Umfrage: Mehrheit hält Forschung für korrumpiert und glaubt deren Ergebnissen nicht

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BERLIN. Geldgeber aus Politik und Wirtschaft sorgen aus Sicht vieler Bundesbürger dafür, dass Wissenschaftler nicht frei und unabhängig arbeiten. Das schon im vergangenen Jahr nur schwach ausgeprägte Vertrauen ist nochmals eingebrochen. Auch der Berichterstattung über Forschungsergebnisse wird von vielen nicht geglaubt.

Gesteuert von dunklen Mächten? Illustration: Shutterstock

Eine Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland glaubt einer Umfrage zufolge, dass Forscherinnen und Forscher von Geldgebern beeinflusst werden. Das geht aus dem Wissenschaftsbarometer 2024 der Initiative Wissenschaft im Dialog hervor. Dafür befragte das Institut Verian im Juli rund 1.000 deutschsprachige Menschen ab 14 Jahren. Die Ergebnisse sind den Angaben zufolge repräsentativ.

Eine deutliche Mehrheit der Befragten (61 Prozent) glaubt demnach, dass Geldgeber aus der Wirtschaft Forscherinnen und Forschern vorschreibt, welche Ergebnisse sie veröffentlichen dürfen. Für Geldgeber aus der Politik sind 55 Prozent der Befragten dieser Meinung. 69 Prozent der Befragten halten es zudem für eher oder sehr wahrscheinlich, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für ihre Forschung angegriffen werden, etwa im Internet.

«Der Einfluss von Wirtschaft und Politik auf die Wissenschaft wird von vielen in der Bevölkerung als maßgeblicher Faktor wahrgenommen, der eine freie Forschung und die öffentliche Kommunikation über Forschungsergebnisse in Deutschland beeinträchtigt», sagte Benedikt Fecher, Geschäftsführer von Wissenschaft im Dialog. «Will die Wissenschaft diesem Eindruck entgegenwirken, braucht es eine Wissenschaftskommunikation, die transparent macht, wie Ergebnisse zustande kommen und unter welchen Rahmenbedingungen.»

60 Prozent glauben an Verzerrungen durch Journalisten

Laut der Umfrage bemängeln viele Menschen auch die Medien sowie die Hochschulen selbst: 60 Prozent halten es für eher oder sehr wahrscheinlich, dass Journalisten Forschungsergebnisse verzerrt wiedergeben. 40 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass Hochschulen und andere wissenschaftliche Einrichtungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vorschreiben, was sie kommunizieren dürfen.

Insgesamt stimmen 62 Prozent der Menschen der Aussage zu, dass Forscherinnen und Forscher aufgrund ihrer starken Abhängigkeit von Geldgebern nicht vertrauenswürdig sind. Im Vorjahr lag der Wert bei 54 Prozent. Etwas weniger als die Hälfte – 45 Prozent – der Menschen in Deutschland meint, dass es hierzulande eher gut oder sehr gut um die Wissenschaftsfreiheit steht. Ein fast ebenso großer Anteil (39 Prozent) hält die Wissenschaftsfreiheit für teilweise gegeben.

Das Wissenschaftsbarometer wird von der Carl-Zeiss-Stiftung, der Klaus Tschira Stiftung und der Fraunhofer-Gesellschaft unterstützt und gefördert. News4teachers / mit Material der dpa

Forschungsfeindlichkeit: Wenn die Wut gegen Wissenschaftler sich im Netz Bahn bricht

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PaPo
1 Monat zuvor

«Will die Wissenschaft diesem Eindruck entgegenwirken, braucht es eine Wissenschaftskommunikation, die transparent macht, wie Ergebnisse zustande kommen und unter welchen Rahmenbedingungen.»
Wie ich in den letzten diesbzgl. Threads und Diskussionen bereits schrieb:
Wir brauchen eine Vermittlung von Wissenschaftsliteralität nicht erst in (einigen) Studiengängen, sondern dringend bereits (verstärkt) in der Schule, schulformübergreifend und -adäquat: Methoden und Techiken empirischer Forschung, diesbzgl. angewandte Stochastik, Hermeneutik, Heuristik und Co. und den konkreten Umgang mit (aktuellen) Studien. Das braucht aber Zeit und auch hier regelmäßiges Einüben, wofür aber in den aktuellen Curricula aber leider kaum bis gar keine Zeit bleibt.

“Laut der Umfrage bemängeln viele Menschen auch die Medien sowie die Hochschulen selbst: 60 Prozent halten es für eher oder sehr wahrscheinlich, dass Journalisten Forschungsergebnisse verzerrt wiedergeben. 40 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass Hochschulen und andere wissenschaftliche Einrichtungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vorschreiben, was sie kommunizieren dürfen.”
Okay, Journalisten die Wissenschaftsjournalismus betreiben, müssen natürlich auch über entsprechende Wissenschaftsliteralität verfügen.
Ein Pauschalurteil erscheint mir hier nicht möglich, nicht mal eine irgendwie quantifizierende Tendenz, aber man muss leider durchaus feststellen, dass bisweilen Berichte über Studienergebnisse Forschungsstände und Co., egal ob in der freien Presse oder als Pressemitteilung der jeweiligen Institute, Fakultäten, Hochschulen etc. formuliert, eher unkritisch-affirmativ und insb. am Wortlaut von Abstracts und Co. orientiert sind.
Seitens der Forscher selbst und ihrer Institutionen ist das Agens ja auch nachvollziehbar (wenn auch kritisierbar) und im internen Wissenschaftsprozess erhält sowas im Idealfall das notwendige Korrektiv durch andere Forscher und entsprechende Publikationen.
An ein mit Wissenschaft insg. wenig bis gar nicht vertrautes Publikum gerichtet ist das allerdings problematisch sein, bspw. könnten Falschvorstellungen über dieses und jenes fossilisieren oder es könnte in eigtl. wenig kontroversen Forschungsgebietender falsche Eindruck entstehen, dass konträre Ergebnisse und Co. nebeneinander stünden und sich jeder die Studie aussuchen könne, die seiner Meinung zusagt, wo dies aber nicht der Fall ist, wenn man die entsprechenden Studien einer Analyse unterzieht (Bsp.: Mediengewaltwirkungsforschung).

Auch hier würde eine Vermittlung der entsprechenden Kompetenzen bereits in der Schule helfen… bleibt aber der Umstand, dass wir Millionen anderer Menschen diesbzgl. nur schlecht ‘nachbilden’ können: Ein Flacherdler oder Leugner des menschgemachten Klimawandels wird wohl kaum noch dazu gebracht werden können, Wissenschaft zu verstehen… 🙁

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  PaPo

Aber Kompetenzen sind doch viiiieel wichtiger! Wissen müsste man sich ja aneignen und dafür lernen und es müsste auch angewendet und überptüft werden! STRESS! das geht doch nicht, das kann man den armen Schülern doch nicht zumuten. KI und google und youtube müssen doch reichen. (Ironie? nee – Verzweiflung!)

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Im Grunde ist das ja das, was man im positivsten Sinne mit Kompetenz meint: Wissenschaftskompetenz in dem Fall. Ein Instrumentarium, um Wissenschaft (und damit die Welt) zu verstehen.

Sokrates
1 Monat zuvor
Antwortet  potschemutschka

Wenn Wissen allein ausreichen würde, wäre Wikipedia eine KI. Zumindest könnte man den Unterricht auf das (Vo)Lesen von Wikipedia- oder Lexikonartikeln reduzieren. Das würde zudem eine Menge staatlicher Ausgaben reduzieren.
Wissen ohne Kompetenzen ist mMn für die aktive Gestaltung von Zukunft bei weitem nicht ausreichend. Woher stammt diese Fixierung auf reine Wissensvermittlung und die schon fast pathologische Abqualifizierung von Kompetenzen. Unsicherheiten bezüglich deren Vermittlung? Frontalunterricht als einzige erwünschte/beherrschte Unterrichtsmethode? Bequemlichkeit?
Beides ist wichtig – Inhalte UND Kompetenzen.

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Sokrates

Das habe ich so auch nicht geschrieben. MMn. kann und muss man aber die Kompetenzen auf der Grundlage von (gutem Allgemein)Wissen erwerben/vermitteln. Nur dann ist es möglich Zusammenhänge zu erkennen und die Plausibilität von dem, was man liest und hört zu bewerten.

Lisa
1 Monat zuvor
Antwortet  PaPo

Schwierig wird es bei der “weichen Wissenschaft”, weniger bei der harten. Was ist mit so etwas wie 39 Geschlechtern?

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

“Was ist mit so etwas wie 39 Geschlechtern?”
Da wird geforscht – was sonst?

Vielleicht sollten wir uns eher den Pseudo-Wissenschaften widmen, welche am Ende immer auf Rassimus oder Antisemitismus zurückgehen -__-

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

Die Vermittlung der Methoden und Techniken in den Geistes- und Sozialwissenschaften ist in Relation zur Vermittlung desselben in den Natuwissenschaften nicht schwieriger, insb. nicht im Bereich der empirischen Wissenschaften. Im Gegenteil, das ist quasi das Gleiche.

Aber Sie zielen hier ja auch gender studies und Co. ab. Dazu vielleicht ein älterer Kommentar meinerseits:

Sozialwissenschaft ist nicht gleich Sozialwissenschaft, die Sozialwissenschaften umfassen ein Sammelsurium unzerschiedlichster Disziplinen. Die sog Gender Studies und in eine ähnliche Richtung tendierende Emanationen der Soziologie i.e.S. machen – trotz ihrer überproportional prominenten Platzierung im sozio-kulturellen/-politischen Diskurs – nur eine von vielen (Sub-)Disziplinen aus, begegnen innerhalb der Sozialwissenschaften selbst keiner ubiquitären, unkritisch-affirmativen Lobpreisung, sondern Kritik… ich würde gar meinen, sie sind (mit der ihr in der Setzung problematischer Axiome nicht unähnlichen Theologie) das schwarze Schaf der Sozialwissenschaften.

