ehrlich, die sehen da keine Unterschiede und warten ab, wann sie es wieder versuchen können 😉

Thomass
1 Monat zuvor

Gähn – wieder ein „Aufregerthema“. Meinen Schülern, egal ob weiblich, männlich, lesbisch, schwul, queer, divers und wasweißichnochnichtalles geht das Thema zu 99,99 Prozent am A… vorbei. Die paar, die es mit Sternchen drauf anlegen, zu provozieren, kommen mit den paar Fehlern mehr nicht in den Bereich, wo es Punktabzüge geben könnte.
Ich finde den Vergleich mit den Verkehrsregeln klasse.
Meine Schüler sind glaube ich einfach intelligenter, als die woke Minderheit, die glaubt mit Sternchen im Text und Schluckauf beim Sprechen irgendwelchen Orientierungen gerecht werden zu müssen. Letztlich ist es der reale Umgang mit den Leuten, und da sind sie ok.

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Thomass

Coole Schüler*innen. Was sagen Sie denen, wenn jedes Genderzeichen (künftit Gendern?) als Fehler gewertet wird?

Es war ja keine woke Minderheit sondern die Politik, welche denen die Punkte abziehen will

AlexB
1 Monat zuvor
Antwortet  Thomass

Fastt hätte ich mich mit Ihren Aussagen identifizieren können – bis der Ausdruck “intelligenter als die woke Minderheit” kam. Das ist dann *Ihr* realer Umgang mit Leuten und (gefühlten) Midnerheiten: Respektlos.

Pauker_In
1 Monat zuvor

Coole Socke, einen Negativpreis persönlich entgegenzunehmen und den Verleihern noch schön einen einzuschenken! So geht Souveränität.

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Pauker_In

Was, wenn der Rechtschreibrat das Gendern aufnimmt? Ich hoffe, er bleibt eine coole Socke und erklärt seinen Wähler*innen, dass es “jetzt ok” ist 😉

Pauker_In
1 Monat zuvor
Antwortet  RainerZufall

Ja, wenn die amtlichen Rechtschreibregeln das so ermöglichen würden, wäre das nur konsequent.

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Pauker_In

Sie haben da höhere Erwartungen an die Politik als ich.
Ich wünsche mir, dass Sie recht haben

Dejott
1 Monat zuvor
Antwortet  Pauker_In

Posten Sie einen sachlich-kritischen Kommentar auf dem Blog des sächsischen Kultusministeriums und Sie werden sehen,wie souverän man dort mit Kritik umgeht.
Ihr Kommentar wird zensiert und erscheint nicht. Jubelkommentare sind dort aber sehr gerne gesehen. Einfach ausprobieren!

Lisa
1 Monat zuvor

Lieber sächsischer DGB
Gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit ist Gleichstellung. Gleiche Bildungschancen sind Gleichstellung. Respekt auch für ” Frauengedöns” wie Menstruationsartikelarmut ist Gleichstellung.
Eintreten für Mädchenrechte ist Gleichstellung.

Gendern ist es nicht !
LG Lisa

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

Diese Punkte gegeneinander auszuspielen auch nicht.
Aber Lehrer wie Sie haben da wohl keinen Draht zu 😉

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  RainerZufall

Warum nicht “Lehrer*Innen”, wie Sie…” – als Genderbefürworter*In sollten Sie schon korrekt sein! 🙂

Dejott
1 Monat zuvor

Wie lustig man den Negativpreis empfindet erkennt man daran,dass der Kultus auf seinem Blog sachlich-kritische Kommentare zensiert und ausschließlich Jubelstatements zulässt….Ruhig mal ausprobieren…
#vor den Stockkonservativen den Kniefall machen,nicht den Mumm haben das zuzugeben und sich hinter einem Regelwerk verstecken

AlexB
1 Monat zuvor

Natürlich geht es bei einem solchen Thema auch in den Kommentaren hier hoch her. Meist stehen Befürworter des Genderns, die im Gendersternchen einen ausdrücklichen Respekt gegenüber den verschiedenen Geschlechtern sehen, denjenigen gegenüber, die das Gendern ablehnen. Dort gibt es zwei große Untergruppen: Die einen, die für klare Gleichstellung und Respekt der Geschlechter sind, aber mit der sprachlichen Form nichts anfangen können und die anderen, die alles ablehnen, was ihrer Meinung nach “woke”, “linksgrün…” ist.

Ich frage mich die ganze Zeit, ob es nicht möglich ist, diese Diskussion zu versachlichen. Von der rein sachlichen Ebene ist die Argumentation, das Sternchen störe den Lesefluss, nicht von der Hand zu weisen. Außer Trennstrichen gibt es sonst keine Sonderzeichen mitten in einem Wort. Auch der Sprechfluss wird gestört, wenn man im Wort eine “Lücke” lässt. Ich kann nachvollziehen, dass dies aber eben ein Versuch ist, Respekt auszudrücken. Bei dem Kulturkampf, den dies ausgelöst hat (zurecht oder nicht), muss man aber sagen, dass das Ziel des respektvolleren Umgangs nicht erreicht wird.

Ich meine, dass unsere Sprache Ausdrucksformen finden muss, mit der sich die meisten Befürworter eines auch sprachlich respektvollen Umgangs miteinander identifizieren können. Also auch diejenigen, die das Sternchen aus Sprachflussgründen ablehnen. Das würde am Ende nur die Gruppe übrig lassen, die kein Interesse an einem respektvollen Umgang haben.

Wenn alle “Liebe Kolleginnen und Kollegen” sagen anstatt nur “Liebe Kollegen”, wären wir hier durchaus schon einen großen Schritt weiter.