Schütten Sie das Kind bitte nicht mit dem Bade aus. Ich verstehe die allg. Skepsis ggü. gender studies und Teilen der Soziologie (die aber nicht exemplarisch für die Soziologie sind), sehe das Problem der anti-wissenschaftlichen/-aufklärerischen Ideologisierung von einschlägigen Akademikern, die offene, fakten-/evidenzbasierte Diskurse mit verschiedensten ad hominem-Argumenten zu torpedieren versuchen:
Seien es Versuche, die Dekonstruktion des Mythos eines sexismusbasierten Gender Pay Gaps auf Basis von Daten zum bereinigten GPG als misogyn abzucanceln. Seien es Versuche, die Dekonstruktion von Quotenregeln als Maßnahmen der Gleichberechtigung mittels demokratietheoretischer und syllogistischer Argumente als duskriminierend abzucanceln. Seien es Versuche, die Dekonstruktion des Konzepts der julturellen Aneignung als essenziell rassistisches Konzept selbst als rassistisch abzucanclen. Wokeism statt Wokeness halt.

Ja, angesichts all dessen kann ich die Frustration verstehen (und teilen), aber die Kritik an diesen Verirrungen ist eben auch eine sozialwissenschaftliche. Und auch dafür brauchen wir sie, um skeptisch zu sein/bleiben, um Demokratie zu wahren etc.

Eine moderne Gesellschaft kann es sich nicht leisten,keine sozialwissenschaftliche Bildung zu betreiben: Sozio-politische und -kulturelle Bildung leiden ohnehin schon viel zu oft, viel zu sehr und viel zu lange. Am Ende eines solchen Prozesses wird aus einem Schulfach wie Politik erst Politik-Wirtschaft, dann Wirtschaft-Politik und dann nur noch Wirtschaft… und das bei den Politikdefiziten, die wir gesamtgesellschaftlich ohnehin bereits haben.

Im Detail:

Spoiler

Wir müssen aufpassen, nicht unserem eigenen kognitiven Bias und u.U. verzerrender u./o. verzerrt wahrgenommener medialer Berichterstattung zu bestimmten Phänomenen zu erliegen: Evtl. nehmen wir lediglich für uns negative Phänomene u./o. Berichte über dieselben prominenter wahr, da sie wie ein starkes Stimulanz wirken, dass uns ein Mehr an Gegenbeispielen vergessen macht u./o. in unserer Wahrnehmung dieses Mehr relativiert, bis zu einem lediglich wahrgenommenen Ungleichewicht zuungunsten uns positiv berührender Phänome Berichte über dieselben.

Mglw. liefern ‘die’ Medien, dem Agens ‘bad news are good news‘ u.ä. folgend, im Wissen um das Empörungspotenzial solcher Berichte, gezielt Berichte zu Phänomenen, die ein nicht unwesentlicher Teil des Publikums als negativ bewertet u./o. ist dieses Berichtauswahlverfahren Resultat des Umstands, dass Berichte regelmäßig Veränderungen bzw. Abweichungen von einer (als solches zumindest wahrgenommenen) Norm zum Inhalt haben, also Berichte über Veränderungen/Abweichungen eine Mehrheit ggü. Berichten über Nichtveränderungen/Normeinhaltungen darstellen. Und damit haben wir die (auch technisch bedingte) Problematik von Filterblasen u.ä. noch gar nicht thematisiert (weil ich ad hoc niemandem vorwerfen möchte, sich nicht manigfaltig zu informieren).

D.h. natürlich insg. nicht, dass es nicht einen Trend bezüglich des Phänomens resp. Problems der zunehmenden Ideologisierung auch fachwissenschaftlicher Kreise und Diskurse geben könnte (ich könnte ihn aber ohne Daten nicht quantifizieren).

D.h. ebenfalls nicht, dass nicht auch ohne diesbzgl. Trends u./o. ohne dass diese Phänomene de facto eine Mehrheit aktueller Zustände in den wissenschaftlichen Milieus bilden, auch bereits Einzelfälle (bspw. an einzelnen Lehrstühlen) i.V.m. entsprechende Medienberichte u.ä. ein gravierendes Problem darstellen können, in der breiten Öffentlichkeit ein verzerrtes Bild des wissenschaftlichen Diskurses verbreiten könnten u.ä. (ein prägnantes Beispiel wäre z.B. die regelmäßig unkritisch-affirmative Adaption vermeintl. Geschlechtergerechter Sprache i.V.m. dem Postulat angeblich positiver Wirkungen derselben selbst an Universitäten, in den Medien, seitens pol. Akteure und Instituionen etc.).

Dgl. ist insb. angesichts genereller Vertrauenskrisen in die Wissenschaft ein nicht unterhebliches Problem.

Und ungeachtet all dessen meine auch ich entsprechende Tends wahrzunehmen, dass derartige ideologische, unwissenschaftliche Verirrungen (vermehrt) seitens Akademikern und Studenten, hier auch ggf. überzufällig(?) vermehrt aus bestimmten Disziplinen, die es aber eigtl. besser wissen müssten bzw. die über das methodisch-technische Instumentarium verfügen müssten, es besser wissen zu können, geäußert werden, die sich nicht selten auch in einer kruden Variante der Arguments ad verecundiam selbst inszenieren und regelrechte Glaubenskriege gg. konträre Positionen, Meinungen und Argumente führen wollen (ich habe diesbzgl. hier letztens erst bspw. auf Natascha A. Kelly hingewiesen, s. *).

Warum hier entsprechende Mechanismen des Wissenschaftsprozesses in viel zu vielen Fällen, mitunter auch ganze Fakultäten bis Universitäten betreffend, nicht greifen (der Wissenschaftsprozess ist eigtl. derart gestaltet, entsprechende Verirrungen argumentativ dekonstruieren zu können, auch unter Zuhilfenahme von Ockham’s Razor i.V.m. Hitchen’s Razor), das wäre tatsächlich eine interessante Forschungsfrage.

Da kann ich nur spekulieren, was diese Mechanismen unterminiert, z.B. über falsch verstandene Rücksichtnahmen auf auch irrationale, kontrafaktische Idiosynkrasien emotiver Art seitens der eigenen Studenten, Mitarbeiter u./o. anderer Gesellschaftsgruppen, über diesbzgl. Agenden des Weges des geringsten Widerstands, über mangelnde/fehlende Expertise der entsprechenden Entscheider, ggf. auch i.V.m der fehlsamen Überzeugung, vielleicht etwas Gutes zu tun (u.U. im Vertrauen auf die Expertise der Mitarbeiter im eigenen Haus, die aber mglw. bereits selbst in der ideologischen Abwärtsspirale gefangen sind), über (warum auch immer) fehlendem Zugang zu eingschklägiger Forschungsliteratur i.V.m. fehlender Exprtise zur adäquaten (kritischen) Rezeption entsprechender Literatur. Machen wir uns bzgl. Letzterem nichts vor, einem Gros der Akademiker fehlen trotz Universitätsabschluss die Fähigkeiten, eine Studie dahingehend zu rezipieren, ob die in deren Abstracts u./o. (und das ist wichtiger) Ergebniss- und Diskussionsteilen von Studien aufgestellten Behauptungen zutreffen oder nicht. Ich bekomme regelmäßig auch von Akademikern diese oder jene Studie präsentiert, die dieses oder jenes belegt(!) haben soll, wo sich ebenso regelmäßig herausstellt, dass diese Studien voller Auslassungen und methodisch-technischer Fehler sind, die die in diesen Studien getroffenen Behauptungen nicht selten hanebüchen werden lassen. Aber ich schweife ab…

Doch passend zum Thema darf hier auf eine Studie der OECD verwiesen werden, die indiziert: “Hochschulbildung befähigt nur begrenz zu kritischem Denken” (so DER SPIEGEL: https://www.spiegel.de/start/kritisches-denken-im-studium-lernen-oecd-studie-findet-nur-begrenzte-effekte-a-748079d5-ed47-4c16-95bb-2f54157f8b56); hier die Studie im Original: https://www.oecd.org/publications/does-higher-education-teach-students-to-think-critically-cc9fa6aa-en.htm. Das verwundert mich persönlich wenig, auch abseits der ganzen “‘me’ studies” – ich habe hier vor einiger Zeit bereits für ein Studium generale plädiert,** ursprgl. für Lehramtstudenten, ich möchte dies aber disziplinübergreifend verstanden wissen. Mir fällt es nach wie vor schwer, in einem Akademiker auch einen Akdemiker zu sehen, wenn es u.a. an Grundlagen der Methoden und Techniken wissenschaftlichen Arbeitens, von der Empirie bis zur Heuristik, an Grundlagen der Wissenschaftsphilosophie und an profunden Kenntnissen der Problematik logischer Fehlschlüsse*** mangelt oder gar gänzlich fehlt. Auch in Diskussionen mit Akademikern, vornehmlich denjenigen, mit überdeutlicher ideologischer Prägung, beobachte ich regelmäßig argumentatives Totalversagen, das etliche logische Fehlschlüsse bedient… und es nicht bemerkt (sonst wären die entsprechenden Personen wohl auch keine Ideologen). Ich könnte jetzt viel über kognitive Dissonanz, entsprechende Vermeidungsstrategien u.ä. philosophieren, würde aber wieder abschweifen…

… deshalb zum Schluss, um den Bogen wieder zu Ihrem Beitrag zu spannen:
Wissenschaft ist kein zentralisiertes/zentralistisches Phänomen, Art. 5 Abs. 3 GG sei Dank. Als solches verfängt der Vorwurf der Korrumpierung der Wissenschaft auch nicht, denn auch die(!) Sozialwissenschaften sind kein Monolith.

Was es nur geben kann, ist entsprechende Kritik an den skizzierten problematischen Emanationen innerhalb (und auch außerhalb) der eigenen Disziplinen. Und die gibt es. Und die lässt – zumindest für entsprechend wissenschaftlich versierte Rezipienten – oftmals in ihrer Eindeutigkeit und argumentativen Fundierung kaum Raum für Zweifel. Was es nicht geben kann ist da irgendeine zentrale Instanz, die den skizzierten Verirrungen einfach so einen Riegel vorschieben kann.

Und nochmals: Ich verstehe Ihren Verdruss und teile ihn auch weitgehend (und teile auch ordentlich aus, mithin auch gg. ganze Disziplinen), nur sollten wir die Sozialwissenschaften nicht per se an den Pranger stellen, sondern aktuelle Probleme in diesen und in der Berichterstattung über die Sozialwissenschaften und ihre (vermeintl.) Ergebnisse. Und als jmd. Der selbst Sozialwissenschaftler ist, betrübt mich auch diese Derogation der Reputation meiner Disziplinen, verschuldet durch einige – vielleicht sogar eine Vielzahl – von Akademikern, die m.E. diese bezeichnung nicht wirklich verdient haben. Aber ich bin auch nicht in der Bringschuld, die Sozialwissenschaften zu verteidigen.
Sooo…

* https://www.news4teachers.de/2022/08/kulturkampf-um-winnetou-die-kmk-praesidentin-und-der-philologenverband-werfen-sich-fuer-karl-may-in-die-bresche/#comment-468212
** https://www.news4teachers.de/2022/05/die-kluft-zwischen-universitaet-und-schule-ist-zu-gross-warum-sich-ein-lehramtsstudent-schlecht-ausgebildet-fuehlt/#comment-447015
*** https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_fallacies

Unfassbar
29 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Gewchlechterforschung, wie Sie sie hier beschreiben, ist medizinischer Natur, insbesondere weitestgehend binär. Geschlechterforschung der Gender Studies ist in erster Linie politisch.

PaPo
29 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

*lol*

Sie haben nicht im Ansatz verstanden, was ich geschrieben habe:
Einmal ungeachtet dessen, dass es nicht um die Erforschung “des Geschlechts und der Geschlechterverhältnisse” bei “medizinische[r] Vorsorge und Therapie oder in Familie und Schule” geht, wie Sie natürlich wissen (sondern i.w.S. auch sowas wie die feministische Linguistik eines Anton Stefanowitsch o.ä.) und was auch im Gegensatz zu dem stünde, was ich hier diesbzgl. in der Verangenheit schrieb (es ist ein ‘alter Hut’, dass Frauen und Männer medizinisch bisweilen unterschiedliche ‘Bedürfnisse’ haben), habe ich nicht im Entferntesten zwischen “politisch genehme[r] ‘wissenschaftliche[r]’ Sozialwissenschaft” und “politisch unliebsame[r] ‘unwissenschaftliche[r]’ Sozialwissenschaft” unterschieden.

Im Gegenteil, ich habe nicht nur die Freiheit der Forschung und die wissenschaftsimmanente Selbstkontrolle betont, sondern mache meine Kritik an konkreten Einzelstudien an deren methodisch-technischen Defiziten fest (und Ihnen ist natürlich bewusst, dass ich hier über Jahre immer wieder nicht die mängel von diesen und jenen Studien behaupte, sondern gg. minutiös und transparent erläutere), nicht daran, inwiefern ein Ergebnis ‘politisch un-/liebsam’ ist – das unterstellen Sie lediglich salopp.

Stören Sie sich an der Bezeichnung als “das schwarze Schaf der Sozialwissenschaften”? Dann lesen Sie nochmal genau, was ich schrieb: Ich beschränkte dies auf solche Studien etc., die nach begging the question-Manier ihre Axiome setzen (bei den kritisierten theologischen Studien wäre das z.B. die Existenz Gottes vorauszusetzen, hier mutatis mutandis bspw. ein wirkmächtiges Patriarchat hierzulande als gegeben zu behaupten, ohne den entsprechenden beleg zu liefern – das ist dann in der Tat Ideologie und damit wissenschaftsfern).

… aber okay, Stichwort “Cherry Picking”, Sie lesen (mal wieder) nur dekontextualisierend und missverstehend (bezogen auf meinen gegenständlichen Beitrag wie auch mein allg. Œuvre hier) das in meine Texte, was Sie in meine Texte lesen wollen, auch wenn es objektiv nicht dort geschrieben steht. Soviel zu Reaktionen auf “unliebsame” Beiträge.

Rainer Zufall
29 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

“Sie haben nicht im Ansatz verstanden, was ich geschrieben habe”

Kommt mir bekannt vor…
Seltsam, wie oft Sie rechtfertigen müssen, missverstanden worden zu sein 😉

PaPo
28 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Sie verwechseln “rechtfertigen” mit dem Korrigieren evidenter (euphemistisch formuliert) Interpretationsfehler (wie Sie sie bspw. unentwegt demonstrieren): Wenn ich “A” schreibe, mir aber “Z” unterstellt wird, ich daraufhin darauf hinweise, dass diese Interpretation nicht fundiert ist, ist das kein “[R]echtfertigen” meinerseits. Und: Meine Beiträge hier sind allesamt unmissverständlich. Aber… das ist für Sie bestimmt auch ein “[R]echtfertigen”, gell? ^^

Aber ja… in Ihrer Welt ist es irgendwie Selbstdesavouierung, wenn man Fehler des Ggü. korrigiert und nicht unkommentiert lässt (und wenn man es unkommentiert lässt, dann auch). Mithin: Wirkliches Rechtfertigen wäre mal Ihrerseits für Ihre Beiträge hier in den letzten Jahren angebracht. Für alle.

Rainer Zufall
28 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

“Wenn ich “A” schreibe, mir aber “Z” unterstellt wird”

Ja… Wie gesagt, das scheint Ihnen oft zu widerfahren…

PaPo
28 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Hmmm…. jetzt haben Sie mich überzeugt……… aber “oft” meint hier Ihnen und wie vielen anderen ggü. noch? Ich könnte jetzt ca. ein halbes Dutzend namentlich benennen, das war es dann aber auch? Erklärung für Sie: Ja… auch bei der Textrezeptionskompetenz scheint es eine Normalverteilung zu geben. Ich orientiere mich am Peak und dem Gefälle rechts davon auf der x-Achse (wie btw auch, passend zum Thema, i.d.R. wissenschaftliche Studien per se). Sie sind weit links davon (vulgo: unterdurchschnittlich) und – Normalverteilung halt – nicht alleine hier, wohl aber (glücklicherweise) in der Minderheit. Sehen Sie es als Sevice meinerseits. 🙂

Und damit BTT.

Rainer Zufall
26 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

“Ich orientiere mich am Peak und dem Gefälle rechts”
In einem Forum – clever!

Das sagt so einiges über Ihr Verständnis und Ihr Menschenbild aus.

SOLLTEN Sie sich überhaupt auf der rechten Seite befinden XD
Ich meine, Ihr Zitat spricht dagegen.

PaPo
25 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

“Das sagt so einiges über Ihr Verständnis und Ihr Menschenbild aus.
Ja, natürlich: Nämlich (a) dass ich in einem ‘Forum’ namens “news4teachers.de” [sic] annehmen darf, dass das Gros der Leserschaft hier wahrscheinl. Lehrer sein werden, (b) dass das Gros der aktiven Kommentatoren hier infolge ihrer Kommentare auch keine Zweifel evoziert, dass sie tatsächlich Lehrer sind, und (c) dass ich meine Berufskollegen als i.d.R. graduierte Akademiker hier insg. tendenziell im Gros “auf der rechten Seite” der Normalverteilungskurve verorte, ich ihnen also unterstelle, über die notwendigen Textrezeptionskompetenzen zu verfügen. Und fun fact: Das Gros demonstriert hier auch, dass dies der Fall ist. ‘Reibungen’ gibt es mit einer kl. Minderheit, einem halben bis ganzen Dutzend an Kommentatoren insg., die die Ausnahmen von dieser Regel darstellen, wie z.B. Ihnen.

Sie merken ja nichtmal, dass umgekehrt ein Schuh daraus für Sie wird und Sie damit Ihrer Abwertung und Ihrem (mit allerlei unangemessenen Smileys garniertem) Überlegenheitsdünkeln ggü. der Lehrerschaft insg., das Sie ja auch so immer artikulieren, weiteren Ausdruck verleihen.

“SOLLTEN Sie sich überhaupt auf der rechten Seite befinden XD
Ich meine, Ihr Zitat spricht dagegen.”
Uuuh! Ein ‘Bäääh!!! Selbeeer!’-ad hominem bzgl. meiner Textrezeptionskompetenzen (und natürlich ohne jemals irgendwo irgendwie demosntriert zu ahben, dass ich irgendetwas falsch resp. nicht verstanden hätte)……… ausgerechnet von Ihnen?! Muahahaha… oh man, oh man, oh man. Made my day! XD

Und jetzt genug von Ihrem Kidnergarten.
Danke. 🙂

Rainer Zufall
25 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Dann nochmal deutlich:
Sie glauben ENRSTHAFT, Ihr Geschwurbel könne sich am IQ festmachen, gerade dem rechts der Mitte?

Sie haben auf fatale Weise die Normalverteilung missverstanden und halten sie hoch, als würden Sie in einer gestörten Hollywood-Dystopie leben (wollen).
Ihrer – bestimmt sehr erfolgreichen – Karriere in Sozialwissenschaften gehe ich davon aus, dass Sie sich dessen durchaus bewusst sind und wunder mich in keinster Weise, dass Sie nun an einer Schule unterrichten – die suchen einfach jeden !)

PaPo
25 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Mal ungeachtet dessen, dass Ihr erster Satz inhaltlich keinen Sinn ergibt und man deshalb raten muss, was Sie eigtl. meinen:

Welche meiner Äußerungen hier soll denn “Geschwurbel” sein? Bitte konkret benennen. Dass Sie Probleme mit dem Textverständnis haben? Dass Sie einer absoluten Minderheit hier angehören, die meine Beiträge nicht versteht? Und zur Abwechslung mal ohne rote Heringe wie z.B. Ihre obligatorischen Strohmänner u.ä. Insinuationen (womit wir beim Thema des defizitären Textverständnisses blieben). Dass Sie, auch mit so einem Beitrag wie dem Ihrigen hier überhaupt jemandem “Geschwurbel” unterstellen, ist pure Realsatire.

“Sie haben auf fatale Weise die Normalverteilung missverstanden und halten sie hoch, als würden Sie in einer gestörten Hollywood-Dystopie leben (wollen).”
(a) Nein. (b) Nein. Hat Ihre Entgleisung irgendeinen Bezug zu meinem Beitrag? Nein. Aber schön, wie Sie demonstrativ bestätigen, was ich Ihnen bzgl. Ihrer Textrezeptionskompetenzen vorwerfe.

“Ihrer – bestimmt sehr erfolgreichen – Karriere in Sozialwissenschaften”
Sie könnten sowas bitte auch wie irgendwie beurteilen? Ist das eigtl. ‘nur’ Neid Ihrerseits oder auch bereits Wissenschaft(ler)feindlichkeit? Und wenn Ihre Verbalinjurien hier schon so veröffentlicht werden, möchte ich auch mal “deutlich” werden:

Spoiler

Sie haben hier mit den Jahren und unzähligen täglichen Einzeilern Ihrerseits genug Material geliefert, um den Eindruck zu vermitteln, dass Sie in puncto Bildung, Intellekt, Moral, Anstand und generellem Sozialverhalten äußerst unterdurchschnittlich sind (in einem Maße, das wohl nicht mehr spielbar ist), dafür hier aber um so süffisanter Auftreten und wohl von sich meinen, besonders spitzfindig zu sein, vermeintl. “Geschwurbel” bloßzustellen, auf tatsächliche Missstände, Probleme und diesen protegierende Verhaltensweisen hinzuweisen. Unter uns: Das könnte von der Realität nicht weiter entfernt sein, ist projektiv und alles andere als reflektiv. So ein Verhalten können Sie sich eigtl. nicht leisten… aber das Internet macht es möglich, gell?

“dass Sie nun an einer Schule unterrichten – die suchen einfach jeden !)”
Passt Ihnen der Schuh? Schön bequem, ja?
Sie wissen schon, dass Ihr Verhalten hier (vom Linksextremismus, über Ihre Beleidigungen, Trollereien, Textverständnisprobleme, bis zu Rassismus und Co.) nicht unbedingt für Ihren Einsatz im Umgang mit Kindern spricht?

Aber das hier ist doch wieder das, was Sie hier eigtl. Hier bei N4T wollen, oder? Beleidigungen und Entgleisungen Ihrerseits (und dann das Echo nicht ertragen).

Sie sind ‘ne arme Wurst.

Deshalb, wie immer, mein wiederholtes Plädoyer, wenn Sie nicht beim Thema bleiben:
Back to topic?!

Rainer Zufall
29 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Völlig unverständlich, warum Sie nicht in der Sozialwissenschaft verlieben XD

PaPo
28 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Erzählen Sie mir mehr von Ihren Imaginationen über meine Person.
Besser noch: Erläutern Sie mir doch, woran es liegt, dass ich vermeintl. “nicht in der Sozialwissenschaft verlieben” (*lol*) sei – Ihre Expertise in puncto Wissenschaft, Wissenschaftsbetrieb und Co. ist hier sicherlich erhellend. 🙂

Rainer Zufall
26 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Mein Missverständnis: Wo kann ich Ihren Kurs “Rassimus ist kein großes Problem – Weiße haben das genauso” belegen? 😉

PaPo
25 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Zu Ihrer Frage:
Ich weiß nicht, warum Sie meinen, so ein “Kurs” würde zu mir passen. Die Annahme erklärt sich lediglich durch Ihr insg. fehlendes Textverständnis fremden und selbst Ihren eigenen Texten ggü. (womit wir wieder beim Thema wären).
Wie sonst könnten Sie meinen, (a) dass Rassismus bei bestimmten Hautfarben Halt mache und (b) die Feststellung, dass dem nicht so ist, mit der von niemandem hier getroffenen Unsinnsbehauptung “Rassi[s]mus ist kein großes Problem” gleichstellen?
¯\_(ツ)_/¯

Danke für das Beispiel unterdurchschnittlicher Texttezeprionskompetenzen. 🙂

vhh
1 Monat zuvor

Ziel erreicht: Presse ist Lügenpresse, Politik sind alle Lügner, Manager sind nur aufs eigene Geld aus, Wissenschaftler schreiben nur was sie sollen.
Willkommen im Verschwörungsland, die einzig Glaubwürdigen sind die in der eigenen Blase. Erleben wir jeden Tag in den Klassen, zwischen Fakten und Meinung existiert für viele kein Unterschied mehr. Das lässt sich durch faktenbasierte Aufklärung über die komplizierte Realität auch nicht mehr ändern, das sind nämlich keine Fakten sondern alles Lügen (weiß man doch, das sagt Tiktok oder Youtube).

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  vhh

So sieht es wahrscheinl. leider aus… 🙁

Peter Müller
1 Monat zuvor
Antwortet  vhh

Ich kann Ihrem ersten Satz nur voll und ganz zustimmen. Genauso ist es leider.

Dejott
1 Monat zuvor
Antwortet  vhh

AFD wirkt

AvL
1 Monat zuvor
Antwortet  Dejott

Aber der Glaube ist eine feste Burg.

Ukulele
1 Monat zuvor
Antwortet  vhh

Laut einer Studie glauben die meisten Menschen alles, was mit “Laut einer Studie” anfängt.

Thea
1 Monat zuvor
Antwortet  vhh

.. und Schuld an all dem sind immer die anderen.

AlterHase
1 Monat zuvor

Bei der “wissenschaftlichen Begleitung” von politisch motivierten Schulreformen ist die Skepsis sicher angebracht. Hier werden Bildungswissenschaftler regelrecht mit Drittmitteln “geködert”, um brav mitzumachen beim Hochjubeln von solchen Dingen wie Inklusion, Ganztagsschule, längeres gemeinsames Lernen Projekt- und Gruppenarbeit, Digitalisierung usw. Die SWK der KMK ist das beste Beispiel, die ist nach solchen Kriterien gewissermaßen schon ausgewählt worden. Kein einziger oppositioneller Geist ist in diesem “Kartell” vertreten, nur “politisch zuverlässige” Leute.
Bei der Naturwissenschaft sehe ich keinen Grund für solche Skepsis, deren Ergebnisse sind kaum manipulierbar.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich glaube, so einfach kann man das nicht abtun. Es gibt immer wieder Wissenschaftsskandale um manipulierte Ergebnisse, da die Originalergebnisse den Geldfluss des Auftraggebers gestoppt hätten, siehe der Wissenschaftsskandal an der TU Dresden vor einigen Jahren. Und dessen Aufklärung und Aufarbeitung erfolgt nicht wirklich motiviert seitens der Uni, siehe beigefügtem Link.

https://www.tagesspiegel.de/wissen/staatsanwalt-erhebt-anklage-in-dresdner-forschungsaffare-wissenschaft-zwischen-macht-politik-und-geltungssucht-12575594.html

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Sie reagieren mit Polemik auf ein Problem, welches zur Annahme in der Bevölkerung führt, dass die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen von den Interessen der Geldgeber abhängt. Ich denke nicht, dass diese Herangehensweise hilft, die Bevölkerung von der Erhabenheit der Forschung über Korrumption zu überzeugen.
“Wes Brot ich ess, des Lied ich sing” findet sich in allen Bereichen des Lebens, auch in der Forschung. Das kann man auch bei (so würde ich sie bezeichnen) unseriösen Forschern geben, wie man gerade im Bereich der veröffentlichten “Studien” zu Themen der Homöopathie sehen kann.
Ich denke nicht, dass man von Laien verlangen kann zu erkennen, welche Studien seriös und welche unseriös sind. Da bleibt dann als ein Kriterium nur die Frage nach dem Geldgeber und dementsprechende Vorsicht, wenn die Forschungsergebnisse dem eigenen Erleben diametral entsprechen, aber den Interessen des Geldgebers sehr entgegenkommen.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

PS: Ich schrieb bewusst von Forschern und von Studien, nicht vom Stand der Wissenschaft. Ihre Anwürfe kann ich daher nicht im Mindesten nachvollziehen.
Auch Ihr Artikel spricht über ForscherInnen und Forschungsergebnisse, nicht vom Stand der Wissenschaft NACH peer-review und Diskussion in der Fachwelt. Von daher kann ich Ihre “Anmerkungen” immer weniger nachvollziehen.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Fragestellung zielt doch aber auf Pauschalisierung ab. Da gibt es nur ein Ja oder Nein zur Frage, ob ForscherInnen aufgrund ihrer finanziellen Abhängigkeit vom Auftraggeber vertrauenswürdig sind. Nein, alle sind ganz sicher nicht glaubwürdig. Der größte Teil meiner Überzeugung nach schon. Und ein anderer Teil ist aufgrund seiner Voreingenommenheit zum Forschungsgegenstand nicht glaubwürdig, zumal der Begriff „Forscher“ nicht geschützt ist – hören Sie gern mal bei den Science Cops rein.
Aus der Aussage, dass man aufgrund der finanziellen Abhängigkeit von Forschern ihren Aussagen zum Teil misstraut, kann man meiner Ansicht nach auch nicht schlussfolgern, dass man der Wissenschaft allgemein misstraut. Genau dafür gibts ja Peer Review: um Fehler in den Forschungsansätzen, der Durchführung der Untersuchungen und der Interpretation der Ergebnisse zu finden. Und gerade im Bereich der Interpretation gibt es viele verschiedene, sich teilweise widersprechende Ansätze. Und bei einigen dieser Ansätze fragt man sich schon, mit welcher Motivation gerade diese Interpretation gewählt wird.

Lehrer sind übrigens verpflichtet, den Schülern die vom Land („Staat“) vorgegebenen Inhalte zu vermitteln – bei Wissenschaftlern soll die Freiheit der Lehre genau das jedoch verhindern: dass sie nur das sagen, was „der Staat“ will. Ihr Vergleich mit uns Lehrern ist für mich daher irgendwie nicht nachvollziehbar.

Ulrika
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Neun, das sind Lehrer nicht- und Lehrerinnen ebenfalls nicht. Lehrkräfte sind keine Regierungspapageien- noch nicht! In Grundgesetz, Schulgesetz, Beutelsbacher Konsens nachzulesen hilft!

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Ulrika

Hab ich mich missverständlich ausgedrückt? Die Inhalte des Rahmenlehrplans sind verbindlich! zu vermitteln. Mir ist vorgegeben, welche Inhalte ich zu unterrichten habe, und ich sollte mir verkneifen, die Evolution im Unterricht zu leugnen.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Ulrika

“Lehrkräfte sind keine Regierungspapageien- noch nicht!”
Eben. Noch hat die AfD ihre Griffel nicht am Steuer.
Stark bleiben!

potschemutschka
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

“Lehrer sind übrigens verpflichtet, den Schülern die vom Land („Staat“) vorgegebenen Inhalte zu vermitteln” – das führt mich wieder zu meiner Frage aus dem Forum zum Religionsunterricht hier bei n4t. Die Frage konnte und wollte mir da keiner beantworten: Wie frei und unabhängig ist der Geschichtsunterricht z. B. von “konfessionellen” Einflüssen? Wird das Thema “Reformation” in katholischen BL/Schulbezirken anders “gelehrt” als in protestantischen und wie wird es in “neutralem” Geschichtsunterricht behandelt? Gibt es da Unterschiede in der wissenschaftlich-historischen Bewertung?

A. M.
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Was würde wohl Volker Pispers dazu sagen, wenn er sich nicht konsequent zurückgezogen hätte?

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  A. M.

Zu pseudowissenschaftlichen Dummschwätzer*innen oder den Lehrkräften?

Thea
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

.. Wenn Menschen, sorry, dann zu dumm sind, Forschung zu verstehen, kann das kaum das Problem der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sein. Niemand verlangt von Laien, Studien zu prüfen. Man muss aber auch nicht zu allem eine Meinung äußern – schon gar nicht zu Inhalten, die man nicht versteht. ..

Richtig. Die Botschaft geht direkt nach Berlin. Da wäre mehr Demut angebracht. Statt politische Entscheidungen nach Bauchgefühl, ja aus politischem Machtkalkül heraus zu treffen, sollte es mal darum gehen auf wissenschaftlicher Grundlage zu argumentieren, was bedeutet die Möglichkeit des eigenen Irrtums stets zu kommunizieren und anzuerkennen das andere die bessern Lösungen anbieten könnten.

Pauker_In
29 Tage zuvor
Antwortet  Thea

Ich kenne nur einen Politiker, der offensichtlich willens und in der Lage ist, regelmäßig bis in die Nacht wissenschaftliche Studien zu lesen, zu verstehen und politisch einfließen zu lassen: Karl Lauterbach.
Hat ihm das auf breiter Basis Anerkennung, gar Beliebtheit eingebracht?

Ukulele
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Sind alle AfD Mitglieder rechtsextrem, weil es in der AfD rechtsextreme gibt?

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Ukulele

Ich kann mich nicht erinnern, dass Menschen in die AfD hineingeboren wurden.
Der Vergleich mit Deutschland hinkt – besonders mit Blick darauf, wie sehr die AfD (bzw. große Teile 😉 ) die Deutsche Gesellschaft hasst.

Welche AfD-Mitglieder sind Ihrer Meinung nicht rechtextrem und könnten die Partei noch retten?

Lisa
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Offenlegung der Sponsoren und deren Interessen wäre ein guter Anfang…

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

Das geschah bei Krah. Er behielt seinen Platz als Spitzenkandidat während der EU-Wahl und ist inzwischen wieder gerne in der Partei gesehen 😉

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  AlterHase

Man veröffentlicht einfach nur die Studien, deren Ergebnisse einem passen bzw. zitiert falsch/unvollständig und/oder fasst falsch zusammen. Das allerdings ist nicht die Schuld der Wissenschaft, sondern derjenigen, die sie für ihre politische Agenda missbrauchen.
Lieblingsbeispiel: aus Hatties „die Größe der Lerngruppe hat einen geringen Einfluss auf den Lernerfolg“ schlussfolgerten diverse KuMis: wir können die Klassengrößen beliebig erhöhen. Sie haben wohl den ergänzenden Part bei Hattie: „mit am wichtigsten für den Lernerfolg ist die persönliche Beziehung zwischen Lehrenden und Lernenden“ versehentlich übersehen. Die erfordert jedoch kleine Gruppen….

Pauker_In
29 Tage zuvor
Antwortet  AlterHase

Die Naturwissenschaften sind keineswegs vor Manipulationen gefeit! Z. T. sind sie sogar höchst sinnvoll, etwa Falschfarbenbilder astronomischer Objekte.
Aber auch Betrug kommt vor, wie bewusst falsch zusammengesetzte prähistorische Schädelfragmente, falsche Datierungen, sogar die Mär von der kalten Kernfusion.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Eine traurige Entwicklung.
Wir haben Zugriff auf Wissen in der ganzen Welt und suchen am Ende nur Zustimmung anstelle von Fakten…

In welch spannenden Zeiten wir doch leben. 🙁

Realist
1 Monat zuvor

Ist “Forschung” hier der heilige Grahl, der nicht kritisiert werden darf?

Vor 500 Jahren haben die Kirchengelehrten “erforscht”, wie der göttliche Geist tagtäglich in das Leben der Menschen hineinwirkt und die Sonne um die Erde drehen lässt. Wer das wagte zu kritisieren, wurde verbannt, exkommuniziert oder Schlimmeres. Erfürchtig hat da gemeine Volk den lateinischen Argumenten der Gelehrten gelauscht, die es nicht verstand.

Heuttutage wird “erforscht”, wie viele Geschlechter es gibt oder warum das Universum nur eine Schwingung auf einer stringtheoretischen Hypermembran ist. Heutzutage soll das gemeine Volk erfürchtig den soziologischen Gedankenkonstrukten oder der höheren Mathematik lauschen, die es nicht versteht. Die Verbannung und Exkommunizierung findet jetzt virtuell statt, “trusted flagger” sind nur ein Stichwort.

Jede Zeit schent etwas zu brauchen, an das sie bedingungslos glauben muss.

Solange Forschung von Menschen gemacht wird, ist sie genauso fehlbar, interessengeleitet und mit einer gehörigen Portion Skepsis zu begleiten, wie alles andere auch, was von Menschen gemacht wird.

Wer das Label “Forschung” mit der Imprimatur der Mittelalters gleichsetzt, bei dem scheint die Aufklärung nicht gewirkt zu haben.

Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

“Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!”

Das ist mein Konzept von Bildung.

Wer das nicht macht, der muss eben GLAUBEN, z.B. was andere “erforscht” haben.

Andreas Schwichtenberg
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich vermute, Realist meint den politischen Gebrauch von Wissenschaft.
Wie erinnern uns:
Laut Helge Braun (als Kanzlerinnenamtsminister) machte die Impfung steril immun, heute heißt es, es war von Anfang an klar, dass sterile Immunität nicht möglich sei.
Sowas ruiniert natürlich sehr zuverlässig den Ruf.

Ukulele
1 Monat zuvor

Oh. Sie wagen es die Vergangenheit aufzuarbeiten. Das wird ungern gesehen. “Damals” wusste man es ja nicht besser – wird dann gerne argumentiert…

Andreas Schwichtenberg
1 Monat zuvor
Antwortet  Ukulele

“Damals” wusste man es ja nicht besser..
Das stimmt ja auch. Und ich würde das auch akzeptieren, wenn dieses Argument generell gelten würde, also auch für die Kritiker der Politik.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Ukulele

Hätten die Leute doch bloß darauf gehört, dass es das Virus nicht gibt/ es nicht gefährlich ist/ von China bzw. einer jüdischen Verschwörung entwickelt wurde
oder dass die Impfungen nicht wirken/ schädlicher seien als das Virus/ mit Nanobots versehen sind/ uns alle töten wird bzw. es vor Jahren tat.
Die vielen Kinder nicht zu vergessen, die aufgrund des Maskentragens schwere Lungenkrankheiten mitnahmen oder starben.

Ist der gleiche Mist wie bei den “Corona-Files”: Ihre Phantasie wird niemals aufgearbeitet – sorry

Ulrika
1 Monat zuvor

Und damit wird man dann Universitätspräsident.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

“es war von Anfang an klar, dass sterile Immunität nicht möglich sei.”
War es das? Kann mich nicht daran erinnern, dass dies schon vor der Entwicklung des Impfstoffes klar war

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

“Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!”

Also sich auf die Ergebnisse jener verlassen, die tatsächlich zum Thema forschen und sich kritischer Peerreview aussetzen, welche bspw. Methodik oder Reproduzierbarkeit prüfen – anstatt sich auf das eigene Bauchgefühl und fixe Ideen verlassen, die man unter der Dusche hatte? 😉

Andreas Schwichtenberg
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Kleiner Blick in die Wissenschaftsgeschichte: Die Behavioristen haben -streng wissenschaftlich – behauptet, dass man Homsexualität heilen könne. Da konnte man als homosxuelles Kind nur hoffen, dass man Eltern hatte, die nicht wie Sie argumentum ad auctoritatem mit eigenem Verstande benutzen verwechseln.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Aus heutiger Sicht mehr Bauchgefühl als wissenschaftliche Methode. Aber garantiert haben alle Nicht-Wissenschaftler*innen komplett anders gedacht.

Im Gegensatz zu manchen “kritischen” Selbstdenkern ist die Wissenschaft bei Geschlechtern oder Medizin in der Moderne angekommen 😉

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

“Aus heutiger Sicht mehr Bauchgefühl als wissenschaftliche Methode.”
Meinen Sie den Behaviorismus, dann stimmt Ihre Aussage per definitionem nicht, oder daraus abgeleiteten ‘Heilsversprechen’, die Hr. Schwichtenberg erwähnt?

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  PaPo

Ich bezog mich auf “wissenschaftliche” Erkenntnisse, dass Homosexualität eine Geisteskrankheit, Frauen und PoC weniger intelligent und die Schädelvermessung eine wissenschaftliche Methode seien.

Diese Zeiten unreflektiert mit der heutigen Arbeit in der Forschung gleichzusetzen, halte ich für … daneben

Andreas Schwichtenberg
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Eine Konstante in der Menschheitsgeschichte ist, dass es Leute gibt, die sich nicht vorstellen können, dass die eigenen Autoritäten auch Irrtümer begehen könnten.
Genau da wäre eine Portion Kant eigentlich sinnvoll.
Darf ich unterstellen, dass Sie in der Coronazeit jede Maßnahme, auch Schullschließungen und das Wegsperren der Alten verteidigt haben? Den Gedanken, dass die Politiker vielleicht auch mal übertreiben könnten garnicht zulassen konnten?

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Danke!

Andreas Schwichtenberg
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Zu den Alten Menschen in Altersheimen kein Wort?
Und wenn das so klar war, warum bezeichnet dann Lauterbach heute die Schullschließungen als Fehler?

Andreas Schwichtenberg
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Und dass diese Stimmen zu leise waren, das ist doch Folge der aggressiven Stimmung, die damals gegen Kritiker vorherrschte. Man hat eben nicht eine sachliche Diskussion über Für und Wider geführt, sondern sehr stark einen moralischen Druck gegen diejenigen aufgebaut, die die Richtung der Politik, nicht der Wissenschaft, für fragwürdig hielten.

Mary-Ellen
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Für die regelmäßige Berichterstattung der n4t-Redaktion während der Coronapandemie bin ich noch heute sehr dankbar!
Ich bekam dort Informationen, die ich
bei anderen Medien in dieser Zeit vergeblich gesucht hatte.

Andreas Schwichtenberg
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Interessante Artikel, danke dafür.
In der Coronazeit kannte ich n4t noch nicht.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

“Und dass diese Stimmen zu leise waren, das ist doch Folge der aggressiven Stimmung, die damals gegen Kritiker vorherrschte.”

Meinen Sie die Menschen, die die Existenz des Virusses leugneten, Impfungen als Gift bezeichneten oder Politikern mit dem Tode drohten? 🙂

Aber hey, ich teile auch bedingt Ihre Meinug.
Die Coronainfizierten in Altersheimen hatten eine sehr leise Stimme

Stromdoktor
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Jetzt lassen Sie aber die finale Einschätzung von Drosten außen vor…

Es war prinzipiell egal, in welchem Bereich man Kontakte reduzierte.

Die Kontakte, die man überhaupt noch zugelassen hat, wollte man sich leisten. Schulen gehörten nicht dazu.

Heutzutage würde man Schulen nicht mehr in diesem Ausmaß zur Kontaktreduktion heranziehen, da eben noch andere Folgen zu erwarten wären.

Niemand hat den Schutz des Indiviuums als Ziel formuliert. Es ging einzig darum, zu viele Infektionen zeitgleich zu verhidern – insbesondere zur Vermeidung einer Überlastung des Gesundheitssystems.

Im Kontext Schule und Betriebe ging es um die Minimierung von zuviel Personalausfällen zeitgleich.

Stromdoktor
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Ist nicht mein Punkt. Kinder und Schulen waren selbstverständlich “Treiber der Pandemie” und genauso Infektiös.

Mit Schutzmaßnahmen konnte man die Infektionszahlen reduzieren und damit schwere Verläufe und Todesfälle in der Gesellschaft verhindern.

Mein Punkt:
Schulen waren eine der “günstigsten” Möglichkeiten, Kontakte zu reduzieren.

Heute hört sich das dann so an:
(Siehe Einschätzung von Drosten in Ihrem Artikel)

https://www.news4teachers.de/2024/06/kanzler-haelt-harte-schulschliessungen-waehrend-corona-im-nachhinein-fuer-falsch/

Finde ich übrigens auch zynisch. Ist aber Tatsache und im Nachhinein auch ernüchternd.

Heißt ja: die Bereiche, die politisch gerade als (wirtschaftlich) besonders verzichtbar eingestuft werden, müssen einen Großteil der Kontaktreduktionen leisten. Schulen wurden irgendwann geöffnet, weil diese dann doch eine wirtschaftliche Komponente hatten: Betreuung für die Kinder der Angestellten und Arbeitnehmer.

Man braucht also zukünftig Glück, in welchen Bereichen man gerade arbeitet und wie diese eingestuft werden.

Kommen Sie zu einer anderen Erkenntnis?

Übrigens. Mit eigenen Kindern in Schulen gehört man auch zur Gruppe der Betroffenen. Aus welcher Perspektive man die Sache auch sieht. Wird hier ja oft vergessen.

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Hier wird (leider) mal wieder bzgl. Corona geschwurbelt… kein Wunder, dass unser Oberrelativierer Stromdoktor wieder hervorkommt, wenn es um das Thema geht.

Rainer Zufall
29 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Auf was beziehen Sie sich mit dem Schwurbeln?

PaPo
28 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich werde Ihnen hier nicht das ‘Wirken’ von Stromdoktor und Co. hier rekapitulieren. Aber:
Ich meine die Beiträge von Stromdoktor und Co. hier bei N4T, die das exorbitante Infektionsrisiko in Schulen bagatelliisier(t)en bis ignorier(t)en, gleichzeitig die negativen Effekte von (vermeintl.) Schulschließungen (z.B. psycho-emotionale und -soziale Defizite, Lernrückstände u.ä. bei Schülern) komplett in ihrer Kausalbeziehung verzerrend und als per se gravierender als die quasi (ebenfalls von deren Seite bezweifelte) unkontrollierte Durchseuchung am Ort Schule (als Drehscheibe der Pandemie mit all ihren gravierenden Effekten, z.B. Long COVID, die Perpetuierung der Pandemie, ungezählte Todesopfer) verklären, sich gleichzeitig echauffierend, dass sich Lehrer über die Situation beklagten, darüber fabulierend, diese sollten einmal ‘über den Tellerrand’ blicken. Das bezeichne ich als Geschwurbel. Und Sie so?

Rainer Zufall
28 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

“Kinder und Schulen waren selbstverständlich “Treiber der Pandemie” und genauso Infektiös.
Mit Schutzmaßnahmen konnte man die Infektionszahlen reduzieren und damit schwere Verläufe und Todesfälle in der Gesellschaft verhindern.
Mein Punkt:
Schulen waren eine der “günstigsten” Möglichkeiten, Kontakte zu reduzieren.”

Ich sehe hier nicht ganz den harten Widerspruch zu Ihnen. In DIESEM Kommentar scheint er doch nicht zu bagatellisieren/ ignorieren?

PaPo
28 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Und wenn Sie ernsthaft wissen wollen, worum es Stromdoktor (wahrscheinl., d.h. wie bislang immer) wieder geht (wobei ich an Ihrem ernsthaften Interesse Ihrerseits zweifel, bereiten Sie hier ja lediglich Ihre obligatoirsche Solidarisierung mit jmd. vor, gg. den ich schreibe): https://www.news4teachers.de/2024/07/verwaltungsgerichtshof-urteilt-corona-ansteckung-kann-fuer-lehrkraefte-als-dienstunfall-gelten-wenn/#comment-608130 (ff.). Bitteschön. Aber auch dort haben Sie damals ja so überhaupt nicht verstanden, was ich schrieb, werden wohl auch nicht verstehen, was Stromdoktor schrieb. Ich helfe Ihnen trotzdem.
¯\_(ツ)_/¯

Rainer Zufall
26 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Ich würde immer noch gerne (ernsthaft interessiert) wissen wollen wo Sie ihm oben widersprechen.

Zu Corona als “Berufsunfall”:
“Heißt für mich:
Es besteht immer ein volatiles allgemeines Infektionsrisiko, welches mit der Inzidenz in der Bevölkerung korreliert. Zudem gibt es ein spezifisches durchschnittliches Risiko je nach Berufsgruppe, welches mit dem allgemeinen Infektionsrisiko zusammenhängt und ggf. überproportional steigt (aber immer noch als durchschnittliches “Berufsrisiko” zu diesem Zeitpunkt bewertet wird).”

Wie lautet Ihr Widerspruch hierzu? Bin da offensichtlich nicht firm – Sie selbst bemerkten dies…
Bin derzeit an Antworten näher interessiert als an Spitzen 🙂

Mika
29 Tage zuvor
Antwortet  Redaktion

Und ich habe bis heute kein Wort der Bitte um Vergebung seitens der Politik an Schüler- und LehrerInnen vernommen, dass wir wissent- und willentlich nahezu schutzlos der Infektion ausgesetzt wurden. Wie viele Fälle von LongCovid hätten vermieden werden können….

Stromdoktor
1 Monat zuvor

https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/gegen-corona-pandemie-1747714

(Das dort abrufbare PDF)

Hier steht eigentlich alles, was man zu den tatsächlichen Zielen wissen muss.

Schulen und ihre Betroffenen kommen diesbezüglich nur in einem Zusammenhang vor: “Infektionen verlangsamen”. Heute würde man andere gesellschaftliche Bereiche wählen, um dieses Ziel zu erreichen.

Explizit herausgehoben wurden Maßnahmen für die Angestellten im Gesundheitssystem (Erhalt der Leistungsfähigkeit) und das besondere Schutzbedürfnis der Menschen in Pflegeheimen.

Weiterhin wurden wirtschaftliche Ziele formuliert: “Auswirkungen abfedern”.

Letztlich ist hier jedem mittlerweile klar, dass bei der nächsten Pandemie die Schulen nicht mehr in den Fokus der Kontaktbeschränkungen rücken werden. Dennoch besteht hier eine Erwartungshaltung diesbezüglich. Auch nach den mittlerweile bekannten Auswirkungen von Schulschließungen.

Weiterhin pflegt man das Narrativ, dass überall der Infektionsschutz besser gewesen sein soll, als in Schulen. Hier wird oft der Vergleich zur Wirtschaft herangezogen.

Ich erinnere mich aber noch gut an die Angestellten der städtischen Grünpflege, die alle in einem Transporter saßen und die Spielplätze absperrten. So erging es jedem Mitarbeiter im Handwerk, bei der Polizei, der Feuerwehr etc…das blendet man komplett aus.

Demzufolge wird der Frust beim nächsten Mal hier noch größer sein.

Drücken wir die Daumen, dass es nicht soweit kommt.

Ich habe meinen Frieden damit gefunden und weiß zumindest beim nächsten Mal, was auf meine Familie zukommt. Damit kann ich dann Entscheidungen zur persönlichen Risikominimierung in den einzelnen Phasen treffen.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

“dass es Leute gibt, die sich nicht vorstellen können, dass die eigenen Autoritäten auch Irrtümer begehen könnten.”

Zum Beispiel es besser zu wissen als tausende Wissenschaftler*innen – Expert*innen ihres Gebiets – auf der ganzen Welt?
Ich muss zu meiner Schande und Demut eingestehen, es nicht besser zu wissen vorgab 😉

Andreas Schwichtenberg
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich weiß vieles nicht, aber manches kann man beurteilen.
Dass man alte, oder gar im Sterben liegende Menschen nicht isoliert, weiß eigentlich der Anstand. Und wenn man dann noch registriert, dass nicht “tausende Wissenschaftler*innen – Expert*innen ihres Gebiets – auf der ganzen Welt” das Einsperren der Alten gefordert haben, sondern Politiker das gemacht haben, dann sollte man aufmerken.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

“Dass man alte, oder gar im Sterben liegende Menschen nicht isoliert, weiß eigentlich der Anstand.”

Ihnen ist dies offenbar nicht bewusst, aber es starben Menschen im Altersheim, weil die Krankheit dort hereingeschleppt wurde.
Infektionen nahmen rapide zu, da die Kontaktbeschränkungen eben nicht so hart durchgeführt wurden wie in anderen Ländern.
Die Franzosen würden Sie schallend auslachen, sollten Sie Ihre “Lockdown”-Erfahrungen mit denen teilen. XD

Umgekehrt wurde auch – nicht zu Unrecht – über eine Impfpflicht gegen Corona heftig diskutiert (https://www.n-tv.de/politik/Kubicki-erklaert-Ablehnung-der-Impfpflicht-article23004813.html)
Auch wenn da wahrscheinlich Ihr flammender Appell für Rücksicht auf die Älteren am Ende nicht durchklang.
Oder beim “Brückenlockdown” der CDU.

Alles Politik, welche die wissenschaftlichen Fakten aufnehmen konnte – oft aber nicht tat.
Was hätte es auch groß geändert, wenn Spinner in der Zeit von tötlichen Nanobots und Sterilisation faselten…

Andreas Schwichtenberg
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Was interessieren mich Spinner, die von Nanobots, Sterilisation oder sonstigem Quatsch reden?
Mich interessiert, was die Regierung macht, bzw. gemacht hat.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Touché.
Ich gehe davon aus, dass es aufgearbeitet wird und die immergleichen enttäuscht seien werden, weil der damalige Gesundheitsminister und Lauterbach (nicht die gleiche Person) nicht in den Knast geworfen werden ^^

Lisa
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ein anderes Problem ist, dass jede Zeit meint, an der Spitze des Fortschrittes zu stehen. Dann hält man Lobotomie und den Elektrischen Stuhl auch für das Maximum.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Lisa

Darum wurde ja die wissenschaftliche Methodik, um sich von Couchphilosoph*innen wie uns qualitativ zu unterscheiden 😉

Sokrates
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

“Habe den Mut, die eigenen Meinungen und Vorstellungen laufend zu hinterfragen.” sollte vielleicht zu Ihrem Konzept gehören.

Dirk Z
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Das eine Studie/ Forschung transparent ist bestreite ich nicht unbedingt. Nur zu einer Studie gehört auch, dass man Zusammenfassungen auch transparent und nachvollziehbar sind. Nicht jeder hat die Zeit, sich durch Seiten von Versuchsaufbauten, Messreihen, weiteren Analysen durchzuwühlen um dann zu einem passenden Ergebnis zu kommen. Geschickte Formlierungen in der Schlussfolgerung können auf Grund der wissentschaftlichen Ausarbeitungen den Leser schon in die gewünschte Ergebnisrichtung leiten, die vom Auftraggeber erhofft wurde. Gerade bei der abgelaufenden Pandemie hat es viele Studien gegeben, bei dem die Marschrichtung von vornherein klar vorgegeben war beispielsweise in der Wirksamkeit von Massnahmen. Und bei genauere Betrachtung musste man oft feststellen,daß beispielsweise eine Wirksamkeit auf Basis der beschiebenden Bedingungen (Laborbedingungen) nachgewiesen wurde, aber nicht klar war, in wie weit sich das Erebnis auf die gelebte Realität übertragen lässt. Hier wurden dann oft Annahmen gemacht und alleine wenn man eine Annahme macht, ist das zwar deutlich gekennzeichnet aber nicht klar, in wie weit eine Annahme in der Praxis auch zutrifft. Und das ist der Grund, weswegen Ergebnisse von Forschungen oft stark hinterfragt werden insbesondere dann, wenn das Ergebnis für einen negative Folgen nach sich zieht.

vhh
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Ziemlich peinlich! Falls Lehrer, wird eigentlich überhaupt keine Wissenschaftstheorie mehr gelehrt? Oder Wichtigeres zu tun gehabt?
Das Letzte was jede Wissenschaft verlangt, ist Ehrfurcht oder Unfehlbarkeit. Es ist aber wie bei der Meinungsfreiheit, jeder darf seine Meinung äußern, doch niemand muss bei jedem Quatsch zuhören. Jeder darf Forschung kritisieren, aber die kritisierten Experten dürfen gerne z.B. Flacherdler oder Kreationisten ignorieren. Wenn sie dann allerdings mit Hilfe grober Vereinfachungen und gruseliger Fehlinterpretationen dafür als überhebliche Besserwisser diffamiert werden, sind solche Umfrageergebnisse verständlich.
Was ‘trusted flagger’ mit wissenschaftlichen Theorien zu tun haben wird wohl ewig ein Geheimnis bleiben.
Ihr Beitrag ist ein schönes Beispiel für das Gemenge aus Meinung, Gefühl und Vorurteil, das bei immer mehr Menschen Erkenntnissen oder Fakten scheinbar gleichwertig gegenübersteht. Ich habe jedenfalls im Artikel und den Kommentaren nicht gelesen, dass Forschung unangreifbar sein sollte. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass kürzlich jemand wegen Ablehnung der Genderforschung wie in alten Zeiten verbrannt wurde.
Wer das Wort erforscht in diesem Zusammenhang in Anführungszeichen setzt, sollten den Mut haben, noch einmal den eigenen Verstand zu Rate zu ziehen.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

“Vor 500 Jahren haben die Kirchengelehrten “erforscht”, wie der göttliche Geist tagtäglich in das Leben der Menschen hineinwirkt und die Sonne um die Erde drehen lässt”

Wer war nochmal der Arbeitgeber von Kopernikus? 😉

Es ist aber durchaus lustig, wie Sie die Verfolgung von Forschenden vor 500 Jahren kritisieren und heute bei der Genderforschung verteidigen wollen 😀

Rainer Zufall
28 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

… niemand will über Kopernikus reden -___-

Andreas Schwichtenberg
1 Monat zuvor

Irgendwie muss ich gerade daran denken, wie es Hendrik Streeck ergangen ist, nachdem er seine Heinsbergstudie veröffentlich hat. Wie sich öffentlich-rechtliche Böhmermänner daraufhin an ihm abgearbeitet haben.
Drosten hat ähnliche Erfahrungen gemacht, aber ohne Druck aus dem ÖRR.

Einen Grund zur Sorge gibt es also durchaus geben.

Andreas Schwichtenberg
1 Monat zuvor
Antwortet  Redaktion

Das Problem war nicht fachliche Kritik, sondern das Streek persönlichen Angriffen ausgesetzt war. Z.B. von Böhmermann, der ab und an die Macht hat die Karriere von Menschen zu beeden, wie es Arne Schönbohm erleben musste.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Darf Herr Streek nicht mehr in seinem Feld arbeiten?

Andreas Schwichtenberg
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Gild das auf für Drosten? War ihm gegenüber alles ok, weil er ja weiter forschen darf?
Meinen Sie ernsthaft, unter Rauswurf gibt es kein Probleme?

Rainer Zufall
1 Monat zuvor

Ich bezog mich auf das Zerstören der Karriere.
Welche Angriffe meinten Sie denn dann?

Ulrika
1 Monat zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Herr Streek fällt gleich wieder auf die Füße: promotet mit Lesereise für sein neues Buch die Wahl in den Bundestag und umgekehrt. Wird dann gleich Staatssekretär bei Jens Spahn- man kennt sich.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Ulrika

Also… Was war das Problem?
Anfeindungen anzeigen, keine Frage, aber Söder – und ich bin kein Fan – bekam Todesdrohungen. Drosten ebenfalls.

Ich verstehe nicht, inwiefern Herr Streek hier mit Böhmermann (?) eine Ausnahme für Schwichtenberg darstellt

A. M.
1 Monat zuvor

Keine Ahnung, wie viele fehlerfreie oder zumindest fehlerarme Studien auf redlicher Forschung beruhen und wie viele Studien Fremdinteressen so bedient haben, dass nicht mehr von einer wissenschaftlichen Erkenntnis sondern vom Vorgaukeln wissenschaftlicher Erkenntnisse ausgegangen werden muss. Mein Verdacht, dass im Medizinbereich einige Ärzte ihren Patienten oder deren Angehörigen etwas vormachen, entstand übrigens in meiner Kindheit aus persönlicher Erfahrung. Wegen Verdachts einer familiären Belastung hat ein renommiertes Krankenhaus die Eltern bereits operierter Geschwister angeschrieben und mitgeteilt, dass nach wissenschaftlichen Erkenntnissen eine bestimmte Fehlstellung der Knochen in Familien gehäuft vorkommen würde. Auch ich sollte wie so viele Geschwisterkinder “unters Messer”, aber der Arzt übertrieb wohl zu sehr. Er dichtete mir Schmerzen an, die ich haben müsste oder sehr bald bekommen würde. – Weil mir nichts weh tat und er auf mich unglaubwürdig wirkte, habe ich später einem anderen Arzt an der Uniklinik, der wegen einer Zweitmeinung aufgesucht wurde, nach dem Röntgen direkt gesagt, dass ich glaube, dass der andere Arzt gelogen hat. – Beim Betrachten des Röntgenbildes sagte dieser dann auch kopfschüttelnd, dass er nicht wüsste, was es da zu operieren gäbe. – Aus anderen Familien wurden Elternteile und mehrere Kinder operiert. So viele, dass eine Nonne in der Radiologie später sagte “Eine Schande, dass sie hier so operationsfreudig sind”.

Wissenschaftliche Erkenntnisse “berechtigen zu Hoffnungen” dass ihrem Frühchen das Leben gerettet werden könne, wurde von sympathischen Ärzten, die sich viel Zeit für Gespräche mit den Eltern nahmen, früher erklärt. Und die Krankenschwestern, die dabei waren, hätte ko…. können, denn sie wussten, dass diese Babys vor ihrem Tod einiges durchmachen mussten. – Die Neonatologie hat gerade an dieser Klinik Fortschritte gemacht. Aber um welchen Preis? Es gab auch schon immer “Modeoperationen”, von denen später gesagt wurde, dass längst nicht alle nötig gewesen wären. Blutwerte können so normiert werden, dass mehr Medikamente – auch mit Nebenwirkungen – verschrieben werden. – Und was die Impfstoffe gegen Corona angeht, ist ja wohl auch noch einiges dubios und ungeklärt. “Follow the science?” – Ja, aber unter Vorbehalen. Leider muss man auch den eigenen Interesse entgegenstehende Interessen Dritter einkalkulieren. Finanzielle Interessen und Karrierewünsche tangieren wohl immer wieder von der Geburt bis zum Tod den “Medizinbetrieb”.

Ich schreib jetzt nix mehr zu Corona und den Impfstoffen. Nur dass meine Hüfte mir auch nach über fünfzig Jahren keine Probleme macht und dass ich es toll finde, dass künstliche Hüften heute Menschen ein schmerzfreies Leben ermöglichen können.

Wenn die Mehrheit, die der Wissenschaft mit Skepsis begegnet, noch etwas größer wäre, fände ich das wirklich nicht schlimm. Zweifel und Zurückhaltung sind kein kollektiver Rückfall in einen Aberglauben.

vhh
1 Monat zuvor
Antwortet  A. M.

‘Um welchen Preis?’ – eine persönliche Wertung, die steht jedem frei
Das ist ein Argument dafür, dass Ärzte nicht ehrlich sind? Ärzte, die selbst nach ihrer persönlichen Meinung oder professionellen Verpflichtung, Lebensverlängerung vielleicht höher werten? Das hat nichts mit Zweifeln an der Medizin zu tun, das sind einfach verschiedene Meinungen.
‘dubios und ungeklärt’ – dubios ist ein Begriff, der für den Verdacht auf absichtliche, böswillige Lügen verwendet wird, damit sicherlich eine unbewiesene Unterstellung.
Sie können natürlich jedem anderen Menschen egoistische Interessen unterstellen, das beleidigt zwar 95% aller Menschen in sozialen Berufen, aber was soll’s, Hauptsache Selbstbestätigung.
Laborgrenzwerte werden nicht willkürlich gesetzt, Änderungen beruhen immer auf neuen Studien oder Erfahrungswerten, also ‘Wissenschaft’, die, Überraschung, sich selbst immer wieder in Frage stellt. Allerdings mit Fakten, nicht Meinungen, mit Erkenntnissen, nicht allgemeiner emotional begründeter Skepsis.
Am Wetterbericht kann man zweifeln und die meisten verstehen nicht viel von Atmosphärenphysik. Trotzdem nehmen viele einen Regenschirm mit, wenn die Regenwahrscheinlichkeit hoch ist, wo bleiben da Zweifel und Skepsis? Ist in der Medizin oft nicht anders, Wahrscheinlichkeiten.
‘Ich schreibe nix mehr über Corona’ – richtig, bis auf dubios und ungeklärt…

A. M.
1 Monat zuvor
Antwortet  vhh

Das was ich geschrieben habe, möchte ich so stehen lassen und nicht verteidigen. Ich bin meiner Mutter dankbar, dass sie mir geglaubt und mit mir wegen einer Zweitmeinung zur Uniklinik gefahren ist. Eine grundlose Körperverletzung konnte so vermieden werden. Und ich konnte was lernen. (Selbstbestätigung!)

Kopfschüttelnd habe ich Ihren Beitrag gelesen und zitiere: “Sie können natürlich jedem anderen Menschen egoistische Interessen unterstellen, das beleidigt zwar 95% aller Menschen in sozialen Berufen, aber was soll’s, Hauptsache Selbstbestätigung.”

Egoismus ist per se nicht schlecht. Ich finde, dass er im Leben manchmal unbedingt zur Entfaltung kommen sollte. Und Selbstbestätigung hat natürlich manchmal auch für andere etwas Positives. Aber warum sollte ich jemandem etwas erklären, dem es gefällt mir gegenüber dubiose pseudostatistische mögliche Beleidigungsquoten von 95% anzuführen?
Jonglieren mit Bällen finde ich besser fürs Gehirn.

Spirale
1 Monat zuvor

Naja, in der Zeig gab es neulich einen Artikel dazu, wie Frei die Forschung ist. Da wurden verschiedene Wissenschaftler befragt. Ja, größtenteils ist sie das, aber es gibt auch eine Minderheit, die das nicht sehen.

Interessant wäre nun, ob sich das ändert.

Ich würde vermuten, dass viel Wissenschaftsskepsis vor allem damit zusammenhängt, wie es den Menschen wirtschaftlich geht. Ich habe bestimmt weniger Probleme damit etwas anzuerkennen, wenn die Alternative leistbar ist. Beispielsweise Fleisch: Klar wird die Produktion hier subventioniert und zu viele Feisch ist ungesund. Wenn ich mir die Alternative aber nicht leisen kann, greife ich eben trotzdem zur Wurst und rechtfertigen mich, indem ich die entsprechenden Studien in Frage stelle.

Da hilft auch keine Bildung gegen. Habe oft erlebt, dass genug gebildete ihr schädliches Verhalten rechtfertigen und Studien dann halt in Frage stellen. Da wird argumentativ auch nach jedem Strohhalm gegriffen.

Und dann veffestigen sich eben Muster, die dazu führen, dass so ein Blödsinn halt geglaubt wird.

Und Menschen wir Lats Feld sind eben mit ihren Gefälligkeitsgutachten eben auch Schuld an diesem Problem der Wissenschaftsverachtung.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Spirale

Ja, die Forschung muss manchmal um ihre Unabhängigkeit kämpfen.
(https://taz.de/Sorgen-um-Wissenschaftsfreiheit/!6016957/)

“Ich würde vermuten, dass viel Wissenschaftsskepsis vor allem damit zusammenhängt, wie es den Menschen wirtschaftlich geht.”
Neee! Wissen Sie wie hoch Migration, Inflation und Strompreis gerade sind?
Ich verspreche Ihnen, Sie würden sich wundern und wahrscheinlich den Stromanbieter wechseln. Wir sind weit über den Berg, aber es macht einfach viel mehr Spaß darüber zu lesen wie doof die Ampel ist 😉

AvL
1 Monat zuvor

Wissenschaftliches Arbeiten ist nicht korrumpierbar
durch politische Einflussnahme-Versuche durch
populistisch orientierter Gruppen.
Es werden keine Ergebnissen geliefert,
die einer politischen Einflussnahme geschuldet sind.
Die Corona-Krise war der Ernstfall im Umgang mit
wissenschaftlichen Fakten, die uns wissenschaftsfundierte
Einschränkungen des Auslebens unserer Gewohnheiten
anempfahlen, ungeliebt bei wissenschaftsfern angesiedelten
Mitbürgern, die ihren Hass auf die Entscheidungsträger
auszuleben pflegten.

PaPo
1 Monat zuvor
Antwortet  AvL

… schönes Mantra. Bias unterschiedlichster Couleur, auch infolge einer möglichen polit. Orientierung, Versuche der Einflussnahme, gesellschaftliche Diskurse und Co., ist aber ein permanenter Begleiter von Wissenschaftlern. Glücklicherweise bietet ‘die’ Wissenschaft ein umfangreiches Instrumentarium, um sich von derlei zu befreien und um sich entsprechender Kritik zu stellen, die sind aber nicht in jeder (Teil-)Disziplin und auch sonst nicht allerortens obligatorisch – leider. Hier bietet aber das ‘Kollektiv’ der Wissenschaft im Idealfall schnell abhilfe. Das sind aber wissenschaftsinterne Diskurse.

Rainer Zufall
1 Monat zuvor
Antwortet  PaPo

Ich denke, Sie beide sind sich da einig.

Am Ende wird aber zu oft “nicht richtig” zugehört (bspw. bei Hattie) oder – was ich bei Corona unzumutbar empfand – wissenschaftlicher Diskurs mit Mannschaftssport verwechselt, der “gegen” den anderen gewonnen wird -__-

Wenn die Politik sich… unzuverlässig auf Wissenschaft bezieht (“Warum reden gerade alle vom Klimawandel?”) oder ihr entgegenläuft (Homöopathie etc.),
braucht es meiner Meinung nach bessere Vermittlung!
Wissenschaftsjournalismus sollte mehr in den Bildungsbereich und die seriösen Medien aufgenommen werden. Nicht nur politische Statements wiedergeben, sondern Behauptungen einordnen!

Ich fordere einen Faktencheck für JEDES Sommerinterview! 🙂

Lisa
1 Monat zuvor

Nicht “die Wissenschaft”, jedoch Wissenschaftler können durchaus korrumpiert werden. Nur ein Beispiel:https://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/eliezer-masliah-skandal-erschuettert-die-alzheimer-und-parkinsonforschung-110019512.html
Ist eigentlich eine Binse. Dabei sind die durch eigene Hybris Korrumpierten schwerer zu fassen als die durch finanzielle Zuwendungen – dagegen würde helfen, was auch der Ärzteverein ” Mein Mittagessen zahle ich selber” immer fordert, Veröffentlichung sämtlicher Sponsoren und Einnahmequellen. In Skandinavien gibt es das sogar für Abgeordnete.
Hat eigentlich nichts mit AfD zu tun, sondern erfordert “wokeness” im Sinne des Wortes.
Mich ärgern solche Umfragen auf Grund der Fragestellung, die einen in eine bestimmte Richtung drängt, wenn man nicht gleich Hurra schreit. “Sapere Aude” ist das, was ich den Schülern vermitteln möchte. Und da man nicht alles wissen kann, kann man der Quelle vertrauen, der keinen Anlass zum Misstrauen gibt und an ihren Aussagen und Taten gemessen wird.

Rainer Zufall
29 Tage zuvor
Antwortet  Lisa

Den Skandal deckte “Science” auf – Wissenschaftler*innen, die nach der wissenschaftlichen Methode vorgingen.

Die Fehler wurden nicht dadurch aufgedeckt, dass man Ihren Verschwörungsphantasien nachlief, hinter jeder unangenehmen Studie böse Machenschaften zu vermuten 😉